Die Pflanze als Maler.
Von Dr. D. Damm.
Anders verläuft der Versuch, wenn Rot und Grün fich auf der rotierenden Scheibe befinden. Hier werden nur die Farbenempfindungen gemischt. Da geben denn z. B. auch Blau und Gelb in richtiger Mischung nicht Grün, sondern Weiß. Man darf also die Mischung der Farbstoffe nicht mit der Mischung der Farben
eine 2afurfarbe, zum Beispiel eine Anilinfarblosung, auf ein Stüd| Die Erscheinung erklärt fich daraus, daß das rote Glas bon aten Glas und legen das Glas auf einen schwarzen Grund, so sehen Strahlen nur Rot, das grüne faft nur Grün durchläßt. Das durch wir nichts von der Farbe; legen wir es auf weißen Grund, so das rote Glas allein durchgehende rote Licht kann also durch das Der ästhetische Eindruck, den Pflanzen auf uns machen, ent- tritt die Farbe deutlich hervor. Das mit Lasurfarbe belegte Glas grüne Glas nicht mehr hindurch; es vermag also überhaupt kein springt der Wahrnehmung ihrer Formen und ihrer Farben. Form auf schwarzem Grunde zeigt keine Farbe, weil alles Licht von dem Licht mehr zu passteren. und Farbe find untrennbar verbundene Eigenschaften der Pflanzen. Grunde verschludt oder absorbiert wird. Fällt dagegen das Licht, Sie wirken daher auch stets zusammen. Den vornehmsten ästhetischen das den Farbstoff durchsetzt hat, auf eine weiße Unterlage, so wird Wert der Pflanzen aber hat die Farbe. es dort zurückgeworfen oder refleftiert und gelangt auf diese Weise Bei den Tieren liegen die Verhältniffe etwas anders. Hier in unser Auge. Das Anthochan, das fich in saurer Lösung betreten zu den Formen und Farben noch die Bewegungen hinzu. findet, befigt nun wie alle roten Körper die Eigenschaft, Zwar machen lebhafte Farben auch beim ersten Anblid eines Tieres von dem weißen Sonnenlicht sämtliche Strahlen bis empfindungen verwechseln. oft einen stärkeren ästhetischen Eindrud als die Form; aber die Form auf die roten zu verschlucken; δας rote Licht läßt es ist dennoch von höherem ästhetischen Werte als die Farbe: fie bildet hindurch, und deshalb erscheint es eben rot. Da das weiße die Grundlage für die Haltung und für die Bewegungen, aus denen Licht bei dem Versuch den Farbstoff zweimal paffieren muß, ehe es wir auf den feelischen Zustand eines Tieres schließen. Formen in unser Auge gelangt, ist das Verschlucken um so vollkommener, und schönheit hat einen reicheren und tieferen Inhalt als Farben es färbt fich dadurch um so intensiver rot. schönheit. Genau so kommen die Farben vieler Blüten zustande. Man Die Farben der Tiere entstehen auf die verschiedenste Weise. tann sich davon sehr leicht überzeugen. Reißt man z. B. ein BlütenDa gibt es Farben, die sich auf Farbstoffe oder Pigmente zurückblatt einer rot gefärbten Pelargonie bom Publikum ungenau führen lassen, sogenannte Bigmentfarben, ferner Farben dünner Geranie genannt quer durch, so beobachtet man eine mittlere Blättchen, Gitterfarben, Farben trüber Flüssigkeiten usw.: alles weiße Schicht, der innen und außen eine viel dünnere rote Schicht Farben, die durch äußerst komplizierte Einrichtungen erzeugt werden anliegt. Die rote Schicht läßt sich bequem abziehen. Unter dem und einen ungeheuren Reichtum an Effekten bewirken. Bei den Mikroskop erkennt man, daß fie aus einer einzigen Lage gefärbter Pflanzen dagegen lassen sich die Farben fast ausschließlich auf Farb- Oberhautzellen besteht. Die Färbung dieser Zellschicht macht jetzt, wo stoffe zurückführen. Es ist geradezu, als habe die Natur bei der Her- fie von der Unterlage abgehoben ist, einen viel weniger intensiven stellung der Farben alle ihre Kunstgriffe auf die Tiere verwendet, Eindruck als vorher. und als wären ihr die Gedanken ausgegangen, als es sich darum handelte, die Pflanzen zu schmücken. In der Farbenpracht selbst aber stehen die Pflanzen den Tieren kaum nach.
