ge

T=

gangen. Hegner folgte ihm in einer Entfernung von 10-15 Schrit

2. diese Kommission zu beauftragen, das französische   Proletariat aldan die internationale Manifestation des ersten Mai, ihre Wichtig- fen. P., welcher dies bemerkte, machte einen Kommilitonen, welcher dsfeit und ihren Charakter zu erinnern und alle nöthigen Maßregeln zu ergreifen, um ihren Erfolg zu sichern."

In den der Beschlußfassung vorausgegangenen Debatten ward ganz besonders betont, daß es die Delegirten für ihre Pflicht erachten, der Manifestation den vom Kongreß beschlossenen durchaus friedlichen Charakter zu erhalten. Es war und ist dies um so nothwendiger, als verschiedene, fich revolutionärer als revolutionär geberdende Gruppen und Persönlichkeiten in ebenso blöd- widerfinniger wie unverantwortlicher, um nicht zu sagen verbrecherischer Weise darauf loshezen, daß die friedliche Manifestation in Unruhen und Butsche ausarte. In anarchi stischen Bersammlungen, wie auch in Artikeln der Roque'schen Egalite" wird in der bekannten revolutionär rasselnden Phraseologie, in weicher Nohheit und sozialpolitisches Muckerthum um den Vorrang streiten, die französische   Arbeiterschaft aufgefordert, auf alle Fälle bewaffnet in die Straßen zu steigen, Bomben in Bereitschaft zu halten" 2c. 2c. Dieses widerliche Treiben erinnert im höchsten Grade an die Rolle der so be= rüchtigten weißen Blousen". Wenn die wildesten Schreier der Egalite" und jener sozialpolitischen Jünglingsvereine", welche fich anarchistisch nennen, auch keine Agents provofateurs sind, so benehmen sie sich doch um lein Haar anders, als ob sie dieser staatserhaltenden Gilde ange­hörten.

Die fapitalistischen Organe empfehlen der Regierung auch bereits unter Hinweis auf diese Manöver, nirgends eine Manifestation der Arbeiter zu dulden, da man bei der leichten Entzündlichkeit des fran­zöfifchen Temperaments" nicht wisse, wie dieselbe enden fönne. Ueber­haupt sei es das Beste, wenn der Minister des Junern, Constans  , nach dem Vorbilde seines Vorgängers, Floquet, Instruktionen an alle Behörden 2c. ergehen lasse, die Delegirten der Arbeiter garnicht zu empfangen. Der fauststarte" Constans   wird sich derartige Winte feitens der Mundstücke feiner Brotgeber und Herren nicht zweimal geben lassen; ein ruhiges und besonnenes Vorgehen der französischen   Arbeiterschaft ist also doppelt geboten.

Wie durchaus flar über Situation und Verantwortung der organisirte Theil des französischen   Proletariats ist, erhellt auch aus verschiedenen Zirkularen und Beschlüssen, welche der Nationalverband der französischen  Synditate und Korporativgruppen erlassen, resp. gefaßt hat.

In einer größeren, vom Nationalrath des Verbandes einberufenen Bolfsversammlung zu Bordeaux   wurde beschlossen, die Gemeinderäthe aufzufordern, fich der Manifestation anzuschließent, um deren friedlichen und gesetzlichen Charakter zu bestätigen". Jm legten Rundschreiben des Verbandes heißt es wiederum: Der Nationalrath hat besonders in Betracht gezogen, daß es sich um eine durchaus friedliche und gesetzliche Manifestation handelt, welche folglich durchaus keine Repressivmaßregeln nach sich ziehen, und gegen die Niemand etwas einwenden fann, es sei denn, daß der Geist des Haffes und der Ungerechtigteit gegen die Arbeiter groß genug wäre, ihnen das Recht zu verweigern, frei ihre Forderungen zu äußern und ihre gemeinsamen Bedürfnisse auseinander­zujeßen."

Den gleichen Geist athmet auch das die Frage der Manifestation be­handelnde Rundschreiben des Nationalraths der sozialistischen   Arbeiter­partet. So friedlich auch diese erste Weltrevue unsrer Streitkräfte der Vorhut sein wird und sein muß", heißt es daselbst, so wird sie doch gleichzeitig den bergabwärtsgehenden befißenden und leitenden Klassen einen heilsamen Schrecken einflößen und den Feuereifer der Enterbten und Unterdrückten, ihr Vertrauen in den baldigen Triumph ihrer Sache

verdoppeln.

