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Soziale Rechtspflege.

Diese Stellung der polnischen Sozialistenpartei zur litthauischen| fönnten, uns etliche Mandate zuzugestehen. Ja, Genosse Arbeiterbewegung bewog die organisirte litthauische Arbeiterschaft, den Bebel, wo bleibt da der Hamburger Beschluß? Die folgenden Beschluß zu fassen: liebevolle Erwärmung für die Karlsruher Genossen hindert nicht, weil er am Sonntag Vormittag nicht zur Arbeit fam, " Wir litthauischen Arbeiter und Arbeiterinnen verschiedener daß dergleichen Dinge durch den Hamburger Beschluß verboten find. war der Schlächter B. von dem Schlächtermeister Goldmann entlassen Gewerkschaften, Mitglieder der litthauischen Sozialdemokratie, Wie stehen nun die Dinge? worden. B. flagte darauf beim Gewerbegericht gegen G. und beschließen, gegen das bisherige Verhalten der polnischen Man will uns den Vorwurf machen, wir verlangte eine Lohnentschädigung, indem er betonte, er habe an Sozialistenpartei gegenüber der litthauischen Arbeiterbewegung halten den Parteitags Beschluß nicht und jenem Sonntage eine Landpartie gemacht und den Beklagten davon öffentlich unseren Protest auszusprechen. Die auf dem legten empfiehlt uns, gegen den Beschluß zu handeln. vorher in Kenntniß gesezt. Im übrigen habe für den Sonntag polnischen Parteitage angenommene Resolution betreffend die Hiergegen erheben wir energisch Protest! feine Arbeit vorgelegen. Die Beweiserhebung ergab, daß Goldmann litthauische Partei ist eine unberufene Einmischung der polnischen Und nun noch eins: Wochenlang hat man in der ungenirtesten auf den Wunsch des Klägers, am Sonntag dem Betriebe fern zu Sozialistenpartei in die Angelegenheiten unserer litthauischen Weise gegen den Hamburger Beschluß agitirt, indem man für die bleiben, erklärt hatte, er müsse tommen, um zu fassiren und die Arbeiterbewegung, ea hat niemand dem Parteitage eine sofortige Unterstützung der Freisinnigen oder für Kompromisse ein- Pferde zu besorgen. Die Kammer VI des Gewerbegerichts wies mit Vollmacht gegeben, Beschlüsse über unsere Organisation trat. Da hat sich kein Parteigewissen geregt, erst der Berliner Be- Rücksicht hierauf die Klage zurück und der Vorsitzende führte noch faffen. Abgesehen davon daß ein feindseliges Ver- schluß hat es ihnen angethan. Und mun in der Polemik: nach rechts aus, da der Sonntag Vormittag unbestritten zur Arbeitszeit des halten gegenüber der im Wachsthum begriffenen organizarte Worte, nach links scharfer Tadel! Ist das ein Bufall Klägers gehörte, so liege in seinem Verhalten eine Arbeitsverweigerung, firten litthauischen Arbeiterbewegung großes Unheil anrichten kann, oder Charatteristitum? die zur sofortigen Entlassung berechtige. steht die Stellung, welche die polnische Partei gegenüber der