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Nr. 193. 15. Jahrgang.

Lokales.

Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Freitag, 19. Auguſt 1898.

Die Delegirten der Orts- Krankenkasse der Schneider und Schneiderinnen werden darauf aufmerksam gemacht, daß die straße 72, stattfindet.

Generalversammlung heute Abend im Klubhause, Kommandanten- Widerspruch mit einem Reich 3 gesetz setzen. Nach§ 29 der Gewerbe- Diebstah die im Alter von 17-19 Jahren stehen, gestanden ein,

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respondenz oben zitirten preußischen Apotheken- Betriebsordnung. führen. Also jezt unverzüglich gegen den Schwammspinner zu Felde Diese Apotheken- Betriebsordnung darf, kann und will wohl auch sich gezogen.- als preußisches Gesez trog aller um ihre ungeschmälerte Braris besorgten ärztlichen Handwerker männlichen Geschlechts nicht in der hiesigen Kriminalpolizei gelegentlich der Verübung eines Einbruchs­Vier Mitglieder einer jugendlichen Diebesbande sind von in der Müllerstraße worden. Die vier Ordnung für das Deutfche Reich ist die Ausübung der Heil Burschen, die im Alter von 17-19 Jahren stehen, gestanden ein, Die ,, Reorganisation" der Berliner Polizei scheint völlig tunde freigegeben. Ist die Ausübung der Heilkunde zahlreiche Einbrüche sowohl in Berlin wie in den nördlichen Vor­ins Stocken gerathen zu sein. Wenigstens verlautet offiziell selbst freigegeben, so sind es auch die Mittel zu dieser Ausübung. Und orten verübt zu haben. Als Rädelsführer nannten sie ein fünftes über Einrichtungen zur Verringerung des Schreibwerks nichts mehr. dazu gehört die Anfertigung von Medikamenten. Jedermann Mitglied der Bande, den schwarzen Kart", der die Raubzüge Wie wünschenswerth ganz von tiefergehenden, im Intereffe der und dazu gehört auch jedes weibliche Wesen, selbst wenn es eine größtentheils leitete und die Gelegenheit zu den Diebstählen aus­Sicherheit Berlins wünschenswerthen grundsäglichen, von uns vom Ausland approbirte Aerztin iſt- ist darnach zur Anferti: baldowerte. Der schwarze Karl wußte sich bisher den behördlichen wiederholt dargelegten Aenderungen- eine Verringerung des Schreibung von Medikamenten berechtigt. Thöricht wäre es nun, durch Nachstellungen noch zu entziehen. werks ist, beweist uns z. B. ein dices, über den Berliner Bier- Geseze vorschreiben zu wollen: Medikamente selbst anzufertigen, ist Um das von dem asphaltirten Damm abfließende Regen­Boykott unter dem vorigen Polizeipräsidenten geführtes Aftenstück nach dem Sinne des Reichsgesetzes niemandem verboten, ich verbiete In diesem iſt z. B. folgender Bericht des Kommandos der Schutz- ihm aber, sich Medikamente anfertigen zu lassen- es sei denn vaffer aufzunehmen und den Wurzeln der Bäume zuzuführen, find in der Potsdamerstraße zwischen Potsdamer Platz und Potsdamer mannschaft vom 25. August 1894 an das Präsidium selbst zu lesen: das preußische Gesetz begehe diese Thorheit den nicht in Deutsch Brüde Siderfanäle längst der Bordschwellen unterhalb des Fahr­Dem föniglichen Polizeipräsidium berichtet das Kommando in Verfolg der hohen Verfügung vom 20. d. Mts. J.