Br. 214. 15. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Dieng, 13. September 1898.
Die Ermordung der Kaiserin Elisabeth. hoffte dort den Herzog zu treffen, aber es war nochmals vergebens. waren. Nachdem Herr Haltestellen- Aufseher Moſt das Gegentheil
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Savoyer Seite nach Genf zurück. Luccheni reiste nach Evian und Schluß, daß die Beamten der Station Baumschulenweg im Irrthum Er wollte ihm nun nach Genf vorausgehen und vernahm dort zu- behauptet hat, müssen wir allerdings zugeben, daß wir Der Mordanfall hat sich nach einer Schilderung der Gräfin fällig, die Kaiserin Elisabeth sei hier. Er kannte sie von Budapest mit unserem Laienverstand nicht in der Lage sind, zu entscheiden, Sztaray, der Hofdame der Kaiserin, welche Augenzeugin war, her und beschloß, sie zum Opfer zu wählen. Er sah sie bereits am ob die Beamten auf dem Schlesischen Bahnhof , oder die in Baumin folgender Weise zugetragen: Wir waren Freitag Mittag in Genf Freitag Nachmittag, fonnte aber eine passende Gelegen schulenweg die Verordnungen, welche hinsichtlich der ArbeiterwochenEr angelangt und im Hotel Beaurivage abgestiegen. Die Kaiserin wollte, heit zum Attentat nicht finden. ließ sie Hotel farten bestehen, richtig ausgelegt und angewandt haben. Die Ent wie im vorigen Jahre, Genf besichtigen, machte Promenaden am See" Beaurivage" eintreten, zufrieden, ihren Wohnort zu kennen. scheidung dieser allem Anschein nach sehr komplizirten Frage mag und besuchte auch den Park und die Villa des Barons Adolf Am Sonnabend in aller Frühe hielt er sich in der einem in alle Geheimnisse eisenbahnbehördlicher Verordnungen Eina v. Rothschild. Sonnabend wollten wir mit dem Dampfer über Nähe auf und beobachtete den Ausgang scharf. Kurz vor halb zwei geweihten überlassen bleiben. Territet nach Caug zurückkehren. Die Kaiserin zog immer die Fahrt Uhr mittags sah er, wie der Kammerdiener der Kaiserin das Hotel Damit aber das reisende Publikum geschützt werde vor Unmit dem Dampfer vor, während die Herren des Gefolges die verließ und sich nach dem Landungssteg am Quai Montblane" annehmlichkeiten, die ihm aus der verschiedenartigen Behandlung von Eisenbahn benugten. Gegen 2 1hr sollte der Dampfer abgehen. begab. Daraus schloß Luccheni , die Kaiserin wolle mit dem Schiff Wochenkarten- Inhabern durch die Beamten ein und derselben Eisen Die Kaiserin war sehr heiter und bei bester Laune und Genf verlassen. Er stellte sich beim Denkmal des Herzogs von bahn- Strecke erwachsen, wäre es dringend nothwendig, daß die zuausgezeichnetem Wohlbefinden. Um 11/2 Uhr verließen Braunschweig auf die Lauer, in der rechten Hand die Feile im ständige Eisenbahn Behörde der auf diesem Gebiet bestehenden vir das Hotel und gingen nach dem Landungsplatz. Aermel bergend. Nach kurzer Zeit erschien die Kaiserin mit Konfusion ein für alle Mal dadurch ein Ende machte, daß sie über Wir schritten ruhig ruhig auf dem Trottoir des Quai Mont der Hofdame Gräfin Sidarsey. Ats die Damen auf dem die Benutzung von Arbeiter- Wochenkarten für das ganze Gebiet des Blanc am See dahin. Da sah ich, wie ein Mann raschen Schrittes gegenüber liegenden Trottoir bis zu ihm gekommen waren, Stadt, Ringbahn- und