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Ungünstiger zur Aneignung freundlicher Umgangs: Die Kriegsversehrten und ihr
Grund von einem Slachtfeld der Arbeit gesprochen.
Geschick. Snelligkeit, mit der fich das moderne Zeben und Erleben abipielt,
Bei der formen und wir finden fie mit einem föstlichen Humor gemischt auch selbst heute noch war auch noch nie eine Zeit Von Walter Trojan, Fürforgejefretär. befam der einzelne von diesen Ungiüdefällen wenig zu sehen, zu inte die heutige. Die Schaffnerinnen traten auf den Plan, als Bor einiger Zeit erlebte ich folgendes Vorkommnis: Ein junges mal fich die große Mehrzahl weitab vom öffentlichen Leben, in den schon die Verkehrsverhältnisse ungeheuer er Mädchen hat einen Bruder im Felde, der Offizier ist. Er ist von Berkstätten, Fabriken, Bergwerfen und anderen mit Maschinen verich wert waren, olie üblichen Bequemlichkeiten für das Beginn des Krieges an draußen, hat auch schon einigemale Ber- febenen Betrieben ereignete. Deshalb wußte die Deffentlichkeit auch Bublifum fehlten, das Wagenmaterial der Eisenbahnen und wundungen erlitten, die aber immer leichter Art waren. Da fam wenig oder gar nichts über die Hilfe, die man den derart VerStraßenbahnen minderwertiger geworden, die Fülle der Ver- die Nachricht, daß er schwer verwundet iei. Welcher Art die Verwundeten, unter denen die Hand-, Arm- und Beinamputierten eine be fehrsgäste durch Ausfall der Züge eine nie gesehene ge- wundung war, wußte die Schwester nicht. Eines Tages wird sie deutende Rolle spielten, zuteil werden ließ. Ein besonderer Zweig der worden war. Und wie hat sich all das seitdem gesteigert! Da- an den Ferniprecher gerufen und erfährt dort, daß ihrem Bruder modernen Chirurgie, die orthopädische Chirurgie war es, die es sich zur bei hat der Schaffner es früher und hat es heute auch darin die beiden Unterschenkel und die linte Hand weggerisien find, daß Lebensaufgabe gemacht hatte, derart Verlegte der Arbeit und dem wesentlich leichter, daß ihn selbst unter den bescheidensten Ver- das linte Gehör zerstört ist und daß Gesicht und Hände schwere Beruf wiederzugewinnen und sie damit vor den dauernden hältnissen nach der Tagesarbeit ein bereitetes Heim erwartet, Schrammen aufweisen. Zweifellos also eine der dentbar schwersten Schäden des Unfalles möglichst zu bewahren. Die orthodaß für sein Essen gesorgt ist, daß seine Kinder und sein Geim Kriegsverstümmelungen. Das junge Mädchen war den Tag über pädische Chirurgie verfolgt zweierlei Aufgaben, durch geihm eine Quelle der Erholung werden können. Die ber und den nächsten Tag, wie man so fagt, nicht zu gebrauchen. Jeignete Operationen in Berbindung mit einer besonderen Heilheiratete Schaffnerin hat nach ihrem schweren Dienst noch immerhin war sie gefaßt und gab sich feinem baltlofen Schmerz behandlung erworbenes odee ererbtes Krüppeltum aufzuheben und die auch wieder gegen früher ungeheuer erschwerte Nahrungs- hin. Nach einigen Tagen erflärte fie, daß sowohl die Mutter wie dort, wo infolge Operation Hand, Arm, Fuß oder Bein hatten entmittelbeschaffung, die Besorgung ihres Heims, die Be die Schwägerin die Nachricht verhältnismäßig ruhig und gefaßt fernt werden müssen, diesen Verlust durch geeignete Kunstglieder treuung ihrer Kinder auf ihren Schultern laften. bingenommen hätten. Man ist ja eigentlich drauf gefaßt, daß er gar wieder wett zu machen. Die letztere Methode traf besonders auf Daß sie davon übermüdet und erschöpft nicht leisten kann, was nicht wiederkommt. Er hat aber schon selbst geschrieben, und das die durch Unfälle Beschädigten zu, die ersiere auf die vielen ein Schaffner leistet und des Publikums Misstimmung durch hat uns alle etwas getröftet. Schließlich ist doch die Hauptfache, Menichen, die ihr Krüppeltum entweder ererbt oder sonstwie ereigene rosige Laune zu heben selten imftande ist, müßte jedem daß er lebt. Und wir hoffen, daß er uns durch die Kunst der Aerzte worben hatten. Von diesen Strüppeln im eigentlichen Sinne batten einleuchten und zur Geduld mahnen. erhalten bleibt." wir vor dem Kriege in Deutichland etwa 110 000 jugendliche Verfonen beiderlei Gefchlechts, für deren Behandlung etwa 60 Krüppelheilanstalten und ebenso viele Fürsorge- und Beratungsstellen vorhanden waren. Für die durch Unfall Beschädigten waren die Heilanstalten der Berufsgenossenschaften da.
