8. November 1922.
Demokratische
,, Verfassung“
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- und Reaktion.
Ringsum in der ganzen Welt sehen wir die Realtion wachsen. Glauben Sie, daß Sie vor die fer Reaktion bewahrt sein werden? Bumal Sie die Egponenten der Reaktion in Ihre Regierung aufnehmen!
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zeugen, so war es diese Tat. Stellen Sie sich vor. daß man Ihnen so etwas zumuten würde! Und da möchte ich dem leider abwesenden Herrn Kollegen Stransty auf seine Worte erwidern, daß es den Deutschen nirgends so gut geht, wie in die sent Staate. Ja, mit Ausnahme der Deutschen in der Schweiz haben wir die höchste Valuta. Aber wenn mit der Valuta Not und Elend der Arbeitenschaft verbunden ist, wenn mit der Valuta nationale Unterdrückung verbunden ist, dann hört sich das Zufriedensein von selbst auf und es ist ein frivoles Wort zu sagen, daß das Glück eines Volles mur darin besicht, ob es in einem Lande mit guter oder schlechter Valuta ift.( Beifall.) Ein paar Worte noch zum Erpose des Herrn
nur dann und folange getan, solange sie in der Regierung maßgebenden Einfluß ausüben fonnten. Die Besetzung der einzelnen Ministerien zeigt, daß Rede des Genossen Dr. Heller in der gestrigen Senatsfizung. die wichtigsten, von den Feinden der Arbeiter fchaft, von Klaffengegnern besetzt sind, daß der Bor bierzehn Tagen sind hier drei Minister das Recht, ihre Steuern selbst einzuheben und Einfluß der Arbeiterschaft in den letzten drei Jah aufmarschiert und haben uns mitgeteilt, nach übertrugen es auf die Steuerämter, feitdem sind ven in geradezu ungeheuerer Weise gesunten ist. welchen Grundsägen sie regieren wollen. Das die Gemeinden in ihren Einnahmen vollständig Die österreichischen Sozialdemokraten haBrogramm der neuen Regierung wurde würdig abhängig geworden von der Regierung und erst ben in den zwei Jahren, die sie in Desterreich mit eingeleitet durch den Schuß, der wenige Tage da im Juli dieses Jahres hat die Regierung wieder regiert haben, für die Arbeiterschaft viel mehr genauf in Freudenthal fiel. Es war geradezu einen natürlich heimlichen Erlaß herausgegeben, leitet als Sie in den vier Jahren hier. Schon wie ein Zeichen, ein Wahrzeichen dieses Stan in welchent den Steuerämtern aufgetragen wird, der Herr Sollege Stranffy hat angeführt, daß es tes, daß wenige Tage, nachdem die Herren uns so wenig als möglich Steuergelder herauszugeben. nicht im Interesse des Staates gelegen sein fann, ihr Programm mitgeteilt hatten, die Soldaten die und heute ist es so bei uns, daß die Gemeinden wenn derselbe aus einem Industriestaat in einen fes Staates wehrlose Bürger überfielen und einen den größten Teil der Umlagen vom Jahre 1920 Agrarstaat zurüdgeht. Das unterschreibe ich volldavon töteten. Es ist uns hier wieder von der und 1921 noch nicht erhalten haben. Die Steuern, ständig. Sie richten durch ihre Wirtschaftspolitik Finanzministers. Loyalität diefem Staat gegenüber gesprochen die in den Gemeinden bezahlt werden und auch unsere Industrie zugrunde. Es gibt eine Schicht Das Budget für das Jahr 1923 weist einen worden. Bersuchen wir einmal in aller Ruhe unse- die Gemeindenmlagen, verwendet die Regierung im Staate, die von dem allem profitiert, die Bau- Abgang von ungefähr einer halben Milliarde ren Standpunkt zu dieser gewiß sehr wichtigen für sich und die Gemeinden müssen betteln gebenten. Das gesamte Wirtschaftsleben in diesem auf. Gs ist ein öffentliches Geheimnis, daß das erste Frage zu fennzeichnen. Dabei sei von vornherein um jeden veller Vorschauß. Das ist ein Stüd Ver- Staate wird heute von drei oder vier Großkanten Budget, welches dem Ministerium vorlag, einen festgestellt, daß wir mit allen hysterischen Roman faffung dieses Staates. Auf diesem Umweg versucht beherrscht, vor