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Reklame in der Literatur. Unter diesem Titel brachte die Berliner   Volksztg." in ihrem Feuilleton jüngst einen Artikel, dessen einleitende Säße folgendermaßen lauteten:

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In der Nummer 26 der Zeitschrift Freie Bühne für modernes Leben" lesen wir die Mittheilung, daß Hermann Bahr   und sieben Ge­noffen erklärt haben, sie hätten ihre Verbindung mit der Wochenschrift Freie Bühne  " abgebrochen und könnten dies Blatt nicht mehr als Organ ihrer Auschauungen anerkennen. Die Redaktion der Freien Bühne" begleitet diesen Absagebrief mit einigen Nandglossen, in welchen sie unter andern in aller Stürze erklärt, daß Herr Hermann Bahr   an Dieser Zeitschrift nicht mehr mitarbeiten wird", und erzählt, daß einige Geister, denen sie die Fähigkeit zutraute, die zweite Geige zu spielen, die Prime beansprucht hätten. Dieselbe Zeitschrift hatte noch vor wenigen Wochen mit dem Abdruck eines Nomanes von Hermann Bahr  Die gute Schule" begonnen und hatte in einer Anfündigung desselben, welcher es an Ueberschwenglichkeiten der Lobeserhebungen nicht fehlte, den Glauben an das hervorragende Talent des Verfassers jener feeli­schen Zustände"( mit diesem geistreichen Untertitel" war der Roman versehen) in alle inde zu verbreiten gesucht. Der ganze Zwist. fann uns an sich ganz gleichgültig sein. Man überschäßt diese ganze literarische Bewegung ungeheuer, wenn man die Werke" dieser modernsten" Dichter" ernsthaft nimmt. Da man aber auch von ihnen lernen fant, fo möchten wir, anknüpfend an die oben mitgetheilte, an fich, wie gesagt, völlig belanglofe Thatsache, eine Erscheinung näher in's Auge fassen, die sich in der Literatur und namentlich in der literarischen Kritit unserer Tage schon seit Jahren, fast könnte man sagen, seit Jahr­zehnten bemerkbar macht.

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Die Zahl der Dichter und Schriftsteller des jüngsten Deutschland  ift, berglichen mit derjenigen der heute lebenden und noch wirkenden Dichter und Schriftsteller männlichen und weiblichen Geschlechts über­haupt, eine sehr kleine; noch viel kleiner unter ihnen ist die Zahl der virtlich auch nur annähernd erwähnenswerthen Talente, und doch füh= ren sie nicht nur, wo sie unter sich find, sondern in der deutschen Presse überhaupt das große Wort und machen so viel von sich reden, daß selbst die ernsthafteste Zeitschrift oder Zeitung nicht umhin kann, sich gelegentlich mit ihnen zu beschäftigen und sie zu nemen. Läßt man fich einmal dazu verleiten, ein Buch eines dieser modernen Stürmer und Dränger zu lesen, so ärgert man sich während der Lektüre über das geschmacklose, triviale, inhaltslose und langweilige Zeug und fragt fich am Schlusse wofern man es fertig gebracht hat, solch ein neben­her auch noch stilistisch schlecht geschriebenes Buch wirklich bis zum Schlusse zu lesen erstaunt, wie es möglich sei, daß der Name des Verfassers eines solchen Machwerks als der eines angeblich sehr talent­vollen Schriftstellers heutzutage fast in aller Wunde ist. Die Sache erscheint verwunderlich, und doch ist der Hergang ebenso flar wie ein­fach. Als in den ersten achtziger Jahren das einst mit Recht hoch­angesehene Magazin für die Literatur des In- und Auslandes" von Herrn Bleibtreu herausgegeben wurde, waren die Hauptmitarbeiter des Blattes neben dem Herausgeber Max Kreßer und Konrad Alberti  , und alle drei schrieben fleißig Romane, Novellen und Dramen. Da befprach nun in dem Blatte Herr Bleibtreu einen Roman von May Strezer und dann wieder May Kreber ein Drama von Bleibtreu, Konrad Alberti   einen Noman von May Krezer und May Kreßer eine Samm= Hung von Erzählungen Konrad Albertis und so immer vice versa mit Grazie in infinitum. In diesen kritischen Besprechungen" bildeten Ausdrücke wie großartiges Talent"," scharfe und sichere Charatter zeichnung", eminente Erfindungsgabe" u. s. w. entweder die geringsten Lobeserhebungen oder sie kehrten in geschmackvoffer Abwechslung alle givei bis drei Zeilen der meist spaltenlangen Abhandlungen wieder. An die Stelle einer ernsthaften Stritit war eine reklamenhafte Anprei­fung getreten. Wie Brandt's Schweizerpillen und Hoff'sches Malz­extrakt wurden die Nomane und Novellen des jüngsten Deutschland   dem Bublifum immer wieder und wieder angepriesen; den unerschütterlichen Glauben an ihr eigenes Talent hatten die Dichter und Schriftsteller" neuester Schule, und durch stete Wiederholung von lobhudelnden Nede­wendungen brachten sie das Publikum schließlich dahin, wenigstens einen Theil des Gelesenen zu glauben. Durch diese literarische Versicherungs­gesellschaft auf Gegenseitigkeit" wurden sie gemacht"; so wurden die Gerhardt Hauptmann, Hermann Bahr  , Konrad Alberti   mud wie affe die Herren der neuen Richtung sonst noch heißen mögen, zu großen, vielversprechenden Talenten gestempelt."