Der Reichtum der Pflanzenfarbstoffe ist sehr groß, und alle diese Farbstoffe haben von den Botanikern einen bestimmten Namen erhalten. Von Bedeutung für das Zustandekommen der Pflanzen farben find im Grunde genommen aber nur drei Farbstoffe: das Blattgrün oder Chlorophyll, das Blütenblau oder Anthocyan und das Blütengelb oder Anthoxanthin. Man wird nicht gerade behaupten können, daß das eine besonders reich ausgestattete Balette
wäre.
Die Farbstoffe der Pflanzen gehören zu den kompliziertesten chemischen Verbindungen, die es gibt. Kein Wunder daher, daß ihre Natur lange Zeit mur wenig geklärt war. Erst die neueste Forschung hat hier Wandel zu schaffen vermocht. Was wir gegen wärtig über die chemische Natur der Pflanzenfarbstoffe wissen, trägt im Grunde genommen eines Meisters Stempel. Dieser Meister ist der Professor N. Willstätter, der Schüler und Nachfolger des türzlich verstorbenen Professors Baeyer in München . Seine Untersuchungen über das Chlorophyll und das Anthochan gehören zu den glänzendsten, die die moderne Chemie kennt.
Früher nahm man an, daß es eine sehr große Zahl von Arten des Blattgrüns gäbe. Das trifft jedoch nicht zu. In der ganzen Natur kommt nur ein einziges Chlorophyll vor; dieses besteht aus zwei Komponenten, die in ihrem chemischen Bau nur sehr wenig boneinander abweichen. Das Chlorophyll setzt sich aus den chemischen Elementen Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasserstoff. Stickstoff und Magnesium zusammen. Es stellt eine salzähnliche Verbindung einer äußerst komplizierten organischen Säure dar.
Als Anthochan bezeichnet man Farbstoffe, die im Saft der Bellen gelöst vorkommen und entweder blau oder rot aussehen. Sie bestehen nur aus den chemischen Elementen Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff. Neagiert der Bellsaft fauer, so besigen sie eine rote Farbe; bei alkalischer Neaktion färben sie sich blau. Die Aenderung der Farbe aus Rot in Blau und umgekehrt aus Blau in Rot ist so charakteristisch, daß sich das Anthocyan nach Art von Ladmusfarbstoff verwenden läßt. Beim Kochen zerfällt der Farbstoff in zwei Bestandteile: in eine Buderart, die farblos ist und in einen zweiten chemischen Körper, die eigentliche FarbstoffLomponente.
In wie bunter Mannigfaltigkeit auch die Pflanzenwelt vom Frühling bis zum Herbst uns entgegentritt, die roten und blauen Farbstoffe, die sie in den Blüten und Früchten verwendet, sind nicht gerade abwechselungsreich. Willstätter führt sämtliche Anthochane auf einige wenige Stammsubstanzen zurüd. Bisher hat man deren nur drei gefunden, und es läßt sich mit großer Wahrscheinlichkeit boraussagen, daß die Zahl nur um ein geringes anwachsen wird. In den Blüten und Früchten kommt das Anthochan ausschließ lich in den Zellen der Oberhaut vor. Der Farbstoff bildet hier, wie der Maler sich ausdrücken würde, eine Lasurfarbe, im Gegensatz zur Deckfarbe, die gefärbte feste Teilchen enthält. Streichen wir
Der Maurer.
Von Artur Bidler.
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Hält man ein Schachbrett so weit vom Auge entfernt, daß man die schwarzen und weißen Quadrate einzeln nicht mehr erkennen tann, so gewinnt man den Eindrud emer Fläche von mittlerem Grau. Rot und blau gefärbte Quadrate würden die Empfindung von Violett hervorrufen. Es summiert sich hier also der Gesamteindruck der Flächen wie bei größeren Feldern auf einer rotierenden Farben scheibe. Man hat diese Farben deshalb Additionsfarben genannt. Sie kommen sehr häufig im Pflanzenreich vor. So wird z. B. das Violett vieler Blüten durch ein Nebeneinander von roten und blauen Bellen der Oberhaut bedingt.
