Ganz recht, und wenn wir's nicht vorher gewußt hätten, daß es so fommen würde, so könnten wir die Verfügung beinahe als eine Auf­forderung betrachten, den Beschluß, mit Ende September unser Er­Scheinen einzustellen, in Wieder- Erivägung" zu ziehen. Judeß, wir waren auf alle diese Dinge vorbereitet, und so auch die Massen der Genossen in Deutschland . Ginzelne mögen optimistischer gedacht haben, und diese ernüchtert zu haben, ist ein Verdienst, für welches man dem Urheber des Rundschreibens wirtlich dankbar sein kann.

Unmöglich". Der Gewerberath für Magdeburg hatte an iben dortigen Technischen Verein für8uderfabritation" eine Anzahl Fragen in Bezug auf die im Reichstag eingebrachte Ar= beiterschut= Novelle gerichtet. Der genannte Verein hat darauf Hin einer jüngst abgehaltenen Versammlung wie folgt geantwortet( wir entnehmen die Notiz dem Berl. Volksblatt"): gu

Es sei nicht möglich, jedem Arbeiter jeden Sonntag eine Ruhe von 30 Stunden zu gewähren. Die Arbeit in den Nohzuckerfabriken fei während der sogenannten Rampagne auf wenige Monate im Jahre beschränkt wegen der geringen Haltbarkeit des Rohmaterials. Sie falle fin die Herbst und Wintermonate, also in eine Zeit, wo es ein Segen(??) für die ländlichen Arbeiter sei, Arbeit zu finden. Die Art des Betriebes verlange Tages- und Nachtarbeit. Der Sonntag unter­breche die Rübenverarbeitung und sei der Aufarbeitung, den Reinigungs­Arbeiten und Reparaturen gewidmet. Es sei die Einrichtung so ge­troffen, daß Tag- und Nachtarbeit von Woche zu Woche unter den ( Arbeitern wechsele, und daß jeder Arbeiter jeden zweiten Sonn­tag 24 Stunden Ruhe habe. Auch für das Weihnachtsfest und Neujahrsfest sei die Festseßung einer bestimmten Ruhezeit nicht em­pfehlenswerth(!!). Deshalb müsse für die Arbeiter der Zuckerfabriken ider Absatz 2 und 3 von§ 105 c des Gesezentwurfs( Ausnahmen) Play ( greifen. Von der 30stündigen Sonntagsruhe wird behauptet, daß diese für die Arbeiter nachtheilig sein würde, denn diese nwürden verlockt werden, ihr saner verdientes Wochengeld wieder zu bergenden.(!!!) Ferner wird die Einführung der geplanten Schuß­bestimmungen für Frauen für die Nohrzucker- Fabriken als fast gleich­bedeutend mit der Untersagung des Betriebes überhaupt erklärt. Der mnunterbrochene Fortgang der Arbeit lasse es nicht zu, nur des Tags Mädchen zu beschäftigen. Man müßte dann auch für die leichten Ar­beiten Männer einstellen, was einerseits Mehrausgaben verursache( also lder Profit soll auf Kosten der Arbeiter gesichert, nicht geschmälert wer­Iden! Ned.), die unter jezigen Verhältnissen nicht zu tragen seien, an­dererseits den Arbeiterinnen lohnende Winterbeschäftigung nehme.( Diese Sorge! Neb .) Es müsse deshalb§ 139 d, Absatz 2( Ausnahmen) An­wendung finden. Die Beschränkung der Arbeitszeit der verheiratheten Frauen auf 10 Stunden und die 1/ 2stündige Mittagspause für Ar­beiterinnen, welche ein Hauswesen zu besorgen haben, würde eine Aus­fschließung derselben von der Arbeit herbeiführen."

" Wir möchten wissen, ergänzt das Voltsblatt" die eingestreuten Bemerkungen, wer andere als diese arbeiterschutzfeindlichen Antworten von den Industriellen erwartet hätte. Die Regierung doch wohl auch nicht. Deshalb lassen die obigen Erhebungen die neue Sozialreform" in so eigenthümlichem Lichte erscheinen."

