Gene

gestern vormittags im Sigungsfaale des Rat­hauses mit Begrüßungsansprachen des Bürger­meisters der Stadt Reichenberg und Protektors der Messe Dr. Bayer und des Messepräsidenten Herrn Theodor Liebieg eröffnet. Nach den Er­öffnungsansprachen besichtigten die Teilnehmer der Messe, 1700 Aussteller, von denen ein be­deutungsvolles Zeichen für die Qualität und die Zweckmäßigkeit der Messe 96 Prozent eigene Erzeuger und nur der Rest Kaufleute find, haben in 23 Gruppen die Warenmuster ausgestellt. Auch sonst ist die Meffe durch weitere Konzentrierung der Ausstellungsräumlichkeiten sowie durch über. fichtliche Gruppierung der einzelnen Produktions­weige fehr zwedmäßig eingerichtet. An der Er öffnung beteiligten sich außer den Veranstaltern und den führenden Persönlichkeiten der Messe auch Vertreter der Ministerien, der deutsche   Ge sandte, sowie Vertreter aus ausländischen Indu striellentreifen.

Ein vorbildlicher Jugenderzieher. Im Ab­teil eines Zuges der tschechischen Staatsbahn fan­ben wir dieser Tage an die Wand genagelt eine Visitkarte, auf der in tschechischer Sprache fol­gendes zu lesen war:" Tschechen  ! Tut Eure Pflicht. Rauft nicht bei Deutschen   und Juden!" Es interessierte uns, den Namen dieses Hezers zu erfahren und wir nahmen darum die Karte von der Wand. Da stand auf der Rückseite der Bisitenkarte:

Jan Procházka, správce čes. stát. školy v Banině  , p. Březova, Morava. Herr Jan Prochazka, deten Namen wir im Gedächtnis behalten wollen, ist also Leiter einer Staatsschule und glaubt wahrschein Itch. seine Funktion am besten ausüben zu fön­nen, indem er in der Oeffentlichkeit natio nale und Raffenhete betreibt. Man kann sich vorstellen, in welchem Sinne die Kinder erzogen werden, welche diesem zügellosen Chauvinisten anvertraut sind.

Die Mutter Gottes" mit der Kriegsmedaille. In einem italienischen Klerikalen Blatte findet sich, wie bie Wiener   Arbeiter- Zeitung  " meldet, fol­

gende Ankündigung:

Crespano, 31. Jult.

Noch ist der Eindruck der triumphartigen Rüd. fehr der Madonna del Grappa( einer Mabonnen­statue aus einer Stapelle vom Monte Grappa, die während des Krieges ins Hinterland gebracht wor­den war) nicht verklungen, da lebt die Erinnerung anläßlich des Jahrestages, 4. August, wieder auf.

Diesmal wird der Tag durch ein neues Ereig nis noch festlicher; es handelt sich um die Ver. leihung der Kriegsmebaille an die

men.

Das Komitee.

Baron lehnte den Zweikampf ab, stieg aber mit den Verurteilten an dem Gehölz aus dem Auto und ging hinter den beiden. in den Wald. Nach der Be­hauptung Gagerns hat sich das weitere in folgen der Weise abgespielt: Er habe dem Baron erklärt, sie müßten sich auf Tod und Leben schießen, der Baron könne zuerst schießen. Er habe sich in etwa 15 Schritten Entfernung von dem Baron aufgestellt und ihn aufgefordert, zu schießen. Der Baron habe Intend gebetet, sei wieder aufgeftanden, habe aber nicht geschossen. Darauf habe er- Ga gern erklärt, wenn der Baron nicht schießen wolle, so werde er bis drei zählen und dann seiner seits schießen. Er habe bis drei gezählt und ge­schossen. Auf den Schuß hin kehrte der Prinz, der weggegangen war, zurück und fand den Baron mit einer Schußwunde in der Brust anscheinend leb­los am Boden liegend vor, neben ihm stehend Ga­gern. Gagern beauftragte den Prinzen, aus dem Auto die Spaten herbeizuholen. Als der Prinz beim Auto ankam, hörte er einen zweiten Schuß fallen. Gagern behauptet, der Baron   sei wieder zum Bewußtsein gekommen, worauf er ihm erklärt habe, sie müßten sich nochmals schießen. Er habe wiederum bis drei gezählt und noch einen Schuß abgegeben. Ob der Baron   seine Waffe zur Hand genommen habe, wisse er nicht, nehme es jedoch nicht an. Die Seltion ergab das Vorhandensein von zwei Brustschüssen, von denen der eine nach dem Gutachten der ärztlichen Sachverständigen un. bedingt tödlich, der andere ein lebensgefährlicher Lungenschuß war. Ein Nahschuß ist nach Ansicht der Sachverständigen keiner der beiden Schüsse ge­wesen. Gagern und Stolberg   gruben dann mit den Spaten den Erschossenen ein. Die Leiche wurde im September 1915 durch einen Zufall gefunden. In dem angestrengent Untersuchungsverfahren wurde Gagern, ehe sich der Verbacht gegen ihn ver­bichtete, eiblich als Zeuge vernommen und machte unter seinem Eide  , um jeden Verdacht von sich ab­zulenten, wissentlich falsche Angaben. Von Gagern wurde wegen dieser Tat im Kriege zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, jedoch im Jahre 1918 am ne ft i er t! Er lebt derzeit im Auslande. Das Berliner Tageblatt" wird jetzt von einem Leser darauf hingewiesen, daß ein Frei­herr von Gagern bei der Ermordung

