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Am 26. September, abends nach Dienstschluß, wird das Bost amt 5 von dem Hause Rathenowerstr. 42 nach dem Hause Perlebergerstr. 38 verlegt und führt fortan die Bezeichnung, Postamt 5 ( Perlebergerstraße)". And dem Landwehrkanal gelandet wurde am Sonntag vor dem Grundstück Hallesches Ufer Nr. 30 die Leiche eines jungen Mannes, der etwa 15 bis 17 Jahre alt gewesen sein nag und vielleicht einige Wochen im Wasser gelegen hat. Der Unbekannte ist mittelgroß und schlank, hat blondes Haar und ein längliches Geficht und frug it. a. eine blauweiß gestreifte Blouse und eine weiße Pichelschürze, die C. P. gezeichnet sind. Es scheint sich um einen Schlächterlehrling zu handeln.

Beitungen wußte, daß die Kriminalpolizei ihn suchte, machte einen| Dampfern zu verhüten, keine Boote mehr, wie bisher, an mit dem Schiffs- 1 tammter des Landgerichts I   unter dem Vorsitz des Landgerichtsraths Schußmann auf den Verfolgten aufmerksam, als sie ihn in der verkehr nicht vertraute oder gar der Bootsführung unfundige Privat- Fritzschen stattfand. Auf der Anklagebant befanden sich zwei Beamte Marfiliusstraße fah. Der Verhaftete giebt an, daß er sich nach dem personen allein vermiethet werden. Es soll vielmehr jedem Fahr- der Reichsdruckerei, der Betriebsassistent Bruno Erhardt und der Verlassen seiner Wohnung in der Stoblantstr. 10 seit vier Wochen im zeug bei der Verleihung ein mit den örtlichen Stromverhältnissen wie Werfmeister Franz Winkler, welche beschuldigt waren, in den Friedrichshain   herumgetrieben und das ihm anvertraute Geld ver- mit den Signalen der größeren Schiffe vertrauter, zuverlässiger legten fünf Jahren fortgesetzt für an sich nicht pflichtwidrige trunken habe. Führer beigegeben werden. In der erwähnten Verfügung wird auch Handlungen Geschenke angenommen zu haben. In der den Unternehmern, unter denen besonders die Bootsverleiher und die Untersuchungsfache gegen Grünenthal   brachte dieser zur Sprache, Eigenthümer bezw. Führer von Personendampfern zu verstehen sind, daß auch andere Beamte der Reichsdruckerei Unregel zur Vermeidung der Entziehung ihrer Fahrerlaubniß aufgegeben, mäßig feiten begingen und hieraus ergab sich das sich gegen die Fahrgäste anständig zu betragen, ihre Fahrzeuge in Verfahren gegen die jetzigen beiden Angeklagten. Die brauchbarem Zustand zu erhalten und diese vorsichtig zu leiten." Auflagebehörde vertrat Staatsanwalt Fiedler, der Angeschuldigte Mit der von dem Wahlansschuß in Charlottenburg   auf- Erhardt wurde vom Justizrath Sell'o, Winkler von Rechtsanwalt gestellten Kandidatur des Oberbürgermeisters Westerburg in Kassel   lashkauer vertheidigt. Aus der Vernehmung der An­für den Posten des Ersten Bürgermeisters unserer Nachbarstadt ist geklagten, welche im wesentlichen geständig waren, ist folgendes es nichts. Herr Westerburg hat aus Norderney   nach Charlottenburg   Betriebsassistent in der Reichsdruckerei mit einem Gehalt von 200 m. hervorzuheben: Erhardt wurde im Jahre 1894 als etatsmäßiger die Nachricht gelangen lassen, daß er eine etwa auf ihn fallende angestellt. Es gehörte u. a. zu seinen Obliegenheiten, die von den Wahl ablehnen werde. Der Ausschuß will heute Abend noch Lieferanten von Gummi arabicum bei der Reichsdruckerei eingesandten einmal zusammentreten. Proben zu untersuchen. Es wurde dabei in der Weise verfahren, daß auch der Werkmeister Winkler die Untersuchung vornahm. Dieser hatte das Ergebniß seiner Prüfung dem Mitangeklagten Erhardt anzuzeigen, welcher es mit seinem eigenen Gutachten zusammenfaßte, in ein dazu bestimmtes Buch eintrug und dies dem Ober- Betriebsinspektor Hernjen vorlegte, der dann verfügte, ob der Bewerber die Bestellung Es wurden bisweilen Mengen von erhalten solle oder nicht.