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Stimmit. Welcher Fortschritt, welche Reform wäre nicht von Denen, ideren Interesse mit der Erhaltung des alten Zustandes verknüpft ist, für nicht möglich" erklärt worden. Und doch hat dieses imbecile de mot", dieses dumme Wort, nirgends weniger Berechtigung, als in der Jndustrie. Was die Herren vom Technischen Verein" als nicht möglich" hinzustellen belieben und noch mehr 36 Stunden Sonntagsruheist in England allgemein durchgeführt und weder bie Industrie" unter diesem schöntlingenden Wort versteht das Unternehmerthum bekanntlich den Profit noch die industrielle Arbeiterschaft geht daran zu Grunde. Worunter sie leiden, das ist die Schmuz konkurrenz, die ihnen von dem Lande der Ueberarbeit and der Hungerföhne gemacht wird, eine Schmußkonkurrenz, die noch gesteigert wird durch das System der 3uckerprämien. Es ist Es ist wirklich bezeichnend, daß die Vertreter einer Industrie, die Dank einem verschämten oder vielmehr unverschämten Begünstigungssystem eine Aus­mahmestellung auf dem Weltmarkt genteßt, einen so bescheidenen Ar­beiterschutz nicht ertragen zu tönnen behaupten. Der Profitwuth, die aus dieser Behauptung spricht, steht die Heuchelet würdig zur Seite, die die 30stündige Sonntagsruhe für die Arbeiter nachtheilig erklärt, weil sie durch dieselbe verlockt würden, ihr sauer verdientes ( das stimmt allerdings) Wochengeld zu vergenden". Die Logit dieser vorbeugenden Erziehungsmethode wäre, die Arbeiter nach vollbrachten Tagewerk in einen Sta II zu pferchen und ihnen das Futter rationen­weise vorzuschütten, was ja auch Vielen dieser Art Arbeiterfreunde als Lösung der sozialen Frage vorschwebt. Wer aber noch nicht auf der Höhe ihrer Sozialwissenschaft angelangt ist, fagt: erst der Ver geudung der Arbeits- und Lebenskraft in den Fa briten ein Niegel vorgeschoben, und dann wollen wir auch die Frage der Vergendung der Einkommen aufnehmen. Aber was dem Einen Recht ist, ist dem Andern billig. Ist es Recht, dafür zu sorgen, daß der Arbeiter sein sauer verdientes Wochengeld nicht vergendet, so ist es sicher fein Unrecht, auch dafür zu sorgen, daß der Unternehmer feine füß erworbenen Dividenden und Tantiemen nicht verpraßt. Es ist das etwas schwerer, wie das Erstere, aber es ist keineswegs möglich.

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Auch ,, unmöglich". Weil wir gerade von den Anmaßun­gen der Zuckerfabrikanten sprechen, so können wir nicht um= hin, eine Zuschrift abzudrucken, welche die Berliner Volksztg." neulich unter dem sehr zutreffenden Titel Wer da hat, dent wird gegeben", veröffentlichte. Die Magdeburger 3tg.", das Sprachrohr der Zucker­fabrikanten, hatte in einem längeren Artikel dargethan, daß die Ab­schaffung des jeßigen widerfinnigen Systems der Zucker- Materialsteuer und Ausfuhrprämien absolut unmöglich sei. Keine Regierung", hieß es da u. A., kann auch thatsächlich die Verantwortung auf sich nehmen, den kleinen Steuergewinn, welcher sich aus dem System der Nübenbestenerung für den Fabrikanten erzielt, die sogenannte Ausfuhr­prämie, zu beseitigen."

Darauf wird in der Volksztg." geantwortet:

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" Dies ist eine vollständige Entstellung der Thatsachen, da der kleine Stenergewinn in Wirklichkeit für die Zuckerfabrikanten annähernd 28 Millionen Martjährlich beträgt. Nach dem Steuergesetz bom Juli 1887 sollen zur Erzeugung von 1Doppelzentner 3ucker 10%/ s Doppelzentner Rüben erforderlich sein, benn 10%/ s Doppelzentuer Rüben à 80 Pf. per 100 Kilogramm Rüben­steuer repräsentiren die Ausfuhrprämie von 8,50 Mt. per 100 kilo­gramm. Nach diesem Ausbeuteverhältniß hätte somit in der Kampagne 1889/90 die Erzeugung aus den verarbeiteten 98 Millionen Doppel­zentneru Nüben zirfa 9,25 Millionen Doppelzentner Zucker und nach Abzug des Inlandsbedarfes von 4,5 Millionen Doppelzentner die Aus­fuhr 4,75 Millionen Doppelzentner betragen müssen. Die Einnahmen des Reiches aus der Rübensteuer wären dann gewesen: Rübensteuer auf 98 Mill. Doppelzentuer à 80 Pf.= 78,4 Min. Mr. ab: Ausfuhrprämie auf

