Ir. 218. 15. Jahrgang. 2. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 17. September 1898.
Versammlungen.
Eine Volksversammlung, einberufen von der weiblichen Vertrauensperson, tagte am Donnerstag in Keller's Saal. Zetkin, die als Referentin angekündigt war, hatte wegen Krankheit Klara absagen lassen. An ihrer Stelle hielt Marie Greifenberg einen Vortrag, in welchem sie mit beredten Worten für das aktive and passive Wahlrecht der Arbeiterinnen zum Gewerbegericht eintrat. Ohne Debatte wurde eine dahingehende Resolution einstimmig an genommen. Unter Hinweis darauf, daß der Stuttgarter Parteitag auch für die proletarischen Frauen eine große Bedeutung habe, empfahl Frau Mesch eine Beschichung des Parteitages durch weibliche Delegirte. Als solche wurden Frau Mesch und Fräulein Haase gewählt.
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in Eberswalde 28-321, Pf. und 11 Std. Da hiernach die Löhne in der sprach das Mitglied Obst über die Arbeiterorganisationen im Dienste Provinz zum theil sehr niedrig sind, so hielt man es für angebracht, durch der Kultur. den in Händen der Organisation befindlichen Arbeitsnachweis auf eine Erhöhung der Löhne bei Ueberweisung von Arbeitskräften hin- ihre regelmäßige Mitgliederversammlung ab, in der Reuter über Die Möbelpolirer( Filiale Norden) hielten am 12. September stande überwiesen werden. zuwirken. Das statistische Material soll deshalb dem Filial- Vor- die Arbeitslosen- Unterstützung Sprach; Redner wandte sich gegen die geschlossen Da die Lohnbewegung als ab- Einführung derselben, da er derselben nur eine geringe Bedeutung aufgelöst. betrachten ist, wurde die Lohukommission beimißt, dem Verband aber große Kosten entstehen. In der sehr Die Stellung der zum Immungsgesetz Kupferschmiede Gehilfen lebhaften Diskussion sprachen sich die Mitglieder Schulze und fam durch Ausdruck: folgenden Beschluß zum Strauch für die Einführung aus, während Schwarz und Die Versammlung Besserung der materiellen ist überzeugt, eine daß Faustmann als Gegner auftraten. Sodann erfolgte die WiederInnungsgesetz ausgeschlossen ist, sie empfiehlt aber den Kollegen, sich Lage der Gehilfen durch das wahl des alten Vorstandes. an den Wahlen zum Gesellenausschuß zu betheiligen, und überläßt In der Mitglieder- Versammlung der Kürschner am 12. 6. M. die Aufstellung der Kandidaten der Vertrauensmänner- Konferenz. hielt Genosse Sassenbach einen beifällig aufgenommenen Vortrag Die Versammlung billigte die Ueberweisung eines Betrages von über das Handwerkergesetz. Sodann wurden Brüggemann zum 20 M. an die Gewerkschaftskommission zum Zweck der Gewerbe- ersten Schriftführer und Tüllmann zum zweiten Schriftführer gerichts- Wahlen. gewählt.
