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Der Sozialdemokrat

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Erscheint whentlich einmal

in

London .

Berlag

ber German Cooperative Publishing Co.

1910 BYUMed min E. Bernstein& Co., London N. W. 114 Kentish Town Road.

Organ der Sozialdemokratie deutscher Zunge.

Boksendungen int franto gegen franto. Gewöhnliche Briefe

nach England toßen Doppelporto.

pico Briefe an die Redaktion und Erpedition des in Deutschland und Oesterreich verbotenen Sozialdemokrat wolle man unter Beobachtung äußerster Borsicht man sie od abgehen lassen. In der Regel schide man uns die Briefe nicht direkt, sondern an die bekannten Dedadressen. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben.

Ueber Parteifragen.*)

I.

16 dall

pojeniVerhalten

Nur wenige Wochen noch, und der Sozialdemokrat" wird der Vergangenheit angehören. Es scheint uns daher ange­messen, wenn wir die furze Spanne Zeit, die unserm Wirken für die Sache der Partei noch gegeben ist, mehr auf die Besprechung der inneren Parteiangelegenheiten verwenden, die ja ohnehin, und zwar ganz naturgemäß, im gegenwärtigen Moment mehr in den Vordergrund getreten sind.

Und da scheint uns zunächst ein offenes Wort oder, wenn man will, einige offene Worte am Playe über die Vorgänge, deren Schauplatz Berlin , Dresden , Magdeburg in den letzten Tagen gewesen sind.dail

immerhin Eines erwarten dürfen. Mochten sie gegenüber dem Verhalten und den Vorschlägen der Parteivertretung einzu wenden haben, was sie wollten, und mochten sie diese Ein­wände so entschieden geltend machen, als sie es für nöthig hielten zu einem Aburtheilen vo von oben herab sind sie sicherlich nicht berufen. Thatsächlich aber suchen sie grade darin zu erzelliren. Und zwar um so mehr, von je zweifel hafterem Werth ihre Qualifikationen find.

Das Aeußerste hat in dieser Beziehung der Redakteur der Magdeburger Volksstimme", Hans Müller, geleistet. Wenn man die Auslassungen dieses jungen Mannes liest, der kaum in's politische Leben eingetreten ist, so sollte man meinen, die Bebel, die Liebknecht, die Auer, die Singer 2c. wären nicht nur höchst schofle Gesellen, sondern auch ganz dumme Jungen, die von Parteisachen nicht das Geringste verstehen. Zweifelsohne reichen das Wissen und der Charakter der Ge­nannten nicht entfernt an das Quantum heran, das Herr nannten nicht entfernt an das Quantum heran, das Herr Müller von diesen Eigenschaften im Besitz zu haben glaubt, Müller von diesen Eigenschaften im Besitz zu haben glaubt, aber ein Mann, der so kräftig gegen Autoritarismus zu donnern weiß, hätte von seiner phänomenalen Ueberlegenheit wirklich einen etwas diskretern Gebrauch machen dürfen.

Möglich, daß wir die Bedeutung dieser Vorgänge über­schäßen, daß es sich, wie von Genossen behauptet wird, wirk­lich nur um eine verhältnißmäßig unbedeutende Anzahl von Leuten handelt, die in einer möglichst geräuschvollen, sich radikal" geberdenden Opposition gegen die bisherige Partei vertretung ein Mittel sehen, sich ein erhöhtes Relief zu geben, die aber für das Gros der Partei ganz bedeutungslos sind. Wir sind jedoch der Ansicht, daß selbst dann eine Erörterung der Vorgänge von Nugen sein kann, wie wir überhaupt in politischen Dingen dem Grundsay huldigen: Alles ernst und nichts tragisch nehmen. Auch das verhältnißmäßig Unbeden tende kann der Beachtung werth sein, sobald ihm ein symp- wie folgt schreibt: tomatischer Charakter innewohnt. Darauf muß also die Unter­suchung jedenfalls gerichtet werden.

