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r. 177. 15. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Lokales.

Die Mitglieder der Lokalkommission werden ersucht, alle Aenderungen der Lokalliste ihrer Orte bis spätestens Mittwoch, den 3. August, einzusenden, und zwar für den Kreis Teltow Beestow an Otto John, Ober- Schöneweide, Siemensstr. 7; für Nieder- Barnim   an Paul Wintler, Weißensee  , Lehder: straße 95; für Ober- Barnim an R. Salomon, Briezen a. D. für Potsdam   Osthavelland an Lautant, Tapezirer in Spandau  ; für Berlin   an Ostar Mahle, Ritterstr. 3, III.

Sonntag, 31. Juli 1898.

Aus den Nachbarorten.

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pflegen meist nur stichweise" vorgenommen zu werden, wie 7 Uhr abends über Die großen Planeten." Das astronomische dies auch bei anderen großen Kassen der Fall ist. Dadurch er- Museum bleibt ausnahmsweise bis 9 Uhr abends geöffnet, flärt es sich, daß das Manto erst jetzt entdeckt worden ist. Die während die Beobachtungen mit dem Niesenfernrohr wie immer bis hinterlegten Effekten( Staatspapiere) bedürfen vor ihrer Inkurssezung 12 Uhr nachts stattfinden. Feuerbericht. Sonnabend früh 8 Uhr ging Oranien eines Vermerks des Kaffendirektors, zur Zeit des Ober- Regierungs­raths Fuhrmann, der nach dem Tode Kolbe's das Kassendezernat burgerstraße 50 der Inhalt eines Schaufensters in Flammen der kgl. Eisenbahndirektion Berlin   übernahm und daher jetzt auch auf. Kurz darauf wurde die Wehr nach Görlierstr. 23 ge die Untersuchung führt. Es hat sich nun herausgestellt, daß ein rufen, doch handelt es sich hier lediglich um unterdrückten Rauch. großer Theil der fehlenden Papiere thatsächlich auf grund eines Nachmittags 5 Uhr hatte Große Frankfurterstr. 66 ein folchen Vermertes, unter welchem die Unterschrift des Kassendirettors Ballon Petroleum Feuer gefangen, das jedoch schnell beseitigt werden gefälscht ist, wieder in Umlauf gesetzt worden ist. Ob die Fälschung fonnte. Die Parteigenoffen des zweiten Kreises werden auf die von der Hand des früheren, jetzt verstorbenen Kassirers herrührt, am Dienstag, den 2. August, abends 81/2 Uhr, in Habel's Brauerei hat noch nicht festgestellt werden können; daß nur er die Effekten Ausschant stattfindende Mitglieder- Versammlung des Wahlvereins aus den dazu gehörigen Mappen entwendet hat, steht indeß außer Pankow  . Der nächste Lese- Abend findet am Dienstag, den aufmerksam gemacht. In derselben findet die Fortsetzung der Dis­Frage. tuffion der legten Versammlung statt. Pflicht eines jeden Mitgliedes 2. August d. J., abends 81/2 Uhr, bei Störr, Mühlenstraße 24, Die Direktion der Charitee theilt uns mit: Die beiden Poli- statt. Um zahlreiches Erscheinen der Mitglieder wird gebeten. ist es, zu erscheinen. Mitgliedsbuch legitimirt. Der Vorstand. fliniken für innere Krankheiten, welche in den Räumen des In- Am Montag, den 8. August, findet eine öffentliche Versammlung in Wahlverein des 3. Berliner   Reichstags: Wahlkreises. Heute: stituts- Auditoriums gegenüber dem Hauptportal der Alten Charitee Thiele's Kaffeehaus, Nieder- Schönhausen, Bismarckstraße 44, statt. Familien- Ausflug nach Grünau  , Restaurant Lindenhayn, Friedrichstr. 1/2. Treffpunkt daselbst 10 Uhr früh. Der Vorstand. Der abgehalten werden, müssen baulicher Reparaturen halber vom Rege Betheiligung erwünscht. 1.- 15. August geschlossen werden. Die in denselben Räumen unter­Borstand. Das Ausscheiden Schönebergs aus dem Kreise Teltow  gebrachte Nerbenpoliklinik wird während dieser Zeit in der Alten Charitee, Eingang im Hauptportal, 1 Treppe, abgehalten. hat, wie bekannt, zu Differenzen zwischen diesem und der neuen Erntefeft, Vereinsrecht und Polizei. Rings um die städtische Kranke, welche für die Aufnahme in die Voltsheilstätte am Stadt betreffs der von dieser zu zahlenden Abfindungssumme ge­Steinfeste Berlin, insbesondere nach Osten und Norden zu haben Grabowsee untersucht werden wollen, haben sich Dienstags und geführt. Der Kreis ist der Ansicht, daß an seiner Schuldenlast, von aderbauluſtige Stulturpioniere aus Sandstreifen durch emsige Land- Freitags in der Alten