Eine öffentliche Versammlung der Möbeltransport- Die Arbeiter und Arbeiterinnen Schöneberge protestirten Arbeiter, Kutscher und Berufsgenossen tagte am Montag, den in einer Versammlung am Donnerstag, den 15. d. M., im Klubhause 12. September bei Obst, Grunewaldstr. 110. Schumann sprach nach einem Vortrage des Genossen Näther gegen die Beschränkung über das Thema:" Unsere Arbeitsverhältnisse, wie sie sind und wie des Koalitionsrechts durch hohe Zuchthausstrafen, indem sie durch sie sein sollten. Referent betont Eingangs feiner Ausführungen, ihren Unwillen gegen solchen Plan bekundeten, wie nothwendig daß die bei der Lohnbewegung im letzten Frühjahr errungenen Löhne der Ausbau und die Kräftigung ihrer Organisation sei, von den Unternehmern bereits wieder zu kürzen versucht werden. um alle Gelüste des Unternehmerthums zu verhindern. Bei der Firma Knauer und bei Schuhmacher würden Gelegenheits- Seinen Vortrag schloß der Referent mit einem Appell an die Arbeiter, arbeiter zur Zeit mit 3 M. bis 3,50 M. bezahlt. Andere sich alle ihrer Organisation anzuschließen. Diskussion wurde nicht Firmen zahlten noch weniger, bis herab zu 1,75 M. Redner beliebt. Ein Antrag des Vertrauensmannes, sich bei der im 15. Be fennzeichnet sodann das Trinkgelderunwesen und kommt zu dem zirk erforderlichen Nachwahl eines Stadtverordneten zu betheiligen, Schluß, daß dieses nur zu beseitigen sei und die Lohn- und Arbeits- wurde angenommen und der Genosse Schubert als Kandidat von verhältnisse nur bessere werden könnten, wenn alle Berufsgenossen der Versammlung nominirt. Zur Betreibung dieser Wahl wurde ein sich der Organisation anschließen. In der sich anschließenden regen Komitee gewählt, bestehend aus den Genossen Obst, Hoffmann Diskussion, wurden die Arbeitsverhältnisse bei den verschiedenen und Bäumler. Alles Nähere wird zu gegebener Zeit bekannt Firmen, speziell die der Firma Uebel beleuchtet, und sprachen mehrere gemacht. Kollegen ihr Bedauern aus, daß bei den angestellten Backern das Solidaritätsgefühl noch recht viel zu wünschen übrig ließe. Nach einem Schlußwort Schuhmann's erfolgte Schluß der Versammlung.
gebrüllt worden.
In Weißenfee tagte am 10. d. M. eine öffentliche Versammlung für Männer und Frauen, die sich eines sehr guten Besuches erfreute. Pörsch- Berlin hielt einen Vortrag über:" Die sozialen Bestrebungen der Gegenwart." Jm Verlaufe seines Referats fam Arbeitswilligen zu sprechen und schloß mit der Mahnung an die Redner auch auf das in Aussicht stehende Gesetz zum Schutze der Anwesenden, sich in Massen der politischen und gewerkschaftlichen Organisation anzuschließen. Diskussion über den mit Beifall aufgenommenen Vortrag wurde nicht beliebt.
willkommen.
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Kaiserthum und Arbeiterrecht. Ueber dieses Thema sprach am Mittwoch Abend Pfarrer Naumann vor einer nur mäßig beuchten Versammlung in der Tonhalle. Eine Betheiligung ans dem Arbeiterstand war fast gar nicht vorhanden; den größten Theil der Zuhörer bildete, soweit man dies tagiren konnte, Studenten und Angehörige des Bürgerthums. Naumann gab der Meinung Ausdruck, daß man in den Kreisen, die dem Kaiser nahe stehen, wohl selbst überrascht gewesen sei über die Worte, die in Oeynhausen fielen. Das flinge deutlich auch in der Notiz, die die„ Norddeutsche Ztg." brachte, durch. Ob der angekündigte Gefeßentwurf ohne Widerspruch durch gehen werde, erscheine ihm fraglich. Bayern habe sich bereits bei der Umfrage des Herrn Posadowsky, ob ein Bedürfniß für eine Verschärfung des§ 153 der Gewerbe- Ordnung vorliege, ablehnend verhalten und es ist anzunehmen, daß andere Staaten diefem folgen werden. Zwar werde sein engeres deutsches Vaterland, Sachsen , dem Grafen Posadowsky die Freude gewiß nicht verderben.