Vorortverkehrs einheitliche Bestimmungen seewärts an uns herankam, sich der Kaiserin näherte und rasch ging er rasch über die Straße, verstellte ihnen den erließe. einen Baum, welcher zwischen ihm und der Kaiserin stand, passirte. Weg und versetzte der Kaiserin auf die linke Brust einen heftigen Ganz nahe der Kaiserin schien er zu straucheln und machte Schlag mit der spigen Feile, die er in Lausanne gekauft hatte. eine Bewegung mit der Hand, ich nieinte, um sich auf- Weiter soll Luccheni folgendes geäußert haben: Wenn alle recht zu halten. Dann lief er weiter. Die Kaiserin hatte eine Anarchisten ihre Pflicht thun würden, wie ich die meine gethan habe, Bewegung nach rückwärts gemacht und sant zusammen. Ich fing dann würde die bürgerliche Gesellschaft schnell verschwunden sein. sie in meinen Armen anf." Ist Majestät nicht wohl?" fragte ich. Er bemerkte noch, er wisse sehr wohl, daß ein vereinzelter Mord zu Die Kaiserin antwortete:„ Ich weiß nicht!"„ Das ist wohl vom nichts führen könne, aber er habe ein Beispiel gegebeit. Schrecken," erwiderte ich und fügte hinzu: Wollen doch Majestät Die Persönlichkeit des Attentäters. Aus Rom wird gemeinen Arm nehmen?" Die Kaiserin meinte:" Danke, nein." Ich meldet: Ueber den Mörder liegt folgende Polizeinote vor: Luccheni , versuchte doch, sie zu stützen, aber es war kaum nöthig. Wir be- Luigi, geboren 1873 in Paris , Bater unbekannt, Mutter: Luccheni stiegen mum das Schiff. Dort angelangt fragte mich die Kaiferin: Luigia aus Borgosandonnino, Provinz Barma; 1893 " Bin ich blaß?"" Jawohl, Majestät. Das ist die Aufregung." zum Deserteur erklärt, stellte er sich selber, wurde prozessirt, verDa sant die Kaiserin neuerlich zusammen und verlor das Bewußt- urtheilt und begnadigt, dem Kavallerieregiment Monferrato Nr. 16 sein. Ich und einige Damen auf dem Schiff labten die Kranke. ngetheilt, schlechter, umbotmäßiger Soldat. 1896 ging er nach Ich hielt das Unwohlsein für einen vorübergehenden Nervenanfall; der Schweiz und wurde Anarchist. Er reiste, angeblich Arbeit an ein Attentat dachte ich nicht. Der Vorgang auf dem Quai - suchend, in beständiger Unrast durch Desterreich- Ungarn , war trottoir spielte sich nämlich sehr rasch ab. Ich sah keine Waffe in in Budapest , Triest und wurde von den dortigen Konsulu als den Händen des Mörders. Als wir die Kleider der Kaiserin lösten, gefährlich signalisirt. Er wurde deshalb überwacht und seine Perum ihr Luft zu schaffen, bemerkten wir keine Blutspuren. Die Kaiserin sonenbeschreibung allen Polizeidirektionen mitgetheilt. fam zu sich, erhob sich dann und sagte mit klarer Stimme:„ Was ist denn geschehen?" Das waren ihre legten Worte. Darauf fant fie zurid Leichenblässe deckte ihr Antlig; der Athem wurde schwer, dann ging er in Röcheln über. Das Schiff war abgedampft. Ich bat den Kapitän zurückzufahren. Bald langten wir bei dem Hafen wieder an. Die Kaiserin, welche vollkommen bewußtlos war, wurde nach einem Zimmer des Hotels gebracht, wo sie nach wenigen Minuten den Geist aufgab. Sie starb, ohne erfahren zu haben, daß sie das Opfer eines Attentates gewesen; auch ich erfuhr es erst, nachdem die Kaiserin todt und entkleidet war. Die Kaiserin hatte nur wenig Blut verloren.
