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Für die Internationale des menschlichen sich bringen mag, das Vorbild des neuen Rußlands wird für die

Geistes.

Von Romain Rolland. *)

Du fühlst seine Brust:

friegführenden Staaten als einen kriegsverlängernden Faktor Kriege weit besser verstehen werden als früher. Die Völker, die gar dies ist der Blasebalg, der aus Quarz Glas macht, dies ist erfannt hat, jah sich durch die Zwangsläufigkeit der Kriegstat- nichts voneinander wußten oder sich nicht anders als durch verächt­fachen zur Beteiligung an der sibirischen Aktion" und zur An- liche Karikaturen sahen, haben seit vier Jahren im Schüßengraben- der Block, der im Toben der Flammen abzuwarten vermag, daß erkennung der Tschechoslowaken veranlaßt. Er muß jest am Schlamm, vom Love umklammert, gelernt, daß sie vom selben leiden- vorerst das Eisen schmelze... den Fleische sind. Wenn du des Arbeiters Hand umfängst, es ist dies ein eigenen Leibe erfahren, daß der Bazifist immer das Spiel ver­Die Erfahrung ist für alle die gleiche; sie verbrüdern sich in liert, wenn er den Krieg durch den Krieg aus der Welt schaffen dieser gemeinsamen Erfahrung Und das ist nicht alles. Denn andersgearteter Handschlag und durch deine Hand bebt der ge­will. Sein ehemaliger Staatssekretär Bryan, der starre Wider- wenn man sich vorzustellen sucht, welches nach dem Kriege die Ver- flärte Gedanke; durch deine verängstete, glatte Hand grüßt dich facher der Kriegserklärung, war der Klügere. änderungen der Beziehungen zwischen den Nationen sein werden, stumm, beschwingt die Arbeit. so bedenkt man nicht genug, daß nach dem Kriege neue Umkehrun- Ich liebe die Hand des Arbeiters. gen kommen werden, die das Dasein der Nationen selbst verändern Hatte einmal mit den Händen des Arbeiters eine erschütternde können. Wieviel Glend auch immer das unmittelbare Ergebnis mit Begegnung. Ich nahm an einem Sommernachmittag an einer Arbeiterver­anderen Völker nicht verloren sein. In der Seele der Völker wird sammlung teil. Es wurde abend, die im Hofe versammelte Menge eine tiefe Einheit erstehen wie riesenhafte Wurzeln sich unter der Erde ausbreiten, ohne auf die Grenzen zu achten. Was die wurde zur Abstimmung aufgefordert. Das Dickicht geriet in Be­Intellektuellen angeht, die, vom Volfe getrennt, nicht unmittelbar wegung, die Schatten hatten bereits die Kanten, Schärfen des Hofes von diesem sozialen Ungestüm betroffen werden, so werden sie ihn abgebogen, im nebeligen Kessel rumorten die vielen Menschen. Die aus Verständnis und Sympathie dulden. Kleinen Zwischenräume waren verwischt und die eifrige, lodernde Trotz des seit vier Jahren angewendeten Systems, jeden Kon- Menge zu einem einzigen gewaltigen Körper geworden. Aus dem takt zwischen den Schriftstellern beider Parteien abzuschneiden, weiß tiefen Braun erhoben sich Arme, als zeigten sich eines unsichtbaren ich, daß am Friedensmorgen auf beiden Gebieten internationale Nachprüfungs- und Aufrufsstellen erstehen werden. Mir ist manch Baumes ungeheure este, an der Spitze wuchtiger Aeste tauchten einer von diesen Plänen bekannt, deren Urheber( gerade die scharf- Hände auf, ähnlich jungen Zweigen, die ein Octan umbraust; von sinnigsten Geister) junge Schriftsteller, Soldaten an der Front sind. der schwarzen Erde bis zum Himmelssaum empor, wo unheilvolle Meine Generation ist so weit, unseren jüngeren Brüdern unum- Sterne funkeln, dunkelte die düstere Laubkrone allein, Raum, wo schränkten Beistand zu leisten. Wir glauben dabei nicht allein die sonst Menschen leben, füllte bloß die Fruchtbarkeit, und meine Seeke Sache der Menschlichkeit, sondern auch die unserer eigenen Länder wirksamer zu fördern, als es die schlechten Ratgeber fun, die ihnen Der Baum des Lebens.. bewaffnete folierung predigen. Das Land, das sich heute in sich selbst verschließt, ist zum Sterben verdammt. Die Zeit wird ver­gehen, in der die jungen ungestümen Kräfte Europas es nötig haben, fich hinter Stacheldrähten einzuschließen, um sich zu entwickeln. Es sei mir erlaubt, an einige Worte von Johann Christoph( dem Hel­ben in Romain Rollands gleichnamigem gewaltigen Roman) zu erinnern:

