lieber das Malheur» welches Herrn Obcrwindcr in Paris  Heimsuchte» hat dasBerliner Volksblatt" berichtet. Der Ehrenmann hatte, zweifelsohne nm» wenn es anging, im Trüben zu fischen, sich für die Daner des Kongresses in Paris   einlogirt, doch hielt er es für des Muthes besseren Theil, sich im Kongreßsaal der Vereinigten Sozialisten nicht blicken zu lassen. Es gab auch vorläufig nichts zu denunziren, er konnte nicht, wie 1836, gegen deutsche Delegirte intriguiren. So wid- mete er sich die Zeit über andern einträglichen Geschäften welcher Art? Darüber schweigt einstweilen des Sängers Höflichkeit. Aber als der Kongreß vorüber, als die deutschen   Delegirte» sich zur Heim- reise rüsteten, da mußte ein erneuter Versuch gemacht werden» schätz- bares Material zu erspitzeln. Und richtig, das Schicksal schien dem Patron günstig. Es gelang ihm, in demselben Waggon einen Platz zu erhalten, in dem die Berliner   Delegirten Platz genommen nur durch eine bis zur halben Höhe reichende Rückwand von ihnen getrennt. Da o Pech! betritt ein in Paris   lebender deutscher   Arbeiter» der Herrn Oberivinder von früher her genau kannte, den Waggon, und nun war's mit demHorchen an der Wand" vorbei:Da Leute, seht einmal her, das ist der berüchtigte Spitzel Oberwinder» schaut Euch den Kerl genau an, daß Ihr ihn kennt", und welche Kraft- Worte der Zorn über den hinterlistigen Schleicher sonst noch eingab. Und die Berliner gaben ihrem Ekel selbstverständlich in gleich kräftiger und nicht mißzuverstehender Weise Ausdruck. Blau und blaß wurde der Elende, bis er endlich einsah, daß das Spiel für ihn verloren, und aus dem Waggon stürzte, begleitet von dem donnernden H u r r a h der von derWanze" Befreiten. Ueber diegeheimen Sitzungen" des Kongresses aber, in denen der revolutionäre.Kriegsplan berathen und die Posten der zu bildenden revolutionären Regierung vertheilt, die Proskriptionslisten aufgesetzt, die Zahl der zu Köpfenden festgestellt, über die neuesten Mordmaschinen Bericht erstattet, die neueste Spreng- masse probirt wurde, herrscht in dem Kabinet der Berliner   Polizei noch immer die beängstigendste Ungewißheit. Wer kann abhelfen? Einen hübschen Beitrag znr Korruption in Dcntschland finden wir in der BerlinerVolkszeitung" vom 9. d. Mts. Es heißt da: Strafbares Angebot vonAemtern. Daß im Auslande für ein ansehnliches Stück Geld vielfach Aemter, Orden und Titel feil sind, ist eine bekannte Sache, und wir haben erst vor Kurzem aus Frankreich   haarsträubende Dinge in dieser Richtung erfahren. Bisher wußte man nicht, daß in unserem Vaterlande Aehnliches der Fall sei» und um dasselbe von dem unehrenhaften Verdachte fern zu halten, be- darf der nachstehende Vorgang, den derHamb. Korr." mittheilt, der Beachtung und gerichtlichen Untersuchung. In verschiedenen Zeitungen findet man ein Inserat, m welchemunter strengster Diskretion schnell und sicher zum Hoflieferanten, Kommerzienrath oder Sanitätsrath ver- Holsen wird". Ein Leipziger   Universitätsprofessor hatte nun, um dem sauberen Geschäfte auf die Spur zu kommen, seine Adresse eingereicht und hat darauf, wie er in einem jetzt von ihm verbreiteten gedruckten Zirkular mittheilt, eine Antwort von einem Berliner   städtischen Lehrer, dessen Namen und Wohnung er mittheilt, erhalten, in welcher dieser versichert, die Wege, zum Ziele zu kommen, seien durch die vermitteln- dm Personen nicht schwer. Die Sache, welche höchst reell und diskret sei, könne