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Wenn sich das Publikum einmal die Mühe machte, sich ernsthaft mit den Lebensverhältnissen der Schaffnerin zu befalſen, würde es ihr sicher nicht nur manches nachsehen, sondern ihr auch ihren schweren Dienst etwas erleichtern. So hat sich neulich, als in Magdeburg die Straßenbahnschaffnerinnen streiften, die allgemeine Empörung des seines wich tigsten Verkehrsmittels beraubten Publikums sehr bald in lebhaft geäußerte, auch in der bürgerlichen Presse ausgesprochene Sympathie verwandelt, als man durch den unerträglichen Zustand veranlaßt wurde, sich einmal des nähe ren mit den 2ohn- und Arbeitsbedingungen zu befassen und sich klar wurde, daß man sich förmlich mitfchuldig gemacht hatte an einer schlimmen Ausnüßung der Frauenkraft. Und die Direktion der Straßenbahn ist nicht zum mindesten dem Druck der öffentlichen Meinung gefolgt, als fie die Forderung der Schaffnerinnen, die acht stündige Arbeitszeit wiederherzustellen- statt der neunstündigen und einer Dienstordnung, die oft nur vier bis fünf Stunden Nachtruhe gewährte annahm. Auch in Berlin haben, wie bekannt, unlängst die Schaffnerinnen bei der Großen Berliner Straßenbahn eine Erhöhung ihrer Löhne erlangt, so daß der StundenJohn nunmehr 45 Pf. beträgt. Die Fahrerinnen erhalten bei einer Dienstzeit von 8 Stunden 4,60 M. täglich und eine Fabrizulage von 60 Pf., also 5,20 M. täglich. Trotzdem die bisherige Teuerungszulage wegfällt, bei Beibehaltung indeffen der Zulage von 5 M. für jedes Kind unter 13 Jahren, erhöht sich durchschnittlich der Sohn pro Monat um 10 M. Die Große Berliner Straßenbahngesellschaft, die in Anbetracht der Masse der weiblichen Angestellten zurzeit rund 4000 die ausschlaggebende der Berliner Verkehrs. gesellschaften ist, findet hoffentlich in ihrem Vorgehen bei den anderen Gesellschaften Berlins bald Nachfolger.