Das neue Strafgefängniß bei Tegel   ist jetzt soweit fertig gestellt, daß am 1. Oktober d. J. ein Theil desselben, nicht aber schon die ganze Anstalt, wie es ursprünglich geplant worden war, seiner Bestimmung übergeben werden kann.

habe ein freundschaftlicher Verkehr bestanden und W. habe gewußt, daß er( Erhardt) durch allerlei Schicksalsschläge in Noth gerathen war. Winkler schätzt die Gesammthöhe der von W. ihm gemachten Geld­zuwendungen auf etwa 400 M. Bumeist habe W. ihm einen Briefumschlag, ber einen Schein enthielt, in die Seitentasche seines Rods gesteckt. Es möge wohl sein, daß Wetthöner sich dafür dankbar erweisen wollte, daß der Angeklagte ihm den Weg gezeigt, wie er seine Offerten bei der Neichsdruckerei zu machen habe. Beide Angeklagte bestritten, daß sie im stande gewesen seien, einen Fabrifanten irgendwie zu bevorzugen. Es sei wiederholt vorgekommen, daß sie von Wetthöner eingelieferte Proben als ungenügend begutachtet hätten.

Fenerbericht. Mehr als zwanzig Alarmirungen sind am Sonntag und Montag zu verzeichnen. Zwei derselben betrafen große Dachstuhlbrände, von denen derjenige 2orting str. 38 der Wehr Sonntag früh mehrstündige Arbeit verursachte. Sturz nach 1 1hr schlugen die Flammen an mehreren Stellen aus dem Dach­stuhle des erst vor 3 Jahren erbauten vierstöckigen Eckhauses, und Was kostet Charlottenburg  ? Die scherzhafte, einem Geld­bald rasselten auf die Meldung Mittelfeuer von allen Seiten Lösch- protzen in den Mund gelegte Frage beantwortet die amtliche Statistit züge heran. Mit 6 Rohren unternahm die Wehr über die Nachbardächer exakter Weise. 690 Millionen Mark beträgt, nach dem soeben er- 12 000 Kilo Gummi bestellt. Im Jahre 1892 trat der Kaufmann und eine mechanische Leiter hinweg einen erfolgreichen Angriff bebauten und unbebauten Grundstücke Charlottenburgs, soweit sie sich Eine Schwägerin des Angeklagten Winkler war stille Theilhaberin schienenen Heft der Charlottenburger Statistik, der Werth der Wetthöner mit der Reichsdruckerei als Gummilieferant in Verbindung. gegen das verheerende Element und ſchützte die Nachbargebäude. in Privatbesitz befinden. Die Zahl ist gewonnen auf grund der des Wetthöner'schen Geschäfts und es wurde deshalb angenommen, Der Dachstuhl in beiden Straßenfronten wurde jedoch vollständig Einschätzung der in Charlottenburg   bestehenden Grundsteuer. Auf daß Winkler ſeine Vermittelung in Anwendung brachte und eingeäschert. Aufgekommen ist das Feuer im Klosetraum des die bebauten Grundstücke entfallen 590 Millionen Mark, auf die un- hierfür klingende Belohnung erhielt. Beide Angeklagte räumten vierten Stockwerkes, auch wollen Hausbewohner um jene Zeit eine bebauten 100 Millionen. Der durchschnittliche Werth bebauter Grund- ein, daß Wetthöner ihnen Zuwendungen gemacht habe. Erhardt gab starke Detonation, gleich einer Explosion verspürt haben. Mehrere stücke beträgt 115 M. 8 Pf. pro Quadratmeter, der Werth der un- zu, daß er seit 1894 insgesammt gegen 1000 M. in Poſten Miether erleiden starke Verluste. Die letzten Löschzüge konnten erst bebauten 11 m. 28 Pf. Den höchsten Werth haben die Grundstücke von 50 bis 150 M. geschenkt erhalten habe. Außerdem nach fünfstündiger Thätigkeit wieder abrücken. Ein zweiter Dach in den zum Berliner   Westen gehörenden Theilen Charlottenburgs  . habe W. bei gemeinsamen Besuchen von Lokalen zumeist stuhlbrand war Kastanien- Allee 87 abzulöschen. Auch hier An erster Stelle steht hier der 21. Stadtbezirk, der von der Kur- die Zeche bezahlt. Erhardt behauptete aber, daß W. ihm die Geld­wurde ein großer Theil der Dachkonstruktion eingcäschert. Eine Alarmirung nach den Allgemeinen Elektrizitäts- fürsten-, Luther-, Kleist- und Nettelbeckstraße umgrenzt wird. Dort geschenke nur aus Mitleid gemacht habe; zwischen ihren Familien werken, Brunnenstr. 