che

Lages Neuigkeiten.

3

aber...!

Ich aber..! Ein gegenfäßlicher, ein revo­utionärer Geiſt weht uns entgegen aus diesem Worte. Nicht das Alte, Ererbte! Das Neue, das andere! Ich aber! Alle großen Geister der Menschheit waren revolutionär. Man bringt die Masse so gern in einen Gegensatz zu den geistigen Führern, die die Menschheit hervorbrachte, Dieser Gegensatz ist gemacht, unnatürlich, fünstlich. Es ist das gleiche, Neue, das in allen lebt, im größesten Geiste wie im schlichtesten Manne im Arbeitsrod, ob es nun Ideal heißt, wie bei Schiller  , oder ob unter der Bezeichnung pädagogische Proving" eine Stizze eines neuen, anderen Zusammenlebens, wie es fein muß und sittlich ist, geschildert wird, wie von Goethe. Und so konnte es auch nicht anders sein, als daß auch das Genie von Nazareth   sich im Gegensatz zu seiner Zeit fühlte und dem ver­knöcherten Gestern das neue, revolutionäre Mor­gen verkündete. Ich aber sage euch!

Ich aber! Das wahre Christentum ist die ses gleiche große Erleben, das wie den Nazarener so auch alle anderen Genien der Menschheit durchdrang. Es ist das Hinaufstürmen der Seele zu Neuem, das Hinaufzwängen aus der Dede des Tages zum Ideal. Schillerjünger, Goethe­fwund, Christusanhänger fein heißt: rebolu tionär fein!

6. Juli 1928.

Ida der Bürgermeister von Biltn, Genoffe Wa g- J Ersuchen gewendet, die Butterausfuhr, insbesondere gangen haben, da seine Schwester, die ihn öfters be­ner, zu den Spielen auf dem Marktplay die Er- nach Desterreich, zu gestatten, da sie infolge der gro- fuchen wollte, die Wohnung immer versperrt fand laubnis erteilt hatte. Dagegen vermochte aller- ßen Einfuhr holländischer und dänischer Butter und und sie erst am Mittwoch aufbrechen ließ.- Int dings die Gendarmerie nichts zu unternehmen und den dadurch entstandenen ziemlich bedeutenden Rüd Prag   wurde dieser Tage ein gewisser Josef Pro. die Posten wurden wieder eingezogen. Dieses gang der inländischen Preise eine e berproduk hasta dem Strafgerichte eingeliefert, der sich wäh Greignis beweist wieder einmal, wie weit es bei ion an Butter zu verzeichnen haben. Das Ernährend des Krieges als Arzt ausgab und eine große den Spießburgern mit ihrem Vollsgenossentum rungsministerium steht jedoch auf dem Standpunkte, Medikamentenfabrik bauen her ist. Da nun die Herren sich einmal durch daß vorerst noch die heimischen Butter zahlreichen Personen größere Geldbeträge und hat die Spiele, Tänze und Gesänge unserer Jugendpreise auf 16 K für ein Kilo zurüdgeben dem Sohne eines Prager   Arztes um 150,000 K ge­lichen in ihrer Behaglichkeit gestört sahen, mobili müssen, worauf die Ausfuhr bewilligt werden könnte. Schädigt. Der Betrüger hatte bei seiner Verhaftung fierten sie sofort die tschechische Gendarmerie, um Die Ueberproduktion", über die die Milchmeier im Rodfutter Morphuim eingenäht, das er in der dieses Arbeitergesindel" vom Marktplatz zu ver- flagen, hat wohl ihre Ursache darin, daß Sundert- Nacht auf Mittwoch zu sich nahm. Gestern ist er im treiben. Unsere Jugendgenossen und alle Arbei- tausende Arbeitender und Arbeitsloser sich feine But- Strankenhaus gestorben. ter werden wohl dieje Heldentat" der Biliner ter faufen können. Das Verlangen des Ernäh Spießer richtig einzuschäßen wissen. Am Sonn- rungsministerium nach Serabsetzung der Butter­ag nachmittags fand am Marktplay in Bilin   preise bis auf 16 K ist also das Mindestmaß dessen, eine machtvolle Stundgebung der Jugendlichen was den Forderungen der Molkerei- Plusmacher ent­statt, in der zu diesem schandbaren Vorgehen Stel- gegengestellt werden muß. lung genommen wurde.