( Heiterkeit.) Material jei von den Befürwortern einer solchen Vorlage bisher nicht geliefert, wohl aber von der Gegenseite. Besonders sei vom Vorwärts" an der Hand zahlreicher Beispiele aus unserer Rechtsprechung der Beweis geliefert, daß heute schon, wenn auch nicht Zuchthaus, so doch schwere Gefängnißstrafen für die geringsten Vergehen der Arbeiter üblich sind. Es falle deshalb demjenigen, der die Aufgabe erhält, die Vorlage zu begründen, kein leichtes Stück Arbeit zu. Und wenn er das Material prüft, dann kann er vielleicht sagen: die am Donnerstag bei Stechert in der Andreasstraße tagte, berichtete In einer stark besuchten Versammlung der Holzarbeiter, " Herr, schicke einen anderen, denn ich habe eine schwere Zunge". Aber Paul über den Stand des Streits bei der Firma Zelder u. Plathen. juristisch wird ihm eine noch schwerere Aufgabe zufallen. Bisher ist Die Meister hätten sich bei der gemeinsamen Sizung am Dienstag abdie Anreizung zu einer strafbaren Handlung strafbar. Jezt soll er lehnend verhalten. Ja, von den Industriellen sei ihnen sogar ein den Grundsatz aufstellen, daß die Anreizung zu einer nicht strafbaren Vorwurf darüber gemacht worden, daß sie überhaupt schon einiges Handlung( Streit) mit Zuchthaus bestraft werden soll. Ein Grundsay, bewilligt hatten. Redner kritisirte sehr scharf das Verhalten der am Dienstag, den 13. d. M. damit, seinen Witgliedern an der Hand Friedrichsberg. Der Arbeiter- Bildungsverein beschäftigte sich der bisher nirgends in der Rechtsprechung üblich ist. Redner glaubt Bolizei. nicht, daß sich im Reichstag eine Majorität für die Vorlage finden besonders Garske, Maaß, Knolle und Glock e. Der von systems zum preußischen Landtage klar zu machen. Im Laufe der An der folgenden lebhaften Diskussion betheiligten sich der Broschüre des Genossen Arons die Eigenthümlichkeiten des Wahlwird. Daß die Großindustriellen den an der Kaiserin Elisabeth der Vereinigung der Holzindustriellen entsandte Herr Bry behauptet, Diskussion hierüber ging folgende Resolution ein:" In anbetracht, verübten Mord für ihre Zwecke ausnügen, tabelt Redner. 77 pet. der Forderungen seien bewilligt. Sie erwecken dadurch den Eindruck, als wollten sie sagen: seht, der doch die Arbeiter zufrieden sein. Damit könnten daß durch die moderne industrielle Entwickelung immermehr Arbeiter Kaiser gehört uns. Nun kommen jetzt wieder die Sozialdemokraten Er rathe ganz unparteiisch brotlos werden, und die Lage des arbeitenden Volkes eine immer zum Frieden. Garste und sagen: haben wir es nicht immer gesagt, der Kaiser kann sich mit unlauteren Waffen kämpfen. So behaupten sie, er, der ein Gesetz, welches jeden Arbeiter, der zum Streit auffordert, ins Zuchtstellt fest, daß die Meister gedrücktere wird, weist die heutige Versammlung das neu geplante zu keiner anderen Seite neigen, er kann nicht anders handeln. Das sogenannter Gewaltsschrupper sei, verdiene 41 M. die Woche. In haus bringen soll, entrüstet zurück". ist nicht richtig. Hätte die Sozialdemokratie bei den Februar Er Wahrheit verdiene er nur 37,25 M. Ferner wird bekannt, daß sie Resolution angenommen. Einstimmig wurde diese Tassen die Hand geboten und sich nicht eigensinnig, auf ihren bei 2 Stunden Versäumniß 4/2 Tage anrechnen. Auch wird nachrepublikanischen Standpunkt gestellt, dann gestellt, dann wäre in Deutsch - gewiesen, daß sie nicht 77 Prozent bewilligt haben. land ein Stück anderer Geschichte vor sich gegangen. Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 18. Sept., vormittags 9 Uhr, Die Kraftpolitit des jungen Herrschers in der auswärtigen Politik lobt gegangen. Die Streitenden seien mit ihren Forderungen auch schon zurück- im großen Festsaat der Berliner Reſſource, Kommandantenstraße 57: VerRedner; aber im Inneru kann die neue Zeit nicht anders kommen haben wolle, jo sei auf die Versammlung deſſelben vom Vortrag des Herrn Dr. Bruno Wille:„ Die Welt als Einheit." Gäſte Wenn der Verein der Holzindustriellen Friedensammlung. Freireligiöse Vorlesung. Um 11 Uhr vormittags ebendaselbst: als mit der ganzen Erfüllung sozialer Aufgaben. Die Auffassung Montag hinzuweisen. Herr Vogelsang habe da gesagt, daß die der Sozialdemokratie, daß die Arbeiterschaft den ganzen politischen schwarzen Listen den Humanistische Gemeinde. Sonntag, den 18. Sept., vorm. 10% Uhr, Einfluß gewinnen tann, ist unrichtig. Sie wird an Einfluß ge- werden sollten. den Unfrieden befördern und abgeschafft Kommandantenstr. 79. Herr Schäfer: Zum Amtsabschiede. er Doch sei winnen, aber sie wird auch in Zukunft auf bürgerliche Gruppen zur von seinen Kollegen niederDeutscher Senefelder- Bund. Mitgliedschaft Berlin . Heute Abend Unterstützung angewiesen sein. Die Zeit ist vorüber, daß die Die Unternehmer wollen den Streit eben 8 Uhr im Restaurant Miegel, Stralauerstr. 57; Mitglieder Versammlung Arbeiterschaft mit dem liberalen Bürgerthum gegen den Kaiser Front Marschall gesagt, daß sie ihr ganzes Vermögen, 51 000 m., dran( G. S. 29, Hamburg .) Filiale Berlin 3. zu einer Machtfrage gestalten. Habe doch ihr Obermeister und Vorstandssitzung. Allgemeine Kranken und Sterbefkaffe der Metallarbeiter machen könnte, denn dazu befinden sich in diesem Bürgerthum zu zahl- sezen wollten, damit die Streifenden unterliegen. Herrn Bry er- Manteuffelstr. 47: Mitgliederversammlung.- Filiale Berlin 4. Heute Heute Abend 812 Uhr, reich die Kleinen Stumm's.( Lebhafte Zustimmung.) Die Deynhausener widert Glocke, daß mehrere Firmen dem Verein der Industriellen Abend 812 Uhr, bei Frizz Wilfe, Andreasstr. 26: Mitglieder- Versammlung. Rede habe aber auch gezeigt, daß eine Wiederkehr der begeisterten Stim- gesagt haben müssen, daß sie mehr zahlen, als Zelder u. Plathen. Dabei mung für die Sozialpolitik beim Kaiser nicht mehr möglich ist. Der Weg hätten gerade Zelder u. Plathen ausgesuchte Kräfte und verlangten straße 68: Mitglieder- Versammlung. Filiale Berlin 5. Heute Abend 9 Uhr, bei Koplin, LothringerFiliale Berlin 6. Heute ist zu ende. Entbrennt der Kampf zwischen dem Kaiser und der außerordentlich intensive Thätigkeit. Die Profite der Unter- Abend 9 Uhr, bei Dicke, Ackerstr. 123: Mitglieder- Versammlung.- Filiale Arbeiterschaft, so geschieht es zum Schaden der Nation. Redner nehmer könnten durchaus nicht so flein sein, wie Herr Bry be- Charlottenburg. Heute Abend 8½ Uhr, im Reſtaurant A. Leder, glaubt aber trotz alledem die Hoffnung aussprechen zu können, daß hauptete, da alle kleinen, die das Geschäft und die Ausnutzung der Abend 812 Uhr, bei Filicke, Kirchhofstr. 41: Mitglieder- Versammlung. Bismarckstr. 74: Mitglieder- Versammlung.