107a, war zurückzuführen auf einen brennen- kostet der Quadratmeter bebauter Fläche 330 M. 30 f. den Müllwagen. Allerhand mit Del getränkte Puzlappen hatten sich Ein elektrischer Schiffszug wird demnächst in der Nähe entzündet und den Wagen in Brand gesetzt. Friedrich str. 93 Berlins in Betrieb gesetzt werden, und zwar, wie die vom Zentral­hatte die Balfenlage unter der Kochmaschine Feuer gefangen. Ein verein für Hebung der deutschen   Fluß- und Kanalschifffahrt heraus­minfangreicher Fußboden- und Balkenbrand mußte Landsgegebene Zeitschr. f. Binnenschifff." mittheilt, auf dem Finowkanal bergerstraße 16 abgelöscht werden. Dunckerstr. 88/89 zwischen Eberswalde   und Ragöser Schleuse. Die Anlage wird von war ein größerer Bretterzaun in in Brand gerathen und der Firma Siemens 1. Halste hergestellt und soll zunächst mur Ver­Friedrichstraße 180 ging cine Marquise int Flammen fuchszwecken dienen. Bewährt sie sich auf der genannten Strecke, so auf. Brennende Holzkasten verursachten Alarm nach Elsasser- wird ihre Einführung auf dem ganzen Großschifffahrtswege Berlin  straße 96. Naunynstr. 8 erfolgte eine Explosion einer bis Stettin   geplant. Die Anlage ist ähnlich wie die einer elektrischen Betroleumlampe, doch konnte einer Feuersgefahr rechtzeitig vor- Bahn. Längs der Ufer zieht sich ein Gestänge für die elektrische gebeugt werden. Montag früh 1 Uhr war Mödern str. 34 ein Oberleitung hin. Auf dem Treidelstege ist ein schmalspuriges Gleis Der Zeuge Wetthöner gab seine Aussage im Sinne der Angeklagten Dies wurde vom Ober- Betriebsinspektor Hernsen bestätigt. Eisenbahnwagen mit Preßfohlen durch Selbstentzündung in Brand gelegt, worauf sich kleine, Wagen bewegen, die mit den Schiffs- ab. Wenn er Proben und Offerten abgegeben habe, so sei bisweilen eine gerathen. Nachmittags 3 Uhr war Rüdersdorferstr. 12 Del fahrzeugen verbunden werden und diese ziehen. Die elektrische recht lange Zeit verstrichen, bevor er Bescheid erhalten habe. Er habe sich übergefocht, wobei ein Arbeiter starke Brandwunden an den Händen Zentralstation befindet sich nahe der Eisenbahnbrücke bei Ebers deshalb an die Angeklagten gewandt mit der Bitte, die Untersuchung etwas davontrug. Kurz darauf war Winterfeldstr. 2 ein Gardinenwalde. Die ganze Versuchsstrecke soll im Herbst dieses Jahres fertig zu beschleunigen und dafür habe er sich dann gelegentlich dankbar brand zu beseitigen. Um 4 1hr wurde die Wehr nach dem gestellt sein. Eyerzierplage in der Eberswalderstraße gerufen, wo ein Gras­gezeigt. Er meine, daß dies eine allgemeine Gepflogenheit bei Redakteur wiedergefunden. Das Volt" schreibt: Der Re- Geschäftsleuten sei. platz in Brand gerathen war. dakteur der Moabiter und Charlottenburger Nachrichten", Paul Klee  - Der Staatsanwalt hielt beide Angeklagten für überführt. Er Ein neues Theater ist im Konzerthause, Leipziger- mann, der in voriger Woche als vermißt" gemeldet wurde, ist, von hielt es für unglaublich, daß der Benge Wetthöner aus reiner straße 48, erstanden. Freilich nur auf turze Zeit; denn wenn wir Leipzig   fommend, wieder bei seiner Mutter hier wohlbehalten ein Menschenfreundlichkeit jahrelang den Angeklagten Geldgeschenke recht unterrichtet sind, soll diese altbekannte Vergnügungsstätte im getroffen. Er hat sich also nicht das Leben genommen, wie er an- zugewendet haben solle. Wie der Zeuge selbst gesagt habe, Verein mit den Nachbarhäusern im nächsten Jahre abgebrochen fänglich aus Leipzig   geschrieben. Herr Kleemann war auf Risiko sei es ihm darum zu thun gewesen, sich das Wohlwollen der An­werden; es ist wohl überflüssig zu sagen, daß der Neubau, ohne besondere Geldmittel nach Leipzig   gefahren, um ein ihm