Soldatenmörder Hiller endlich in Haft. Der frühere Oberleutnant der Reserve Siller, der wegen Mißhandlung untergebener Soldaten zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden ist, ver­büßt, wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, die Strafe seit dem 2. Juli 1923, erst nachdem in der Presse wiederholt auf die sehr merkwürdige Tatsache hingewiesen wurde, daß der Brave noch immer in Freiheit herumlaufe.

Malaria- Epidemic in Moskau  . Die Sowjet­presse berichtet, daß die Malaria- Epidemic in Woskau in erschredender Weise zunehme. Im Laufe der ersten Hälfte des Juni sind bereits über 2500 Erkrankungen an Wialaria festgestellt wor­

Aus der Tätigkeit des gewefenen Ministers Sontag. Dieser Bauer", dessen Vermögen vom Jahre 1914 um einige Millionen gewachsen ist, hatte-- bevor er Minister wurde etwa 36 be­zahlte Funktionen. Wie viele er heute hat, ist unbekannt, aber daß er sich schon einige fette Stel len belassen hat, läßt sich wohl denken und er fährt neuerlich seine Bestätigung. Am 29. Juni vergangenen Monats fand nämlich, wie das Rude Pravo" berichtet, die Generalversamm. lung einer agrarischen Zudergesellschaft unter dem Vorsiz des gewesenen Ministers Sontag statt. Die Generalversammlung war sehr stürmisch, da es die Erregung vieler Aktionäre wedte, daß sich den. Wie sie da so oft still und zufrieden abseits die Mitglieder des Verwaltungsrates, unter denen Bürgerliche Kultur anno 1923. Die neuen bom großen Wege des Kampfes ſizen! Wie sie selbstverständlich auch Herr Sontag glänzt, eine Heichen machen als Kunstsammler die komischeste die Hände in den Schoß legen, die Christlichen besondere Remuneration von 10.000 kronen Figur. In einen Berliner   Laden kommt, so lesen und glauben, das bessere Dasein lomme von fel- jährlich ohne jede Begründung auszahlen ließen. wir im Querschnitt", ein Ehepaar aus Magde­ber schon. Durch Kampf fommit's! We he euch! Polizeidirektor Klima und die Fleischhauer, burg   und verlangt einen typischen Trübner. Wan Nar dem Kämpfer wird die Palme des Siegers fahne. Während das Ceste Slobo" feinen zeigt ihnen ein Starnberger- See- Bild. Darauf der zuteil. Lefern einzureden versuchte, daß Klima auf Befehl Mann: Nein, für Trübner   sind doch die Figuren Jch aber sage euch! Wehe euch! Das ist der des Bruders" Klofac einen breiwöchentlichen das Charakterischeste." Darauf bekommen sie eine felbe Geist, der wie den Proletarier von Naza- Urlaub angetreten habe und nach Kaschau   nicht naturalistisce pudelnadte Frau zu sehen, irgendein reth so auch die moderne Arbeiterschaft durch mehr zurückkehren werde, amtiert Klima ruhig odell im Walde. Nun aber die Gattin: Che ich bringt. Das ist darum das große Geniale der weiter und vertritt sogar die Regierung bei fest lieber selber malen." In eine andere Berliner se'n Bild in meinem Salon hänge, lasse ich mich Bolfsseele, daß sie den Steim des neuen Tages in lichen Angelegenheiten. Wie das Ru de- ſich trägt und all dem Bermoderten und all den Pravo  " erzählt, fungierte er unlängst bei der Kunsthandlung kommt ein Ehepaar. Es will ein tapitalistisch durchfeuchten Philistern entgegen- Einweihung einer neuen Fahne der Kaschauer Barod- Eßzimmer kaufen. Wan   zeigt ihnen ein Fleischhauer als Fahnenpate. Er hielt eine Rede, fabelhaftes Danziger Zimmer. Darauf die Frau So lange solch ein revolutionäres Drängen die er mit folgenden Worten schloß: zu ihrem Mann, die Augen zukneifend, als wenn das Wesen der proletarischen Seele ist, solange Silfe Gottes halten wir durch und sie sagen wollte, daß der Verkäufer ein Idiot sei: glauben wir an die Zukunft und an den Triumph gehen vorwärts". Dieses Schlagwort past sowohl" Barock ist doch grün. Ses Guten in der Welt. Das Bolt ist der ewig Sem Herrn Klima als auch den Kaschauer Fleisch- Furchtbarer Unglüdsfall. Am Montag früh verjüngende Born der Menschheit und er spru- banern sehr gut, da acht von ihnen erst unlängst wollte auf dem Ablagerungsplaße des Grafen­delt Leben und Kraft und Saft, solange der Geift ihre Haft, die sie wegen Wuchers erhielten, ab- schachtes in Grasseth bei Faltenau der 21jah des: Wehe euch! Wir aber! in den prole- büßten. Die Kaschauer Hausfrauen find verzwei- rige Karl Sanit für den Hausbrand etivas tarischen Herzen wogt und aus den proletarischen felt, denn sie wissen nicht, wie die Preise unter Kohle sammeln. Während dieser Arbeit wurde Herzen heraus in die Menschheit wallt. Aus der der neuen, vom Polizeidirektor Klima geweihten Sanit durch ein herabrollendes Kohlenstüd so Seeie des Volkes heraus graut in all dem dunk- Fahne steigen werden. len Heute ein neuer Tag.

