13. Auguft 1922.

Offizieren besetzt sind und ebenso das Kommando!

. Seite 3. Republik". Jn Wahrheit haben all diese Veran

Der Troppauer Diviſion; es wurde als müglich Die Präsidialfonferenz der 2. Internationale. ſtaltungen lediglich ſymbolischen Charakter. Sie find

anerkannt, daß auch die Stabschefs dieser Kom mandos dem franzöfifchen Offizierstorps entnom men wurden. Außer dem Oberkommando des Seeres ist also in den Händen französischer Offi­ziere das Kommando an der ganzen magharischen und polnischen Grenze". Ueber die Wirkung dieser Stellung der französischen   Ofiziere im tschechischen Heere auf die Staatspolitik wird gefagt: Die Uebergabe der höchsten wirklichen Macht über die ganze Armee an Organe eines fremden Staates ist ficherlich eine Tatsache, welche in der Bilanz der auswärtigen Politik des Staates irgendwie zum Ausdrud fommen muß. Es wäre zwar unrecht aus den Augen zu verlieren, daß es die tschechische Republik   war, welche formell die französische Re­gierung um die Enisendung einer Militärmission mit der angegebenen Aufgabe ersucht hat. Es ist fedoch klar, daß es sich insbesondere von unserer Seite um einen Aft so großen Vertrauens zu dem befreundeten Staate handelt, daß dies nicht ohne günstige politische Folgen bleiben kann, welche bei ber Natur der Dinge nicht gering sein tönnen." Daß die ganze wirkliche Macht über das tschechische Militär tatsächlich in französischen   Händen ist, un­terstreicht der Autor des Artikels zum Schluß noch mals: Die Unterordnung des Generalstabschefs unter den Minister für nationale Verteidigung ändert nichts daran. Man muß in Erwägung zie Die Zugeständnisse, welche die Reichsregie hen, daß der Chef des Generalstabes einem Mini­rung der bayrischen Fronde gemacht hat, sind in fter referiert, dessen Eingriff in das Meritum der Gemeinderates sind oder nur dann Sitz und Vihren Einzelheiten noch nicht bekannt, doch auch Sache dadurch begrenzt ist, daß er fein Fachmann Stimme im Gemeinderate haben, wenn und so­was über die Grundzüge verlautet, läßt erkennen, ist, sowie dem Umstand, daß es im Ministerium lange sie den verhinderten Gemeindevorsteher ver­daß es sich lohnt zu frondieren. In den Bespre­für nationale Verteidigung an einer genügend treten. Nach§ 1 der Novelle zu den Gemeinde- Die Verfassungsfeier in Deutschland  . Den nämlich zwei Erklärungen der deutschen   und chungen zwischen Dr. Wirth und Lerchenfeld wur­starten persönlichen Besetzung und Organisation gerade in der Umgebung des Ministers fehlt. Die ordnungen vom 7. Feber 1919, lg. Nr. 76, heißt Am 11. August wurden es drei Jahre, daß eine der bayrischen Regierung verfaßt, in denen fer Umstand vergrößert und verbreitert die tat- die bisher Gemeindevorstand genannte Gemeinde das Weimarer Verfassungswert fertig geworden, die Grundsätze des neuen Reichskriminal, bes fächliche Einflußsphäre des Generalstabschefs". förperschaft von nun an Gemeinde-( Stadt-) rat. und zur Feier des Tages fanden in gang Deutsch   Schuß- und des Beamtengeſetzes unangetastet biei­Wenn das schon tschechische Blätter schreiben, dann nach§ 19 der Gemeindeordnungen für Böhmen  , land festliche Veranstaltungen statt. Die gewalti tation" der Gesetze aber von der Reichsregie ben, in der Ausführung und Interpre muß es schon ziemlich arg sein und es wird wohl Mähren   und Schlesien   bestand der Gemeindevor- gen Massen von Teilnehmern, die sich namentlich auch unter den Tſchechen viele geben, die von dem stand aus dem Gemeindevorsteher und den Ge- in den großen Städten dazu einfanden, zeigte rung erhebliche Zugeſtändnisse" gemacht werden. daß der Gedanke der deutschen   Re­litär nicht sehr erfreut sein werden.