-Nr. 2367 land approbirten Aerzten gegenüber und man famt der Kor- dammes hergestellt worden. Diese Einrichtung scheint sich bewährt scheint sich bewährt gehorsamst, daß der Bierboykott auf den Verkauf von Bier respondenz zugeben, daß der Wortlaut des preußischen Gesetzes zu haben und ist wohl zu erwarten, daß dieselbe auch in anderen in den Dienstlokalen der untergebenen Dienststellen einen nennens hierfür spricht so läge alle Veranlassung vor, daß diejenigen werthen Einfluß bisher nicht gehabt hat. Boykottirtes Bier wird männlichen Aerzte, die die Heilkunde nicht des werden wird. Bereits sind aus großen deutschen Städten an den in den meisten Revieren getrunken. In einem Revier trinken die Erwerbs, sondern des Nußens ihrer Mitmenschen hiesigen Magistrat Ersuchen um nähere Angaben dieser Einrichtung Mannschaften ausschließlich nicht boykottirtes Bier, da der betreffende halber ausüben, energisch dafür eintreten, daß die gerichtet worden. Schankwirth dieſes zu führen durch die sonstige Kundschaft gezwungen zitirte Bestimmung der Apotheter- Betriebsordnung aufgehoben oder Neber die Ausgabe von Arbeiter Fahrkarten ist folgende worden ist. In einer anderen Dienststelle haben die Beamten beim mindestens dahin durch den Gesetzgeber eingeschränkt wird, neue Bestimmung ergangen. Nach den Tarifbestimmungen besteht ein Eintritt des Bierboykotts das Bier des Münchener Brauhauses ab- daß alle im Ausland oder Inland approbirten Aerzte Anspruch auf Verabfolgung von Arbeiter- Rückfahrkarten nur zur geschafft, müssen dieses aber da der Schankwirth dem Drucke beiderlei Geschlechts mit Erfolg rezeptiren dürfen. Jeden- Fahrt vom Arbeitsorte nach dem Wohnorte. Mit Rücksicht hierauf falls feiner übrigen Konsumenten nachgeben mußte- wieder beziehen. eine Zulassung des weiblichen Geschlechts zur ärztlichen Approbation tarten auf Unterwegsstationen entstandenen unzuträglichkeiten zeigt auch diese Bestimmung, ivie nothwendig und zur Bermeidung der durch Neulösung von Fahr­In fünf Revieren haben einige Beamte das schon vor dem Eintritt des in Deutschland ist. Grzellenz Dr. Bosse meinte einntal:" Ich stehe werden Arbeiterkarten vom 1. September d. J. ab mir noch gegen Boykotts konsumirte, nicht boykottirte Bier beibehalten, da sie sich der Frauenbewegung durchaus freundlich gegenüber." Sollte das Vorzeigung einer vom Arbeitgeber oder von der Polizeibehörde aus­an den Geschmack desselben gewöhnt haben. Der Verbrauch von boykottirtem Bier ist in fünf Revieren zurückgegangen. In vier der Bild des Wahren Jakob" Recht haben, daß dabei an die auf dem gestellten Bescheinigung verabfolgt, aus welcher der Wohnort und felben haben einzelne Schußmänner von den betreffenden Schant Sweirad bewegten Frauen gedacht war? Ein vorgelegter Gesetz- der Arbeitsort ersichtlich sein muß. Arbeiter- Fahrkarten nach und wirthen, die im Interesse ihrer Geschäfte statt boykottirten Bieres entwurf, der die Frauen zur Aerzte- Approbation in Deutschland zu- von den zwischen Wohn- und Arbeitsort gelegenen Stationen werden boykottfreies anzuschaffen gezwungen waren, letzteres bezogen, läßt, ist mehr werth, als der unfruchtbare freundliche Standpunkt". vom 1. September d. J. nicht mehr verabfolgt. während andere um dieses nicht trinken zu müssen Daß die tropische Hitze der letzten Tage ebenso verderblich Zweimal verunglückt. Der 50 Jahre alte Droschkentutscher Genuß von Weißbier übergegangen sind u. s. w." auf die Vogelwelt wirft, wie außergewöhnliche Winterkälte, konnte Karl Jennermann aus der Rüdersdorferstraße 61 wollte am So interessant der Bericht und ähnliche auch für uns und wohl man an verschiedenen Stellen wahrnehmen; namentlich junge Thiere, Donnerstag früh um halb sechs Uhr nach der Stralauer Brücke an auch für einige unserer Leser noch sein mögen- unseretwegen