Charitee, 1 Treppe, Station VII, vormittags etiva 614 Millionen Mark Schöneberg mit 24 Millionen partizipire, arbeit herrliche, fruchttragende Ländereien ins Leben gerufen. zwischen 10 und 11 Uhr zu melden. wogegen der Schöneberger Magistrat behauptet, die Abfindungs­Wer mit summe betrage höchstens eine Million Mart. Die vom Magistrati  der Bahn über Berlins   Peripherie hinaus­Die Moral der Schneidigkeit. Die Ursache des Duells, von nach dieser Richtung hin dem Kreise gemachten Gegenvorschläge" fährt, blickt nicht mehr auf öde, Sandflächen: graue welchem dieser Tage in der Presse berichtet wurde, war ein Ehebruch. sollen nur für den Fall aufrecht erhalten werden, daß auf ihrer Scholle an Scholle ist urbar gemacht. Der Flugsand ist in befestigten Bei der blutigen Affäre hat nun die berühmte Moral der Edelſten Grundlage eine Einigung bis zum 1. September dieses Jahres zu Kleingrundbesitz gewandelt. Die Sandforn- Nomaden haben einer festgegründeten Reihe grüner Eroberer weichen müssen, die hier feste und Besten insoweit einen glänzenden Triumph gefeiert, als der betrogene Gatte von dem Verführer umgebracht wurde. Schneidig, Wurzeln geschlagen haben. Tag für Tag, Abend für Abend plauschende stilvoll und höchst erbaulich für den Plebs, das sich an der Moral Versammlungen üppiger Kohltöpfe, fnolliger Kräuter, schlanker Schnittlauchiger und anmuthiger Knospen und Blüthen in der gebildeten Vornehmheit ein- allerdings unerreichbares Herrlicher Farbenpracht ohne Anmeldung der Versammlungen, voll emporzuschauen hat! bild zu nehmen und zu ihr, wie zu etwas übernatürlichem, ehrfurchts­frotz aller gegen Frauenspersonen, Lehrlinge, Schüler und Männer des mensch lachen Geschlechts gerichteter Gesetze. Die Herren  - Lebhafte Klagen hört man von Eisenbahnbeamten Pächter und Anbauer in einer Person dieser hier und da fast über ein gefährliches Treiben der Kinder an der Warschauer Brücke. einen halben Morgen großen fraftstrogenden ostelbischen Gefilde sind Die Kinder, namentlich Knaben, flettern vielfach durch das Geländer Berliner   Ortsangehörige. Herrliche Wohnsize haben sie sich ohne auf den Bahnkörper hinab und bringen sich so in die größte Gefahr. Hilfe von Stein, Zement oder Eisen aus Holz gebaut. Fast jede Durch einen anderen Unfug gefährden sie sogar den Eisenbahn­Baulatte kann auf eine Reihe alter Erfahrungen zurückschauen, die betrieb; sie lassen Mauersteine von der Brücke an der Wand hinab­sie unter dem fnechtenden Tritt der Großstadtsmenschen oder gleiten, und die Steine bleiben dann nicht selten auf den Geleisen im trauten Verkehr mit den wachsamen Rollmöpfen gesammelt hat, und den Schienen liegen. Am Donnerstag Nachmittag hätten, wie die darauf achten, daß von des Wagens breitem Rücken feine Last uns nachträglich zur Warnung an die Kinder und ihre Angehörigen sich entfernt, es sei denn auf Befehl des lenkenden Gebieters. Von mitgetheilt wird, zwei Knaben ihre Unvorsichtigkeit beinahe mit dem diesen, nimmer mit geflicten Strohdächern verzierten Heimstätten Tode gebüßt. Zwei Knaben im Alter von 10 Jahren waren wieder aus schaut des betriebsamen Kolonisten Auge glückselig auf das, was einmal durch das Geländer, das von der Brücke nach dem Bahn­er und die Seinen aus dem Boden hervorgezaubert. Idyllische förper hinabführt, hindurch gekrochen und suchten auf dem Geleise Ruhe athmet sein Befiz: nicht asphaltirt, nicht minirt, nicht fanalifirt einen Ball, der ihnen verloren gegangen war, als vom Schlesischen er. In philosophischer Ruhe bläst er von Stengeln, die unfern Bahnhofe   her ein Ringbahnzug sich der Station näherte. Bu ihrem feinem Gute gewachsen, hört auf der Kinder munteres, anspruchs- Glück bemerkte der Hilfs- Weichensteller Bär die Leichtsinnigen, eilte loses Gelärm, freut sich, daß die Ausstattung seiner Behausung der zu ihnen und ergriff den einen, während der andere zur Brücke liebenden Gattin Raum für Gardinenpredigten nicht läßt und wieder hinauffletterte. Der Ergriffene wurde auf der Station fest lauscht den öffentlichen Luftbarkeiten, die Vögel jeden Ge- gestellt. ficders ohne polizeiliche Genehmigung veranstalten. Ruhe,