allem von der Zivnostenska Abgang von 6.25 Milliarden aufweist. Wie kann tismen oder romantischer Hysterie von Hochperrat man wieder einen Teil der Rechte der Staats- banka, die es verstanden hat, sich die Wiener | man nun von 6.25 Milliarden bis auf 0.5 Milli und ähnlichen Dingen nichts zu tun haben, daß bürger zu fürzen. Banken anzugliedern. Wie hat man es nach dem arde hinunterkommen? Wer sich das Budget, das wir auch Ankündigungen von Hochverrat und unser Militarismus! Es ist heuer Umsturze gemacht? Das Bankamt für Finanzen, heuer vorgelegt wurde, etwas genauer ansieht, nicht sehr ernst zu nehmten in der Lage find. Aber in dieser Beziehung das erste Mal, daß in einer in dem der heutige Finanzminister vom ersten bemerkt, daß es aufgebaut auf unwahren, den als Sie und Sie allein- den Smat grin Regierungserklärung von der Einführung der Mi Tage an die ausschlaggebende Rolle gespielt hat, iesigen Verhältnissen nicht mehr entprechenden deten, haben Sie uns nicht gefragt. Sie sind über; lis nicht mehr die Rede ist. Allerdings wenn wir bat einfach diesen Banken die Herausgabe von 3iffern ist. Die Stohlenabgabe und Umsatzsteuer das Selbstbestimmungsrecht der Völker, ruhig hin von einem sehr wichtigen Mitglied einer derzei Mitteln für die Industrie zur Auszahlung der wird um je 400 millionen herabgesetzt. Trotzdem weggegangen. Sie haben von vornherein den tigen Regierungspartei, nämlich vom Herrn Dr. Löhne verweigert, wenn sie sich nicht dem Dittat weist das Budget für das Finanzministerium mut Grundsatz praktiziert, daß es in diesem Staate Stramarsch hören, was er in Proßniz gefagt hat, der Zivnostenska banka unterwarfen. Die wirkliche einen Abgang gegen das Vorjahr um ungefähr zwei Sorten von Menschen gibt: Die Angehöri man möge in die tschechoslowakische Armee russische Macht in diesem Staate haben die Banken in der 73 Millionen aus. Eine ganz große Anzahl von gen der Mehrheitsnation und die Angehörigen der Offiziere der Wrangel-, der Koltschat- und Deni- Hand und umsomehr als sie repräsentiert sind Steuern, von denen man heute in der Strife gan; Minderheitenationen. Es ist unmöglich, von Men finarmee aufnehmen, jene reaktionärsten Ele- durch die einflußreichsten Mitglieder der Regie- genau weiß, daß sie im Jahre 1923 viel weniger schen, die man von vornherein als besondere Stamente, dann wissen wir schon, wohin der eure rung. Es ist ganz richtig, wenn gefagt wird, daß einbringen als im Jahre 1922, sind für 1923 in tegorie mit geringen Rechton ausstattet, das Begeht. Von allen Seiten hören wir, daß alle die die Realtion überall vorwärts geht. Gewiß, aber das Präliminare mit einem weit höheren Betrag fenntnis der Loyalität zu verlangen. Dann wer Ülebergriffe, welche in der altösterreichischen Ar- was geschieht in diesem Staate, um der Reaktion eingesetzt worden als für 1922. Es sind das die den Sie dieses Bekenntnis mit Recht verlangen mee den Soldaten gegenüber Brauch waren, wie einen Riegel vorzuschieben? Einkommensteuer, die Erwerbstener, die Erwerbtönnen, wenn Sie in diesem Staate den Unter derkommen. Und da verlangen Sie Loyalität und steuer von Aktiengesellschaften, die Stempel, Ge schied zwischen den Nationen fallen laffen. Nun Liebe? Das ist wieder ein Stüd Verfassung. Ich richtsgebühren, die um nicht weniger als 180 weisen Sie auf die Verfassung und auf das all habe mit sehr vielen Soldaten gesprochen und sie Millionen Kronen höher für 1923 als früher ein gemeine Wahlrecht hin. Wenn die Herren, die haben sich ungentein beschwert,( Zwischenruf des gesetzt sind, es sind die Zölle, bei denen das Plus feine Sozialisten sind, auf die Verfassung hinwei- Sen. Lish.) Entschuldigen Sie, Herr Kollege Lish, 108 Millionen beträgt, die Zoffiautionen, it fen, fann ich es noch verstehen; ich bin aber der ich sagte