Es mag nicht wenig empfindsame Seelen geben, die aus der Saltung des Mädchens und ihrer Angehörigen faliche Schlüfie auf die feelischen Eigenschaften diefer Menschen ziehen werden. Es muß aber gesagt werden, daß es sich hier um fehr stille. vornehme Menfchen handelt, denen Mitempfinden durchaus zur Natur gehört. Als der Krieg ausi rach und die ersten Kriege verstümmelten und doch taten diese Menschen das einzig Richtige, was unter den aus den Feld- Kriegs- und Etappenlazaretten in die Heimat geobwaltenden Umständen getan werden fonnte. kommen waren, da wußte die orthopädische Chirurgie genau, welche Dieses Beispiel foll, selbst mit der naheliegenden Einfäränkung, große heilbringende Arbeit ihr in diefem Krieg aus daß das für den Offizier Gefagte nun nicht für alle gelten fann, doch zuführen befchieden war. Ste war auf alles gerüstet und zeigen, worauf es bei einer Kriegsverstümmelung oder Kriegs- vorbereitet. In der lähmenden Unflarheit der Augusttage 1914 verfrüppelung ankommt. Selbstverständlich ist das erste aus ur- wurde die Deutsche Bereinigung für Krüppelfürsorge, die schon im iprünglichen Tiefen der Seele emporquellende Gefühl Mitleid. Mit Frieden die ärztliche erzieherische und soziale Fürsorge für die leid mit dem Betroffenen felbst, Mitleid mit den Angehörigen. Run Strüppel betrieben hatte, aufgerufen, den Gedanken der ärztlichen ist die Tatsache einer Berstümmelung so unbarmherzig und grauen- pädagogischen und sozialen Versorgung aller Kriegsverstümmelten in baft, daß man es wohl begreifen kann, wenn der Schmerz in irgend die weitesten Kreise zu tragen. Aufklärungsschriften wurden verfaßt einer Weise nach einem Ausweg fucht, und sei es auch nur in mit- und verbreitet, von denen die von Profeffor Breialsti eine Auflage empfindenden Redewendungen. Mag der Schmerz aber auch noch von 150 000 erreichte. Im Februar 1915 veranstaltete die so groß. die Verzweiflung noch so furchtbar fein, fie bringen dod Deutsche Vereinigung für Krüppelfürforge im großen Eaale nun einmal auf keine Weise die Tatsache, aus der Welt, daß dem des Reichstages eine außerordentliche Tagung, auf der ein Uebergeliebten Menichen ein oder mehrere Gliedmaßen fehlen. Und so blid über die geleisteten und noch zu leiftenden Arbeiten bleibt natürlich nichts anderes übrig, als daß man sich mit der Un- auf dem Gebiet der allfeitigen Versorgung der Kriegsverfebrien erbittlichkeit ausiöhnt. Den meisten Menschen till das im Anfang un- gegeben wurde. Die Länge des Krieges machte es notwendig, daß möglich erscheinen. Wer sich in einen Zustand der Erbitterung und fich eigene Organisationen bildeten, die die Fürsorge für die KriegsBerzweiflung begibt, der befindet sich tatsächlich bald in einer befchädigten in die Hand nahmen. Ueberall entstanden behördliche schlimmeren und gefährlicheren Lage als der, um deffentwillen er Fürforgeausichujie, die unausgefeßt arbeiten. Bufammengefaßt find fich folcher feelischen Berstimmung hingibt. Es muß fogar mit aller fie in dem Reichsausschuß der Kriegsbeschädigtenfürforge", Deutlichkeit gesagt werden, daß der betreffende bei einer derartigen Berlin W 10. Saltung schließlich den Gegenstand der Veranlassung gang aus dem Ein letztes bleibt noch, und zweifellos das wichtigste: Wie stellen Auge verliert und fich, rein egoistisch, nur mit sich fell ft beschäftigt. fich die von der Kriegsbeschädigung unmittelbar Betroffenen zu dem Das aber ist für den Kriegsinvaliden wie für seinen mitleidigen ihnen widerfahrenen Unheil und Leid? Je nach Schwere der VerAngehörigen der schlimmste Zustand, der sich erdenten läßt. legung, nach Temperament und förperlicher Beschaffenheit ver Denn dem Verstümmelten muß geholfen werden, und zwar fofort. fchieden. Am ehesten kommen noch die jungen unverheirateten Nun möchten die meisten sehr gern helfen, aber sie haben Leute, sofern sie eine frische beitere Veranlagung baben, darüber