Additionsfarben entstehen auch dadurch, daß die zwei Farbstoffe, deren Farben sich fummieren, in Gestalt von Körnchen in ein und derselben Zelle liegen. Sie lassen sich besonders schön bei der Stapuzinerkresse, beim Goldlad und beim Gartenstiefmütterchen beobachten.
Die Pflanze verfährt hier wie die Pointillisten, jene Gruppe französischer und belgischer Maler unter den Modernen, deren Hauptvertreter Signac , Croß, Luce und Baltat sind. Was sie als neueste Maltechnik preisen: die Farben unvermischt in kurzen Strichen und in Punkten nebeneinander aufzutragen, das ist im Grunde genommen ein uraltes Naturgeheimnis. Aus der Nähe betrachtet, machen die Bilder der Pointillisten den Eindrud eines willkürlichen Mosaits, und erst aus beträchtlicher Entfernung vermag man die einzelnen Gegenstände zu unterscheiden. Die neben einander gestellten Punkte und Striche geben den Bildern etwas Unruhiges, Bitterndes. Darin unterscheidet sich die Pflanze wesentlich von den Pointillisten. Ihre Farbenklere find so fein, daß von einem unruhigen Eindruck nicht die Rede sein kann. Sie vereinigen fich im Gegenteil zu den zartesten Uebergängen und verleihen dadurch ihren Trägern jenes anmutig Weiche, das wir an den Kindern Floras immer wieder bewundern.
Außer den Additionsfarben haben auch die Subtraktionsfarben eine große Verbreitung bei Pflanzen.
Das Uebereinanderlegen und Durchschimmernlassen von Farben bildet für den Maler die wichtigste, schwierigste und mannigfaltigste Art des Farbenauftragens. Es erfordert die größte Ueberlegung, die ausgedehnteste Erfahrung und hat in den geiten lebendiger Runstüberlieferung deren wesentlichen Inhalt gebildet. Also auch hier arbeiten Pflanze und Maler nach dem gleichen Prinzip. Auf dem Wege der Farbensubtraktion entsteht zunächst in den weitaus meisten Fällen das Schwarz vieler Blüten, wie z. B. bein Mohn und beim Gartenstiefmütterchen. Hier liegen regelmäßig zwei Farbstoffe übereinander, von denen der unterste immer alle Strahlen verschluckt, die der obere hindurchläßt. Ein Farbstoff, der etwa wie schwarze Tusche alle Strahlen des weißen Lichts gleichmäßig verschluckt, ist bei Blüten bisher einwandfrei. nicht nachgewiesen.
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Auch anderweitige Farbentone kommen durch Subtraktion zustande. Allerdings bewegen sich die Farben nur innerhalb enger Grenzen. Das erklärt sich aus der relativen Armut der Farbstoffe, die eine größere Anwendung bei den Blüten finden. Da außerdem durch die Subtraktion die Helligkeit vermindert werden muß, so find es die nach dem Braun zuneigenden stumpfen Farben, mit denen man es hier bauptsächlich zu tun hat. Pflanze und Maler beide verdanken also ist legter Linie das Zustandekommen ihrer Farben dem Sonnenlicht. Wie eine Königin thront die Spenderin des Lichts im Mittelpunkt des Weltalls, umgeben von goldenem Strahlenfranze. Sie ist es, die Tieren und Pflanzen ihre Märchenschönheit verleiht. Durch die Natur geht ein geheimnisvolles Sehnen nach dem Zentrallförper des Alls: ein schönes Bild der Weltenharmonie.
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Strój.")
Eine Type aus dem Stadtleben Warschaus . vier Tage mal nachts aus dem Bette muß, um einem neuen WeltNoch schlimmer dran als ein Berliner praktischer Arzt, der alle bürger zum Leben zu verhelfen, ist der Warschauer Stroz, zu deutsch Portier
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pardon Türhüter!