litthauischen Wenn der Genosse Bebel die Genossen im übrigen Preußen Eine Restlohnforderung in Höhe von 17,90 m. machte der Sozialdemokratie eingenommen hat, in einem schroffen Widerspruch auffordert, sich durch das Beispiel der Berliner nicht beirren zu Nachtportier 3. gegen den Hotelier Kort vor dem Gewerbe mit den Grundprinzipien der internationalen Sozialdemokratie. laffen, so rathen wir den Genossen: Ueberlegt Euch erst gericht geltend. Der Beklagte wandte ein, der Kläger habe ein Diese hat auf allen ihren internationalen Kongressen( so auch sorgfältig, ob Ihr für die Parteien, welche etliche Backet, das ihm als Portier des Hotels anvertraut worden sei, ab­auf dem Londoner ) den Arbeitern einer jeden Nationalität das Recht sonderbare Schwärmer in der Partei leider jest handen kommen lassen und müsse mit seinem Lohn dafür haften. zuerkannt, sich selbständig zu organisiren. Die polnische Sozialisten auch schon zur bürgerlichen Oppofition" rechnen 3. bestritt, zum Schadenersatz verpflichtet zu sein. Er habe seine partei, welche dieses Recht für sich in Anspruch nimmt und für eine das Zentrum und die Nationalliberalen - eintreten tönnt; Roge öfter verlassen müssen, da ihm auch die Bedienung des Fahr­Selbständigkeit der polnischen Arbeiterbewegung eintritt, spricht nicht hütet Euch vor Kompromissen, welche torrum stuhle und des Telephons obgelegen habe. Der Beklagte mußte allein den litthauischen Arbeitern dasselbe Recht ab, sondern bemüht pirend wirken müssen; lehrt unsere Arbeits- das zugeben, er blieb aber dabei, daß der Portier erfazpflichtig fei, sich noch, eine selbständige Entwickelung der litthauischen genoffen tämpfen, aber nicht im heerbann der wenn ein seiner Obhut anvertrautes Packet verschwinde. Das Sozialdemokratie zu verhindern. Wir fordern fordern die bürgerlichen Parteien! Gewerbegericht verurtheilte jedoch Herrn Kort, dem Kläger seinen polnische Partei auf, den Kampf gegen unsere Bewegung Lohn auszuzahlen und führte aus: 3. brauche mur für einen Schaden einzustellen, wir fordern dies umsomehr, als wir nicht aufkommen, den er selbst verschulde; ein Verschulden seinerseits sei im Zweifel darüber sind, daß die polnischen Arbeiter, zu welchen aber nicht dargethan worden und sei um so weniger anzunehmen, wir seit den ersten Augenblicken des Erwachens unseres Selbst­als Kläger außer in seiner Loge auch noch am Fahrstuhl und am bewußtseins die tiefste Bruderliebe empfinden und mit welchen wir Telephon zu thun gehabt habe. bereit sind, Hand in Hand gegen unseren gemeinsamen Feind zu tämpfen, uns dieselben Gefühle entgegenbringen." Wir wollen hoffen, daß unsere polnischen und litthauischen Ge­noffen in Rußland möglichst bald zu einem brüberlichen Ein­bernehmen gelangen, es liegt das ja im Interesse der beiderseitigen