4,75 Millionen Doppelzeutuer Zucker à 8,20 Mt.= 40,4 Einnahme 38,0 Mill. Mt. Da jedoch in der Stampagne 1889/90 die Zuckererzeugung nicht 9,25 Millionen Doppelzentner, sondern 12,5 Mill. Doppel= Bentner betrug, so gelangen zur Ausfuhr nicht 4,75 Mill. Doppel­Bertuer, sondern 8 Mill. Doppelzentner. Die Einnahmen des Reichs aus der Rübensteuer stellen sich dementsprechend, wie folgt: Rübensteuer auf 98 Mill. Doppelzentuer à 80 Pf. 78,4 Mill. Mt. ab: Ausfuhrprämie auf

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8 Mill. Doppelzentuer Bucker& 8,50 Mt. 68,0 Einnahme 10,4 Will Mt. Nach der Absicht des Gesetzgebers sollte also das Reid in der lan­fenden Kampague aut Ausfuhrprämien zahlen 40,4 Millionen Mark, muß jedoch thatsächlich 68 Millionen Mark entrichten. Die Zucker= fabrikanten, deren angeblicher Rothstand täglich durch die bekannt wer benden hohen Dividenden für 1889/90 recht drastisch illustrirt wird, erhielten somit für 1889/90 vom Reiche durch die hohen Prämien eine Liebesgabe von 27,6 Millionen Marf. Dies verschweigt wohlweislich die Magd. Ztg.", ebenso die Thatsache, daß die Einnahme der Zuckersteuer in Höhe von zirka 60 Millionen Mart in erster Linie durch die Verbrauchsabgabe auf 4,5 Millionen Doppelzentuer à 12 Mt.

pro 100 Kilogr. gleich 54 Millionen Mark repräsentirt wird. Die Magd. 3tg." verschweigt ferner, daß jüngst in Frankreich durch die Aenderung des Zuckersteuergesezes( Erhöhun der Surfare von 20 Fr. auf 30 Fr.) den dortigen Zuckerfabrikanten die bisherige Ausfuhr­prämie um 18 Millionen Franken gekürzt wurde. Darin wird jedoch die Magd. 3tg." Recht haben, wenn sie sagt:

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" Ohnehin steht fest, daß die Zuckersteuer in den Finanzplänen des Herrn Dr. Miquel teine Stelle einnimmt."

Für uns war es längst feststehend, daß jeder zum Minister ernannte Nationalliberale unter einer Reform der Steuern nur das Aufspüren neuer Steuern verstehen konnte. So werden die Spiritus- und Zucker­barone, diese Edelſten der Nation, nach wie vor mit Behagen und Ruhe die Reichszuschüsse verzehren können. Wohl bekomm's!"

So die Voltsztg.". Um den Widersinn des jezigen Bestenerungs­systems in der Zuckerindustrie noch anschaulicher zu machen, jei Folgen­des hinzugefügt. Wenn 98 Millionen Doppelzentner Rüben in der ab­gelaufenen Stampagne" 12,5 Millionen Doppelzentner Zucker ergaben, so beweist das, daß im Durchschnitt heute nur noch 7,84 Doppelzentner Rüben gebraucht werden, um einen Doppelzentner Zucker erzeugen. Auf jedem Doppelzentner Zucker liegen demnach etwa 6,27 Mart Material­jedem Doppelzentner Zucker liegen demnach etwa 6,27 Mart Material Steuer. Beim Export dagegen erhält der Fabrikant 8,50 Mr. 3urück­vergütet" d. h. das Reich gibt baare 2,23 Mt. Er portprämie auf den Doppelzentner Zucker zu, und das Reich sind natürlich die Steuerzahler. Um den Ausfall, der der Neichskasse aus diesem Mißverhältniß erwächst, zu decken, ist für den glücklichen Reichsbürger eine Extra- Zucker- Verbrauchssteuer von 12 Mt. pro Doppelzentner er­hoben. Er muß seinen Zucker doppelt bersteuern, damit der Fabrikant in den Stand gesetzt wird diesen füßen Artikel auf dem Weltmarkt verschlendern zu können. Das nennt man auf deutsch : Fürsorge für den armen Mann. Keinen Arbeiterschutz, aber Aufrecht erhaltung der Lebensmittelvertheuerung. Welche Verantwortung" für eine Regierung, wenn ſie ſich unterſtände, dieſen nichtswürdigen Zuſtand beseitigen zu wollen. Dann würden fa möglicherweise die Dividenden der Zuckerfabriken von 20 auf 10 oder schrecklich zu sagen