nicht, daß die deutschen Soldaten schlech 40 Millionen, die Wasserkraftsteuer, die um 10 Ansicht, daß Sozialisten auf die Verfassung eigent ter behandelt werden als die tschechischen, nein, Millionen steigt, die Fahrkartensteuer, die um 30 fich fein gar so großes Gewicht legen sollten. Ber- alle werden gleich schlecht behandelt. Sie glauben Millionen steigt, die Frachtsteuer, die um nahezu faffungsfragen find Machfragen. Geschriebene es mir nicht. Da verweise ich nur auf die Nova 100 Millionen steigt, usw. dieses Budget verhüllt Verfassungen haben mir dann einen Sinn und doba", cin Organ der Regierungsmehrheit, die die tatsächlichen Zustände. Dieses Budget liegt Wert, wenn sie der genaue Ausdrud der wirtli geschrieben hat:„ Unsere Armee ist eine Stüße in der Linie der Politik der tschechoslowakischen Re chen in der Gesellschaft bestehenden Machtverhält- des fapitalistischen Systems geworden." gierung. Das ist jene Politik des Ausweises von nisse sind. Das tapitalistische Bürgertum versteht Bandelsbilanzen, der Veröffentlichungen durch die es sehr gut, der Verfassung jenen Inhalt zu ges Die Demokratie im öffentlichen Leben Gesandtschaften und Konsulate im Ausland. Es ben, die es zur Ausübung seiner Herrschaft braucht. Bier Jahre besteht der Staat. Sie haben bis ist nachgewiesen, daß in einem einzigen AußenDie Verfassung" ist doch im zwanzigsten Jahr heute nicht gewagt, Wahlen ins Parlament in handelsausweis, ich glaube vom Jänner oder Fe hundert eine Seibstverständlichkeit. Aber auch diese Karpathoruziand, in Sultschin, in Teschen , in ber die Post Zucker in der Ausfuhrziffer um 500 Verfassung ist bis heute nicht zur Ausführung ge- Feldsberg und Weitra durchzuführen.( ZwischenMillionen höher angegeben ist, als der Wahrheit tommen. Es sind seit Erlassung der Verfassung rufe des Sen. Lisy.) Nollege Lisy wird nicht beentsprochen hat! Meine Herren, mit falschen Auszweieinhalb Jahre in die Welt gegangen und wir haupten können, daß Wahlen in Karpathorußland, Ich möchte nun mit einigen Worten auch weisen hat man im Ausland eine Meinung von leiden noch immer unter demselben alten öster in Sultschin, Teschen , Feldsberg und Weitra , daß auf die Ausführungen des Herrn Ministers der Prosperität in diesem Staate erivedt, welche reichischen Reichs- und Versamm Gemeindewahlen, in der Slowakei stattgefunden Dr. Benesch zurüdtonmien. Es ist ganz selbst viel dazu beigetragen hat, die Spekulation auf die Iungsgefet, unter demselben alten, nic- haben. Und warum nicht? Weil sich aus unde- verständlich, daß wir dafür eintveien, daß den tschechoslowakische Krone zu lenken. Es ist sehr viel derträchtigen Pressegese, das den Beeinflußten Wahlen gezeigt hätte, daß die Bewoh Desterreichern geholfen werden muß und auch daß über die Ursachen der Krise, in der wir stecken, hörten die Macht in die Sand gibt, täglich 30, 40, ner all dieser Länder von dem Staate nichts wiffen diejenigen, die Desterreich Geld borgen, sich alle gesprochen worden. Gewiß find diese Ursachen zut bis 50 Zeitungen zu tonfiszieren. In Wirklichkeit wollen, weil Sie sich vor diesen Wahlen fürchten. möglichen wirtschaftlichen Garantien schaffen. Das Teil weltwirtschaftlicher Natur, solcher Art, daß herrscht die Bürokratie in diesem Steate. Es ge= I'm Abgeordnetenhause hat unser Genosse Dr. ist in einem fapitalistischen State gang selbstver wir teinen Einfluß auf sie nehmen fönnen. Das lingt ihr, unsere schönster Gesetze zu jabotieren. Czech an alle Sozialdemokraten und Soziali- ständlich. Aber nicht selbstverständlich ist, was zu verleugnen wäre ungerecht, obzwar auch die Ich erinnere an das gerade heute aktuelle Gefet sten überhaupt die Frage gerichtet, ob nicht sie den Desterreich aufgezwungen wird, von den Tschechoslowakische Republit in ihrer Außenpoli über die