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Der Sozialdemokrat

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Organ der Sozialdemokratie deutscher Zunge.

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Briefe an die Redaktion und Erpedition des in Deutschland und Desterreich verbotenen Sozialdemokrat wolle man unter Beobachtung äußerster Borsicht abgehen lassen. In der Regel schide man uns die Briefe nicht direkt, sondern an die bekannten Decadressen. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben.

Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten und Gemaßregelten nicht!

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Deutsches und englisches Unternehmerthum.

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In unserer vorlegten Nummer stellten wir einen Vergleich an zwischen der deutschen und der englischen Bourgeoisie in ihrer Stellungnahme zur Arbeiterbewegung. Wir zeigten, daß alle Vorwürfe, welche die deutsche Bourgeoisie gegen die deutsche Arbeiterbewegung im Gegensatz zu der Arbeiter­bewegung anderer Länder erhebt, auf sie selbst zurückfallen, daß sie es sich selbst, ihrer eigenen Erbärmlichkeit, zuzu­schreiben hat, wenn die Arbeiterbewegung namentlich die politische in Deutschland zu einer Stärke und inneren Festigkeit gediehen ist wie in keinem anderen Lande: daß wenn die deutsche Sozialdemokratie eine Position nach der andern erobert, dies zum großen Theil die Schuld oder besser das freilich negative- Verdienst des deutschen Bürgerthums ist. Zufällig um dieselbe Zeit, da unser Artikel die Presse ver­Bolfs ließ, hat ein deutsches Arbeiterblatt, das Berliner Bolts­blatt", ein Schriftstück an das Licht der Deffentlichkeit ge­zogen, das ein geradezu klassischer Zeuge ist für die Richtig feit unserer Darlegungen. Von unbekannter Hand waren dem genannten Blatt die Berichte zugegangen, welche die Leser schöpf' Athem vom Verein zur Wahrung der gemein­samen wirthschaftlichen Interessen von Rheinland und West­ falen " in Düsseldorf und dem Verein zur Wahrung der wirthschaftlichen Interessen von Handel und Gewerbe" in Berlin zum Studium der englischen Arbeiterverhältnisse nach England entsandte Kommission an ihre Mandatgeber gerichtet hatte; und in dem richtigen Gefühl, daß solche Berichte nicht mur vor einen engen Kreis fast hätten wir gesagt, ge­heime Verbindung" einseitiger Interessenten, sondern vor das Forum Aller gehören, die an der Gestaltung der Ar­beiterverhältnisse direkt oder indirekt interessirt sind, hatte die Redaktion des Berliner Voltsblatt" sofort, nachdem sie fich von der Echtheit der Berichte überzeugt, sie alsbald zum Ab­bruck gebracht. Welcher Grund hätte sie auch davon ab­halten sollen? Irgend welche Gefahr für die Verfasser oder Veranlasser der Berichte war mit der Veröffentlichung nicht verbunden, im Uebrigen konnte es ihnen aber nur Recht sein, wenn Dritte den Schritt thaten, von dem sie selbst angen scheinlich nur ihre freilich falsche Bescheidenheit abgehalten hatte. Da Wahrheit und Offenheit die National­Tugend der Deutschen find, so wäre es eine Beleidigung, anzunehmen, andere Gründe, etwa gar die Scheu, ihre wirklichen Gedanken dem Publikum zu offen­baren, hätten die Herren veranlaßt, die Berichte nur als Zirkular zu drucken und an die engeren Genossen zu ver­senden. Daß es Bescheidenheit, nichts als Bescheidenheit war, zeigt erstens die große Entrüstung, die sie über die Indis­kretion" des Berliner Volksblatts" an den Tag gelegt wäre es Furcht gewesen, so hätten sie sich nach einem alten Sprichwort sicherlich sehr kühl verhalten und nicht den Ab­druck des vierten Briefes durch die Polizei inhibirt- und zweitens die Drohung, dreitausend Mark Entschä= digung für die ihnen zugefügte Unbill zu verlangen. So etwas bringt nur verlegte Bescheidenheit fertig, während ihre Wahrheitsliebe es den Herren verbot, zu erklären, die im ,, Volksblatt" veröffentlichten Berichte seien une cht.