Bewegung.

Türkei .

Konstantinopel , 5. September. In amtlichen türkischen Kreisen wird die Meldung eines auswärtigen Blattes über eine angebliche Niedermegelung von 300 Personen, zumeist Frauen, in Musch( Vilajet Erzerum ) als völlig unbegründet bezeichnet.-

Afien.

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Die Vertrauenslente

von Berlin , Teltow - Beeskow und Nieder- Barnim.

Partei- Nachrichten.

Gerichts- Beitung.

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Die Kreis- Konferenz für die Oftprignis, die am 4. September in Britwall tagte, war von 8 Delegirten besucht. Aus den Berichten ist das folgende hervorzuheben: Die Wahltosten betrugen Unsere Presse ist in dem Kreise sehr schwach vertreten. Dennoch hat 646,40 M.; Versammlungen fonnten nur fünf abgehalten werden. Eine böse Stiefmutter empfing gestern vom hiesigen Schöc fich trotz der im allgemeinen schwächeren Wahlbetheiligung und trotz der niederträchtigen Kampfesweise der Gegner unsere gericht ihren Lohn für die unmenschliche Behandlung, die sie ihrem Stieffinde hat angedeihen lassen. Die Fabritarbeiterin Frau Stimmenzahl von 1330 im Jahre 1893 auf 1731, von 11,19 pet. 2iebich soll nach dem Zeugniß zahlreicher Nachbarinnen die ihrer auf 15,21 pet. vermehrt. Allgemein wurde aus den Orten berichtet, daß die ländliche Arbeiterbevölkerung der Wahl sich aus gemacht und das ihr zustehende Züchtigungsrecht in einer Weise über­bhut anvertraute Stieftochter Anna zum Zielpunkt ihres Jähzorns Furcht ferngehalten habe und daß gegen das geheime Wahlrecht auf den Dörfern in gröbster Weise verstoßen worden sei. Man war schritten haben, daß sich schließlich die Hausbewohner des bedauerns­sich einig, daß diesem Zustande nur durch Ausbreitung und Stärkung werthen Mädchens annahmen und dafür sorgten, daß es dem Bereiche der stiefmütterlichen Gewalt entzogen wurde. Industrielle und soziale Probleme in Japan . Wie wir der Organisationen abgeholfen werden könne; es wurde daher ein fleine Märtyrerin machte gestern vor Gericht von dem Rechte schon häufig ausgeführt haben, schreibt die Engineering", ist Japan Organisationsplan festgesetzt, wonach fünftig gearbeitet werden soll. der Beugnißverweigerung Gebrauch, die Qualen, die sie er­dadurch, daß es westliche Zivilisation und Industrialismus an- Auch soll die Brandenburger Zeitung" mehr als bisher im Kreise ver- litten, wurden aber von zahlreichen Zeugen recht anschaulich ge­genommen hat, sozialen und ökonomischen Problemen gegenüber- breitet werden. Von der Betheiligung an der Landtagswahl nahm schildert. Nach den Behauptungen derselben sollen Mißhandlungen gestellt, die den Gegenstand eifriger Erörterung in den dortigen man Abstand.( Den Beschluß hierüber siehe unter der Rubrik mit dem Schrubber, dem Feuerhaken oder den Stiefelabfäßen Zeitungen bilden. Wenn auch einzelne von diesen übertreiben, so Preußische Landtagswahlen".) Bur Provinzialfonferenz wurden die an der Tagesordnung gewesen sein, einmal soll die Angeklagte dem läßt sich doch nicht leugnen, daß bei dem wachsenden Wohlstand des Genossen Sassenbach und Weydig delegirt. Falls die Kosten Mädchen mit einer Scheere ein Loch in den Kopf gestoßen, zu an­Landes sich einzelne große Vermögen bilden, während andererseits die aufgebracht werden, wird auch ein Delegirter zum Parteitag nach deren Malen das mur mit Hemd bekleidete Kind in falter Winter­Armuth der niederen Klassen zunimmt. Ein Blick auf die japanischen Stuttgart gesandt werden. Zum Kreis Vertrauensmann wurde nacht ausgesperrt und auf dem Flur haben kampiren lassen 2c. 2c. Beitungen zeigt, daß Arbeitseinstellungen in allen Industriezweigen eybig, zum Stellvertreter Sperling gewählt. Die Angeklagte behauptete, daß sie gezwungen gewesen sei, gegen und allen Theilen des Landes stattfinden. In der Textilindustrie Abends wurde eine sehr gut besuchte Volksversammlung ab- das Mädchen streng vorzugehen und es wiederholt zu züchtigen und schließen sich die Unternehmer zusammen nicht nur gegen die Forde- gehalten, Sassenbach referirte. daß die gegen sie erhobenen Beschuldigungen arge Uebertreibungen rungen ihrer Arbeiter, sondern auch gegen" unlauteren Wettbewerb" der ihr feindlich gesinnten Belastungszeugen darstellten. Der ihrer eigenen Kollegen. Von anderen ökonomischen Fragen wird viel Staatsanwalt hielt dagegen für nachgewiesen, daß die An­diskutirt, die Verstaatlichung der Eisenbahnen, Grundsteuer, Ein­geklagte das ihr zustehende Büchtigungsrecht in gröblicher Weise tommensteuer und Währungsfrage. überschritten habe und beantragte 9 Monate Gefängniß. Auch der Gerichtshof war der Meinung, daß das Verhalten der An­geklagten, welches der Vorsitzende als" mehr wie viehisch" bezeichnete, eine strenge Strafe verdiene. Es wurde daher auf 6 Monate Gefängniß erkannt.