natürlich nur durch die höch st en Kreise gemacht werden, weshalb die Frage der Bedingungen erst in zweiter Reihe zur Geltung komme.Es handelt sich um königlich preußische Titel also höchst reell." Der Professor bemerkt zu der Wiedergabe dieses Briefes, hiernach seien zwei Annahmen möglich. Entweder existire, was er für kaum denkbar halte, in Preußen ein Konsortium a la Wilson CaffarelLinwusin, welches königlich preußische Titel ver- handle, oder die Angaben des Berliner   städtischen Lehrers seien Schwin- del und hätten den Zweck, Ehrgeizigen Geld abzunehnien. In diesem Falle dürsten von Seiten des Inserenten folgende Vergehen vorliegen: 1) Versuchter Betrug; 2) Beamtenbeleidigung. Beleidigt seien die maßgebenden Beamten des kgl. preußischen Oberhofmarschallamtes, des Hausministeriums, des Handelsministeriums und des Kultusministeriums (Abtheilung für Medizinalwesens), denn ohne deren Mitwirkung wäre es eventuell entschieden unmöglich, die genannten Titel für Geld zu verschaffen. Aus dem Briefe des Lehrers gehe übrigens hervor, daß derselbe Komplizen haben müsse. Der Leipziger   Professor hat das Ori- ginal des Antwortschreibens dem Ersten StaatsanwaU des Landgerichts Berlin   I. übermittelt." Dies die Notiz. Natürlich wird derErste Staatsanwalt des Landgerichts I  " kein öffentliches Interesse" entdecken, das ihn zum amtlichen Einschreiten uöthigte. Ilebrigens handelt es sich auch in der That nur nm eine Lappalie. Wenn der Strafrichter einschreiten wollte, dann hätte er längst besten Anlaß gehabt fteilich er hätte hoch greifen müssen. Hat nicht der deutsche Reichskanzler notorisch und in der offenkundigsten Weise bei hundert Gelegenheiten seinen persönlichen Vortheil gesucht? Hat er nicht dieK l i n k e d e r G e s e tz g e b u n g" zu seinem persönlichen Bereicherung ausgenutzt? Hat er nicht unter falschen Vorspiegelungen für sich betteln lassen? Hat er nicht seinen un- fähigen Söhnen gegenüber den schmachvollsten und strafbarsten N e p o- t i s m u s geübt'? Die Promovirung des stotternden Hohlkopfs Her- b e r t, dessen Fähigkeiten kaum zum Dorfschulzen ausreichen ist ein Akt der Korruption, neben welchem die Geschäfte eines Wilson, eines L i m o u s i n u. s. w. in ein harmloses Nichts zusammen- schrumpfen. Und wie viele ähnliche Skandale, bei denen es sich durchweg um persönlichen Vortheil handelte, ließen sich noch anführen I Perdächtig ist übrigens bei der obigen Sache, daß der Leipziger  Umversitätsprofessor sich mit der Entwicklung des erwähnten Lehrers begnügte, statr die Sache selbst bis auf den Grund zu verfolgen, ehe er sie an die Oeffentlichkeit brachte. Fürchtete er vielleicht, dabei auf Personen zu stoßen, deren Rang es ihm mwnöglich machen könne, in der Rolle des Wächters der guten Sitten in Deutschland   aufzutreten? Mit seiner Denunziation ist so gut wie gar nichts erreicht. Wenn's drauf ankommt, lvird der Lehrer als Sündenbock abgestraft und die Hinter- männer drücken sich. Wie schwer es in Preußen oft ist, diese zu fassen, hat der bekannte Rudolf Meyer einst sehr zu seiner Enttäuschung erfahren müssen. Wir meinen seine Verurtheilung wegen Bismarckbeleidigung, weil er gemeint hatte, daß wenn Bleichröder einem Gründerkonsortium auseinandersetzt, er könne ihm eine werthvolle Konzession nur verschaffen, wenn er statt mit einer halben Million mit einer ganzen Million betheiligt werde, dann sei die andere halbe Million für Bleichröders