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Br. 183. 15. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Der ,, Aerztestreif" in Barmen.

Zu dieser Angelegenheit wird uns geschrieben: Ein großer Theil der bürgerlichen Bresse   beschäftigte sich in den letzten Wochen wiederholt mit dem Aerztestreit" in Barmen, d. H. mit den Streitigkeiten zwischen der dortigen Orts- Krankenkasse und den Aerzten, und benutte diese Gelegenheit weidlich zu Seitenhieben auf die Sozialdemokratie. Unter diesen Umständen wird ein näheres Eingehen auf diese Vorgänge- auf die ich in der in der Nummer des Vorwärts" vom 15. Juli veröffentlichten Notiz Aerzte und Kranken­fassen" schon anspielte- angezeigt sein, um so mehr, als Streitigkeiten zwischen Aerzten und Krantentassen namentlich in den letzten Jahren durchaus nicht zu den Seltenheiten gehörten.

Soweit man sich aus den Mittheilungen der ärztlichen Fachpresse und der bürgerlichen Zeitungen einerseits und aus dem vom Vorstande der Krankenkasse veröffentlichten Flugblatte andererseits ein flares Bild machen kann, war der Gang des Streites folgender:

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Sonntag, 7. Auguft 1898.

Auch unserer Auffassung nach ist in dem Barmer Konflikt das internationalen Kongresse für sehr nüglich und wünschenswerth Recht auf Seite der Aerzte. Sie haben einfach ihr Berufsinteresse Dennoch würde er natürlich den Antrag zur Debatte stellen, wenn wahrgenommen. Nicht zu übersehen ist aber, daß die Differenzen geschäftsordnungsmäßig die Möglichkeit hierzu vorhanden wäre. feinem Uebelwollen gegen die Aerzte entsprangen, sondern daß die hoffe, daß die österreichische Delegation in dieser Entscheidung feinen Staffe zu ihrer unrichtigen Haltung gegen die Aerate durch den Kampf mit Mangel an Entgegenkommen erblicken werde. den Apothekern gedrängt wurde. Die Monopolwirthschaft der Es folgt die Wahl des internationalen Komitees. Desterreich Privat- Apotheken ist mit den Interessen des Publikums absolut nicht wählt in das Komitee Simon Stark( Falkenau), England Pickard, mehr verträglich. Würden die Medikamente durch Wegfall des von Ashton und Burt, Frankreich   Lamendin und Calvignac, Belgien  allen Seiten mit recht angefeindeten Apotheken- Monopols ihren Cavrot und Callewaerte. Zum Sekretär respektive Schatzmeister der natürlichen Preis haben, so würden den Kassen die Mittel nicht internationalen Organisation werden Pickard und Burt gewählt. fehlen, ihre Aerzte besser zu bezahlen, und der Streit Als Ort für die Abhaltung des nächsten Kongresses wird sodann wegen der Rezept Kontrolle würde fast ganz ver- Brüssel   vorgeschlagen. schwinden.

Rennter internationaler Bergarbeiter- Kongreß.

onien, Wien  , den 5. August 1898. Fünfter Verhandlungstag.

Calvignac wendet sich gegen diesen Vorschlag, da die Delegirten Basly und Lamendin für immer aus ganz Belgien  ausgewiesen seien und der Kongreß dann eventuell unter Ausschluß Frankreichs   tagen nuiißte.ongreß

Basly meint, auf seine Person und die Lamendin's komme es nicht an, es würden eben andere Delegirte nach Brüssel   entfendet werden. Die Versammlung beschließt, den nächsten Kongreß in Brüssel  abzuhalten. Bidard schlägt als Zeitpunkt des nächsten Kongresses Pfingsten, als Zeitpunkt der Vorkonferenz Ostern 1899 vor, was der Kongreß gutheißt.

