zum Streit treffen wollte, so hieße das nicht weniger, als das be= stehende Koalitionsrecht vernichten. Wer sind die rückfälligen" Sünder, die immer und immer wieder in die Lage kommen werden, öffentlich für den Beginn eines Streits oder die Fortführung desselben werden eintreten müssen? Die Verfolgungswuth der Kapitalisten, das System der schwarzen Listen hat dafür gesorgt, daß die betheiligten Arbeiter selbst es in der Regel ihren erwählten Vertrauensmännern übertragen müssen, die Führung zu übernehmen. Die Arbeiterführer, die Gewerkschaftsbeamten sind es daher und werden es auch in Zukunft sein, welche zum Streit werden hetzen" müssen. Und daß sich die Arbeiterschaft in ihren erwählten Führern unabhängige Leute geschaffen, die der Wuth der Unternehmer trotzen können und den wirthschaftlichen Machtmitteln derselben entrückt sind, das ist es, was den Zorn derer um Stumm erregt. Gegen ihre eigenen Arbeiter genügt meist die Hungerpeitsche, aber die gewerbsmäßigen Hezer und Wühler" sind für sie meist unfaßbar und darum: Ins Zuchthaus mit ihnen!
Arbeitsertrages von Staats wegen auf die politische Agitation seit 16 Jahren angehört hatte, ausgeschlossen worden, weil er zur berweisen. Man könnte nicht wirksamer die soziale Revolution sozialdemokratischen Partei gehört. vorbereiten. Ein ehrlich geachtetes Koalitionsrecht gehört zu den Aus Neubukow ( Mecklenburg ) wird geschrieben: Ein größerer Borbeugungsmitteln gegen sie und zu den Einrichtungen, welche, Reinigungsprozeß soll auch mit dem hiesigen Kriegerverein vorwenn sie dennoch versucht wird, der Staatsgewalt das gute Gewissen genommen werden. Welcher Mittel man sich dabei bedient, zeigt zum Kampfe gegen den Umsturzversuch giebt." folgendes Schriftstück: Kriegerverein zu Neubukow .
In ähnlicher, wenn auch nicht so scharfer Weise lehnt die Köln . 8tg." ein Eingehen auf diese Vorschläge ab. Im Anschlusse hieran wollen wir aus dem„ Hamb . Korresp." den folgenden Saz anführen:
Mit rüdhaltlofer Genugthuung äußern sich, wie zu er warten stand, diejenigen Blätter, die auch sonst bei jeder Gelegen heit Zuchthaus und eventuell Kartätschen als Panacee für die sozialen Schäden unserer Zeit empfehlen.
Die ,, Kölnische Volkszeitung"
erwartet von der Zentrumspartei strikte Ablehnung jeder Aenderung des Koalitionsrechtes.-
Sart, aber gerecht. Ti
Nach dem Negierungsentwurfe von 1890 sollte Gefängniß strafe nicht unter einem Jahre eintreten, wenn die Handlung gewohnheitsmäßig begangen, doch die Kultur schreitet fort: für die Arbeiter vom Gefängniß zum Zuchthaus, für die Unter- entwurf vorgelegt werden, der jeden, der zu einem Streik anreizt, Dem Reichstag soll, wie die Blätter wissen wollen, ein Gesetzmit Zuchthausstrafe bedroht.
nehmer vom Gefängniß zur Festungshaft.
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An den Kameraden Herrn
Von dem Kriegerverbande zu Schwerin ist uns direkt der Auftrag geworden, festzustellen, welche Mitglieder des Kriegervereins der Sozialdemokratie angehören. Der Vorstand weiß es in keiner anderen Weise zu machen, als daß er nachstehende direkte Frage an jeden Kameraden richtet: Gehören Sie der sozialdemokratischen Partei an?" Die Antwort auf die Frage wolle jeder Kamerad bestimmt mit" Ja" oder„ Nein" bis zunt 1. September zurücksenden; wenn zur gesezten Zeit keine Antwort erfolgt, so hat der Vorstand das Recht und auch die Pflicht, über Ihre weitere Mitgliedschaft zu verfügen.