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Die Waffe des Attentäters. Das„ Journal de Genève" giebt folgende Einzelheiten über die Mordwaffe. Dieselbe wurde in dem Flur eines Hauses der„ Rue des Alpes" durch den Hausmeister gefunden, welcher glaubte, ein Arbeiter habe sie beim Umzuge verloren. Aus diesem Grunde machte er keine Anzeige davon. Die Waffe ist eine dreikantige Feile mit einem plumpen runden Holzstiel. Ihre genaue Länge beträgt 16,30 Zentimeter, die Klinge allein ist 9,30 Zentimeter lang. Dieselbe hat nicht die gringste Blutspur; die Spize ist abgebrochen, wahrscheinlich infolge der Erschütterung beim Fall, als der Mörder sie fortwarf. Sicherheitsmaßregeln der Schweizer Polizei. Der Chef des Justiz- und Polizeidepartements des Stantons Vaud Virieur erklärt, daß die Regierung des Kantons seit der Ankunft der Kaiferin in Caur in der letzten Woche ohne Wissen derselben einige Sicherheitsbeamte in deren Nähe postirt hatte. Aber als die Kaiserin dies bemerkte, habe sie gebeten, man solle sie durchaus allein lassen, was dann auch geschehen sei.
Ferner weist das Genfer Justiz- und Polizeidepartement darauf hin, daß ihm keine Anzeige über den beabsichtigten Aufenthalt der Kaiserin Elisabeth in Genf , sowie auf einem Dampfschiffe zugegangen sei.
haben.
Weitere Verhaftungen. Wie aus Lausanne depeschirt wird, wurden dort mehrere Verhaftungen unter den Freunden und Bekannten Luccheni's vorgenommen; etwa zehn Individuen wurden verhaftet. Die Untersuchung wird mit größtem Eifer geführt. Der Genfer Korrespondent des Journal" meldet, daß nach drei Italienern, welche alsbald nach dem Attentat mit der Bahn abreisten, eifrig gefahndet wird.
Eine spätere Nachricht aus Lausanne besagt:
Alle hier veranstalteten Nachforschungen bezüglich der Beziehungen, welche Luccheni während seines hiesigen Aufenthaltes unterhielt, haben ebenso wenig wie eine in seiner Wohnung gehaltene Haussuchung irgendwelche Anzeichen dafür ergeben, daß der Mörder Mitschuldige gehabt habe.
Kommunales.
Berliner Brotpreise. Im Juli ist wie fast alljährlich in diesem Monat ein Rückgang der Brotpreise gegenüber dem Juni eingetreten, doch standen sie natürlich noch erheblich höher als im Juli der letzten Vorjahre. Nach Ermittelungen des Berliner Statistischen Amtes war der Durchschnittspreis: für 1 Stilogramm Roggenbrot in den 6 Monaten Januar- Juni 1898 rund 237/10, 237/10, 243/10, 249/10, 268/10, 27 Pfennig, im Juli 1898 ( bezw. 1897, 1896, 1895) dagegen 259/10( 22, 209/10, 213/10) Pfennig; für 1 Kilogramm Weizenbrot im Jaunar Juni 1898 rund 401/10, 406/10, 414/10, 421/10, 456/10, 457/10 Pfennig; im Juli 1898 ( beziv. 1897, 1896, 1895) dagegen 44( 376/10, 35, 35/10) Pfennig. Fitr 50 Pfennig bekam man im Durchschnitt: Roggenbrot im Januar- Juni 1898 rund 2111, 2109, 2058, 2009, 1864, 1855 Gramm, im Juli 1898( bezw. der Vorjahre) 1930( 2278, 2391, 2346) Gramm; Weizenbrot im Januar- Juni 1898 rund 1246, 1232, 1207, 1188, 1097, 1093 Gramm, im Juli 1898( bezw. der Vorjahre) 1137( 1330, 1429, 1424) Gramm.
In der Mitte der Zentralmarkthalle I sollen eine Rettungsinsel und besondere Ein- und Ausgänge für Fußgänger neben den Portalen der Ein- und Ausfahrt angelegt werden. Die städtische Markthallen- Deputation hat beschlossen, die Kosten im Betrage von 31 000 m. aus dem Ergänzungsfonds zu entnehmen.