Im Frühjahr dieses Jahres schwebten zwischen der Orts­frankenkasse zu Barmen und den dortigen Apothekern Verhandlungen über einen neuen Kontrakt. Es schien eine zeitlang, Die heutige Sigung wird vom Tagespräsidenten Parrot, als ob eine Einigung nicht zu erzielen sein würde, und es bestand( England) eröffnet. daher die Gefahr, daß nach Ablauf des bisherigen Kontraktes bei Die Diskussion über die Grubeninspektion wird fort­der Entnahme von Arzneimitteln für die Kaffenmitglieder dieselben gesetzt. Bedingungen plaggreifen würden, wie sie für jeden Privatmann Murray( England) meint, die Frage liege sehr einfach und gelten, d. h. sofortige Bezahlung der Arzneien bei dem Empfang der bedürfe keiner großen Diskussion mehr. Aus den verschiedenen Der Generalsekretär wird ermächtigt, sich mit den deutschen  Arzneimittel und Wegfall jeder Ermäßigung und des Rabatts. Die Neden habe er entnommen, daß England doch die beste Gruben- Bergarbeiterorganisationen wegen Nominirung der Kaffe verlangte deshalb von den Aerzten, daß fie, falls ein inspektion befize. In England bestünden Arbeiterinspektoren, die Vertreter Deutschlands   im internationalen Komitee ins Einvernehmen Kontrakt mit den Apotheken nicht zu stande käme, selbst die von nicht auf die Grube ihrer Belegschaft beschränkt seien, sondern zu setzen. ihnen verordneten Arzneien, soweit deren Abgabe nicht den sämmtliche Gruben der Grafschaft inspiziren dürften. Gegen die Burt spricht hierauf unter lebhaftem Beifall der englischen Apothekern gesetzlich vorbehalten ist, den Kranken übergeben, bezw., befürwortete staatliche Besoldung habe er Bedenken, denn solche Delegation den herzlichsten Dank allen denen aus, die sich bemüht soweit das nicht möglich, den Kranken einen baaren Vorschuß in staatliche Besoldung verbürge nicht das nothwendige Maß von Unab haben, die Verhandlungen zu fördern; insbesondere gebühre Herrn Höhe der Kosten des Rezeptes machen sollten; zu diesem Zwecke hängigkeit. In England bezahlten die Arbeiter selbst ihre Inspek- Dr. Benno Karpeles für seine große Mühewaltung aufrichtiger sollte den Aerzten ein Arzneischrank mit den gebräuchlichen Hand- toren, so daß diese von vornherein nur das Interesse der Arbeiter Dant. Die englische Delegation werde ihm das nie vergessen. verkaufsartikeln" und eine entsprechende Geldsumme zur Verfügung zu wahren sich berufen fühlten. Außerdem seien in England noch( Lebhafter Beifall.) Basly schließt sich den Ausführungen gestellt werden. Als die Aerzte dies ablehnten, kündigte ihnen der staatliche Inspektoren angestellt; freilich nicht in genügender Anzahl. Burt's an. Kassenvorstand ihre Stellungen zum 1. Juli. Diese Kündigung Die Arbeiter müßten mindestens für je 10000 Arbeiter einen staat- Dr. Karpeles dankt dem Kongreß, insbesondere den Eng­nahmen die Aerzte nicht an, sondern erklärten, daß, nach den be- lichen Inspektor verlangen. Ob in England ein liberales oder ländern, die er seine alten Freunde nennen zu dürfen stolz sei. stehenden mündlichen Abmachungen, die Kündigung erst am 1. Juli fonservatives Ministerium am Ruder sei, habe für bas, was zwischen den österreichischen und ausländischen Arbeitern und ins­abredung wurde schließlich auch von der Kasse zugegeben; es wurde diese erzwingen könnten.