Der Vorstand.
Soweit die Zuschrift, welche jedes Mitglied erhalten hat. Der Eine Strafverschärfung für Streikende Das ist ja ein Fortschritt gegen den jetzigen Stand der Gesetz- Amtsrichter ist schon vor der Zuschichung des Schriftstücks und ist auch ohne Gesetzesänderung eingetreten. Wegen Hausfriedens- gebung, aber auskommen wird man damit auch noch nicht. Das der Bü germeister ist gleich nach der Zuschickung des Schriftbruchs, Störperverlegung und Röthigung hatte sich der Steinmetz Baul Buchthaus hat für viele seine Schrecken verloren, weil die Sträflinge stüds aus dem Kriegerverein ausgetreten. Wahrscheinlich Fromm aus Erfurt vor dem dortigen Landgericht zu verantworten. Sort zu gut behandelt werden. Wenn also auch über jeden, der um empfinden diese Herren eine derartige Ausfragerei als eine entDer Angeklagte war im April er. wegen Lohndifferenzen beim Bild- Rüdfall zum Streit aureizt, lebenslängliche Buchthausstrafe verhängt würdigende Zumuthung und bedanken fich für das fragwürdige Verhauer Herda aus der Arbeit getreten. Einige Tage darauf ging er, wird, so wird selbst das noch nicht abschreckend wirken. Es hilft gnügen, einem Verein anzugehören, der die Gefimmungsschnüffelei obwohl ihm der Zutritt zur Werkstätte verboten worden, froßdem nur eins: für den Rückfall muß die Todesstrafe festgesetzt und um zur Spezialität ausbildet. Was der schlaue Verbandsvorstand nun wohl zu dieser Wirkung seines Rundschreibens sagt?- wieder dorthin, bedrohte und veranlaßte auch den dort arbeitenden weigerlich vollstreckt werden. Steinmetz Schopp, ebenfalls die Arbeit einzustellen, wenn auch nur Bravo auf einen Tag. Die Staatsanwaltschaft beantragte gegen Fromm 6 Monate Gefängniß. Der Gerichtshof hielt jedoch unter Berücksichtigung des Umstandes, daß der Angeklagte einen Arbeiter am Fortarbeiten verhindert, eine härtere Strafe für angebracht. Es wurde auf 1 Jahr Gefängniß erkannt!!!-
Ein arbeitswilliger Revolverheld.
Zu diesem Thema wird uns aus Hildburghaufen, wo gegenwärtig ein Streit der Glasarbeiter stattfindet, eine interessante Begebenheit mitgetheilt. Zwei streikende Arbeiter begegneten auf dem Heimwege am Donnerstag Abend einem der Arbeiter, die sich ihrer Bewegung nicht angeschlossen hatten. Ohne daß nun zwischen den bezeichneten Personen ein Wortwechsel stattfand und ohne daß eine Absicht vorlag, den„ Arbeitswilligen" irgendwie zu belästigen, 30g dieser in einiger Entfernung von beiden Streikenden plötzlich einen Revolver Hervor und feuerte einen Schuß auf die ihm begegnenden Arbeiter ab. Der Schuß ging fehl und versezte, wie leicht begreiflich, die angegriffenen in nicht geringe Aufregung. Trotzdem vermied man es in der Situation, dem Angreifer gegenüber Vergeltung zu üben; man machte blos der Polizei von dem Vorfall Anzeige. Diese beschlagnahmte bei dem Revolverhelden zwei Schußwaffen, nahm aber von einer Verhaftung des Burschen Abstand. Von den Streikenden ist bisher keine Ausschreitung begangen worden, der Verband der Glasarbeiter hat besonders darauf gehalten, daß der Kampf in ruhiger gesetzlicher Weise ausgefochten wird. Es lag also zu dem Vorgehen des„ Arbeitswilligen" auch nicht die geringste Veranlassung vor. Mit recht fragt der Einsender, was wohl den Streifenden paffirt wäre, wenn sie einen derartigen Mordversuch begangen hätten; ob sie dann auch noch auf freiem Fuß wären?-
Ordensverleihung.