Auf die Aufrage: ,, Sind Musiker Handwerker?", die der Regierungspräsident zu Potsdam an den Minister für Handel und Gewerbe gerichtet hat, ist folgende Entscheidung getroffen worden: Wenngleich die hergebrachte Organisation des Musikergewerbes eine gewisse Aehnlichkeit mit dem Zusammenschluß des Handwerkerstandes in Zünften und Inmungen erkennen läßt, so reicht dieser rein äußerliche Umstand gegenüber den wesentlichen Verschiedenheiten der Technik, der Art und den Zwecken der Ausübung dieses Gewerbes doch nicht aus, um es dem Handwerk im Sinne der Novelle zur Gewerbe- Ordnung vom 26. Juli 1897 gleichzustellen. Die Vorschrift über die Bildung von Zwangsinnungen findet daher auf das Musikergewerbe keine Anwendung.
Neun Berliner Stadträthe werden in furzem von unseren Eine Berichtigung. Von der Firma Raymond u. Ko., Stadtverordneten neu zu wählen sein. Theils am 1. Januar, zum fund t. öst.- ung. Privilegium- Inhaber, erhalten wir folgende Be theil am 1. April n. J. läuft die Amtszeit der unbesoldeten Stadt- richtigung":" In Ihrer erst jetzt zu unserer Kenntniß gelangten räthe Haad, Mamroth, Mielenz, Schäfer, Selberg, Wagner, Dr. Mittheilung, betreffend einen von uns gekündigten Buchhalter, Weigert, Babel sowie des Stadtraths und Kämmerers Maaß ab. berichten Sie, daß die Juhaber unserer Firma die Herren zur Vorbereitung der erforderlichen Neuwahlen soll in der nächsten Geh. Kommerzienrath Goldberger und Oskar Nathenau Stadtverordneten- Sizung ein Ausschuß von 15 Mitgliedern gebildet sind. Demgegenüber stellen wir auf Grund der gesellschaftswerden. Der verstorbene Stadtverordnete Reiß war im Kommunal- registerlichen Eintragung fest, daß der alleinige Inhaber Landtage der dritte Abgeordnete der Stadt Berlin . Seine Wahl- unserer Firma der unterzeichnete Herr Josef Poppelauer ist periode reichte bis 3. Oktober 1899. Auf Anweisung des Ober- und daß die obengenannten Herren mur Kommanditäre des präsidenten ist eine Ersagwahl vorzunehmen, für die Termin auf den Hauses sind. Im übrigen sind wir auf den Wunsch des betreffenden Beamten, ihm ausreichende Zeit zur Erlangung einer anderen gleichartigen Stellung zu gewähren, sofort bereit willigst eingegangen und haben deshalb die per 1. Juli erfolgte Kündigung zunächst auf den 1. Oktober hinausgeschoben. Der betreffende Beamte hat aber von dieser Verlängerung feinen Gebrauch gemacht; er hat unser Haus bereits am 1. Juli verlassen, um bei einer Konkurrenzfirma eine gleiche Stellung zu übernehmen."
6. Oktober anberaumt worden ist.
Lokales.
Der Vorstand.
Es ist ja aller Anerkennung werth, daß die Herren Goldberger und Nathenau, wie es den Anschein hat, die moralische Verantwortung für die Entlassung des alten Buchhalters ablehnen, aber an der Thatsache an sich, daß die reiche Firma einen solchen Angestellten nach 28 jähriger Thätigkeit aufs Straßenpflaster setzt, ist doch leider nicht das mindeste geändert. Wozu also die„ Berichtigung".