( Sehr richtig!) Die Schilderung der besondere den Grubenarbeitern zu festigen, werde er auch künftig außerdem der Streit mit den Apothekern bald beigelegt und so fiel österreichischen Verhältnisse hätte die englischen Delegirten sehr über- thun. der eigentliche Anlaß der Kündigung fort. Eine formelle Zurück- rascht. Gegenüber solchen Zuständen seien ja die Verhältnisse in Pickard dankt den Genossen Dr. Adler und Hueber für die nahme der Kündigung seitens des Vorstandes scheint indessen England beinahe ideale. Er hoffe aber, daß das einmüthige Urtheil Förderung des Kongresses. Niemals habe bisher ein internationaler nicht erfolgt zu sein; doch doch war der Kaffenborstand sehr der englischen Delegation vielleicht doch einigen Eindruck auf die Kongreß soviel Unterstützung bei der lokalen Organisation gefunden. überrascht, als am 18. Juni durch ein Schreiben die Regierung machen werde. Die Engländer kehren mit dem Bewußt- Wenn der Kongreß fo glänzend verlaufen sei, hätten Hueber und Rassenärzte ankündigten, daß sie mit dem 1. Juli ihre sein nach Hause zurück, daß sie verpflichtet sind, den Oesterreichern Dr. Adler wesentlichen Antheil daran. Wien   habe die Delegierten Thätigkeit an der Kasse einstellen würden, wenn nicht bis dahin ein nach Kräften beizustehen, um diese Zustände zu beseitigen.( Leb- entzückt, sie dankten herzlich für die freundliche Aufnahme seitens der neuer Vertrag zu stande käme. Als Grundlage für diesen hafter Beifall.) organifirten Arbeiterſchaft. Vertrag stellten die Aerzte folgende Forderungen auf: 3jährige Panet( Böhmen  ) führt nochmals das traurige Bild der Basly( Frankreich  ) schließt sich dem Dank Pickard's an. Dauer, Erhöhung der Besoldung von 2,75 M. auf 3 M. pro Kopf österreichischen Grubeninspektion den Delegirten vor Augen. Er führt Hueber erwidert die Danksagung und führt aus, er selbst. der Kassenmitglieder, und Befragung des Aerzteausschusses vor der die große Zahl der Unfälle auf diese mangelhafte Juspektion und die Gewerkschaftskommission haben nur ihre Pflicht als organi­Ertheilung von Rezept- Rügen" an Aerzte, d. H. von Rügen   wegen zurück. Infolge schlechter Berginspektion ist es möglich, daß in Nord- firte Arbeiter und Sozialdemokraten gethan. Als sie den Auftrag Arzneiverschwendung 2c. böhmen in einem Jahre hunderte von Unglücksfällen vorgekommen erhielten, die Vorarbeiten für den Kongreß zu übernehmen, seien sie Es wurde nunmehr eine gemeinsame Kommission des sind; von diesen waren 42 tödtlich, und von diesen wieder betrafen sich bewußt gewesen, daß es gelte, alle Kräfte in den Dienst dieser Borstandes und der Aerzte eingesetzt, die schließlich auch 19 Arbeiter, die noch nicht das zwanzigste Lebensjahr zurückgelegt Sache zu stellen, die für alle Proletarier von der größten Wichtigkeit eine Einigung erzielte. Der von dieser Kommission entworfene hatten. Die Unternehmer stellen solche Arbeiter ein, die jung seien. sei, und sie hätten nicht geschwankt, alles aufzuwenden, was sie im Kontrakt wurde aber dann von der Generalversammlung Natürlich verstünden sie nichts von der Grubenarbeit. Wenn eine stande seien. der Kaffe am 29. Juni in vorgerüdter Stunde und bei schwacher wirkliche Berginspektion existirte, so dürften ſolche eute hat es für ganz selbstverständlich