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Br. 220. 15. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag, 20. September 1898.

Juternationaler Glasarbeiter- Kongreß.

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Berlin , den 18. September 1898.

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an den Sekretär der Glasarbeiter Barcelonas ist als unbestellbar sind Nebenarbeiter. Nur 52 000 find Bollarbeiter, d. h. solche, die zurückgekommen. Die Holländer sind nicht erschienen, weil ihre Or- während des Jahres 300 Tage gearbeitet haben. Die Technik hat ganisation durch den Bund der Fabrikanten und des Klerus zer mit dem Export in der Glasindustrie gleichen Schritt gehalten. Die sprengt worden ist. Der Sekretär bedauert, daß sich die holländi- Feuerungstechnik und die maschinelle haben sich sehr entwickelt und beide Der internationale Glasarbeiter- Kongreß es ist der fünfte ichen Arbeiter haben zu Sklaven machen lassen, jedes Arbeiters Faftoren haben ihren Antheil an dem Aufschwunge und der Konkurrenz­feiner Artist heute Mittag 1 Uhr im Saale des Englischen Prinzip muß es sein, einer festen Organisation anzugehören, weil fähigkeit der Industrie. Der hauptsächlichste Grund für die Konkurrenz Gartens, Alexanderstraße Hierselbst, eröffnet worden. Außer den er als Einzelner absolut machtlos ist. Der internationale Zu- fähigkeit liegt aber in den Verhältnissen des Arbeiters. Die Arbeits­Delegirten hatten sich zahlreiche Gäste, Mitglieder der Glasarbeiter- fammenschluß der Arbeiter wird mehr und mehr zur Nothwendig leistung des Arbeiters ist immer mehr hinaufgeschraubt worden, die Organisation und anderer Gewerkschaften, eingefunden, so daß der feit, um bei Streits und Aussperrungen sich gegenseitig Hilfe zu Löhne aber haben mit dieser Arbeitsleistung nicht gleichen Schritt geräumige, mit rothen Fahnen und Emblemen hübsch dekorirte Saal Teisten und den Zuzug zu verhindern. Bedauerlich bleibt gehalten. Die Arbeitszeit ist nicht verkürzt worden, die Sonntags fast überfüllt war. der geringe Fortschritt der internationalen Organisation. ruhe nur eine sehr problematische zu nennen. Auf Kosten der Ar­Die Gesangvereine Vorwärts" und" Frohsinn" aus Stralau Noch halten sich starke Unionen der englischen Glasarbeiter ihr fern. beiter hat das deutsche Unternehmerthum die Ueberlegenheit auf begrüßen die Theilnehmer des Kongresses durch zwei gemeinsam vor- So die Flintglasarbeiter, die eine so starte Organisation besigen, dem Weltmarkt erreicht, hat sich der Export in so ungeahntem Maße getragene Lieder, die mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurden. daß die Fabrikanten seit 15 Jahren keine Lohnreduktion vorzunehmen gesteigert. Während 1880 die Einfuhr 6772 Tonnen bei einem Dann ergriff der Reichstags- Abgeordnete Horn- Löbtau das Wort gewagt haben.( Bravo !) Die Organisation der hier vertretenen Werth von 6 704 000 m. und die Ausfuhr 59 621 Tonnen bei einem zu der Begrüßungsansprache. Er sagte:" Zum ersten Male wird Flaschenarbeiter umfaßt ausnahmslos alle Arbeiter dieser Branche. Werth von 292 Millionen betrug, ist 1895 die Einfuhr auf in Deutschland ein internationaler Glasarbeiter- Kongreß abgehalten," Wir haben," sagt Greenwood, in England vollständige Bewegungs- 2785 Tonnen bei einem Werth von 3/2 Millionen gesunken, die nachdem in den Vorjahren schon solche in England, Frankreich und freiheit, fein Eingriff der Behörde belästigt uns, wir werden als Ausfuhr über auf 113 422 Tonnen bei einem Werthe der Schweiz stattgefunden haben. Es ist für die Glasarbeiter- freie Bürger betrachtet und behandelt, und wir nehmen dasselbe von 30,4 Millionen gestiegen. Man sieht, daß trotz der Steigerung. bewegung gewiß von hoher Bedeutung, daß wir endlich auch ein- Recht wie die Fabrikanten für uns in Anspruch. Ein Flaschenarbeiter, der Ausfuhr der Werth der ausgeführten Waare ganz erheblich ge­mal in Deutschland die fremden Genossen der Glasbranche gegen- der der Organisation nicht angehört, hat keine Aussicht auf Be- sunken ist. Mit der Steigerung der Produktion ging der Werth­wärtig finden und mit den Kollegen aus allen fultivirten schäftigung; wir betrachten ihn nicht als Arbeiter. Die