Dem Generalsekretär des Zentral- Verbandes Deutscher Indus strieller", Herrn H. A. Bueck, ist der königliche Kronen- Orden dritter Klasse verliehen worden. Wir wundern uns nur, daß Herr Bueck, der im Stampfe gegen das Koalitionsrecht sich stets in die vorderste Reihe zu drängeln verstand, nicht einen noch viel höheren Orden erhalten hat.
Parteipreffe.
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Unsere Parteipresse erhebt allüberall ihre Stimme gegen den Umsturz des bestehenden Koalitionsrechts. Aus dem Chorus dieser Stimmen klingt der grollende Protest des arbeitenden Volkes. Wir werden morgen durch Zitate aus den Parteiblättern zeigen, wie die flassenbewußte Arbeiterschaft einig ist in dem Willen, das von der Regierung geplante Attentat auf ihr Grundrecht abzuwehren.
Die nationalliberale Presse
( Kladderadatsch.)
Zur Friedenskundgebung des Zaren liegt heute die benterkenswerthe Meldung aus Petersburg vor, daß die Neubewaffnung der russischen Artillerie mit Schnellfeuergeschüßen beschlossen ist. Jedenfalls eine höchst originelle Art, den Gedanken der Abrüstung praktisch zu gestalten.
Der englische Kolonialminister Chamberlain, der gegen wärtig in New- York weilt, hat sich über den Vorschlag des Baren folgendermaßen geäußert: Der Kaiser sei eine durchaus aufrichtige Natur, sei aber ein Träumer. Die Heere Europa's fönnten allerdings aufgelöst werden, aber nicht vor der endgiltigen Erledigung der Orientfrage.
Ein Bravo der Hamburger Lehrerschaft. Die Hamburger Schulsynode hat, so lesen wir im Hamburger Echo", einen wichtigen und hochbedeutsamen Beschluß gefaßt, welcher der Einsicht und dem Billigkeitsgefühl der Hamburger Lehrerschaft alle Ehre macht. Die Synode seyte die Berathung über den Entwurf eines Unterrichtsgesetzes fort. Bu§ 22, der für alle Staatsschulen völlige Schulgeldfreiheit und unentgeltlichkeit der Lehr- und ermmittel vorschlägt, lag eine Reihe der verschiedensten Abänderungsvorschläge vor. Aus den Kreisen der Lehrer, besonders der Wolfsschullehrer, heraus fanden die Schulgeldfreiheit und die Einheitsschule warme Befürwortung und eingehende Begründung. Namentlich Herr Harro Köhnke trat energisch für die Forderungen ein. Wenn man, ſagte er, mit der Aufhebung des Schulgeldes den ersten großen Schritt gethan habe, werde der giveite, die Organisation der alls gemeinen Volksschule, leichter werden. Eine Ueberfüllung Unter Orientfrage verstand Herr Chamberlain wohl ärmeren Schichten zufließen würden, sei nicht zu befürchten. Die der höheren Schulen, denen nur die allerbesten Kräfte aus den weniger die Fragen, welche die Ostecke des Mittelländischen Eltern würden sich's wohl überlegen, ob sie ihre Kinder eventuell Meeres betreffen, als die ostasiatischen Streitfragen. Viel bis zum 20. Lebensjahre unterhalten könnten. Man brauche Hoffnung auf einen Erfolg des zarischen Vorschlages scheint nicht zu befürchten, daß diese Schüler wohl gelehrte Lente Herr Chamberlain nicht zu haben.