geklagten zu erhalten. Die legteren hätten sich nicht zu amtswidrigen der dann entstehen soll, als riesenhafter Waarenbazar ge- günstigeres Engagement zu suchen. Da feine Erwartungen nicht in Handlungen hinreißen lassen, aber was fie für den Zeugen dacht ist. Vorab aber wirkt Herr Direktor Adolf Hoffmann   Erfüllung gingen, ihm außerdem das Geld zur Rückkehr fehlte, so gethan, um ihm gefällig zu sein, gehöre doch zu ihrer Amtsthätigkeit. noch in dem alten Hause, zugleich ein Sänger und ein Held. Denn unternahm er die Rückreise von Leipzig   nach Berlin   zu Fuß. Unter- Er beantrage gegen die Angeklagten eine Gefängnißstrafe von je der ernste und humoristische Männergesang, der seit Jahresfrist im wegs war der reisende Redakteur", der Tag und Nacht von drei Monaten, Einziehung der ihnen zugewendeten Gelder und Konzerthause funstgerecht gepflegt wird, behauptet auch in der be- Leipzig, ohne Rast zu halten, marschirt war, zwischen Treuenbrießen Aberkennung der Fähigkeit ein öffentliches Amt zu bekleiden auf die gonnenen Saison seine Rechte und füllt die erste Hälfte des Pro- und Beelitz   des Nachts von Gendarmen als des Ueberfalls auf den Dauer von drei Jahren. Die Bertheidiger plädirten aus thatsäch­gramms aus. Erst in der zehnten Stunde beginnt die eigentliche Radfahrer Willy Töpfer verdächtig angehalten, aber bald wieder lichen und rechtlichen Gründen auf Freisprechung beider An­Bühnenwirksamkeit. Das Schauspiel- Ensemble, dessen hervorragendstes freigelassen. geklagten. Der ursächliche Zusammenhang zwischen der ant­Mitglied der Direktor selber ist, führte sich am Sonnabend mit In Grünau verunglückte am Sonntag Nachmittag in der lichen Thätigkeit der Angeklagten und der von dem Zengen einem Lustspiel ein; Der liebe Onkel" Der liebe, Ontel" von Rudolf Kneifel sechsten Stunde in der Nähe der Hanke'schen Bade- Anstalt ein Herr Wetthöner gemachten Zuivendungen lasse sich keineswegs wurde gegeben. Es ist dies ein Stück nach altem Hand- beim Baden  . Ein in der Bade- Anstalt befindlicher Herr, der eben bringen. Erhardt habe die Zuwendungen jedenfalls als werksbrauch. Ein harmloser Landpastor kommt bei einem im Begriff war, sich anzukleiden, sah ihn untergehen, sprang ihm Mensch und nicht als Beamter angenommen. Die disziplinare Besuch in Berlin   unversehens an der Hand einer Schönen in die sofort nach und holte den Verunglückten, der bereits auf den Grund Ahndung werde gegen die Angeklagten nicht ausbleiben, aber die Blumensäle, wird dort zufällig von seinem vorgefeßten Gönner be- des an dieser Stelle sehr tiefen Wassers gesunken war, wieder herauf. Bertheidigung hoffe, daß das Gericht die ohnehin durch Verlust ihrer merkt und richtet nun durch die ungeschickte Art, wie er seine ver- Da zum Glück sofort ärztliche Hilfe beschafft werden konnte, gelang Stellung schwer Geprüften freisprechen, jedenfalls es aber bei einer meintliche Sünde im Familienkreise zu verheimlichen sucht, ganz es bald, den Verunglückten wieder ins Leben zurückzurufen. Der Geldstrafe bewenden lassen werde. Der Gerichtshof kam zu einer heillofe Verwirrung an. Schließlich winkt dem von Herrn Hoffmann Lebensretter ist ein junger Däne namens Forslund und von Verurtheilung beider Angeklagten, billigte ihm aber mildernde dargestellten Helden natürlich Befreiung aus der Qual, und allgemeine Beruf Drechsler. Umstände zu und erkannte gegen Erhardt auf 150 M., gegen Heiterkeit ist das Ende. Wenn auch das Hoffmann'sche Schauspiel­Wintler auf 100 M. Geldstrafe. Die empfangenen Summen Ensemble nicht auf solcher fünstlerischen Höhe steht, wie der Hoff­wurden als verfallen erklärt. mann'sche Quartettgesang, so fann es sich doch unter Brüdern sehen Lassen. Namentlich die Herrenrollen waren gut besetzt.