- Filiale Rixdorf. Heute Ser große politische Kompromiß zwischen den Sozialen und Natio- Kräfte verstanden haben, groß geworden seien. Jetzt, nachdem drei nalen doch verwirklicht werde. Die Diskussion über den Vortrag war Wochen gestreift worden und mehrere tausend Mark verbraucht worden sammlung. Tischler Verein. Heute Abend 812 Uhr, Melchiorstraße 15: Verbedeutungslos und erfolgte sodann gegen 11 Uhr Schluß der Ver- seien, tönnten die Arbeiter doch nicht ihre Forderungen aufgeben. sammlung. ( Bravo !) Ein Antrag, daß alle Kollegen, die bei anderen Meistern Der fortschrittliche Verein Franz Ziegler" hatte am für Zelder u. Plathen arbeiten, die Arbeit niederlegen, wird Donnerstag eine Versammlung veranstaltet, die von ungefähr 60 Per- der Kommission überwiesen. Dann wurde folgende Resolution fonen besucht war, darunter einige Sozialdemokraten. Herr Lehrer einstimmig angenommen: Die Versammlung erklärt: 1. daß die Ein Mann. Dem Hamb . Corr." wird geschrieben: Auf Matthes sollte über„ Die Sozialdemokratie und die Landtagswahlen" von den bei Belder u. Plathen Beschäftigten gestellten Forderungen der Kaledonischen Eisenbahnstrecke unweit Edinburg wurden sprechen. Er streifte aber dieses Thema mur, weil er, wie er fagte, derartig gering sind, daß es nicht zu erwarten war, daß die Reparaturen vorgenommen, als ein Sigual von dem Heraneilen des feine Veranlassung habe, sich den Kopf der Sozialdemokratie zu zer- Firma einen derartigen Kampf, wie er jetzt besteht, herauf- Londoner Expreßzuges gegeben wurde. Die Arbeiter entfernten fich brechen. In der Diskussion aber wurde hauptsächlich über das oben beschwören würde; 2. Da das Vorgehen der Meisterschaft von den Schienen. Als der Zug nahe herangekommen war, bemerkte genannte Thema gesprochen und der Sozialdemokratie der Vor- durch die bei diesem Streik geführten schwarzen Listen einer von ihnen, daß ein schwerer, eiserner Kolben durch Versehen wurf gemacht, daß sie besonders in Berlin - taktisch beweist, daß es ihnen nicht darum zu thun ist, in Frieden mit den zurückgelassen worden war. Rasch entschlossen eilte der Arbeiter verfehlt und unklug gehandelt und sich ins eigene Fleisch geschnitten Gesellen weiter zu arbeiten, die jetzt streifenden Kollegen von zurück und entfernte das Hinderniß, welches das größte Unglück habe. Auch ein Parteigenosse verurtheilte die Stellung der Berliner Belder u. Plathen mit allen Mitteln zu unterstützen, um ihnen zum herbeiführen konnte. Der Zug raste vorüber, und der Arbeiter wollte Genossen und erklärte fich für Wahlbetheiligung à tout prix. Dem- Siege zu helfen.. Ferner verpflichten sich die Kollegen, soweit es sich von der anderen Seite entfernen, als ein anderer Expreßzug gegenüber legte Genosse Fräntel, obwohl selbst Anhänger der Wahl- noch nicht gefchehen ist, dem deutschen Holzarbeiter- Verband bei- von der entgegengesetzten Richtung heraneilte. Der Mann hatte betheiligung, die Gründe dar, welche die Mehrheit der Berliner zutreten, um in Zukunft den Uebergriffen der Unternehmer gewappnet feine Zeit mehr, sich von den Schienen zu entfernen. Er warf sich Genossen zu ihrer ablehnenden Haltung geführt haben. Er wies entgegentreten zu können. deshalb, so schnell er konnte, auf den Boden zwischen die Schienen darauf hin, daß die Deutschfreisinnige und die Freifinnige Volts- Die Bau- Anschläger beschlossen in ihrer Generalversammlung und ließ den Expreßzug über sich dahinsausen. Auf diese Weise partei niemals den ernsthaften Willen gezeigt haben, das all- am 4. d. M., eine Arbeitslosen- Unterstützung einzuführen und wurde rettete er sein Leben. gemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht für die Landtags- hierzu eine Kommission von 7 Mitgliedern mit der Ausarbeitung