war denen der Trunk fehlte, erlagen derselben. Junge Finten fielen von einem Halteplas auffahren, als er infolge von Erschöpfung vom solcher Bericht höchstens zwecks Kontrolle mit den aus anderer Quelle den Bäumen, spreizten die Flügel, öffneten die Schnabel und starben. Bock fiel und sich eine Wunde am Hinterkopf zuzog. Er wurde zu­stammenden Nachrichten dankenswerth. Der Polizeipräsident wollte Am Trottoir längs des Friedhofs vor dem Oranienburger Thor nächst auf der Unfallstation am Grünen Weg verbunden. Gegen doch aber nicht zu diesem Zweck jenes Attenbündel zusammen- lagen gestern früh junge Grasmücken, lechzend vor Durst, sie 9 Uhr vormittags fand er sich auf dem Bureau der Krankenkasse in geschrieben wissen. Solche Unterstützung war auch seitens der Arbeiter ließen sich ruhig aufnehmen und tränken und flatterten der Schüßenstraße ein, um sich einen Aufnahmeschein für ein schaft keineswegs erbeten. Und darüber, daß solche Recherchen und Ve- gekräftigt davon. Auf dem durch seinen außergewöhn- Krankenhaus zu beschaffen. Im Begriff, das Haus zu verlassen, richte mit der Aufgabe der Polizei, für Ruhe, Ordnung und lich zahlreichen Vogelbestand ausgezeichneten alten städtischen brach er auf dem Flur zusammen und zog sich durch den Fall Sicherheit zu sorgen", schlechterdings nichts zu thun hatten, war doch Friedhofe an der Gerichtstraße wurde ein prächtiger Schwarzspecht eine zweite Wunde zu. Ein Arzt ließ ihn nach dem Krankenhaus im auch der Polizeipräsident nicht ununterrichtet. Ueberflüssige Arbeit fodt aus einem übergitterten Wasserbehälter aufgenommen. Er hatte Friedrichshain bringen. belastet nicht nur die einzelnen Beainten der Polizei und sich zwecks Erlangung eines fühlen Trunkes durch das Gitter ge­das Präsidium. Das eben ist der Fluch von Schreibarbeit, zwängt, konnte sich nicht wieder herausarbeiten und mußte so um­daß sie fortzeugend Böses muß gebären. Kaum hatte fommen. Das hübsche Thier wurde von den Kindern des Friedhofs­der Polizeipräsident den Boykottbericht gelesen, so überlegte er inspektors feierlich begraben.

Natur!

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Vom Hikschlag wurde in der verflossenen Nacht um 2 Uhr gerade an der Kranzler- Ecke"( Friedrichstraße , Unter den Linden ) der Arbeiter Rudolph Peter befallen. Der gleiche Fall ereignete sich in der Charlottenstraße zur Zeit der schlimmsten Sonnengluth,

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amtlich: was mach' ich nun mit diesen Atten? Soll weiter ich mit Militärische Uebungen. Man schreibt uns: Als ich vorgestern gegen 2 Uhr mittags. Hier wurde der Tischlergeselle se ohlert auf der Berichterstattungen fortfahren lassen oder übersende ich die Akten der Abend von Paulsborn auf dem Wege nach dem Bahnhofe Grune- Straße vom Hißschlage und infolge dessen von Tob sucht befallen, Amtsanwaltschaft oder thue ich beides? Es ordnete der Polizei- wald gegen 1hr die Chaussee hinter dem Restaurant Hundekehle so daß er von mehreren kräftigen Männern kaum gebändigt werden präsident beides an. Abermals wurde die Schreibarbeit also ver- überschritt, bot sich mir ein Anblick, der eine treffliche Illustration bildet konnte. Um dieselbe Zeit wurde in der bekannten Lurus- Papierfabrik mehrt und abermals noch andere Beamten mit Sachen beschwert, die zu dem schönen Satze: O welche Luft Soldat zu sein. Es hatten offen- von Hellriegel in der Kochstraße eine Arbeiterin vom Hikschlage doch mit der Sicherheit" Berlins