Wenn es Menschen gibt, denen Bescheidenheit zukommt, so sind es die Intellektuellen. Sie haben ein schreckliches Amt in diesem Seriege gehabt; man wird es ihnen nicht verzeihen können. Nicht allein daß sie nichts getan haben, um die wechselseitige Verständnis­lojigkeit zu mindern und dem Haz Grenzen zu sehen, haben sie noch abgesehen von wenigen Ausnahmen alles getan, um ihn zu verbreiten und aufzureizen. Dieser Krieg ist zum Teil ihr Krieg gewesen. Sie haben mit ihren mörderischen Begriffslehren Tausende von Gehirnen vergiftet. Mit fostem Willen, hochmütig, unversöhn­Lich, haben sie Millionen junger Leben dem Siegeszug ihrer Geistes­phantasien geopfert. Die Geschichte wird das nie vergessen.

Gerard Gran, der hervorragende norwegische Schriftsteller, fürchtet, daß noch nach Jahren ein persönliches Zusammenwirken zwischen Intellektuellen der kriegführenden Länder kaum möglich fein wird. Soweit es sich um die Fünfzigjährigen handelt und die Generation, die hinter der Front in den Akademien, den Uni­versitäten und den Redaktionssälen den Krieg in Worten führt, so glaube ich, täuscht sich Gerard Gran nicht. Es ist wenig wahrschein lich, daß sich diese Intellektuellen einander wieder nähern. Ich würde sogar sagen, daß nicht einer da ist wenn ich nicht die er staunliche Fähigkeit des menschlichen Gehirns, zu vergeffen, fennte, jene wohltätige und heilsame Schwäche, die zwar keinen Reiz übt, die aber dazu nüßt, das Dasein fortzuführen. In diesem Falle wird bas Vergessen schwer sein. Die Intellektuellen haben selbst ihre Schiffe hinter sich verbrannt. Zu Anfang des Krieges konnte man noch hoffen, daß ein Teil derer, die in den ersten Tagen von blin­den Leidenschaften verwirrt waren, ihre Fehler aufrichtig bekennen würden. Sie haben es nicht gewollt. Weder von der einen noch von der anderen Scite hat jemand nachgegeben.

Im Gegenteil: Je mehr sich die schrecklichen Folgen für die europäische Bevölkerung entwickeln, um so mehr tun die, die über diese Zivilisation wachen und auf sich selbst einen Teil der Verant­wortlichkeit dafür lasten fühlen, alles, um in ihrer Verblendung weiter zu vernichten, anstatt den Fehler zu erkennen und sich zu­rückzuhalten. Wie läßt sich also hoffen, daß bei Kriegsende, wenn alle seine Edyreden geprüft worden sind, der intellektuelle Stolz sich entscheiden könnte, zu sagen: Habe ich mich geirrt?" Das wäre zu viel verlangt. Diese Generation ist, fürchte ich, dazu verdammt, ihre Krankheit des Geistes und der Hartnäckigkeit bis in die Tiefe hinter sich herzuschleppen. Von dieser Seite her ist wenig Hoffnung; es bleibt nichts anderes übrig, als das Ende abzuwarten. Wer davon träumt, die Beziehungen zwischen den Völkern wieder anzuknüpfen, muß seine Hoffnungen der späteren Generation zuwenden: der, die in den Schüßengräben blutet. Rönnte sie er­halten bleiben! Schon zu sehr ist sie durch den Krieg gelichtet worden. Sie wäre in Gefahr, völlig vernichtet zu werden, wenn sich der Krieg hinzieht und weiter ausbreitet, was möglich ist denn mög­lich ist alles! Die Menschheit befindet sich am Scheideweg wie Herkules; und eine der Straßen, vor der sie zögert, führt( wenn Aften in das Spiel eintritt und wenn der Charakter der grausamen Zerstörung noch gewaltiger wird), diese eine Straße führt zum europäischen Harifiri.