Hintermann, der die Konzesfionirung besorge. Aber da er nicht beweisen konnte, daß das große K Bismarck bedeutete und das kleine b. Bleichröder  , und da Bleichröder   schwor, er ganz allein sei das große B. und Niemand anders, so wurde Mayer natürlich verurtheilt. Und die Moral, die Moral war gerettet. In den letzten Wochen hat es in Deutschland   geradezu Ver- sammlnngsverbote und Pcrsammlungöauflösungcn geregnet. Die Erster«! bezogen sich meist aus beabsichtigte Berichterstattungen vom Pariser Kongreß und sind von uns bereits in voriger Nummer ge- würdigt worden, die Letzteren kamen in Versammlungen verschiedener Art selbstverständlich nur in Arbeiter- oder Sozialistenversammlungen vor, meist allerdings ebenfalls um eine Berichterstattung über den Pariser Kongreß zu verhindern. Wüßte man es nicht, die tölpelhafte Ungeschicklichkeit, welche dieUeberwachenden" dabei an den Tag legten, bewiese es. Es ist fast unglaublich, was für Aeußerungen herhalten mußten, um den Vorwand zu der bereits im Voraus angeordneten Auflösung abzugeben. Aus den Notizen, die wir darüber zusammen- gestellt, mögen einige zur Belustigung unserer Leser folgen. Es wurden Versammlungen aufgelöst wegen folgenden Aeußerungen: Tie stehenden Heere sind durch Volksbewaffung zu ersetzen."(Königs- berg in Preußen.) Die Arbeiter haben von den herrschenden Parteien nichts zu er- Warten, sie sind auf sich selbst angewiesen."(Berlin  .) Auf dem Kongreß sind die Verfolgten aller Länder zusammen- gekommen, die gegen den Despotisnius oder gegen die Bourgeoisie an- gekämpft haben."(Berlin  .) Den Vogel aber hat jener leider ungenannte Polizeilieutenant abgeschossen, der in der vorigen Woche in Berlin   eine Versammlung auflöste als der Redner sagte: Meine Herren, bedenken Sie, daß wir alle nackt auf die Welt kamen." Der Mann verdient den schwarzen Adlerorden. Denn nicht jeder erfaßt es im Augenblick, daß in jenem Satz sozialisttsche, sozialdemo- kratische und kommunistische, auf den Umsturz der bestehenden Staats- und Gesellschaftsordnung in einer der öffentlichen Frieden gefährdenden Weise zu Tage treten.Bedenken Sie, daß wir alle nackt zur Welt kamen." Das ist ja der reine Hochverrath 1 Süddcutschland galt und gilt noch in vieler Augen als die Stätte, wo die H a u s i n d u st r i e noch ihren Angehörigen eine leid- liche oder gar auskömmliche Existenz gewähre. Wie wenig dies der Fall und wie sehr daher allen schönfärberischen Darstellungen in dieser Hinsicht zu trauen, darüber bringt dieDemokr. Korresp." aus den Berichten desVereins für Sozialpolitik", der eine Erhebung über diesen Gegenstand veranstaltet habe, verschiedenes höchst bezeichnen- des Material. So berichtet, schreibt sie, der königlich bayrische Be- zftksamtmann Graf v. Anmansberg, daß in der Berchtesgadener Holzschnitzerei, genau wie in Thüringen  , die ganze Familie, Frau und Kinder bis zu den kleinsten herab, den ganzen langen Tag nicht zum Besten ihrer Gesundheit in dumpfigen Bauernstuben mit- schaffen müssen, damit ein magerer Verdienst abfalle. Im badischen S ch w a r z w a l d bei der häuslichen Bürstenfabrikation sind die Weiber sogar sehr hervorragend thätig und haben d i e Männer vielfach schon verdrängt; es wird auch hier von einerAnspannung der Kräfte der ganzen Familie," also wohl auch der jüngsten Kinder, ge- sprachen. In dem Bericht über die Schwarzwälder Uhren- industrie, wo eine übermäßig lange Arbeitszeit von 15 Stunden