keinerlei Zusammenhang bar lebungen stattgefunden, von welchem Regiment, konnte ich nicht befallen und mußte nach der Unfallstation in der Kronenstraße hatten. Wir werfen hierbei die Frage auf:" Steht die feststellen, und es lagen zwei Soldaten im Chausseegraben, die gebracht werden. Am Mittwoch nachmittags um 4 Uhr brach der Zunahme der Nichtentdeckung der Thäter schwerer Verbrechen schlapp" geworden waren. Zwei Lieutenants, die zu Pferde in der 35 jährige Arbeiter Wilhelm Degen aus der Wrangelstraße 17 vor in Berlin in den Jahren 1890 bis 1896 mit einer Ueber- Nähe der erkrankten Soldaten verblieben waren, erzählten einander, dem Hause Ackerstraße 68 zusanimen. Ein Arzt ließ ihn in einem lastung der Beamten durch Schreibarbeit, durch Recherchen politischer daß weiter oben, also in der Richtung nach Potsdam , noch un- Kopp'schen Rettungswagen nach dem Lazarus- Krankenhause bringen, Natur und durch Daut- und sonstige Schreiben an Großindustrielle gefähr sechs bis sieben Schlappe" lägen. Der Herr Major schien wo er abends 83/4 Uhr starb. Am Donnerstag, nachmittags um in Verbindung?" Wenn dem so ist dann hat man aber auch in über das Vorgefallene sehr aufgeregt zu sein und auf seinen Befehl 3 1hr, wurde der Kutscher Maximilian Liebau aus der Neuen amtlichen Kreisen alle Ursache in den Ruf einzustimmen: Vorwärts wurden die armen Soldaten noch über Hundert Meter in den Königstraße 74 auf dem Anhalter Güterbahnhof bei der Arbeit vom mit der Entlastung der Polizei von Dingen nicht sicherheitspolizeilicher Wald hineingebracht. Nun fragt man sich, war es denn nöthig, Higschlag befallen und nach der Charitee gebracht. die Soldaten, die übrigens völlig kriegsmäßig ausgerüstet waren, In der Markthalle II( Lindenstraße) verunglückte vor­Ueber einen polizeilichen Fehlgriff wird uns folgendes be- bei einer Temperatur wie der gestrigen, bei der im kühlen" gestern eine Frau eine Frau beim Reinigen ihres Standes dadurch, richtet: Vorgestern Abend gegen 9 Uhr befanden sich zwei Damen Schatten 32 Grad C. überschritten worden, Anstrengungen und noch daß sie ausglitt und mit dem Hinterkopf auf das Steinpflaster in dem Restaurant von Bols, Friedrichstr. 169. Kaum hatten sie dazu in friegsmäßiger Ausrüstung auszusehen? Doch hiervon ver- fiel. Da sie regungslos liegen blieb und von den Standnachbaren einige Zeit in dem Lokal Plazz genommen, so wurden sie in der stehen wir gewöhnliche Zivilisten eben nichts. nicht zur Besinnung zu bringen war, begab sich eine Frau zu dem unanständigsten Weise von zwei Herren von zwei Herren belästigt und mit Unter der enormen Size des gestrigen Tages hatten ganz im Sanitätsdienst ausgebildeten Markthallen- Beamten und ersuchte zotigen Redensarten bedacht. Die Damen verließen hierauf besonders die Zugthiere zu leiden. Die Pferdebahn wechselte, um ihn um seine Hilfe. In aller Gemüthsruhe zieht dieser seine Uhr schnell das Lokal, nachdem sie sich in der nachdrücklichsten sich vor Verlusten zu schützen, ihre Pferde auf größeren Strecken aus der Tasche und entgeguet: Meine Zeit ist rum", und er wartet Weise dieses Gebahren verbeten hatten. Sie lenkten ihre Schritte nach mehrmals. Im ganzen fielen innerhalb des Weichbildes Berlins ungeduldig auf seine Ablösung. Auf wiederholtes Drängen hält er der Passage und waren nicht wenig überrascht, als sie hier von einem an Sonnenstich 18 Pferde, von denen vier getödtet werden mußten, nun der Frau nochmals die Uhr hin und sagt:" Ja, sie