zungsfaale des Vollzugsausschusses der tschechoslo- Einfluß der Zweiten Internationale erfordert, des Schimpfes und der Schande sieht, sie sind ein Prag  , 12. August.( Eigenbericht.) Jm Sit-| widmen, wie es die Gegenwart und der wachsende Gegenbewegung, die in der Republit nur ein Gebilde walischen sozialdemokratischen Arbeiterpartei im auf die Funktion refigniert. Der unabänder neues, verspätetes Echo auf den Mord an Ra Prager Voltshause wurde gestern abends die Non- liche Entschluß Macdonalds wurde zur Kenntnis thenau. ferenz des Präsidiums der Londoner Internationale genommen und ihm für die erfolgreiche und glän- Sandlung zeigen, daß sie lebendig ist und sie hat Die Republit will durch eine äußere eröffnet. Der Sigungssaal war deforiert und eine zende Führung des internationalen Sekretariats dazu den 11. Auguft auserforen, ben dritten Jah mächtige Büste von Star I Marx ruhte an der wärmster Dant und Anerkennung ausgesprochen. restag des Inkrafttretens der Weimarer Verfas Stirnwand inmitten roter Draperien. Ueber Antrag der englischen Delegation wurde fung. Wie soll die Republik   weiteren Anstürmen Land: Henderson, Ramsay Macdonald  , J. S. und unter Beifall der ganzen Konferenz Tom tönnen? Verfassungsfeiern find, gleichviel ob eine An der Konferenz nahmen teil: für Eng zum neuen internationalen Sekretar einstimmig standhalten, wie soll sie vor der Geschichte bestehen Thomas, Tom Shaw und Harry Gosling; für Shaw gewählt, der das schwere und verantwor- Verfassung gut oder schlecht ist, nur äußeres Bei­Belgien: Emil Bandervelde und de Man; für tungsvolle Amt übernahm und erklärte, ihm alle wert. Die Republik   braucht erhöhte Werbekraft, Deutschland  : Otto Wels  ; für Schweden  : feine Kräfte und Fähigkeiten widmen zu wollen. um erhöhtes Ansehen zu erlangen. Sie bekommt Richard Sandler; für Dänemart: Alzing Ander- Ramsay Macdonald   bleibt weiterhin mitglied des beides, erhöhte Werbefraft und erhöhtes Ansehen sen; für Solland: Willem Hubert Vliegen; für Präsidiums. die Ukraine  : Boris Martos, Osip Bezpalto nur durch eine Politik der Taten. Von sich aus und Dr. Boris Matusento; für Grusinien  : den die eigentlichen Verhandlungen der Konfe- Das fann sie nur, wenn sie in erster Linie Wil­Nach Erledigung dieser Angelegenheit wur- muß die Republik   durch Taten für sich werben. Dr. Gregor Aiollo; für die Tschechoslowa renz begonnen, die bis 10 Uhr abends dauerten. Iensvollstrecerin ihrer Schöpfer, der deutschen   Ar­tei: Anton Nemec, Dr. Leo Winter und Dr. Die Verhandlungen waren vor allem den Be- beiter, wird. Sie wird die Masse ihre ehrlichen Franz Soukup. Die Konferenz wird vom Vor- richten über den heutigen Stand der inter  - Anhänger in demselben Maße mehren, wie sie sich, fizenden Henderson aus London   geleitet. nationalen Arbeiterbewegung, den energisch und zielbewußt, gegen ihre Feinde und Zu Beginn der Verhandlungen wurde die Verhandlungen über die Bedingungen des Zu- lauen Betrauer wenden wird. Frage des Wechsels in der Person des interna- fammenschlusses mit der Wiener Arbeitsgemein tionalen Sefretärs erledigt. Ramsay schaft und den Voraussetzungen zur Einberufung Macdonald hat wegen Ueberbürdung mit an des näch it en internationalen Arbeiter Die Einigung des Reiches mit Bayern  . deren Arbeiten in England und im Hinblick auf tongresses gewidmet. Die Verhandlungen die Unmöglichkeit, sich dieser Funktion ganz zu werden den ganzen Sonntag über fortgesetzt. wwwwwwww

Ausland.

französischen   Kommando über das tschechische Midas Amt der ständigen und als solche gewählten publit doch nicht so schwach gestützt ist, wie die der Einheit und um das Reich vor neuen Erschüt

Lerchenfelds Feldzug gegen die Sozialisten.