Infolge des Steigens der Arbeitslöhne sind die Preise der Lebens­mittel und Gebrauchsgegenstände enorm gestiegen. Mehr als verdoppelt hat sich seit Januar 1897 der Preis für Kohlen, Salz, Eier, Del, Kupfer, Leinwand, Gerste, Nugholz, Reis, Mehl. Der Durchschnitts­preis von vierzig angegebenen Artikeln stieg um 80 pet. Die Wirkung bes größten Theiles der Lohnerhöhungen ist dadurch aufgehoben und nur in den Zweigen, in denen eine größere Geschicklichkeit und Kunstfertigteit erforderlich ist, sind die Lohnerhöhungen erheblicher. Der Unterschied der in Europa und Japan gezahlten Löhne ist zwar trozdem immer noch beträchtlich, nimmt aber von Jahr zu Jahr ab, eine Thatsache, die man bei Betrachtung über die Zukunft Ostasiens nicht außer acht lassen darf.-

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Gewerkschaftliches.

Die Arbeiter der städtischen Kanalisation haben das Einigungsamt des Gewerbegerichts angerufen, um die Beilegung verschiedener Differenzen herbeizuführen, die in den letzten Wochen zwischen ihnen und der Verwaltung ausgebrochen sind.

Der Verband der Glasschleifer macht darauf aufmerksam, daß bei der Jirma Koch u. Bein, Ritterstr. 49, die Forderungen der Glasschleifer bisher nicht anerkannt sind und deshalb vor Buzug gewarnt wird.

Die ausgesperrten Maurer und Zimmerer in Spandan haben am Montag durch drei gewählte Perſonen( Lemme, Stolz u. Blanke) die Vermittlung des Einigungsamtes in Spandau an

gerufen.

wieder einmal die Berufungs - Straftammer des Landgerichts I . Eine Privatklage des Pfarrers Witte beschäftigte gestern Pfarrer Witte hatte gegen den Gemeindelehrer Kolbe die Privat­lage angestrengt unter der Behauptung, daß dieser in einer Versamm­lung von Mitgliedern der St. Golgatha- Gemeinde vom 14. Auguſt 1891 über ihn beleidigende Mittheilungen gemacht habe. Der Privatbeklagte soll danach in jener Versammlung die Behauptung aufgestellt haben: Die Aussperrung der Bauhandwerker in Magdeburg . Pfarrer Witte, der den damaligen Hilfsprediger Crolow anscheinend Der Arbeitgeberverband will sich auf keinerlei Berhandlungen ein besonders protegirte, habe über dessen Privatleben Aeußerungen Zur preußischen Landtagswahl. lassen. Weder will er die Kommission zwecks Schlichtung der gemacht, die denselben in der öffentlichen Achtung start herabseßen Nicht viel weniger Tinte und Druckerschwärze wie über den Streitigkeiten und Festlegung der Lohn- und Arbeitsbedingungen mußten. Das Schöffengericht hatte seinerzeit den Lehrer Kolbe für noch die bereits bestehende Organisation der Arbeiter an schuldig befunden, ihn aber nur zu 20 M. Geldstrafe verurtheilt. Hamburger Parteitagsbeschluß, ist in letzter Zeit über den Berliner erkennen. Demgegenüber ist nochmals festzustellen, daß sich die Hiergegen legte Justizrath v. Gordon für den Privatkläger, Beschluß verwendet worden. In der liebenswürdigsten Weise wurde Arbeiter bereit erklärt haben, die Arbeit zu den bisher gezahlten Rechtsanwalt at termann für den Verurtheilten die Berufung von den verschiedenen Partei- Organen den Berlinern flar gemacht, Löhnen von im allgemeinen 43 Pfennig für Maurer und Zimmerer , ein. Nach eingehender Erörterung der thatsächlichen Verhältnisse und daß sie die Berliner Verhältniffe eigentlich gar nicht richtig 33 Pf. für Bauarbeiter, und den sonst bisher üblichen Arbeits- nach Vernehmung des Stenographen Roller, der die Verhandlungen erkannt haben, denn sonst mußten sie einen anderen Beschluß faffen. bedingungen aufzunehmen und auch die infolge der Aussperrung jener Versammlung vom 14. August 1891 stenographirt hatte, endete Ein Organ hat sich dadurch bewogen gefühlt, festzustellen, daß es Magdeburg verhängte Sperre vollständig aufzuheben. Diese Arbeits- diesmal die Verhandlung damit, daß die Berufung des Privatklägers sich in der Intelligenz der Berliner Genossen geirrt habe". bedingungen waren frühere Vereinbarungen zwischen Unternehmer verworfen, auf die Berufung des Privatbeklagten dagegen das erste und Arbeiter neue Lohnforderungen haben die Ausgesperrten Urtheil aufgehoben und auf Freisprechung erkannt wurde. Die also nicht gestellt. Sodann haben dieselben gewünscht, daß Kosten wurden dem Pfarrer Bitte auferlegt. gegen Ende dieses Monats mit einer Kommission, wie dieselbe in dem Protokoll über die gepflogenen Unterhandlungen vor dem