- würden, daß ihnen aber der nöthige Verstand fehle, das Gelernte ordentlich zu verwerthen. Solchen Elementen begegne Ueber die Situation auf Kreta liegen nachfolgende Mel- man gerade jetzt auf den höheren Schulen. Nach längerer dungen vor: Debatte wurde§ 22 nach dem Antrag des Synodal- Ausschusses Konstantinopel , 8. September. Nach einer heute hier ein- wie folgt angenommen:„ Ein Schulgeld wird in den Staatsgetroffenen Meldung aus Kereta sind die Muhamedaner im Beſize schulen nicht erhoben. Lehr- und Lernmittel werden von Kandia. Edhem Pascha, der Kommandant von Kandia, hat die unentgeltlich geliefert; ebenso der Reinmüller'sche EventualAutorität über die Muhamedaner verloren. Die Verluste und Opfer antrag: Die öffentlichen Schulen werden als Einheitsschulen der Zivilbevölkerung sind noch nicht bekamut, aber jedenfalls sehr organisirt." groß, insbesondere auf seiten der Christen, welche, sich gruppenLeider ist bei dem gegenwärtig die" höheren" Kreise Hamburgs weise vertheidigend bei Kandia an Bord der Kriegs- beherrschenden Geiste und bei der Zusammensetzung unserer famosen schiffe geflüchtet sind. Die Situation ist eine sehr ernſte, da Bürgerschaft vorläufig nicht daran zu denken, daß dieser von tüch man befürchtet, daß die Unruhen sich auch auf Rethymo tigen Fachmännern gefaßte Beschluß die Zustimmung der gefeßund andere Hafenstädte ausdehnen könnten. Der russische Admiral gebenden Körperschaften finden wird. Aber wir begrüßen ihn darum Strydlow soll Truppenverstärkungen und Kriegsschiffe dringend ver- doch als ein Zeichen der trefflichen, fortschrittlichen Gesinnung und langt haben. Das Exekutivkomitee richtete an die Admirale das Er- der gesunden Auffassung der Verhältnisse seitens der Lehrerschaft. suchen, die Christen bewaffnen zu dürfen, da es sonst für die Folgen nicht gutstehen könnte. Köln , 7. September. ( Eig. Ber.) Die Stadtverordneten- Ber
zeigt auch in der Frage des Koalitionsrechts die bei ihr übliche Verfahrenheit. Das Leipz. Tagbl." schreibt: Aus den Worten des Staisers geht unzweifelhaft hervor, daß mit dem neuen Gesetze die Streitagitatoren sowohl wie die Streitposten getroffen werden sollen. Darüber werden sich wohl alle bürgerlichen Parteien einig sein, daß Ausschreitungen oder sogar körperliche Gewaltthätigkeiten beim Lohnkampfe strenger als bisher geahndet werden müssen und daß dem Staate die Handhabe gegeben werden muß, gegen die bodenlose Verhegung der Arbeiterbevölkerung durch gelverbsmäßige Agitatoren vorzugehen. Die„ Magdeburgische Zeitung" schließt ihren Leitartikel über den Schuß der Arbeitswilligen folgendermaßen: Der„ Vorwärts" ist heute ziemlich offenherzig darin, daß nun eine ununterbrochene und eifrige Agitation der Sozialdemokratie begonnen werden muß; wie hierbei verfahren werden soll, um unnöthige Opfer zu vermeiden", dafür giebt das sozialdemokratische Bentralorgan eine genaue Anweisung. Wir sind der Ansicht, daß dem gegenüber alles vermieden werden muß, was zu einer unnüßen Berbitterung der Arbeiterkreise führen müßte; der Gesetzentwurf sollte Kanea, 9. September. Dem Vernehmen nach erklärten die genau die Bergehen umschreiben, welche unter Strafe geftellt werden Admirale auf die Vorstellungen des Erefutiv- Komitee's der Aufsollen, damit schadenstiftende Chikanen und verbitternde Belästigungen ständischen, sie würden ihren Regierungen die definitive Lösung der unbedingt vermieden werden. Von einer glücklichen Formulirung Frage durch die Entfernung der türkischen Truppen des Gesetzentwurfes wird zum großen Theile sein Schicksal ab- und die Ernennung eines Gouverneurs anempfehlen. hängen.