Aus dem Krankenhause ist jetzt die Frau Marie Ewald aus der Prinzenstr. 17 entlassen worden, auf die vor vier Wochen, wie damals gemeldet wurde, ihr aus Hamburg herübergekommener Chemann, der Klempner Ewald, in der Weimarerstr. 34 in Charlotten burg abends um 11 Uhr einen Mordanschlag machte. Ewald, der in der Kommandantenstraße bei einem Bekannten verhaftet wurde,
Der Bundesrath übersandte noch am Sonnabend Abend Achtung, erster Wahlkreis. Den Mitgliedern des sozialdem Kaiser Franz Josef ein Telegramm, welches folgenden Wortlaut demokratischen Wahlvereins für den ersten Berliner Reichstagshat: Der Schweizerische Bundesrath beehrt sich Eurer Majestät Wahlkreises zur Kenntniß, daß am Sonntag, den 2. Oktober 1888, feinen tiefsten Schmerz und seine tiefste Entrüftung über das ent- nachmittags 4 Uhr, eine Sondervorstellung in der Urania, Taubensegliche Attentat auszusprechen, welchem Ihre Majestät die straße 48/49, stattfindet. Eintrittskarten können zum Preise von Kaiserin Elisabeth zum Opfer gefallen ist, Schmerz und Entrüstung, 60 Pf. pro Stück bei dem Genossen Mörschel, Jüdenstr. 35, und bei die um so größer sind, als die unselige That auf schweizerischem dem Kassirer des Vereins Genossen Petermann, Ritterstr. 49, Hof 4 Tr., Gebiete erfolgte, wo die Hingeschiedene, wie schon öfters, Erholung in Empfang genommen werden. Um zahlreiche Betheiligung ersucht von körperlichen Leiden suchte und auch diesmal zu finden hoffen durfte; er beeilt sich, Eure Majestät seiner und des ganzen Schweizervolfes wärmsten Theilnahme zu dem unersetzlichen Verluste zu ver- Eisenbahn- Konfusion. Am 30. August brachten wir eine Mitsichern, welchen Eure Majestät, das kaiserliche Haus und die Völker theilung des Inhalts, daß einem Arbeiter auf der Station BaumDesterreich- Ungarns durch das Hinscheiden der hohen Frau erlitten schulenweg von dem dortigen Beamten der Bescheid ertheilt worden sei, er habe das Recht, auf grund seiner Wochenkarte auch nach 8 Uhr Der Kaiser von Oesterreich hat dem Bundesrathe durch folgendes zu fahren, daß er aber gleichwohl von den Beamten auf dem figt in Moabit beim Landgericht II in Untersuchungshaft. In der Telegramm geantwortet:" Tief gerührt durch die in so warmer Schlesischen Bahnhof , die entgegengesetter Ansicht waren, Angelegenheit werden noch fortwährend Zeugen vernommen. Weise ausgesprochenen Gefühle innigen Beileids danke ich dem angehalten und zur Nachzahlung des Fahrgeldes aufgefordert Eine Familientragödie wird schon wieder gemeldet, diesmal Bundesrathe und dem ganzen Schweizervolte aus vollstem Herzen worden sei. Da diese Thatsache unzweifelhaft feststeht, so aus dem Scheunenviertel. In der Amalienstraße 20 wohnt der für die Antheilnahme an dem herben Schmerze, den der unerforsch mußten doch die Beamten auf einer der beiden Stationen im Irr- 34 Jahre alte Maurerpolier Karl Rieme mit seiner ebenso alten liche Rathschluß der Vorsehung über mich verhängt hat." thum sein. Auf welcher Seite die richtige Anschauung vertreten Tranerveranstaltungen in Genf . Die Leiche der Kaiserin ist wurde, konnten wir, da wir in dem Wirrwar der einschlägigen Be- Frau und einem elfjährigen Sohne Karl. Die Ehe, die 14 Jahre in dem von ihr im Hotel bewohnten Bimmer aufgebahrt worden. Stimmungen natürlich nicht orientirt sind, nicht entscheiden. Wir besteht, war in der letzten Zeit unglücklich. Bieme verthat den Am Sonntag Nachmittag wurde sie einbalsamirt. Bahlreiche Kränze ließen deshalb auf dem Auskunftsbureau der Eisenbahn- Direktion größten Theil seines Verdienstes in der Kneipe. Am Freitag Abend wurden