gehalten, daß dieser erste in zu Dr. Adler: Die Sozialdemokratie und ihre Parteivertretung; Betheiligung der Kassendelegirten abgelehnt. Der für einen feiner gefährlichen Arbeit zugelassen werden. Viele Unglücks­folchen Fall angedrohte Aerztestreit trat nunmehr in fraft, fälle sind auch dadurch ermöglicht, daß die Bergbehörden mehr Oesterreich abgehaltene internationale Bergarbeiterkongreß eine dauerte jedoch nur bis zum 6. Juli. An diesem Tage griff die den Unternehmern als den Arbeitern gugeneigt feien. Angelegenheit sei, die von der gesammten Sozialdemokratie unter­Aufsichtsbehörde ein und es wurde nunmehr ein Vertrag Als zum Beispiel im Jahre 1894 die Bergarbeiter im ftigt werden muß. Wir wissen, Ihre Sache ist unsere Sache, die zwischen Kasse und Aerzten, im wesentlichen auf der Grundlage des Falkenauer Revier eine Inspizirung der Gruben verlangten, fagte Sache des ganzen Proletariats. Wir wissen in Oesterreich   feinen vorher von der Kassen- Generalversammlung abgelehnten Entwurfs, ihnen der betreffende Bergbeamte, daß sie nicht hier seien, um die Unterschied zwischen Sozialdemokraten und gewerkschaftlich organi­abgeschlossen. Arbeiter, sondern das Kapital zu schüßen. Weiter, als die Berg  - firten Arbeitern, sie sind Fleisch von unserem Fleische, Blut von Dies in Kürze der Sachverhalt. Versucht man unbefangen die arbeiter von Schazlar eine Inspektion verlangten, wurden ihre Ver- unserem Blute. Wir wünschen, daß die Engländer diese Vorstellung einzelnen Phasen dieses wirthschaftlichen Kampfes zu würdigen, so trauensmänner in die Kanzlei gerufen, wo ihnen von der Gen- mit hinüber in ihre Heimath nehmen und dort auch Gebrauch davon fann zunächst nicht zugegeben werden, daß wie das Flugblatt des darmerie die Arbeitsbücher ausgefolgt wurden, sie wurden also machen mögen für sich selbst.( Beifall.) Den fremden Genossen sage: Kaffenborstandes behauptet die Aerzte indirett mit den entlassen. Wenn wir wirklich eine Berginspektion hätten, so wären ich, es war uns eine Freude, Sie zu empfangen. Die Engländer sind uns Apothekern sich gegen den Vorstand verbündeten." Indem die Aerzte alle Unglücksfälle, wie Mährisch- Ostrau  , Brür, Przibram u. f. w., ein Vorbild für jede Organisation, die Franzosen   ein Vorbild für jede Ne­das Berlangen ablehnten, welches den Anlaß zur Kündigung gab, unmöglich gewesen. Vom Parlament sei nichts zu erwarten. volution, und die Belgier sind bei uns besonders populär. Wir verstehen bekundeten sie nur, daß sie in dem Streite zwischen Staffe und Es sei deshalb möglich, daß in Oesterreich   die Bergarbeiter einen ihre Sprache nicht, aber wenn deutlich gesprochen werden soll, so sagt Apothekern neutral bleiben wollten. Die leglen Gründe dieser Kampf werden führen müssen; er appellire an die Delegirten man bei uns: Man muß belgisch reden". Wir freuen uns, daß es Neutralität, die man freilich als eine wohlwollende nicht bezeichnen anderer Länder, sie mögen bei einer solchen Aktion nach Kräften die Ihnen bei uns gefallen hat, und sagen:" Auf Wiedersehen!"( Leb­fann, hier auseinanderzuseßen, würde zu weit führen, und ist auch österreichischen Genossen unterstützen. hafter Beifall.) deshalb überflüssig, weil sa dieser Streitpunkt schließlich gar keine Rolle mehr spielte.