Vor allem ist aber auch zu wünschen, daß immer mehr praktisch gar nicht die Möglichkeit dazu. Denn der Betroffene ist weg, wenn es sich um Echäden handelt, die nicht so schwer sind wie Schaffnerinnen sich auf sich selbst besinnen und sich nicht nur der Heimat und der Familie fern. Die Mutter oder die Gattin die eingangs gefchilderten. Schwerer nehmen es schon die Verlangsam und schwerfällig durch den Druck der Not hoch fann also nichts unternehmen. Trotzdem darf sie die Hände nicht beirateten, weil bei ihnen stets die Sorge um die wirtschaftliche Zuzwingen lassen, sondern in bewußtem und kraftvollem Bu- in den Schoß legen und trauern. In fehr vielen Fällen wird fie funft alle Hoffnung und allen Trost zu vernichten droht. fammenschluß in den Organisationen an der Sebung auch gar nicht dazu die Zeit haben, weil fie in irgend aber au Anfang des Krieges fast durchgehend eine Abneigung gegen ihres Standes mitarbeiten. Von den rund 4000 Schaff einer Form im Beruf und Erwerb, steht. Und dabei zeigt die auf Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit gerichteten ärztlichen nerinnen und Fahrerinnen der Groß- Berliner Straßenbahn fich fofort der heilsame Einfluß der Arbeit, befonders und pädagogischen Bestrebungen vorhanden war, hat fich unter dem sind zurzeit nur 1250 Frauen organisiert, von den Hoch- der förperlichen, die das viele Grübeln und Nachdenken einfach Einfluß der vielfach aus der Friedenszeit vorbandenen lebenden Bei bahnangestellten 300. Der Deutsche Transport nicht auffommen läßt. Trozdem wird der Gedante immer wieder ipiele glücklichei weise eine Wandlung vollzogen. Die Invaliden baben arbeiterverband, der unablässig und mit Erfolg be- fommen: Was wird nun werden? Darauf fann nur eine einzige jest volt̃ommen begriffen, daß die Wiederherstellung zur erwerb müht ist, die Lohnbewegungen in friedliche Bahnen zu Antwort gegeben werden: Sie müssen Vertrauen und Suverfiat ge- bringenden Arbeit auch in ihrem Interesie und dem ihrer Familie lenten, fann aber nur dann hoffen, die endgültige An- winnen, daß, soweit Menschenftäfte es vermögen, allee noch gut liegt und fie geben sich faft durchgängig die größte Mühe, die zu erkennung der Organisation von allen großen Unternehmun- werden wird. Daß diefes Bertrauen nicht aus einem ungerecht ihrem Wohl von den Aerzten, Lebrera und Fürsorgern erdachten gen zu erringen, wenn auch die Frauen sich immer mehr fertigten Optimismus schöpfen darf, fondern sich eingig und allein Methoden auszuüben. Ueber die große Mannigfaltigkeit diefer darüber klar werden, welche Bedeutung die Organisation für von der Logik der Tatsachen überzeugen laffen soll, wird in dem Methoden, die jedem Beruf in befonderer Werie angepast weiden, ihr ganzes berufliches und menschliches Dasein hat. Die Er Folgenden gezeigt werden. zu sprechen, muß einer anderen Gelegenheit überlassen bleiben. fahrung in Magdeburg , wo die frühere scharfe Ablehnung Es ist erwiesen, daß es auch schon in den Zeiten des tiefsten Voraussetzung für die Rückkehr eines Kriegsinvaliden zur Erwerbsfich feit dem Streik in Anerkennima der Organisation ge- Friedens Verwundungen und Verkrüppelungen gegeben hat, die denen arbeit ist immer fein Wille. Und diesen Willen zur Gefündung, zum wandelt hat, ist bezeichnend und erfreulich. Des Grieges leineswegs nachſteben, weder her art, noch dem vollen Zeben, zur Arbeit in jedem auch rem ſcheinbar Soffnungs Umfang und der Schwere nach. Täglich werden durch Unfälle aller lofesten wieder zu weden, laffen sich in unausgefeßter Arbeit Art die schwersten Verstümmelungen, Verlegungen, Berreißungen, Aerzte und Erzieher angelegen fein. Von großer Wichtigkeit Duetichungen und Brüche verursacht. Man hat deshalb nicht ohne ist in dieser Hinsicht ein Buch des Erziehungsdirektors Hans Würtz :
Die Schlittschuhe.
Bon Cecylia Ruhmerter. Sirles.
Aus dem Polnischen von Stefania Golbenring.