Aber in diesem Augenblick haben wir noch das Recht, zu hoffen, daß die Jugend Europas , die in den Schüßengräben liegt, den Strieg überleben wird, um ihre Aufgabe nachher zu erfüllen. Ich kenne in beiden Gebieten zahlreiche unabhängige Geister, die beim Frie­densschluß diese Verstandesgemeinschaft verwirklichen wollen. Aus geschlossen bleiben bis jetzt nur jene, die, sei es in ihrem oder im feindlichen Lager, den Gedanken zum Werkzeug des Hasses ent­würdigt haben. Wenn ich an diese jungen Leute bente, habe ich die feste Ueberzeugung, daß sich die Geister aller Länder nach dem

Wir entnehmen diesen Artikel des bekannten französischen Vorfämpfers einer Internationale des Geistes dem italienischen Parteiblatt Avanti".

verbinden gedacht hatte. Ein Gegner, der nicht mit Kanonen und Gewehren kämpfte, sondern mit nichts als Millionen sol­

" Ich fürchte den heutigen Nationalismus nicht. Er wird mit der Stunde verschwinden, er geht vorbei, er ist vorüber. Er ist eine Stufe der Leiter... Jedes Volf Europas fühlte( vor dem Krieg) die gebieterische Notwendigkeit, seine Kräfte zu vereinigen und zu wägen. Seit einem Jahrhundert haben sich unter der Last des Wissens und der Kenntnisse alle Begriffe verschoben, Moral, Wissen schaft, Glaube mußten neu aufgebaut werden. Jeder mußte sein Gewissen prüfen und sich genau bewußt werden, wer er fei, bevor er mit den anderen in ein neues Beitalter träte. Es kommt eine neue Zeit. Die Menschheit unterzeichnet einen neuen Vertrag mit dem Leben. Die Gesellschaft ersteht unter anderen Gejeßen. Mor­gen ist Sonntag; jeder macht seinen Wochenabschluß, jeder putt seine Wohnung und will sein Haus rein haben, bevor er sich mit den anderen vor dem gemeinsamen Gott vereinigt, um mit ihm den neuen Bund zu schließen."

Der Krieg wird( felbst gegen unseren Willen) der Amboß sein, auf dem die Ginheit der europäischen Seele geschmiedet wird. Ich wünschte, daß diese Verstandesgemeinschaft nicht auf die europäische Halbinsel begrenzt bleibe, sondern sich auf Asien aus­breite, auf Nord- und Südamerika und alle großen Inseln der Bivilisation, die über die Erdkugel verstreut sind. Es ist wahrhaft lächerlich, daß sich die Völker des europäischen Westens bemühen, zwischen sich so tiefe Abstände zu entdecken, zu derselben Stunde, in der eines dem anderen in seinen Eigenschaften und seinen Fehlern ähnelt wie nie vorher, zu derselben Zeit, in der ihre Gedanken und ihre Literatur so wenig Charakterunterschiebe zeigen, in der sich eine monotone Gleichmäßigkeit der Ansichten und der unschlüssigen, verbrauchten, ermüdeten Menschen zeigt. Ich wage zu behaupten, daß alle Intellektuellen zusammengeschüttet nicht genügen würden, um uns die Hoffnung auf ein Wiederaufleben des Geistes zu geben, auf das die Erde nach den furchtbaren Erschütterungen ein Recht hat. Man muß bis nach Rußland gehen diesem großen offemen Zore zur orientalischen Welt, um den frischen Luftzug auf allen Feldern der Gedanken zu verspüren.

Wir sollten den Begriff der Menschlichkeit erweitern, der unsern Vätern teuer war. In allen Zeiten haben Sie Staaten, die Uni­versitäten, die Akademien, alle bedachtsamen Kräfte des Geistes ver­sucht, daraus einen Deich gegen den Ansturm der neuen Seele in der Philosophie, der Moral und der Aesthetik aufzurichten. Der Deich wankt. Die Grundsteine einer bevorzugten Bibili. fation fins jest zertrümmert. Wir müssen heute die Menschlichkeit in ihrer gauzen Bedeutung nehmen, die alle geistigen Kräfte der ganzen Welt umfaßt: AII menschlichkeit!

Die Hand des Arbeiters.

Von Béla Révész.

raunte:

( Ber. Uebertragung aus dem Ungarischen von St. J. Klein.)