Fabrikanten verminderung entsprechend eine stetige ohuherabsehung Ländern Fühlung gewinnen und über die Wege berathschlagen haben hier nicht dazwischen zu reden." Die internationalen Hand in Hand. Von 1874-97 sind die Löhne um 19 bis 32 pct. fönnen, welche einzuschlagen sind, um das Schicksal der Glasarbeiter Kongreffe dienen in erster Linie dazu, die Kenntniß über die Lage gesunken. Die Arbeitszeit variirt zivischen 60 und 87 Stunden in zu mildern. Sind es doch gerade unsere Kollegen, welche die der Glasarbeiter in den verschiedenen Ländern unter den Kollegen der Woche. Der Lohn für die Meister in den Fabriken beläuft Härteste Arbeit unter den größten Mühsalen im Schweiße ihres An- zu verbreiten. Hierzu wird auch dieser Kongreß dienen. Bum sich auf 16-27, in seltenen Fällen bis 30 Mart, für Gehilfen gesichts verrichten müssen. Gerade heute, bei der riesigen Ent- Schluß gedenkt Wiedner in warmen Worten der Frau Eleanore auf 12-18 M., für Lehrlinge auf 6-10 M., für Schmelzer von wickelung des Kapitalismus ist es für die Glasarbeiter aller Länder Marg, der besonders die Glasarbeiter vielen Dank schuldig feien. 12-24 M. Das ist kein angemessener Lohn für die Leiſtung eines höchste Zeit, sich zusammenzuschaaren und mit vereinten Kräften ihre Seit 1892 habe sie ihnen ihre Arbeitskraft gewidmet, und noch sei deutschen Arbeiters. Verlangt der Arbeiter eine Lohnaufbesserung, Lage zu verbessern. Weil dieser Gedanke der Zusammengehörigkeit fein Ersatz gefunden. so begegnet er dem größten Widerstand des Unternehmers. Dabei überall bei Ihnen durchgedrungen ist, weil er Sie alle beseelt, heiße habe der Glasarbeiter noch mit sehr mißlichen sanitären Ver­ich Sie herzlich willkommen; zuerst die ausländischen Gäste, dann hältnissen zu kämpfen, beträgt doch das Durchschnittsalter eines Glas­unsere deutschen Kollegen.( Bravo !) arbeiters nur 35 Jahre. Die Lokalbehörden und die Reichsregierung müssen mit diesen schlechten sanitären Verhältnissen vertraut gemacht und um Abhilfe angegangen werden. Die ausländischen Fachgenossen müßten sich mit den schlechten deutschen Verhältnissen beschäftigen, denn es ist klar, daß sie auf die jetzt noch guten engs lischen und amerikanischen Verhältnisse zurückwirken müssen. Neben einer starken nationalen Organisation ist deshalb eine gute inter­nationale Organisation von Nöthen. Internationale Solidarität muß vor allem bei Lohnkämpfen geübt werden. Die Grundsätze dieser internationalen Solidarität müssen in einem Kartellvertrag Sekretär Greenwood nimmt zu dieser Resolution das Wort. festgelegt werden. Das Hauptgewicht muß auf die allgemeine Ein­Die französischen Arbeiter ständen treu zur internationalen Organi- führung des Achtstundentages gelegt werden.( Lebhafter Beifall.) fation und wären besonders gern nach Deutschland gekommen, gerade Im Anschluß an diesen Bericht sind folgende Anträge ein­um zu beweisen, daß sie nicht chauvinistisch gesinnt sind und keine gelaufen: Feindschaft gegen die deutschen Arbeiter hegen. Aber die großen Lohn- Die Glasarbeiter Stralau's beantragen, der Rongreß möge fich fämpfe hätten ihre Kaffen zu sehr geleert. Immerhin wären sie dafür aussprechen, daß in allen Betrieben der Glasindustrie, gleich bereit gewesen, einen oder zwei Delegirte zum Kongreß zu ent- viel welcher Art, eine ununterbrochene Sonntagsruhe von 30 Stunden senden. Leider habe sich aber der Briefwechsel zwischen ihm( Green- gefeglich festgelegt werde. Ostern, Pfingsten und Weihnachten soll wood) und der französischen Organisation der Sprachschwierigkeiten die Sonntagsruhe 54 Stunden währen. Sie soll in der Art gelegt wegen verzögert. Ausgeschlossen sei es deshalb aber nicht, daß die werden, daß die Arbeit Sonnabend Nacht spätestens um 12 Uhr aufs Franzosen im Laufe der Tagung noch einträfen. Anders wie mit hört und am Montag Morgen nicht vor 4 Uhr aufgenommen wird. Frankreich stehe es mit Amerita, das sich ganz abseits stelle und Die Glasarbeiter Ottensens fordern, daß die Glasarbeiter Or nicht einmal den Aufruf für den Kongreß in dem amerikanischen ganisationen aller Länder und aller Orten eine energische Agitation Fachblatt veröffentlicht habe. für den Achtstundentag entfalten.