300

Zur Bewegung für die Achtstundendemonstration Cin England fönnen wir mittheilen, daß Ende voriger Woche eine zweite, von dem Champion'schen Arbeiterwahlverein einberufene Versammlung bon Delegirten verschiedener Gewerkschaften und Arbeitervereine e in­stimmig beschlossen hat, die auf den 6. April einberufene allgemeine Konferenz( von der wir in Nr. 12 berichteten. Red. d. S.-D.") zu beschicken, um gemeinsam mit den übrigen Organisationen darüber. Be­schluß zu fassen, wie der erste Mai gefeiert werden solle. Die Ver­sammlung war zwar erheblich schwächer besucht, als die von der Gas­arbeiterunion in Verbindung mit der Bloomsbury Socialist Society einberufene, aber es waren mehrere wichtige Organisationen vertreten, so u. A. die Dockerunion, deren Vorstand sich bisher unbegreif licherweise durchaus ablehneno zur Achtstundenbewegung gestellt hatte. Es steht also zu hoffen, daß trotz der politischen 2c. Spaltungen ein einheitliches Vorgehen der verschiedenen Organisationen erzielt wird.

Bismarck   hat am 29. März Berlin   verlassen, und seine getreuen Verehrer haben ihm einen gar rührsamen Abschied bereitet. Die Fa milie fuhr in zwei Wagen zur Bahn, im ersten neben Vater und Sohn natürlich der Reichshund, in einem dritten Wagen hinterher der Reichs­schwe- ninger. Als einige der nin, wie es heißt, brodlos gewordenen Leibspizzel heulend Wiederkommen" riefen, erreichte die allgemeine Rührung ihren Höhepunkt.

Es gibt Leute, die für die Opfer der schnödesten Gewaltthaber teine Regung des Mitgefühls haben, aber dem abgefaßten Mörder Blamen ins Gefängniß schicken.nl moonspistra das adm

- Die fächsische Justiz oder vielmehr die Institution, welche man in Sachsen Justiz nennt, entwickelt sich immer mehr zu einer reinen Partei bezi. lassenvertretung. Jeder Tag fast liefert neue Beweise von Erkenntnissen sächsischer Gerichtshöfe, die nichts sind, als der Ausfluß der kraffesten Parteilichkeit. Man höre nur, welches Stückchen neulich wieder das LeipzigerLandgericht geleistet hat. Angeklagter war der Dachdecker Georg Henner. Derselbe foll fich, nach dem ihm sehr feindlichen Berichte des Leipziger Tageblatt  am 20. Februar, dem Wahltage, folgender Handlung schuldig gemacht haben:

In der 5. Stunde ist Herr Stud. jur. P.( der Arbeiter wird genannt, bei dem Herrn Studenten wird der Name rücksichtsvoll verschwiegen! Ned) zur Einholung von Wählern für die Kartellparteien ge

Mit nichten!( sprach die Versekerin)

Ich sehe den Schluß nicht berin)

XIXX Jch bin im Berlust und mein Pfand ist hin, Sie büßten dabei nichts ein!"

In anderen seiner Launigen Lieder" behandelt er mit gesundem Humor in Stimmung und Form Themata, die unserer ungesunden zintperlichen Gesellschaftsmoral als unästhetisch gelten, obgleich Göthe  und Saphir   solche schon salonfähig" zu machen versuchten. Als Beleg hiefür möchte ich aus der bekannten Anekdote" Der polnische Jude" nur den Schluß des poetischen Scherzes anführen:

Drauf gräbt er ſeine g

Drauf gräbt er seine graue Take wieder Tief in den rauhen Busen nieder Und hascht und tastet, zieht sie rasch hervor Ini Und hebt ein junges Läuselein empor: missrund sanfter werden seine weichen Züge,

Si tu s

dit auttles Dodof ours

Er legt das Thierchen in die hohle Hand Und schanckelt es in primitiver Wiege

109( d

Und blickt es schmunzelnd an und blickt gespannt.

Gott Dit Gerechter! soll ich wie Herodes  

Die Kindlein morden, daß ich sicher sei

@

dur

Dein Urtheil ist gefällt: Du bist des Todes hug Doch ich begnad'ge Dich und Du bist frei!

Wie werden Deine Eltern Dich vermissen

& nd froh sein, wenn sie Dich geborgen wissen! Du bist zum Sterben noch zu jung, zu flein!" Und somit stack er's Läuslein wieder ein!