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Vor­

stande kommt.

abend auf der Eisenbahnstation Grunewald   der Stationsaffiftent Im Dienste schwer verunglückt ist in der Nacht zum Sonn Möbus, ein älterer verheiratheter Mann, der in Halensee   am Stur­fürstendamm wohnt. Möbus hatte Nachtdienst beim Rangiren. Zwischen 12 und 1 Uhr faßte ihn eine Rangirmaschine und riß ihm einen Fuß über dem Knöchel ab. Der Verunglückte wurde mit einer Tragbahre in das städtische Krankenhaus zu Charlottenburg  gebracht.

Zu dem Zeichenfunde in Weißensee, über welchen wir gestern berichteten, wird uns noch mitgetheilt: Die fortgesetzten Recherchen haben ergeben, daß an dem Tischlergesellen Karl Schanz ein Ver­brechen nicht verübt worden ist. Der Tod ist vielmehr durch einen Schlaganfall herbeigeführt. Der Blutverlust aus dem Ohr war mur gering. Die in der Streustraße entdeckte Blutlache hat mit dem Leichenfund absolut nichts zu thun. Die Art und Weise, in welcher die Schlinge um den Hals geknüpft war, deutet darauf hin, daß Schanz die Schlinge selbst gefertigt hat. Zu welchem Zwecke dies geschehen, ist allerdings nicht recht flar, da er sich mit Selbstmord­gedanken wohl kaum beschäftigt haben dürfte.

