Einzelbild herunterladen
 

Theil komplottiren und verrathen half. Wie diese nur bruchstückweise gegebenen Biographica zeigen, gehören seine" Thaten" einzig und allein an die Rodschöße der politischen Sicherheitsinstitution", die ihm das Geld dazu geliefert hat. Wo aber fragen wir nun war der Lockspitzel Eugen Werner- Sickinger aus London   kurz vor und während der holländischen Krönungsfeier? Und, wem hat er in Holland   und wann das berühmte Komplott" geliefert? U. A. w. g.

-

-

t. Amtsrichter."

bem er arbeiten zu wollen ben besten Willen hat, ein orbents| feits bem Sultan   folgendes mitzutheilen: er höre, daß die Pforte die licher Mensch zu sein und außerdem nach eigener Behauptung englischen Matrosen überall als gemeine Mörder qualifizire und alle nicht vorbestraft zu sein scheint, dessen ungeachtet womöglich in Schuld auf sie wälze. Diese Art, die Rollen zu vertauschen, sagte den Dienst aufzunehmen. Bunsen, sei im höchsten Grade bedauerlich und die englische   Regierung Frühwein(??) fönne das nicht zugeben; wenn die Pforte mit diesem Raisonnement fortfahre, werde England es ablehnen, mit ihr über­Kuhn erhielt die Stelle trotzdem nicht. Als Mitglied des Bierbrauerhaupt noch zu unterhandeln. Der rothe Kalender hat es der Konf. Korr." angethan. Sie Verbandes wandte er sich an seine Organisation, die beschloß: Nach einer Meldung aus Kandia sind bis Donnerstag Abend bleibt dabei, derselbe sei aufreizend". Sogar die Kaiserreden, die 1. durch einen Rechtsanwalt an die früheren Arbeitsstellen Stuhn's 42 Unruhestifter an die Engländer ausgeliefert worden. Dschevad darin vorgemerkt sind, sollen im aufreizenden Sinne gemeint sein. Schreiben zu lassen, damit ihm nochmals ein Zeugniß über Arbeits- Bascha hat dem englischen Konsul in Kanea telegraphisch mit­Wir hätten gedacht, daß die Kons. Korr." einen Hinweis auf fei, daß Kuhn auf grund des amtlichen Bettels teine Be Die fofortige Aburtheilung der Ausgelieferten befürchte und deshalb dauer und Führung ausgestellt werden möge, da vorauszusehen getheilt, daß er angesichts des strengen Tones des Admirals Noel Raiferreden als ein gutes Propagandamittel zu gunsten der 2. Dem Kuhn von ihr gepriesenen Institutionen ansehen müßte. Wenn Mittel zum Unterhalt zu gewähren und 3. die verausgabte gemachten Vorschlages der Aburtheilung durch einen gemischten Ge= schäftigung erhalte. bis auf weiteres die eine Vertagung erbitte, bis die Erledigung des von türkischer Seite fie diesen Hinweis jedoch für geeignet hält, au gunsten der Summe durch den Anwalt von der Behörde einfordern zu lassen. richtshof erfolgt sein werde. Sozialdemokratie zu wirken, so ist das ihre Sache. Der englische   Admiral soll vor= Im übrigen begreifen wir den sich durch spaltenlange Artikel Ruhn hielt sich mehrere Wochen in Regensburg   auf, die erwarteten geschlagen haben, daß die anderen Kriegsschiffe und Truppen sich hinziehenden Versuch der konservativen Herren, in dem Kalender Beugnisse trafen nur zum geringen Theil ein und der vom Anwalt von Kandia zurückziehen und die Engländer dort allein gelassen fürchterliche Umsturzvorbereitungen aufzufpüren. Dieser frampfhafte gestellte Antrag auf Erfaz der an Kuhn vom Verband verabfolgten werden. Versuch beweist doch nur, daß die guten Leute aber auch gar nichts Mittel wurde von der Behörde abgewiesen. In Kandia sind weitere 200 Mann russischer Truppen ges Vernünftiges aufzufinden vermögen, womit sie ihre gewaltthätigen Unterdrückungs- und Ausnahmegesetz- Absichten irgendwie begründen Afien. tönnten.