vielfach vorkommt, heißt es ebenfalls:Nur wenn Frau und Kinder mithelfen im Zurichten des Holzes, ist es dem Häusler noch möglich, sich eine magere Existenz zu erhalten." In der hausindustriellen hessischenHasenhaarschneiderei sind sogar fast nur Frauen und Kinder beschäftigt, und der bei der Arbeit sich entwickelnde Staub, sowie das zum Beizen der Felle verwendete Quecksilber üben auf die zarteren Konstitutionen dieser Arbeiter einen Einfluß aus, den der Berichterstatter selbst alsnicht unbedenklich" bezeichnen muß. Was nun vollends den sogenannten Verdienst angeht, den süddeutsche Hausin du st rien natur- gemäß wegen der ruinirenden Konkurrenz der Fabriken ihren Beschäftigten nur gewähren können, so steht er hinter den in anderen deutschen   Haus- gewerben gezahlten Löhnen womöglich noch zurück. Hessische Hasen- haarschneiderinnen haben höchstens drei Mark die Woche(!!); sehr fleißige Uhrmacher im Schwarzwald   bringen Alles in Allem die Woche für die angestrengte Arbeit einer ganzen Familie zehn Mark heim, und die Bürstenmacherin aus der Gegend von Todtnau  im schönen Wiesenthale kommtgünstigen Fall s", wenn sie, wie der Bericht sagt,vom frühen Morgen bis in die späte Nacht unab- lässig an der Arbeit sitzt", a u f 6065 Pfennig täglich. Das Be- zahlen der Arbeiter mit Waaren scheint auch noch nicht ganz ausge- starben und über die Kost der angestrengt thätigen Leute werden nicht gerade sehr erhebende Mittheilungen gemacht." Solche Zustände, schließt dieDemokr. Korresp.", an denen Nie- mandem eine persönliche Schuld zuzumessen ist, und die sich aus dem Kampf zwischen Handarbeit und Maschine entwickeln, verdienen unseres Erachtens ernstere Betrachtung u n d P r ü f u u g, als ten- denziöse Schönfärberei. Man wird auch auf sie zurückkommen müssen, wenn der Arbeiterschutz und die staatliche Inspektion industrieller Ver- Hältnisse auf der Tagesordnung stehen." Zweifelsohne, und man wird sehr sehr radikale Maßregeln ins Auge zu fassen haben, um diesen elenden Zuständen einmal e i n Ende zu machen. Und wenn es sich herausstellt, daß der Haus- industrie gegenüber Hopfen und Malz verloren ist, daß keine Maßregel im Stande ist, dem Herabdrückungsprozeß in derselben Einhalt zu ge- bieten, nun, dann fort mit der Hausindustrie. Jedes Mittel, das geeignet ist, der Hausindustrie das Lebenslicht auszublasen, soll uns recht sein. England. Wir haben bereits früher einmal der in London   be- stehendenGesellschaft d e r F a b i e r"(Fabian Society  ) gedacht, einer ganz eigenartigen sozialistischen   Körperschaft, deren Existenz und Existenzmöglichieit sich eben nur aus den besonderen Verhältnissen Eng- lands oder richtiger Londons  , und der verhältnißmäßigen Jugend der gegenwärtigen sozialistischen   Bewegung in England erklärt. Die genannte Gesellschaft setzt sich fast ausschließlich aus Angehörigen der besitzenden Klasse, meist studirten Leuten, Literaten k. zusammen und hat zum Hauptzweck die Verbreitung s o z i a l i st i s ch e r G run d- sätze. Der Begriff Sozialismus ist dabei sehr allgemein gefaßt, so daß wir neben überzeugten Sozialdemokraten Leute finden, die nicht viel weiter gehen, als die entschiedeneren unter den deutschen   Katheder- sozialisten, dann wieder Anarchisten, daneben christliche Sozialisten kurz, das bunteste Gemisch, das man sich nur denken kann. Ob dieses ftiedliche Nebeneinander auf die Dauer möglich ist, möchten wir stark bezweifeln, sobald England