Einzelbild herunterladen
 

2. Beilage zum Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Nr. 242.

Freitag, den 16. Oktober 1891.

8. Jahrg.

Die Sonntagsruhe der Kaufleute Abends den Gehilfen weiter arbeiten lassen. Das wird im tung über das Sommerfeſt, Jahresberichte über das abgelaufene und die freisinnige Partei.

als

lungsgehilfen.

=

um 6 Uhr das Geschäft allein versehen und von 6-12 Uhr schäftsjahr statt. Auf der Tagesordnung standen Berichterstat günstigsten Falle eintreten, denn eine behördliche Kontrolle fünfte Geschäftsjahr und Neuwahl des Gesammtvorstandes, der hierüber wäre doch ein Ding der Unmöglichkeit. Revisoren und der Rechtsschutz Kommission. Der Vorsitzende Von Herrn Eugen Richter wundert uns übrigens dieses Vor- machte zunächst die Mittheilung, daß fünf Kollegen frank und Wir erleben seit einiger Zeit das wunderbare Schauspiel, daß gehen nicht, da er sich ja offen gegen die gesetzliche Regelung denselben Krankengeld- Zuschuß von 5 M. pro Woche bewilligt die freisinnige Partei, entgegen ihren Grundsäßen der freien Selbsthilfe sich scheinbar für gesetzgeberische Eingriffe in das" freie dieser Frage ausgesprochen hat, und zwar f. 3. Argumente da- wurde, daß drei Kollegen Extra- Unterstützung empfangen haben; Spiel der Kräfte" erwärmt. Demzufolge hat sie sich auch bei gegen ins Feld führte, die heute die Tabakshändler im Verein ferner zum Besten unseres Fachorgans" Die Einigkeit" am mit dem Berl. Tageblatt" benußen. 10. Oktober ein Herrenabend stattfindet, und bat die Versamm der Berathung des sogenannten Arbeiterschutz- Gesetzes nicht grund­Aber das ist sicherlich der Gipfel aller Heuchelei, wenn diese lung mehr als bisher für die Zeitung einzutreten, auf dieselbe zu fäßlich gegen die Ausdehnung der Sonntagsruhe auf die Kauf- Blätter behaupten, ihr Vorgehen läge im Interesse der Hand- abonniren und Abonnenten für dieselbe zu werben. Weiter wurde leute erklärt, wenn man von den persönlichen Raisonnements mitgetheilt, daß der Bund in diesem Monat seine gesellige Bu­des Herrn Eugen Richter absieht, der sich sowohl in der Freisinnigen Zeitung"( Nr. 102 vom 3. Mai) Das Tageblatt" schreibt nämlich u. A.: Mit dem Augen- sammenkunft mit Damen am 20. Oktober bei Feuerstein abhält auch in einer öffentlichen Versammlung mit allen Kräften gegen blicke, wo der strenge Sonntagsschluß eintritt, würden Hunderte und, um die Mittel für eine zwedentsprechende Bibliothek zu von Gehilfen brotlos." gewinnen, am 8. November in den Gesammträumen der Ressource, die in zweiter Lesung getroffenen Bestimmungen erklärte. Die Noch nie ist die Wahrheit in dreisterer Weise ver- Kommandantenstraße 57, ein Familienfest mit reichhaltigem von Seiten der Sozialdemokratie gestellten weitgehendsten Anträge, worden. gewaltigt Wir fönnen nur den welche nur eine dreistündige Sonntagsarbeit bei einem Geschäfts- in den Zigarren Geschäften zurufen: Hütet Euch Gehilfen Programm abgehalten wird, wozu die Billets( à 50 f.) Bureau vor im abgeholt werden fönnen. Nachdem nun schluß um 12 Uhr Mittags zulassen wollten, wurden mit allen Euren Freunden". Ein Armuthszeugniß ersten Ranges stellen die die Namen der 31 neu aufgenommenen Mitglieder verlesen Stimmen, auch denen der Deutschfreisinnigen gegen die der Sozial- Herren aber dadurch auch ihrer vielgepriesenen Gesellschaftsordnung und dieselben durch den Vorsitzenden begrüßt und auf ihre demokraten abgelehnt. Selbst der Antrag Wöllmer- Hirsch, welcher nicht länger als 3 Stunden Arbeitszeit für Engrosgeschäfte und aus, wenn sie behaupten, daß die Sonntagsarbeit für Hunderte von Pflichten hingewiesen waren, wurde durch den Kollegen Oswald Gehilfen" eine Existenzfrage ist. Wir gehören zwar nicht zu den Grauer der Bericht über das Sommerfest gegeben, wonach an 5 Stunden in offenen Verkaufsstellen, Geschäftsschluß spätestens Vertheidigern der heutigen Verhältnisse, aber soviel steht fest, daß demselben, das in allen seinen Theilen ein Arbeiterfest im wahren um 3 Uhr Nachmittags gewähren wollte, wurde mit allen Stimmen eine Verkürzung der Arbeitszeit, wenn überhaupt eine Wenderung, Sinne des Wortes war, 5000 Personen theilgenommen haben. der Antragsteller und die der Sozialdemokraten abgelehnt. Ein Der Konsum bleibt derselbe, und wir behaupten auch, daß die 1768,05 W., fonach bleibt ein Ueberschuß von 785,50 M.