Als selbstverständlich schicken wir voraus, daß wir in der Thatsache, daß gewisse Leute als Opposition auftreten, weder etwas ungewöhnliches, noch gar etwas Bedenkliches erblicken. Opposition hat es immer gegeben und wird es immer geben, anders wäre unsre Partei kein wirklich lebender Organismus. Wir selbst haben wiederholt Opposition gemacht, und es gibt wohl keinen Genossen, die Mitglieder der Parteivertretung inbegriffen, der nicht dasselbe von sich sagen könnte, der nicht jederzeit wieder in die Lage kommen könnte, Oppoſition zu machen, bezw. machen zu müssen. Denn das Opponiren gegen Dinge, die man für falsch hält, ist nicht nur das Recht, es ist die Pflicht eines jeden Mitglieds irgend einer Ge­meinschaft.

Es ist nicht die Thatsache, daß Opposition gemacht wird, sondern wie und von wem Opposition gemacht wird, was unsere Erörterung veranlaßt. Denn das ist im vorliegenden Falle das Bezeichnende. Die von den Opponirenden verfoch tenen theoretischen 2c. Gesichtspunkte kommen dagegen erst in zweiter Linie in Betracht. Warum, das wird sich aus dem Folgenden ergeben.

Sehen wir uns zunächst die Personen an, welche sich als Opposition geriren, so ist die Thatsache nicht zu bestreiten, daß es fast alles Leute sind, die der Partei erst unter dem Sozialistengesetz beigetreten sind. Die Gegner ftüßen ja auch darauf ihr Gerede von dem Kampf der Neuen gegen die Alten". Die guten Leute übersehen dabei nur, daß eine An­zahl Neuer" noch nicht die Neuen sind; sie bilden nur einen Theil der Neuen, und zwar keineswegs die Mehrheit derselben. Aber Thatsache bleibt, die Keßler, die Wille, die Müller und was sich um sie herumgruppirt, sind mehr oder minder jung in der Partei und die Meisten von ihnen auch noch recht jung an Jahren. Es sind Leute, welche davon, was und wie die Partei vor dem Ausnahmegesetz war, nur eine sehr unklare Vorstellung haben, denen, welches sonst immer ihre Vorzüge sein mögen, eine wichtige Eigenschaft abgeht: die Erfahrung im Parteileben.

Wir würden darauf kein besonderes Gewicht legen, wenn es sich nicht grade im gegenwärtigen Moment in der Partei um Dinge handelte, bei denen die Erfahrung ein sehr großes Wort mitzusprechen hat. Gewiß schüßt dieselbe nicht vor Irrthümern, und ebenso hat manchmal grade der durch keine Voreingenommenheit beeinflußte Blick der Jüngeren das Rich­tige getroffen, im Allgemeinen aber hat die Erfahrung die größere Wahrscheinlichkeit des zutreffenden Urtheils für sich. Man hätte also von den betreffenden jüngeren Genossen *) Der obige Artikel war geschrieben, ehe uns der Bericht über die Voltsversammlung in Magdeburg vom 14. 6. M., sowie die Erklärung des Genossen Auer in Nr. 189 des Berliner Voltsblatt" zu Gesicht fam. Wenngleich durch das Tadelsvotum der großen Mehrheit der Magdeburger Genossen gegen die Redaktion der Magdeburger Volks­stimme", und die Aufklärungen Auers über einen der meist angefoch­tenen Punkte des von der Parteivertretung ausgearbeiteten Organi sationsentwurfs ein erheblicher Theil unserer Ausführungen überholt ist, so lassen wir den Artikel doch unverändert stehen, weil er, wie immer man über die darin entwickelten Ansichten denken mag, vielleicht grade als Stimmungsbild, als Reflex des Eindrucks, den die betreffen= den Vorgänge auf im Ausland weilende Genossen gemacht, ein ge= wisses Intereffe beanspruchen dürfte. Die Redaktion des Sozial­demokrat" ist bei ihrer Stellungnahme von keinerlei persönlicher Vor­eingenommenheit geleitet worden. Sie hatte mit Herrn Müller noch vor einiger Zeit einen kurzen, aber durchaus freundschaftlichen Brief­wechsel gepflogen, und mit seinem Mitredakteur, Paul Stampffmeyer, seinerzeit in Zürich stets auf bestem Fuß verkehrt. Das konnte uns natürlich nicht abhalten, unserer Meinung über das unverantwortliche Verhalten der Magdeburger Volksstimme" und des Herrn Müller rückhaltlosen Ausdruck zu geben.