Kleines Schauspielhaus: Clavigo " von Goethe. Da die geplante Erweiterung der Reinhardtschen Theaterunter­nehmungen durch den Umbau des Zirkus Schumann sich für diese Spielzeit noch nicht bewerkstelligen ließ, dient die Hinzuziehung des fleinen Theatersaals der Charlottenburger Musikhochschule als vor­läufiger Ersatz:" Clarigo", neu inszeniert in glänzender Beschung, eröffnete die Aufführungen. Dies bürgerliche Drama des jungen Goethe, das, im Laufe einer Woche hingeworfen, seinen Stoff einem aufsehenerregenden Memoire Beaumarchais entnahm, bietet dem heutigen Empfinden wenig. Der Wankelmut des höfischen Strebers Clavigo ist da bis zu einem Grad getrieben, der den Hörer an die reuigen Gewissensregungen des Schwächlings faum mehr glauben läßt. Nicht genug, daß er das Mädchen, dem er die Ghe versprach, verlassen hat, als er eine Erschwerung seiner ehr­geizigen Pläne durch die Heirat befürchtete, er wiederholt dasselbe Spiel unter Bedingungen, die es noch unvergleichlich ehrloser machen. Feige unter den Drohungen des als Rächer herbeige­rufenen Bruders sich zusammenbudend, erneut er feine Werbung in einem Rausche von schwärmerischen Selbstbetrugs, um dann abermals den Eid zu brechen. Sein Funte eigenen Willens sekt sich den Einflüsterungen des an seine Selbstfucht appellierenden Freundes entgegen.

Die Widersprüche in dem Charakter sind zu stark, als daß das Spiel des besten Darstellers sie überwinden könnte. Selbst Moissi gelang es nicht. Seine Kunst ist seit der Zeit, als er zum ersten Male den Clavigo gab, vielleicht noch gewachsen, und auch die Furchen, die Kriegsnot und Gefangenschaft ihm ins Gesicht ge­graben, haben der Erscheinung den Reiz nicht rauben fönnen. Vorzüglich gelang nach den einleitenden Szenen befriedigter Gitel­feit der Zusammenbruch vor der stahlharten Festigkeit des Bruders, der verzückte Taumel, in dem Clavigo sich eine völlige Sinnes­änderung vortäuscht und im Gespräch mit dem strupellosen Freunde dann die zunehmende Erschlaffung jedes Widerstandes. Eben­bürtig stand ihm in dieser Rolle Wegener ein Bild breit. wurzelnden, entschlossenen, doch, wenn es die Wahl von Mitteln für erstrebte Biele gilt, auch vor der ärgften Schurterei nicht zurüd. gegenüber. Helene Thimig war eine fcheuenden Willens rührende, in Schmerzgefühlen aufgelöfte verlassene Geliebte. Decarli verhalf der Leidenschaft und fonzentrierten Energie des Bruders, der seine ganze Eristenz ans Werk der Nache setzt, zu dt. überraschend starkem Ausdrud.

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Hannerl."

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( Im Friedrich- Wilhelmstädtischen Theater.)

Des Dreimäderlhauses" Fortfeßung oder zweiter Teil und Schluß wie im Interesse des musikalisch ausgeschlachteten und gefchundenen Schubert sowie aller Mitwirkender auf der Bühne au wünschen ist. Schubert hat, da er unterdessen längst gestorben. nur mehr indirekt mit dieser zwar sehr wirksam auf die Tränen drüsen zugeschnittenen, aus diesem Grunde aber altweanerisch". lawendelmuffigen Familiengeschichte zu fchaffen. Allenfalls gebt fein Schatten in Gestalt der nun bejahrten Baronin Schober, die ihn einst geliebt, doch nicht bekam, über die Bretter. Das andere geschickt von den Textverfaffern zugespizten Rollen ihre Tochter " Banner!" nebst einer spanisch- ungarisch- wild- temperamentvoll ge­ratenen Stomte Aranta" teilen müffen. Das Ganze wird mufi­falisch natürlich von Franz Schubert bestritten. Die feinen Weisen untergelegten Terte find freilich nicht immer gefchmadboll.