Die Blätter aber, welche fortwährend dafür eintraten, daß man Bündnisse und Kompromisse mit anderen Parteien abschließen müsse oder sofort für die Freifinnigen einzutreten habe, entdeckten plötzlich ihr Parteigewissen und verwiesen die Berliner Genossen ftrenge auf den Parteitagsbeschluß. Beängstigend wurde die Anzahl der Artikel, die oft so übereinstimmten, daß man glaubte, sie seien nach einer Eingebung gewissermaßen fabrifmäßig hergestellt, und eine Philosophie entwidelten, mit der sich der selige Leibniz gewiß nicht einverstanden erklären würde.

Nun, die Berliner Genossen scheinen das nicht zum ersten Male zu erleben, denn so recht zerknirscht und bußfertig haben wir eigent­lich noch niemand gesehen.

Als letter Kämpe trat nun der Genosse Bebel auf und hielt den Berliner Genossen eine donnernde Philippika.

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Herrn Oberbürgermeister Schneider festgesetzt, in Unterhandlung

zu treten ist, um

abeiten, und

a) gemeinschaftlich auf grund des von dem Arbeitgeberverband felbft angezogenen Protokolls einen Arbeitstarif auszu b) die Lohn- und Arbeitsbedingungen für das nächste Jahr, vor­behaltlich der Zustimmung ihrer Mandatgeber zu vereinbaren. So ist denn der Kampf durch das starrköpfige Verhalten der Unternehmer, die eine demüthige Unterwerfung der Arbeiter ohne jede Verhandlung fordern, verschärft und der Beschluß der Bau­handwerker, auch auf den übrigen Bauten die Arbeit einzustellen, wenn eine Verhandlung abgelehnt würde, zur Ausführung ge­tommen. Die Zahl der Ausständigen und Ausgesperrten hat sich um nicht mehr, nicht weniger 500 vermehrt und befinden sich somit 2000 Bauhandwerker im Aus­stand. Dieses rücksichtslose Vorgehen der Unternehmer wird im ganzen Lande die lebhafteste Sympathie für die Ausgesperrten ent­fachen und wir sind überzeugt, den Bauhandwerkern wird in dieser über sie frivol verhängten Aussperrung auch die materielle Unter stützung der Arbeiterschaft sicher sein.