Einen auderen Ton schlägt die„ Nat.- 8tg." an:
beraubt hätten.
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"
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aber aus
Kanea, 8. Septbr. Nach den letzten amtlichen Feststellungen, sammlung im benachbarten Bergisch Gladbach beschloß gestern gedie hier bekannt sind, wurden in Kandia getödtet: ein englischer mäß einem Vorschlage der Bau- und Finanzkommission, wegen der Offizier und sieben englische Soldaten; ferner 19 Muhamedaner, Verweigerung militärischer Hilfe bei dem Kriegsminister Beschwerde 30 Christen und 4 türkische Soldaten. Verwundet wurden drei zu führen. Nach dem gewaltigen Unwetter, das in der Gegend um englische Offiziere und 10 englische Soldaten, 17 Christen und Köln Verwüstungen anrichtete, deren Schaden man nach Millionen Muhamedaner sowie 2 türkische Soldaten. Gestern haben die schätzt und das auch in der Bürgermeisterei Gladbach viele Wohnungen Türfen noch 236 Christen eingeschifft. Am ersten Tage der Unruhen und Obstbaum- Anlagen zerstörte, hatte der Bürgermeister wiederin Kandia gaben die Engländer 21 Kanonenschüsse ab; einer der holt um militärische Hilfe gebeten, die ihm selben zerstörte eine Moschee, ein zweiter ein Haus, wobei zivei dienstlichen Rücksichten von den verschiedenen militärischen Behörden Kinder getödtet wurden. Die ersten von Kandia geflüchteten Christen versagt worden ist. Das war um so schlimmer, als es sich um die sind hier angekommen. Die Anzahl der unter den Häusertrümmern wirthschaftliche Existenz zahlreicher Kleinbauern handelt; und die durch die Ablehnung erzeugte Erbitterung war um so größer, als liegenden Leichen ist noch nicht bekannt. Truppenverstärkungen sind gelandet worden. Wie verlautet, auf einent in der Nähe liegenden Rittergut, wie die Kölnische sollen noch mehrere italienische Kriegsschiffe nach Kandia gesandt Volkszeitung" berichtete, zwanzig bis dreißig Infanteristen in dem werden. Part mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt waren. London , 9. September. Die Times" melden aus Kandia vom gestrigen Tage, die Zahl der getödteten Christen werde auf 800 wurde heute ein dreizehnjähriger Knabe, der nach Posen, 9. September. Der Posener Morgenzeitung" zufolge geschätzt; die Stadt sei durch Baschibozuks und türkische Truppen ge- Schubin transportirt werden sollte, auf dem Wege zum Bahnplündert worden. Etiva 600 Mann internationaler Truppen befänden Hofe seinem Transporteur aber entlief, von diesem sich jetzt in den britischen Stellungen auf den Festungswerken. Alle mittels Revolvers in den Rücken geschossen. Der Berichte stimmten darin überein, daß das Verhalten der türkischen Knabe wurde in ein Krankenhaus gebracht. Truppen ein schimpfliches gewesen sei; man habe sogar ge= Der Beamte wird sich jedenfalls auf seine Instruktion berufen sehen, daß sie auf den Obersten Neid geschossen haben. können. Aber die Instruktionen der Gefangenen- Transporteure find, Ein Theil der Stadt stehe noch immer in Flammen. Dem Christen behaupten mit Bestimmtheit, das Gemezzel sei zumeist das " Standard" berichtet der Korrespondent des Blattes in Kandia, die wie schon früher oft betont werden mußte, höchst verbesserungsbedürftig.Wert der türkischen Soldaten gewesen, welche ihre Opfer sogar Königsberg i.., 7. September .