Bis soweit wörtlich. Es wird alsdann auseinandergefeßt, daß über­haupt an Stelle einer sachgemäßen Buchtritit fast ausnahmslos die Reklamenotiz, die frititlosenpreisung" getreten sei. Wir sind mit dem Verfasser dieser Notiz in verschiedenen Punkten nicht einverstanden, vor allen Dingen fönnen wir sein unbedingt ab­sprechendes Urtheil über die Richtung der von ihm als Hingstes Deutschland" bezeichneten Schule nicht unterschreiben, sowenig wir thren Uebertreibungen Geschmack abgewinnen fönnen, auch läßt sich einzelnen ihrer Vertreter, z. B. grade Hauptmann, unseres Erachtens Talent nicht abstreiten. In Bezug auf die große Mehrheit aber hat er Recht. Das sind Genies", d. h. mit großer Anmaßung auftre= tende Mittelmäßigkeiten, die ein an sich richtiges Prinzip in's Absurde übertreiben und dem Publikum weißmachen wollen, das sei konsequente Weiterentwickelung". Aber Uebertreibung und Weiterentwickelung find awei sehr verschiedene Dinge. Das Erstere erfordert gar keine, das Biveite fehr viel geistige Arbeit.

Doch dies nebenbei. Wir haben es hier nur mit der Reklame zu thun, die diese Leute betreiben, und in diesem Punkt stinimen wir dem Schreiber des obigen Artikels unbedingt zu. Die Neformatoren des deutschen Schriftenthums", wie die Herren sich bescheiden nennen, haben es in Bezug auf die Reflame herrlich weit gebracht. Mit min­destens demselben Recht, wie jenen Titel, könnten sie sich den als Ne­formatoren des deutschen Marktschreierthume" beilegen. Die Neform" ist ja auch hier wie dort dieselbe. Sie haben die Unfitte der Markt­fchreierei fonsequent weiterentwickelt", d. h. in's Bodenlose übertrieben. Wenn sie überhaupt je an einander Kritik übten, so geschah es nur, um sich erst recht zu verherrlichen. Ein bischen Tadel, natürlich da angebracht, wo er nicht wehe thut, erlaubt um so schamlosere Lob­hudelei. Wenn A seines Freundes B Werk als vollendet, als unver=

Bei dem nächsten Rundgang fragte ich den Direktor, ob es hier, ent­gegen anderen Zuchthäusern, Brauch sei, daß die Entlassenen mit kahlem Stopf in die Welt geschickt werden."

Sr belehrte mich:" Du hättest bei mir vorstellig werden und um das Stehenlassen Deiner Haare bitten sollen, dann hätte ich angeordnet, daß sie nicht geschnitten werden."

Muß man erst bitten um Dinge, die sich eigentlich von selbst ver­stehen?" entgegnete ich; aber er zuckte die Achsel und ging, und ich hatte meine Haare im Zuchthaus gelassen.

Der letzte Tag war da, er währte mir am längsten. Auf die Frage, wohin ich entlassen sein wolle, nannte ich Halle.