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Aus den Nachbarorten.

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Gerichts- Beitung.

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Aerzte nud Orts- Krankenkasse. Vor dem Schöffengericht zu Die Privatklage des Redakteurs Erdmannsdörffer gegen Mülhausen   i. E. Tam dieser Tage eine Beleidigungsflage zur Theater. In der romantischen Komödie ,, Cyrano von Bergerac", welche den Pastor Iskraut stand gestern zur Verhandlung vor der Verhandlung, welche beweist, daß auch dort das Verhältniß zwischen im Deutschen Theater" in der Uebersetzung von Ludwig Fulda   Berufungs  - Straffammer an. Am 19. Februar d. J. fand im Artus- der Orts- Krankenkasse und einem Theil der Aerzte sehr gespannt ist. morgen, Mittwoch, zum ersten Male in Szene geht, find die Sauptrollen hofe eine öffentliche Versammlung der deutsch  - sozialen Reformpartei" Kläger   waren die beiden Aerzte Dr. Brazis und Dr. Heinrich, folgendermaßen besezt: Bergerac   Josef Kainz  ; Le Bret, sein Freund E. v. Winterstein; Christian von Neuvillette- Julius Geisendörfer; Made: statt, in welcher Pfarrer Jskraut über den Verzweiflungskampf der Beklagte die zwölf Vorstandsmitglieder der Orts­Teine Robin, gen. Norane Maria Reisenhofer; ihre Duenna Luise fleinen Gewerbetreibenden gegen die Ramsch- Bazare"" sprach. In Krankenkasse Mülhausen- Land. Die letzteren hatten von Pöllnitz; Graf Guiche Oskar Sauer; Hauptmann Carbon von der Diskussion trat ihm der Privatkläger Erdmannsdörffer, der behauptet, die genannten Aerzte verschrieben zu theure Medikamente, Castel- Jalon Hermann Müller; Lignière- Hermann Nissen; Vicomte längere Zeit für die Partei gearbeitet hatte, entgegen; er suchte sie steckten mit den Apothekern wohl unter einer Decke, und da sie Valvert Richard Vallentin; Raguenau- Hanns Fischer; Life, seine Frau ſeine Stellung zur deutsch  - sozialen Reformpartei und den Grund von diesen gewisse Prozente bekämen, so suchten sie durch theuere Gisela Schneider; Montfleury, Bellerose, Jodelet, Schauspieler Wilh. zu seinem Austritte aus derselben klar zu legen, warf ihm Un- Medikamente den Umsatz zu erhöhen. Der Vorstand ging sogar so Nofter, May Reinhardt, Paul Martin; die Büffetdame Dora Lur; ein Kapuziner Bruno Köhler; Mutter Marguerite- Annie Trenner; Schwester fenntniß der Bestrebungen der Sozialdemokratie vor und beleuchtete weit, dieser Meinung im letzten Jahresbericht der Kasse unver­Marthe- LottiSarrow; Schwester Claire- Elfeßeims. Anfang dieser Vorstellung die Mangelhaftigkeit der Gründe des Redners gegen die großen blümt Ausdruck zu geben. Es war darin noch weiter behauptet, die 7 Uhr. Das Schiller Theater wiederholt heute Holberg's Posse Waarenhäuser. Pfarrer Iskraut vertheidigte sich und bezeichnete den genannten Aerzte suchten zur Sicherung ihrer Eristenz mit möglichster Der politische Kannegießer". Wildenbruch's Schauspiel Die Haubenlerche", Privatkläger in seiner Erwiderung als einen frechen Patron" und Kraftanstrengung der Konkurrenz die Kundschaft zu entziehen und Blumenthal Stadelburg's Lustspiel, Mauerblümchen" und Philipp Langmann's   eingebildeten jungen Mann". Er ist deshalb vom Schöffen- feien unter Hintansetzung der Kasseninteressen vor allem nur um ihr Drama Bartel Turaser" sind die nächsten Neuaufführungen des Schiller   gericht zu 25 W. Geldstrafe event. 