sehen, meine Schutzmann aufgefordert wurden, mit ihm den Weg zur Polizei- während sich die übrigen erholten. Von einer Erleichterung. die den Zeit ist rum", und erst, nachdem er sieht, daß diese so leicht nicht wache anzutreten. Das geschah natürlich unter Aufgebot einer Angestellten gewährt wurde, konnte man nichts verspüren. abzuweisen ist, bequemt er sich endlich, seine bezahlte Hilfe der Ber­riesigen Menschenansammlung. Dabei bemerkten die Damen, daß Auch einzelne außerordentlich widerstandsfähige Pferde der unglückten angedeihen zu lassen. Die Darstellung über das Ver­die beiden rücksichtslosen Burschen aus dem Lokale Friedrich- Feuerwehr brachen bei Ankunft an der Brandstelle in der Brunnen - halten der Markthallen- Beamten klingt fast unglaublich. Aufklärung straße 169 sie verfolgt hatten, und auf der Polizeiwache legiti- ftraße in der Nähe der Usedomstraße zusammen. Ein anderer Zug ist erforderlich. mirte sich der eine als ein Fabrikdirektor 3., wohnhaft Görliger der Feuerwehr leistete dem Pferde eines Lastwagens, welches in der Das Kuratorium der Berliner Unfallstationen hat neuer­Ufer. Die Behandlung, die den Damen auf der Polizeiwache zu Brunnenstraße vom Higschlage getroffen wurde, Hilfe. Seitens der dings Vorsorge getroffen, daß die in seinen 10 Strankentransport­theil wurde, übergehen wir, sie muß aber als eine durchaus un- Stadtbahn- Verwaltung gelangte gestern ein praktisches Mittel zur wagen vorhandenen Verbandkästen nicht nur den Aerzten der Unfall­angebrachte bezeichnet werden. Ueber die Ursache der Verhaftung Anwendung, um die enorme Hize in den auf der Strecke stationen, sondern auch sämmtlichen anderen Aerzten Berlins , welche waren die Inhaftirten vollkommen im Ungewissen. Auf der Wache stehenden, dem Sonnenbrand ausgesetzten Wagen, die bei die Wagen requiriren, kostenfrei zur Verfügung stehen. Die Be­hörten sie zu ihrem Erstaunen, daß einer von den Beamten zu der dem steigenden Verkehr am Nachmittag in Betrieb gezogen stellung der Wagen hat bei irgend einer der 18 Unfallstationen zu Annahme tam, eine der Damen müsse ein Herr sein und treibe in werden sollten, herabzumindern. Die Dächer der betreffenden erfolgen. Der sehr umfangreich ausgestattete Kasten enthält größere diefem Aufzug Unfug. Wie sich später herausstellte, hatte wohl auf Waggons wurden vor Einrangirung in die Züge längere Mengen von Verbandstoffen, Schienen, Verbandmittel und Medika­diese Vermuthung hin der galante" Fabrikdirektor die Verhaftung der Zeit mit Wasser übergossen, und die Temperatur in den Innen- mente, wie sie zu Zwecken der ersten Hilfe bei Unfällen und plötz­beiden Damen veranlaßt. räumen dadurch bedeutend herabgemindert. Ebenso wurde auf den lichen Erkrankungen erforderlich sind. Nach langem Harren, es waren nahezu zwei Stunden vergangen, Stadtbahnhöfen reichlich gesprengt und auch die Wände der Hallen Straßensperrung. Die Kommandantenstraße zwischen der erschien endlich der Lieutenant des Reviers, der bereits von angefeuchtet, um den Aufenthalt auf den Bahnhöfen dem Publikum Oranien und der Alexandrinenstraße wird behufs Verlegung von der einen schon freigelassenen Dame, eine verheirathete Frau St., einigermaßen erträglich zu gestalten. Die geftrige Hize scheint auch Pferdebahngeleisen vom 22. d. W. ab bis auf Weiteres für Fuhr­über den Sachverhalt aufgeklärt war. Dieser ordnete nun sofort an, den hier wohnenden Negern zu groß gewesen zu sein. Gestern Nach- werke und Reiter