schreit: Wir aber! Wehe euch!

unglüdlich getroffen, daß er den Halt verlor und, Ein wertvoller Fund in der Wiener Akademie an dem Abhang der Halde herabstürzend, in der galerie. In den Depoträumen der Wiener   Ala- glühenden Asche lieben blieb. Der Unglüdliche, Mit Gendarmen gegen die Arbeiterjugend. demiegalerie wurden acht wertvolle Bilder, die ber nur mit größter Anstrengung aus dem Aschen. Unter diesem Titel lefen wir im Auffiger zum größten Teil von Rubens stammen, ent- haufen herausgezogen werden konnte, ist am Boltsrecht": Sonntag hielten die Jugendorganis bedt. Der Wert der einzelnen Bilder beträgt Dienstag im Elbogener Krankenhause feinen Ber­ationen des Teplizer reises trotz Regen und un- hunderte von Millionen. Es wurde gefunden: lehungen erlegen. Das Schidfal Hanils ist günstiger Witterung ihren Jugendtag in Eine große Bildstudie zur Beschneidung Christi", um so ergreifenber, als er feit August vorigen B.lin ab. Da leider der westplatz vormittags die Rubens 1606-1607 in Genua   gemalt hatte, Jahres arbeitslos war und trop berzweifel nicht nutbar war, tanzten unsere Jugendgenos eine Stizze zu dem nicht ausgeführten oder ver- ter Anstrengungen teine Arbeitslosenunterstützung sen und Genossinnen ihre Vollstänge in den schollenen Bild Anbetung der Hirten", um 1616 erhalten fonnte. Vormittagsstunden am Biliner Marktplatz. Dieses bis 1617 gemalt, ein Fragment der Original­harmlose Vergnügen unserer Jugendlichen machte sfizze zu dem Bild Die heilige Therese für die aber die würdigen Spießbürger rebellisch. Sie Scelen im Fegefeuer" aus dem Jahre 1630, bas machten sich erst in einigen nicht gerade austän- Reiterbild Philipp IV.   von Spanien aus dem digen Bemerkungen Luft, um dann zur en Ende der 20er Jahre des 17. Jahrhunderts, die darmerieexpofitur zu laufen und die als Grundbild geltende Stizze zur Streuz­Räumung des Plages zu verlangen. Die tragung", weiter eine ebenfalls übermalte Slizze Gendarmerie war natürlich gleich bereit. den von Van Dyk zu einer Simmelfahrt Mariae", Wünschen dieser chreuwerten Herren zu entwelche bisher unbekannt war. Dann entbedte brechen und wollten den Marktplatz räumen. In- man ein Bild von Jan Steen   und eines von awischen waren aber die Leiter des Jugendtages Philipp Wouwermann. eingetroffen und Genosse Paul verwahrte jich Die Butterpreise. Die mährischen Molkereien auf das Schärfſte gegen die Maßnahme, umſomehr haben sich an das Ernährungsministerium mit dem

Persische Anekdoten.