5 Tagen Gefängniß ver- materielles Wohl und das ihrer Familie besorgt. Eine Anzahl Theaters. Therese Leithner wird ihre zweite Gaſtrolle, die Gülnare in urtheilt worden, seine Widerklage aber ohne Erfolg geblieben, Aerzte und Apotheker waren als Zeugen und Sachverständige ge= Grillparzer's Märchen Der Traum ein Leben" gelegentlich des Gastspiels des Schiller- Theaters im Theater des Westeng absolviren. Der Kauf­das Schöffengericht annahm, daß die Aeußerungen laden, und drei Anwälte standen sich als Vertreter der beiden mann von Benedig", der heute, Dienstag, im Luisen Theater zum des Privatklägers feine persönliche Beleidigungen, sondern nur eine Parteien gegenüber. Während ein Theil der ersteren der Ansicht ersten Male unter Regie von Ludwig Masson in Szene geht, weist folgende scharfe Kritik des Auftretens des Pastors straut darstellten. Gegen war, die Rezepte hätten weniger theuer ausgestellt werden können, Besetzung auf: Shylock   Ludwig Masson, Antonio Wilhelm Ruff, das erste Urtheil war von beiden Seiten Berufung eingelegt worden. sprach sich die Mehrheit jedoch dahin aus, daß es Bassanio Richard Laube, Porzia- Marie Kellermann, Neriffa- Rosé Pfarrer Istraut behauptete, daß er die unter Anklage gestellten Be- Pflicht der Kassenärzte sei, auch dem Arbeiter Grawy, Jessika Hedwig Martens. merkungen über den Angeklagten nur gemacht habe, um ihn fräftige und stärkende Medizin zu verabreichen, vor dem Unwillen der Versammlung zu schützen! Sein ohne Rücksicht auf die Kosten. Die Angeklagten behaupteten, die Rechtsbeistand, Rechtsanwalt Gröning, war der Meinung, infriminirten Aeußerungen in Wahrung berechtigter Interessen der Rigdorf. Sozialdemokratischer Verein" Vorwärts" zu Rigdorf, hätten schwer daß auch die Aeußerungen des Privatklägers den Beklagten   Kaffe gethan zu haben. Das Gericht stellte sich auf die Seite der fränten müssen. Auf der Dienstag, den 13. September, abends 8 Uhr, Versammlung im hielt Rechtsanwalt Voltmar die dem Angeklagten auferlegte in erster Linie für ihre Patienten zu sorgen hätten. Die Beklagten anderen Seite lagenden Aerzte, indem es von der Auffassung ausging, daß diese Apollo Theater( früher Victoria Säle), Hermannstr. 50. Tages- Strafe für viel zu niedrig, da es sich keineswegs um ein plögliches wurden deshalb sämmtlich der Beleidigung für schuldig erklärt und ordnung: 1. Vortrag. 2. Diskussion. 3. Vereinsangelegenheiten Aufbrausen eines sonst friedfertigen Mannes, sondern eines Geist zu einer Geldstrafe von je 10 Mart event. 2 Tagen Ge­und Fragekasten. Um zahlreiches Erscheinen ersucht lichen handle, von dem das Konsistorium in einem Erlaß gesagt fängniß verurtheilt. Den Klägern wurde die Publikationsbefugniß Der Vorstand. habe, daß sein Vorleben eine ununterbrochene Kette von Konflikten des Urtheils in sämmtlichen Wülhauser Zeitungen zugesprochen und Durch unrichtige Signalgebung ist auf dem Wilmersdorf  - mit Behörden, Amtsbrüdern und Gemeindegliedern darstelle", der auch außerdem die Einziehung der noch vorhandenen Exemplare des in Friedenauer Güterbahnhof( Ningbahn) wiederum ein Eisen- schon wiederholt wegen Beleidigung bestraft sei. Pfarrer Iskraut Rege stehenden Geschäftsberichtes angeordnet. bahn Unfall erfolgt, der glücklicherweise tein Menschenopfer ge- behauptete dem gegenüber, daß dieser aus Anlaß seiner nicht­fordert hat. Der Führer eines Rangirzuges fuhr, weil er, durch das bestätigten Wahl zum Prediger an der Sophiengemeinde ergangene hrer