gesperrt. Die Adalbert- Brücke wird behufs Um­daß ein Beamter mit zur Wohnung der noch inhaftirten Dame ging mittag verursachte in der Joachimsthalerstraße ein schwarzer Lands- baues des mittleren Klappenpaares vom 22. d. M. bis zum 1. Sep­und hier stellte sich dann heraus, daß der angebliche Herr eine an mann, der in Jägeruniform mit aufgespanntem Sonnenschirm die tember d. J. für Fuhrwerke und Reiter gesperrt. demselben Tage aus Wien zugereiste Dame ist, die sich durch ihren Straße entlang wandelte, bei den Passanten großes Aufsehen und Baß legitimiren konnte. Trozdem mußte die Dame abermals viel Heiterkeit. Unglücksfälle. Mittwoch Mittag ertrant beim Baden im den Weg nach der Polizeiwache antreten Spandauer Schifffahrtskanal, gegenüber der Buchstraße, der 29 Jahre und erst hier ordnete der Polizeilieutenant die Freilassung der Dame an. fchiedentlich hingewiesen wurde, sollte in ganz anderer Weise vor- In der Belle- Alliancestraße lief am Abend die 42jährige Wittwe Gegen die Schwammspinner: Plage, auf die schon ver- alte Arbeiter Peter Dörffen, vermuthlich infolge eines Herzschlages.­Die Sache wird für den Herrn Fabrikdirektor, der sich die gröbsten gegangen werden, als es bisher geschah. Gerade in der Umgebung Amalie Killer, geb. Minchow, gegen einen Wagen der elektrischen Beleidigungen gegen die Damen erlaubte und sie mit Redensarten von Berlin ist die Raupe des Schwammspinners( Ocneria dispar) Straßenbahn, gerieth unter die Räder und erlitt eine arge Quetschung des behelligte, die in der Halbwelt gebräuchlich sind, noch ein ernstes zur Zeit weitaus das gefährlichste Insekt für die Bäume der Gärten linken Knies. An der Ecke der Straße Alt- Moabit und der Rathe­Nachspiel haben. Wünschenswerth wäre es aber gewesen, wenn auch und Alleen. Jetzt ist gerade die Flugzeit des Falters, und bei nowerstraße wurde der 60 Jahre alte Möbelpolirer Emil Böhm die Polizei eine so leichtfertige Denunziation schneller auf ihren einem abendlichen Spaziergange schwirren die Nachtschmetterlinge durch einen übermäßig schnell um die Ecke kommenden Geschäfts­wahren Gehalt zurückgeführt hätte. jedermann derartig um den Kopf, daß man sich ihrer mit den wagen überfahren und an der rechten Hand schwer verletzt.- Auf dem

Krieg gegen weibliche Aerzte. Mehrere Zeitungen schreiben, Händen erwehren muß. Am Tage sieht man die weißen, mit brauner Kemperplaze wurde der Arbeitsbursche R. von einem Herrschaftlichen augenscheinlich durch eine zunftärztliche Korrespondenz bedient: Die Beichnung versehenen weiblichen Falter an den Stämmen und Aesten Wagen überfahren und erlitt Hautabschürfungen.- Vor dem Hause Pots­von mehreren Orts- Krankenkassen geplante Anstellung weiblicher der Bäume oder den Pfählen von Zäunen und noch sonst an allen damerstr. 126 stieß nachts gegen 11 1hr ein elektrischer Wagen auf Aerzte stößt auf ein eigenartiges Hinderniß, nämlich eine Bestimmung möglichen Orten ſizen, wo sie ihre glasharten Eier, mit einer einen Pferdebahnwagen. Derselbe wurde betriebsunfähig. Wen der preußischen Apotheken- Betriebsordnung vom 16. Dezember 1893. Schwammschicht bedeckt, niederlegen. Oft dringen sie auch in die die Schuld trifft, ist noch nicht festgestellt worden. Ein Fahrgast Daſelbſt heißt es wörtlich: Arzneien, welche nicht von approbirten Häuser eift, ut Berfaffer bieſer Beilen famines Tages die et que treffe ist noch nicht worden ein Aerzten verschrieben sind, dürfen nur dann angefertigt werden, wenn Wochenstube