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Unerhörte Schikanen. In der gestrigen Num- Stellvertreter des Gemeindevorstehers nicht. Eine Gegner es gern wahr haben möchten. Die Leute terungen zu bewahren. Nach dieser Vorbereitung mer des Reichenberger Vorwärts" erschien eine ausdrückliche Bestimmung, daß die Stellvertreter der großen Schnauze freilich, die Ofiziere, Ober- der öffentlichen Meinung, darf man mit Sicherheit Notiz, von der zwar die gute Hälfte dem Wüten des Gemeindevorstehers in dieser Eigenschaft lehrer, Beamten usw., stehen grollend seitab, aber annehmen, daß viel, wenn nicht alles geschehen ist, des Bensors zum Opfer fiel, deren fümmerliche ständige Mitglieder des Gemeinderates find, ent- das Bolt weiß doch, daß seine Zukunft nicht bei um Herrn von Lerchenfeld die Aufrechterhaltung Reſte aber immerhin noch deutlich genug zeigen, hält weder die Novelle zu den Gemeindeordnun- den Lobpreisern der schwarz- weiß- roten Flagge, Bayerns   als Hort der Reaktion zu ermöglichen. welcher Schikanen fich die politischen Behörden der gen, noch die Gemeindewahlordnung vom 31. Jän bei der Hohenzollernschen Reaktion liegt, sondern Die Verhaftung des Genossen Fechenbach unter tschechoslowakischen Republik bedienen, um hier- ner 1919, Slg. Nr. 75, noch die in der eben ab- bei der Republik  . Eingeleitet wurden die Feier- läßt die erfreulichsten Schlüsse darauf zu, in wel­dem dringenden Verdacht des Landesverrates" ländischen Kommunisten Reisen in das Ausland gelaufenen Parlamentssession beschloffene Ge lichkeiten mit einem Aufruf des Präsidenten chem Geiste Lerchenfeld das Schutzgesetz zu hand­unmöglich zu machen. Es gehört ja zur Gepflogen- meindewahlordnungsnovelle( vergl. Nr. 13 und Ebert, der die Ziele der Republik   folgender- haben gedenkt und wozu alles ihm das Reich freie hem Geiſte Lerchenfeld das Schutzgesetz zu hand­heit der tschechischen politischen Behörden, auslän- 14 der Verbandsnachrichten"). Nach§ 65 der maßen umschreibt: Wir wollen teinen Bürger- haben gedenkt und wozu alles ihm das Reich freie bischen Sozialisten und Kommunisten die Einreise Gemeindewahlordnung, welcher die Ueberschrift trieg, teine Trennung der Stämme. Wir wollen and läßt. in die tschechoslowakische Republik zu erschweren Reihenfolge der Mitglieder des Gemeinderates" Recht. Die Verfassung hat uns nach schweren und den Sozialisten hierzulande, welche eine Reise trägt, versehen die Stellvertreter das Amt des Kämpfen Recht gegeben. Wir wollen Frieden. über die Grenze machen wollen, Paßschwierigkeiten Borstehers nach der Reihenfolge, in welcher sie Recht soll vor Gewalt gehen. Wir wollen Frei­zu machen. Aber nach dem, was wir dem Vor- gewählt wurden. Daraus ergibt sich an und für heit. Recht soll uns Freiheit bringen. Wir wollen Die Erfolge, die Bayern   dem Reich gegen­wärts" entnehmen, erreichen jezt diese Schikanen sich noch nicht, daß die Stellvertreter ständige Einigkeit. Recht soll uns einig zusammenhalten. über erzielt hat denn daß es in den Verhand ein unerhörtes Maß, das in einer demokratischen" Mitglieder des Gemeinderates find, ihm also auch So soll die Verfassung uns Einigkeit, Recht und lungen manches erschachert hat, kann man nicht Republit ruhig hinzunehmen, wir nicht gewillt dann angehören, wenn der Vorsteher nicht ber Freiheit gewährleiſten". bezweifeln, geben dem Grafen Lerchenfeld den find. Einigen Kommunisten wurden ohne Angabe hindert ist und sie ihn also nicht vertreten. Wohl Das fozusagen offizielle Verfassungsfest fand Mut, fich mit verdoppelter Wut auf die Arbeiter­von Gründen Auslandspässe verweigert. Einem aber ist dies aus den§§ 9 und 64 der Gemeinde- im Reichstagsgebäude   statt, die Rede hielt der vertreter zu werfen. Gestern vernahm man, er anderen, einem Beamten der Verwaltung des wahlordnung