"

Die Erklärung Auers und den Bericht über die Magdeburger Volks­versammlung findet der Leser an anderer Stelle unseres Blattes.

Red. des Sozialdemokratis

Doch nein die Ironie ist hier nicht am Plaze. Was soll man z. B. dazu sagen, wenn der genannte Hans Müller, ein absoluter Neuling im Parteileben, in Bezug auf den von der Parteivertretung ausgearbeiteten Organisations- Entwurf

Wohl in der Erkenntniß seiner vollständigen Unbrauchbarkeit schweigt sich die sozialdemokratische Presse über den Organisationsentwurf vollkommen aus"? Blickt man auf den, der das geschrieben, und dann auf die Männer, denen das Herrchen die Zensur der totalen Un­fähigkeit ertheilt, dann fehlt einem wirklich der parlamen tarische Ausbruck für ein solches Gebahren. Es gehört die Arroganz der aufgeblasenen Unwissenheit dazu, aus der That sache, daß nicht alle Genossen mit ihrem Urtheil über den sache, daß nicht alle Genossen mit ihrem Urtheil über den Organisationsentwurf so schnell bei der Hand sind, wie Herr Müller und seine Freunde mit ihrer vernichtenden" Aburthei­lung, sich das Recht zu vindiziren, ihr vorläufiges Schweigen für eine Verurtheilung zu erklären. Vorläufig besagt es mur, daß andre Leute sich über die Schwierigkeiten der Dr­ganisationsfrage mehr Rechenschaft geben, als der forsche ganiſationsfrage mehr Rechenschaft geben, als der forsche Herr Student.

,, Und wer nicht denkt, Dem wird sie geschenkt, Er hat sie ohne Sorgen."

Gewiß sind einzelne Punkte des Entwurfs auch uns im ersten Augenblick bedenklich erschienen, aber wir haben uns zugleich gesagt, daß die Männer, die sie ausgearbeitet, sicher­lich nicht leichtfertig, sondern nach reiflicher Berücksichtigung der Verhältnisse, mit denen die Partei in Deutschland zu rechnen hat, zu ihrer Formulirung gelangt sind. Und so wie wir werden wohl auch andere gedacht haben, ohne sich damit wir werden wohl auch andere gedacht haben, ohne sich damit selbstverständlich ihres Urtheils zu begeben. Aber sie mögen es für richtiger gehalten haben, erst die Gründe zu ver­nehmen, die zu den betreffenden Vorschlägen Anlaß gaben, ehe sie ins Blaue hinein verdonnerten.

Anders Herr Müller und seine Gönner. Ihr Urtheil war sofort fertig. Und wie urtheilten sie. Dafür nur einige Beispiele. Die Sächsische Arbeiterzeitung", bezw. irgend einer der anonymen Mitarbeiter dieses Blattes, findet es höchst unpassend, daß der Kongreß schon gleich im Oktober stattfinden soll. Man hätte wohl ganz gut noch drei Monate warten, und die Zeit zur öffentlichen Diskussion verwenden können, meint er; der frühe Termin liege keineswegs im Interesse der Gesammtpartei." Also blos im Interesse der Fraktion, muß der Leser schließen. Was die Auer, Bebel 2c. doch für Schufte find. Was wetten wir aber, daß wenn die Auer, Bebel 2c. den Kongreß zum Anfang Januar einberufen hätten, eben derselbe Kritiker erklärt hätte, das sei die höchste An­maßung, die Fraktion habe ihre Vollmachten unmittelbar nach dem 1. Oktober der Partei zurückzugeben gehabt, und nun klammerten sie sich noch drei Monate länger an dieselben.