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Danken wir ihrer Bescheidenheit, und sehen wir uns mun die Berichte näher an.

Die Kommission setzte sich aus den Herren Möller, Dr. Beumer und Buec zusammen und ihnen hatte sich ein Herr W. Caron aus Rickershausen bei Barmen ange= schlossen. Sie trafen am 25. September in London ein.

Als Aufgabe", schreiben sie, war uns gestellt: Die Arbeiterverhältnisse in England und, soweit als möglich, alles, was mit der Arbeiterfrage in Zusammenhang steht, aus eigener An­schauung fennen zu lernen, und immer in Rücksicht auf die bezüglichen Zustände in Deutschland , uns ein eigenes Urtheil zu bilden. Zur Erfüllung dieser Aufgabe haben wir es für erforderlich erachtet, soweit thunlich mit Arbeitgebern aus den verschiedenen großen Indu strien, namentlich mit solchen, die eine leitende Rolle in der Arbeiter bewegung gespielt haben, ebenso aber auch mit den Führern der Arbeiter Fühlung zu gewinnen." An Empfehlungen fehlte es ihnen natürlich nicht. Unter anderen waren sie vom Auswärtigen Amt in Berlin an die Deutsche Botschaft und das Deutsche Generalkonsulat in London empfohlen worden. Natic lich würde das Auswärtige Amt, das als Organ der Re­gierung über den Parteien" steht, genau wie dieser Fa­brikanten deputation auch einer Arbeiter deputation, die zu gleichem Zweck nach England ginge, diese Empfehlungen gegeben haben. Es käme nur auf einen Versuch an, dies über allen Zweifel festzustellen. Und die deutschen Arbeiter haben gewiß alles Interesse, sich über die Verhältnisse ihrer englischen Kameraden zu orientiren.

Interessant ist es mun zunächst, von den Herren zu ver­nehmen, daß sie wahrgenommen" haben,

mit welcher außerordentlichen Sorgfalt und wie eingehend jene De­wegung von dem deutschen Generalkonsulat verfolgt und das betreffende

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Material gesammelt und zu Berichten verarbeitet wird. Wir glauben aus dieser Wahrnehmung schließen zu dürfen, daß dieser Bewegung auch von der deutschen Regierung das lebhafteste Interesse zugewendet wird."

In welcher Weise dies geschieht, dafür folgt gleich darauf ein charakteristisches Beispiel.

Erscheint

90

wöchentlich einmal

London . Verlag

der

German Cooperative Publishing Co. E. Bernstein& Co., London N. W. 114 Kentish Town Road.

Poßtsendungen

franto gegen franto. Gewöhnliche Briefe

nach England tosten Doppelporto.

7. Dezember 1889.

besonders in Deutschland eingeschlagen werden müsse, wenn man sich der Hoffnung hingeben wolle, zu befriedigenden Arbeiterverhältnissen zu gelangen. Freilich sei viel Selbstverläugnung und an= dauernde Nachsicht und Duldsamkeit in dem Verkehr mit Arbeitern erforderlich; der Erfolg aber werde niemals ausbleiben, denn der Arbeiter entziehe sich der Einwirkung konsequent vorgetragener Vernunftgründe nicht, auch werde er im Verkehr mit dem Arbeitgeber stets höflicher und umgänglicher, wenn dieser seine volle Gleichberech= tigung anerkenne und ihn demgemäß behandle.

Eine solche Entwicklung aber, wie sie die Arbeiterbewegung in Eng­land genommen, sei nur denkbar, wenn sie lediglich aus sich selbst hervorgegangen sei. Jeder Eingriff von autoritativer Seite fet entschieden als verderblich zurückzuweisen, denn er mache den Arbeiter nur mißtrauisch und werde niemals Erfolge erzielen können."