Da wird nichts d'raus", hieß es." In Halle darf kein Entlassener bleiben. Du mußt entweder in Deine Heimath oder nach Hanau  ." Ich meldete mich zur Entlaffung in die Heimath.

Bei der Abrechnung des Arbeitsverdienstes bekam ich 33 Mark her­aus; aber es wurde mir gleich eröffnet, daß ich davon die Fahrkosten der Neise zu bezahlen habe. Ich protestirte wieder: Erst diese unmoti­virte Aufenthaltsbeschränkung, und dann soll ich die Hälfte des sauer erworbenen Verdienstes gleich wieder dem Staat in den Rachen werfen. Und diejenigen Entlassenen, die nichts verdient haben, würden ja auch von Staatswegen befördert. Nuzte nichts, ich mußte berappen.

Freiheit! Freiheit!

Ein Aufseher begleitete mich zur Bahn, löste ein Billet und zahlte mir den Nest des Geldes aus. Wie sonderbar mir diese Münzen er­schienen! Und wie schwer sie in der Tasche lagen.

Der Zug dampfte ab, fort ging es über Leipig durch Sachsen   und Bayern  , nach dem stillen weltabgeschiedenen Fichtelgebirge und meiner Heimath zu.

Wer jedoch glauben wollte, ich hätte aufgejauchzt in unbändiger, end­lofer Lust, würde sich sehr irren. Zwei Jahre Zuchthausleben lassen fich nicht mit einem Strich aus dem Gedächtniß löschen. Schen drückte ich mich im Stoupé in die Ecke, als tönute jeder Mitreisende mir an­fehen, woher ich komme; schüchtern blickte ich umher, ob nicht das finstere( Seficht eines Auffchers auftauche, der mich hart anließ. Und vor mir die Zukunft mit der unabweisbaren Frage: Was nun? Mitten in der Nacht tam ich zu Hause an. Vor sechs Jahren war

gleichlich preist, so könnte das doch Manchent verdächtig erscheinen; darum macht er etliche Auslegungen an Nebenfächlichkeiten, uni als= dann fortzufahren: Im Ganzen verräth auch dieses Werk des Herrn B., daß der treffliche Schriftsteller, dem wir schon so manche Leistung ersten Ranges verdanken, sich auf der vollen Höhe seines Schaffens befindet; sein( folgt der Titel) ist ein Kabinetsstück sorgfältiger Charak teristik und fühner Sittenschilderung etwas zu fühn vielleicht, aber ein B. schreibt eben nicht für höhere Töchterschulen und wie die verlogenen Nedensarten sonst noch lauten. Das sieht nach Seritik aus, und ist doch Schwindel.

Weshalb wir der Sache hier erwähnten, ist, weil diefe ganze neuere Richtung" mit der in Deutschland   zu einer Macht gewordenen Arbeiter­bewegung Fühlung" zu halten sucht. Die Einen nennen sich Sozia­listen und glauben vielleicht auch, solche zu sein, die Andern halten sich ihre Bahn für alle Fälle frei und lassen nur von Zeit zu Zeit die Sonne ihrer Gnade auf die Sozialdemokratie fallen, wofür dann diese die Verpflichtung hat, die literarischen Zukunftswechsel dieser Herren für baare Münze anzunehmen. Es gibt ja zum Glück immer Leute, die durch Nedensarten beschwatzen lassen. Im Nothfall wird an das Mitgefühl der Arbeiter für alle Unterdrückten appellirt. Literatus A. wird von der herrschenden Bourgeoisie nicht genügend gewürdigt, fie versagt seinem Genius die gebührende Anerkenning, weil sie die Stimme der Wahrheit nicht vertragen kann". Als ob es Ein Gebiet gäbe, auf dem die Bourgeoisie so viel Wahrheiten vertragen fann, als auf dem des Noman's und des Drama's. Als ob nicht in dieser Be­ziehung jeder Bourgeois, ähnlich empfindet, wie der bekannte Berliner  Banquier, der vom Possendichter Kalisch in der Figur des Zwickauer  " auf die Bühne gebracht wurde. Als dieser Herr nämlich sein Konterfei auf der Bühne sah, amüsiete er sich königlich und fragte nachher, beim Verlassen des Saales, einen guten Freund: Haben Sie gesehen, wie der Komiker hat farrifirt den Bleichröder  ?"