Ein Weiser kam nach einer Stadt und erfuhr, daß dort ein sehr freigebiger Mann wohne, der Rei. fende aufs beste zu bewirten pflege. Der Weise, der in alten schmußigen Aleidern stedte, begab sich also zu jenes Maunes Saus. Doch zeigte ihm der Reiche nicht die geringste Freundlichkeit, ja, er hieß ihn nicht einmal niederfizen. Da faßte Scham den Wei. fen, und er ging feines Weges. Am nächsten Tag verschaffte er sich eine prächtige Ausstattung an Rlei­dern, schmüdte sich damit und begab sich aufs neue zu dem Reichen. Der begrüßte ihn diesmal mit tie­fer Verneigung, lub ihn ein, an feiner Seite Plaz au nehmen, und ließ die ledersten Gerichte auftra. gen. Der Weise setzte sich zu Tische. Doch er nicht, fondern schüttete Speisen und Getränke muf seine Rleider. Berwundert fragte ihn der Herr des Hau. fes, mas er da beginne. Er antwortete: Gestern fam ich in alten Rleidern hierher, da botest Du mir feinen Biffen zu effen. Heute, da ich fein gekleidet bin, überhäufft du mich mit Speise und Trant; da muß ich glauben, daß diefe Mahlzeit nicht für mich, fondern für meine Rleider bestimmt fei."

Ein Spaßmacher heiratete ein Weib, das ihm nach vier Monaten einen Anaben schenkte. Als ihn die Frau fragte, welchen Namen er dem Rinde geben wolle, antwortete er: Wir wollen ihn Schnelläufer vollendet, an der andere neun Monate brauchen!" nennen; benn er hat in vier Monaten eine Reise

Jemand Stahl einem Derwisch seinen Turban und verschwand damit. Da begab sich der Derwisch zum Friedhof, fezte sich nieber und wartete. Die Leute Sprachen ihm: Der Zurbandieb ist nach jener Richtung gelaufen. Weshalb fizest Du hier, und was gebenkſt Du zu tun?" Er antwortete: Auch er muß zuleht hierherkommen. Deshalb fiße ich hier."

Eine häßliche Frau tam zu einem Arzt und flagte: Ich habe ein Geschwür an meiner häßlichsten Stelle." Der Arzt warf einen Blick auf ihr Gesicht und antwortete:" Du sprichst nicht die Wahrheit; ich fann kein Geschwür an Dir entbeden."

Lezte Nachrichten.

Die fleine Entente erkennt die bulgarische Regierung an.

Einen gräßlichen Selbstmord hat dieser Tage in Prag  , 5. Juli. Jm Sinne einer Instruktion Mähr.- Ostrau ein gewiffer Johann Rudnit der Prager  , Belgrader  , Bukarester und griechischen berübt. Rudnit wurde als schredlich verstümmelte Regierung überreichten heute die Bertreter dieser Leiche in seiner versperrten Wohnung aufgefunden. Regierungen der bulgarischen Regierung in Sofis Die Leiche hatte die Gurgel durchgeschnitten o da- gleichlautende Noten, womit die diplomati neben eine schwere Verwundung des Schlaines, chen Beziehungen zwischen diesen Regie die durch eine Hacke verursacht sein mußte. Eine rungen und der bulgarischen Regierung auf­Hacke lag auch in der Reichweite des Toten in eines genommen find. Blutlache. Der erste Augenschein ließ den Berdacht auflommen, als ob es sich hier um einen Mord handle. Bei näherer Besichtigung fand man jedoch auf dem Stüchentische drei Briefe liegen, in welchen der Tote sein gesamtes Hab und Gut im Werte ven

18.000 K seinen Berwandten vermachte und gleich. seitig unt ein ehrliches, christliches Begräbnis" bit.er, um Auch die blutigen Fußspuren sowie die Fingerab.

Gefangenenmaffater in der Türkei  .