für den 1. Oktober erfolgen könne. Das Bestehen einer solchen Ver- keine Bedeutung. Beide betvilligten den Arbeitern che Dinge Was er dazu beitragen könne, um die Bande der Solidarität

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Besonderes Mißfallen hat dann ferner das Vorgehen der Aerzte insofern erregt, als sie erst die Kündigung des Vorstandes zum 1. Juli als kontraktwidrig zurückwiesen, dann aber am 18. Juni plöglich erklärten, daß sie auf grund der erhaltenen Kündigung an jenem Tage ihre Thätigkeit niederlegen würden. Nach dem Vorstands­flugblatte selbst muß aber dessen rechtliche Beurtheilung dieses Ver­haltens noch als zweifelhaft angesehen werden; dies namentlich auch deshalb, weil, wie erwähnt, eine formelle Zurücknahme der Kündi­gung nicht erfolgt zu sein scheint. Sollte aber wirklich das Ver­fahren der Aerzte sich als Kontrattbruch" kennzeichnen, so muß doch auf eins hingewiesen werden: auch die Arbeiter" im engeren Sinne des Wortes schrecken bei den Streits, welche sie beginnen, nicht immer vor dem Kontraktbruch zurück.

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Die Diskussion wird geschlossen.

Die vorgeschlagenen Resolutionen einschließlich des österreichischen Amendements werden einstimmig angenommen.

Wilson( England) und 8 wanziger( Oesterreich  ) sprechen dem internationalen Komitee den Dank für die hingebende Bflichterfüllung aus, die den Kongreß und seinen Erfolg ermöglichte. Es folgt der nächste Punkt der Tagesordnung: Die Natio-( Beifall.) nalisirung der Bergwerke. Hiermit sind die Arbeiten des Kongresses beendigt. Die englischen Frankreich   stellt den Antrag auf Nationalisirung der Bergwerke. Delegirten stimmen das Bundeslied Auld Lang Syne" an, bann Calvignac bittet um Annahme der Resolution ohne weitere fingen die Desterreicher das Lied der Arbeit, und zum Schluß Diskussion. vereinigen sich alle Kongreßmitglieder zur Marseillaise  . Unter Grablowicz( Köflach  ) hat im Prinzip nichts gegen die Ver- stürmischen Hochrufen auf das Gedeihen der internationalen Organis staatlichung der Bergwerke einzuwenden, hebt aber hervor, daß fation der Bergarbeiter und auf die internationale Sozial unter den gegenwärtigen Verhältnissen eine Verstaatlichung keinerlei demokratie erklärt der Präsident den Kongreß für geschlossen. Werth für die österreichischen Arbeiter haben würde. Uebrigens sei feinerlei Aussicht vorhanden, daß die Frage demnächst schon praktische Bedeutung gewinne. Wenn aber die Zeit dazu gekommen sei, so werden wohl die Bergarbeiter Oesterreichs   so start organisirt sein, daß eine Verstaatlichung nicht zu ihrem Nachtheil durchgeführt werden könnte.

Berichtigung. Bei der Abstimmung über die Frage der Rege lung der Kohlenproduktion hat ein öfterreichischer Delegirter nicht, wie wir irrthümlich berichteten, für die belgische Resolution gestimmt, sondern sich der Stimmabgabe enthalten.

Soziale Rechtspflege.