Begrüßungstelegramme waren von der Gewerkschaft der Glas­und Porzellanmaler in Wien und von den Glas arbeitern in Hannover eingegangen. Eine vorläufige Feststellung der Prüfung crgab, daß England 7 Delegirte, Deutschland 14, Desterreich 2, Dänemark und Belgien je einen Delegirten entsandt haben. Mehrere französische Delegirte werden noch erwartet Es folgte die Wahl des

Bureaus.

Gewählt wurden als Präsidenten des Kongresses Ascholl ( England) und Bud( Deutschland ), als Schriftführer Preußler ( Oesterreich ) und Graf( Deutschland ).

Der Kongreß ehrt das Andenken der Verstorbenen durch Erheben von den Plägen. In der Besprechung des Berichts bedauert Preußler Wien besonders, daß Frankreich nicht vertreten ist. Gern hätten wir aus dem Munde der Glasarbeiter von Carmaux und Albi eine Wider­legung der Lügennachrichten über die Glashütte in Albi gehört. Redner schlägt folgende Resolution vor: Der Kongreß bedauert, daß viele Länder trotz erfolgter Einladung auf dem Stongreß nicht ver­treten sind und beauftragt den internationalen Sekretär durch eine Umfrage bei ihnen festzustellen, weshalb sie keine Vertretung ent­fandt haben und wie sie sich zur internationalen Organisation über­haupt stellen?