Die Herren seßen sich gleich in London mit englischen Unter­nehmern in Verbindung und fragen sie nun folgendermaßen aus: ,, Erstens, ob die bisherige Wirksamkeit der Trades- Unions und das ganze Verhältniß, welches sich zwischen Arbeitgebern und Ar­beitern infolge jener Wirksamkeit herausgebildet hat, als ein für die Industrie förderliches und befriedigendes betrachtet werden kann. Zwei­tens, ob Anzeichen vorhanden sind, bezw. ob die Befürchtung gehegt wird, daß durch das Eindringen sozialdemokratischer Ideen und Bestrebungen, namentlich durch die Organisation der bisher unorganisirten Massen im sozialdemokratischen Sinne, auch ernste Gefahren für die englische Industrie, wie überhaupt für die wirthschaftlichen und sozialen Zustände Englands entstehen könnten." Zu ihrem großen Erstaunen erhalten sie statt der in Deutsch - lington trafen sie einen reichen Unternehmer, David Dale , land in dieser Hinsicht üblichen Jeremiade eine rein sachgemäße Auseinandersetzung:

" Ohne irgend welches erkennbare Gefühl der Erregung gegen die Arbeiter wurde uns sodann geschildert, in welcher Weise die Vertreter der Arbeitgeber und Arbeiter in Schlichtung der aufkommenden Streit­fragen mit einander auf dem Fuße voller Gleichberechtigung verkehren und man schien mit dem Resultat vollkommen zufrieden zu sein."

Unerwähnt darf hierbei jedoch nicht bleiben, daß Herr Martin meinte, sie seien bestrebt gewefen, sich die ganze Trades- Unions- Bewe­gung so lange als möglich vom Halse zu halten; man habe aber in South- Wales dem Vorgange Nord- Englands auf diesem Gebiete folgen müssen, und er sei überzeugt, daß auch Deutschland auf die Dauer einer ähnlichen Bewegung nicht werde widerstehen können."

Grade zum Verzweifeln aber war, daß die Engländer gar kein Gefühl zu haben schienen für die sozialdemokra

tische Gefahr.

Das Wort Sozialdemokratie kennen sie überhaupt nicht, es ist viel= mehr nur von Sozialisten die Rede; von diesen wird aber angenommen, daß sie nur das Eingreifen des Staats in die wirthschaftlichen und sozialen Verhältnisse, sonst weiter nichts erstreben. Da ein solches Ein­greifen des Staats aber dem Charakler der Engländer absolut zu­wider sein würde, so sei die Gefahr ausgeschlossen, daß der Sozia­lismus irgend welche beachtenswerthe Fortschritte in England machen würde."

In Bezug auf den legtern Bunft später. Bleiben wir bet der Thatsache, daß die betreffenden englischen Unternehmer, der Thatsache, daß die betreffenden englischen Unternehmer, die doch die Verhältnisse in ihrem Lande einigermaßen kennen denn es sind Leute, die eine gewisse Rolle bei den Konflikten zwischen Kapital und Arbeit zu spielen pflegen zwar keine besondere Schwärmerei für die Gewerkschafts­das wäre ja auch ziemlich unnatür­bewegung empfinden das wäre ja auch ziemlich unnatür­lich aber sich mit ihr, so gut es eben geht, abgefunden haben und für die Zukunft abzufinden gedenken, und durch­aus keinen Schlotter vor der sozialistischen Bewegung empfin den. Da war man natürlich auf dem Deutschen Generalkon­sulat doch weit besser unterrichtet.

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In dem deutschen General- Konsulat war man, wohl gestützt auf die bessere Stenntniß der Sozialdemokratie und ihres Wesens, vollkommen anderer Ansicht. Dort nimmt man an, daß Burns ein ausgesprochener Sozialdemokrat in unserem Sinne sei. Sein Ziel, die bisher unorga= nisirten Massen in einer National- Föderation of Labourer- Unions zu­sammen zu fassen, wird eben als das Streben erkannt, eine rein sozial­demokratische Organisation zu schaffen. Das deutsche General- Konsulat erfennt hierin eine entschiedene Gefahr für die jeßigen 3ustände umfomehr, da auch von dieser Stelle die Hinneigung ein­zelner Trades- Unions, wie einer Minderheit unter den Trades- Unions, überhaupt, zur Sozialdemokratie beobachtet worden ist."