raume arbeitender Sattlergehilfe ein scharf geschliffenes SattlerIn einer Münchener Brauerei ließ sich ein im Maschinenund Gemeindewahlen einführen zu helfen, daß sie in den Konflikts- der näheren Bestimmungen beauftragt. jahren, wo sie das Abgeordnetenhaus vollständig beherrschten, vor der messer an einem Strick herunterreichen. Das Messer rutschte aus dem von Lassalle, Jocoby und einigen anderen geforderten Steuer- sprach am 6. September Dr. Wille über das Thema: Der Kampf linke Halsseite und durchschnitt ihm die Schlagader, so daß der Tod Im Verein zur Wahrung der Intereffen der Maurer Hefte, an dem der Strick befestigt war, fiel dem Sattler in die verweigerung dem einzigen Mittel, welches die Regierung zur ums Dasein in der Gedankenwelt. Im Bericht des Ausschusses sofort eintrat. Raison bringen konnte, muthlos zurückschreckten. Er erinnerte weiter wurde darauf hingewiesen, daß drei Mitglieder wegen Affordarbeit an die Stellung der freisinnigen Partei gegenüber allen ausgeschlossen sind. sozialpolitischen Gesetzen und Maßnahmen, Am st ä h I e n. und konstatirte, daß die Freisinnigen bei den Um 18. September wird im Feenpalast eine außerordentliche Tezten und bei den Vereinsversammlung stattfinden und soll auf die Tagesordnung ein früheren Reichstags- Stichwahlen in einer großen. Bahl von astronomischer Projektionsvortrag gesetzt werden., Wahlkreisen für einen Reaktionär gegen einen Sozialdemokraten gestimmt haben, daß man es daher den Arbeitern nicht verdenken Die Filiale I der Sattler und Tapezirer tagte am 10. Septönne, wenn sie keine Lust mehr verspürten, für eine solche Partei tember im„ Englischen Garten ". Genosse Metzner hielt einen die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Der Abg. Kopsch versuchte Vortrag über:" Arbeiterschutz und Arbeitertrug", worin er auch auf darauf in längerer Rede, die Ausführungen des Redners zu wider die neueste Kaiserrede verwies. In der Diskussion sprachen sich eine Tegen. Anzahl Redner im Sinne des Referenten aus, besonders wurden die Februar Erlasse erwähnt. Es wurde noch beschlossen, eine öffent liche Versammlung mit dem gleichen Thema einzuberufen.
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Vermischtes vom Tage.
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- Eine eigenartige Versicherung besteht in u Im Bestpreußen): sie leistet Entschädigung bei Pferde- Dieb.
y. Durch eine Feuersbrunst sind in Lemgo 15 Wohnhäuser vernichtet worden.
-Auf der im Bau befindlichen Szimbirster 8 weig linie der Kasanischen Eisenbahn stieß am Donnerstag ein Arbeitszug auf mehrere quer über das Geleise gelegte Schwellen und entgleiste. Gin Bugbeamter und zwei Arbeiter wurden getödtet und zehn Arbeiter verlegt.
Eingelaufene Druckschriften.
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Die Kupferschmiede hielten am Sonnabend im„ Englischen Garten " eine öffentliche Versammlung ab. Ueber die diesjährige Lohnbewegung wurde berichtet, dieselbe habe, obgleich es nicht zum Der Verband der Ban-, Erd- und gewerblichen Hilfs= Streit fam, im allgemeinen eine Aufbesserung der Löhne herbei- arbeiter( Bahlstelle V) tagte am 11. d. M. im" Luisenhof", geführt. Aus den Ergebnissen einer im Auguſt aufgenommenen Buckowerstraße. In einem längeren Vortrage erläuterte Niete die Statistik wurde unter anderm folgendes mitgetheilt: Angaben sind Nothwendigkeit der Organisation und ihren Zweck. Sodann wurden eingelaufen aus 82 Betrieben mit 323 Kupferschmieden, und 15 neue Mitglieder aufgenommen. Als jeßiges Versammlungslokal 11 Betrieben, die mur Lehrlinge beschäftigen. Nicht und Arbeitsnachweis wurde" Luisenhof" bestimmt. berücksichtigt find 9 Betriebe mit 42 Gesellen und 33 Werkstellen, die nur Lehrlinge halten. Die Höhe der Löhne wird durch folgende An- 11. 