Einzelpreis Bellen Rebal on b Berwaltung:
tobe nám. 1.
Tricton 0735 nachts 8197. Telegramm- Abreffe: Sozialbemotrat Brag. Bostidedamt 87544.
Juferate werden lant Tart billigst berechnet Bet öfteren Cinical tungen Breisnachlas
1. Jahrgang.
Sozialdemokrat
Bezugsbebingung ent
Del 8aftellung in Baus ober bei Bezug burch die Bost monatlich... 16- K bierteljabrlich 43- Kč,
halbjährig..93- Kč,
Zentralorgan der Deutschen fozialdemokratischen Arbeiterpartei- Mk in der Zschechoslowalischen Republit
Eröffnungsfißung.
Dienstag, 13. Dezember 1921.
Unser Parteitag.
-
-
-
Erscheint mit Ausnahme des Montag täglich früh.
Nr. 88.
Gedenken an Josef Seliger . Der Bericht des Barteivorstandes. Unsere Parteipreffe. Bildungsarbeit.
Sonntag bormittags um zehn Uhr trat| Seller. Namens der Parteilon- edler Gaben in sich. Schon in frühester Ju - seiner zu gedenken und ihm zu danken, dessen in Letschen der dritte Parteitag unserer trolle beantragte beren Obmann, Gen. gend vertiefte er sich in die Lehren der sozia- eingedent, daß wir ihm nur einen Bruchteil Partei zusammen. Das Parlament der deut- Nießner, dem Parteivorstand die Ent- listischen Meister. Er überwand in seinem jener einzigartigen Treue und Hingebung wieschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei laftung zu erteilen. Bevor die Vormittags- Streben und in seinen Kämpfen alle Wider- der erstatten lönnen, die er uns und der Sache tagt im Saale des Hotels Stadt Prag ". verhandlungen abgebrochen wurden, pro- wärtigteiten der proletarischen Jugend, teine der Arbeiterschaft in seinem Leben geweiht hat. Die Bühne des Saales schmückt der alte testierte der Parteilag noch aufs schärfste Gewalt vermochte ihn zu unterjochen, feine Josef Seliger war zu Lebzeiten und er ist auch Margsche Wahrspruch: Proletarier aller gegen die Stonjisfation der an diesem Tage Bitternis ihn mürbe zu machen, tein Schid- nach seinem Tode der gute Geist, der Ge Länder, vereinigt Euch!"" Rechts und lints erschienenen Nummer des„ Sozialdemokrat" falsschlag ihn unterzufriegen. Simmer müde nius unserer Partei. Jept ist er ihr bon der Bühne wehen die Fahnen der Ar- Durch diese eigenartige Begrüßung, die der schritt er den Arbeitern voran, riß alle in Wahrzeichen geworden. Sein Name und belterturnvereine, auf der einen Seite lugt Staatsanwalt dem Parteitag widmete, hat dernisse mutig nieder, stürmt troßig vor, boll sein großes Wert, die Schaffung dieser stolzen aus dem Rot der Fahnen die weiße Büste er wertvolle Aufklärungsarbeit für den tieten Erbarmens für die Armen und Unter- Partei wollen wir den kommenden Geschlech des Altmeisters des Sozialismus, Start Stlassencharakter diejes Staates geleistet, drückten, boll schwerster Anklagen gegen die tern überliefern. Unserer Jugend soll unser Marg, hervor. Zunächst singen Arbeitersän- Der Nachmittag war von der Debatte Der Nachmittag war von der Debatte ungerechtigkeiten dieser Gesellschaftsordnung. Seff ein strahlendes Vorbild, und Aelteren Josef Seliger war ger einen Freiheilschor, worauf Gen. Dr. über die Berichte ausgefüllt. Aehnlich wie die Idealgestalt eines proletarischen Führers. Geschlecht zu Geschlecht, weitertragen wollen ein Rampfpanier sein. Erzählen wir ef bon zech das Rednerpodium betritt. Das auf dem Wiener Parteitage nahm die Aus- Er hatte die ungewöhnliche Macht, die Massen wir es in die fleinste Hütte, erste Wort, das auf dem Parteitage gespro- sprache über die Bildungsarbeit und die mitzureißen und zu begeistern. Wuchtig warf welay' Juwel das deutsche Proletariat in un chen wird, gilt dem unvergeßlichen Führer Parteipreffe