Das den Vertretern der Verbissensten unter den deutschen Kapitalprozen! Wirklich, diese englischen Unternehmer ver­dienten, unter Kuratel gestellt zu werden. Aber die Herren sollten noch weit Schlimmeres zu hören bekommen. In Dar­

der bei Lohnstreitigkeiten oft als Schiedsrichter gewirkt hatte. In seiner Gegenwart unterhielten sie sich mit einem Ge= werkschaftsführer, Namens Trow, Sekretär des Vereins der Eisen- und Stahlarbeiter von Großbritanien." Dieser Trow ist keineswegs ein Umstürzler, er drückte sich sehr schroff gegen die Sozialdemokratie aus und bezeichnete die jetzige Stellung der Arbeiter in England als im Ver­hältniß zu früher höchst befriedigend", da die Streitigkeiten zwischen Unternehmern und Arbeitern mit wenigen Ausnahmen durch gütliche Uebereinkunft beigelegt werden. Im Bericht heißt es dann weiter:

Mr. David Dale , der dabei saß, pflichtete dieser Ansicht vollkommen

bet, obgleich Mr. Trow, wir möchten sagen, fast mit zynischer Offenheit

es als das, mit äußerster Konsequenz verfolgte, Hauptziel der Arbeiter= organisationen bezeichnete, mehr und mehr von dem Gewinne der Arbeitgeber für die Arbeiter und für deren Wohlergehen zu erlangen. Dabei fehlte es aber nicht an Aeußerungen, aus denen hervorging, welche Achtung er Mr. David Dale zollte und wie er demselben zugethan sei. Im übrigen hatten wir aber volle Gelegenheit, wahrzunehmen, daß diese beiden Männer auf dem Fuße gänzlicher Gleichberechtigung mit einander verkehrten."

,, Mit zynischer Offenheit"- dieses Wort ist wirklich die beste Charakteristik nicht des Geistes der englischen Ge­werkschaftler, sondern des der deutschen Unternehmerwelt, wie er sich in den Köpfen ihrer Deputation wiederspiegelt. Den Herren imponirt, das ist offenbar, die Furchtlosigkeit, welche

die englische Fabrikantenwelt gegenüber der Arbeiterbewegung an den Tag legt, halb bewundern sie, halb ärgern sie sich darüber, daß alle ihre Versuche, die Herren von der sozial­demokratischen Gefahr zu überzeugen, vergeblich bleiben. Da endlich findet sich ein Arbeiterführer, der es offen gesteht, daß die Arbeiterorganisationen den Unternehmerprofit, den hei­ligen, unantastbaren Mehrwerth, nach Kräften zu schmälern bestrebt sind, und der daneben sigende Kapitalist springt nicht entsetzt auf und schreit: Das ist ja der reine Umsturz! Po­lizei her! Staatsanwaltschaft her! Ein Ausnahmegesetz her!" Nein, er bleibt ruhig sigen, als ob nichts geschehen wäre. Er findet das Bestreben der Arbeiter, ihren Antheil am Ar­beitsertrag so hoch als möglich zu gestalten, nicht zynisch", sondern nur natürlich. Selbst wenn er mit dem Arbeiter um Lohn und Arbeitszeit kämpft, sieht er in ihm nur seinen momentanen Gegner, nicht aber einen Aufsässigen gegen die von Gott eingesetzte Ordnung". Alles genau das Gegentheil von dem, was die Mandatgeber der Herren Bueck und Ge­richtiger deutscher Beamter, der läßt die Dinge sich nicht erst nossen zu thun gewohnt sind, denen das Wort zynisch" wahr­ausreifen, der wittert die unmittelbare Gefahr schon in den scheinlich noch zu milde gewesen sein wird. Aber schlechte Ge­Anfängen, der wägt Worte ab, Gedanken, Theorien. Wenn's sellschaft verdirbt gute Sitten. Sonst würden ja sicherlich nach dem deutschen Konsulat ginge, dann hätte auch England die Herren Berichterstatter nicht blos den Beschluß der eng­schon sein Ausnahmegesetz gegen die gemeingefährlichen Be- lischen Bergarbeiter auf Einberufung eines internationalen strebungen der Sozialdemokraten". Das deutsche Konsulat Bergarbeiterkongresses, sondern auch die Ansichten der Fa= hat ja auch zweifelsohne die besten nennen wir es," Be- brikanten Bell, Dale ze. als eine, wenn auch vielleicht unbewußte Hinneigung zur internationalen Sozialdemokratie" bezeichnet haben. Indeß

Wie anders wirkt dies Zeichen auf mich ein! Ja, so ein

richterstatter."