erst eine wirklich starke sozialdemokratische Arbeiterpartei haben wird, wird es mit dem Idyll auch in dieser Hin- ficht sein Ende haben. Vorläufig aber, wo die ganze Bewegung noch einen embryonischen Charakter trägt, besteht es, und es würde unbillig sein, der Gesellschaft der Fabier zu bestreiten, daß sie neben allerhand Spielereien nicht auch ein gut Stück nützlicher Arbeit geleistet. Sie hat, wie wir aus einem uns zugesandten Rechenschaftsbericht ersehen, im vorigen Jahr durch ihre Mitglieder nicht weniger als 721 Vorträge meist in Arbeitervereinen und Versammlungen, in London   und außer- halb, halten lassen, und ein zweites Zirkular gibt eine Liste von nicht weniger als 39 Rednern, die bereit sind, über zusammen gegen 150 Themata unentgeltlich in Versammlungen ec. Vorträge zu halten. Die Gesellschaft hat eine Anzahl Flugschriften veröffentlicht, von denen wir eineMaterialien für Sozialisten" seinerzeit auszugsweise im Sozialdeniokrat" zum Abdruck brachten und bereitet die Heraus- gäbe weiterer vor. Wir schließen diese Mittheilung mit dem Hinweis, daß, wer sich näher fiir die Fabier interessirt, ihre Statuten?c. durch S. Olivier, 180 Portsdown Road, London   W., beziehen kann. Die oben- erwähnte Vortragsliste versendet der Sekretär für die Vorträge, Herr Sidney Webb  , 27 Kappel Street, London IV. C. Spitzel C. Heinrich in Zürich  -Hottingen   hat ganz wie seinerzeit sein Breslauer Spitzelkollege Conrad gegen unsere letzte Annagelung ein Flugblatt erlassen. Er wiederholt darin die früheren Ableugnungen seiner Spitzel-Eigenschaft und verschanzt sich in der Leu- mund-Affaire hinter seine F r a u. Er leugnet aber nicht, daß er wegen verschiedenerDiebshehlereien flüchtig gegangen und daß die Magdeburger   Polizei ihn trotzdem u»belästigt mit Aus­weispapieren wohlversehen in der Schweiz   ließ; er leugnet auch nicht, daß er wegen dieser Hehlereien von den deutschen   Sozialisten in Zürich   ausgeschieden wurde und man ihm nur aus Mitleid die Form des Rücktrittes gestattete. Das Versteckensspiel hinter der Frau beweist nur nichts f ü r ihn. Mehr als schweige n konnte auch die Magdeburger   Polizei nicht, ohne sich in die Hände ihres Werkzeugs Heinrich zu geben und dafür ist die preußische Polizei durch üble Er- fahrungen schon zu gewitzigt. Und da Heinrich als Diebshehler in Zürich   keine Wirthschast eröffnen konnte, so begnügte sich die Magde- burger Polizei, in dem Ruhmeszeugniß für die Frau des Diebs- Hehlers von dem Mann zu schweigen. Weiteres hierüber wird ja Herr Stadttach Schlatter als Zeuge bekunden, da Gentleman Heinrich gegen unseren Genossen Conzett wegen Abdruck unseres Artikels geklagt haben soll. Am Schlüsse rühmt Spitzel Heinrich von sich, daß er sich jetzt redlich nähre und nichtverlumpt" sei. Es ist wirklich schade, daß er hier vergißt, sich hinter seine Frau zu stecken. Der W i r t h Heinrich ging nämlich in der Firma(Frau) A. Heinrich elendiglich bankerott und die Gläubiger waren um ihr Guthäben ge heinricht; zur gleichen Zeit betrieb der Wirth Earl Heinrich seinen Häuser­bau mit wessen Geld? Und wenn er jetzt noch in Delikatessen und Annoncen macht, so scheint das allmählich mit dem delikaten Geschäft der Spitzelei verbunden zu sein, denn Heinrich's Spitzel-Kollegen und Spezialfreunde F r i e d e m a n n und C l a r e n b a ch betrieben ebenso wie H a u p t in Genf   einige Zeit hindurch dieses Nebengemerbe eben­falls. Die sittliche Entrüstung