Wir stimmen mit dem Genossen Bebel nun darin gewiß überein, daß es das gute Recht jedes Genossen ist, seine Meinung zu sagen, gleichgiltig, an welcher Stelle er steht, und daß sein Wort soviel gilt, wie das jedes anderen Genossen, gegen den Artikel müssen wir uns aber doch wenden.

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oder indirekte Unterstützung der bürgerlichen Opposition

Bebel u. f. w.

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Boziales.

Lekte Nachrichten und Depeschen.

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Salutschießen anläßlich der vom hiesigen Kriegerverein gestern ver­Schönhausen a. d. Elbe , 5. September. ( 2. T. 8.) Beim anstalteten Sedanfeier entzündete sich vorzeitig die Pulverladung eines Geschützes. Drei Personen wurden erheblich verlegt. Leipzig , 5. September. ( W. T.B.) Die Theilnehmer an der Arbeits­Nachweis- Konferenz, die heute unter dem Vorsiz des Dr. Martens aus Hamburg in Leipzig abgehalten wurde, faßte folgende Ne­solution: Die Versammlung spricht ihre Ueberzeugung bahin aus, daß im Interesse des Groß- und Kleingewerbes der Arbeitsnachweis von den Arbeitgebern zu organisiren und zu handhaben ist."

Budapest , 5. September. ( W. T. B.) In einer Konferenz der Unabhängigkeitspartei wurde der Abg. Eötvös beauftragt, im Ab­geordnetenhause ein Mißtrauensvotum gegen die Regierung wegen ihrer Haltung in der Ausgleichsfrage zu beantragen.