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Hierauf nahm der Sekretär des internationalen Komitees der Glasarbeiter, Greenwood( Castleford ), das Wort. Er gab der Befriedigung der Engländer darüber Ausdruck, einmal in Berlin tagen zu dürfen, besprach die große Wichtigkeit der Glasarbeiter Organisationen im allgemeinen, zumal diese ja noch sehr weit zurüd find, und den Werth der internationalen Kongresse im besonderen. Seit 12 Jahren versuchten die Engländer mit den festländischen Kollegen in Verbindung zu treten. Hoffentlich werde dieser Kongreß zur Stär­kung der internationalen Solidarität das seinige beitragen. Er betonte weiter, daß die Glasarbeiter ihre Ziele auf gesetzlichem Wege verfolgten. Es sei deshalb nicht nothwendig, daß die englischen Delegirten polizeilich überwacht würden, denn es liege ihnen fern, auch nur das geringste zu thun, was gegen das Gesetz ver­stoße. Er hoffe, die Engländer würden den Kongreß mit dem Horn Löbtau fonstatirt ebenfalls, daß das Fernbleiben der Aehnliche Anträge liegen aus Dresden und dem Plauen's chen Bewußtsein verlassen können, daß auch die festländische Organisation Franzosen nicht von Chauvinismus oder Gleichgiltigkeit diftirt sei. Grunde vor. Fortschritte mache und daß bald alle Arbeiter der verschiedenen Anders sei es mit Amerika . Jufolge der Zollpolitit sei zwischen den Eine Kommission von fünf Mitgliedern( von jeder Nation eint Länder eine einzige Brüderschaft bildeten, die nur ein Herz, ein amerikanischen und den europäischen Fachgenossen ein gespanntes Delegirter) wird mit der Redaktion dieser Anträge und ihrer Zu­Vaterland und eine Gesinnung haben, wie es so schön in dem Ve- Verhältniß entstanden. Man schließe sich in Amerika ab und ver- sammenfassung beauftragt. grüßungsliede geheißen habe.( Bei der Uebersetzung wurde der hindere auch deutsche und österreichische Fachgenossen, die drüben ein- Für Dänemark berichtet Hartmann. Die wenig ent Schluß lebhaft altlamirt. wandern, möglichst am Eintritt in die dortigen Organisationen. wickelte dänische Glasindustrie beschäftigt etwa 500 Arbeiter. Hier Breußler( Redakteur der Wiener , Solidarität") giebt der 2ambillotte Belgien bestätigt den zünftlerischen Charakter von find 290 organisirt. Die Vereinigung wurde im Jahre 1893 Freude Ausbruck, daß auch die Desterreicher diesmal, zum ersten der amerikanischen Organisationen, die ein Eintrittsgeld von 100, geftiftet. Die Fabrikanten eröffneten einen Vernichtungskrieg gegen Male, an dem Kongreffe theilgenommen haben. Die Organisation 200, ja 300 Dollars von dem Ausländer verlangen. Die amerika - jie, und 1895 gab es nur 9 organisirte Glasarbeiter. Während die m Desterreich fei noch sehr schwach, namentlich infolge des nischen Glasarbeiter schwankten noch zwischen den Prinzipien des Organisation darniederlag, verkürzten die Fabrikanten die Löhne großen Nothstandes der böhmischen Glasarbeiter, bei denen Freihandels und Schuzzolls hin und her, sie seien wirthschaftlich und aufs äußerste. Unermüdlicher Thätigkeit gelang es, die Organisation die Noth der schlesischen Weber aus den 40er Jahren ihre politisch noch nicht reif für die Ideen des Sozialismus und der auf ihre jetzige Höhe zu bringen, und eine Erhöhung der Löhne um Auferstehung feiere. Behntausend in der Hausindustrie beschäftigte allgemeinen Brüderlichkeit. Unter den amerikanischen Prohibitiv- 25 pCt. gegen 1891 durchzufeßen. Die Arbeitszeit beträgt 9 Stunden, österreichische Glasarbeiter verdienten bei 16stündiger Arbeitszeit nur zöllen litten die belgischen Arbeiter besonders. 95 pCt. aller in die Sonntagsarbeit ist so gut wie beseitigt. 1,50 fl.( Lebhafte Bewegung, hört, hört!) Selbst die Regierung Belgien hergestellten Fenstergläser gingen ins Ausland und nament­habe bei dieser Noth schon eingreifen müssen. Für die österreichischen lich nach Amerika . Die belgischen Unternehmer hätten die Zölle Fachgenossen gäbe es weder Sonntags- noch Nachtruhe, was moralisch dadurch wettgemacht, daß sie die Arbeitskraft des belgischen Arbeiters und phyfisch demoralisirend wirke. Er verspreche aber, daß trotzdem aufs höchste auspressen und ausbeuten.( Nuf bei den Deutschen : die Desterreicher brav zur internationalen Organisation halten würden. Ganz wie bei uns!) Die Arbeiter müssen deshalb Einfluß auf die ( Lebhafter Beifall.) Gesetzgebung zu gewinnen suchen, um die verderbliche Schutzzoll­Lambilotte- Belgien erinnerte in seiner Begrüßungsansprache Politik zu verhindern. Nur durch die Vereinigung könne den Ar­an den großen belgischen Glasarbeiterstreit, der den Führern der beitern Segen erwachsen und unter den Arbeitern aller Länder Bewegung 20 Jahre Zwangsarbeit eingebracht habe. In Belgien muß der Grundsatz zur Geltung kommen, daß jeder Angehörige feien 4000 Glasarbeiter organisirt, zum großen Theil Rekruten, die einer Organisation bei jeder ausländischen Organisation bereitwillige von dem Werthe der Bewegung noch nicht recht durchdrungen seien. Aufnahme findet.( Lebhafter Beifall.) Von dem Kongresse erhoffe er aber die allerbesten Anregungen. ( Beifall.)( Lambilotte ist belgisches Barlamentsmitglied.) Böllel Schwierigkeiten beim Eintritt in die amerikanische Organisation. Der Hunter England bestätigt aus eigener Erfahrung die ( ein jetzt in England lebender sächsischer Glasarbeiter, der unter dem amerikanische Glasarbeiter verdiene täglich 7-10 Dollars und dieser Sozialistengesetz ausgewiesen worden ist) sprach als Kosmopolit. Er hohe Lohn habe die Ueberhebung und Abgeschlossenheit der amerikani­erinnerte an die Zeit des Sozialistengesetzes, dem auch die Glasarbeiter- fchen Glasarbeiter zur Folge. organisation zum Opfer gefallen sei. Auch er habe das Vaterland ver­laffen müssen, sei aber bestrebt gewesen, seine Ideen im Ausland zu ver­breiten. Die internationalen Kongreffe brächten die Arbeiter der einzelnen Länder immer näher und bald werde fich das Wort des großen Lehrmeisters erfüllen Proletarier aller Länder, vereinigt Euch!"( Stürmischer Beifall.)

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Auf Vorschlag Horn's sprach der Kongreß allen in Lohnlämpfen stehenden Fachgenossen seine Sympathie aus.