Einer jener nichtsnukigen Burschen, die sich einen Spaß daraus machen, die Feuerwehr ohne Grund durch die Feuermelder zu alarmiren, wurde in der vergangenen Nacht in Charlottenburg  erwischt. Es war der Stuckateur Schadonski aus der Wallstraße 37. Das junge Mädchen, das sich in der Nacht zum Freitag vor Dieser setzte in der Nacht um 11/4 Uhr vor dem Grundstück Wilmers Friede ringsum. Doch soll der Mensch allein sich freuen? dem Hause Schiffbauerdamm 34 erschossen hat, ist ein 18 Jahre dorferstraße 179 den Melder in Thätigkeit, indem er die Scheibe Hat die Kultur nicht den Menschen zum Menschen gefellt? altes Fräulein Gertrud 2., das aus Charlottenburg   gebürtig ist und einschlug, und wollte dann, als ob nichts geschehen wäre, nach Hause Ist der Ernte Segen nicht zurückzuführen auf die gemeinsamen in der Luisenstraße bei einem erst seit kurzer Zeit verheiratheten gehen. Zwei junge Leute hatten jedoch sein Treiben beobachtet und Pumpanlagen der benachbarten Laubenbesizer? Das Erntefest muß Schwager wohnte. Was das junge Mädchen in den Tod getrieben folgten ihm. Sie sezten den Privatwächter Schimon von dem Vor­gefeiert werden", denken die Kolonisten. Ueber das Wie? der Feier hat, ist unbekannt. Die Angehörigen haben über die Absicht und fall in Kenntniß, als er gerade dabei war, dem Uebelthäter die soll gemeinsame Berathung das beste ergründen. Große An- Veranlassung zu dem Selbstmorde nicht die geringste Andeutung er- Hausthür aufzuschließen. Schimon nahm min Schadonski fest und überlieferte ihn der Polizei. schläge in der Gegend der Elbingerstraße und des halten. Verlorenen Weges entboten deshalb die dortigen Kultur- Pioniere zu Der ehemalige Berliner   Gastwirth Heinrich Wallbaum, Die Nachricht von einem durch Zigeuner in Tempelhof  gemeinsamer Berathung auf Sonntag, den 24. Juli des Jahres des der vor Jahren mit einem größeren Lotteriegewinn nach der Union   ausgeführten Kindesraub hat keine Bestätigung gefunden. Die Heils 1898. Und es lenkte die Herscherschritte durch des Feldes gegangen war und nach mancherlei Irrfahrten in der Chikagoer Mädchen, welche eine entsprechende Wahrnehmung gemacht haben weiten Plan jedweder Ackergenosse. Und nach gemeinsamem Rath Clark- Street eine gutgehende Restauration unterhielt, ist ermordet wollten und die Zigeuner verfolgten, dürften sich jedenfalls getäuscht ward beschlossen, zur Feier der Ernte zum Kranze zu winden die worden. Wallbaum, der von Sehnsucht nach seiner märkischen haben. Die betreffende Bande hat übrigens mir fünf Wagen gehabt. goldenen Aehren, hinein auch zu flechten rothe Nelken und blaue Heimath ergriffen worden, übergab sein Geschäft seinem bisherigen Die Behauptung, daß ein sechster Wagen sich von der Truppe ent­Chanen. Freude soll jedes Auge am Erntetage verklären. Beschlossen Schankkellner, dem Deutsch- Amerikaner J. H. Zeller zur Verwaltung, fernt hat, soll ebenfalls auf einem Irrthum beruhen. ist's, es ist abgethan, doch mit des Geschickes Mächten ist fein während er selbst nach New- York   fuhr, um sich einzuschiffen. Dort Nieder Schöneweide. Wir werden um Veröffentlichung der ewiger Bund zu flechten und Polizei ste schreitet schnell. Es er erfuhr er zufälligerweise von Zeller eine ganze Anzahl Schurtereien, folgenden Mittheilung gebeten: Die zwei jungen Leute, die Sonntag, schien plötzlich inmitten der Kulturlinge ein Mann, der seinen unter anderem daß er Jahre lang wegen schweren Dieb den 10. d. M., nachts, kurz vor Abgang des legten Zuges von Nieder­Stand offenbarte durch Vorzeigung einer runden Marke stahls hinter Schloß und Niegel gesessen hatte. Wallbaum Schöneweide nach Berlin   verhaftet wurden, können den Namen eines aus Blech. Und kraft dieser Marke löste er die fuhr sofort nach Chikago zurück, es tam zu einem wilden Wort- Zeugen, der den Vorgang von Anfang an beobachtet hat, in der Versammlung auf. So geschehen am 24. Juli 1898. wechsel zwischen ihm und seinem Kellner, wobei dieser behauptete, Redaktion dieser Zeitung erfahren. Die Laubenkolonisten werden gegen diesen eigenartigen, durchaus un- er habe Wallbaum das Geschäft abgekauft, und den rechtmäßigen begründeten Eingriff in ihre Rechte, mitsammen über Privat- Eigenthümer hinauszuwerfen drohte. Das Ende vom Liede war, angelegenheiten zu reden, Beschwerde einlegen und ihr Erntefest daß Zeller zum Revolver griff und seinem Gegner zwei Kugeln in würdig begehen. Daß ein untergeordneter Beamter derartig irrig den Kopf fagte. Wallbaum verstarb wenige Stunden später im Verfassung und Vereinsrecht auslegt, kann bei der Sucht der Junker nach Krankenhause. Er hinterläßt eine 17 jährige Tochter, die bei seinen Erdrosselung des Vereinsrechts nicht wunder nehmen. Sollte es Schwiegereltern in Deutschland   erzogen wird. möglich sein, einen der dreizehn noch unentdeckten Mörder im Ber  