einen großen Teil der Debatte er seine wohlgeprägten Säge in die Menge serem Seff hatte, der Partei Josef Seliger . Lautlose in Anspruch. Auch dem Wunsche, für die und hielt die Massen gang in seinem Bann. in dem Seff, der aus dem Proletariat erwach Stille herrscht im Saale, als Gen. Czech ökonomisch rückständigen Gegenden ein Agi- Seine Reden wirften manchmal geradezu ele- fen ist, für das Proletariat gelebt und gewirkt vom Leben und wirken Seligers erzählt. tationsblatt zu schaffen, wurde von mehre mentar. Sprach er am Beratungstische oder und fich für das Proletariat hingeopfert Die Zuhörer waren tief ergriffen, und ge- ren Mebnern Ausdrud gegeben. Lebhafte auf offener Straße, sprach er an Parteitagen hat. In tiefster Chrfurcht beugen wir uns vor dachten noch einmal dieses herrlichen Le Zustimmung fanden die Ausführungen des oder im Parlament, immer war sein Bort von diesem herrlichen Menschenleben. So wit bens, daß der Jugend als Vorbild den Gen. Hillebrand, der die Ueberzeus bezwingender Gewalt. Und wie hatte er sich als mir bisher in teiner Stunde seiner vergessen Alten als Stampfpanier dienen darf. Nicht gung aussprach, daß die Wiedervereinigung Redner und als Schriftsteller zu wunderbarer fonnten, so wird er uns auch fürderhin in uneinen gab es unter den versammelten ber getrennten Teile der Arbeiterbewegung Dialektif, zur Klassischen Meisterung der Form, feren Rämpfen begleiten, sein Geist wird uns Delegierten, ber nicht mit tiefem Schmerz erfolgen werde. Die Genossin Schäfer zur fuggeftiven Straft seines Wortes durchzu- voranleuchten und mitreißen und zum Siege empfunden hätte, daß es der erste Parteitag fand die ungeteilte Aufmerksamkeit des Bara ringen verstanden! Und wie er alles felbst erführen. war, an bem wir Seligers sündendes ieitages, als sie den Wiederaufbau der fos arbeitete, wie er alles aus sich selbst heraus- In tieffter Ergriffenheit hatten die Dele Wort vermissen. Dr. Czech gedachte noch zialdemokratischen Bewegung im Reichen Schuf, wie er dabei von Tag zu Tag wuchs- gierten diesen Nachruf angehört. Dr. Czech einiger anderer Genossen, deren Tod eine berger Gebiet schilderte. Auch die Ergebnisse das vermögen nur jene richtig einzuschäßen, sprach dann noch warme Worte des GedenLücke in die Reihen der deutschen sozialde der tags vorher stattgefundenen Frauen- die seinen Entwicklungsgang Jahrzehntelang tens für mokratischen Arbeiterschaft geriffen hat. reichstonferenz wurden besprochen, beson Jahre zu bewundern Gelegenheit hatten. Unse gedachte des Genossen Josef Sv befch, berfolgten, den gigantischen Aufstieg der letten verfolgten, den gigantischen Aufstieg der letzten die anderen Toten der Partet. In knappen Worten würdigt Czech die Be- ders temperamentvoll betonte Genossin allen bleibt das Turnier, das er in Karl6. Sy beutung dieses Parteitages, wies auf die Bech anà( Brüg), daß die politische Auf- bad mit den Kommunisten auszufechten hatte, beiterbewegung, des Erweders des tschechischen des alten Borkämpfers der österreichischen ArFülle von Arbeit hin, die er zu leisten ha- lärung unter den Frauen mit zäher Be eines unserer größten Erlebnisse. Wer er- Proletariats. Ferner des Erweders der Glasben wird, und erflärte dann den Barteitag harrlichkeit fortgesetzt werden müsse. innert sich nicht, wie er sich dort den Kommu- schleifer des Jfergebietes, Genossen Grundfür eröffnet, worauf dessen Sonstitulerung, haften Beifall fand diese Genossin, als sie nisten entgegenwarf, um die Sache der Partei mann in Lannwald, des Genossen Anton bie Wahl des Präsidiums, einer Wahl- und