gar

geben Sie die betreffenden Nummern nicht an? Wie soll man denn da reklamiren? W. ist im Schritt. For: Brief war ganz in Ord­nung. Uebrigens ganz wie Sie wollen. Fehlendes haben reklamirt n. vom Weiteren dkd. Notiz genommen. Rubikon: Avis u. Bf. b. 13. u. 15. am 18/8. beautiv.". Rthr. Cerberus: Avis v. 12/8. erh. Gruß! Rosa: Nachr. u. Refrz. 2c. v. 12. u. 14/8. erh. u. Adr. sof. verwendet.+ bdr. hier. Brf. v. 18. erled. d. unsrigen v. 19. F. scheint sich in eine schöne Leiche" auszugraulen. Gruß u. brfl. mehr.- Phönig: Wahrscheinl. hängts in Zwischenhand und wird eingerenkt, wie alles Weitere. Nicht zu vergessen, daß Aufträge und Wege sehr komplizirt sind. Avisirtes erwartend bft. Näheres. C. Sch. H.: M. 5.60 Ab.- Neft pr. 2. Qu. erh. Gscheidle: Soweit nicht ver= griffen, ist Dschft. besorgt. Adr. 2c. vorgemerkt. Werden für größte Genauigkeit und Deutlichkeit in Zwischenhand sorgen. Schipped Geldavis b. 17/8. hier, sowie Adr. u. Bstllg. ad notam genommen.

D. P. Chicago : Wir kennen keinen Franz, sondern nur den Ver- ni räther John Neve's, Joseph Peutert, der allerdings gegenwärtig f Aufträge" in Amerika hát. Hier das gewünschte Signalement: Größe ca. 1,75 M.; Haare dunkelbraun, schlicht zurücktretend; hohe Stirne Gesichtsfarbe erdfahl. Trägt dunklen Schnurrbart und zeitweilig spär lich furzen Vollbart, je nach Erforderniß der Maste. Augen dunkel, Blick unftät, Kopf mit hervorstechenden Backenknochen vornübergebeugt. Sprache im Gurgelton mit scharfem" N." Habichtnase, langer Hals, dunkle buschige Augenbrauen. Gaunerphysiognomie. Alter ca. 34 Jahre, sieht aber älter aus. Spricht wienerischen Dialekt und sucht beim Sprechen aufs Gemüth zu wirken. Geben Sie Nachricht über Ihre Studien"! Mouchard Zürich : Und wo man von dem Einen spricht, vergeßt den verläumdrischen Schurken" nicht! Denn, zetert um's Gläschen der Dicke" im Pot, treibt zum Klosette den Langen die" Noth"; zweierlei Wesen und einerlei Dreck, zweierlei Trink­geld und einerlei Zweck. Falten: Gewünschtes folgt It. Vorlage vont 18/8. 75 Cts. haben Sie noch gut. Gruß. stage

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nur auf 5 Prozent finken, die armen Aktionäre müßten darben, während Für die gemaßregelten Streifer in Hamburg

die Arbeiter ihr Wochengeld an lustigen Sonntagen vergenden. Nein, das kann keine Regierung dulden.

sind uns zur Uebermittlung ferner zugegangen: Quittirt in Nr. 33

Von P. Pira und Gen. in Dijon Fr. 10.

Mt. 1604.45

8.­

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Mt. 1612.45

Die Opfer des Elberfelder Monftreprozesses oder viel­mehr der Pinnoff- Kamnihoff- Nöllinghoff werden im Gefängniß in einer Weise behandelt, die zu bitteren Klagen Anlaß bietet. So wurden 3. B. einige derselben, wie die Elberfelder Fr. Presse" jüngst berichtet, mit Gefangenen zusammengesperrt, die wegen Strassen- London. Kommunistischer Arbeiter- Bildungs- Verein

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Raub 2c. ihre Strafe verbüßen. Wie in solcher Gesellschaft unsern Freunden zu Muthe ist", setzt die Presse hinzit, kann sich jeder leicht denken". Und weiter berichtet das Organ der Genossen des Wupper­Thales:

Ein in derselben Abtheilung" einquartirter Sozialdemokrat größte während des halbstündigen Spazierganges die in einer andern Abthei­lung liegenden Freunde, die zu gleicher Zeit spazieren geführt wurden, durch Aufhebung der Hand bis an den Hut in militärischer Weise, ohne jedoch irgend ein Wort zu sagen. Sofort war der Aufseher da und herrschte den Grüßenden in rohem Tone an und drohte sogar mit Schlägen. Die meisten Verurtheilten hatten bei ihrem Eintritt in das Arreſthaus vermieden, Geld mit hinein zu nehmen. Dadurch sind sie jetzt in die unangenehme Lage versezt, ihren resp. Angehörigen nicht einmal einen Brief schreiben zu können; der mit dieser Materie be= trante Polizei- Inspektor Barthel verweigert furzer Hand Papier und Kouvert, sowie Feder und Tinte zitm Briefschreiben, wenn der nöthige Nickel zur Frankatur nicht vorgelegt werden kann. Die Angehörigen ,, unserer Gefangenen" würden gern das doppelte und dreifache Porto zahlen, wenn es ihnen vergönnt wäre, ein Lebenszeichen von den Lieben hinter den Kertermauern zu erhalten, zumal der Besuch selbst den direkten Angehörigen ungemein erschiert und für dieselben höchst peinlich ist. Die ersten vier Wochen wird gar kein Besuch gestattet, dann wird aller­dings die Erlaubniß zum Besuche gnädigst ertheilt, aber in einer Art, welche die Betheiligten, soweit sie davon bisher Gebrauch gemacht haben, für die Zukunft darauf verzichten läßt. Die Gefangenen werden nämlich in ein Zimmer geführt, das in der Mitte durch ein starkes Gitter ge­trennt ist, und durch dieses Gitter dürfen dann die Angehörigen in Gegenwart von Gefängnißbeamten einige Worte wechseln. Von einem Händedruck kann dabei keine Rede sein, das Gitter hindert daran und nach wenig Augenblicken der heftigsten Aufregung trennen sich der Mann vom Weib, das Kind vom Vater, oder Bruder vom Bruder. Wahrlich, in keinem Lande der zivilisirten Welt( Rußland gehört nicht dazu) werden politisch Andersdenkende mit solchem Raffinement behandelt." unt

Gewiß, und es ist die Pflicht aller Vertreter der Forderungen poli­tischer Freiheit gegen solche unwürdige Verfolgung bis in's Gefängniß hinein energisch Protest zu erheben.

Warnung.

dog ned ut ipin

Der Maurer C. Reiche in Hamburg , wohnhaft gewesen 2. Vor­setzen 16, Haus 4 I, welcher dort in der letzten Zeit einen So I por= tagebuchhandel in Arbeiterliteratur betrieb und auf Grund von ihm verschiedentlich unterschlagener Tellersammlungen, die er in Versammlungen zu veranlassen pflegte, vor einiger Zeit im Hamburger Echo" als Betrüger gebrandmarkt wurde, ist vor zirka 14 Tagen in London aufgetaucht. In unserem Geschäft berlangte er den Redakteur zu sprechen, wurde aber Mangels jeder Legitimation abgewiesen. silvicted aniq mod

Im Kommunistischen Arbeiter- Bildungs- Verein" versuchte er durch flegelhafte Budringlichkeit zu imponiren, hat aber, infolge ihm gewor bener Ablehnung, einen weiteren Besuch unterlassen. Es ist nun möglich, daß er sonstige deutsche Arbeiterkreise hier brandschaßt oder nach Amerika abgedampft ist.

Für alle Fälle warnen wir vor diesem betrügerischen Schwindler.

Die befreundete Presse in Amerika und allerwärts wird gutthin, rechtzeitig auf denselben aufmerksam zu machen.

Reiche ist aus Sachsen gebürtig und steht etwa Ende der 20er Jahre. Er ist mittlerer Statur, hat etwas hervorstehende Backen­knochen, blondes Haar, hellen Schnurrbart. Zuweilen trägt er eine Brille und holt mitunter beim Sprechen gleich einem Brustkranken tief Athem.

London , den 20. August 1890.

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E. Bernstein& Co.