niedergelegt. Nach den in Wien getroffenen Dispofitionen nachfragen, und da wurde uns der Bescheid ertheilt: Arbeiter begann Zieme seinen auf den nächsten Tag fallenden Geburtstag zu feiern. Dabei ließ er sich in der Kneipe von einem wird die Einholung der Leiche am 15. d. M. erfolgen; am 16. findet Wochenkarten berechtigen auf der Stadt- und Ringbahn, Arbeitsgenossen einreden, sei. Arbeitsgenossen einreden, daß seine Frau ihm untreu die Aufbahrung und am 17. die Beiseßung statt. sowie auf der Strecke Grunewald- Königswusterhausen zur Seit 10 1hr vorm. waren alle Straßen in der Nähe der Place des im übrigen Vorortverkehr gelten sie jedoch während des ganzen Heimkam, stellte er seine Frau zur Nede. Als die Frau jede Be Die Trauerfundgebung am Montag verlief in großartiger Weife. Fahrt nur bis 8 Uhr morgens und nach 4 Uhr nachmittags, Diese Beschuldigung wird von allen, die Frau Sieme kennen, als durchaus unbegründet bezeichnet. Als Zieme betrunken Alpes gesperrt; gegen Mittag setzte sich der Zug in Bewegung, um Tages. Im festen Vertrauen auf die Stichtigkeit dieser von amtlicher vor dem Hotel Beaurivage zu defiliren. Derselbe wurde von Gen- Stelle aus ertheilten Information gaben wir der Meinung Ausdruck, schuldigung entrüstet zurückwvies, gerieth er in Wuth und schlug fie darmen in großer Gala und Huissiers der Regierung in weiten daß die betreffenden Beamten in Baumschulenweg den Reisenden Möbel und drang darauf auf seine Frau ein. Als er eben im Bemit den Fäusten. Dann zerschlug er mit dem Küchenbeil einige Tuchmänteln in den Nationalfarben eröffnet. In der ersten Reihe falsch beschieden, und dadurch die Ungelegenheiten verschuldet griffe stand, sie niederzuschlagen, trat der von dem Sohne herbeigingen der Präsident der Kantonalregierung, der Präsident des hätten, die ihm auf dem Schlesischen Bahnhof erwachsen gerufene Hauswirth Marty ein und entwand dem Wütherich die gesetzgebenden Körpers des Kantons und der Generalprofurator. find. Herr Most, Haltestellen Aufseher zu Baumschuleniveg, affe. Bieme beruhigte sich allmälig, und seine Frau glaubte schon, Ihnen folgten die Mitglieder der Regierung, des gesetzgebenden sendet uns nun ein Schreiben, worin er sich dagegen verwahrt, daß er seinen Irrthum eingesehen habe. Borgestern Abend jedoch Körpers, der Gerichtsbehörden, das Konsulartorps, die Municipal- daß die Bahnsteigschaffner in Baumschulenweg dem Reisenden un trieb er fich wieder in Kneipen herum und kam erst um 2 Uhr. Stadt Genf , sämmtliche Bürgermeister und richtige Informationen ertheilt hätten. Nach der Behauptung des nachts nach Hause, wiederum start betrunken. Er verlangte, daß die Beigeordneten der Ortschaften des Kantons und eine große Herrn Most find Arbeiter- Wochenkarten auf den Strecken Treptow Vollsmenge, welche man auf 30 000 Personen schätzte. Alle Gloden bez. Görlizer Bahnhof und Königs- Wusterhausen während des ganzen Frau ihm den Namen dessen nenne, mit dem sie ihn hintergehe, der Stadt läuteten, fast sämmtliche Bureaus und Geschäfte waren Tages giltig, und sie durften zur fraglichen Zeit auch zu allen über 80g ſein Taschenmesser und drohte, sie zu erstechen, als die geschlossen. die Stadt- und Ningbahn verkehrenden Zügen benutzt werden. Frau wieder und wieder ihre Unschuld betheuerte. Um seiner MordTrauer in Wien . Der Kaiser wurde schwer betroffen von Wenn diese Angabe des Herrn Most zutrifft, dann waren also waffe zu entgehen, sprang die Frau aus dem Bett und stürzte sich der Nachricht. Die Mitglieder der Familie eilten herzu. Die Er- die Beamten, welche auf dem Schlesischen Bahnhof