Arbeitslosenfürsorge. Was hat daraus Beruf in sich haben sollten, den nationalen Aus-| Völlerbundstaaten, vor allem von der Tschechoslo tit auf die Politik der Entente Einfluß genommen unsere Bürofratic gemacht? Es hat Tausende und gleich in diesem Lande herbeizuführen. Stollege watei und deren Minister des Aeußern, das ist hat und zu nehmen versucht hat, in einer für die Abertauſende gegeber, denen nach dem Gejezze die Meißner hat darauf geantwortet, ist aber die politische Versklavung. Die österreichische Refon Staat recht gefährlichen Weiſe, indem die Tſche Arbeitslosenunterstüyung gebührt hätte und denen eigentlich der Beantwortung dieser Frage voll- gierung foll eine Blanfobollmacht erhalten, alle choslowakische Republit und insbesonders ihr man sie durch Verordnungen, durch Geheimerlässe, ständig aus dem Wege gegangen. Er Betriebe des Staates, Bahnen, Posten, Telegra Außenminister auf der vollständigen Einhaltung durch Rundreisen von Beamten durch alle mög hat von der Notwendigkeit der tschechischen Sozial phen abzustoßen, im Verordnungswege die Bor der Friedensverträge die ganze äußere Politif die lichen Chikanent genommen hat. Demofraten, an der Regierung teizunehmen, ge schriften bezüglich des Gerichtsverfahren, Zivil- ses Staates aufgebaut haben. Dieje Friedensver Mein Herr Vorrconer hat sehr viel von der sprochen, auf das deutsche Beispiel verwiesen, und Strafprozesses abzuändern, den Elektrizitäts Wirtschaft in unseren Gemeinden meiner Ansicht nach ein sehr schicfes Beispiel. wirtschaftsrat aufzuheben, die Zahl der Mittel gesprochen. Er hat den Versuch gemacht, Einzel- Denn die deutschen Sozialdemokraten find in schulen zu vermindern! Alle Oberlandesgerichte erscheinungen, zu verallgemeinen. Tegegen muß einem Staate. der tatsächlich ununterbrochen von werden abgeschafft, Zölle werden auf die wichtig entschiedenster Protest eingelegt werden. Wahr ist. äußeren und inneren Feinden bedrängt ist, was sten Lebensmittel gelegt und zwar Zölle vom daß diese Gemeinden nur allerprimitivsten Bedin. Sie von der Tschechoslowakischen Republit mit Jahre 1906. Die Grundsteuer wird herabgesetzt, gungen des Wirtschaftslebens und ihres Budgets Recht taum behaupten fönnen. Tatsache ist, daß und die Steuern selbst kann die Regierung jeder erfüllen und daß eben infolge der ungeheueren die Teilnahme der tschechischen Sozialdemokraten zeit im Verordnungswege ändern. Daß sie auf Teuerung aller Personal- und Sachausgaben ihre an der Regierung in diesem Staate nicht die diesem Unwege das öesterreichische Volf entrech sen sind mit dem kapitalistischen System untrenn Budgets so aufgeschwollen sind. daß sie große Um- ununterbrochene Abnahme des Einflusses der so- ten und verftlaven, dem werden wir unsere Zubar verbunden, nicht Krisen von dieser unge lagen auferlegen müssen. Was tut aber diefe Me zialistischen Parteien in diesem Staate verhindern Stimmung niemals erteilen.( Schr richtig!) Und heueren Ausdehnung und unabsehbarer Douer. Und gierung gegen diese Gemeinden? Seitdem die Re- fonnte. Dort, wo andere sozialistische Parteien an wenn es eines bedurft bätte, um uns von der voll- wenn wir uns darüber klar werden wollen, müssen gierung erklärt hat: wir nehmen den Gemeinden der Regierung teilgenommen haben, haben sie es ständigen Schädlichkeit des Völkerbundes zu über wir sagen, daß diese Strise hauptsächlich darauf be
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haupt nicht vorkommen soll, daß im ArbeitslosenAmi gestohlen wird. Und das will viel besagen, denn die Leute, namentlich die Männer, tragen das Geld in Bündeln offen in der Hand oder stopfen es arglos in die Tasche. Trotzdem hat sich noch kein Sameradschaftsdiebstahl ereignet. Die Solidarität der Arbeit und tie Solidarität des Elends verbindet die Gäste dieses Hauses.