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liner Polizeibereich dadurch zu entdecken, daß die Polizei von ihrer wachsamen Fürsorge auf dem Gebiete des Vereins-, Versammlungs­und Vergnügungsrecht etwas entlastet würde? U. A. w. g., Herr Minister von der Recke. Graphisches Sommerfest. Wir werden von der Festkommission gebeten, mitzutheilen, daß das mehrfach im Vorwärts" annonzirte heutige Graphische Sommerfest, dessen Erträgniß dem Kartellorgan Solidarität" zufließen soll, bei ungünstiger Witterung im Konzertsa ale der Friedrichshain- Brauerei stattfindet. Gegen die Richtigkeit der vom 15. bis 30. Juli öffentlich aus­gelegt gewesenen Gemeindewählerlisten ist Einspruch nicht erhoben worden. Die Stadtverordneten tönnen infolge dessen ihre Ferien ohne Unterbrechung beenden.

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Der in Fichtenau   eingestürzte Neubau gehört dem Maurer­polier Legat aus Weißensee. Der Bau wurde von dem Besizer selbst geleitet. Man nimmt, wie ein hiesiges Blatt meldet, an, daß fich Feinde des Besizers nachts in dem Bau zu schaffen gemacht und das Mauerwerk zum Einstürzen gebracht haben.( Na, na!)

Versammlungen.