eines Schwammspinners in der Hohlfoyle seines Verlegungen. Der in der Germaniawerft in Tegel angestellte fie lediglich aus solchen Mitteln bestehen, welche auch im Hand- Tintenfasses auf dem Schreibtische. Die Gemeinden in der Um- Kaufmann Schwert ertrant am Mittwoch in der zur Werft gehörigen verkauf abgegeben werden. Da aber die meisten in Deutschland gebung Berlins lassen sich den Schwaminspinner nothgedrungen Badeanstalt. Das Zwillingsbrüderpaar Fritz und Willy Krahn, praktizirenden Aerztinnen keine ärztliche Approbation im Sinne des im Frühjahr etwas kosten, damit die Plage nicht gar zu sehr über in der Oranienburgerstr. 54 bei den Eltern wohnend, unternahm am § 29 der Gewerbe- Ordnung befizen, so sind sie, nach mehrfachen ge- hand nimmt; aber obgleich dann alle Gierschwämme, die irgend Mittwoch zu vorgerüdter Abendstunde eine Kahnfahrt auf der Spree. richtlichen Entscheidungen nicht als approbirte Medizinalpersonen sichtbar und erreichbar sind, entfernt werden, hat die Plage in den Unter der Lutherbrücke stürzte Friz. ins Wasser und ging nach wenigen anzusehen. Die preußischen Apotheker dürfen auf Verordnung der Jahren doch immerfort zugenommen. Die Bekämpfung sollte nicht Augenbliden unter, um nicht wieder an die Oberfläche zu kommen. meist in der Schweiz approbirten Werztinnen demzufolge, wie es auch im Frühjahr, sondern gerade jetzt vorgenommen werden. Jetzt ſizen wodurch das Unglück herbeigeführt, ist noch nicht recht aufgeklärt.- jezt geschieht, nur solche Arzneimittel abgeben, welche im Apotheken- wie gesagt die Falter an den Bäumen, von deren dunkler Rinde sie Durch einen Sturz aus dem Fenster hat am Donnerstag Morgen handverkauf freigegeben sind." sich durch ihre helle Farbe scharf abzeichnen. Ueberall, wo ein gleich nach 8 Uhr die 24 Jahre alte Schneiderin Antonie Körner Diese neueste Kampfeswaffe gegen die wohlthätige Ausübung Schmetterling ſigt, ist auch ein Eierschwamm begonnen oder fertig. den Tod gefunden. Die 60 Jahre alte Wittwe Rosalie Müller in der Praxis seitens weiblicher Aerzte ist recht stumpf, dem ärztlichen Es ist jetzt also leicht, Schmetterlinge und Eier zugleich zu ver- der Sebastianstr. 41 nahm sich durch einen Sprung aus dem Fenster Weiberfeind mußte es doch schon auffallend erscheinen, daß Rezepte nichten. Wenn dies etwa acht Tage hinter einander sorgsam ge- das Leben. Gestern Nachmittag um 6 Uhr wurde der 4 jährige im Ausland approbirter männlicher Aerzte anstandslos in allen schieht, wird der Erfolg nicht ausbleiben. Man kann auch annehmen, Snabe Böhnisch, Dresdenerstr. 20, von einem Rollfuhrwert todt­Apotheken ausgefertigt werden. Der Apotheker kann sich doch ins- daß die jetzt abgefegten und einfach zu Boden fallenden Eier in der gefahren. besondere in allerwenigsten Fällen nicht erste eine Approbations- Winterkälte, ihres Schwammschutzes beraubt, zu grunde gehen Feuerbericht. Mittwoch Abend 11 geriethen Stettiner urkunde vorlegen lassen. Diese Pragis ist durchaus gerecht werden, während die im Frühjahr abgefegten Gier gute Aussicht straße 59 Preßfohlen durch Selbstentzündung in Brand. Aus fertigt und was dem Manne recht ist, sollte der Frau gegen haben, zu überdauern, wenn sie nicht verbrannt werden; letzteres gleichem Anlaß wurde die Wehr Donnerstag früh 2 Uhr nach über doch auch billig sein. Und ist es trotz der von jener Kor- I wäre aber wegen der Mühe des Einsammelns gar nicht durchzu- Gostowsthstraße 11 gerufen. Gegen 5 Uhr hatte sich in