Gleichweit entfernt von spießbürgerlicher Moralität und einem fal­schen Naturalismus, der nur eine andere Art der Geilheit ist, präzisirt. er selber seinen Standpunkt: do: brig

Bin ich ein Engel, daß ich schon erröthe Vor dem Gedanken an vergnügten Sinn? Bin ich ein Thier, daß ich hinaustrompete, Wenn ich der wilden Brunst verfallen bin?

Und diese gesunde Sinnlichkeit, die er mit seinen Slafféngenoffen ge­meinfam hat, verflärt er poetisch in dem hübschen Liede: Einer Fars bigen in's Stammbuch" und in der lyrischen Berle:

gleichfalls Wahldienſte leistete und den er in der Nürnbergerstraße traf, darauf aufmerksam. Beide gingen nun zurück, P. wurde aber plöglich von dem daherkommenden Henzner angerempelt. P. ließ fich das nicht gefallen, und es entstand ein Wortwechsel, wobei Henzner äußerte, er werde dem P. eine Ohrfeige geben, und auch die entsprechende Handbewegung machte. Den Stod, welchen P. zur Abwehr oder auch wohl zur Vertheidigung er hob, ergriff Henzner, und entwand denselben dem Studenten. Nummehr glaubte Herr Stud. theol. 2. feinem Kommilitonen zu Hülfe fommen zu sollen. führte mit seinem Stod einen leichten Schlag gegen Henzner und suchte ihn wegzuziehen, erhielt aber mit dem P. entrissenen Stod einen starken Schlag über den Kopf, der am linfen Ohr eine 1 cm breite und 1/2 em tiefe Wunde mit eingerissenen Rändern verursachte, die erst nach 6 Tagen geheilt war. Henzner ergriff nach der That die Flucht, in dem Hausflur seiner in der Nähe gelegenen Wohnung warf er P.'s Stock weg."

Er

fich verdoppelt, fie find auf über Hunderttausend gestiegen, und was sie uns besonders werthvoll macht, ist, daß auch die schwärzesten Distritte, in welchen selbst der Liberalismus nicht festen Fuß fafferr konnte, obwohl ihn die Regierung unter ihre schüßenden Fittige ge nommen, einen stattlichen Zuwachs an sozialistischen   Stimmen auf weisen.

Nachstehend gebe ich eine Zusammenstellung der 48 bayerischen Wahl­freise und der in denselben auf uns gefallenen Stimmen: Soz. Kandidat

Rosenheim  

Selbst aus dieser tendenziösen Darstellung geht hervor, daß Henkner die Studenten in feiner Weise provozirt hat, dagegen ist es mehr wie wahrscheinlich, daß dieselben ihn provozirt haben; ihr plößliches Umkehren hätte anders feinen Sinn. Jedenfalls aber hat der Student P. zuerst zum Stod gegriffen. Es sprechen also, abgesehen von der natürlichen Erregung, eine Reihe von Milderungsgründen Deggendorf  für Henzner. Wäre er ebenfalls ein Student gewesen und hätte er nicht für die Wahl Bebel's gewirkt, so wäre er wahrscheinlich mit einer leichten Geldstrafe davongekommen, wenn die Sache nicht gar für kom­pensirt erachtet worden wäre. Statt dessen wurde er man höre

wegen groben Unfugs, nöthigung und gefährlicher Rörperverlegung zu zehn Monaten Gefängniß und drei Wochen Haft verurtheilt. 1 Woche Haft wurde auf die erlittene Untersuchungshaft( die, wie es scheint, über vier Wochen gedanért hat. Red.) in Anrechnung gebracht.

Kelheim

Speyer

Homburg Staiserslautern

Negensburg Amberg Neumarkt

" Nachdrücklich aber wohlverdient" nennt das Leipziger Tageblatt  " dieses Urtheil! Nun, wir branchent das Wort, das uns darüber auf d der Zunge schwebt, nicht erst auszuschreiben. Jeder, der das Vorstehende liest und Gefühl für Necht und Billigkeit empfindet, wird es von selbst ergänzen. Und so bleibt uns nichts, als diejenigen, die das Urtheil gefällt, nachdrücklichst der wohlverdienten Hochachtung zu empfehlen. Der Gerichtshof bestand nach dent Leipziger Tageblatt" aus deir Herren Landgerichtsdirektor Behm á n'n( Praf.), Landgerichts­räthen Dr. v. Abendroth, Gruber, Adam, Schubarth­EngelschallI." Ehre, dem Ehre gebührt!

Erhart

Wahlkreis München I

1890

1887

Mehr

Birt

7,570

4,563

3,007

II.