zu schließen. Nach§ 9, Abs. 3, badische Staatspräsident Hum me 1. Sie war ein habe den Genossen Fechenbach in Halle verhaf " Vorwärts", wurde ohne Angabe von Gründen, hat die Zahl der Mitglieder des Gemeinderates feierliches Bekenntnis zum Reichsgedanken und ten lassen, vermutlich, um ihm wegen der Eisner­als er sich bereits auf der Reise befand, der Paß einschließlich des Gemeindevorstehers und der symbolisch an ihr, daß ein Süddeutscher sie in der dokumente den Prozeß zu machen und um sich von der Gendarmerie abgenommen. Der Som Stellvertreter ein Dritteil der Zahl aller Mitglie Hauptstadt des Nordens hielt. Er rief die deutsche für Ernst Toller  , dessen Strafzeit bald abläuft, munistin Roscher verweigerte man die Ausferti- der der Gemeindevertretung zu betragen. Die Wirtschaft, die deutsche Jugend und die deutsche einen Nachfolger zu sichern, den er in der Festung gung eines Paffes mit der Erklärung:" Sie be- Einvechnung der Stellvertreter in die Zahl der Geistigkeit auf, gemeinsam am Wohle des Reiches nach Herzensluft quälen kann. Heute wieder kommenden Paß nicht, weil sie kom- Mitglieder des Gemeinderates hat nur dann und des deutschen   Volkes mitzuarbeiten. Wie sehr wird gemeldet, daß die Rebatteure der unabhän­munistin sind und noch dazu eine Ver einen Sinn, wenn sie ständige Mitglieder find. das Volk selbst sich mit der Republit eins fühlt, gigen Münchener Morgenpost" Kämpfer und Behörden ist einfach ein Standal, der den Aus- in Gemeinden, in denen die Wahl nach dem Lustgarten, veranstaltet vom Kartell der republika Das Blatt, das es gewagt hat, gegen Lerchenfelds trauensperson!" Diese Vorgangsweise der Nach§ 64 find bei der Wahl des Gemeinderates bewies am besten die Abendfeier im Berliner   Winter polizeilich eingezogen worden seien. land die notwendigen Schlüsse über die Zustände, Grundsaße der verhältnismäßigen Vertretung nischen Verbände. Ungeheuere Menschenmiassen die hier herrschen, geradezu aufdrängt. Wir sind stattfindet, der Vorsteher und der Stellvertreter hatten sich schon lange vor der festgesetzten Zeit Staatsstreich zu protestieren, soll dadurch neugierig, was die Regierungsstellen zu diesem den Parteien, zu welchen sie gehören, zuzurech versammelt. Als die Dunkelheit hereinbrach, wur- möglich am Erscheinen behindert werden. Borgehen ihrer untergeordneten Behörden sagen nen. Auch diese Bestimmung wäre unverständ- den etwa 3000 Fadeln entzündet. Endlose Züge sieht in der bahrischen Praxis das Gesetz zum und ob sie es vielleicht gar wagen werden, es gut lich, wenn die Stellvertreter nicht ständige Mit- bewegten sich mit Musikkapellen zu dem Plaße Schute der Republit" aus! Was ein echter Re­zu heißen. glieder des Gemeinderates sein sollten. Wir fom- vor dem staatlichen Schauspielhause, wo Ebert altionär ist, weiß eben auch das revolutionärste Die Stellvertreter des Gemeindevorstehers men also zum Schluß: Die Stellvertreter und Wirth mit Jubel aufgenommene Ansprachen Gesetz zu seinen Zwecken zu mißbrauchen. find ständige Mitglieder des Gemeinderates. Der des Gemeindevorstehers sind nicht nur hielten. Die Kundgebung war, wenigstens dem Gegen die Hakenkreuzlerei der Verband der deutschen   Selbstverwaltungsförper- dann und solange sie den verhinderten Gemeinde amtlichen Bericht zufolge ,,, die eindrudvollste", die deutschen   Schuljugend. Teplig teilt mit: Es ist die Frage aufgeworfen vorsteher vertreten, sondern überhaupt und seit dem Umsturze in Deutschland   stattgefunden Jede der nationalistischen Mord­worden, ob der erste und der zweite Stellvertreter ständig Mitglieder des Gemeinde hat ,,, und bedeutet ein überwältigendes Bekennt nis für die friedlichen und freiheitlichen Jdeale der Schandtaten, die seit dem Umsturz in Deutsch­des Gemeindevorstehers ständige Mitglieder des rates".