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Herr Baurath Keßler wiederum droht in seinem Vereins­blatt" bereits mit dem Staatsanwalt. Der Saß, daß zur Parteigenossenschaft eine dauernde materielle Unterstützung zur Parteigenossenschaft eine dauernde materielle Unterstützung erforderlich sein soll, erregt seine kriminal- rechtlichen" Be­denken. Dadurch stemple sich die Partei zu einem Verein, und falle unter den§ 8 des preußischen Vereinsgesetzes. Also keine Kontrole der Parteizugehörigkeit, lassen wir jeden in die Parteiverhältnisse dreinschwatzen, der sich Parteigenosse zu nennen beliebt.

Reine Kontrole! Und vor allen Dingen feine Kontrole der Parteipressé!

Die Sozialdemokratie ist nach unsrer Ansicht eine Demo­fratie", erklärt Herr Keßler, und damit ist eine Kontrole" der Presse unvereinbar."

Zunächst ist uns neu, daß mit einer Demokratie" die Kontrole ihrer Drgane unvereinbar sein soll. Und von einer anderen Presse, als denjenigen Blättern, die Anspruch darauf erheben, als Organe der Partei zu gelten, ist hier nicht die Rede. Außerdem geht es auch nicht, ohne Weiteres zu sagen: die Sozialdemokratie ist eine Demokratie", und mit einer solchen 2c. Die Sozialdemokratie ist in erster Reihe eine

23. August 1890.

kämpfende Partei, die sich zwar so weit als möglich demo­fratisch organisirt, auf die aber, grade weil sie eine kämpfende Partei ist, keineswegs alle Grundsäße uneingeschränkt über­tragen werden können, die für bürgerliche das Wort im weiteren Sinne genommen Gemeinwesen passen. Uebrigens pflegen auch die demokratischen Gemeinwesen, sobald für sie der Kriegzustand eintritt, ihre Verfassungen entsprechend zu modifiziren. Und die Sozialdemokratie ist im beständigen Kriegszustand.*)

Uebrigens muß man sich unter der Kontrole" der Partei auch nicht das Schreckgespenst darstellen, das die Herren Keß­ler, Müller, Wille 2c. an die Wand zu malen belieben. Hat sie schon früher zu keiner Zeit eine Beeinträchtigung der freien Meinungsäußerung bedeutet, so kann davon jezt erst recht nicht die Rede sein. Wie wenig den Genossen, die den Ent­wurf ausgearbeitet, eine solche Absicht vorschwebte, geht aus einer Mittheilung Vollmar's in der Münchener Poſt" hervor. In einem Artikel Die neue Einrichtung der Partei", in der er gegen einige Paragraphen im Entwurf polemisirt, schreibt

Vollmar:

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,, Als über die Neugestaltung unserer Preßverhältnisse ver­handelt wurde, war es gerade der jetzt mehrfach angegriffene Genoffe B., welcher darlegte: ießt, wo wir eine große Partei, sei an die Leitung der gesammten Presse von einem Orte aus selbstverständlich nicht mehr zu denken; die örtlichen Parteiorgane hätten selbstständig zu werden wir müßten i uns an eine offene und freie Kritik gewöhnen. Und Niemand widersprach dem."

Ebenso wird jeder, der Liebknecht genauer kennt, dieſem das Zeugniß ausstellen, daß derselbe in Bezug auf die Frei­heit der Presse stets den weitherzigsten Standpunkt vertreten. hat. Es lag zu dem Geschrei über bedrohte Meinungsfreiheit nicht der mindeste Anlaß vor. Dagegen wollen wir Herrn Dr. Wille Eines bemerken. Er ist in der Sächsischen Arbeiter­zeitung" gegen die Korruption" zu Felde gezogen, die das Sozialistengesetz in das Parteileben gebracht habe. Er hat das Wort später ziemlich eingeschränkt, aber wie er es auch gemeint hat, wir wollen es gelten lassen. Es ist gar nicht zu bestreiten, daß das Sozialistengefeß anormale Zustände in der Partei geschaffen hat, die beseitigt werden müssen. Aber heißt es nicht den Teufel durch Beelzebub vertreiben, wenn man die Vollmachten gewählter und darum verantwortlicher Be­amten möglichst einschränkt, dafür aber der Omnipotenz einer nicht verantwortlichen Masse das Wort redet? Gibt es nicht auch eine Preßkorruption? Die uneingeschränkte Unabhängig­keit der Blätter ist keineswegs eine absolute Bürgschaft für eine allseitige freie Diskussion. Ein Blick auf die bürgerliche Presse mag die Antwort auf diese Fragen ertheilen.