( Bravo.) weiterer Verschlechterungsantrag des freisinnigen Abg. Gutfleisch Restaurateure den Zigarrenhändlern keine größere Konkurrenz wie Bei dem Bericht bat Kollege Dopatta, es möge durch besondere wurde indeß von den Sozialdemokraten erfolgreich bekämpft. bisher machen werden, denn das Publikum wird sich Angabe der Zahl derjenigen Billets, welche der Generalverkäufer So geringfügig nun auch die getroffenen Bestimmungen sein im eigenen Interesse sehr schnell an die neuen Verhältnisse als Entschädigung für etwaiges Manto und Unkosten erhalten mögen, sie sind als ein Erfolg der lebhaften Agitation zu be- gewöhnen und seinen Bedarf vor Schluß der Geschäfte decken. habe, das leider verbreitete Gerücht, es verdiene" der Billet­trachten, die hier seit Jahren seitens der Freien Vereinigung Der Verkehr müßte sich also auf die nach dem Ortsstatut noch verkäufer bei den Festen", widerlegt werden. Kollege Grauer der Kaufleute" betrieben wird und welche gerade von freisinniger festzustellenden Stunden konzentriren, dadurch eine erhöhte erklärte darauf, daß ihm von den 8164 vorhanden geweſenen Seite mit den giftigsten Waffen bekämpft wurde. Daß dem so ist Thätigkeit erfordern und wie gesagt, wenn überhaupt eine Billets 37 à 30 Pf. zur Deckung der Unkosten beim Vertriebe und woher wir uns den scheinbaren Umschwung der Meinungen Alenderung, eine Verstärkung des Personals herbeiführen. derselben überwiesen worden seien und er auch davon die etwa in den freisinnigen Köpfen zu erklären haben, zeigt uns die Rede Mit derartigen Scheinbeweisen operirt die Freisinnspresse in Verlust gerathenen zu ersetzen habe. Die Versammlung war des freisinnigen Abg. Hirsch, Anwalts der deutschen Gewerkvereine, vereint mit dem Organ der Tabakshändler im Interesse des damit einverstanden und ertheilte einstimmig Decharge. Nun­welcher unter Anderem beim Kapitel Sonntagsruhe Folgendes Unternehmerthums und sucht die Freie Vereinigung der Kaufleute" mehr wurde durch den Koll. E. Wiemer der Vierteljahresbericht ausführte: zu verdächtigen, als ob sie gegen das Interesse ihrer erstattet, wonach eine Einnahme von 1557,78 M., eine Ausgabe Meine Herren, es ist eine der widerspruchvollsten Erschei- eigenen Mitglieder handle. Die Herren Tabakshändler suchen von 1520,95 M. gegenübersteht und der Ueberschuß 86,78 m. nungen unserer Zeit, daß unter den Kaufleuten eine entschiedene nun ihre Maßnahmen dadurch zu bemänteln, daß sie beträgt. Der Jahresbericht weist ein Vermögen von 1972,48 m. Sinneigung zur Sozialdemokratie besteht. Trotzdem ist es, wie erklären, sie wollten sich nicht prinzipiell" gegen die Sonntags auf. An Krankengeld- Zuschuß( 5 M. pro Woche), wurden an ich schon bemerkte, nicht in Abrede zu stellen, daß unter den ruhe aussprechen, sondern nur eine Gleichstellung mit denjenigen 54 Kollegen 190 Wochen 950 M. gezahlt, an Extra­Kaufleuten eine große Neigung für diese Partei besteht, und daß Personen verlangen, welche im Nebengeschäft mit Bigarren Unterstügungen 398 M., für Rechtsschuß 376,94 W., an die Zeitung sollte uns in der That zur Warnung dienen, daß handeln, sei es, daß Zigarren und Tabake unter die Einigkeit" 351,90 M. u. s. w. Mitglieder sind am Schlusse des wir die Beschwerden dieses Theiles unserer Bevölkerung nicht Gegenstände gerechnet werden, welche als zur Befriedigung eines Geschäftsjahres( soweit dieselben ihre Beiträge bezahlten) 900, zurückstellen, vielmehr in vollem Maße berücksichtigen, denn an Sonn- und Festtagen besonders hervortretenden Bedürfnisses welche Zahl hoffentlich dadurch, daß die Säumigen sich an ihre Die Neigung zur Sozialdemokratie in diesen wie in vielen dienen, sei es, daß der Verkauf von Tabaken und Zigarren nicht Pflicht erinnern, bedeutend steigen wird. Auch dem Kassirer anderen Fällen ist nichts als das Anzeichen einer nur den Tabak- und Zigarrenhändlern, sondern allen Leuten wurde nach dem Bericht der Revisoren Decharge ertheilt. Nach­tiefgehenden Unzufriedenheit. Nehmen wir den Handlungsgehilfen verboten werde." dem der Schriftführer über die Thätigkeit des Vorstandes be­diesen Grund und sie werden sicherlich das unnatürliche Bündniß Da das letztere nun von vornherein vollständig ausrichtet, wonach im Jahre 