des Ehrenmannes C. Heinrich gegen die Parteitrippe und Wühlereien" ist bei ihm nur zu berechtigt. Auch der Kuhhirte von Ulm   pfiff auf seine Stelle, als er nicht mehr gewählt worden war, und Heinrich, dem aus den Geldern der Leipziger   Ge- »offen eine Schmiede eingerichtet worden, verachtet jetzt die Partei- krippe, weiß er doch, wie sehr viel reicher die P o l i z e i krippe dotirt ist; und wie viel lohnender das W o h l g e m u t h' scheWühlen" ist gegenüber dem Conzett'schen! Vor Gericht dann mehr! Einzelne B a d e- Abenteuer mit galanten Frauen werden dann vor Gericht auch die Art derArbeit" illu- striren, mit der dieser Gentleman sich heute brüstet, während er es früher doch vorgezogen hatte, gerade bei der Arbeit seine Frau in den Vordergrund zu schieben! Warnung. Der Schlosser Wilhelm Reinicke in Berlin  (Klempnerei und Wasserleitungs-Einrichtungen), Grünthalerstraße Nr. 66 vorn im Keller, ist hinreichend verdächtig, der Polizei S p i tz e l d i e n st e ge­leistet zu haben. Seit längerer Zeit verdächtig und beobachtet, wurde R. in dem vom Polizei-Wachtmeister Bernhardt bewohnten Hause betroffen, ohne sich genügend darüber ausweisen zu können, was er dort gethan. Es ist verläßlicherseits hieraus endgiltig die Ueberzeugung ge- wonnen worden, daß der Verdacht gegen R. sich bewahrheitet hat und seine öffentliche Kennzeichnung als s p i tz e l v e r d ä ch t i g deshalb ver­langt werden muß. Dies ist um so dringlicher, als R. gelegentlich der 1888er Wahl(Liebknechts), als Wahlleiter gewählt wurde, also ein ge- wisses Vertrauen genoß. Im Prozeß Ganschow und Genossen durch den Wachtmeister Bernhardt servirtes Material soll wahrscheinlich durch Reinicke weiter vermehrt werden. Signalement: Alter 40 45 Jahre. Größe: Meter 1,65. Haare und Schnurrbart: blond. Augen: blau, kneift das eine immer etwas zusammen, so daß es aussieht, als ob er schielte. Hat die Gewohnheit, beim Gespräch oft mit der Hand an die Stirne zu fassen. *.* Der in Nr. 14 und 15 a. o. auf Grund absolut sicherer An- halte als Polizeizuträger gebrandmarkte Maurer Vehrendt aus Berlin  , ftüher daselbst Mitglied der Maurer-Lohnkoniinission, soll sich zur Zeit in Celle   bei Hannover   aufhalten. Wir warnen wiederholt vor ihm, dafern er auch dort wie anderwärts versucht, sich wieder ins Vertrauen der Arbeiter einzuführen. Endlich ist der Spitzel und Gummiarbeiter Paul Sillier, Trist- straße Ztr. 46a in Berlin  (siehe Warnung in Nr. 39 und 42, 1833) im Begriff, ein Milchgeschäft zu eröffnen. Hoffentlich sorgt die Berliner   Polizei dafür, daß ihm sein neuer Beruf nicht so vorzeitig verwässert und versauert wird, wie sein bisheriger. Briefkasten der Expedition: I. I.: Sh. 4. f. Schst. erh.- Bbdr. Gent  : Sh. 1.7(Fr. 2.) Ab. pr. 3. Qu. erh. Das Abonnement kostet übrigens Fr. 2.50 pr. Quartal. Blutnelke: Mk. 6. Ab. 3. Qu. erh. Bblth. 25 kostet 40 Pfg. Porto 10. Weiteres wird be- sorgt. Ch.   i. Ch.   ist unerreichbar u. Viele wie W. verlangen nach ihm. Babylon  : Mk. 1. f. div. S.-D. erh. u. Alles beachtet und vorgemerkt. Weiteres selbstverständlich. Rothes Fenster: Mk. 90. a Cto. Ab. ic. erh. Diese-vorsichtigen Leute" kennen wir längst. Erst komm' i ch, dann mein R u h in", heißt es bei Diesen. Der proletarische Zottelbär" mag sein Fell für sie wagen und verneigt sich mitunter noch tief, wenn er nur darf. Ein steifes Rückgrat ist da sehr angebracht. Rnfus: Mk. 200. pr. 17/7 a Cto. Ab. zc. gutgebr. Melden Sie, was Ihnen noch zukommt. Dr. Nw. London  : Sh. 2. 