Diejenigen, die in unserem Lande in allererster Linie die Vertreter der Reaktion, vielleicht auch der monarchistischen Realtion find,-fiche Dr. Kramarsch! haben alle Machtmittel, die Polizei, die Bürokratie, das Bankenivesen in der Hand. Die Realtion herrscht in allen Staaten, mit denen Sie verbündet find, in Jugoslawien und in Rumänien . Dadurch, daß Sie( die rich chischen Sozialisten. d. Red.) durch Ihre nationale Politik bie Einigung der sozialistischen Parteien in diesem Lande unmöglich machen, leisten Sie unbewußt und angewollt der Reaktion in diesem Staate Borschub.
immer noch in ihr stedt, sein muß, wenn die Frauen den Hunger vorziehen.
träge sind letzten Endes die Ursache der Krise, in der wir heute in diesem Staate leben. Denn ohne diese Lasten, ohne die ungeheueren Reparationen wäre die Mart nie so gesunken, wäre nie Deutsch land zu dieser Anspannung aller Arbeitskräfte, zu diefer Stonkurrenz gegen das Ausland, gezwungen und ohne diese Friedensverträge hätten wir wir hätten zwar immer Krisen gehabt, denn Stri
gewinnen" der Arbeiter einheimsen. Im August fan meine Vorstellung machen. An fünf Kassen 1918 war er in eine Munitionsfabrif eingetrele werden täglich 3-5000 Barieren vorgenommen. Als die Konjunktur vorüber war, flog er mit Während sich die Wienge langsam vorschiebt, Die Aaszahlung geht in unheimlichem Tempo taufend anderen aufs Pflaster. Seither fand er entsteht eine Bewegung bei der Türe. Ein blon- vor sich die Baninoten fliegen, weiter, zum bald da, bald dort Arbeit, aber nie auf lange. der, etwa fedhsjähriger Junge ist eingetreten. nächsten. Der Bezahlte hält betäubt sein Bündel Zuhause hat er eine halbblinde Frau, die ein Er sucht seinen Vater. Der soll sofort heimfom Scheine in der Hand und wird zum Ausgang schweres Nervenleiden pflegebedürftig macht. new, hat die Mutter gesagt, es ist ein Herr da." geschoben. Draußen in der freien Luft fühlt man Statt aber gepflegt zu werben, muß sie ihre Die Männer niden, jie lennen das. Das be- erst, wie heiß und stickig es drinnen gewesen. Da Wirtschaft führen, und weil es nicht immer so Zum Kohlenschaufeln für eine Bahn fanden deutet: Gelegenheitsarbeit. Man hat felten viel steht ein alter Mann und zählt bedaching feinen sauber aussieht, wie es sollte, haben ein paar sich übrigens im u hundert irbeiter und das, Freude davan. Dem einen ist beim Wöbeltragen Schatz. Er schüttelt den Stopf- so viel Geld! " Gönnerinnen", die mitunter ein bißchen Unter- obwohl die Betriebsleitung die Forderung nach die Hand gequetscht worden, daß er sie wochen und dann wandert er angsam zur Debstlerin stüßung leisteten. ihre Hilfe eingestellt. Die Unbescholtenheit" erhob. Die Leute, die den mo lang nicht gebrauchen tonnte und Unfallversiche- hinüber, sucht mit den Augen die größte von frante Frau ist nicht mehr würdig", sagen die bernen Arbeiter mit Vorliebe als Dieb vorstellen, rung war natürlich nicht gezeichnet. Der andere den schwarzen Semmeln heraus, greift danach, vortrefflichen Hausseauen, in deren Haus eine sollten das wohl vermerken. Unter den Aufge- hat sich bei einer Arbeit am Donautai einen zahlt und beißt hinein, noch che er das Klein fremde Hand alle notwendige Arbeit macht und nommenen war auch ein ehemaliges ffizier. Im schweren Rheumatismus zugezogen. Trotzdem geld bekommen hat. 3 hab seit gestern auf d' wo alles, am Schnürchen" geht. Der Alte er allgemeinen aber hat die Arbeitssuche der ffi- man nimmt, was man betommt. Also muß der Nacht nig geffen" entjangt er bei den zählt das ohne Bitterfeit, er hat sich mit der ziere und geistigen Arbeiter fast vollständig