Athen  , 4. Juli,( Preßbüro.) Die inter nationale Rommission für die Unter suchung der Lage der griechischen Kriegsgefangenen in der Türkei   hat ihre Aufgabe beendet und den 1433 spalteien und zersplitterten das Suffiten- fährliche Lage für die Linkstaboriten. Unterwer­Bericht über ihre Tätigkeit erstattet. Danach find tum und..eßen die äußerste Linke geschwächt und fung hieße Verrat an ihrer Vergangenheit, Oppo- brüde fonnten bei näherer Untersuchung als von on 2000 gefangengenommenen Offizieren isoliert. fition bedeutete Strieg gegen ihre früheren Bun- Rudnik herrührend, feſtgeſtellt werden. Rudnik hat dem Bericht der Kommission find 14.000 Soldaten im ganzen 750 am Leben geblieben. Nach In den Jahren 1418 bis 1421 und auf- desgenossen, die an zahlenmäßiger und wirt- sweifellos Selbstmord begangen und sich zunächst mit dem Bericht der Kommission find 14.000 Soldaten wärts, also genau 500 Jahre vor der russischen schaftlicher Stärke den Linkstaboriten überlegen dem Rasiermesser den Hals durchschnitten. Da er am Leben. Nach der Nachricht der Kommission und deutschen Revolution, war Tabor, wie jetzt waren, um so mehr, als auch die katholischen und noch bei Bewußtsein war, muß er ſedann in die feien 20,000 Mann von türkischen Soldaten Moskau  , der Mittelpunkt aller fegerisch- sozialen kaiserlichen Richtungen sich gegen die Linkstabo- Küche geeilt fein, wo er einstüchenmesser nahm auf dem Weg nach der Türkei   niebergemets und kommunistischen Bestrebungen Europas  . In riten wandten. Die Prager   Compactate schufen une sich damit gegen die Brust stick. Das Messer Belt worden, während etwa 15.000 Mann der anfänglichen urchristlichen Begeisterung lebte tatsächlich eine adelig- bürgerlich- sozialreformische war jedoch stumpf, Rudnik warf es weg und griff in den Lagern an hunger und Entbeh Tabor wie die jerusalemische Urgemeinde. Der Stoalition gegen die kommunistische Linte. Nichts zur Holzhade, mit der er sich einige Schläge gegen rungen zugrundegegangen oder bort Geist der Brüderlichkeit umfing alle, die reinen destoweniger blieb sie in schärfster Opposition und die Schläfe versette. Betäubt durd; die Schläge und selbst getötet worden_ſeien. Herzens hinkamen. Alle Standes- und Besitz mußte früher oder später an die Waffen appel- vollständig entfräftet von dem Blutverluste brach er unterschiede verschwanden; das Mein und Dein, lieren. Staum sechs Monate nach dem Abschluß sodann im Zimmer zusammen. Bolen will den Minoritäten gegen­über freie hand.