7�/» f. div. S.-D. erh. Rother Kämpfer: W. war schon fort. Ad. abge- löst. G. u. B. schweigt auch hierher. Därmig: Dank für endliche Nachr. u. Ad. Hbrt. aber schweigt über Dr. Da muß jetzt ge- n a u e r Aufschluß her. Was heißtvon M."? Wer dort ist an- gewiesen? Haben da übrigens selbst unser großes Anliegen. Bfl. demnächst mehr. Grüße herzl. erwidert. F. W. Sch. Philadelphia  : 2 Pfd. a Cto. Ab. je. erh. H. Nitzsche N. York: Pfd. 4.02.1 a Cto. Ab. zc.(pr. Doll. 20.) erh. u. Adr. geordnet. Fernandez: Mk. 150. a Cto. Ab. zc. erh. Brf. kreuzte mit nnsrigem v. 9/8. Weiterbestelltes steigert das Cto. wieder wesentlich, deshalb zugesagte Weiterregulirung erwartet. Dreifuß i. L.: Alk. 13. 15 f. Schrft. erh. Auszug ging Ihnen allvierteljährlich zu. Warum reagirten Sie nicht? Bfl. folgt Nachweis für Richtigkeit des Saldo. Nat.-Exc. S. D. L. P.   New-Dork: Unser Bf. v. 23. kreuzte mit Ihrigem v. 31/7 u. erklärt alles Weitere. Beil. nach Vorschrft. besorg. Stts. bfl. Hdm. Kopenhagen  : Fr. 78.(pr. Pfd. 3. 2. 6) Ab. 1. u. 2. Qu. erh. Mouvement: Adr. v. 11/8 sind notirt. Wahrscheinl. zufällig unterwegs ramponirt. Werdens übrigens moniren. Veilchenstein: Acht Wochen sollten doch zur Einholung der Referenz W. genügt haben I? Pharao  : Mk. 5. 10 u. Mk. 4. 40 pr. Verläge in Ge- genrechnung gutgebr. u. Weiteres besorgt. Sie thun gut, dieStifter" solcherGerechtigkeitsmeierei" etwas gründlicher unter die Lupe nehmen zu lassen. Bfl. Weiteres. X. 3. V.: Mk. 61.90 a Cto. Ab. zc, pr. 31/3 erh. Weiteres bfl. Ldk. C. a. Rh.: Gewünschtes folgt lt. Bf. v. 12/8 u. Weiteres bfl. betr. Zhlg. M. M.: Werden auf Grund der Vorlage v. 12/8 recherchiren. Wo war I. zuletzt? Angabe der Landsmannschaft allein genügt nicht. Bfl. mehr. Paris   V.E.: Postk. n. Avisirtes hier. Bestelltes folgt nach Wunsch mit Nr. 33. Scorpion: Bstllg. v. 12/8 notirt. Weiteres besorgt. Bfl. mehr. Romeo u.Julie: M. 10. und Tybalt: M. 15. pr. llsds. dkd. erh. Der alte Rothe: Sie scheinen nicht mehr zu wissen, was Sie bestellt haben. Wer- den Abschrift der Bestellbriefe senden. Rother Känipser: Auch Bf. V, 12/8 ist hier und Bstllg. vorgemertt, sowie Weiteres beachtet und Adr. geordnet. Panzerschiff: Gemeldetes erwartet. Avis zc. folgt, sobald Geld hier. Rother Hahn: Wesh  . Avisbrief eingeschrieben? Sendg. erwarten und not. Bstllg. nebst Adr. Donnersberg  : M. 21. per Ggrechnung gutgebr. n. Adr. geord. Erfragtes bfl. Helveter: Der mitunter in schweizerisches Offizierstuch eingewickelte Generallumpenhund war in Zivil dort, um den bekannten Bürstenabzugentdecken" zu helfen. Nach seiner Quittung ist erwiesen, daß Bodanus nicht der Einzige ist, dem er ins Garn lief. DieNeunschwänzige" wird sich auf seinem Hosenkreuz auch noch einfinden. A. Hnz. St. Gallen  : Fr. 37. a Cto. erh.- H. Ptzsch.: Fr. 3.30 Ab. Aug. Ende Okt. erh. H. Stlpe. Zürich  : Fr. 2. Ab. 2. Qu. erh. Jörg: Fr. 2. Ab. 3. Qu. erh. Weiteres ge­ordnet. New Aork. Soz. Labor Party: Toll. 255. für die Noch- leidenden»nd Gemaßregelten des we st phäli scheu Bergmanns  - streiks am 12/3 dankend erhalten und weiterbesorgt. Allen Genossen empfehlen wir zur weitesten Verbreitung jZtrlmcr AMerdibliothtk. Heft 5: Charakterköpfe aus der französischen   Arbeiter- Bewegung. Von Ossip Zetkin  -Paris   f.(Guesde. Lafargue. Deville. Vaillant. Louise Michel  .) 48 Seiten. 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