auf- Stamerad ausgeforscht werden. Dröhnende Wän- umstehenben. Aber die bürgerlichen Blätter wis Weltordnung, wie sie jetzt ist, abgefunden. Aber gehört. Diese Ersten" im Lande haben so ziemnesstimmen rufen den Namen vergeblich. sen nur davon zu berichten, wenn ein Lump in dag er feine Arbeit belonemen kann, ruft wilde lich alle schon wieder einen sicheren Unterschlupf Wlan ertundigt sich bei dem fleinen Sterl nach einer Nacht die Arbeitslosen Unterst.. ung ver Verzweiflung bei ihm hervor. Er hat schon alles gefunden, in einem Amt, im Handel oder auch dem Aussehen und erhält die erfreuliche Ant fäuft. Tas ist ein Argument, das immer wieder Ant- fäuft. versucht, fogar als Stohlenträger hat er sich fürz- Auswanderung. Der Handarbeiter fann sichs frei wort:„ Der Vater schaut grad fo aus wie ich, wirkt. Von den 40.000, die jetzt in Wien die lich gemeldet, aber da er ein gebrochenes und lich nicht auswählen. Unter den vielen Causen- nur ein bissel großer." Da das zur Auffindung Arbeitslosen- Unterstübung beziehen, von den un schlecht verheiltes Schlüffelbein hat, wurde er den, die sich um Hilfsarbeit bemühen das Ar- auch nicht genügt, wird der Bub von dem Läng gezählten anderen Arbeitslosen, die den Anspruch zurückgewiesen. Und jest flapft er jeden Tag an beitslosenomt am Neubau- Gürtel vermittelt nur ſten auf die Schulter gehoben und zieht im barauf schon verwirkt haben oder die nicht lange das Schiebfensterchen und jeden Tag heißt es: diese Art von Arbeit- find genug„ Ausge- Triumph durch die Halle. Die Frauen winten genug in Arbeit gestanden, um ihn zu erwerben, Heute ist wieder nichts da für Sie." Was soll lernte". Sie nehmen jebe Arbeit, fie geben gerne ihm zu und ein hochschwangeres junges Weib von den vielen Tausenden, die hunsern und da nur werden, wenn die Unterstübungsfrist von Wien weg. Da steht ein junger Bursch, das läßt die Mauszahnderin" an dem Kinder- frieren müssen, weil es für ihre wande kein verstreicht, ohne daß er Arbeit findet? Fragend grüne Lodenhütchen in der Hand. Er ist Wiecha- strümpfchen eine fleine Weile rühen, um dem Wert gibt, von allen denen weiß die burgerblidt er von einem zum andern. Die Männer uiter, erkrankte aber unmittelbar vor Beendigung Kind nachzusehen. Dann fagt sie feufzend:" Ich liche Welt nichts. Sie will nichts wissen, sie will sehen finster drein ihre Zukunft steht vor der Lehrzeit und sucht jest Arbeit, Arbeit welcher hätt so gern einen Buben". Ihre Nachbarinnen nichts hören und sehen, von der Tragooie des lächeln. Proletariers, die sich Tag um Tag am Neubau thnen in diesem ängstlichen, umhergehetzten Greis. Art immer. Ein Std Brot sonst nichts. Schwieriger ist die Sache bei den Frauen, Als der Alte seine Unterstübung ausgezahlt er Immer neue Arbeitslose drängen nach, Gürtel entrollt, von der Tragödie: arbeitslos. Klara Mautner. hält, bemüht er sich, das Geld in einen altmodi- die sich zumeist nicht entschließen tönnen, eine immer weiter rüdt man vor. Hat man die Ron schen Tabatsbeutel zu stopfen. Die Schnüre rei Stellung als Hausgehilfin anzunehmen. Die trolle passiert, dann geht es zum AuszahlungsBen und die Papiere fliegen umher. Zehn Sände Armen aber, die sich darob entrüsten, sollten lieber fchalter. Welche Arbeit hier von den staieren, greifen darnach und reichen sie dem Alten hinbedenken, wie groß das Wiberstreben gegen diese welche Arbeit im ganzen Amt von den Beamten ta fehlt auch nicht ein Heller. Wie es denn über- Form der Arbeit mit allem laventum, bas geleistet wird, babon kann sich der Außenstehende
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