aus dem alle lebel entsprangen, fannte man dort der Prager   Compactate erfolgte der Zusammen Tödlicher Unglüdsfall im Stollenbau bei Ar­nicht. Tiefe Frömmigkeit und Freude, Arbeit für stoß. Einem Koalitionsheer von 25.000 Mann noldstein. Die Bleiberger Bergwerksunion baut die Gemeinschaft, Volksversammlungen und boten 18.000 Stommunisten Troß. Die Entschei- in Maglern bei Arnoldstein   in Kärnten   einen Genf  , 5. Juli. In der gestrigen Sigung hatte Volksfeste unter freiem Himmel zeichneten das dungsschlacht fand Sonntag, 30. Mai 1434, bei Wafferstollen, bei dem über 200 Arbeiter beschäf- fich der Völkerbundstat mit dem polni­Leben der Taboriten aus. Dann trat der Ernst Lipan( unweit Böhmisch- Brod) statt. Die Schlacht tigt sind. Am Dienstag ereignete sich bei der Ar- fchen Vorstoß gegen feine Zuständigkeit zu befaffen. der Zeit an sie heran: Kampf und Krieg gegen tobte den ganzen Tag und die Nacht hindurch, beit im Stollen um 5 ühr früh ein gräßliches Un- Der polnische Vertreter lehnte es ab, über die ihre Verfolger und Bedrücker. Die beispiellos bis Montag 3 Uhr morgens, und sie fiel zuungun- glück, dem zwei Arbeiter zum Opfer fielen. Der Auslegung des Artikel vier des Minoritätenver­igreichen Feldzüge der Taboriten erleichterten sten der Kommunisten aus; etwa 13.000 Leichen Stollen, der schon durchgebrochen ist, wird gegen- trages zu verhandeln, von dem die polnische die Gemeinwirtschaft, die Beute war groß und der tapfersten Taboriten, darunter des Ober- wärtig an einigen Stellen erweitert und zu die- Staatsangehörigkeit und damit das Schicksal vie­machte es den Hausgemeinden möglich, die Be- befehlshabers Prokop, bedeckten das Schlachtfeld. fem Zwede werden Sprengungen vorgenommen. ler Deutscher   und Polen   abhängt. Der polnische dürfnisse aller zu befriedigen. Troydem griffen die Ueberlebenden schon im De- Unmittelbar nach einer Sprengung, bei der zwölf Vertreter begründete die Ablehnung damit, daß Schüffe zur Explosion gebracht wurden, fiel in der diese Frage demnächst in den deutsch  - polnischen Nähe der Sprengstelle eine größere Steinmasse in Verhandlungen in Dresden   gelöst werden soll. den Stollen und tötete zwei Arbeiter. Wie wir er- Lord Robert Cecil   erklärte, daß die Mi­fahren, liegt die Ursache dieses schredlichen Un- noritätenfrage eine der wichtigsten glücksfalles in den mangelnden Schutzvorrichtun- Angelegenheiten des Völkerbundes gen. Die zwei tödlich verunglüdlichen Arbeiter sind fei und daß dieser sich daher damit befassen müsse, der 23 Jahre alte Josef Gallob aus Seltschach um zu verhindern, bei Arnoldstein   und Johann Tilly   aus Arnold- schuß zum Handelsobjekt werde. In ähnli daß der Minoritäten­stein. Das Begräbnis der beiden Verunglückten chen Sinne äußerte sich der schwedische Vertreter fand am Donnerstag in Seltschach und in Ar- Branting. noldstein unter ungeheurer Beteiligung der Be­völkerung statt.

"

Eine Gruppe der Extremen führte die Viel- zember desselben Jahres wieder zu den Waffen, weiberei ein. Diese Gruppe wurde unter dem aber sie bildeten teine ernste Macht mehr. alten Sektennamen Adamiten bekannt, da ihre Und was war die Folge des Verrats an den Mitglieder, die Gebräuche der Zivilisation ver- taboritischen Kommunisten? achtend, sich ihrer Nadtheit nicht schämten. Die Die sehr mäßigen kirchlichen Zugeständnisse gemäßigten Taboriten unter Zišta, die von der wurden nach und nach zunichte gemacht; die Pra­gleichen Verfolgungssucht gegen die extremen ger Compactate führten zu feiner böhmischen Re­Kommunisten erfüllt waren, wie die Calixtiner formation; 1483 wurde den böhmischen Bauern gegen den Stommunismus im allgemeinen, unter die Leibeigenschaft auferlegt. nahmen gegen Ende 1421 einen Vernichtungszug Das einzige geistige Ergebnis der Huffiten­gegen die Adamiten und rotteten sie mit Feuer friege war die Verpflanzung der Lehren von und Schwert aus. Wycliffe und Hus nach Deutschland  . Sie mach­Die Prager Compactate( der Friede von ten sich sowohl im deutschen Bauerntriege, wie 1433), die die wirtschaftlichen und die sehr mäßi- in der Reformation bemerkbar und wirkten info­gen geistigen Interessen der Calixtiner und fern als Ferment weit in die Zukunft hinaus. Hechtstaboriten befriedigten, schufen eine sehr ge­

Hannotaur crtlärte, daß es sich nicht um den Minoritätenfchuß, sondern um die Frage der Selbstmörber. Mittwoch nachts wurde Schlafzimmer seiner Wohnung in Prag   II der praf- ftimmt, daß die Frage am Ende der gegenwärtigen im Staatsangehörigkeit handle. Schließlich wurde be­tische Arzt Jaroslav Ledeč erhängt aufgefunden. Tagung noch einmal zur Beratung gelangen foll. Bebek dürfte seine Tat schon bor mehreren Zagen be­