9. November 1923.
auf einer weit größeren Höhe des Fortschritts der Entwicklung, durch ganz Europa ist ein Strom ves Lebens hindurchgegangen, die Menschen und Staaten lebten in einer gewissen relativen Sicher heit. Allgemein herrschte eine Friedensstim mung. Heute ist das nicht mehr der Fall. Wenn wir uns heute die Belt anfchen, so finden wir überall nur Unsicherheit, Verfall, Stagnation, 3er störung, Arbeitslosigkeit. Wir sehen
halten können. Was dann? Die reine Anar- funhaltbarkeit der Friedensver chic folgt der erschlagenen Demo- träge. Am Schlusse seiner Ausführungen ertönte tratie! Glauben Sie, das alles werde Salt langandauernder Beifall auf der ganzen linken machen an den Grenzen der anderen Staaten und Seite des Hauses. auch dieses Staates? Ich meine, daß, wenn schon Von deutscher Seite sprachen ferner der nicht die Menschlichkeit bestimmend ist, um Ein deutschnationale Hartl, der wegen Beleidigung halt zu tun, Deutschland zu quälen mid die Politif Frankreichs einen Ordnungsruf erhielt, und der der Dighandlung Deutschlands zu unterſtügen, Dentschdemofrat Jelinef. es die Erfenntnis sein müßte, daß wir uns ins eigene Fleisch schneiden, wenn wir die Forderungen der französischen Bolitik dulden und unterstüßen.
Dur
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Menn Staaten mit langjährigen Traditionen politischer Selbständigkeit ihre Industrie gegen das Valutadumping ſchüven, müsse unsere Regierung viel mehr noch die Interessen unserer Industrie wahren, denn ihre wirtschaftlichen Beziehungen find mit Staaten mit entwerteter Baluta eng verfnüpft. Die Tschechoslowakei könne da her das Schussystem nicht abschaffen und ihre Industrie dem ungleichen Konkurrenz kampje aussetzen. Es könne sich nur um eine allmähliche Lockerung dieser Kontrolle handein und in dieser Richtung haben die Handelsverträge, die die Kontrolle des Auslandshandels im Bewilli gungsverfahren in bedentendem Maße durchbre chen, ihre Schuldigkeit getan.
Von tschechischen Rednern gelangte Millionen von Menschen, die Arbeit suchen. St rupta( flerifal) zum Wort, der mit den Ausführungen Nießners polemijierte. Er meinte, daß Wir finden einen gesteigerten bis zum ana die Existenz der Tschechoslowakei an den Friedens tismus gediehenen ölferz wist über- Es ist ein Trugschluß, wenn man glaubt, verträgen hänge, vergaß hiebei aber, daß der Spreall, so daß man für die Zukunft die ärgsten Be- daß die Schäden, die der Krieg hervorgemifen hat, cher unserer Partei selbst auf die Möglichkeit, den sorgnisse hegen muß. pon einem einzigen Volle wieder gutgemacht wer. Staat auf andere Weise zu sichern, hingewiesen Friedrich: Das ist die Schuld Frankreichs ! den fönnen. Ich weiß, man hat in Franfreid) hat. Denselben Jrrtum beging in seiner Rede auch Sodann wurde die Sigung unterbrochen und Niekner: Es ist nicht allein die Schuld jahrelang der Bevölkerung versprochen: Haltet der tschechische Nationaldemokrat Brabec. Sonst Frankreichs , sondern vor allent die Schuld aus, es wird alles wieder gut gemacht werden müssprachen noch 2πfes, Chlumech und ur nachmittags fortgesetzt. Von unseren Genoffen der Friedensverträge, sprachen Dietl und adenberg. welche dieses Ele fen, Deutschland muß bezahlen." Die heutigen e ansth. Genosse Diet! hält den Optimismus in ment der Unsicherheit und Zerstörung in Kriege, die mit so ungeheueren und fürchterlichen As lester Redner sprach der christlichsoziale den Ausführungen des Handelsministers für bie Welt getragen haben, die Zerstörung Machtmitteln, mit so schredlichen Zerstörungs Senator Ledebour. Während seiner Ausfüh nicht berechtigt. Die Wirtschaftskrise wird noch und Gewaligeist in der Welt erhalten haben. mitteln geführt werden, verwüsten und zerstören rungen fam es zu Man zeige mir doch in Europa ein Land, das aus zu viel, als das es durch die besiegten Staaten allein lange nicht beseitigt sein. Unsere Handelsbilanz diesem Frieden schon Borteil geschöpft hätte! Wie überhaupt gutgemacht werden fönnic. Es ist auch weist ein immer geringeres Aftivum auf. Soweit hätte es werden können, wenn die Völler Europas nicht wahr, daß nur ein einziges Volf am Aus- Dr. Ledebour hatte nämtlich erwähnt, daß tschechi eine Erleichterung in der Wirtschaftskrise zu be nach dem Verbrechen, noch der Katastrophe des bruch des Weltkrieges die Schuld trägt. Wer ge- fdje Zeitungen über gewisse Vorfälle im Bodenmerken ist, darf man nicht übersehen, daß die Strieges, zusammen in gemeinsamer Arbeit auf. wissenhaft ist und die Dokumente, die feither ver- amt derartige Darstellungen brachten, daß hieraus Besserung nicht auf die natürliche Entwicklung ungebaut hätten, was dieser Wohnsinn zerstört hat! öffentlicht wurden, verfolgt, weiß, daß alle Böl- hervorgehe, man lege hierzulande bei den Worte ſerer Bolkswirtschaft zurückzuführen ist, sondern Wo stünden wir, wenn wir bemüht gewesen wäfer und alle Staaten den Strieg erwartet haben, Demokratie die Bedeutung auf die dritte Silbe, auf die Ruhrbesetzung, wodurch unserer Indufür ihn gerüstet haben und daß ren, die Kultur und Wirtschaft in gemeinsamer für ihn gerüstet haben und daß ( Die dritte Silbe frat" stehlen.) Die tschechistrie ein Stonfurrent weggefallen ist.
stürmischen Szenen.
alle besinnungslos in das Verderben hineingestürmischen Zurufen gegen diese Außerung, in der Ausführungen vor allem die Wirtschafts- und
taumelt find.
fie, wie es scheint eine Beleidigung des tschechi schen Volles erblickten.
Genosse adenberg fritisierte in feinen Bauverwaltung der Burg und wünscht, daß dent Budgetausschuß mitgeteilt werde, wie viel schon für die Herrichtung der rager Burg ausgegeben, und auf welche Weise die Ausgaben verwendet werden. Ferner verlangt er die Auflaffung des Militärfabinetts des Präsidenten.
Arbeit wieder aufzubauen, anstatt in Saß und Berbitterung gegeneinander zu stehen und diesen Kriegsgeist zu verewigen in Es ist aber auch ein Trugschluß- und der Form der Friedensverträge, in der Festlegung das ist der Trugschluß unserer AußenDer Lärm dauerte längere Zeit. diefer unerhörten Bedingungen. Ich weiß, daß politi! wenn fie glaubt, die Stonfolidation, einen großen Teil der Schuld den Krieg selbst die Erhaltung des Friedens, des Ausbaues unseDie tschechischen Senatoren verlangten, daß trifft. Aber wir haben doch auch andere Striege rer Handelsverträge, die Anbahnung einer entspre- Redner widerrufe. Ledebour, der sich nur schwer crlebt, oder wissen ihren Verlauf aus der Geschichte, henden durchgreifenden Wirtschaftspolitit, ver- verständlich machen kann, versichert, daß ihm eine und wir wissen, daß nahezu nach jedem Kriege einigen zu können, mit dem Stampf um die Erhal Beleidigung des tschechischen Volkes fern gelegen sehr bald wieder Prosperität eingetreten ist, daß hung und Unverleglichkeit der Friedensverträge. wäre. Auch hierauf legt sich der Lärm nicht, worauf jich die friegsführenden Staaten von den Bun- Das sind zwei Dinge, die einander scharf entgegen Bizepräsident Soukup dem Redner das Wort den, die sie sich gegenseitig geschlagen hatten, wie- stehen und miteinander überhaupt underträglich entjicht. Unter allgemeiner Erregung leert sich der Aus dem verfassungsrechtlichen Ausder erholten, sich wieder emporarbeiten konnten. ind. Wir verlangen und erwarten nicht, wir nut- cal. Heute aber sehen wir nur Lähmung, düstere Wol- ten es auch den Außenminister nicht zu, daß die Nächste Situng: Heute, Freitag, 9 1hr vorfen. Es wird immer ärger, anstatt besser und tschechoslowakische Republik Deutschland freund mittags. schaftlich gesinnt ist. Das erivarten wir nicht, auch wir find nicht von dem Berderben, das von bennt Dir rechnen mit einer gewissen Mentalität ben Friedensverträgen ausgeht, verfchont und
Sulend.
schuß des Senates.
In den Sigungen des verfassungsrechtlichen Ausschusses vom 7. und 8. November wurde der
Budgetausschußndwirtschaftlicher Bezirksvorund werden auch ferner nicht verschont bleiben. rechtigt, von früher her bestehen. Wir verlangen nech mit Stimmungen, die berechtigt oder unbe- Beratungen im Budgetausschuß Regierungsentwurf betreffend die Errichtung Der Handels- hußlassen durchberaten. Es handelt sich Es wird immer trostloser, die Welt ist aus den nicht Freundschaft, aber was wir verlangen fon Beginn der Spezialdebatte. Fugen, weilebenderkrieg weitergeht, nen, vor allem im Interesse der Bevölfering die- minifter als Berteidiger des Bevilligungsver hiebei um die Umwandlung der bisherigen landmeil man es bis jest nicht verstanden hat, cinen fes Staates, wäre fahrens. Reben der Genossen Dietl und wirtschaftlichen Bezirksvorschußtassen in selbstän dige öffentliche Anstalten, welche die gleichen wirklichen Frieben zu machen und den Gewalt. Hadenberg. Rechte genießen sollen wie die städtischen Spar geist aus der Welt hinauszubefördern. ist wirkliche Neutralität im Vernichtungskampse, den Frankreich gegen Deutschland führt. Der Budgetausschuß des Abgeordnetenhau tassen. In der Debatte tamen fast alle Ausschußder dauernde Friede, von dem man in ses hat gestern die Kapitel I( Präsident der Re- mitglieder zu Worie, n. a. auch Senator Genosse der legten Zeit des Strieges gesprochen hat? Es wir wollen, daß die tsjechoslowakische Außenpoli publik, Stanzlei des Präsidenten), III( National Dr. Heller. Er verlangte in feinen Ausführungen sollte doch ein Bund von Böllern entstehen, estil nicht ein Werkzeug in der Hand des französischen versammlung), VIII( Pensions- und Versiche insbesondere Vorkehrungen zur Sicherheit der jollte teine Geheimdiplomatic ge- Imperialismus sei und glauben mit gutem Recht rungsbezüge) und XV( Handelsministerium) in Einlagen und der Mobilität der Kassen. ben, es sollten alle Völler gemeinsam susanurien- berlangen und sagen zu können: Es ist nicht not Beratung gezogen. Nachdem die Berichterstatter fichen, alle Verträge sollten öffentlich sein, eine wendig, es ist vielmehr verderblich, wenn der gesprochen hatten, ergriff das Wort Handelsmini brüstung sollte erfolgen, alle Streitigkeiten foll- Außenminister gerade den Moment, in dem sichtter Novak, der zunächst eine Reihe von Gesetzen, ten durch ein Schiedsgericht ausgetragen werden. har wird, daß Frankreich die Verständigung mit die in sein Ressort fallen, ankündigte. Wo ist das alles? Eine Stelle in der Rede des Deutschland hintertreibt, aussucht, um das Frant Herrn Außenministers gibt uns flipp und flar die reich des Herrn Poincaré und des französischen Antwort darauf: Bon der Abrüstungit Imperialisimus Hiebevoll aus Herz zu drüden. borläufig nicht viel zu sagen". Nein, Wir sind überzeugt, daß diese Bolitit davon fann man nicht viel sagen, um som: hr unsere Bevölkerung und den Frieden schädigt, daß aber von Rüstungen! Denn die Rüstungen fie gegen diesen Staat selbst gerichtet ist. Sufolge schreiten fort und wir sehen
deffen fönnen wir uns mit der Politik des Außenministers nicht einverstanden erffären.( Lebhafte Zustimmung und Beifall.)
Eine längere Debatte fnüpfte sich an den § 9 der Vorlage, in welchem u. a. auch den Saffen das Recht erteilt wird, inländische Wertpapiere bis zu zwei Dritteln ihres Wertes zu In allernächster Zeit wird eine Nopelle des belehnen, wenn überdies eine wechselmäßige oder Gewerbegesezes für das Gebiet der Slowa andere Haftung des Schuldners gegeben wird. fei und Podkarpatita Rus vorgelegt werden, die Genosse eller führte gegen diese Bestimmung cine nifizierung unserer gewerberechtlichen an, daß hiedurch in der landwirtschaftlichen Be Borschriften auf dem Gebiete des ganzen Staates völferung die Börsenspekulation verbreitet und anstrebt. Weiters wird ein Gesetz über den Hau - die Staffen geschädigt würden. Es gelang, diese sier handel vorbereitet, über das Bauge Bestimmung dohin zu ändern, daß die Kassen werbe, sowie ein Geses, durch welches einige berechtigt sind, Stredit auf Wertpapiere init Zweige der Privatvermittlung als fon- Waisensicherheit bis zu drei Viertel ihres Wertes zeffionierte Gewerbe bezeichnet werden. Weiters und auf andere Papiere, die an der Börse noDie Enidlung weist darauf hin: Deutschmird ein Gesetz vorbereitet, das den unfante tieren, bis zu drei Fünfiel ihres Wertes zu ge land geht an den Bertragen zen Wettbewerb bekämpft, ferner solche über währen. Es wurde somit die Belehnungsgrenze grunde. Aber glaubt man, daß es nur Deutsch die Bezeichnung des Waren ursprungs und gegenüber der ursprünglichen Fassung herabgesezt. land und sein Bolt augeht? Glaubt man, daß das Ant gestrigen Tage hat auch im Senat die über die Handels- und Gewerbekammern. Das Gesetz wurde angenommen und wird demUnglück, von dem heute das deutsche Voli heim- Debitte über das Exposée des Ministers Beneš gesucht wird, stehen bleiben wird an den Grenz begonnen, die am heutigen Tage zu Ende geführt Dann fand sich der Handelsminister be- nächst den Senat beschäftigen. Sodann wurde das Gesetz über die An= Pfählen dieses Staates und der anderen Starten? werden wird. Als erster sprach Genosse Nie- müßigt, das die tschechoslowakische Volkswirtschaft Glaubt man, daß wenn Deutschland ein Trumner, dessen Ausführungen ein zahlreiches Audi- so schwer schädigende Bewilligungsver- nahme von unehelichen Kindern an merhaufen wird, wenn dort die Anarchie ausbricht, torium fanden. Seine Nede war des öfteren un fahren zu rechtfertigen. Sein einziges Argu- indesstatt behandelt. Da sich zwischen den die, wie es scheint, zu kommen droht, glaubt man, Zustimmungslundgebungen und Schr richtig!" ment bestand darin, daß auch andere Staaten das christlichsozialen und den sozialdemokratischen daß sich dort eine Diffahr von rechts halten fann, Rufen begleitet. Wie ein roter Faden zog sich Bewilligungsverfahren noch nicht aufgehoben ha- wesentliche Differenzen darüber ergaben, ob jemand, der eheliche Kinder ha:, wie sich faum auch eine Dittatur von links wird durch Nichners Rede die Erkenntnis der ben! Er sagte: jeine unehelichen Rinder adoptie. ren darf oder nicht, wurde die Beratung
Wer?"
=
Die außenpolitische Debatte im Senat.
Leutnant Helutut ging rasch durch die Sin
Er raste. Er sah und hörie nichts. Bis er der Vorlage verragt. Das möchte ich nicht fagett." ßen, die fast menschenleer waren. Da und dort das Gebäude sah, in dessen Hof... " Sie wissen, daß seit gestern nacht das waren Straßenzüge durch Stacheldraht abgeStanbrecht verhängt ist?". Sperrt, einzelne Gebäude. Maschinengewehre drohten, und die Posten schritten stumm.
Jawohl... aber..." " Schweigen Sie!... Sie haben gemeinsam in der Werderstraße gestern nacht eine Doppelpatrouille der Zeitfreiwilligen überfallen und der Waffen beraubt?"
Jawohl... wir..."
Reben Sie nicht! Nach dent verkündeten Standrecht sind die... er schnarrie die Namen ... zum Tode verurteilt. Das Urteil ist in einer Stunde zu vollziehen. Feldwebel, Sie stellen zwanzig Mann und übernehnten die Führung!" Zu Befehl, Herr Leutnant!"
zu Fee if in
Der Granbärtige wagte zu sagen: „ Dürfen wir denn nicht ein Wort zu unserer Verteidigung..."
" Ich will nichts mehr hören. Der Tatbestand genügt.
Leutnant Helmut stand auf, die drei Sol daten neben ihm flappten mit den Abfägen. Er hob cifig die Hand. Dann brüllte er, wie um chmas in sich zu überschreien:
Ihr habt es ja nicht besser verdient, ihr Salunken!"
Da stürzte Heinrich Liebe vor. „ Herr Beutnant, ich bitte Sie.. " Ich habe jest teine Zeit mehr. Erinnern Sie sich denn nicht.. „ Nein!"
Die Tür schlug hinter ihm zu. Die sechs Starrtest ich raflos an,
Der eine junge Vosten grinste häßlich. Der Fldivebl fluchte gottserbärmlich in sich hinein.
Da trachic eine Salve. Leutnant Selmut Der Siegreiche Generalstreit
toumelte zurüd. Alechzend und tränenlos schluchDer Aufruhr lag gebändigt. Leutnant Hel- end schlich er nach Hause. mut mar es, als ob er erstiden müßte. Er hatte Als er ins Zimmer irat saßen Wutter und Furcht, jest nach Hause gehen. Er hätte es schwester am Tisch und lajen. Er riß den Selm im Zimmer nicht ertragen. Er worf sich immer ab und starric geistesabwesend auf das friedliche wieder in die Brust:
Ich habe meine Pflicht geian!" Aber dieser Scinrich Liebe! Das war der treueste Kerl feiner Stompagnie gewefen. Der hatte mit ihm Effen und Gefahr geteilt. Aber fonnte er ihn rettent Dann waren alle frei. Wie fant der bloß dazu, unter die Empörer zu gehen? Lieb hatte er diesen Menschen gehabt, der für ihn buchstäblich durchs Feuer gegangen wäre und gegangen ivar.
Waren die anderen fünf etiva ebensolche Menschen? Im Grunde etwa gar nicht schlecht? Beinrich Liebe mar nicht schlecht. Das wußte er. waren die andern auch cima aufopfernde, sie bende Menschen?...
Beutnant Helmut versuchte, dies: Gedanken von sich abzuschütteln. Aber er vermochte es nicht. Sie fraßen sich in sein Gehirn mit unerbittlicher Zähigkeit.
Bild.
Die Mutter sah, daß etwas Furchtbares mit ihrem Sohne geschehen war. Er aber schrie: ,, Habt ihr denn die Schüsse nicht gehört?" Und als feine Antwort fam:
Die Ereignisse in Krakau . ( Von unserem polnischen Korrespondenten.)
Das brutale Vorgehen der Warschauer Regierung ist an der tatkräftigen Abwehrbewegung der Arbeiterschaft Strataus zusammengebrochen. Der Streit war nur in Stratau und Tarnow allgemein. In Bielitz wurde zum allergrößten Teil gestreifi. Am Donnerstag follte vor Arbeiterheim in Strafan eine große Volfsversammlung
„ Mutter, ich habe doch meine Pflicht getan! Weuiter, nicht wahr, ich habe doch nur meine stattfinden. Nachdem im ganzen früheren öster Pflicht getan!"
Und dann, tonlos:
Ich habe Heinrich Liebe erschießen laffen." Es war Helmut, als ob das Schweigen nach diesen Worten Winter und Schwester in einen Abgrund riß.
Die Mutter fing den Sinfenden auf. fithr über seine Stirit.
reichischen Gebiet das Standrecht verkündet war, wurde die Versammlung verboten. Troßdemt er schienen Taufende Streifender vor dem Arbeiter beim, das in den Planten"( dem Parkviertel um die innere Stadt ) liegt und von Polizei und Ka vallerie besetzt war. Die Polizei, die tagsvorher in der brutalsten Weise von der Waffe am Ringplag Gebrauch gemacht hat, wagie nicht das Experiment des Vortages zu wiederholen. Sie wurde
Ich werde zu seiner Mutter gehen von der Menge mühelos cunwaffnet, worauf die Selmut, hörst du?" Er hörte nichts.
Er schrie cinen Posten an. Es half nichts. Er ließ einen Zivilisten verhaften, der Flugblätter abriß... vargeblich, dieser Heinrich Ob die beiden Mütter zusammengefommen Liebe hodie in jeder Ede feines Gehirns, und wo er hinsah, sah er das breite, gutmütige Gesind und was sie gesprochen haben, wer weiß es. ficht. Bielleicht wußten fie, daß fie felbst und ihre bei den Söhne Spfer einer eienden unmenschlichen Zeit waren schuldlose Schuldige... wie du und ich und wir alle...
Seutuant cluurt zog plöglich die 11hr. In einer Bientalſtunde war das Neteil voll
Streckt.
Bersammlung, in der die Führer der P. P. S.' sprechen sollten, begann. Da wurde die in den Seitengassen zusammengezogene Stavallerie gegen die Arbeiter vorgeschicht. Die Massen, die nicht zurückfluten fonnten, sahen sich plötzlich attatieri, mit Bligesschnelle wurden die Sydranten geöff net und die Pferde fielen auf dem Asphaltpila ster wie auf dem Glatteis. As plötzlich Schüsse fielen, war die Menge nicht mehr zu halten, die stavallerie murde entwaffnet. Inzwischen waren