stav 2 andauers beteiligt war. Er hat als erster mit seiner Reitpeitsche auf Landauer einge schlagen und ihn zu Boden geworfen. Wegen Ge­fangenenmißhandlung wurde er deswegen zu 300 Mart Geldstrafe verurteilt. Es wäre von Interesse festzustellen, ob diese beiden Herren von Gagern identisch sind.

Mutter Gottes selbst. Die feierliche Zeremonie wird vom Fürst- pelfelder fallend, zünden und sodann auf das dort bischof von Trient   vollzogen werden. Außer- gelagerte Getreide übergreifen. Um die hiedurch ent­dem wird der glorreiche Feldherr General Giardino stehenden leicht vermeidlichen Schädigungen tunlichst sowie andere Zivil- und Militärbehörden teilneh- hintanzuhalten, wird allen Landwirten bringend emp­fohlen, das bereits geschnittene Getreide 30 Meter weit von der Bahnstrede zu entfernen und das Siop Die Mutter Gottes" vor solchen Blasphe- pelfeld mit Schuhfurchen durchzuadern, welche pa­mien zu bewahren, ist nicht unser Amt. Na, hof- rallel der Eisenbahnstrede laufen, damit dem Feuer fentlich zeigt sie sich für diese ehrende Verleihung Einhalt geboten werde. Die Schuhfurchen find ins­der Kriegsmedaille dankbar und läßt über das besondere rings um das auf dem Felbe bereits ge­Komitee dieser Feier den Geist der Erleuchtung lagerte Getreide zu ziehen. Das Getreibe, welches fid) kommen. Notwendig hätten es dessen Mitglieder an den Bahnstreden befindet, ist zu bewachen und schon sehr dringend! womöglich bald abzuführen. In gleicher Weise ist für die Sicherheit der Wälder Sorge zu tragen. Trodene Blätter, Zweige und Gras sind aus dem Feuerrahone zu entfernen; es wird empfohlen, zwischen der Bahn­ftrede und dem Walde einen Schußgraben auszuheben. Die Bahnverwaltungen haben alle möglichen Maß­nahmen getroffen, um dem Funkenflug zu steuern, auch eigene Brandbegehungswachen errichtet. Die Nichtbeachtung dieser Berordnung unterliegt ben

Deutsche Heldenoffiziere". Die deutschen   At ten gegen die beiden Mörder v. Gagern und Prinz Stolberg  , die dieser Tage bom belgi­schen Gericht in Brügge   zum Tode verurteilt wur­den, ergeben folgenden Tatbestand:

Klekheim.