24 Versammlungen, 34 Vorstands­lösen." geschlossen erscheint, so ist es tlar, daß, wenn dem ersten Theil sibingen abgehalten, in den Versammlungen 16 Vorträge von der Petition nachgegeben wird, sich die Sonntagsruhe der Gehilfen 11 Rednern gehalten wurden, erstattete Kollege Oswald Grauer auf das bereits erwähnte Minimum reduziren würde. Bericht über den Arbeitsnachweis. Von 803 gemeldeten Stellen Was nügt nun den Gehilfen die platonische Liebe der wurden 582 besetzt, in 417 muß Sonntags gearbeitet werden Herren Fabrikanten und Händler, welche erklären, prinzipiell( durchschnittlich 4 Stunde, in einem Falle sogar 9 Stunden); nicht gegen die Sonntagsruhe eingenommen zu sein", wenn sie die tägliche Arbeitszeit variirt zwischen 92 und 18 Stunden, der durch ihr thatsächliches Vorgehen den Gehilfen den wirklichen Durchschnitt beträgt 113/4 Stunden. Der Lohn bewegt sich von Genuß einer Sonntagsruhe rauben und das nur aus heller Ver- 15 M. in 3 Fällen bis zu 24 M. und 27 M. in je einem Falle zweiflung darüber, daß die Restaurateure ein halbes Dugend und beträgt im Durchschnitt 17,70 M. Hierauf erstattete Kollege Bigarren mehr verkaufen könnten, als bisher. Uthes Bericht über die Thätigkeit der Rechtsschutzkommiffion, welcher Wie die freisinnige Partei stets in allgemeinen Phrafen von mit Aufmerksamkeit entgegengenommen wird. Die Versammlung Arbeiterfreundlichkeit triest und hier und da auch einzelne Miß- ertheilt dann dem Gesammtvorstande und den Kommissionen stände anerkennt, bei positivem Mitwirken aber sofort auf Seiten Decharge. Zur Leitung der Neuwahl wurde ein Bureau gewählt der Unternehmer zu finden ist, so hat sie auch hier ihren wahren und der Kollege Oswald Grauer mit dem Vorsitz, der Kollege Charakter nicht verleugnet. Falkenthal mit der Stellvertretung, der Kollege Otto Plath mit Die Gehilfen aber mögen es sich gesagt sein lassen: So der Führung der Rednerliste betraut. Nachdem Kollege Grauer lange Ihr noch einer Partei nachlaufen werdet, die Euren auf die Bedeutung des Wahlaktes hingewiesen und um Ernst eigenen Interessen ins Gesicht schlägt, wird sich Eure und Sachlichkeit gebeten hatte, wurden nach einander und sämmt­wirthschaftliche Lage nicht bessern, nein, verschlechtern! Sobald lich durch Händeaufheben folgende Kollegen gewählt: Albert Ihr Euch indeß Eins fühlen werdet mit allen anderen Lohn- Reßler, 1. Vorsitzender; Friedrich Lange, Stellvertreter; Albert Und wir haben uns in der That nicht getäuscht, denn von arbeitern, werdet Ihr vereint mit diesen auch für Euch bessere Freude, 1. Schriftführer; Hermann Rey, Stellvertreter; Ernst freifinniger Seite ging der erste Borstoß gegen die nunmehr bald Lebensbedingungen erkämpfen und das nach der Meinung des Nürnberg , 1. Kassirer; G. Albold, Stellvertreter; A. Sonnen­in Kraft tretende Sonntagsruhe aus. Der Berein deutscher Tabak- Herrn Dr. May Hirsch bestehende unnatürliche" Bündniß wird berger, Albert Uthes, H. Ebert, Beisiger; Albert Müller, fabrikanten und Händler, an dessen Spitze sich der freifinnige nach wie vor gute Früchte zeitigen. C. Bengsch, G. Wegner, Revisoren; Wappler, Falkenthal, Perl­Stadtverordnete Deter befindet, plant, wie bereits mit­mann, Löffler, Reimann, Engel, Clemens, Rechtsschutz- Kommission. getheilt, eine Petition an den Bundesrath, welche die Be­Der immerhin schwierige Wahlakt vollzog sich in verhältnißmäßiger schränkung der Sonntagsarbeit in Bigarrengeschäften vereiteln Ruhe und gaben die Anwesenden ihrer Freude darüber, nachdem foll. Dieses von offener Profitfucht veranlaßte Vorgehen ist um auch noch der Fragekasten erledigt war, durch lebhafte Hochrufe auf fo verdammungswürdiger, wenn man bedenkt, daß die Gehilfen den Bund und die Arbeiterwegung Ausdruck. Mit dem erhebenden in den Zigarrenhandlungen die Ausgebeuteisten aller Aus­Gesang der Arbeiter- Marseillaise ging man auseinander." gebeuteten sind. Bei einer täglichen Arbeitszeit von ununter- Achtung, Möbelpolirer Berlins ! Die Möbelpolirer brochen 17stündiger Dauer den Gehilfen nicht einmal ein paar der Neumann'schen Werkstatt in Dresden haben wegen Stunden Sonntagsruhe zu gönnen, das ist der Gipfel kapita- Cohndifferenzen die Arbeit niedergelegt. Die Kollegen listischer Ausbeutung. werden ersucht, den Zuzug fireng fernzuhalten.