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Aufenthaltes in Warschau endlich ein halbwegs reinlich aussehendes, Als ich am ersten Tage meines mehrere Monate dauernden nicht zu teures Zimmer gefunden hatte, tat ich die in solchem Falle übliche Bitte des Berliners: Also nu jeben Se ma bitte Drüda und Hausknecht!", worauf ich die prompte Antwort erhielt:„ Hausschlüssel gibt es hier nicht!" In diesem Augenblick überfiel mich eine Heidenangst, daß man in Warschau nach zehn Uhr nicht mehr das Haus verlassen dürfte oder nur unter großen Schwierigkeiten hineinfönnte. Lächelnd sah meine wirtin eine Reichsdeutsche sich den Schrecken ob ihrer Antwort auf meinem Gesicht. malen; aber menschenfreundlich wie sie nun einmal ist- beruhigte sie mich und erklärte mir die ebenso einfache wie praktische Anwendung Kein Geringerer als H. v. Helmholt war es, der zuerst des Wortes: l'homme machine", indem sie auf den Stroz als auf den Unterschied hinwies, der zwischen der Mischung zweier auf den wandelnden Hausschlüssel in der Nacht hinwies. Ja, dieser Farben auf der rotierenden Farbenscheibe und der Art der Farben Mann, den du entweder auf einem Bändchen hinter der Haustüre mischung obwaltet, wie sie Maler ausführen, indem sie zwei oder hinter einer Ileinen, oft zerbrochenen Fensterscheibe in einer pulverisierte Farbstoffe zusammenbringen und dann auftragen. Im Kleinen Bude im Hausflur siten siehst und der dich die ersten Tage letteren Falle verschluckt der erste Farbstoff von den im weißen tagierend ansieht, meist recht schlecht gekleidet ist. oft in dem kleinen Licht enthaltenen Strahlen einen gewissen Anteil, und von dem Raum noch seine Frau und mehrere Kleine Kinder beherbergt zurückbleibenden Reste erfolgt durch den zweiten Farbstoff abermals das ist der Stroz. In Warschau bei Nacht eine der Haupt Verschluckung. Was dann von dem weißen Licht noch übrig bleibt, persönlichkeiten. Du hast gebummelt und kommst um 2 Uhr ist bestimmend für den Farbeneindruck, den es auf unser Auge nach Hause, Klingelst an der Haustür; hat sie eine Scheibe macht. Der große Physiker nannte diese Farben deshalb Sub- meist hat sie ein vergittertes Stuckloch- so wirst du das Licht in traktionsfarben. der Bude des Stroz aufflammen sehen, du siehst, wie er sich schnell Der Vorgang läßt sich durch einen einfachen Versuch veranschau- notdürftig bekleidet; und nun den großen Schlüssel in der einen, ein lichen. Man nimmt eine grüne und eine rote Glasscheibe und hält Licht in der andern Hand, tommt er angeschlurft oder angetrappst sie hintereinander gegen das Licht. Weil Grün und Rot auf der und schließt dir auf. Dafür erhält er ein fleines Trinkgeld, für rotierenden Scheibe Weiß ergibt, tönnte jemand auf den Gedanken das er sich je nach Höhe tief verbeugt und„ Dzienkuje!"( Dante!) kommen, daß auch hier Weiß entstehen müßte. Statt dessen erscheinen die beiden Gläser zusammen fast undurchsichtig, also schwarz.*) Sprich: Strusch.
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Sie hätte auch gern jede andere Möglichkeit eines Broterwerbs| am Arm faßte. Inzwischen hatte der Budiker die Tür hinter den angenommen, aber niemand traute ihren schmalen, zarten Händen späten Gästen geschlossen. Der Mann schien verdußt ob der unernsthaftes Anpacken zu. berhofften Berührung und blieb stehen. Yvette fühlte feine schwic ligen, tastenden Finger auf ihrem Arme und folgte ihm, da er sie bei der Hand nahm, willenlos nach der Straße.
Gestern nachmittag mußte sie ihr Logis verlaffen. Den Korb mit Wäsche und Büchern hatte die Frau als Pfand für drei Wochen Miete einbehalten.