Eigenschaft als Gesellschaft mit beschränkter Haftpflicht auf und Die Firma Rudolph Hertzog   löfte sich am 20. April 1896 in Streckenfignal irregeleitet, das befahrene Geleise für frei hielt, Erlaß des Konsistoriums ihm selbst von der Behörde vor der Theilhaber R. Herzog übernahm die sämmtlichen Attiven und in der Dunkelheit mit solcher Heftigkeit in einen stehenden Zug hinein, enthalten, dagegen in etwas mysteriöser Weise Passiven der Gesellschaft, nachdem er sämmtliche Gesellschaftsantheile daß vier mit Mauer- und Pflastersteinen beladene Güterwagen des den Gegnern zur Benugung als Agitationsmittel erworben hatte. Zu den Aktiven gehörten eine große Anzahl Grund­Letzteren vollständig zertrümmert wurden. Die herbeigerufenen zugestellt worden sei. Rechtsanwalt Volkmar bestücke im Werthe von 8777 645 M. Rettungswagen" der Station Westend   waren längere Zeit in An- hauptete, daß diese Angabe des Pfarrers Iskraut durchaus falsch veranlagte Der Berliner   Magistrat spruch genommen, und die Aufräumungsarbeiten dauerten die ganze fei den glücklichen Besizer nach und Eins der beantragte, um die Wahrheitsliebe des tragung der Grundstücke auf Nacht hindurch. Die unbrauchbar gewordenen Wagen wurden auf Angeklagten zu prüfen, die Einholung einer amtlichen Abjazz 1 seinen Namen gemäߧ 1 Lowries nach der Reparaturwerkstatt auf der Station Grunewald   Auskunft des Konsistoriums darüber, daß dessen Erlaß dem 1895 mit ½ pet. des Grundstückwerthes zur Umsatzsteuer, d. H. zu der Berliner   Umsatzsteuer Ordnung vom 4. Mai geschafft. Fast gleichzeitig entgleiste auf demselben Güterbahnhof Pfarrer Jskraut ganz formell mitgetheilt worden sei, sowie die Ein- einer Steuer von mehr als 43 000 m. infolge Wagenfederbruchs ein in der Fahrt befindlicher Güterzug. holung der Aften des Konsistoriums, die jenen Erlaß enthalten. Die hiergegen erhobene Klage mit der Begründung zurück, daß eine Der Bezirksausschuß wies Auch hier war die Rettungsstation Westend   längere Zeit thätig. Rechtsanwalt Gröning erhob Einsprache gegen eine solche Erwerbung im Sinne der Umsatzsteuer Verordnung vorliege, Der Materialschaden ist ziemlich bedeutend, doch ist von dem Zug- Hereinziehung des nicht zur Sache gehörigen Vorlebens des An- da die ehemalige Gesellschaft ein selbständiges Rechtssubjekt personal zum Glück niemand ernstlich beschädigt worden. geklagten; der Gerichtshof beschloß aber, im Sinne des Antrages gewesen fei. Die Berufung, die gegen dieses Urtheil Eine für Kahnfahrer und Bootsverleiher wichtige Ver: des Vertheidigers nach beiden Richtungen hin Auskunft vom fgl, eingelegt wurde, Hatte Erfolg. Das Ober- Verwaltungs fügung, die besonders für die Oberspree in betracht kommt, Ronfiftorium einzuholen. gericht erklärte die Heranziehung zur Umsatzsteuer in diesent hat soeben der Regierungspräsident zu Potsdam   erlassen. Nach der- Als ein Auswuchs des zu erwartenden Sensations: Falle für unzulässig. Zur Begründung wurde u. selben sollen von jest ab eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang, prozesses gegen den Oberfaktor Grünenthal   war die Ver- Nach§ 73 des Gesetzes vom 20. April 1892, der von der Auflösung a. ausgeführt: um Bootsunfälle und namentlich Zusammenstöße zwischen Booten und handlung zu betrachten, welche gestern vor der ersten Ferien- Straf- und Liquidation handele, werde das Vermögen der Gesellschaft mit

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