erklärte, daß die Frauen, indem sie Sozial zu verteidigen, wie er da von Minute zu Mi- Weifer in Brünn , des Genossen Bienert Mandatsprüfungsfommission erfolgte. Hier- demokratinnen werden, bessere Chriſtinnen nute wuchs, als er ihnen das Wort zuschmet aus Reichenberg, des Genossen Matouschet auf wurde der Parteitag von dem Vertre- feien, als sie es früher waren. Nach dem terte: Wir tönnen so weiter nicht leben, wir aus Rarlsbad, der Genossinnen Ring- Oberter der Stadt Tetschen , Bürgermeister Gen. Schlußwort des Gen. Termat, ber auf vertragen es nicht, daß Ihr fortwährend mit leitensdorf und Elsner. Freudental und Grund, und dem Vertreter der Kreis- alle in der Debatte vorgebrachten Anregun- der Brandsadel herumlaufet, um uns das Saus sulegt des Genoffen Altmann- Bodenbach. organisation Bodenbach, Gen. Neißner, gen zu sprechen fam, wurde zur Abstimmung über unseren Röpfen anzuzünden". Und wie Die Aufgaben des Parteitages. begrüßt, die beibe den tiefen fittlichen Ernst über die zum Bunft Berichte vorgelegten er dann von den Kommunisten den BelennerIn einer sturmbewegten Zeit so fuhr Dr. unserer Bewegung betonten. Von inniger Anträge geschritten. Wärme waren die Ausführungen der GeVor Schluß der Nachmittagssitzung beCzech fort- treten wir zu diesem Parteitag nossin Wurm schen Proletariats dieses Landes ist gesprengt. ( Berlin ), der Vertre- grüßte ben Parteitag namens der ungari aufammen. Die einſt ſtolze Phalanx des deut terin der Unabhängigen Sozialdemokratte fchen Sozialdemokratie in der Slowakei Doch dieser Gährungsprozeß ist noch lange „ Wenn wirklich das Verbrechen an nicht abgeschlossen. Schon vollzieht sich vor Deutschlands , durchströmt, die darauf hin- Abg. Ma ver. Er gab den Delegierten dem Proletariat geschieht, wenn der Ader unseren Augen eine tiefgehende Umschichtung wies, daß der lommende Parteitag der 1. ein erschütterndes Bild von der Behördenlaß an der Arbeiterschaft sich vollzicht, dann jener Proletariermassen, die uns in VerkenS. P. D. ganz ähnliche Probleme behan- willfür und den Arbeiterverfolgungen in muß irgend jemand da sein, der die Knochen nung unserer Ziele berlassen haben und nun beln werde wie unser Parteitag. Lebhafte der Slowakei . Damit war der erste des Proletariats zujanimentlaubt zu einer ernüchtert wieder in unsere Reihen zurückBuftimmung begleitete die Ausführungen Sizungstag zu Ende. fozialdemokratischen Bewegung. Und wenn tehren. Doch auch ohne diese Proletarier und unferes lieben Gastes, die dem Kampf gegen alle das Programm von Reichenberg atzepohne diefe Schichten sind wir und bleiben wir tieren, so bleibe ich übrig als der die stärkste deutsche proletarische Partei dieses Sozialdemokrat, nur zu dem Swede, Staates und daraus erwächst uns naturgemäß damit ein winziger Rest der alten eine besonders große Verantwortung. Die Fra Kraft erhalten bleibe, zum Wiebergen, die der Parteitag zu beantworten haben aufbau der deutschen jozialde wird, sind schwerwiegendster Natur. Vor allem motratifchen Arbeiterbewegun foll der Parteitag unsere nästen Aufgaben in diesem Lande und Rampfzlele umschreiben. Die Beschlüsse,
mut verlangte, wie er dann Wort für Wort wuchtig auf sie niederfausen ließ und dann auf bleiben. Er rief ihnen zu: schrie, das wird uns allen stets unvergeßlich
1