Natürlich fällt es uns nicht ein, behaupten zu wollen, daß nicht wirklich Leute, die Bedeutendes leisten, oft vergebens nach Anerken­mung ringen, sei es, weil sie dem herrschenden Geschmack nicht genügend Rechnung getragen haben, sei es, weil sie von den literarischen Stoterien geboykottet werden. Aber nicht jeder, vor dem nicht gleich alle Thüren aufspringen, ist deshalb solch ein Opfer der Tagesgößen. Manches dieser verkannten Genies ist lediglich das Opfer seiner eigenen Einbildung und Ueberhebung. Je mehr er von dieser löblichen Eigenschaft hat, um so maßloser seine Ansprüche, und schließlich können die eigenen Freunde ihn nicht mehr genug preisen. Dann gibt es einen Strach, und aus der Vetterschaft A zweigt sich die Betterschaft B ab, die als­dann jene erste auf's Heftigste befehdet und umgekehrt.

Solange das in der inistlerschaft" bleibt, hat das nun wenig zu fagent. Die Kunst ist frei", d. h. sie ist individuell. Jeder Künstler vertritt zuerst seine Persönlichkeit. Er wird als Künstler immer ein fchlechter Parteigänger im politischen Sinne sein. Wer Andres von ihm verlangt, thut ihm Unrecht. Nichts verkehrter, als die Verquickung von Kunstbestrebungen mit politischen Tendenzen, bezw. von Parteibestre­bungen mit Kunstrichtungen. Das heißt Künstlerkrakehl in die poli­tische Partet hineingetragen, heute die Neklame und morgen die Nan­tüne.

In Berlin   wird im Augenblick viel in Verbrüderung von Arbeiter und Kunst" gemacht. Wir geben zut, es ist ein schöner, ein bestechender Gedanke. Aber er ist nicht so einfach durchzuführen, wie die betref= fenden Genoffen sich vorzustellen scheinen. Wir glauben, fie unter­schäßen die finanziellen Anforderungen und wir glauben ferner, fie unterschäßen die Gefahren, welche aus dieser Verbrüderung mit der Kunst für das Parteileben erwachsen. Eine dieser Gefahren haben wir im Vorstehenden geschildert, mögen sich die Genossen vor ihr hüten, und jede Verquickung der Partei mit literarischen Koterien mögen fie sich nennen, wie sie wollen, die einzelnen Mitglieder persönlich noch so ehrenhaft sein schroff von sich weisen.

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Ein Vorschlag. Aller Voraussicht nach wird der Parteitag in Halle nicht nur sehr zahlreich beschickt werden, sondern es werden die Debatten auch sehr lebhafte sein, die Geister werden ganz gehörig auf­einanderplazen. Das kann an sich garnichts schaden; im Gegentheil, die Meinungen sollen sich klären, und das geschieht nur durch ein offenes Aussprechen der vorhandenen Gegenfäße. Je gründlicher das geschieht, mm so leichter nachher die Verständigung. Daß diese erfolgt und in gedeihlichen Beschlüssen ihre Bekräftigung findet, ist der Wunsch Aller, die es mit dem Wohle der Partei ehrlich meinen, wie immer sie über die einzelnen streitigen Punkte denken.

Unser Bestreben muß also darauf gerichtet sein, für einen möglichst geregelten Verlauf der Debatten zu sorgen, dieselben von allem Ballast zu befreien, der ihren Fortgang beeinträchtigen könnte. Als ein solcher Ballast sind n. A. die berühmten Geschäftsordnungskon= flikte zu bezeichnen, die sich gewöhnlich gerade einstellen, wenn die Gemüther am meisten erhitzt sind, und dann auch mit einem Eifer und einer Erbittering diskutirt werden, die meist im umgekehrten Verhält­niß zur Wichtigkeit der betreffenden Geschäftsordnungs- ,, Frage" stehen. Ein guter Vorsitzender kann gewiß hier oft bessernd eingreifen, aber schließlich ist er auch nur ein Mensch, und auch seinem Können ist eine Grenze gezogen.

Wir möchten daher den deutschen   Genossen eine Einrichtung empfeh­len, die wir in England beobachtet, und die uns durchaus praktisch er= scheint.