Nachdem wir also hier die Motive des Herrn Dr. May Hirsch erfahren, welche ihn zu seiner Stellungnahme veranlaßten, fönnen wir die Handlungsgehilfen zu ihrem unnatürlichen" Bündniß nur beglückwünschen, denn hätte dasselbe nicht bestanden, würde die freisinnige Partei nicht so schnell ihren Standpunkt auf gegeben haben.

Doch der Ruhm, den die Freie Vereinigung der Kaufleute errungen, ließ die deutschfreisinnigen Handlungsgehilfen nicht schlafen, und so gründete man denn einen Verein deutschfrei finniger Handlungsgehilfen", der sich sofort die Ungnade des Herrn Eugen Richter zuzog, als er die Bemerkung machte, daß dieser Verein nicht ausschließlich zur Hatz gegen die Sozialdemokratie, die dieser Politikus ja als Spezialität betreibt, gegründet zu sein schien. Der Verein verlangte nämlich möglichste Abschaffung der Sonntagsarbeit und Beschränkung der täglichen Arbeitszeit.

Wir müssen gestehen, daß wir Herrn Richter's Unmuth begreiflich finden, denn daß man sich als Vertreter dieser an sich zwar sehr mäßigen Forderungen die deutschfreifinnige Partei aus wählte, erschien uns sofort sehr räthselhaft.