Wegen unzüchtiger Handlungen, begangen mit Schulknaben, Drei aufregende Straßenszenen spielten sich Freitag Nach ist gestern früh der Barbier Engel aus Lichtenberg  , Frankfurter­mittag furz vor 6 Uhr unmittelbar hinter einander am Stettiner Chaussee 4, verhaftet worden. Dem Vernehmen nach soll sich die Bahnhof ab. Ein beladener Geschäftswagen der Firma Auguſt Zahl der Kinder, mit welchen der Unmensch die Handlungen vor­Reimann aus der Feilnerstraße 5 kam durch die Borsigstraße nach nahm, auf 50 bis 60 belaufen. Die Polizeiorgane des Ortes dem Bahnhofe zu gefahren. Als eine Kiste auf dem Wagen um scheinen von dem Treiben des Engel keine Ahnung gehabt zu tippte, scheute das Pferd und ging durch. Der Kutscher fonnte sich haben, denn es gelang erst einigen Berliner   Kriminalbeamten, die auf dem Wagen nicht halten, stürzte hinab und zog sich eine Kopf- Verbrechen zu entdecken und diesen bösen Engel" unschädlich zu verlegung zu. Führerlos rannte nun das Pferd mit dem Wagen machen. weiter. An der Ecke der Invalidenstraße prallte dieser mit einem anderen Geschäftswagen so heftig zusammen, daß auch der Kutscher Der Zentralverband der Konditoren hielt am 21. Juli seine des zweiten Wagens vom Bock herabflog und sich eine bedeutende Verlegung am rechten Beine zuzog. Auch jetzt kam das Pferd des regelmäßige Mitgliederversammlung ab. Der Kassenbericht ergab ersten Fuhrwerkes noch nicht zum Stehen. Während das Publikum, einen Bestand von 102,97 M. Ferner wurde die Agitationskommission das in großer Menge sich ansammelte, sich der verunglückten Rutscher beauftragt, bis Mitte September eine öffentliche Bersammlung sowie Daß selbst die ,, Große Berliner" langsam in der Kultur annahm, raste das Thier weiter. Ein Zusammenstoß mit einem eine Sonntagsversammlung einzuberufen. Für die streikenden Ham­Pferdebahnwagen der Linie Nollendorfplatz- Schönhauser Allee   burger Kollegen wurden 10 M. aus der Kaffe bewilligt als zweite fortschreitet, läßt folgende, allerdings wohl etwas rosig gehaltene schien unvermeidlich. Aber der Pferdebahnfutscher behielt die Geistes- Rate. In der Stellenvermittelungsfrage wurde beschlossen, dieselbe Zeitungsnotiz erkennen: Zehn Wagen mit Sprungfederpolster wird bie Große Berliner   Straßenbahngesellschaft demnächst in Betrieb gegenwart. Im letzten Augenblick versetzte er dem Thier einen auf die nächste Tagesordnung zu setzen und wurde die nächste Ber­Beitschenhieb vor den Kopf, daß es stuzte und nun festgenommen sammlung auf Donnerstag, den 4. Auguſt feſtgeſetzt. stellen. Diese nach dem amerikanischen   System gebauten Waggons, werden konnte. Eben wollte sich der Menschenauflauf zerstreuen, als Bildungsverein Mehr Licht!" Heute, Sonntag: Ausflug nach die gegenwärtig auf dem Bahnhof Ackerstraße montirt werden, sind er an eine andere Unfallstelle gebracht wurde. Der Omnibus Nr. 244 Grünau. Treffpunkt vormittags 1/10 Uhr, Bahnhof   Jannowits aus massivem Mahagoniholz gefertigt. Die Wagen enthalten je der Linie Kreuzberg  - Stettiner Bahnhof wollte wie immer um einen brüde. Für Nachzügler im Restaurant G. Lindenhayn, Friedrich­fieben Sizreihen, die Bänke sind wie bei den Sommerwagen quer Inselperron herum auf seine Haltestelle fahren. Im letzten Augenblick sah straße 1 u. 2. Samariterkursus für Arbeiter und Arbeiterinnen.. Montag, polster ruhen. Die Rücklehnen sind in der gleichen Weise gefertigt die Pferde herumwarf, stieß der Wagen so heftig gegen einen den 1. Angust, abends 9 Uhr, bei Neumann, Brunnenſtr. 150: Vortrag des und ruhen in Charnieren; sie können beliebig gestellt werden, Laternenpfahl, daß der Kopf der Laterne klirrend auf das Straßen- Herrn Dr. Weyl über: Vergiftungen, Erstickungen, verschiedene Formen der je nachdem, ob der Fahrgast in der oder gegen die Fahrtrichtung pflaster flog. Kutscher und Pferde blieben unversehrt. fizen will. Durch einen Gang sind die Bänke in zwei Abtheilungen mit zwei resp. einem Sigplay getrennt. Für die Beleuchtung der unglückten Kutscher der Geschäftswagen erhielten auf der Unfall­station IX Verbände. Der Reimann'sche konnte seinen Dienst Waggons dienen drei Glühlichtflammen, welche an elegant aus- wieder aufnehmen, der andere mußte in seine Wohnung gebracht gestatteten, hängenden Bronceständern befestigt werden. Die großen Krystallglasscheiben der Seitenfenster sowie die Scheiben auf den Straßensperrung. Die Weißenburgerstraße von der Fransecki­Blattformseiten und an den Thüren werden im Sommer aus- bis zur Danzigerstraße einschließlich des Kreuzdammes mit der gehoben. Es ist eine Vorrichtung getroffen, daß an stelle dessen ersteren ist behufs Asphaltirung vom 29. Juli ab, ferner die Kleine Gazefenster eingesetzt werden können, fodaß die Affumulatorenwagen für den Sommer- und Winterverkehr zu benutzen sind. Eine Heiz- Kurstraße von der Oberwasser- bis zur Niederwallstraße ausschließlich vorrichtung ist nicht vorhanden, dagegen wird durch den äußerst 30. d. W. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt leichten Bau die aus den Akkumulatoren ausströmende Wärme sich in dem Wagen leicht verbreiten können, sodaß für die Fahrgäste Orgelfonzert. In dem Orgelvortrage, der bei freiem Eintritt Mitt: eine angenehme Temperatur im Wagen herrschen dürfte. Die für den gemischten Betrieb eingerichteten Waggons enthalten je 21 Sit- woch, den 3. August, mittags 12 Uhr, in der Marienkirche stattfindet, werden Frau Emma Krug und Frau Margarete von Borowski Duette und Arien und 12 Stehplätze. von Händel  , Stradella und Mendelssohn   singen und Herr Otto Dienel  Die muthmaßlich gestohlenen Effekten im Werthe von Konzert- Variationen eigener Komposition spielen. Außerdem werden der 20 000 m., welche im Tresor der Eisenbahn- Hauptkasse vermißt Cellist Herr Paul Treff und der Organist Herr P. Heuer mitwirken. wurden, stellen Kautionsbeträge dar, welche zwei Bahnhofspächter, Auf der ,, Treptow- Sternwarte" wird auch in dieser Woche darunter ein Berliner  , wie üblich, haben hinterlegen müssen. Das noch der Mond mit dem Riesenfernrohr beobachtet. Die großen Fehlen der Papiere wurde bei der Uebergabe der Kasse an den neuen Planeten Jupiter und Saturn können nur noch wenige Stunden am Stassirer entdeckt, welche mit einer Tage lang dauernden gründlichen Abendhimmel gezeigt werden, da sie sich immer mehr der Sonne  Revision aller Bestände verbunden zu sein pflegt. Die sonst nähern. Heute, Sonntag, spricht Direttor F. S. Archenhold um und in regelmäßigen Zeitabschnitter stattfindenden Revisionen 5 Uhr nachm. über Die Weltuntergangs- Prophezeihungen" und um