( Eig. Ber.) Freisinnige Bildungsfreundlichkeit. Ein sauberes Stücklein hat am Dienstag, den 6. d. M. die Majorität der hiesigen StadtverordnetenBersamnilung fertig gebracht. Die Königsberger Stadtverordneten, Versammlung besteht fast ausschließlich aus Freifinnigen, weshalb ihr Verhalten besonders bemerkenswerth iſt. Auf dem Gebiete des Schulwesens ist in Königsberg noch außer ordentlich viel zu thun. Der Fortbildungsschul- Unterricht liegt ganz im Argen. Bisher bestand nur für die Handwerkslehrlinge ein obligatorischer Fortbildungsunterricht und nur für die Dauer Ueber die Einberufung des Reichstages erfährt die von 11/2 Jahren. Dieser Unterricht fand abends statt. Die Lehrer fich nirgends der Anerkennung dieses natürlichen Rechtes der Münchener Allg. Ztg." aus Berlin von„ gut“ unterrichteter Seite, erklärten, daß mit den abgearbeiteten, ermüdeten jungen Leuten bei Arbeiter entziehen können, sich mit einander zur möglichst dieselbe dürfte in diesem Jahre sehr spät," wahrscheinlich im Anfang dem am Abend ertheilten Unterricht nicht viel anzufangen sei. Bei günſtigen Verwerthung ihres meistens einzigen Erwerbsmittels, des Monats Dezember erfolgen, jedenfalls erst nach Beendigung der einer Besprechung des Fortbildungsschulweſens nahm daher ihrer Arbeitskraft, zu verbinden. Stadtverordneten- Versammlung einen Antrag an, davon ist die Möglichkeit organisirter Arbeitseinstellungen; zu preußischen Landtagswahlen, welche im November stattfinden werden. ben der Magistrat angewiesen wurde, ein neues Statut für solchen zu greifen, in gefeßlicher Weise sie herbeizuführen und in definitiver Entschluß sei indeß noch nicht gefaßt.- die Fortbildungsschule auszuarbeiten und darin, wenn möglich, zur Theilnahme daran aufzufordern, das kann man Zur Frage der Zwangserziehung. Der Justizminister hat die Unterrichtsstunden auf eine gelegenere Zeit zu verlegen. Arbeitern nicht verwehren, wenn man überhaupt die Berechtigung auf Erfuchen des Ministers des Innern die Gerichtsbehörden Der Magistrat leitete eine gründliche Befragung über die Angelegen der Koalition anerkennt. Wie schädlich die Streits auch im al- angewiesen, ihre Anträge auf Aufnahme der nach§ 56 des heit ein. Von den Arbeitnehmer- Beisigern des Gewerbegerichts gemeinen, und insbesondere in zahlreichen Fällen für die Str. G.-B. der 3wangserziehung ueberwiesenen sowie von anderen befragten Arbeitern wurde die Verlegung der Arbeiter selbst, find, 10 würde ihre Verhinderung durch in Erziehungs- oder Besserungsanstalt Unterrichtsstunde auf die Zeit von 2-4 Uhr nachmittags vordie Staatsgewalt doch nur daß fortan, wie dies jetzt schon in einer Anzahl von Regie- geschlagen. zur Folge haben, Einige der vernommenen Handwerksmeister erklärten ein lebel durch ein schlimmeres würde: die rungsbezirken geschieht, durchweg an den Regierungspräfi fich mit dieser Zeit einverstanden, andere widersprachen auf erfett in dem das erkennende das lebhafteste. Wie bom Arbeiter würden sich den Unternehmern gegenüber als gewaltsam denten des Bezirks zu richten, Stadtrath Pohl am Dienstag hat. Den Anträgen wird eine Ab= aus dem die Protokoll über niedergehaltene Feinde fühlen; die bösartigen Folgen eines Gericht seinen Siz Vernehmungen mitgetheilt derartigen Zustandes würden sich beständig geltend machen; und