13. August 1922.

1 Hilfe feine Pläne schmieden, sich die österreichische Melttuh nochmals zu erobern. Das Geld von Eine Geschichte aus dem alten Desterreich Kleßheim hat ihm wenig Glüd gebracht. Er ver zunächſt. Kleßheim   ist ein mächtiger Herrensis puffte es in seinen Abenteuern. Es waren viele eine Wegstunde von Salzburg  , da noch die Bischöfe, Millionen Schweizer Franken  . auch die Regenten Salzburgs waren. Aus dieser Und wieder schlief Klesheim. Bis zum Beit stammt das herrliche Sommerschloß im Kleß- 6. August 1922. Da erwachte es zu neuem Leben. heimer Park. Fischer von Erlach   hat es erbaut und An diesem Tage erfüllte seinen Park wieder der Bischof Wolf Dietrich   war es, der hier Sof hielt: Jubel eines Kindertausend. Das tam so. Der wirklich Hof hielt, so wie alle die Fürsten   seiner Arbeiterverein Kinderfreunde für Desterreich ver­Beit, um die Macht dadurch zeigen und den Wei- anstaltet heuer zum erstenmal zwei Sommerturse bern zu dienen, die auch des Bischofshofes für seine Amtswalter. Sie sollen in gegenseitiger Schmuck und Zierde waren. Weit hinaus über das und in der Aussprache mit den Lehrern der Er­Land fliegt von der Terrasse des Sommerschlosses sieherschule des Vereines im Schloß Schönbrunn  der Blid, hin zunächst zur Feste Hohensalzburg  , die Erziehungsformen gewinnen, die sich der Ver­der einst viel umstrittenen, und darüber hinaus ein durch seine praktische und theoretische Arbeit bis zu den Felsmauern und Firnen im Süden. bereits erobert hat. Erziehungslehre und Organi. Reich ist Salzburg   an schönen Bliden, zu den fation, Hygiene und Naturwissenschaften, Hand schönsten aber zählt dieser von der Terrasse, der fertigkeitsunterricht und Spiel im Freien, Büche dem mächtigen Bischof die Beruhigung gab, daß reikunde und Bibliothekswesen sind die Gegen er hier ungestört die Freuden des Hofs und der stände, über die in dieser Schule gesprochen wird Liebe genießen konnte. So oft sein Blick auf die oder die praktisch geübt werden. Und für diesen Veste fiel, konnte er denken, daß hinter ihren diden Zwed hat der rührige Salzburger Landesverein Mauern seine Widersacher gefangen seien. Heute durch seinen Obmann, den Landespräsidenten hausen Proletarier in der Festung und eine kleine, Breitenfelder, leßheim auf zwei Mo­ganz kleine Wachabteilung unserer Wehrmacht. nate gepachtet. Nur das Winterschloß. Aber Einst war aber Hohensalzburg   der Sitz der Macht, es reicht aus, um die dreißig Kursteilnehmer zu auch die Stierwascherlegende hat hier ihren Schau- beherbergen und für die verschiedenen Unterrichts­play. Einmal, so erzählt die Legende, seien die zwecke die Räume zu gewinnen. In den weiß­belagernden Feinde besonders hartnädig gewesen blauen Polsterstühlen der erzherzoglichen Zeit­und fast verzweifelten schon die in der Festung der Weißblau- Sult war eine der Marotten des eingeschlossenen Strieger und Bürger. Da griffen Erzherzogs fizzen nun Proletarier und Brole­sie zu einer List. Der Feind mochte damit rechnen, tarierinnen aus den Westalpen und folgen dent daß er die Eingeschlossenen aushungern werde. Vortrag der Lehrer oder besprechen mit ihnen das Darüber sollte er getäuscht werden. In der Tat Gehörte. Auf dem weiten Schloßplatz vor dem war ja schon alles Vich aufgezehrt. Nur ein Stier Sommerschloß aber spielen sie mit den Kindern war noch da. Er graste als letzter Schatz der Be- von Liefering, Magglan, Nonntal oder Salzburg  . lagerten noch täglich auf dem Festungswall. Er Diese fommen Tag für Tag, um spielend Ferien sollte nun helfen, die Feinde zu täuschen. Täglich zu genießen und dabei doch auch die lebendigen bekam der Stier einen anderen Anstrich. Bald war Helfer zu sein, ohne die eine Unterweisung im er weiß, bald schwarz, braun oder fchedig. Am Jugendspiel nicht möglich ist. An diesen Scharen Abend aber mußte er wieder abgewaschen werden, werden die Amtswalter lernen, wie man mit Kin­um am nächsten Morgen im neuen Farbenkleid dern spielen soll, was man alles mit ihnen spielen erscheinen zu können. Die Feinde ließen sich wirk- fann. Und zur Belohnung gibt es dann ein er­lich täuschen und zogen ab. Seither aber heißen quidkendes Bad in dem großen Bade- und die Salzburger Stierwascher", die Festung aber Schwimmbaffin mitten im Parte, lauschig unt mit ihren aus dem Felsen wachsenden Mauern, sponnen von allerlei Gerante, und dann eine fräf mit diesem fast in eins verschmolzen, galt als un- tige Jause, bei deren Herbeischaffung des Ob. überwindlich. So konnte denn der Bischof beruhigt manns zweite Seele, die Genossenschaftsseele, träf­ein Symbol grüßte Hohensalzburg   herüber zum auf leßheim von seinen Sorgen ausruhen. Wie tig mitwirft. Sommerschloß inmitten der herrlichen Barts.