M. B.

Soziale Lebersicht.

"

Die Freie Bereinigung der Kaufleute" betrachtete es als Die Fachkommission der Möbelpolirer Berlins und Umgegend. ihre Pflicht, gegen dieses Vorgehen Front zu machen, indem sie die Namen derjenigen Zigarrenhändler veröffentlichte, welche sich Die Leitung der Buchdruckerei der sozialdemokratischen der Petition angeschlossen, mit dem Hinweis darauf, daß es Mannheimer Volksstimme" hat am 12. Oktober im Gin­Pflicht der Arbeiter sei, sich die Geschäfte zu merken, welche die verständniß mit allen ihren Mitarbeitern die achtstündige Arbeitskraft ihrer Gehilfen in solcher Weise ausnutzen wollen. Arbeitszeit eingeführt. Und was erleben wir nun? Die Antwort wird dem deutsch­Die Arbeiter der städtischen Gasfabrik in Hamburg freifinnigen Handlungsgehilfen- Verein mit seiner soeben erst ge- verlangen die Aufhebung der fürzlich eingeführten siebenten Arbeits: faßten Resolution, besonders interessant sein, welche von der tour und Erhöhung des Tagelohns von 32 auf 4 M.( Frank Genteindeverwaltung die Reduzirung der Sonntagsarbeit in furter Zeitung.") allen taufmännischen Geschäften auf 3 Stunden verlangt. Das

" 1

Die Freie Vereinigung der Bauarbeiter Berlins hielt am 11. Oftober ihre regelmäßige Mitgliederversammlung ab. Zunächst gab der 1. Kassirer Kollege Ostar Sprenger den Bericht über die Abrechnung vom 3. Quartal. Da dieselbe von den Revisoren, sowohl wie auch von den Mitgliedern für richtig be­funden wurde, so ertheilte man dem Kassirer Decharge. Darauf erhielt Genosse Peus das Wort zu seinem mit großem Beifall aufgenommenen Vortrage über das Thema:" Zeit- und Afford­lohn". Der Genannte unterwarf die Akkordarbeit einer scharfen Kritik und hob besonders hervor, daß wo dieselbe noch nicht vor­herrschend sei, man sie unter feinen Umständen einführen solle. Redner legte an verschiedenen Beispielen klar, wie sich unter der heutigen Produktionsweise das Proletariat von Tag zu Tag vermehrt und das Kapital sich in immer weniger Händen anhäuft. Diesem Uebel gegenüber eine Schranke zu setzen, wäre nur möglich, wenn die achtstündige Arbeitszeit gefeßlich eingeführt würde, da dadurch dem Kapital nur die Macht gegeben würde, innerhalb dieser sich die schönen Seelen wieder. Herr Eugen Richter spektakelt in Die westpreußische Gewerbekammer beklagt sich darüber, Frist den Arbeiter auszubeuten. In der Diskussion sprachen Ge­feiner bekannten Entstellungsmanier über" terroristische Neigungen daß die fgl. Gewehrfabrik zu Danzig ihren Arbeitern zu hohe noffe Stuckateur Merter als Gast und Kollege Otto Arndt im zur Geschäftssperre gegen Nicht- Sozialdemokraten, ferner 2öhne zahle! Dadurch würden die Privatunternehmer ge- Sinne des Referenten. Hierauf wurde folgende Resolution an­ist es diesem Denkerkopf unbegreiflich, wie man die Frage der Sonntagsruhe mit der 17stündigen täglichen Arbeitszeit über- fchädigt, indem zu den von ihnen festgesetzten Löhnen kein Mensch genommen:" Die heutige Mitgliederversammlung der Vereini gung der Bau- Arbeiter Berlins stimmt den Ausführungen des haupt in Verbindung bringen kann und schließlich seßt er allem Da die fgl. Gewehrfabrik zu Danzig jedenfalls das Geld Genossen Peus voll und ganz zu und erklärt, ihre Arbeits­die Krone auf mit der Behauptung: Jedenfalls haben auch nicht zum Fenster hinauswerfen wird, so läßt jene bewegtrast unter den heutigen Verhältnissen so theuer wie möglich ver­in dieser Frage die zigarrenhändler und die liche Klage der Gewerbekammer nur den Schluß zu, daß die kaufen zu wollen, da bei der heutigen modernen Produktions­benes Intereffe". Der schlaue Mann findet aber noch westpreußische Industrie spottschlechte Löhne zahlt. Sie darin weise auf der einen Seite nur Bettler, auf der andern einen Ausweg, denn§ 105 e beſtimme, im Falle Ausnahmen für noch zu unterstützen, ist nicht Aufgabe des Staats.