Aber freilich, die Herren wollen ja die Sozialdemokratie in Bezug auf die Organisation auf dem Niveau der bürger­lichen Parteien erhalten. Nehmen wir an, ihr Bestreben

ginge durch, was würde die Folge sein? Grade das, was sie so heftig bekämpfen: Wird die Partei in jeder Weise dezentralisirt und die Presse der Spekulation überliefert, so erhält die Reichstagsfraktion durch die Natur der Dinge eine Autorität, stärker als sie sie je besessen hat.

Zur ,, Spaltung".

Ueber die in unserm heutigen Leiter und in Korrespondenzen aus dem Reiche verschiedentlich behandelten Differenzen haben in Dres den und Magdeburg die Genossen in öffentlichen Versammlungen entschieden. Wir bringen aus dem Berliner Volksblatt" nachstehend die Berichte darüber.

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Dresden , 11. Auguft. Die in der Bebel'schen Erklärung ange= fündigte Parteiversammlung in Sachen der Sachi. Arbeiterzeitung" fand gestern Vormittag 11 Uhr im Trianon statt. Die Versammlung war von weit über 2000 Personen besucht, darunter Genossen aus der weitesten Umgegend: Großenhain , Meißen , Riesa , Sebniß, Kamenz , Freiberg , Döbeln 2c. 2c.

Man hatte nicht öffentlich eingeladen, sondern per Zirkular unter der Hand, um Neugierige und Gaffer fern zu halten.**) Die Genossen Kaden, Weidener und Böttcher bildeten das Bureau, Genosse Bebel referirte. Wir übergehen mit Absicht die vierstündigen, zeitweilig sehr lebhaften Berhandlungen und theilen nur mit, daß schließlich bei der Abstimmung für und wider die von Bebel vorgeschlagene und allen Theilnehmern gedruckt vorliegende Resolution mit allen gegen 10-12 Stim­men Annahme fand.

*) Mit diesem Hinweis ist das Gerede der bürgerlichen Kritiker des betreffenden Paragraphen im Organisationsentwurf zu beantworten. Eine kämpfende Partei kann nicht das Musterbild einer Gesellschafts­Organisation sein. Daß übrigens dieselbe Sächsische Arbeiterzeitung", die soeben noch pathetisch erklärt hat: was die bürgerliche Presse über uns schreibt, muß uns absolut gleichgültig bleiben", jest mit Preßftinmen aus dem freisinnigen und ultramontanen Lager anrückt, um den Organisationsentwurf zu befämpfen, ist ebenso belustigend wie für den Charakter der gegenwärtigen Macher dieses Blattes bezeichnend. **) Gegen eine in einer Berliner Versammlung geäußerte Jufinu ation, diese Art Einberufung sei von der Fraktion beliebt worden, um die Fraktionsgegner auszuschließen, erklärte das Bureau der Dres dener Versammlung im Berliner Volksblatt", dieselbe sei erfolgt von Vertrauenspersonen der Dresdener Genossen in einer Weise, daß diese tändlich gar nichts damit zu thun gehabt. Ihr Zwed war ja ein Tage lang vorher Kenntniß davon hatten, die Fraktion habe selbstver­fach: Eine Parteiangelegenheit im Schooße der Par= tei zu behandeln und Parteigegner wie Indifferente fernzuhalten.