die blaffe Ahnung. Singegen der Attaché, der schwamm wie ein Hecht.

Und da geschah etwas, was den braven Je melta fast um fein amtliches Gleichgewicht ge­bracht hätte. Er hörte plöglich die Stimme Sahen­bruds neben sich:

Pardon, mein Herr!... Gestatten, daß ich mich vorstelle... Attaché Hayenbrud.

Temella suchte, Wasser spudend, nach Samm Jung. Herrgott, was tun? Er stammelte:

emelta... Josef Jemelta, Privatier." ,, Mit Vergnügen habe ich bemerkt, daß Sie ein ganz außerordentliches Talent zum Schwim­Es mangeln Ihnen, was man so sagt, nur die Kunstgriffe... Wenn Sie gestatten, bringe ich Ihnen in wenigen Stunden bei, was Ihnen fehlt... Natürlich nur, wenn es Ihnen nicht unangenehm ist, mein Herr. Wenn in berzeihen Sie wenn nicht wir fönnten gleich anfangen! Sie werden Freude haben!"

Jemelfa nidte:

,, Sehr verbunden, Herr... Herr Attaché!" ,, Aber bitte!... Schwimmlehrer zu sein

es ist förmlich meine Leidenschaft!"

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solche Art dazu beigetragen hätte, in meine Falle| ihm durch ihre kühnen Seebadkostüme aufgefallen zu laufen! Hihihi!"

Die beiden gingen gemeinsam zum Hotel zu­rüd. Die Kosten der Unterhaltung bestritt zumeist der Attaché. Er erzählte sehr Hübsches von seinen Befizungen am Rhein  .

Jemelta telegraphierte an den Herrn Rat: Angelegenheit steht gut. Brauche dringend Geld. Jemelka.

Jemelfa bekam nun, wie er gehofft hatte, rei­che Gelegenheit, den Verdächtigen zu beobachten. Dieser schien an Jemelfa wahrhaft Wohlgefallen zu finden. Der Schwimmunterricht wurde mit bielem Fleiß fortgefeßt. Man machte gemeisame Strandspaziergänge, Autofahrten, Segelbootaus flüge, traf sich am Spieltisch, bei Morgenspazier­ritten.

Hahenbrud war überhaupt ein Liebling der Gesellschaft, besonders der Damen. Er war ein netter Hofmacher, wußte interessant von seinen großen Reisen zu erzählen: seine Unterhaltung war geistreich, wizig; er war unermüdlich im Er­finnen von fleinen amüsanten Festivitäten.

Und nie, wenn er eine hübsche Idee ausge­hedt hatte, unterließ er es, ausgesucht höflich zu fagen: Jemelfa erwies sich als gelehriger Schüler, Sie halten doch mit, Freund Jemelfa!" Sabenbrud als sehr liebenswürdiger, geschickter Femella neigte immer mehr zu der Ansicht, Lehrer. Nach einer Stunde hatte der Detettive er- daß dieser liebenswürdige Mensch kein Schedfäl. staunliche Fortschritte in der Schwimmkunst ge- scher sein konnte. Noch einmal aber erwachte sein macht. Während er die von Hayenbrud verord- Wißtrauen, als Hayenbrud seine Einladung zu neten Tempi ausgeführt hatte, war er zu einem einem fleinen Hazardspiel ausschlug und dann, fröhlichen Schluß gekommen: ohne über sein Biel zu sprechen, fortging. Jemella Die Sache geht famos. Ist der Schweine folgte ihm durch die belebten Straßen und fah ihn hund der Shedfälscher, dann habe ich ja bei in einer luxuriösen Villa verschwieden. Jemelfa näherer Bekanntschaft die beste Möglichkeit, ihn zu wußte längst, daß das Häuschen der Besin einer überführen. Großartig, wenn der Spigbube auf jungen, schönen, lebensluftigen Dame war, die

war.