bie deutsche Reaktion und dem internationa- Die Gröffuungsansprache Dr. Czechs. len Zusammenschluß des Weltproletariates Dem Gedenken Josef Seligers. galten. Ebenso herzlich wurden die vielen Nach Absingung eines Chorales durch den Begrüßungsschreiben der Bruderparteien Arbeitergesangverein( Dirigent Klum) bestieg entgegengenommen. Genosse Dr. Czech die Rednertribüne und hielt Sobann trat der Parteitag in seine nachdem sich die ganze Versammlung Zu diesem Aderlaß ist es nicht gekommen die der Parteitag zu fassen haben wird, wird Arbeit ein. Der Berichterstatter bes Partei- den Sigen erhoben batte, folgenden Nachruf: borstandes Gen. Germat, gedachte der Werte Parteigenossinnen und Parteigenos- Unserem Freunde ist der Schmerz erspart ge- er mit Klarheit und Nüchternheit fassen. Alle bielen Schwierigkeiten, unter denen bieffen! Unser erstes Wort auf diesem Par- blieben. Aber glüdlicherweise sind die, die Romantit, alle Illusionen überlassen wir den Parteiarbeit im vergangenen Jahre gelel- teltage gilt unserem unvergeßlichen übrig blieben, nicht ein winziger Rest, anderen. Unsere Bolttit with eine ftet werden mußte, des Aufbaues dieses Freunde Josef Seliger . dieses Freunde Josef Seliger . Mehr als fondern eine mächtige Bartel, bie ebolutionäre fein, fie muß aber auf Staates und bes taftischen Streites inner- ein Jahr iſt es her, daß er von uns gegangen zum Banner des Sozialismus treu steht und Eiſtiſcher Methoden bleiben. Der gute Geiſt, halb der Arbeiterbewegung. Die Partei hat ist, und gerade in diesem Augenblide, gerade sich der geschichtlichen Aufgabe, das Proletariat ber unsere Organisationen und Bertrauens die Krise überstanden, sie hat nur ein Bier- in dieser Stätte, an der er das erste und das zum Siege zu führen, gewachsen zeigen wirb. männer beherrscht, läßt uns für unsere Beratel ihrer Mitgliedschaft burch die Abspal- entscheidende Wort zu sprechen gehabt hätte, Josef Seliger war in jeder Lebenslage der be- hungen das Beste hoffen. Go tönnen wir be tritt die ganze Tragit dieses herrlichen Men herzte Führer, ein ehernes Beispiel von Bin- die Erwartung aussprechen, daß der Parteitag tung ber Stommunisten verloren. Größer if schenlebens so plastisch in Erscheinung und gebung und Selbstaufopferung. So riß er uns uns in unseren weiteren Stämpfen ein Führer ber Schade, der dadurch entstanden ist, daß wird der schwere Verlust so deutlich sichtbar, alle mit, so fesselte er une alle an sich, so ente sein wird. Der Parteitag wird aber auch sonst viele Arbeiter politisch gleichgültig geworden wir durch seinen vorzeitigen Abgang er zündete er unsere Herzen durch seine Begeiste- wichtige Arbeit zu verrichten haben. Er wird ben sind und nun teilnahmslos den Ereig litten. Welch ein herrliches Menschenleben rung und seine Hingabe, durch seinen Mut und uns das Fundament für unsere Arbeit auf nissen gegenüberstehen. Aus der Pewu.de da ausgelöscht! welch gewaltiges stön feine Schlagtraft, so bereitete er unsere er unfere fommunalpolitischem Gebiete geben, er wird rlode der Krife ist bie Partei nen allzufrüh ersticht, welch riesenhafte Straft Stämpfe, so unsere Siege vor. Und darum ist uns Richtlinien liefern, für unser Wirten im Randvoll und er wird uns schließlich das in die periode berinneren e erbarmungslos ertötet! Um wie bieles find es uns ein erstes Gebot in dieser Stunde, Signal zu einem weitausgreifenden Kampfe ftigung getreten. Den schriftlich wir, die wir ein Stüd feiner Arbeit fortzufüh- da wir das erſtemal auf einem Parteitag ohne um die Sozialisierung geben müssen. borliegenden Rassabericht erläuterte ren haben, ärmer geworden, da wir ihn nicht ihn versammelt sind in liebe und Dankbar. So lassen Sie uns denn an die Arbeit gegen und ergänzte der Parteilassier Gen. Dr. mehr befizen. Josef Seliger barg eine Fülle keit, in tiefer Verchrung und Bewunderung Sie kommen alle wohlgerüstet hierher. Möge
ist