Briefkasten

der Expedition: P. P . Dijon : 50 Cts. f. Schrfin. erh. und Weiteres It. Spezialqttg. besorgt. Sdg. am 14/8. abgeg. Glaus Groth: Avis v. 12/8. erh. Hat denn die Sache dort so lange gea dauert? Knurrhahn: Bstllg. nach Vorschrft. vom 7/8. besorgt. Gruß! Die rothen Sauerländer: Hoffentlich erwacht dem Betref= fenden das Gewissen, bevor er öffentlich unschädlich gemacht wird. Näheres am 12/8. bfl. u. Bstllg. vorgem. Pharao : Bf. v. 9. am 12/8. beautw. Grol. London : Sch. 12. f. Schft. erh. Nip­pon: Dant f. Nachr. v. 13/8. Wir rechnen auf Sie und berichten Näheres, sobald aus Cn. erwartete Bescheide hier find. Gruß! Lorley: Nehnien Notiz v. d. am 12/8, Avisirten und haben nach Wunsch Weiteres bfl. berichtet. Ausstehendes muß stündlich eintreffen. T. v. M.: M. 60.- a Gto. Ab, 2c. erh. u. Bstllg. vorgem. Sdg. u. Nthe. Vehmte: Avis am 15/8. pr. Zwischen­Nota baldmöglichſt. hand erh. Ggr. u. zugefagte Nate erwartet. Gruß! A. H. London : Sch. 5. f. Schft. erh. M. M.: M. 50.- a Cto. Ab. 2c. erh. 1. Bstllg. nolirt. A. Grt, Old- Charlton: Sch. 3. f. Schft. erh. I. I.: Sch. 29.03 f. Schft. erh. J. G. Nf.: öw. fl. 2.- pr. Ab. 3. Qu. erh. Nttlw. Lon. Sch. 9.8% f. Schft. 1. div. Szd. erh.- Armer Konrad: M. 25. a Gto. Ab. 2cerh. Spreequell: Mt. 35.90 a Cto. Ab. 2c. erh. n. Bstllg. zur baldmöglichsten Lfrg. vor­gemerkt. Adr. geordnet. Fliegender: M. 42.75 Ab. O. it. Bdlt, bis Ende 3. Qu. 90 erh. Muth und Kraft: M. 50.- a Gto. Ab. 2c. erh. Mt. 13.35 u. M. 12.75 pr. Ggr. gutgebr. Bft. Weiteres. Nihr. Geldsack: Avis v. 16/8. hier. Gruß! Mann v. Bolte: Warum

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49 Tottenham Street. Samstag den 23. August, Punft Abends 9 Uhr, Vortrag von Brgr. Baethke

über

Die Zivilisation des 19. Jahrhunderts. E

sunk si bili sathbly you

drains Samstag den 30. Auguſt Außerordentliche Generalversammlung.

Tagesordnung:

Der Parteitag der deutschen Sozialdemokratie. Bu zahlreichem Besuch ladet ein bin

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Das Komite.

Der seinerzeit durch Gerichtsentscheid wegen Beleidigung des Chem= niger kommerzienraths Vogel verbotene Roman des jüngst verstorbenen Schriftstellers Dr. Max Vogler:

Der Herr Kommerzieurath.

Eine moderne Geschichte

von

Max Vogler

ist durch uns zu herabgeseztem Preise von Mk. 1.-, portofrei Mt. 1.20, noch zu beziehen. Früherer Verkaufspreis: Mt. 3.9

Dieser Noman zählt entschieden zu den besten sogen. sozialen No­manen der jüngeren Schriftsteller und ist auch seiner äußeren Ausstat tung nach durchaus empfehlenswerth. G

Daß er voll aus dem Leben geschöpft, dafür ist das Urtheil der Chemnizer Klaffenjustiz der beste Beweis.

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Wir empfehlen unseren Genoffendin

Der Arbeiterschuh

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die internationale Arbeiterschutzgesetzgebung und der Achtstundentag. Von Karl Kautsky .

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Diese, bereits in zweiter Auflage erschienene Broschüre ist unter den anläßlich der Pariser Kongreßbeschlüsse und der Maifeier über dieses Thema erschienenen Schriften unzweifelhaft die gründlichste und zur Charakterisirung der im deutschen Reiche jezt betriebenen sogenannten " Sozialreform" unerläßlich.

Bei dem raschen Absatz der ersten Auflage war es uns bisher un­möglich, unsere ausländischen Besteller zu bedienen; die Versendung der zweiten Auflage hat bereits begonnen, und sehen wir weiteren zahlreichen Bestellungen entgegen.

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and Unseren Genossen und Freunden zur weitesten Verbreitung bestens empfohlen Sozialdemokratische Bibliothek Heft XXXI. Die Entwicklung des Eigenthums.

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