Fast genau ebenso wie die englischen Unternehmer, welche die Herren in London trafen, äußerten sich auch alle übrigen, die sie in der Provinz aufsuchten. Man merkt dem Bericht ordentlich an, wie sehr sie es bedauerten, nirgends auf den so sehnsüchtig gesuchten Schlotter vor der Zukunft zu stoßen, sondern überall nur eine mehr oder minder nüchterne Be­urtheilung der Verhältnisse in der Gegenwart vorzufinden, sowie das Bestreben, durch nun einmal unvermeidlich ge­wordene Konzessionen möglichst gute Beziehungen mit den Ar­beitern herzustellen.

Hören wir z. B., was ein Herr Hugh Bell, ein reicher Unternehmer in Middlesborough, von dem sie selbst sagen,

baß er lediglich vom Standpunkt des Industriellen" seine Ansichten barlegte, den Herren erklärte. Der Genannte fand die gegenwärtigen Zustände durchaus nicht ideal schön, meinte aber, wie die Dinge einmal liegen, sei das bestehende Ver­hältniß noch das entsprechend richtigste und auch befriedigendſte. hältniß noch das entsprechend richtigste und auch befriedigendste. Wörtlich heißt es im Bericht:

Bon jeher haben sich die niederen Klassen, wenn immer sie zum

Bewußtsein ihrer Macht gelangten, auch als die Stärkeren und Macht­volleren erwiesen. In England haben die Arbeitgeber die größere

Macht der Arbeiter anerkannt und sie dadurch zu zügeln verstanden, daß sie sich auf vollkommen gleichen Fuß mit ihnen gestellt und durch die Geltendmachung von Vernunftgründen den Arbeiter zur Anerken­nung der gegenseitigen Interessen geführt haben. Diesen Weg bezeichnet Herr Hugh Bell mit äußerster Entschiedenheit als den einzigen,

der nicht nur in England, sondern auch in den andern Industrieländern,

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- es ist noch nicht aller Tage Abend.

Blutegel, Vampyr und Kompagnie.

Wir haben in voriger Nummer bereits des infamen Treibens der galizischen Auswanderungsagenten gedacht, die augen­blicklich in Oswiecim vor Gericht stehen, sowie ihrer Deutschen Auf­traggeber, die als hochachtbare Kaufleute frei herumlaufen, und wollen heute unsern Lesern ein Bild geben, wie diese Vampyre ihr schändliches Gewerbe betrieben haben, das zugleich ein interessanter Beitrag ist zu dem Thema, wie Kapitalien ,, nur durch Sparen" entstehen. Folgendes find Auszüge aus einem Schriftstück, das uns seinerzeit von wohlunterrichteter Seite über die ganze Schieberei und Treiberei" zuging:

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Um einestheils die Auswanderung aus jenen Distrikten*) nach Möglichkeit zu fördern und anderntheils die Verordnung der preußi­schen Regierung, daß jeder Auswanderer aus den östlichen Provinzen, Polen , Galizien 2c. mindestens im Besiz einer Summe von 200 fl. sein muß, zu umgehen und unwirksam zu machen, hatte der Nord­ deutsche Lloyd " in Bremen und die Hamburg - Amerikanische Packet­fahrt- Aktien- Gesellschaft" in Hamburg zuerst in Oberberg , und als dort der Schwindel nicht mehr ging, in Oswiecim an der preußisch­galizischen Grenze besondere Agenturen eingerichtet, welche nach besten Kräften für die Zwecke derselben thätig waren. Nicht allein, daß man durch ein Heer von Zutreibern" das unwissende Landvolk auf

*) Das östliche Europa .