Max Winter.

geschloſſen.

So kann man sich also denken, was denn am ersten Augustsonntag in se le z heim für ein Fest Habsburger, der Erben, Eroberer und Räuber so die Jugendweihe der Salzburger   Kinder, das Feſt, Dann wurde Kleßheim ein Besitz mehr der war. Am Vormittag gab es im Mozarteum schon vieler Schlösser, In allen Gauen des alten Dester womit die Kinderfreunde ihre ,, arbeitsmündig" Zum Schuße der Ernte gegen Funkenflug. Amt reich hatten sie solche Size; Sommerpaläste, Jagd gewordene Jugend in das Leben der Erwachsenen lich wird verlautbart: Es kommt in letzter Zeit schlösser, Residenzen, ewig unbewohnt und unbe- einführen, und am Nachmittag wallte ein mäch häufig vor, daß Funken der Lokomotiven, auf Stop- nüßt, nur ab und zu auf einige Tage den hohen tiger Bug von gut zweitausend Erwachsenen und Herrschaften" dienend, wenn höchstdiefelben ge- Kindern nach Kleßheim hinaus, um mit einem ruhten" zu erscheinen. Anders mit leßheim,| Kinderfest die Schule der Väter und Mütter und das wurde eines Tages aus seinem Dornröschen älteren Schwestern und Brüder zu eröffnen. Und fchlaf geriffen. An dem alten österreichischen Hof durch alle Reden, die des Landesobmanns, die des gab es einen alten Prinzen, den Bruder Ludwig Landeshauptmanns Robert Preußler  , wie die des Viktor des alten Franz Josef  . Dieser Prinz war Reichsobmanns der Kinderfreunde und die letzte gegengeschlechtlich veranlagt. Da das österreichische endlich, die des Leiters der Schule, Stanisz, tlang Gesek die Bäderastie verfolgte, so mußten auch die eine große Hoffnung, die, daß es der proletarischen gegen den Erzherzog einlaufenden Strafanzeigen Straft gelingen möge, diese herrliche Stätte dau­vom Hofgericht, in dem der Kaiser   Recht sprach, ernd für das Erziehungswerk des Proletariats zu verfolgt werden. Sie führten dazu, daß Ludwig gewinnen. Dann wäre Kleßheims Dornröschen. Bittor schließlich verbannt wurde, als zu viele schlaf dauernd überwunden. Aber eine andere solcher Geschichten ruchbar geworden waren. Sein Welt wäre es, die neue Welt, die hier Einzug Verbannungsort war leßheim. Sier brauchten hielte. Das sind noch Träume. Vorläufig wollen nur nach dem Wunsche des hohen" Kranken die wir uns der Wirklichkeit freuen, die uns die neue­zu seinem Siebesbetrieb nötigen Bäder eingebaut fte Geschichte von Sleßheim gibt, werden und die Verbannung konnte beginnen. Seleßheim wird aufgehen. Sie war nicht so schredlich. Außer dem Sommer- Salzburg, 8. Auguſt. Bom Dezember 1914 bis Ende März 1915 lag schloß stand dem Brinzen noch das Winterschloß, der Stab des dritten Garbe- Ulanen- Regiments, ein einstöckiger, nach dem Süden liegenden Bau dem v. Gagern angehörte, in einem Schloffe des gesorgt. Witten   in den verschwiegensten Teil bes Die Bibliothet ist auf drei Monate zur Verfügung und auch für ein Gefängnis war Barons   d'Udekem südlich von Brügge   im Quar- Strafbestimmungen des§ 450 Str.- Ges. Partes ist ein kleines, zierliches Schlößchen hin­tier. Zwischen dem Ehepaar d'Udekem und der Ein- Errichtung von Eisenbahnwerkstätten in Bribram. gebaut, das ,, Hoyosstödt". Auch ihm fehlt nicht quartierung herrschte gutes Einvernehmen. Ber Die Silberbergwerke von Přibram   stehen vor der Ein- das zwei Meter tiefe Wannenbad ganz eigener Gagern entwickelte sich eine leidenschaftliche Bustellung. 