Was, keinen Verdienst? Freilich, wenn man ein frommes Bierpüppchen sein will! So ein hübsches Lärchen wie Sie..." Das waren die letzten Worte der Wirtin gewesen.
Seine Kameraden waren schon ein Stück Wegs vorauf, che sie ihn vermißten; als sie das Paar an der Laterne stehen sahen, lachten fie furz auf und gingen weiter.
Unschlüssig musterte der Arbeiter seine neue Bekanntschaft, vette machte ihm wahrscheinlich nicht den Eindruck eines Straßen
mädchens.
Auf einer Bank am Seinetai unweit der Pont neuf fab die Privatlehrerin Yvette Lareur. Sie war troß der fühlen, feuchten Abendstunde ohne Hut und Mantel; das schwarze halsgeschlossene Kleid und das madonnenhaft gescheitelte, dunkle Haar erhöhten nur den fast dürftig einfachen Eindruck ihrer Person. Die Enden eines um die Schultern gelegten Schals in die im Schoße Die Kälte griff dem jungen Weib durch das dünne Meid. geballten Fäuste gepreßt, starrte fie unbeweglich vor sich hin und Was wollte sie hier? Sie stand auf und ging langsamen Schrittes schtete nicht des zeitweise mahnenden Glockenschlags, der ernst der Stelle zu, wo die Kaimauer senkrecht in die Seine fiel. Einer und vernehmlich das hier gedämpfte und verebbende Lärmen der mattglänzenden Perlenkette gleich schwangen sich die Lichter der Weltstadt übertönte. Der breite Uferrand lag im Finstern; denn Pont neuf in leichtem. Bogen über den Strom. Das Wasser das bleiche Laternenlicht verfing sich im dichten Laubwert der plätscherte und gurgelte unter den Füßen Yvettes. Nicht weit Lindenzeile, die den Bürgersteig säumte. Ueber dem Schattenrik davon lag die schwarze kompakte Masse eines Kohlenkahns im Dubois und bin Maurer . Hier in der vierten Etage habe ich eine der Häuserblocks glofte die Glut und warf ihren zitternden Licht- Waffer. Eine rote und eine grüne Laterne warfen ihre Licht kleine Wohnung, und wir müssen uns behelfen, so gut es geht." tegel , die gleich Jrrwischen auf der Flut tanzten. Holz und Unrat Dann führte er sie knarrende Holzstiegen hinauf, und; bald saz schwammen durch den trüben Schein, einmal aber kam ein Dunkler Körper, stieß schwer an die Bordwand des Schiffes und drehte sich vette in einer geräumigen Stube und aß von den Vorräten, die wieder allmählich in die Finsternis. der Maurer einem Schubfache entnommen.
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refler an den Nachthimmel. Baris Yvettes Gedanken waren nicht hier, sie wanderten die Wege ihrer Kindheit. Die beschauliche Stille der Provinzstadt war um fie, die Traute des Heims, das sie mit ihrem Vater, einem barg befoldeten Stadtsekretär, geteilt hatte. Sie war taum den KinderEin heißer Schreck fuhr der Lehrerin zum Herzen, fie nahm schuhen entwachſen als er starb, und seiner Sparsamkeit verdankte die Hände vor das Gesicht und lief das Ufer entlang den Pfeilern für die Möglichkeit einer seminaristischen Ausbildung, von der sie der Brücke zu. Sie spürte den Druck der Erschöpfung in den Kniehoffen konnte, sich bald auf eigene Füße zu stellen. Nach einigen fehlen, aber die Angst vor der Finsternis faßte fie an der Stehle Jahren fleißiger, allen Freuden der Jugend entsagender Arbeit und trieb sie die Freitreppe der Brücke hinauf. Dann aber nahm in den Räumen eines früheren Klosters wurde ihr durch die In- die Apathie das überreizte Hirn gefangen. Sie eilte im Laternenstitutsvorsteherin eine Stellung als Hauslehrerin auf einem Schloß licht einsamer Vorstadtstraßen, sah wohl ihren Schatten neben sich, in der Auvergne vermittelt. Dort blieb sie lange Zeit, bis sie die doch war es ihr gleichgültig, wo sie war und wohin sie ihr Weg weitgehende Meinung eines der Herren Söhne des Hauses über die führen mochte. Im Gehen schloß sie die Augen und war bald so Pflichten einer Erzicherin zum Aufgeben ihrer Stellung gtvang. erschöpft, daß sie sich an den Häusern entlang lehnen mußte. Damals- das war vor Monaten ging sie nach Paris . Yvette zuckte zusammen, ein Zug des Etels und alternder Müdigkeit trat in ihr feines blasses Gesicht.