werden.

worden.

Die ver

Bewußtlosigkeit.

Heute Ausflug nach Nieder- Schönhausen zu Setteforn. Verein für Körper und Naturheilkunde. Montag, den 1. August, abends 8 Uhr, Alexanderstr. 8, Hof I. Vortrag des praktischen Naturheil fundigen Grundmann über die neue Blutbewegungs- und Ernährungslehre, demonstrirt an farbigen Lichtbildern. Verein von Freunden der Mathemathit. Montag, den 1. August, abends 9 Uhr. Sophienſtr. 15( kleiner Saal): Vortrag, Probleme. Gäſte

willkommen.

Anfang 6 Uhr.

Geselliger Klub Neptun. Heute: Gesellschaftsabend, Neue Roßstr. 3. Große öffentliche Versammlung der Holz und Bretterträger Berlins   und Umgegend am Montag, den 1. August, abends Uhr, Waldemarstr. 75 bei Bruder.

Briefkasten der Expedition.

A. Sch., Paris  . Neue Zeit." R. Kautsky, Berlin   Friedenau  , Wielandstr. 26. Gleichheit." Kl. Bettin, Stuttgart  , Rothebühlstr. 147, III. Blos, Franz. Revolution", geb. 5,50 M., brosch. 4,40 M. Bios, Deutsche Revolution", geb. 5,70 M., brosch. 4,60 m.

Wetter- Prognose für Sonntag, den 31. Juli 1898. Langsam aufklarend bei frischen nordwestlichen Winden, kühlerer Nacht etwas höherer Tagestemperatur; teine erheblichen Niederschläge. Berliner   Wetterbureau