Eine Helfershelferin!" durchfuhr es ihn. D₁ wollte schlau vorgehen! Dieser Sayen­brud war wohl doch ein Spisbub! Am nächsten Tag machte Jemelfa in der Billa   seinen Besuch.

Jemelta schrieb hernach in sein Spesenbuch: Mademoiselle Madeleine... 5000 Stronen. Jemelta lächelte. Nein, dieses Luderchen hatte mit dem Bankbetrug nichts zu tun, da war fein Zweifel. Jemelta lächelte nochmals. Teufel, was doch alles nötig war, wenn man seine Amts­pflichten getreulich erfüllen wollte!

Am nächsten Tage lub Hayenbrud Jemelta zu einem Serrenfrühstück mit Champagner. Je melta wurde sehr fröhlich. Er weinte schlieißlich an der Brust des Attaches, aber es waren Tränen der Fröhlichkeit:

daß

Freund!... Das Leben ist schön!" Sayenbrud sorgte eine Stunde später dafür, Jemelta, der fast bewußtlos war, ins Bett fam. Jemella schlief den Nachmittag, die Nacht und den nächsten Vormittag durch, dann setzte er fich auf und sagte:

,, Und diesen wunderbaren Kerl habe ich für einen Spizbuben gehalten!... Aber Gott   fei Dant, ich habe mich nicht blamiert! Wie hat der Rat gesagt? Scharfsinn und Borsicht, Jemelka!.. Du hast dich ausgezeichnet, Jemella!"

Es flopfte, ein Kellner tam und überreichte Jemelta einen Brief. Da stand: Lieber Freund! Ich habe am zweiten Tage Ihrer Anwesenheit den Braten gerochen. Ich wollte daraufhin verschwinden, aber da ist mir ein anderer Gedante gekommen. Was hätten Sie da von gehabt, wenn Sie gar so balb wieder nach Hause hätten müssen. Wo sie doch an dem Süden

und

so viel Freude hatten! Ich dachte, ein gutes Werk zu tun, wenn ich Ihnen eine ausgiebigere Er holung verschaffte, und bin deshalb geblieben. Na, und war es nicht schön, Schnufélchen? Sie müssen zugestehen, daß ich für Ihre Gesundheit sehr nett forgte. Sogar schwimmen haben Sie gelernt. Und was ich Ihnen so an anderen Amusements ge­boten habe! Ja, das Leben ist schön! Ich gehe nicht fehl, wenn ich auf Ihre Dankbarkeit rechne, wie? Es tut mir sehr leid, daß ich nicht noch mehr für Sie tun fonnte. Einige Seebäder mehr hätten Ihnen sehr gut getan! Es fiel mir aber schwer, den Wunsch zu unterdrücken, das Geld, das Sic durchaus für die Bank retten wollten, auch anders­wo auszugeben. Sei versichert, daß ich an Deine Gesellschaft immer mit Vergnügen zurüddenken werde. Es heißt jetzt wieder anders, Dein nun schon ferner Freund Hayenbrud."

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Wann ist der Attache abgereift?" brüllte Jemelta. ,, Gestern. Eine halbe Stunde, nachdem der Herr schlafen gegangen waren!" fagte der Kell­

ner...

Jemelta tam heim, tief gebräunt, did, präch tig erholt, verjüngt. Und wer immer ihn fah, gra­tulierte ihm zu feinem Aussehen.

Jemelta ist nicht avanciert. Trotzdem seine Reise einen Erfolg hatte: auf dem Briefe des Gauners befand sich ein Fingerabdrud. Er wurde photographiert und, als dem flüchtigen Spizbuben zugehörig, der triminellen Daktyloffpie einverleibt. Es ist in Wahrheit ein Fingerabdrud Jemel­Bielleicht tout es noch einmal auf.

tas.