" Wissen Sie nicht, wohin?" fragte er endlich mit einer Stimme, die weich sein wollte. Da sie leise nicte, nahm er fie wieder kurz entschlossen bei der Hand, und so liefen die beiden um mehrere Häuserquadrate. Vor der Haustür einer fünfftöckigen Mietfaserne Aufschließen sagte er:„ Ich heiße Charles
Charles Dubois nahm, nachdem er mit Waffer verdünnten Branntwein auf Spiritus gesetzt hatte, ihr gegenüber am Tische Platz und zog an einer kurzen Pfeife und lauschte schweigend der Erzählung des traurigen Geschickes der Lehrerin. Sie sah dabei in ernste, weiche Augen, die den ihren mit Achtung und verhaltener Neugierde begegneten. Das belebende Getränk nahm die Unsicher heit und den Druck apathischer Verzweiflung von ihr; sie verhehlte sich nicht, daß die Situation seltsam war, und nur die befangen zurückhaltende Art Charles' gab ihr das Gefühl ruhigen Bertrauens.
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Mochte ihm nun die unverkennbare Ueberlegenheit ihres Lange mochte Yvette Lareur so gewandert sein, als sie in einen Wesens imponieren, oder hinderten Ritterlichkeit und Mitleid ihn, offenen Flur fiel. Wohl hatte sie sich nicht allzu wehe getan, aber die schlimme Lage des Mädchens auszunußen turz: er sprach ihre Glieder waren so sleif vor Kälte und Ermattung, daß sie sich mit mühsam höflichen Worten zu ihr, indem er öfters mit der Hand Die Erinnerungen ihres Pariser Aufenthalts zogen, ein nur schwerfällig an einer Wand emportasten konnte. Nachdem sie über den dichten braunen Bart fuhr, stellte ihr das Bett im Kaleidoskop von Qual ,, Hoffnungen und Enttäuschungen, Sorgen, versucht hatte, ihre Sinne zu sammeln, vernahm sie das Klingen Hintergrunde des Zimmers zur Verfügung und begab sich mit Entbehrungen und Erniedrigungen an ihrem geistigen Auge vor- von Gläsern und lautes rauhes Männerlachen. Plötzlich wurde einem Gutenachtgruße im anstoßenden Alkoven zur Ruhe. über. Mit Tausenden von Leidensgenossen hatte sie auf den großen ihr gegenüber eine Tür geöffnet, und indem Yvette in den hellen Yvette war zu müde, um sich noch Rechenschaft über Erfahrenes Beitungshöfen der noch druckfeuchten Blätter geharrt, nach allen Schein blinzelte, sab sie vier Arbeiter in gestreiften Blusen und und Zukünftiges abzulegen, sie kleidete sich aus und schlief sofort Richtungen hatte sie die Stadt bis in die fernsten Vororte hinaus mit schweren fotigen Schuhen, Sie lärmend und wohl etwas an ein. Einmal vernahm sie im Schlafe das surrende Geräusch eines durchkreuzt. Die letzten Sous verwendete sie für Bewerbungs - getrunken den Laden eines Budikers verließen. Ein Hauch von ablaufenden Weckers, ohne davon vollständig zu erwachen. Als sie schreiben oder verfuhr sie auf der Metropolitain alles ohne Wärme streifte octtc, die Nähe von Menschen belebte und erregte die Augen aufschlug, stand die Sonne schon hoch im Tage. Yvette Erfolg. fie und sie wußte nicht, wie es far, daß sie den lekten der Männer erschral ob der ihr unbekannten Umgebung, und tie brauchte Beit,