Jemand zerrte ihn am Arm.
Bronef ich habe durch dich genug Zeit verfäumt, ich muß noch heute in die Stadt gehen", fagte die Mutter, in deren Stimme ers wartungsvolle linruhe und verhaltene Borwürfe flangen. Sie faßte ihn beim Arm, zog ihn an sich und fübrte ihn nach Hause.
Während
Schlittschuhe... Alle seine Stameraden träumten feit Beginner flaticote in die Hände, iprang in die Mitte der Stube und des Winters von Schlittschuhen, aber sie wußten alle, daß dieses umarmte die Mutter stürmisch, indem er einen heißen Auß auf ihre Glüd für sie unerreichbar war, nur er allein hatte heimlich einen Wange drückte.
Entichluß gefaßt und hoffte auf Erfüllung feines Traumes.
Eines Tages betrat er einen Laben und fragte mit zitternder Stimme nach dem Preis fleiner, für seinen Fuß pafiender Schlitt ichuhe.
Sie befreite fich fanft aus seinen Umarmungen.
Bronef, geh jetzt zu Bett. Ich bin gleich wieder da." Ein Schatten glitt über das Gesicht des Knaben, der mit ges fenktem Kopf die Schulmappe weiterpaďte.
... Do er fah, wie die Mutter ihre Schuhe auszog, die Sommerstiefel des Vaters herausnahm, sie mit Papier ausstopfte und anzog. Dann nahm fie noch etwas aus dem Schrank und ging fort.
Seit jenen Tag fel jeber Heller, den die Mutter ihm schenkte, in die Sparbüchie. Ein ganzes Jahr sammelte er bereits, ein ganges Jahr lang verzichtete er tagaus tagein auf Raschwert, Bonbons, Berstreuungen, er berfoufte feine Spieliachen und die unnötigen Hefte. Während des ganzen Jahres rang er mit fic, Als die Saritte auf dem Korrider verfiummt waren, stand er befämpite täglich auffteigende Versuchungen und wehrte sich auf und bob die zurüdgelafienen Stiefel der Mutter ans Licht. mit aller Straft gegen Lodungen aller Art, obwohl es ihm Offene Löcher gähnten ihm entgegen, aus denen eine i muzige manches Mal recht schwer fiel... Aber fein Schap wuds an, er lüffigkeit fiderte. Er blidte mechanisch auf feine eigenen Füße. wechselte die Kupfermünzen in Hellerstüde und schließlich in Silberfronen. Nur noch zwei Monate, dann würde er Schlitt fchuhe, eigene Ecolittichube in den Händen halten. Bei dem Gebanten an diesen Augenblid hämmerte ihm das Herz in der Brust.
Der Knabe rieb fich die Augen, als wäre er foeben aus einem Traum erwacht. Hast du gesehen, Mama, hast du gefehen, wie fie Taufen", rief er, indem er sich immer fort nach der Schlittschubbahn umiah, die aus der Ferne mit einer Reihe brennender Laternen Leuchtete und von der rhythmisch- fröblichen Bewegung der Menge wogte. „ Es ist schon spät, geh schneller", entgegnete die Mutter. Der Senabe verstunimte und indem er sich bemühte mit der Mutter Schritt zu halten, nahm er das bunte Bild in die düsteren Straßen mit hinein: Vor seinen Augen zogen immer neue Gestalten vorüber, die sich zu einer großen Kette vereinten. Bald aber begannen sich die einzelnen zudenden Glieder der Kette zu verstriden Zwar würde es in atvei Monaten schon warm fein, aber das und verwirren, die Kette brach unb bog fich, wurde immer matter tut nichts, wenn er die Schlittschuhe nur besaß und an den Füßen und undeutlicher, bis sie sich stoischen den steinernen Häuferreiben ühlte. E fah im Geiste die erstaunten Blide der Kameraden ganz auflöſte. Nur der filberweiße Glanz des Eifes und das und der Mutter. bligartige Gligern der Schlittschuhe lebte unverändert in seinem Gedächtnis fort.
...
Zu Hause bemerkt er, daß die Mutter rote, angeichwollene Augenlider hatte.