Vollmar

20,594

11,335

9,259

Aichach  Ingolstadt

Vollmar

1,085

596

489

Vollmar

437

437

Wasserburg

Vollmar 2

55

55

Vollmar

1,425

793

632

Traunstein  Weilheim

Bollmard

179

46

133

Vollmar

380

99

281

In ganz Oberbayern   31,725

17,432

14,273

Landshut  Straubing  Baffau Pfarrkirchen

Vollmar

341

200

141

Vollmar

435

435

Vollmar

332

70

262

82

Vollmar

55

55

Grillenberger

115.

115

In ganz Niederbayern   1,278

270

1,008

Erhart

5,993

4,052

1,941

Landau  - Neustadt

Huber

879

365

514

Germersheim

228

228

Zweibrücken

Meyer

1,995 85

27

1,968

Erhart

94

94

Dr. Rüdt

1,659

616

1,043

In ganz Rheinbayern 10,848

5,060

5,788

Grillenberger

1,631

813

818

Grillenberger

228

108

120

Grillenberger

11: 150

150

Neunburg v. W. Neunburg v. W. Neustadt a. W.-N.

Grillenberger

1134

26

108

In der ganzen Oberpfalz   2,143

947

1,196

Löwenstein

3,535

557

2,978

Bayreuth  

Wörlein

9

1,102

1,111

9

Forchheint z Stronach

Wiemer

1,097

194

903

Scherm

4,726

3,659

1,067

Bamberg  

Dehme  

3,025

2,031

1,094,

Jn ganz Oberfranken   13,485

7,552

6,042

bis 4 Mt. über 4 Mr.

Nürnberg

Grillenberger 17,045

14,857

2,188

122,94496,078

22,587

Erlangen  - Fürth  

Bebel

5,811

2,689

3,122

Ansbach  - Schwabach  

Pelz

1,003

33

970

Eichstädt

Grillenberger

109

109

Dinkelsbühl

Grillenberger

427

66

361

Rothenburg  

Grillenberger

779

126

653

stood in

ganz Mittelfranken   25,174

17,771

7,403

Aschaffenburg  Stigingen Lohr

Emmel

1,451

77

1,354

Grillenberger

270

56

214

Höpfner

1244

33

1,211

Bollmar

85

1853

Erginger

1,772

293

1,479

Segit

4,615

1,614

3,001

In ganz Unterfranken   9,437

1,071

7,364

Augsburg  Donauwörth  

Vollmar

5,010

2,888

3,122

Grillenberger

101.

101

Vollmar

225

31

1941

Bitt

570

210

360

Bitt

591

476

115

Bitt

69

69

3,961

11

" 1

Tilo dub

leber Bergarbeiter Löhne in der Sektion Bochum   der Knappschafts- Berufsgenossenschaft brachte die Köln  . Zeitung" dieser Tage die nachstehende Zusammenstellung: beschäftigte Bergarbeiter

stice

1889

Januar April Juli Oktober

121,217 92,204 24,547 lloy bar 76,833 8d 39,392 120,867 128,213 id 76,779 46,587 biyot Dezember Das rheinische Blatt bemerkt hierzu, diese Zahlen zeigten, wie die e. 131,470 71,731 of 54,942 Gruben von Monat zu Monat Lohnerhöhungen hätten stattfinden lassen, selbst schon im ersten Quartal 1889, welcher Umstand auch den Beweis liefere, daß es zur Erzielung weiterer Lohnerhöhungen des Mai- Aus­standes nicht bedurft hätte." ou salasyo hie tör Allolled uns scheint es" Uns scheint es" antwortet die Boltsztg.", der wir diese Notiz entnehmen, dem rheinischen Kapitalistenblatt treffend- unerfindlich, wie man dergleichen aus ienen Ziffern herauslesen will. Ein einziger Blick auf dieselben beweist doch, daß eine ausgiebige Zunahme der Zahl der fenigen Arbeiter, welche in den Genuß von mehr als 4 M. Tageslohn gelangten, erst im und nach dem Streit- Quartal stattfand. Während die Zahl dieser Arbeiter im ersten Quartal nur 2000 betrug, stieg fie in den drei letzten Vierteln des Jahres 1889 von 24,547 auf 54,942, also um mehr als 30,000. Danach scheint es also doch des Ausstandes bedurft zu haben" bid tim do

Es ist eine alte Praris des Unternehmerthums, Zugeständnisse, die ihm mit dem Aufwande der größten Energie abgerungen werden muß­ten, hinterher fich großmäulig auf das Konto seiner Einsicht und Men­schenfreundlichkeit zu schreiben. So haben sie es mit denjenigen Maß­regeln des Arbeiterschutzes gemacht, die ihnen bereits auferlegt worden, und wenn es schließlich zur Enteignung der Enteigner kommt, dann werden sie womöglich auch erklären, daß es dazu der Aktion der Ar­beiterklasse gar nicht bedurft hätte", man hätte das Alles ruhig ihrer Einsicht und ächten Humanität überlassen können.