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Wie ergreifend ist es, des Arbeiters Handschlag zu fühlen. cher fleinen Tropfen, wie sie hier von der Decke fickten. Ein Mit welch anderem Gefühl nimmt deine nicht arbeitentwöhnte, Gegner, der mit einer unheimlichen, unfaßbaren Gewalt ar- aber dennoch weiche, glatte Hand des Arbeiters Hand. Du kennst beitete, gegen die alle Feuerschlünde der Welt machtlos waren. des Teuffeligen, offenen Menschen Händedruck; kennst die kühle, ist eine mit Studenten verquidte Liebesepisode, in die fich in gieder schraf er zusammen. Er hörte plötzlich eine Stimme neben sich reden. Ohne es zu wissen, hatte er einen Knopf des Parlographen berührt, die Walze drehte sich und gab seine eigenen Worte wieder.

Das Land, das mit dem Blute von hunderttausend un­serer besten Söhne erkauft worden ist, darf nicht wieder her­ausgegeben werden, es muß mit dem Vaterlande verbunden bleiben bis in alle Ewigkeit, bis in alle Ewigkeit..."

furze Berührung, wenn des dünkelhaft Hoffärtigen Finger über deine Hand gleiten; du schauderst zusammen und fühlst dich einen Augenblid lang als nichtiger Mensch, wenn deines Nebenmenschen mattgreifende Hand in deine Faust sinkt; du kennst den Handschlag der Frau, wenn sie mit ihren schlanken Fingern, dem zweiten, dem fünften, dem dritten deine Hand nimmt, mit tändelnder Langsam­teit ihr Tal, ihren Hügel bedeckt; des Arbeiters Handschlag ist

anders.

Der Feldherr wollte lachen. Aber das Lachen würgte In deiner weichen, glatten Hand des Arbeiters Hand; schlicht, fich als ein Röcheln durch seine Kehle. Was war das: in alle ruhig ist ihre Berührung, sonder Schmeichelei und Nebengedanke, Ewigkeit. Er jah das Wasser durch die Schluchten fluten, die gelaffen liegt sie in deiner Hand, und du umklammerst den Hand­Berge als Inseln über die Fläche ragen, sah die Inseln immer rüden, wie wir uns in unserem haschenden Leben der Sicherheit niedriger und kleiner werden, bis schließlich der blanke freuen. Erfaßt du das Gefühl, was es ist, was du da empfindest? Spiegel eines unendlichen Meeres alles deckte. Und mitten wie dich leise Aufregung durchzittert? dann darüber dir Rech­in diesem Meere schwammen Seeigel, Seeigel von abenteuer- nung zu geben, bermagst du ja nicht, weißt nicht, was von der licher Größe und Zahl, Schwärme von Seeigeln da, wo tief Sand des Arbeiters ausgehend auf deine Instinkte übergreift? Die unten die Gebeine von hunderttausend seiner besten Soldaten enbeben bloß, eine warme Brise rüttelt sie aus ihrer schlummern­ruhten. Es war ihm, als müßte er gegen die Ungeheuer an- den Unwillkürlichkeit, und dein Geist, deine Phantasie schwellen vor fämpfen, die überall aus dem Schatten hervorbrachen, die nicht erblühten Ahnungen. ihre Stacheln gegen ihn ausreckten und mit ihrem Geflecht olles zu verfinstern drohten. Er stand auf, machte eine heftige Bewegung und faßte sich im letzten Augenblick.

Vor ihm stand ein junger Offizier, aufgerichtet in strammer Saltung, und meldete in geschäftsmäßigem Tone: Gehorsamst, daß die 53. Division socben zum Ausheben der befohlenen Schüßengräben ausgerüdt ist.

Da geschah etwas, was der junge Leutnant noch nie erlebt hatte in den Jahren, in denen er das Amt eines persönlichen Adjutanten seines Feldherrn bekleidete: Der General war geistesabwesend. Seine messerscharfen Ziige, die der Leutnant oft im Stillen den funkelnden Kanten eines Brillanten berglichen hatte, schienen müde, welk und alt, und mit ganz fremder Stimme flüsterte er: Reine Gräben, sie sollen Dämme bauen."

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Und da der junge Offizier ihn fassungslos anblickte, wieder­holte er ein paarmal: Dämme, Dämme gegen das Meer." Als der Adjutant durch den langen Tunnel die Höhle ver­ließ, war er fest überzeugt, daß sein Chef überarbeitet sei, und fann darüber nach, wie er ihn veranlassen könnte, sich einige Tage Erholung zu gönnen.