Organ des Herrn Rudolf Mosse und das Organ des Herrn Die Vorstandswahl des Nechtsschutzvereins der Berg Eugen Richter sind sonst zwar auf den Tod verfeindet, bei der arbeiter ergab für die Hauptämter die Wiederwahl des bisherigen Vertheidigung des ihnen heiligen Unternehmerprofits aber finden Vorstands.

arbeiten wolle.

die Zigarrengeschäfte getroffen werden, daß die Gehilfen Der Ausstand in den Stahlfabriken von Stanningley entweder an jedem dritten Sonntag volle 36 Stunden oder an bei Leeds ist nach dreizehnwöchentlicher Dauer durch gegenseitige jedem zweiten Sonntag mindestens in der Zeit von 6 Uhr Konzessionen beigelegt. Die Arbeit in den Wattingdocks ist Abends von der Arbeit freizulassen sind. Das sei entweder dem vollständig neu organisirt. Vorstand der Freien Bereinigung der Kaufleute unbekannt, oder er verschweige absichtlich die Wahrheit.

Der Ausstand der Grubenarbeiter in Zabrze foll, wie die Bossische Zeitung" berichtet, be endet sein. Viele Gruben verwaltungen lämen den Berglenten insofern" entgegen, als sie den letzteren zur Beschaffung von Winterkartoffeln behilflich

Aber wären.

nur Millionäre gezüchtet werden." Hierauf wurde Kollege Fisch­bach, Mariannenstr. 35 wohnhaft, zum Revisor gewählt. Zum Zahlstellen- Inhaber für den Westen wurde Kollege Hermann Beierling, wohnhaft Schwerinstr. 6, gewählt. Die Wahl eines zweiten Schriftführers und eines Bahlstellen- Inhabers für den Südwesten mußte bis zur nächsten Mitgliederversammlung ver Die Zahlstellen für den Norden sind Sonntag tagt werden. nach dem 15. jeden Monats Schwedterstr. 23, bei Lehmann; jeden Sonntag vor dem Ersten Hochstr. 32, bei Wilfe etablirt. unter Verschiedenem war ein Unterflüßungsgesuch des Kollegen Wilhelm Habig eingegangen. Derselbe ist auf einem Bau vers unglückt und befindet sich feit 7 Wochen im Krankenhause. Er wurde mit 20 M. unterstützt. Mit der Bekanntmachung, daß die nächste regelmäßige Mitgliederversammlung am 15. November stattfindet, endete die Versammlung.

Wir sind ermächtigt, zu erklären, daß keins von Beiden zu trifft. Der Vorstand des Freien Vereinigung der Kaufleute kennt die lückenhaften Bestimmungen nur zu genau. das tann uns nicht davon zurückhalten, das Vorgehen der Herren Tabakshändler auf das schärfste zu verurtheilen. Denn ist dasselbe von Erfolg gefrönt, so verbleibt den Gehilsen in den Bigarrengeschäften taum die Hälfte der Erholungszeit, die den Gehilfen anderer Branchen gewährleistet ist. Selbstredend werden die Herren Unternehmer dann in ihrem eigenen Interesse, Der Allgemeine deutsche Sattler- Verein( Filiale Berlin ) wie der Abgeordnete Bebel in der zweiten Lesung des Arbeiterschutz- Unterstützungsbund der Hausdiener Berlins . Am bielt am 10. 5. Mts. seine regelmäßige Mitgliederversammlung Gesetzes mit Recht bemerkte, von der zweiten Bestimmung Ge- 6. Oktober fand unter überaus zahlreicher Betheiligung der Mit- ab. Unterm 1. Punkt der Tagesordnung verlas der Kassirer, brauch machen. Die Herren Chefs werden dann bis des Abends glieder die erste ordentliche Generalversammlung im neuen Ge- Kollege Blum, die Abrechnung pro II. Quartal. Die Einnahmen

Versammlungen.