Fünf Schulfnaben erschienen kürzlich vor dem Berliner   Schöffen­gericht, Abtheilung 98. Die kleinen Sterle, welche über die Auflagebant faum hinausragten, waren, so berichten die Zeitungen, die Anführer einer mit Senütteln bewaffneten Macht, welche zwei Rotten von je 12-18 Stnaben bildeten und in der Gegend des Marheineckeplates und der Bergmannstraße sich im Striegsspiel übten. Der Amts­anwalt sah in dieser Striegführung einen groben Unfug."

Sehr gut. Wenn aber diese verhältnißmäßig harmlose Kriegführung" schon grober Unsug ist, was find dann die Kriegsübungen, Striegsvor bereitungen und Striege, mit denen die großen Kerle, die die Thron-, Minister 2c. Sessel drücken, ganz Europa   unsicher machen? U. A. w. g.

Aus Bayern   schreibt uns ein Genosse:

Wie die Genossen im übrigen Deutschland  , so können auch wir uns über den Ausfall der Wahl vom 20. Februar nur freuen. Zeigt er uns doch, daß die Früchte einer theilweise fünfundzwanzigjährigen schwierigen Agitation endlich nach und nach zu reifen beginnen. 3war haben wir nur bret Mandate errungen, aber unsere Stimmen haben

1979 198

Volapük

Es wird nur

Welt: Das ist die Sprache der Liebeslust,

Verſtanden von alle brache hi

solo! Die sich des Worts, enthält, s

und wo ich immer die Jungfrau und wo did mit männlichent Neiz, umffrid,

Da find ich immer Erwiderung Im wirklichen Volapük.

an

ada

all abo glet ustline agitopla prid

Die Wilden Blumen" bergen aber nicht blos heitere Musentlänge, des Lebens Kämpfe, und Wunden haben Lepp auch Slagen und Wehe­rufe entlockt, so wahr, so ergreifend, wie fie fein bloßer Verfifag an­schlagen fann. Der Weherus" beim Tode seiner Frau, der Stamm­buchvers an seine Tochter, als fie fein Haus verließ: bine Ich warne Dich in dieser Scheidestunde: Insid 1981 Geh nicht zu Grunde!"

und vor Allem: Des Wittwers Verzicht" sind wirkliche Poesien, Nach dem Tode seiner ersten Frau find seine Kinder zu der Groß­mutter gekommen; hinter dem Rücken des Vaters wurden die Knaben getauft; das empört ihn, er, der sich den Unterhalt mit Hausiren füm­merlich erringen muß, will einen zweiten Hanisstand gründen, er sucht eine Mutter für seine Kinder: Freunde empfehlen ihm Die und Jene: Diet   ist

dth 1

für hr so wie meine Ginz'ge war:

Gelbft noch ein schuldlos, harmlos Kind; Die ihren Kindern eine echte Mutter, m Sing fie in Liebe und in Nachsicht auf.

War fie dem Gatten ein gar treues Weib,

Das niemals 18 mir ein Jota unterschlug,

Weder am feuschen Leibe, noch an Werthen Weit niedrer Art! Doch war sie auch d trolDie stillste Duld'rin, die es je gegeben

e

und der Verhältnisse Märtyrerin,

Brach sie am Ende vorwurfslos zusammen

hog

ben Unter der ihr allzufchweren Last,

Und schied mit Trost für mich, der sie geopfert!"

Die Freunde lachen, daß er so wählerisch sei, und rufen ihm hämisch zu: Ein armer Wittwer mit drei kleinen Kindern Belastet, find't nicht leicht ein Weib

Und eine Jede mag ihn nicht!