schrift des verfügenden Theiles des Erkenntnisses nebst den wurde, erklärten die Vertreter verschiedener Gewerbe, daß, went unter günstigen Verhältnissen oder anläßlich aufreizender Bor- Untersuchungsaften beigefügt werden, während die der Zwangs- ihnen die Lehrlinge an den Nachmittagen genommen würden, fie kommnisse würde die Arbeitseinstellung doch erfolgen, aber in erziehung überwiesenen Personen selbst von dem Gericht der Orts- einfach Arbeitsburschen einstellen würden, die nicht zur Fortbildungsschlimmeren Formen, als jetzt. polizeibehörde zur Verfügung zu stellen und von dieser bis zum schule brauchen; diese müßten dann die Lehrlingsarbeiten verrichten. Jede Zeit mit ihren eigenen, aus ihrem Wesen sich er- Eingang der Entscheidung über den Antrag in vorläufigen Gewahrsam Um mun diesen ausbeuterischen Handwerksmeistern die MöglichDie Unterbringung der von den Gerichten über- feit zu nehmen, dadurch die Lehrlinge vom Besuch des gebenden Schwierigkeiten zu kämpfen; es giebt, wie die Geschichte zu nehmen sind. Lehrt, keinen verhängnißvolleren politischen Fehler, als behufs der wiesenen jugendlichen Personen ist in allen Fällen als schleunige Fortbildungsschul Unterrichts fernzuhalten, daß sie dieselben äußerlichen Zurüddrängung solcher Schwierigkeiten zu Mitteln zu Angelegenheit zu behandeln, erforderlichenfalls sind die Ortspolizei- als Arbeitsburschen bezeichnen, hatte der, Magistrit in das greifen, welche einer überwundenen geschichtlichen Periode angehören. behörden drahtlich zur Ueberführung der Zöglinge in die bezügliche am Dienstag der Stadtverordneten- Versammlung vorgelegte Graf Posadowsky hat im Reichstag im Dezember v. J. beiläufig die Anstalt anzuweisen. seltsame Ansicht ausgesprochen, in Deutschland sei das Koalitions Weiteres aus Kriegervereinen. Aus Sosa ( Sachsen ) wird recht weniger nothwendig, als anderwärts, weil die Arbeiter bei berichtet: Aus dem hiesigen Militärverein wurden 9 Mitglieder aus uns das allgemeine Wahlrecht befizen. Viel eher könnte man das geschlossen, weil sie dem Produktenbertheil- Verein als Gegentheil behaupten. Zur unmittelbaren Erlangung dessen, was Mitglieder angehören. 9 Mitglieder traten dagegen freiwillig mit dem Koalitionsrecht erstrebt wird, verbesserter Arbeitsbedingungen, aus dem Militärverein aus, weil sie nicht auf die Mitgliedist das allgemeine Wahlrecht unbrauchbar; dieses geben und das Koali- schaft im Produktenvertheil- Verein verzichten wollten. Ferner ist der tionsrecht versagen, hieße somit, die Arbeiter für die Verbesserung ihres Lagerhalter A. Hänel, hier, aus dem Militärverein Albernau , dem er
... Im Hinblick auf die Leichtigkeit von Verabredungen der
Arbeitgeber und auf die Schwäche des einzelnen Arbeiters hat man
Eine unvermeidliche Folge
den
9
eine
-
die
V
durch.
neue Statut, in dem die Unterrichtszeit in die Nachmittagsstunden verlegt ist, eine Bestimmung aufgenommen, daß nicht nur die Handwerkslehrlinge, sondern auch diejenigen jugendlichen Arbeiter, welche Handwerks- und gewerbliche Arbeit verrichten, zum Besuch der Fortbildungsschule verpflichtet seien.
Wie toll wehrten sich die in ihren heiligsten Ausbeuterinteressen bedrohten freisinnigen Spießer gegen diese Bestimmung. Natürlich erklärten sie nicht von vornherein, daß nur die Rücksicht auf den ge