Wir meinen die Einsetzung einer ständigen Geschäftsord= nungstommission( standing orders committee), die während der ganzen Dauer des Kongresses amtirt, und an die alle Fragen ver­wiesen werden, die den geschäftlichen Gang der Verhandlungen betreffen, und die das Bureau, bezw, das Plenum des Kongresses, selbst nicht auf Grund der beschlossenen Geschäftsordnung ohne Weiteres entscheiden fönnen. Dazu gehört vorerst die Prüfung der Mandate, bezw. von Mandatsstreitigkeiten. Alsdann die Prüfung und Zusammenstellung der in Bezug auf die Gegenstände der Erörterung eingelaufenen An­träge, worin auch die Begutachtung der Frage inbegriffen ist, in welcher Reihenfolge die Anträge zur Abstimmung tommen sollen. Weiter die Borberathung aller neuen Vorschläge, Sie sich auf die Tagesordnung

ich ausgezogen, den Kopf voll glänzender Illusionen, wie sie eben ein junger Bursch, dem die Welt offen steht, im Stopfe hat. Und jetzt fam ich aus dent Zuchthaus; die Illusionen waren längst verflogen, Stopf und Herz wareit leer.

Und in der That: kaum 2 Tage wieder in der Freiheit, und schon wurde mir unverblümt zu verstehen gegeben, daß ich ein Geächteter, daß es eigentlich eine Anmaßung sei, meine Person anständiger Gesell­schaft aufzudrängen. Ging ich da mit meinem Bruder in eine Wirth­schaft, deren Inhaber ein früherer guter Freund von mir war. Der gute Mann stellte mich seiner Frau mit den Worten vor: Das ist der Wunderlich, er kommt vom Zuchthaus; erst vor 14 Tagen wurde Büttner's Andreas auch entlassen. Sie sind die zwei einzigen Zucht­häusler von unserem Ort, und der Anbreas trat so keck hier auf und benahm sich, als wäre er unseres Gleichen."

Ich verstand den Wint, veranlaßte meinen Bruder, das Bier aus­zutrinken, und drang auf's Heimgehen.

Aber auch da wärtete meiner eine Ueberraschung.

Daheim faß ein Gensdarm und hatte einen Auftrag vom Bezirksamt Berneck an mich auszurichten:" Der Herr Vandrichter hat Avis über meine Ankunft erhalten, er schickt mir den Nath, sein Landgerichtsgebiet so bald wie möglich zu verlassen, denn er wünsche nicht, daß dasselbe mit der Pest des Sozialismus infizirt werde.

Ich ließ ihm sagen: Der Wunsch des Herrn Landrichter kann zwar nur ein Wunsch bleiben, es fehlt ihm jede Handhabe, demselben Nach­druck zu verschaffen, denn ich bin ein Bayer und ortsangehörig. Aber Sie können ihm die Beruhigung bringen, ich werde in den nächsten Tagen schon abreisen.".

Meine Mutter war über meinen Entschluß sichtlich erschrocken; fie wollte von meiner Abreise nichts wissen. Ich sollte den Winter über bei ihr bleiben und mich erholen. Es hielt mich indeß nicht. In einigen Tagen war ich in Hanan in der Mitte jubelnder Freunde und Ge­nossen; da ging auch mir das Herz auf, und ich vergaß auf Stunden alle ausgestandenen Sorgen und Leiden.

des Kongresses beziehen 2c. 2c. Natürlich behält sich in allen diesen Dingen das Plenum die schließliche Entscheidung vor, aber in den meisten Fällen werden die Gutachten und Anträge der Geschäftsord­nungskommission debattelos angenommen, und selbst wenn sich gegen irgend einen Vorschlag Widerspruch erheben sollte, so liegt schon in dem Umstande, daß die Kommissionsberichte vor Eintritt in die Tagesord­nung zur Erledigung kommen, eine Gewähr, daß die Debatte darüber ruhig und schnell zu Ende kommt.