Hof

Neustadt a. S. Schweinfurt Würzburg

Dillingen

Illertissen

Kaufbeurent

Immenstadt

In ganz Schwaben 6,566 3,605

Ju ganz Bayern   100,256 53,710 47,228

Es sind demnach nur in zwei Wahlkreisen keine sozialistischen   Stim­men( oder doch nur vereinzelt) gefallen, während dies bei der Wahl 1887 noch in 13 Kreisen der Fall war. Die Behauptung der ultra­montanen Führer, daß der Katholizismus ein Bollwerk gegen den So­zialismus sei, ist nicht blos am Rhein  , sondern auch in Bayern   wider= legt worden. Die L'acht der Verhältnisse und die wachsende Erkenntniß machen auch den bayerischen Bauer einsehen, daß er mit dem Kreuz, dem Rauchfaß und Weihwasserkessel teine gefüllten Schüsseln auf den Tisch zaubern und auch nicht den Exekutor befriedigen fann. Das fatho­lische Rosenheim   am Fuße des Wendelstein   hat uns 1435 Stimmen aufgebracht; Passau  , die Bischofsstadt, die die bayerischen Zuaven und Turtos liefert, und dessen königstreues 8. Regiment im Jahre 1848, als die schwäbischen und fränkischen Regimenter schwierig" wurden, so viel zur Herstellung der Ordnung" beitrug und im eignen Lánde wie in Feindesland hauste, brachte uns ohne nennenswerthe Agitation 332 Stimmen, Straubing   mit seinen schneidigen" Jägern 435, das dickkatholische Regensburg  , wo heute noch Wunder geschehen und z. B. im Dome einem hölzernen Christusbilde ein Bart wächst und in einer fleinen Stapelle eine Chriftusfigur aus der Wand herauswächst, lieferte 1631, doppelt so viel als 1887. In Schwaben   lieferte uns das fatho= lische Illertissen 570, Kaufbeuren   591 und Augsburg   5000, und wird in legterem der Ultramontanisius das nächste Mal mit uns schwer um den Sieg zu ringen haben. Im fatholischen Unterfranken   erhielten wir in verschiedenen Streifen zehnmal mehr Stimmen, als 1887,

Da bäumt fich fein Stolz und seine Baterpflicht und entrüstet ruft der Proletarier:

and Ich sage Euch: Auch ich mag keine Jede! ing Drei Rinder, welch' enormes Sapital": Drei reine Seelen und drei treue Herzen! Für aller Zungen allerschönste Frauen

ham old sid

mir der seltene, kostbare Schatz nicht fell! Nicht eines Weibs bedarf es, um zu tauschen,

Und höchstens einer Mutter steht der Preis; the 1 Drum ruf ich mir vielleicht wohl nicht die Schönste Der Frauen Beste oder Keine auf." sig

Diese Proben werden genügen, um dem Leser zu zeigen, daß wir nicht zu viel gesagt mit unserer Behauptung, daß die Wilden Blumen" trop mancher duft- und formlosen Blüthen, die besser herausgeblieben wären, eine Reihe echter Poesien enthalten. Und wenn man ferner erwägt, daß der Verfasser nur eine fümmerliche Schulbildung genossen und alle diese Musestunden seiner Nachtruhe abgerungen, so wird auch ein strengerer Kritiker die Feder senten und dem Manne seine Hul­digung nicht versagen, der inmitten seines schweren Ringens um des Lebens Nothdurft nicht blos für den politischen Stampf, sondern auch für die Musen Zeit und Begeisterung übrig hat.

Leider fehlen in der Gedichtsammlung alle politischen Kampflieder mit Rücksicht auf die unsicheren Preßzustände Deutschlands  . Und der Verfasser spricht sich darüber in seinem Schlußworte selber ebenso schmerzlich als launig aus:

Mein Wissen und können ist Stückwerk, ohne Bescheidenheit", dic mir zum Tod zuwider ist. Wo soll ich's denn auch herhaben? Die Quellen und Brunnen der Bildung" werden hartnäckig imfer Schloß und Riegel gehalten, und ist es nur den Geldsöhnchen der Gesellschaft erlaubt, davon zu naschen. Deshalb bitte ich die Herren Staats­anwälte, mal ein Auge zuzudrücken, wenn die Beleuchtung hie und da zu grell aufflackert und nicht d'rauf hinzuhören, wenn ich zuweilen einen, für ihre Ohren zu schroffen stlang anschlage. Unsereins fann sich nicht jedes Wort so genau überlegen und ich glaube, daß sich meine rauhe Natur auch in meinen Liedern äußert. Aber ich reiße weder Thron noch Altar ein und bin mir meiner Schibäche wohl bewußt." Wir empfehlen allen Freunden und Genossen, die es irgend vermögen, die Anschaffung der Wilden Blumen"