Das Telegramm der Industriebroken an den Kaiser hat selbst in Kreisen verstimmt, die den Herren nicht fern stehen. Sogar das rechts- nationalliberale Leipziger Tageblatt  " fürchtet unerfreu­liche Folgen, wenn sich einzelne Personen unter Umgehung des ver­antwortlichen Reichsfanglers in einer Frage der Gefeßgebung an den Monarchen herandrängen.-

Einkilopackete zu billigeren Sägen als die bisherigen Fünf­filopadete fünftighin zu befördern, soll in der Absicht der Reichs­postverwaltung liegen.-

Eine Verherrlichung des Krieges aus Anlaß des Friedens­manifestes des Baren finden wir in der Leipziger Zeitung", dem Organ der fächsischen Regierung. Der Klang der Friedensschalmei des Baren, fo heißt es in diesem Artikel, sei in die Sedansfreude als ein störender Ton" gefallen; das ganze patriotische Empfinden" habe sich gegen den Abrüstungsplan aufgelehnt", es sei einfach nicht wahr, daß der Krieg ein Mörder der Kultur; manchem Geschlecht gereiche es zum Segen, wenn ihm das Schicksal einen großen und gerechten Krieg

und dem Befißer damit die Möglichkeit benimmt, feinen Lebens Aber nicht genug damit, daß die Behörde die Papiere verliert landet. unterhalt zu finden, wurde ihm nun auch noch der Stadt­berweis angefündigt, so daß K. schließlich in München   nur mit Mühe noch als Erdarbeiter Beschäftigung finden konnte. Die Papiere aber find bis heute noch nicht aufgefunden.

-

den Schaden, den er durch sein Verhalten Dritten zufügt, ist er Jeder Privatmann ist für sein Thun   und Lassen haftbar; für erfaßpflichtig der Beamte nicht. Das entspricht auch ganz der bevorzugten Stellung, den untere Beamten sonst einnehmen! Der gewöhnliche Bürger wird bestraft, wenn er gegen die Gesetze ver­stößt; Unkenntniß schützt ihn nicht vor Strafe....

-

Ans Manila   telegraphirte, der Franff. 3tg." zufolge, General Otis an die amerikanische   Regierung: Er befürchte teine Schwierig­teiten mit den Infurgenten, ferner, der Handel sei wieder lebhaft und die Zolleinnahmen betragen bis jetzt eine halbe Millionen Doll. Die Lotterien seien verboten und der Opiumverkauf inhibirt.

Das Attentat.

sende, und dann wird aus der Bibel bis auf Heinrich Treitschte in uns unterm 17. d. M. telegraphisch berichtet: Wie die hiesige Bürger- legnung, nach dem im Schweizerhof harrenden Leichenwagen ge=

zahlreichen Bitaten der Nachweis versucht, eine wie herrliche Ein richtung doch ein Krieg ist; so gebe es feinen sicheren und zuverlässigeren Führer zum demüthigen Gott vertrauen, zu völliger Hingabe in bes höchsten Willen, als den Krieg. Gilt das auch für die Kriege, die man verliert? Gilt es auch für die Raubzüge LudwigsXIV., für die Verbrennung des Heidelberger   Schlosses. für die Schlachten bei Jena   und Auerstädt, für die Siege, die Sachsen  und die Rheinbundsstaaten im Gefolge Napoleons I. gegen deutsche  Heere erfochten haben? Größere Blasphemien haben wir von dem

rohesten Atheisten noch nicht gehört, wie diese Aeußerung der Leipziger Zeitimg".

Trauerfeier in Wien  . Zahlreiche Souveräne, daruntter auch der deutsche   Kaiser, find in Wien   eingetroffen und wohnen den Ans Sigmaringen wird unterm 13. September gemeldet: Feierlichkeiten bei. Kaiser Franz Joseph   empfing vormittags 9 Uhr Gestern Nacht stürzte eine Abtheilung rother Dragoner, die sich an- die zur Beileidsbezeugung eingetroffenen besonderen Vertreter der läßlich des Manövers auf einem Patrouillenritte befanden, unweit Souveräne und Fürstlichkeiten, wobei der Minister des Aeußeren, Liptingen   in einen Steinbruch. Sechszehn Mann Graf Goluchowski, dieselben dem Kaiser vorstellte. Eine Stunde wurden schwer verlegt ins Spital in Sigmaringen   ver- später empfing der Kaiser in der Hofburg   die eingetroffenen bracht, einer davon ist inzwischen gestorben. Auch die Pferde waren Souveräne. schlimm zugerichtet. Mehrere mußten getödtet werden, die übrigen Um 4 Uhr nachmittags setzte sich der Trauerzug von der Hof­tamen zur Pflege nach Karlsruhe  . burg aus in Bewegung. Der Sarg war durch Kammerdiener und Rittmeister ersticht einen Sergeanten. Aus Straßburg   i. E. wird eibl faien vom Schaubette gehoben und nach nochmaliger Ein­Beitung" meldet, wurde gestern im Manövergelände des 15. Armee­tragen worden. torps bei Hagenau   ein Sergeant des 15. lanen- Regiments durch Den Seitern schloß sich eine Anzahl sechsspänniger Hofwagen an. Hinter Der Leichenzug wurde von einer Abtheilung Kavallerie eröffnet. seinen Rittmeister erstochen. Der Sergeant, wegen verdorbenen Essens diesen Wagen folgten Abtheilungen der Leibgarde- Infanterie und der zur Rede gestellt, soll schnodderig geantwortet haben, wurde deshalb Leibgardereiter. Nun kam der von acht Rappen gezogene, schwarz durch einen Säbelstich hinters Ohr erstochen. Der Sergeant verlor Fülle der Blumenspenden. Dem Sarge folgten Abtheilungen der vom Rittmeister geohrfeigt und dann wegen drohender Haltung drapirte Leichenwagen heran; der Sarg verschwand fast unter der sofort das Bewußtsein und starb am andern Morgen. Der Ritt- Arcieren und der ungarischen Leibgarden zu Pferde. Den Schluß meister wurde verhaftet.- bildeten eine Kompagnie Infanterie und eine Eskadron Kavallerie. Aus Elsaß Lothringen  , 16. September.  ( Eig. Ber.) Die Der Zug nahm seinen Weg über den inneren Burgplay, den Kraut zu schießen. Heute bringt die freisinnige Straßb. Bgztg." bog fodann in die Tegetthoffstraße gegen den Nenen Markt ein, wo Attentats riecherei beginnt nun auch bei uns üppig ins Michaeler- und den Josephs- Platz durch die Augustinerstraße und die folgende sensationelle Alarmnachricht: in der Gruft unter dem Kirchlein der Kapuziner die Mitglieder des Hagenau, 16. September. Die hiesige Gendarmerie ist Staiserhauses zur letzten Ruhe gebettet werden. Von der Augustiner­auf der Anarchist ensuche. Gesucht wird ein Anarchist, welcher Kirche an traten dem Trauerzuge die Brüderschaften, die Geistlich­sich gestern hier herumgetrieben haben soll. Die Gendarmerie ent- teit, der Magistrat, der Landesausschuß, die Räthe der Ministerien widelt einen fieberhaften Eifer und revidirt alle Züge, um des An- und die Hofbeamten voran. archisten habhaft zu werden. Bisher war ihre Thätigkeit nicht von Erfolg Anläßlich der Bestattung der Kaiserin sind alle Bureaus, Ge­begleitet. In der Bevölkerung taucht immer stärker das un- schäfte und Werkstätten in der Umgebung der Straßen, durch welche kontrollirbare Gerücht auf, auf den Großherzog von der Trauerzug fährt, fast ausnahmslos weit hinaus bis in die ent­Baden, welcher zur Zeit den großen Manövern in Sulz u. W. ferntesten Stadttheile geschlossen. Die Arbeiten der Wienfluß- Re­beiwohnt, sei ein Attentat verübt worden und die Anarchisten- gulirung wurden eingestellt. Trotz des lebensgefährlichen Gedränges jagd der Gendarmerie stehe mit diesem Attentat im Zusammen- herrschte überall musterhafte Ordnung und es ereignete sich kein hang. ernsterer Zwischenfall.

"

bas der überhizten Phantaste einer sensationslüfternen Presse seine Bis zur Stunde natürlich ist jede Bestätigung dieses Gerüchtes, Entstehung verdanken dürfte, ausgeblieben. Oesterreich.

Häuser und aus vielen Stockwerken hängen Trauerfahnen herab, Aus Budapest   wird telegraphirt: Bon den Giebeln der und unter den Fenstern ziehen sich schwarze Draperien entlang. Alle Staats- und Privatbureaus und alle Geschäfte sind geschlossen.

Auf der Bonner   Jahresversammlung des Vereins deutscher   Irrenärzte führte der Bezirksphysikus Dr. L e p p= mann aus Berlin   aus: Er habe in seiner Eigenschaft als Ber= liner Gerichtsarzt die Wahrnehmung gemacht, daß Leute in berauschtem Zustande vielfach Körperverlegungen, Beleidigungen, aber auch Majestätsbeleidigungen, Bedrohungen und Sittlichkeitsverbrechen begehen. In vielen Fällen habe sich auch auf grund von körperlichen Erscheinungen ergeben, daß diese Leute in unzurechnungsfähigem 811­stande gehandelt hatten. Man konnte in diesen Fällen den Richter nicht sagen, fagen, daß die freie Willensbestimmung ausgeschlossen, wohl aber, daß eine verminderte Burechnungsfähigkeit vorhanden sei. Dies sei auch vielfach der Fall bei den jetzt in Berlin   fich häufenden Ladendiebstählen, die hauptsächlich von dem weiblichen Geschlecht begangen werden. Die schönen Schau­fenster Auslagen der großen Bazare verleiteten sparsame Hausfrauen, ganz besonders aus dem mittleren Allerlet unfinnige Gerüchte von anarchistischen Atten- In vielen Auslagen sieht man Bilder oder Büsten der verblichenen solchen Fällen werde von den Vertheidigern gewöhnlich der blatt", es hätten zwei italienische Anarchisten, Carlo Caviglio aus einem zahlreichen Publikum die Spigen der Behörden mit der Bürgerstande, geradezu, Ladendiebstähle zu begehen. In taten werden verbreitet. So verbreitete das Neue Wiener   Tage- Königin, umgeben von Kerzen. In den Kirchen und Gotteshäusern Antrag auf Beobachtung des Geisteszustandes der Ängeklagten ge- Vercelli   und der Schuhmacher Adolfo Tizzi aus Reggio  , ein Atten Beamtenschaft und die Schulen beiwohnten. Die Glocken läuteten stefft. Es könne in diesen Fällen selten von einer Ausschließung tat auf den italienischen Kronprinzen beabsichtigt den ganzen Tag. Um 4 Uhr wurden die mit Flor umzogenen der freien Willensbestimmung, jedoch wohl von einer verminderten und feien diesem auf der Reise nach Wien   vorausgefahren. Der zurechnungsfähigkeit die Rede sein. Es würde sich in diesen Fällen eine sei verhaftet worden, während man des anderen bisher nicht Straßenlaternen angezündet. nicht eine Freisprechung, wohl aber die Zubilligung mildernder Um- habhaft werden konnte. Das Extrablatt" erfährt jedoch, daß dieses stände, mithin eine geringe Strafe und eine bedingte Verurtheilung Gerücht auf unwahrheit beruhe, und auch von anderer empfehlen. Seite wird dasselbe als unbegründet bezeichnet. Wahr ist nur, daß, veranlaßt durch beunruhigende Gerüchte, die Behörde eine strenge Ueberwachung der Strecke und entsprechende Maßnahmen bezüglich der Absperrung für das Publikum sowie die Einstellung des Fracht verkehrs angeordnet hatte.

Direttor Dr. Schaeffer aus Lengerich   bemerkte: Es sei ungemein schwer, vor Gericht ein Gutachten abzugeben, ob bei Be­gehung eines Verbrechens die freie Willensbestimmung ausgeschloffen war. Jedenfalls befinde sich der§ 51 des Straf- Gesetzbuches auf falschem Geleise. Dieser werde beseitigt oder dahin geändert werden müssen, daß diejenigen, die in nicht zurechnungsfähigem Zustande ein Verbrechen oder Vergehen begangen haben, psychiatrisch behandelt werden müssen.

Professor Dr. Meschede aus Königsberg   i. Pr. trat der Be merlung des Vorrebners, daß der§ 51 des Straf- Gesetzbuchs fich auf falschem Geleise befinde, entgegen. Die Frage, ob der§ 51 zu Stecht bestehe, fei in erster Reihe eine juristische.- Direttor Dr. Delbrid aus Bremen   dagegen war ebenfalls der Meinung, daß der§ 51 fich auf falschem Geleise befinde.

Wie jedoch die konservative Politische Korrefpendenz" aus authen­tischer Quelle meldet, bestätigt sich die Nachricht von einem Attentats­versuch auf den Kronprinzen von Italien   während seiner Fahrt nach Wien   nicht. Es wurden allerdings umfassende Sicherheits- Vor­fearungen getroffen, aber eine mit der Reise in Zusammenhang stehende Verhaftung wurde nicht vorgenommen. Die gemeldete Verhaftung des Schuhmachers Adolfo Tizzi, eines Anarchisten, erfolgte nicht in Sanct- Veit a. d. Glan  ( Kärnthen), sondern am 14. d. Wits. in Genf  .

Schweiz  .

wonach Luccheni   am 12. Juli 1894 auf Ersuchen des italienischen Die Budapester Polizet veröffentlicht ein Communiqué, wonach Luccheni   am 12. Juli 1894 auf Ersuchen des italienischen Konfulats von Budapest   über Fiume an die Grenze mittels Zwangs­Konsulats von Budapest   über Fiume an die Grenze mittels Zwangs­passes abgeschoben wurde. Die Behauptung des Mörders, daß er Königin im Jahre 1894 nur vom 1. September bis 3. November in die Königin wiederholt hier gesehen habe, ist daher unwahr, da die Königin im Jahre 1894 nur vom 1. September bis 8. November in Budapest   verweilte.

Zum Stuttgarter Parteitage.

folution über die Betheiligung an Der Hamburger Parteitag hatte von der Bebel'schen Ste­den preußischen Landtagswahlen folgende Punkte angenommen: 1. Die Betheiligung an den nächsten preußischen Landtagswahlen ist überall geboten, wo die Verhältnisse den Parteigenoffen eine solche er­möglichen. 2. Jnwieweit eine Wahlbetheiligung in den einzelnen Wahlkreisen möglich ist, entscheiden die Parteigenossen der einzelnen Wahlkreise nach Maßgabe der lokalen Verhältnisse."

Der§ 61 des Straf- Gesetzbuchs lautet: Eine strafbare Hand­Lugano, 16. September.  ( Frants. 8tg.") Eine von etwa Zu dem 2. Puntte hatte Mittag aus Halle a. S. beantragt: Tung ist nicht vorhanden, wenn der Thäter zur Zeit der Begehung 500 italienischen Flüchtlingen und ich weizer Bürgern Kompromisse mit anderen Parteien dürfen nicht abgeschlossen der Handlung fich in einem Zustande von Bewußtlosigkeit oder frant besuchte Versammlung im hiesigen Eden- Theater, in der als erster werden. Alles andere noch folgende soll gestrichen hafter Störung der Geistesthätigkeit befand, durch welchen seine freie Redner Advokat Bertoni auftrat, votirte einte längere Tagesordnung, werden." Willensbestimmung ausgeschlossen war. worin gegen das Genfer   Attentat protestirt und die Der Parteitag nahm dieses Amendement an, wodurch sich die Gegen die Ausführungen der Herren Dr. Beppmann, Schaeffer machenschaften ber italienischen reattionären übrigen Bunfte der Bebel'schen Resolution erledigten. Von den und Delbrück   wird sich in der nach Verschärfung der Geseze schreienden Preise wider die freiheitlichen Institutionen der Schweiz   ver- Parteigenossen in Salle a. S. wird min beantragt, daß der letzte Breffe vermuthlich der übliche Entrüstungssturm erheben. Mildernde urtheilt werden. Die Versammlung verlief in der größten Saz des Mittag'schen Amendements: Alles andere noch Umstände billigt man in diesen Kreisen ja höchstens den sparsamen" Ordnung.  - folgende soll gestrichen werden, aufgehoben und an dessen Stelle Hausfrauen des mittleren Bürgerstandes, sehr gern freilich den folgendes gefegt werden möge:

Italien  .

Damen der höheren Gesellschaftskreise zu, die bei ihren Einfäufen Rom  , 15. September.  ( Eig. Ber.) Infolge einer telegraphischen in den Läden hübsche Waaren mitgehen heißen, ohne ans Bezahlen Anweisung des Ministerpräsidenten Bellour an die Präfetten zu denken. Handeln aber diese wohlhabenden Leute bei ihren Dieb: wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. In Nom wurden ftählen im Zustande eines krankhaften" Reizes, so ist das noch viel heut 60 Personen, darunter ein Angestellter und ein Redakteur mehr der Fall bei Leuten, die aus Noth zum Verbrechen getrieben des Avanti", verhaftet. Die Nummer des Avanti", welche das Geheim Birkular der Regierung veröffentlicht, wurde kon Spanien  .

werden.

-

Beschließen die Parteigenossen eines Wahlkreises die Wahl­betheiligung, so sind eigene Wahlmänner aufzustellen.

Müssen unsere Wahlmänner für einen Kandidaten der bilrger­lichen Opposition eintreten, so find die letzteren zu verpflichten, für den Fall ihrer Wahl für die Einführung des bei den Reichstags­wahlen geltenden Wahlrechts auch für die Landtagswahlen ein­zutreten und alle Maßnahmen entschieden zu bekämpfen, die geeignet sind, die bestehenden Volksrechte weiter zu schmälern oder zu be­feitigen. Die einzelnen Wahlkreise sind verpflichtet, die Zustimmung des Parteivorstandes für ihre Abmachungen mit anderen Parteien ein­zuholen."

Etwas von der bayerischen Bureaukratie. Der auf der fiszirt. Wanderschaft befindliche Bierbrauer Kuhn hatte in Regensburg  wegen Bettelns einige Tage Haft abzufigen gehabt. Seine beim Eintritt in die Staatspension abgegebenen Legitimationspapiere melbet, werden die Kosten für die Rüdschaffung der Truppen von Madrid  , 16. September.  ( Frankf. 8tg.") Wie der Imparcial" waren verloren gegangen und er erhielt deswegen keine Arbeit. Er den Antillen nach Spanien   einschließlich der Verpflegung und der verlangte nun vom Amtsgericht den Verlust seiner Papiere bestätigt Abzahlung des Soldes 80 Millionen Besetas übersteigen. und erhielt nach einigem Hin und her schließlich nachstehendes Schriftstück ausgestellt: Madrid  , 17. September. Es wird jezt als sicher angesehen, daß die Kommission für die Pariser Konferenz aus Montero Nios als Präsidenten und aus Abaszuza, Garnica, General Cerero und Die Parteigenoffen in Neuk ä. L. haben beschlossen, sich dort, Villaurutia bestehen wird. Die Gaceta de Madrid" veröffentlicht wo Aussicht auf Erfolg ist, an den Landtagswahlen zu be das Gesetz über die Abtretung von Gebietstheilen. fanden Unruhen zwischen Separatisten und Antireparatisten statt, in Fürst, 2 werden von ben landtagsfähigen Rittergutsbefizern und den In Bilbao   theiligen. Der Landtag besteht aus 12 Abgeordneten; 8 ernennt der Tortosa   kam es gelegentlich der Gemeinderaths- Wahlen zu Zusammen- Besizern gebundener Güter mit einem Areal von mindestens rottungen, so daß Militär einschreiten mußte, mehrere Personen 150 wurden verhaftet.

Regensburg  , 18. Februar 1898.

R. b. Amtsgericht Regensburg   I. Betreff: Joseph Kuhn, Bierbrauer

aus Wippfeld.

Der heute bei Gericht erschienene Joseph Kuhn, welcher Vor­mittags aus einer viertägigen Haftstrafe wegen Bettelns diesamtlich entlassen worden war, erklärte, es wäre ihm heute Mittags von der Jesuitenbrauerei Arbeit in Aussicht gestellt worden, er sei jedoch schließlich wieder abgewiesen worden, weil er teine Papiere bei sich gehabt habe.

Infolge dessen wird dem Joseph Kuhn auf sein Ersuchen be stätigt, daß er ausweislich der Vorführungsnote bei seiner Vore führung am 14. d. M. folgende Papiere bei sich gehabt hat:

a) ein Arbeitsbuch; b) eine Quittungsfarte; c) vier Zeugniffe und d) eine Krankenhaus- Bescheinigung. Diese Papiere wurden ihm, wie es Regel ist, vom Gerichts­bienerpersonal behufs Aufbewahrung während der Strafzeit ab genommen, sind jedoch momentan nicht auffindbar, weshalb man an genannte Brauerei das Ersuchen stellt, ihn, nach­

-

FTürkei.

-

Partei- Nachrichten.

Morgen aus ihrer Mitte gewählt und 7 Ab­geordnete gehen aus allgemeinen Wahlen hervor. Von diesen sind 2 in der Stadt Greiz  , 1 in der Stadt Wegen der Kretafrage tam es zu scharfen Auseinandersetzungen Beulenroda, 8 in den Landgemeinden der Herrschaft Greiz   und 1 in zwischen dem englischen Geschäftsträger in Konstantinopel   und der den Landgemeinden der Herrschaft Burgt zu wählen. Zur Wahl ist türkischen Regierung. Der Frantf. 8tg." wird darüber aus Ron nöthig: das Staatsbürgerrecht, Erfüllung des 25. Lebensjahres, Un­stantinopel vom 15. September gemeldet: Im Auftrage des Sultans bescholtenheit des Rufes, Besitz eines eigenen Hausstandes, Ent­begab sich heute Nacht um 2 Uhr der Minister des Aeußern, richtung einer direkten Steuer. Nicht wahlberechtigt find u. a. Per­Tew fit Basha, zum englischen Geschäftsträger Bunsen, sonen, welche wegen für entehrend geachteter Verbrechen sich in um ihm mitzutheilen, Admiral Noel( bei Kandia) folle die unan- Untersuchung befinden oder befunden haben, ohne völlig frei­nehmbaren Bedingungen seines Ultimatums zurückziehen. Bunsen gesprochen worden zu sein. Wählbar zum Abgeordeten ist, wer das antwortete, er sei außer Stande, einzugreifen, finde aber die Bes 30. Lebensjahr zurückgelegt hat und im Besiz des Wahlrechts ist. bingungen Noel's, besonders die beiden ersten Punkte gerecht und Die Wahl erfolgt auf 6 Jahre, alle drei Jahre scheidet die Hälfte mäßig. Bunsen nahm die Gelegenheit wahr, Tewfit zu bitten, seiner der Abgeordneten aus.