500 Arbeiter sollen entlassen, bezw. pensio- Bauart. In dieses reizende Waldhaus wurde der monaten beinahe in allen Parteiblättern. Gleich Diese Mitteilung lesen wir in den Sommer­eigung zu der Baronin, die von ihr, wie fich niert werden. Statt ihrer werden bis Ende L. J. nur Erzherzog in Arrest" geschickt, wenn beim Raiser sam als Entschuldigung wird beigefügt, daß es aus dem Briefwechsel zwischen beiden ergab, er- etwa 20 neue Arbeiter aufgenommen werden. Um wieder einmal eine Anzeige eintraf. Es waren widert wurde. Aus dieser Leidenschaft erwuchs der der Stadt Přibram   einen Ersatz für das Eingehen der immer so ziemlich dieselben Menschen, die dem dringend nötig ist, die Inventur vorzunehmen Plan, den Baron zu beseitigen, da auf andere Weise Bergwerke zu schaffen, ist die Errichtung von Eisen- Erzherzog zuerst die Opfer zutrieben und dann oder, es muß eine Neueinteilung der Bücher­eine Lösung der Ehe nicht möglich schien. Gagern bahnwerkstätten projettiert. Eine vor einiger Zeit die Anzeige erstatteten. Sie bewiesen so nach allen bestände vorgenommen werden. In den meisten fam auf den Gedanken, dem Baron einen Zwei- in Přibram abgehaltene Interessentenversammlung Seiten hin ihre Unentbehrlichkeit und sicherten Fällen ist das Schließen der Bücherei doch nur fampf aufzuzwingen. Er suchte zunächst den Or hat beschlossen, durch eine Abordnung den Präsiden sich selber ihr üppiges Ravaliersleben. aus Gründen der Bequemlichkeit erfolgt, weil man donnanzoffizier des Regiments zur Unterstützung ten der Republik   zu ersuchen, daß er die Bewilligung dem Bibliothekar einredete, baß in den Sommer­bei dem Duell" zu gewinnen. Als dieser schroff für den Bau der Eisenbahnwerkstätten beschleunigen monaten niemand Bücher lesen will. Und wenn ablehnte, wandte sich Gagern an den Prinzen Stol- möge. sich Leserschaft und Bibliothekare diese Vorstellung berg  , der, ohne weiter zu fragen, die Erfüllung der Und nun eine Geschichte aus dem neuen gegenseitig einsagen, so geschieht es schon, daß Errichtung einer meteorologischen Station in Desterreich. Schließlich starb Erzherzog Ludwig beibe Teile daran glauben und die Bücher hübsch Bitte zusagte. Pfingsten 1915 hielt Gagern den Saaz. Die Meteorologische Staatsanstalt in Prag   hai Bittor. Die Schlösser blieben mit ihren immensen in Ruhe lassen. Gegen eine Büchereischließung, Zeitpunkt für die Erfüllung seines Planes für ge- auf das Einschreiten des Landwirtschaftlichen   Bezirks- Stunstschäßen unter der obersten Behütung eines die aus diesen und anderen Gründen erfolgte, tommen. Das Regiment bes Angeklagten war in- vereines Saaz um Errichtung einer Meteorologischen   aber schon sehr altösterreichischen Sofrats, eines haben alle Bildungsfunktionäre der Arbeiterschaft zwischen nach der Provinz Limburg   verlegt worden. Station zweiter Ordnung in Saaz bekanntgegeben, Bruders des Barons Gautsch und dieser behütete energisch Stellung zu nehmen. Gagern erklärte dem Prinzen Stolberg, fie würden baß sie bereit ist, in Saaz eine meteorologische Sta- die Schlösser so gut, daß sie womöglich nie aus am 25. Mai früh nach dem etwa 150 Kilometer tion zu errichten. Als Beobachter wurde Prof. Wip- dem Dornröschenschlaf hätten erwachen sollen. Es dungswesen tätig ist, wird bestätigen, wie schwer Wer innerhalb der Arbeiterschaft im Bil entfernten Schloffe des Barons d'Udekem fah- permann vorgeschlagen. Die Ausrüstung kann jedoch war auch zu schön, oberster Herr von Kleßheim zu es ist, die Arbeiter als ständige Leser guter Bücher ren; Stolberg   habe nichts weiter zu tun, als den mit Rücksicht auf den Mangel an Instrumenten erst sein. Da schien es eines Tages anders kommen zu zu gewinnen. Ein verständiger Kaufmann wird aBron zu einer Auseinanderseßung aus dem mit der Zeit vervollständigt werden. Schlosse ins Auto zu holen. Am 24. Mai fuhren wollen. Ein englisches Hilbskomitee war von dem die Verurteilten im Auto nach Brüssel   und von Mord in einem larpathoruffifchen Badeorte. In damaligen Leiter der Wiener   Jugendfürsorge auf einen Verkaufsladen niemals auf drei