Er hatte unversehrte, warme Etiefel an, während die Mutter vor einer Beile in diesen Schuhen mit ihm durch den Schnee watete.... In den Lederzissen stedten noch weiße kügelchen. .Collte fie fein Geld baben, um sich andere zu kaufen?" Manchmal war es falt im Zimmer, die Mutter as bei Tisch nicht, weil sie Zahnschmerzen hatte.... Sie hatte zwei Bilder von den Wänden genommen..." ging es ihm durch den Kopf. Nach einer Weile zucfte er die Achieln.
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„ Das ist unmöglich, ihm feblte es an nichts, er befam fogar Geld für Süßigkeiten, übrigens log Mama niemals, sie hatte die Bilder zur Reparatur gegeben und hatte auch wirklich Zahnichmerzen..."
Er lächelte traurig wie unter Tränen.
In seiner neunjährigen Bruft ging der Bunich, ein Baar Sie hat wieder geweint," dachte er. Seitdem der Vater ins Er dagegen Schlittschuhe au besigen, allmählich in Leidenschaft über: die geld gezogen war, weinte die Mutter unaufhörlich. Sehnsucht nach diesem Besiz und der Anblick dieser Stahlfahrer war stolz auf seinen Bater, war stolz auf die Auszeichnungen, die.Geld hatte fie ficher genug, aber fie forgte nicht genügend für verursachte dem Senaben einen törperlichen Schmerz; er suchte die der Water auf der Brust trug, obwohl er sich nach ihm oft sich, sonst dachte Papa immer an alles, als wenn fie beide seine in die Augen drängenden Tränen zu unterbrüden. sehnte. Seitdem der Vater das Haus verlassen hatte, trennte eine Kinder wären Aber jetzt..." tiefe Schwermut, nach der er nicht zu fragen wagte, die Mutter ihm, fie schmiegte ihn nicht mehr an ihre Brust, nahm ihn nicht mehr auf den Schoß und lieblofte ihn nicht. Manchmal fam er sich vor wie eine Waise, ohne Vater und ohne Mutter.
Als er aus der Schule fam, blieb er tros der Bitten und Drohungen, der Mutter vor der Eisbahn stehen, um wenigstens ein paar Minuten zuzuschauen. Er beobachtete mit glänzenden Augen die Bewegungen der Füße und fab nichts außer den Schlittschuhen. Diefe Minuten wurden oft zu Stunden, die er in begeisterter Be trachtung verbrachte. Salitticbube.
Er gliticherte mit den Schulfameraden auf dem Glatteis, an freien Nachmittagen gingen fie sur Stadt hinaus und liefen auf dem gefrorenen Teich ohne Schluichube, auf den Abfägen, auf einem Fuß glettend, aber was war das im Vergleich zu jenen Stahlflügeln, auf benen man wie ein Vogel über das Eis fliegen fonnte!..
Auch heute batten fie id weigend das Abendbrot verzehrt; während er seine Schulbücher padte, beobachtete er die Mutter, die sich in der Etube zu schaffen machte.
"
Barum hat sie geweint?" Der Gebante ließ ihm feine Ruhe. Mama, hat die Post etwas gebracht?" fragte er endlich. Ja, einen Brief von Papa."
" 3ft er gefund?"
Ja."
Er schaute mit funfeinden Augen die am Boden stehenden Schube an, um die sich eine füze gebildet hatte.
Wenn Papa das geahnt bätte..
Es schien ihm, als ob die Augen des Waters ihn aus dem finsteren Innern der Schube vorwurfsvoll anftarrten.
Du bist fein Kind mehr, Bronet, dente daran," fagte der Vater, als er fortging und hing ihm wie zum Beweis feine große filberne Kette um. Bronet richtete fich auf. Die Erinnerung an jenen Augenblid erfüllte ibn noch jetzt mit Stolz, das Vertrauen des Baters hatte ihn zum Ritter geschlagen, er war fein Kind mehr... Bon der Uhr trennte er sich nicht mehr für einen Augenblid, er hütete fie wie ein Heiligtum.