Unter den Forderungen der Aerzte ist nun die beantragte Lohn­erhöhung auch vom Kaffenvorstande nicht beanstandet worden; sie fällt auch deshalb schon nicht ins Gewicht, weil die 21 000 Mitglieder Die Resolution auf Nationalisirung der Bergwerke wird mit zählende Kasse finanziell sehr günstig dasteht, und zum Beispiel im allen gegen 136 000 Stimmen angenommen. Dagegen stimmen nur Jahre 1897 bei einem Beitragssatz von 2/2 pCt. des Tagelohnes die englischen Delegirten der National Union. Die Kündigungsfrist der Heimarbeiter scheint nun doch und 26 wöchentlicher Unterstützungsdauer dem Reservefonds über Die belgischen Delegirten verlangen in einer Resolution, daß wieder gesichert zu sein. Das Gewerbegericht hatte sich bekanntlich 24 000 m. mehr zuführen konnte, als gesetzlich erforderlich ist. Die der Kongreß sich für die Aufhebung des hohen Schuh einige Jahre lang nach einer landgerichtlichen Entscheidung gerichtet übrigen Forderungen bezeichnet der Vorstand in seinem Flugblatt 3 olles für belgische Kohle in Frankreich  ( 1,20 Franks und den Heimarbeitern ohne Unterschied jedes Recht auf die gesetz-. als solche, die, durchgeführt, die ganze Verwaltung der Kaffe in die per Tonne) ausspreche. Hände der Aerzte gelegt hätten". Die einzelnen Forderungen, auf Moufart begründet die Resolution. Er meint, mit der Ab- liche Kündigungsfrist, die es in der ersten Zeit seines Bestehens nicht Ab- antaſtete, abgesprochen. Aber bereits ein vor mehreren Wochen Sie sich dies Urtheil bezieht, werden dabei leider nicht angeführt. schaffung der Zölle auf Stohle überhaupt würde erst eine praktische konnte der Vorwärts" berichten, daß die Kammer I des Ich weiß daher nicht, ob diese Wendung auf die gewünschte längere Durchführung des internationalen Gedankens erfolgen. Kontraktsdauer und anf die andere oben erwähnte Forderung, Gewerbegerichts einem Heimarbeiter wieder die übliche Lohn­daß BasIy( Frankreich  ) erklärt sich gegen die belgische Resolution. entschädigung zugebilligt hat, weil er ohne vorherige Kündigung Rezeptsünden vor der Aburtheilung durch den Vorstand erst von der Der Schußzzoll gegen die belgische Kohle liege insofern im Interesse entlassen worden war. Jetzt liegt aber eine gleiche Entscheidung sachverständigen Aerztekommission begutachtet werden sollen zu der französischen   Stohlenarbeiter, als die belgische Kohle deshalb derselben Kammer vor, die sogar ersehen läßt, daß der Begriff des beziehen ist. Wäre dies der Fall, wie ich fast annehmen muß, jo so billig verkauft wird, weil dort die Weiberarbeit nicht ab Heimarbeiters nicht allzu eng aufgefaßt wird. Der Schneider P. fönnte ich eine solche Auffassung und Darstellung des Sachverhaltes geschafft sei. So lange der Standal nicht beseitigt sei, daß die begründete seinen Entschädigungsanspruch damit, daß er ohne vor kaum billigen. Wie schon bei früherer Gelegenheit ausgeführt, ent- billigere Weiberarbeit der besser bezahlten Männerarbeit vorgezogen herige Kündigung und ohne geseglichen Grund entlassen worden sei. hält doch namentlich die letztere Forderung weiter nichts, als das werde, fei an eine Aufhebung des Schutzzolles nicht zu denken. Der beklagte Geschäftsinhaber, ein gewisser Lewi, machte dagegen jenige, was auch die industriellen Arbeiter zu fordern pflegen: die Der Antrag sei umsoweniger verständlich, als in Belgien   geltend, Kläger   könne schon deshalb nicht auf die den gewerblichen Errichtung von Arbeiterausschüssen, deren Befragung gerade in der erst neulich die Getreidezölle erhöht worden seien. Wer selbst Bölle Arbeitern gewährte Kündigungsfrist. Anspruch