Wird so das Bureau, all der Nebenarbeiten, die ihm sonst zufallen würden, enthoben, so kann n es mit um so größerer Kraft und Umsicht seiner eigentlichen Aufgabe, den Gang der Verhandlungen zu leiten, nachkommen. Theilung der Arbeit sichert auch hier bessere Arbeit. Eine nach Hunderten zählende Versammlung zu leiten und, wenn end­lich Schluß der Debatte angenommen ist, aus vielleicht einem Dußend eingelaufener Anträge gleich herausfinden, welche zusammengehören und in welcher Reihenfolge sie abzustimmen sind, ist einfach ein Ding der Unmöglichkeit. Und ehe man es sich versicht, ist die schönste Geschäfts­brdnungsdebatte da. Oder aber es tommt zum Schluß zu Abstim­mungen über Hals, über Kopf, wie das im vorigen Jahre in Paris  der Fall war. Hätte man damals neben dem Bureau ein solches Ge­schäftsordnungskomite gehabt, es wäre vielleicht dem Kongreß manche unangenehmte Szene, demi Bureau mancher ungerechte Vorwurf und der Außenwelt manche peinliche Polemit erspart geblieben.

Natürlich muß ein solches Stomite, soll es gut fungiren, eine Art Spiegelbild des Kongresses sein, d. h. es müssen die verschiedenen ich­tungen, die auf demselben vertreten sind, auch dort ihre entsprechende Vertretung haben.

-In unserer Note zur Rundschaunotiz Aus Deutschland  " in voriger Nummer, in der von Herrn Emil Krüger   die Rede ist, sind aus Bersehen bei den Worten die ungeheuerlichen Lügen und Entstellungen" die Anführungsstriche fortgeblieben, so daß der ironische Sinn, in dem wir jene Worte gebraucht, nicht voll zum Ausdruck gekommen ist.

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Die Sache ist die in einer Erklärung in der Magdeburger Volks­stimme" spricht Herr Strüger mit Bezug auf die Urtheile Auer's und Grillenberger's über seine Thätigkeit in Zürich   von ungeheuerlichen Lügen und Verdrehungen", denen diese Genossen zum Opfer gefallen seien, und die er zum Gegenstand einer Beschwerde an zuständigem Orte machen werde.

Das fonnten wir um so mehr nur ironisch nehmen, als in Nr. 21 der Magdeburger Volksstimme" die Freunde des Herrn Strüger, Hans Müller   und Paul Kampffmeyer  , dieſem eine Reihe von Verdiensten um die Entlarvung der Spizel Ehrenberg, Friedemann und Trautner zu­sprachen, die theils reine Fabel, theils das dirette Gegent= theil des wahren Sachverhalts sind, und weil die Herren Müller und Kampffmeyer, die zur Zeit, als Krüger sich jene angeblichen Verdienste um die Partei erworben haben soll, noch gar nicht in Zürich  waren, für diefelben keinen andern Gewährsmann haben, als Herrn Emil Krüger  .

Wir wollen auf Einzelheiten hier nicht eingehen, und bemerken daher nur, daß Herr Krüger, wie zuvor mit dem Spigel Schmidt, so auch mit Trautner, Friedemann und Ehrenberg noch Freundschaft hielt, als dieselben schon längst von den erfahreneren Genossen in Zürich   als verdächtig beziv., wie es in der qu. Erklärung heißt, ge= meingefährlich für die Bewegung gemieden wurden. Weit entfernt, Herrn Krüger zum Verdienst für die Partei gereichen, war die Art, wie er diese Leute, obwohl gewarnt, im Gegensatz zu den Genossen protegirte, einfach ein Skandal.

Im Uebrigen sei, da Herr Krüger die Miene der beleidigten Unschuld auffeßt, hier nur noch festgestellt, daß er seinerzeit ebenfalls ehe die von der Mit­Herren Kampffmeyer und Müller nach Zürich   famen gliedschaft deutscher Sozialisten in Zürich   einstimmig( mur die An­gestellten des Sozialdemokrat" enthielten sich) ausgeschlossen wor­den ist.

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In dem in unserer vorigen Nummer erwähnten Brief Bebel's wird zunächst bestätigt, daß die von Chicago   an uns zur Weiterbeför= Mt. 2045.­derung gesandte Summe von Pfd. Strig. 102.05 24. Nov. v. J. in Deutschland   eingetroffen ist. Im Ganzen, heißt es weiter, find bei uns 5900 mt. für die Sache der Bergarbeiter einge­gangen, die weil der Ausstand mittlerweile zu Ende war- für die gemaßregelten Bergleute und deren Familien, theilweise auch zur Deckung von Prozeßtosten, verwendet wurden.