6. M. Karl Knöpchen über das Thema: Die herrschende In der Freien Vereinigung der Bauarbeiter sprach am gaben veranschaulicht: Einen Stundenlohn unter 40 Pf. hatten Gesellschaft, wie sie ist und wie sie sein soll. Die nächste Versamm- fänger 3 Kollegen, für 40 Pf. arbeiteten 15, zu 42, Pf. 178 45 lung findet am 9. Oktober in der Schwedterstraße bei wernau statt. = 102, zu 471/2 Pf. 28, zu 50 f. 97, zu 52-55 Pf. 36, 31 60 Pf. 8 Kollegen. Aus 22 Werkstellen, die sich auf 12 Orte Der Verein der Zimmerer tagte am 11. September. Die der Provinz Brandenburg vertheilen, liegen ebenfalls statistische Versammlung ehrte vor Eintritt in die Tagesordnung das dahin Angaben vor, aus denen folgendes hervorgeht: In Frankfurt a. D. geschiedene Mitglied Richard Zinn in der üblichen Weise. In Vereinswerden Stundenlöhne von 30-50 Pf. gezahlt, die Arbeitszeit be- angelegenheiten wurde bekannt gemacht, daß der Streit in Bernau trägt 10 Stunden. In Fürstenwalde werden bei 10 stündiger beigelegt wurde, nachdem der Unternehmer 33 Pfennige MinimalArbeitszeit 50 Pf. pro Stunde verdient. In Luckenwalde beträgt lohn bewilligt hat. Im weiteren wurde der Vorstand beauftragt, der Lohn 26-34 Pf., die Arbeitszeit 11 Stunden. In Köpenid Rücksprache betreffs einer wissenschaftlichen Vorstellung mit Herrn 40 Pf. und 10 St., in Prenzlau 45 Pf. und 10 Std., in Sommer- Dr. Meier( früher Urania) zu nehmen. Zu derselben soll ein Fabritinspektoren. feld 40 Pf. und 10 Std., in Küstrin 241/ 2-421/ 2 Pf. und 11 Std., in größerer Saal genommen werden und beträgt das Entree 10 Pf., Handels und des Verkehrswesens. Königsberg ( N.) 40 Bf. und 10 Std., in Rottbus 35-371/ 2 Pf. und 11 Std., Sas eventuelle Defizit wird aus der Vereinslasse gedeckt. Hierauf- Grauenstimmrecht.- Frauenbewegung.
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51. Heft des 16. Jahrganges erschienen. Aus dem Inhalt heben wir Von der Neuen Zeit"( Stuttgart , Dieg' Verlag) ist soeben das hervor: Ein kaiserliches Programm. Statistisches über die Kriminalität in Italien . Von Oda Olberg . Das gewerbliche Schiedswesen in Neufeeland. Von Henry B. Macrofty. Quer durch die Berliner Kunstausstellung. Von Erich Schlaikjer. III.- Geheime russische Dokumente. Notizen: Ein neuer Stern. Von Bruno H. Bürgel . Versezen von massiven Amerika nach der Berufsstatistik. Bauten in Deutschland . Die Frauenarbeit in den Vereinigten Staaten von Feuilleton : Alexander der RattenVon Dr. Richard Garnett. Autorisirte Uebersetzung aus dem Englischen.( Schluß.) ( Stuttgart , Diet' Verlag) ist uns soeben die Nr. 19 des 8. Jahrgangs Von der Gleichheit", Zeitschrift für die Intereffen der Arbeiterinnen zugegangen. Aus dem Inhalt dieser Nummer heben wir hervor: Schwierigkeiten der gewerkschaftlichen Organisirung der Arbeiterinnen. II. Bur Dienstbotenfrage. Eine Erwiderung. Von Wally Bepler. der holländischen Frauenbewegung. Das freie Wort. Von John Henry Mackay. ( Gedicht.) Feuilleton: Die Geschichte vom unartigen kleinen Klara Bettin: Gewerkschaftliche Arbeiterinnen- Organisation. Jungen. Skizze von Mark Twain . Notizentheil von Lily Braun und Weibliche Frauenarbeit auf dem Gebiete der Industrie, des Arbeitsbedingungen der Arbeiterinnen.
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