erheben, weil er artigen Streitfällen am Plage ist. einführe, dürfe nicht die Aufhebung anderer Zölle verlangen. auch noch für ein anderes Geschäft gearbeitet habe. Kläger   hätte As an sich bedauerlich muß es ferner erscheinen, daß die Belgien   habe also keinen Grund, sich zu beschweren. Zudem sei in fich außerdem von einem Kollegen helfen lassen, sei also kein ein Generalversammlung der Kasse am 29. Juni ihren Vorstand im Belgien   die Produktion sehr gesteigert. Ein belgisches Blatt habe facher Arbeiter. P. erklärte demgegenüber, daß er nur ganz nebenbei Stiche ließ, indem sie den mit den Aerzten vereinbarten Kontraktentwurf trotzdem für den Fall eines falten Winters eine förmliche Kohlen- für einen zweiten Unternehmer eine geringere Anzahl Westen gemacht des Vorstandes in der Schlußabstimmung ablehnte. Erst dadurch noth in Belgien   prophezeit. Daß die Nachfrage so groß sei, liege habe. Der Gerichtshof maß den Einwänden des Herren Lewi wurde der Streit so zugespigt, daß den Aerzten eigentlich ein anderes freilich hauptsächlich an dem großen Streit in Südwales  . Mittel, als der Streit, nicht blieb; ein Streit, den ich in diesem Aufhebung des belgischen Bolles habe im übrigen wenig Beurtheilte ihn nach dem Klageantrage. Der Kläger   hätte gekündigt Die augenscheinlich kein ausschlaggebendes Gewicht bei, denn er ver Falle um so mehr bedauere, weil die Unternehmer, gegen welche er deutung, da Frankreich   ohnehin viel Kohle aus Belgien  , Deutschland   werden müssen. Eine eigentliche Begründung des Urtheils gab der sich richtet, durch einen sozialdemokratischen Kassenvorstand dargestellt und England einführe. werden. Mildernd fällt andererseits ins Gewicht, daß dieser Beschluß Vorsitzende Techon nicht. Auf jeden Fall ist die Entscheidung für Ein Antrag, die Diskussion zu schließen, wird, nachdem die Heimarbeiter sehr werthvoll. erst gefaßt wurde, nachdem die Versammlung sich infolge der vor- Mousart und Basly nochmals gesprochen hatten, mit großer, gerückten Stunde stark gelichtet hatte; vorher, als noch eine größere Mehrheit angenommen. Zahl anvesend war, hatten sämmtliche Bestimmungen des Entwurfes Maroille( Belgien  ) zieht die Resolution hierauf zurück, legt einzeln mit großer Mehrheit Annahme gefunden. aber Protest gegen die Ausführungen Basly's ein, der viel Unrichtiges Auf die tieferen Gründe der Verstimmung zwischen der Barmer gesagt habe. Eine Abstimmung entfällt damit. Orts- Strankenkasse und ihren Aerzten will ich heute nicht eingehen. Die österreichischen Delegirten beantragen, den inter­Für heute begnüge ich mich mit dieser Darstellung, aus der das nationalen Kongreß eine unividerleglich hervorgeht, daß, soweit von Seiten des Kaffen  - tagen zu lassen.

Wegen Unzuständigkeit des Gewerbegerichts wurde der Arbeiter S. abgewiesen, der von dem Unternehmer kilo eine Ent­Schädigung forderte, weil ihm Arbeitszeugnisse einbehalten worden waren. Das Gericht verwies darauf, daß es nur für Streitigkeiten aus dem Arbeitsverhältniß zuständig sei, und führte weiter aus, die Itur alle zwei Jahre Forderung des Klägers entstamme nicht dem Arbeitsverhältniß, da die Aufbewahrung von Zeugnissen mit dem Arbeitsverhältniß an sich

vorstandes Fehler begangen sind, es sich um Verfehlungen einzelner Der Bräsident erklärt, daß er beim besten Willen den Antrag nicht nothwendig zusammenhänge. Personen handelt, die nicht der Sozialdemokratie als solcher zur Last nach der Geschäftsordnung nicht zur Abstimmung bringen könne, da zu legen find.

C. F. er nicht auf der Vorkonferenz gestellt sei. Er halte die jährlichen.