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Es folgt dann eine detaillirte Aufstellung der Sum­men, die an die einzelnen Komites, bezw. an Vertrauensleute der Berg­Leute zu diesem Behufe überwiesen wurden. Da einzelne dieser Posten sich nach unserer Ansicht nicht zur Veröffentlichung eignen, weil diese möglicherweise weitere Maßregeln zur Folge haben könnte, so unter­lassen wir die ganze Aufzählung und stellen nur fest, daß in 3 Naten 15 solcher Posten von zusammen 5350 Mart abgesandt worden sind. Außerdem wurden einige kleinere Beträge direkt an besonders bedürf­tige Familienväter gesandt, so daß im Augenblick zoch rund 500 Mart vorhanden sind, die in gleicher Weise Verwendung finden, da jeden Tag so erst heute( 27. August) von zwei Seiten man auf wei­tere Ansprüche gefaßt sein muß."

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Die Vertheilung findet entweder durch Stomites ober, auf eingezogene Erkundigungen, direkt an die Hülfesuchenden statt.

Wenn in Chicago   Leute behaupten, daß das für die Bergleute gesammelte Geld in den Wahlfond der Partei geflossen ist, so sei das einfach unverschämt. Ganz abgesehen von der Ehrenrührigkeit einer solchen, durch nichts bewiesenen Behauptung, fomme noch hinzu, daß die Partei so ausreichend ausgestattet war, daß sie zu solch er­bärmlichen Mitteln, wie die vermutheten, nicht zu greifen nöthig hatte, um ihren Wahlkampf zu schlagen. ubor

Der Brief schließt mit den Worten:

Wenn man uns fünftig wieder mit solchem Mißtrauen behandelt, so ist es besser, man unterläßt die Hülfesendungen an uns ganz." So Bebel.

Wer sich in seine Lage versezt, und die Scheerereien und Arbeiten

Nachwort.

Ich bin am Schlusse meiner Schilderung.

Nicht in jene Regionen, wo die reinen Formen wohnen, führte ich den freundlichen Leser; tief, sehr tief stiegen wir hinab in den Abgrund der Gesellschaft, jener Hölle zu, die die Christen in's Jenseits verlegen. Man braucht nicht in's unbekannte Jenseits zu gehen, die Hölle ist mitten unter uns.

Als wäre des Elends nicht genug auf Erden, zusammengedrängt in gange Arbeiterviertel der Großstädte und zerstreut durch große Distrikte der Heimarbeiter muß als grausige Ergänzung das Zuchthaus hinzu­treten, und Tansende und Abertausende werden aus den Reihen der Proletarier jährlich da hinabgeschleudert.

Sie find untergegangen im Verzweiflungskampf um's Leben, Ver­gebens strecken diese Armen ihre Hände empor, für sie ist keine Hilfe und teine Rettung, bis ihre Zeit um ist, um in dem unheilvollen Kreis­Ianf Elend, Noth, Verbrechen beim Zuchthause wieder anzu­langen.

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Ein trauriges Bild. Der Menschheit ganzer Jammer packt uns an. Richten wir lieber vorwärts unfern Blick.

Wie die Pyramiden des Nillandes als stumme, aber beredte Zeugen eines versflavten und geknechteten Volkes dastehen, so wird eine fünftige Generation unsere heutigen Kirchen-, Kasernen- und Zuchthäuserkoloffe, wenn diefelben längst ihren jegigen Bestimmungen entzogen sind, als ein überkommenes Denkmal eines barbarischen und rohen Zeitalters betrachten.

Und sie müssen, sie werden ihrer heutigen traurigen Bestimmung ent­zogen werden, dafür gibt uns unsere ganze Kulturentwicklung die über­zeugende Gewißheit. Das Proletariat, das hente vorzugsweise die Opfer liefert, welche den drei innigverwandten Molochen vorgeworfen werden, dieser junge Riese reckt bereits seine sehnigen Glieder. Immer mehr wachsen seine geistigen Kräfte, nimmt die Erfenntniß seiner Lage und seiner geschichtlichen Mission zu. Möge er bald start gemig sein, um, wenn die Verhältnisse reif geworden mit Allem, was vernich­tungswerth sich erweist, tabula rasa zu machen.