den Reisenden aus dem Fenster der im ersten Stock gelegenen Wohnung auf die regung der Wiener Bevölkerung war groß. Die Manöver find ab- anhielten, im Unrecht, und der Beamte, welcher uns auf dem Aus- Straße hinab. Ein Wächter, der den Vorfall sah, rief mehrere bestellt. Eine sechsmonatige Hoftrauer ist angesagt. funftsbureau Bescheid ertheilte, hätte uns demnach falsch unterrichtet. Die Wache des 16. Neviers am Königsgraben brachten. Schußmänner herbei, die sich der Frau annahmen und sie dann auf Die Frau, Von den Herrschern zahlreicher Staaten trafen Beileids- War die uns ertheilte Auskunft aber zutreffend, und waren die Be- hatte das Bewußtsein verloren und wurde in das Krankenhaus Am fundgebungen ein. amten auf dem Schlesischen Bahnhof im Recht( ihr Verhalten dem Friedrichshain gebracht. Hier stellte man außer inneren Verlegungen Beide Häuser des ungarischen Reichstages traten am Reisenden gegenüber zeugt davon, daß sie sich im Recht fühlten), einen Bruch des rechten Fußes und Knöchels fest. Den Sohn des Sonntag zu außerordentlichen Sigungen zusammen und beschlossen dann ist der Herr Haltestellen- Aufseher Moſt im Irrthum. Auf welcher Ehepaars nahm seine Großmutter in der Prenzlauerstraße zu sich. mehrfache Trauerfundgebungen. Ebenso der Wiener Gemeinderath. Seite aber die richtige Auffassung herrschen möge, das eine geht aus Straßensperrung. Die Kommandantenstraße bon Die Presse. Die Wiener Blätter erscheinen in Trauerrand und dem Angeführten zweifellos hervor, daß die mit der Fahrkartenkontrolle beklagen das unheilvolle Ereigniß aufs schmerzlichste. betrauten Beamten zweier Stationen aber die Giltigkeit oder Nicht- Alexandrinen- bis zur Alten Jakobstraße wird wegen Legung eines Ebenso die gesammte Presse außerhalb Desterreichs. giltigkeit einer Wochenkarte in dem vorliegenden Falle entgegen- zweiten Geleises die Gormanstraße von der Linien- bis zur LothDas Verhör des Attentäters. Luccheni hat im Verhöre, gefeßter Meinung waren, und daß der Reisende den Nachtheil dieser ringer Straße wegen Asphaltirung und die Rittergasse von der das er vor dem Polizeikommissar Aubert hatte, gesagt, er habe Meinungsverschiedenheit zu tragen hat. Wenn Herr Haltestellen- Betristraße bis zum Grundstück Nr. 1 einschließlich bis auf weiteres, seit Mai in Lausanne als Maurer beim Postgebäude gearbeitet. Die Aufseher Most nun noch, wie überdies geschehen, seine Verwunderung für Fuhrwerke und Reiter gesperrt. Nachricht, daß er direkt von Paris gekommen sei, wäre danach also darüber ausdrückt, daß wir uns als Laien ein Urtheil über Eisenbahn - Festgenommen worden ist jetzt der frühere Kommissionäe falsch. Am Montag vernahm er durch eine Zeitung, der Herzog verhältnisse erlauben, so bemerken wir, daß es uns gar nicht ein August Peters, der unter dem Spitznamen Salomonski" als von Orleans sei in Genf und komme nach Lausanne ; er glaubte gefallen ist, ein Urtheil in dieser verwickelten Sache abzugeben. Gelegenheitsarbeiter im Alexanderplatz - Viertel bekannt ist und, wie die Gelegenheit zu einem Attentat auf eine günstige Weise zu Aus der Thatsache aber, daß die Beamten auf dem Schlesischen wir mittheilten, vor vier Wochen mit einem Zwanzigmarkstück, das finden. Zu seinem Leidwesen fand er den Herzog nicht und Bahnhofe den Reisenden anhielten, und nach dem uns auf dem er sollte wechseln lassen, verschwand. Eine Firma, für die„ Salo erfuhr, derselbe sei nach Wallis abgereist, täme aber auf der Auskunftsbureau gegebenen Bescheid zogen wir den berechtigteu monsti" gelegentlich beschäftigt gewesen war und die aus den
behörden der
der