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Das Hauptinteresse fonzentriert sich auf ein im Mittelalt recht gefchickt in den Studentenball hineinkomponiertes Original­Singspiel von Franz von Schober mit Schubertscher Musit, betitelt: Der Hochzeitsbraten". 3war nur eine kurz gedrängte, dennoch öramatisch gehaltene Szene, die zwischen einem Lehramts. Kandidaten" Theobald", der sich zur Hochzeit den nötigen Lampe­braten beforgen will, feiner Braut und dem dies Wilderer" Pärchen in flagranti erwischenden Förster Cafpar ausgetragen wird.

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Die blizsaubere Aufführung zeugt für eine im Einzelnen und Ganzen sorgfältige Einstudierung und Inszenierung. Sensation macht, wie zu erwarten war, Joseph Josephi als jovialer, urwienerischer Christian Ticöll". Und neben ihm gleichfalls als Gast Gustav Bergmann, für die Spielzeit des Hanner!" der Schubert vom Dreimäderlhaus. Duftig- liebreisende Persönchen sind Margarete Albrecht in der Titelrolle und Käthe Rimmler ( Helene). Fesch gibt sich Konstanze Reichert als Aranka", ek. originell Hans Swoboda als Polizeirat Nowotny.

Notizen.

Erkenne doch dieses Gefühl... in deiner fremden Hand ruht die Hand des Arbeiters, ruht friedlich in der Tiefe deiner Hand und wie du sie so hältst, umflammerst, empfindest du, dies ist nicht der Handschlag, den du gelernt; es hat sich ein Gedanke in dir fest­gebissen und.du empfindest im Augenblick des Handschlages klar: diese feste, wortlose Hand wächst aus dem Gelent, vom fnochigen, Der Urania berein. Die Urania hat eine Vereini­harten Gelenk führt der Weg zu den eisenbrechenden Armen, über gung unter dem Namen Uraniaverein gegründet, dessen Zwed den eisenbrechenden Armen siten die entschloffenen Schultern, unter die Verbreitung und Vertiefung volkstümlicher Bildung, ins­denen ein stählerner Körper atmet; wenn du des Arbeiters Hand berührst, fühlst du den ganzen Menschen... in einem Klumpen, einem Stück, und in deiner glatten, bewegten Hand, spricht der Gedanke weiter

Des Arbeiters schwielige, wundmalige, heilige Hand ruht zwischen deinen Fingern und du fühlst:

diese unförmliche große Hand schwingt den Hammer, den Kran, heizt den Schmelzofen.

hebt

Fühlst in der Hand seine Arme: diese Arme zertrümmern Erze, schleppen die Mühsal, schmieden Lokomotiven, treiben Paläste gen Himmel...

In deiner Hand wühlt der Gedanke und derweil du des Ar­beiters Hand hältst, fühlst du seinen Nacken:

Aber es fam nicht mehr dazu. Denn am nächsten Tage hier flutet Schweiß, hier rötet sich der Anstrengung Delirium, wurde der Waffenstillstand geschlossen, dem der Frieden folgte. I hier teucht das aufpeitschende, das aufzehrende Leben.:*

besondere auf naturwissenschaftlichem und technischem Gebiete ist. Gegründet ist dieser Verein durch einen großen Teil der Aktionäre, die zu diesem Zwed ihr Aktienkapital in Höhe von zirka 150 000 2. zur Verfügung gestellt haben. Mitglied des Vereins tann jeder werden, der sich für die Bestrebungen der Urania interessiert. Den Mitgliedern wird für den Jahresbeitrag von 10 M. eine Reihe wesentlicher Vergünstigungen geboten, u. a. 12 fostenlose größere Vorträge im Jahr, ferner halbe Preise bei den Gelehrtenvorträgen und Vortragszyklen, Führungen, naturwissenschaftliche Ausflüge, astronomische Abende usw. Beitrittserklärungen sind an Direktor Franz Goerke , Berlin W. 8, Taubenstr. 48/49, zu richten.

Marim Gorki, der sich den Bolschewiki genähert und seine Bereitwilligkeit erklärt hat, die Redigierung auserlesener Werte der fremden. Literatur für den Sowjetverlag zu übernehmen, stellte alle feine eigenen bisher erschienenen Werte zur Verfügung des 13entralfomitees der kommunistischen Partei.