Der Genosse Bebel wirft den Berliner Genossen vor, fie hätten gegen den Parteitagsbeschluß gehandelt. Wo? fragen wir. Wenn man den Parteitagsbeschluß nur dem Buchstaben gemäß nimmt, dann kann man allerdings zu dieser Auffassung kommen. Paris , 5. September. ( W. T. B.) General Burlinden nahm Es heißt darin:" Die Betheiligung ist überall geboten, das Kriegsportefeuille an, nachdem ihm Ministerpräsident Brisson wo die Verhältnisse eine solche den Parteigenossen ermöglichen." gleichzeitig mit seinem Ersuchen um lebernahme des Portefeuilles Die rein äußerliche Möglichkeit ist hier in Berlin vorhanden, das ist nicht zu bestreiten; aber handeln wir, wenn wir uns be- Preußisches Gewerbe- Inspektorat. Der Gewerbe Inspektor das Schreiben des Justizministers Sarrien hatte zukommen in welchem dieser bom Kriegsministerium die Niemeyer in Mühlhausen i. h. ist vom 10. September an lassen, theiligen, auch dem Sinne des Beschlusses gemäß? des Protokolls über die Geständnisse des Soll der Hamburger Beschluß überhaupt einen in gleicher Eigenschaft nach Erfurt bersetzt; mit der Verwaltung Uebermittelung Oberstlieutenants Henry und die Aften des Dreyfus Sinn haben, so tann es nur der sein, die Reaktion der Inspektion in Mühlhausen i. Th. ist von demselben Zeitpunkt an General Burlinden nahm das Porte­zu ich wächen. Das fann nur erreicht werben durch direkte der Inspektionsassistent& ie big in Waldenburg i. Schl. kommissarisch feuille mit dem Ausdruck des lebhaften Bebanerns darüber an, daß er da wir betraut. durch eigene Kraft teinen Kandidaten durchsetzen können und die Mit Banken und Trompeten begrüßt der Leibjournalist des den Posten des Militär- Gouverneurs von Paris verlasse. Auf Verlangen Ansicht, Kompromisse mit den Gegnern abzuschließen, um dadurch Zentralverband deutscher Industrieller, Herr Schweinburg, die des General Burlinden wurde vereinbart, daß er die Akten durchſehen könne, bevor dieselben an den Justizminister gelangten, damit er, Mandate zu erringen, abgelehnt ist. Für die so gestellte Resolution Entwicklung der Arbeiterorganisation in Japan . mit der Angelegenheit völlig vertraut, an den Ministerberathungen Bebel( mit dem Amendement Mittag) stimmte u. a. Arons, Auer, Das ferne ostasiatische Inselreich ist durch den Uebergang zum Maschinen- theilnehmen könne.- Morgen Vormittag treten die Minister im system im Bunde mit den niedrigen Arbeitslöhnen, die es bisher Der Antrag, direkt für die Freifinnigen einzutreten, wurde von zahlte, ein nicht zu unterschäzender Konkurrent der europäischen Elysee zu einer Berathung zusammen. Auer auf dem Parteitag zurückgezogen. Wir fragen mun: Was Exportindustrie geworden. Die japanischen Arbeiter sind aber feine hatten die Berliner zu thun, um dem Parteitags chinesischen Kulis, die ja mit allem zufrieden sein sollen, sondern sie mußen beschluß gerecht zu werden? den guten Geschäftsgang aus und verlangen höhere Löhne. Froh­Wahlmänner wählen zu lassen, um die Re- lockend schreibt Herr Schweinburg: Am stärksten ist der Aufschwung attion zu fchwächen", trifft für Berlin nicht zu, da ohnehin der Löhne in den kunstgewerblichen Betrieben. Dort ist die Nach Freifinnige gewählt werden. frage nach tüchtigen Kräften eine so intensive, daß die Arbeiter viel­Wahlmänner wählen zu lassen, um durch fach in der Lage sind, von sich aus die Bedingungen, unter denen Kompromisse Mandate zu erringen", ist glücklicher- sie eintreten wollen, festzustellen. weise durch die Resolution Bebel verboten. Die japanischen Arbeiter können das natürlich auch nur im Bliebe übrig, daß wir Wahlmänner wählen Wege der Organisation. Den deutschen Arbeiter aber Kammer. Ein Abgeordneter tadelt das Rundschreiben des ließen, nur um wählen zu können. Für diese Komödie möchten die Industriellen, für die Herr Schweinburg sich literarisch ist aber in Berlin fein Genosse zu haben. prostituirt, am liebsten das ganze Koalitionsrecht genommen wissen; Das bewegt den Genossen Bebel aber auch nicht. Deutlicher wenn es nach ihnen ginge, so würde der deutsche Arbeiter noch wird er weiter unten, wo er ausführt, es wäre möglich, schlechter bezahlt als ber japanische und chinesische, denn um so so viel Wahlmänner durchzusehen, daß wir die Gegner zwingen leichter könnten sie auf dem Weltmarkte fonfurriren. Berantwortlicher Redakteur: Hugo Poetsch in Berlin . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin

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Madrid , 6. September. ( W. T. B.) Seuat, Der Minister- Prä­fident Sagasta verlas eiu Dekret, durch welches die Regierung ermächtigt wird, im Parlemente einen Gesezentivurf einzubringen, welcher der Regierung Vollmacht ertheilt, die Souveränetät Spaniens über den Kolonialbesitz gemäß den Festsetzungen des Präliminar- Friedens­vertrages aufzugeben. Der Präsident verlangt, daß die Frage in geheimer Sizung verhandelt würde und ordnet die Räumung der Tribünen an. Dies geschieht trotz des Einspruchs eines Senators unter dem Murren der auf den Tribünen Anwesenden.

Generaltapitäns von Madrid hinsichtlich der Veröffentlichung eines Auszuges aus dem Sigungsberichte der Kammer und erhebt Einspruch gegen die Zensur, welche die Mittheilung der Presse über die Depesche des Generals Linares, worin die Lage in Santiago geschildert wurde, verhindert habe.

Drud und Verlag von May Bading in Berlin . Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt.