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Gewerkschaftliches.

Boziales.

taiserlichen Erlaffen von 1890 gegenüberstellte. Jebenfalls Habe, so bemerkt Redner, die Art, wie die lezte Kaiserrede von der Schleifstein. Berlin   und Umgegend. Krankenkasse und Aerzte. Die National- Zeitung" schlägt Presse fruftifizirt wurde, zur Stärkung der gewerkschaftlichen Organi­Der Streit bei Fischer n. Richter, Oranienstr. 119, dauert in einer Besprechung des Remscheider Aerztestreits vor, daß sation beigetragen. Die Resolution fand einstimmige Annahme. Von unverändert fort. Es handelt sich um Verkürzung der Arbeitszeit Schiedsgerichte eingerichtet werden möchten, die aus Vertretern einer Diskussion nahm die Versammlung Abstand. und Einführung der gesetzlichen Feierabendstunde für die weiblichen der Aerzte und der Krankenkassenvorstände bestehen und einen Personen. Zuzug ist streng fernzuhalten. Die Lohnkommission. unparteiischen Vorsitzenden haben. Ein Akt der Gesetzgebung wäre Die Versammlung in den Andreas- Festfälen war überfüllt. Die Maurer und Zimmerer   in Spandau   beschlossen am dazu nicht erforderlich; es genügte, wenn eine dahin gehende Klausel Nach dem mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag des Genossen Sonntag, für dieses Jahr wegen der vorgerückten Zeit von weiteren allen zwischen Kassen und Aerzten geschlossenen Verträgen einverleibt Poetsch nahm die. Versammlung einstimmig die Resolution an. Maßnahmen abzusehen und den Streit auf eine günstigere Zeit zu würde. Dann könnte auch der Hoffnung Raum gegeben werden, mit großer Begeisterung stimmten die Versammelten in das aus­bertagen. Der Zuzug von Maurern und Zimmerern nach Spandau   daß ähnliche Unzuträglichkeiten zwischen Aerzten und Krankenkassen, gebrachte Hoch auf die internationale Sozialdemokratie ein, ist jedoch nach wie vor fernzuhalten. wie sie in Leipzig  , Barmen, Nemscheid und anderen Orten vor­Zu einer Massenfundgebung sondergleichen gestaltete sich gekommen sind, ein für alle Mal verschwinden würden."

Für die im Handels, Transport- und Verkehrsgewerbe

ihre Anwendung auf die Straßenbahnen.

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Bereits vor

Brausender

beschäftigten Arbeiter Deutschlands   wird am 25. Dezember d. S. Anordnung des Regierungspräsidenten von der Gemeindebehörde dem festgesetzten Beginn hatte sich eine derartige Menschen­In Köln   ist die Orts- Krankenkasse für Fabritarbeiter auf die Bersammlung in Bökow's Brauerei. ein allgemeiner Berufsfongreß nach Kassel   einberufen. Auf die Tagesordnung sind u. a. folgende Punkte gestellt: Die aufgefordert worden, ihr Vertragsverhältniß mit dem dortigen menge eingefunden, daß sämmtliche Tische entfernt wurden, und viele, die etwas später tamen, wieder den Heim Unfallversicherungs- Gesetzgebung mit besonderer Berücksichtigung Verein für freie Arztwahl zu lösen. Ferner ist der Orts­ohne in das Lokal hineinzukommen. unseres Berufs. Die§§ 315 und 316 des Kleinbahn- Gesezes und Krankenkasse für Handwerker Nr. 2, die vor kurzem die Ein- weg antreten mußten, Das Fiasto der Sozial- führung der freien Arztwahl beschlossen hatte, der Abschluß eines Dr. Herzfeld war der Referent des Abends. In sachlichen und um und gegen das Koalitionsrecht der Arbeiter. reform im Handelsgewerbe und die Sonntagsruhe im Verkehrs- Vertrags mit dem Verein für freie Arztivaht untersagt und der treffenden Worten schilderte er an Hand der Geschichte den Kampf gewerbe. Zutritt sollen alle auf dem Boden der modernen Arbeiter- Kassenvorstand angewiesen worden, die Frage der ärztlichen Behand bewegung stehenden, in öffentlicher Versammlung gewählten Dele- lung der Mitglieder anderweit zu erledigen. In einer Versammlung Beifall folgte dem häufig von Mißbilligungs- und Entrüstungs­äußerungen unterbrochenen Vortrag. Eine Diskussion fand nicht girten haben, gleichviel welcher Richtung der Organisation sie an- der Mitglieder sämmtlicher Kölnischer Krankenkassen mit freier Arzt äußerungen unterbrochenen Vortrag. Eine Diskussion fand nicht statt. Mit einem dreifachen Hoch auf die internationale Arbeiter­gehören. Alle Anfragen, den Kongreß betreffend, sind an Ioh. wahl wurde mitgetheilt, die Behörde bekämpfe nicht die freie Arzt- statt. Mit einem dreifachen Hoch auf die internationale Arbeiter­Hoffmann, Berlin  , Friedenstr. 406, zu richten. wahl als solche, auch habe sie Bedenken finanzieller Natur nicht bewegung schloß die Versammlung. geäußert, sondern sie mache nur formale Einwände geltend, sie fechte Der große Saal des ,, Kösliner Hofe8" war gut gefüllt. Ale die bestehenden Verträge an. Demgegenüber wurde betont, daß die Sitzplätze waren vergriffen, viele Anwesende mußten in den Gängen Statuten der betreffenden Kölnischen Kassen dem Erlaß des Re- stehen. Genosse Dupont äußerte in seinem Vortrag, daß es uns gierungspräsidenten der Provinz Brandenburg   angepaßt seien und angenehm sein könne, wenn wir immer wieder solchen schönen daß ähnliche Einrichtungen, wie sie jene Kölnischen Kassen haben, Stoff bekommen, wie jetzt mit der Ankündigung des Zuchthaus­auch in Bayern  , Sachsen   und zum theil selbst im Rheinland un- gesetzes". Der Redner legte dann die Geschichte und Ziele der Ge­angefochten beständen. Die Versammlung nahm einstimmig eine werkschaften dar, die nicht nur Kampf- sondern auch Bildungsmittel Resolution an, worin erklärt wird, daß die betheiligten Kaffen an seien. Die jeßigen Strafen seien.schon hoch genug, um das Zucht­der relativ freien Arztwahl festhalten und daß die Vorstände das haus entbehrlich zu machen. Der Streit sei oft das lezte Mittel. zur Durchführung dieser Erklärnng Erforderliche mit allen gesetzlich ind das wollen wir uns nicht nehmen lassen! Die Nesolution im zulässigen Mitteln betreiben sollen. Sinne des oft von stürmischem Beifall unterbrochenen Vortrages Eine Debatte wurde nicht ge= wurde einstimmig angenommen.

Deutsches Reich  .

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Der Dank der Magdeburger   Banprozen. An das hoch­berehrliche bauende Publikum und an die wohllöblichen Behörden richtet der Vorstand des Arbeitgeberverbandes des Maurer  - und Zimmerergewerbes ein Dankschreiben für das Wohlwollen, welches Sen Mitgliedern des Verbandes während der Dauer der letzten Monate entgegengebracht worden ist. Unser Magdeburger Partei­organ bemerkt hierzu: Unserer Meinung nach hätte der Vorstand flüger gehandelt, wenn er fein Wort mehr über seine Machinationen geäußert hätte, denn den wohllöblichen Behörden und dem ver­chrlichen bauenden Publikum ist hoffentlich ein Licht aufgegangen über die Art der Agitation des Arbeitgeber- Verbandes."

wünscht.

Ein Gewerbegericht hat nun auch, nach langem Zögern, die Stadt St. Johann an der Saar errichtet. In Laurahütte fand Sonntag, den 18. d. M., eine große In der Versammlung in der Moabiter Brauerei hatte Ge­Bergarbeiter Versammlung, in der über die Absendung Der Verein deutscher Irrenärzte beschäftigte sich auf seiner nosse Litfin das Referat übernommen. In fast zweistündiger Rede einer Petition der minderberechtigten Mitglieder des oberschlesischen Jahresversammlung in Bonn   mit der Fürsorge für die legte der Referent die wirthschaftlichen und politischen Verhältnisse Knappschaftsvereins an den Kaiser, an den Landtag und an das Geistestranten. Direktor Dr. Sioli aus Frankfurt   a. M. Har. Er verwies auf die Wandlung in bezug auf die Sozialgesetz­Ober- Bergamt berathen wurde. Die Versammlung war sehr gut theilte mit, er habe auf grund von Umfragen in 45 der größten gebung, die sich in der Regierungskreisen seit einigen Jahren besucht und verlief in vollständig geordneter Weise. Die Befürchtungen Städte Deutschlands   festgestellt, daß betreffs der Fürsorge geltend gemacht habe und forderte die Versammlung zum energischen des Amtsvorstehers Schröter, der wegen etwa bevorstehender Unruhen die für Geisteskranke in den deutschen deutschen   Großstädten Proteft gegen die angedrohten Maßnahmen auf. Die beste Ab­Abhaltung verbieten wollte, und des Landrathes, der sie auch nur noch viel zu wünschen übrig bleibe. Ein sehr großer wehr bestehe im Beitritt zur Gewerkschafts- Organisation. Lebhafter zögernd zugab, erwiesen sich also als unbegründet. In dieser Ver- Mißstand sei die Schwierigkeit bei der Aufnahme in die Frren- Beifall folgte diesen Ausführungen. sammlung legte Genosse Winter aus Beuthen   in längerer Rede anstalten. Nothwendig sei, daß in jedem Krankenhause eine selbstän­

Dr. Lühr

Mit erkenn

den Versammelten das ganze Knappschaftswesen und die Be- dige Abtheilung für Geistestrante errichtet werde. In der Tonhalle hatten sich die Maurer   versammelt. Sowohl nachtheiligung der Arbeiter durch seine Mängel dar und ermahnte mann aus Dresden   bezeichnete es als nothwendig, daß in der große Saal, wie die geräumige Gallerie waren schon lange vor zur Organisation im Deutschen   Berg- und Hüttenarbeiter- Verbande. allen großen Städten sogenannte Stadtasyle errichtet werden, wohin Beginn der Versammlung vollständig besezt. Er fand allgemeinen Beifall, ebenso die polnisch sprechenden Ge- Personen, die der Geisteskrankheit verdächtig sind, ohne weitere barem Intereffe folgte die mehr als tausendköpfige Zuhörerschaft dem nofsen Borys und Setteck aus Zabrze   resp. Domb. Schwierigkeiten gebracht werden können. Eine schnelle Unterbringung Vortrage des Genossen Stadthagen  , der, auf zahlreiche That­Die Breslauer Zimmerer haben in einer gutbesuchten Ver- sei erforderlich, um die Verdächtigen vor Ausschreitungen, vor Be- sachen ſich ſtützend, ausführte, daß das Unternehmerthum in Be­sammlung beschlossen, im Hinblick auf die Gründung eines Ver- gehung von Verbrechen, vor Selbstmord u. f. w. zu bewahren, thätigung der brutalsten Ausbeutung selbst vor Gefeßesübertretungen bandes der Arbeitgeber des Baugewerbes in Deutschland   und in aber auch schon deshalb, weil bei sofortiger ärztlicher Behandlung nicht zurückschreckt, um dem Arbeiter die Anwendung des Koalitionsrechts Erwägung des Beschlusses des Verbandes, mit den Arbeitern bei und entsprechender Isolirung die Patienten oftmals nach kurzer Zeit unmöglich zu machen, und daß, um dieſem kulturfeindlichen, gemein­Differenzen nicht zu pattiren, sowie in anbetracht des in Breslau   geheilt werden können. In einem solchen Stadtasyle müsse selbst gefährlichen Treiben des Unternehmerthums ein Ende zu machen, kein gemachten Borschlages, im nächsten Jahre die Bauarbeiter auf verständlich auch die Entlassung ohne weitere Schwierigkeit er besseres Mittel vorhanden sei, als die Arbeiter aufzuklären und fie mindestens vier Wochen auszusperren, jede Woche 400 Mark an die folgen können. Diese Stadtaſyle hätten auch den Vortheil, daß die um die Fahne der Sozialdemokratie zu schaaren. Von einer Dis­Streittasse abzuführen, wozu jeder Zimmerer eine Extrasteuer von Patienten mit großer Leichtigkeit von ihren Angehörigen besucht fussion sah die Versammlung ab und nahm eine Resolution im 50 Pf. wöchentlich leisten soll. Sinne des Referats einstimmig an. Diese Vorschläge fanden den lebhaftesten Beifall der Ber­sammlung.

Ein Tendenzurtheil gegen die Boykottkommission und die Mannheimer Boltsstimme" fordert die Karlsruher Zeitung". Sie schreibt zu der bekannten Entschädigungsklage der Brauereien wört­

lich folgendes:

werden könnten.

Geh. Medizinal- Rath Prof. Dr. Kräpelin aus Heidelberg  betonte, die Nothwendigkeit, dem großen Publikum unbehinderten Lekte Nachrichten und Depeschen. Butritt in die Stadtaſyle zu gestatten, damit die Vorurtheile über das Wesen der Irrenhäuser verschwinden.

Die Berliner   Arbeiter

Man darf auf die Rechtsprechung des Mannheimer   Landgerichts begierig sein. Gilt es doch, endlich einmal den Berufshehern und ihrem Anhang klar zu machen, daß, wenn sie selbst keine Lust zur Arbeit haben, sie doch nicht berechtigt sein dürfen, die Veriverthung ihrer Arbeit anderen Personen unmöglich zu machen. Die Ausnügung der den Arbeitern gewährleisteten nahmen gestern in acht ausgezeichnet gut besuchten Versammlungen Koalitionsfreiheit zur Erlangung beſſerer Arbeitsbedingungen zu den gegen das Koalitionsrecht geschmiedeten Plänen Stellung. darf doch nimmermehr dazu führen, daß dem Arbeitgeber die Mögen allen Bersammlungen fand einstimmige Annahme die folgende lichkeit, zu produziren und seinen Erzeugnissen einen Absatz zu ver­schaffen, ohne weiteres unterbunden wird."

Resolution.

Die heute Versammelten erheben einmüthig Protest gegen die von der Regierung geplante Verschlechterung des Koalitionsrechts der Arbeiter.

Also: es gilt, den berufsmäßigen Hezern und ihrem Anhang flar zu machen" das ist der Zweck, die Tendenz des Urtheils, das von Karlsruhe   aus verlangt wird. Mit größerer Schamlosigkeit ist noch selten in einem amtlichen Blatt die Tendenzjustiz gepredigt Sie protestiren dagegen, daß das schon jetzt unzureichende worden. Interessant ist noch die praktische Deutung, welche die Koalitions Freiheit in dem Blatt erfährt; dieselbe Koalitionsrecht dadurch völlig wirkungslos gemacht werden soll, daß ,, darf doch nimmermehr dazu führen, daß dem Arbeitgeber die Mög- die Aufforderung oder Anreizung" zum Streit bestraft und den lichkeit zu produziren, und seine Produtte abzusetzen, unterbunden Arbeitern die im Kampfe um eine bessere Lebenshaltung unentbehr­wird." Mit andern Worten: Streifen ist verboten! sonst wird ja liche Waffe entwunden werden soll.

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dem Arbeitgeber die Möglichkeit zu produziren", unterbunden. Sie protestiren gegen die Schaffung eines Ausnahmegesezes Boykottiren ist verboten! sonst kann er ja nicht absetzen. Kein Streit und fein Boykott, aber die Koalitionsfreiheit soll bestehen gegen die Arbeiter, das den Streit bestraft, während Aussperrungen, Streik und kein Boykott, aber die Koalitionsfreiheit soll bestehen Verrufserklärungen und schwarze Listen von seiten der Unternehmer bleiben; was bleibt dann von der Koalitionsfreiheit praktisch noch übrig? Dann ist sie nicht mehr, als das bekannte Lichtenberg  'sche wie bisher straflos bleiben sollen. Messer ohne Heft und ohne Klinge!

Ausland.

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Düsseldorf  , 19. September  .( W. Z. B.) Naturforscher und Aerztetag. Professor Dr. Tillmanns- Leipzig bespricht die Wirkung der modernen Geschosse und verurtheilt die von den Engländern in den indischen Feldzügen verwendeten Dumdum- Geschosse.

Braunschweig  , 19. September  .( B. H  .) Den Br. Neuest., Nachr." zufolge ist am Sonnabend die Glashütte   von Limberg u. Ko. in Gifhorn   vollständig niedergebrannt. 130 Arbeiter sind dadurch brotlos geworden. Man glaubt, daß Brandstiftung vorliegt.

Triest  , 19. September. Eine Bande slovenischer Bauern stürmte den einsam gelegenen Maierhof Domio und drohte den Besizer, einen Italiener, sammt seiner Familie zu verbrennen. der Räuber wurde verhaftet, die übrigen enttamen. Ein Theil

Zürich  , 19. September  .( B. H  .) Der bekannte englische  Alpinist Gaston Bimus ist sammt seinem Führer von der Charmoz­Spize abgestürzt. Beide find todt. Die Leiche Bimus' ist bereits geborgen.

Scheidegg  , 19. September  .( W. T. B.) Anläßlich der Ein­weihung der ersten Strecke der Jungfraubahn Scheidegg- Eiger­gletscher fand heute Mittag 12/2 Uhr auf dem Gletscherbahnhof nach einer Festpredigt und Gesangsvorträgen die Aufführung eines von Leonhard Steiner- Zürich   gedichteten Festspiels statt. Auf die Auf­führung folgte ein Bantett.

Neuchatel  , 19. September  .( W. T. B.) Vier italienische Sie protestiren, daß die Organisation von Streits mit der Anarchisten wurden hier auf Anordnung des General- Prokurators entehrenden Strafe des Zuchthauses betroffen werde, und die der Eidgenossenschaft verhaftet. Sie heißen Bozzino, Colombelli, Bestrebungen der Arbeiter und Arbeiterinnen, ihre Lebenshaltung Merno und Germani. Bei Germani soll, wie gerüchtweise verlautet, zu erhöhen, gesundheitsschädliche Arbeitsbedingungen abzuwehren, ein anarchistisches Blatt gedruckt worden sein. oder, wie es bei Arbeiterinnen oft geschehen muß, Angriffe auf ihre Sittlichkeit mit Arbeitsniederlegung zu beantworten, ebenso bestraft werden sollen, wie Betrug, Meineid oder andere schimpfliche gemeine Verbrechen.

Paris  , 19. September  .( W. T. B.) Die Jahresversammlung des Freimaurer  - Konvents nahm in ihrer heute Bormittag abgehaltenen ersten Sigung einstimmig eine Resolution an, in welcher sie das Ministerium Brisson zu dessen haltung in der Dreyfus- Angelegen heit beglückwünscht und sich verpflichtet, dasselbe zu unterstützen zur Bertheidigung der großen Grundsäße der Revolution, welche die Gleichheit aller Bürger vor dem Geseze ohne Unterschied der Nasse

Rom, 19 Septbr,( B. H  .) Die Vorschläge Canevaro's betreffs Kreta's bezwecken hauptsächlich die Theilnahme Deutschlands   und Desterreichs an der gemeinsamen Aftion.

Die Achtstundenarbeit ist seit 7 Jahren auf den Werken einer der großen Schiffsbaufirmen, der Gebrüder Schort in Sunderland, eingeführt. Die Arbeitszeit hatte vorher 53 Stunden betragen. Jetzt wird aber in 48 Stunden mehr gearbeitet als in den 53 Stunden. Und zwar gab es auch im Anfang feinen Ausfall, und hat das Mehr der Gesammtleistung fortwährend zugenommen. Die Leute gehen um 1/28 Uhr nach dem Frühstück an die Ferner protestiren sie gegen die Absicht einer derartigen Arbeit und arbeiten mit nur einer Bause( 11/2 Stunden) für Essen   Gesetzgebung, die im höchsten Grade fulturfeindlich wirken, und, und Ausruhen bis 5 Uhr Nachmittag. Die Firma, welche den Acht- indem sie den Arbeitern das natürlichste und selbstverständlichste stundentag nur versuchsweise eingeführt hatte, ist mit dem Ergebnis Grundrecht nimmt, ein gewinngieriges Unternehmerthum in seinem und der Religion feststellte. höchlich zufrieden und erklärt den jezigen Zustand, auch geschäftlich, Bestreben, die Arbeiterklasse zu unterdrücken, stärkt. Die Ver für weit günstiger als den früheren. Sämmtliche Stockdrechsler der Stockfabrik Philipp Bumiller sammelten hoffen, daß die gesammie deutsche Arbeiterschaft ge­in Wien  , VII, Neubaugajse 27, befinden seit mehr als sechs schlossen zusammenstehen und durch einen einstimmigen Protest den Madrid  , 19. September  .( W. T. B.) Von tausend spanischen Wochen im Streit. Die Ursache desselben war eine beabsichtigte drohenden Schlag gegen das Koalitionsrecht nicht nur abwehren, Soldaten, die auf dem Dampfer San Ignacio  " von Kuba   nach der Lohnreduktion von 10-50 pct. Trotz der Bemühungen des Herrn sondern zugleich auf den nothwendigen Ausbau der Koalitions- Heimath zurückgeschafft wurden," starben während der Fahrt 123. Bumiller und des mit ihm verbündeten Meistervereins, welche in freiheit dringen wird. Ihre Aufgabe wird es sein, in anbetracht der Man mißt die Schuld für diese Todesfälle dem Umstande zu, daß ganz Desterreich Streitbrecher anzuwerben suchten, steht die Fabrit schon jetzt von den Unternehmern herbeigeführten und noch weiter die Amerikaner die Spanier zwangen, ihre Kranken einzuschiffen, bis heute leer. Nur ein Kleinmeister wirthschaftet in derselben herum. geforderten Drangsalirungen der Arbeiter um so eifriger durch um ihre eigenen Kranten in den Spitälern unterbringen zu können. Nun hat Herr Bumiller in der Leipziger Zeitschrift der Drechsler" um mehrere tüchtige Stockbrechsler annoncirt, denen massenhaften Beitritt die Gewerkschaftsorganisationen zu stärken. er dauernde Beschäftigung" verspricht. Die Wiener Drechsler halten Die Versammlungen nahmen den folgenden Verlauf: es für selbstverständlich, daß die Fachkollegen in Deutschland  , sobald fie von der Sachlage informirt sind, den Kampf nicht erschweren Im Königshof, Bülowstraße, sprach Genosse Bernhard Bruns. werden. Der Meisterverein drohte bereits mit der Aussperrung Die zahlreich besuchte Versammlung spendete den Ausführungen des Athen  , 19. September  .( B. H  .) Der englische Admiral forderte sämmtlicher organisirten Arbeiter. Nachdem es dem Verein jedoch Redners lebhaften Beifall. flar wurde, daß, wenn dieser Beschluß durchgeführt werden solle, In der Versammlung bei Martens, Friedrichstraße, die äußerst die Auslieferung mehrerer türkischer Notablen auf Kreta  , die dort mehr als 90 pet. der Arbeiter entlassen werden müssen, so ist es gut besucht war, hatte Robert Schmidt das Referat über- mehrfach Massacres angestiftet haben. Im Weigerungsfall droht der bis heute bei der Drohung geblieben. 8uzug muß aber auf nommen. Redner zeigte in eingehender Darstellung, welchen starken Admiral mit dem Bombardement Kandia's jeden Fall ferngehalten werden. Einfluß die Vereinigung der Unternehmer auf die Gesetzgebung und Sofia  , 19. Septbr. Bei den Ergänzungswahlen zur Sobranje Der Streik der Pariser   Erdarbeiter gewinnt an Ausdeh- die maßgebenden Kreise ausüben. Die ganze Strömung gegen die für 9 Deputirtensize in 7 Wahlkreisen wurden durchweg Kandidaten nung. Bereits haben einige Synditate von Bauarbeitern sich bereit Arbeiterbewegung ist das Werk profitgieriger Interessenkreise, die der Nationalpartei gewählt, darunter in Sofia   der Justizminister erklärt, eventell dem Streit anzuschließen. Während die Streifenden mit brutalen Mitteln die Arbeiterbewegung niederhalten wollen. 3gurew. Radoslawow ist bei der Wahl unterlegen. Die Wahlen sich musterhaft bewegen, provozirt die Polizei geradezu die Die Arbeiterschaft möge sich deshalb zur entschiedenen Abwehr rüsten. haben sich nach dem neuen Wahlgefeß, unter der Kontrolle der Konflikte durch die rigorosesten und lächerlichsten Maßnahmen. Von einer Diskussion wurde nach dem mit lebhaftem Beifall auf- Richter und der Kandidaten vollzogen. Die Ordnung wurde nirgends In einigen Vororten hat man die Polizei mit Revolvern genommenen Vortrag abgesehen; und die Theilnehmer der Ver- gestört. bewaffnet. Am Sonntag haben Versammlungen der Arbeiter sammlung trennten sich mit einem begeisterten Hoch auf die Arbeiter­Die Ersteren bewegung. sowohl als auch der Unternehmer stattgefunden.

Haag, 19. September  .( W. T. B.) Das in der auswärtigen Presse verbreitet gewesene Gerücht von einem der Königin Wilhelmina  Ende August während ihres Aufenthalts in Soestdijk begegneten Zwischenfall ist völlig grundlos. Es ist weder der Königin noch ihrer Hofdame irgend etwas paffirt, was das Gerücht erklären könnte.

Bradford, 19. September  .( W. T. B.) An einem Wagen der elektrischen Straßenbahn versagte, als er eine starke Steigung beharren auf ihren Forderungen, die Unternehmer geben sich durch Der große Saal des Konzerthaus Sanssouct war mit herunterfuhr, die Bremse. Der vollbesetzte Wagen schlug um; fünfzig eine Erklärung den Anschein, als ob sie mit den Forderungen der seinen Tribünen bis auf den letzten Platz gefüllt, so daß Personen erlitten schwere Verlegungen, darunter mehrere tödtlich. Arbeiter wohl einverstanden wären, die Behörden müßten nur die ein beträchtlicher Theil der Anwesenden mit Stehplägen vorlieb Washington, 19. September  .( W. T. B.) Fünf Regimenter, Tarife revidiren, d. h. die Unternehmer wollen für die Arbeiten, die nehmen mußte. Das Referat hielt Genosse e ßler, der in trefflicher die gegenwärtig in San Francisco   find, erhielten Befehl, nach Manila  sie übernommen, höhere Preise haben, dann sind sie bereit, den Weise, oftmals durch Beifall unterbrochen, die gegenwärtige Auslegung abzugehen. Die nöthigen Maßnahmen für den Transport derselben Arbeitern mehr zu zahlen. des§ 153 der Gew.- Ordn. durch die Gerichte beleuchtete, und dies den sollen sofort getroffen werden. Verantwortlicher Redakteur: Wilhelm Schröder in Halensee  . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin   Drud und Verlag von Max Bading in Berlin  . Hierzu 3 Beilagen u. Interhaltungsblatt.