Monate dort am 25. früh morgens in der Richtung auf dem Kleinen Badeorte Nelipin in Karpathorußland Aleßheim aufmerksam gemacht worden, als es die schließen, weil er sich einrebete, daß die Stund Brügge weiter. Gagern hatte schon aus dem haben vier unbekannte Täter, die mit Soldatenuni- Absicht äußerte, für Wiener   Kinder eine dauernde schaft im Sommer nichts eintauft oder daß man Quartier zwei Spaten mitgenommen. In einiger formen bekleidet waren, den reichen Fuhrwerker Erholungsstätte zu errichten. Und die Engländer eine Inventur vornehmen muß. Er weiß, daß burch bas Schließen des Geschäftes bie Stunden Entfernung von dem Schlosse ließ Gagern an einem Kleinmann, seine Frau und ein achtjähriges waren bestens Willens. Aber weniger guten Gehölz halten und suchte im Beisein des Prinzen Töchterchen ermordet. Stleinmann hatte sich oft seiner Willens waren die christlichsozialen Gewalthaber verloren gehen. Um wieviel mehr schadet aber einen Stampfplay" aus. Gagerit wies den Brin. Bohlhabenheit öffentlich gerühmt, was die Aufmert. des Landes, dem das Schloß beim Umsturz zuge- die Schließung der Bibliotheken dem gesamten zen an, den Baron, während er selbst im Auto war- samkeit der Verbrecher auf ihn gelenkt haben dürfte. fallen war. Sie machten den Engländern solche Bildungswesen der Arbeiterschaft; die mit vieler ten wollte, unter den Vorwand, daß er zu einer Das Verbrechen hat unter den Babegästen natürlich Schwierigkeiten bei der Vertragsschließung, daß Mühe geworbenen Befer gehen wieder verloren. Konferenz nach Thielt kommen sollte, ins Auto zu große Aufregung hervorgerufen. der größte Teil der Tatkraft des Komitees barauf Der Arbeiter, der, folange er gute Bücher las, holen. Der Prinz handelte der Anweisung Gagerns aufging und die Lust mehr und mehr erlahmte, die Schenke mied, findet diese wieder, die Arbei für Menschen zu schaffen, die es einem so schwer terin, die dem Buche zuliebe auf das Kino ver machten, ihnen gutes zu tun. Eines Tages zogen zichtete, begeistert sich neuerdings an den Kino­fie sich zurück und ließen das Werk mitten in ber bramen oder sie geht wieder in die Kirche. Wenn fchon begonnenen Arbeit stehen. Das war 1921. dann die Bücherei nach drei Monaten wieder ge­Damals war das Winterschloß schon geräumt geöffnet wird, wundert sich der Bibliothekar, daß wesen und es wurde schon für die Zwede eines trop der neuen Einteilung und der Inventur kein Kinderheimes hergerichtet. Die vielen Kunstschähe einziger Leser oder mur hie und da einer nach waren samt den Herrlichkeiten des Sommerschlos- chern tommt. Dann geht das Mörgeln über den ses gegen Schweizer Franken   ans Ausland ver- Understand der Massen wieder an. Es gibt tauft worden und Kaiser Karl tonnte mit ihrer Fälle, wo der Bibliothekar ben Organisationen

Rückgang der Thphusepidemie in Prag  . Wie die gemäß, und der Baron   setzte sich ohne Bedenken zu Gesundheitsabteilung der politischen Landesverwal. Gagern ins Auto, während Brinz Stolberg neben tung mitteilt, wurden vom 6. bis 12. Auguſt aus dem Chauffeur Plaz nahm. Auf der Fahrt zu dem Groß- Prag in das Weinberger Krantenhaus 15 Per­Gehölz erklärte Gagern: dem Baron, es müsse zwi. sonen mit Typhuserscheinungen eingeliefert. Im schen ihnen ein Duell stattfinden; er begründete dies gleichen Zeitraum wurden 15 Typhustrante aus dem damit, daß der Baron entgegen seiner Zusicherung Strankenhause geheilt entlassen. An Typhus   starb Dr. Waffen in seinem Schlosse verborgen und Lederer. Neue Erkrankungen von Studenten waren dienstlichen Bescheinigung veranlaßt hätte. Der haus wurde ein Typhusfall eingeliefert. so zur Ausstellung einer falschen nicht zu verzeichnen. In das Algemeine Stranken­

ihn Gagern