Die Prüfung der Mandate wurde den einzelnen Nationen überlassen. Eine Kommission wurde mit der Ausarbeitung der Geschäftsordnung betraut. Die weiteren Verhandlungen wurden auf Montag früh vertagt.

genommen.

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Kommunales.

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bes

Die Baus

Die Leichen- Sammelstelle in der Diestelme herstraße dient bekanntlich als Stapelplatz für alle Leichen, die als" Freileichen für Rechnung der Stadtgemeinde beerdigt werden müssen. Diese Leichen Rechnung der Stadtgemeinde beerdigt werden müssen. Diese Leichen werden im Laufe jedes Tages durch einen Unternehmer mittels Leichens wagens aus den Sterbehäusern und den Krank enanstalten abgeholt. wagens aus den Sterbehäusern und den Krank enanstalten abgeholt. ant die Sammelstelle abgeliefert und von hier aus während Sammelstelle sind im letzten Verwaltungsjahre, vom 1. April 1897 der Nachtzeit durch besonders eingerichtete Wagen nach dem Gemeinde- Friedhofe bei Friedrichsfelde übergeführt. Für die Sammelstelle find im letzten Verwaltungsjahre, vom 1. April 1897 bis 31. März 1898 nahmen betrugen 2003,75 W., so daß ein Zuschuß aus der Stadt­2455,38 m. verausgabt worden. Die Eins tasse von 451,63 M. erforderlich war. Zur Beseitig ung von mensch­Buck- Stralau hebt hervor, daß es in Amerika jetzt noch so lichen Körpertheilen, mögen dieselben von lebenden Menschen her sei, wie früher in England. Als die englischen Löhne noch höher waren, hätten auch die Engländer nicht viel von der internationalen stammen( Amputationen) oder zu Leichen gehören, bei denen jede Organisation wissen wollen. Die Verhältnisse würden auch hier Jahre auf dem Grundstück Leichenindividualität verloren gegangen ist, wurde im vorigen der Leichen- Sam melstelle früher oder später Wandel schaffen. Vorläufig sei von den kanntlich ein Verbrennungsofen errichtet. Amerikanern nichts zu erivarten. Sierauf tritt die Mittagsabnahme pa use ein. dieses Ofens erfolgte im April dieses Jahres In der Nachmittags- Sigung wird zunächst dem Jnternationalen der Medizinalabtheilung des Kultusministeriums, des Reichs- Gesunds und es fanden darauf Verbrennungen in Gegenwart von Mitgliedern Sekretär Decharge ertheilt und die Resolution Preußler an- heitsamtes, der städtischen Gemeindebehörden und des Polizeipräsidiums Es folgt der Bericht der Delegirten, der sich auf die 2ohn- statt, wobei sich herausstellte, daß der Ofen zur vollsten Zufrieden 2ohnheit funktionirte. Es wäre zu wünschen, daß aus hygienischen verhältnisse und die Arbeitszeit erstrect. 8 weiter Verhandlungstag. Für Deutschland spricht Girbig Stralau, Vorsitzender des Rücksichten die Staatsbehörden ihren Widerspruch gegen die - Errichtung eines Leichenverbrennungs Ofens( Krematoriums) Montag, den 19. September 1898. Berliner Verbandes. Er giebt eine Geschichte der Organisation, ge in Berlin endlich aufgäben und die fakultative Leichenverbrennung, Die Verhandlungen werden um 82 Uhr früh eröffnet. Als denkt der Herschmetterung durch das Sozialistengeses, von der sie sich ähnlich wie es in Gotha und Hamburg bereits der Fall, auch hier Arbeitszeit des Kongresses werden die Stunden von 8 bis 12 und immer noch nicht ganz erholt habe, zumal der Indifferentismus unter zuzulassen. Die städtischen Behörden haben sich bekanntlich wieder­von 2 bis 5 festgesetzt. den Glasarbeitern sehr groß sei. Redner geht dann im speziellen holt für die Errichtung eines Krematoriums in Berlin entschieden. Die definitive Tagesordnung lautet: Bericht des Sekretärs; auf die Verhältnisse der Weißhohlglasbranche ein, die er als traurige Beider gelang es bisher nicht, die Zustimmung der Staatsbehörden Bericht der Delegirten, Lohnfrage und Arbeitszeit; die Schutzzoll- bezeichnet. Die Lehrzeit fei gänzlich ungeordnet, der Lohn schwanke frage; die Organisation der Glasarbeiter; Anträge; das inter - zwischen 12 und 16 M. Die Sonntagsruhe sei sehr mangelhaft zu erlangen. nationale Sekretariat; der nächste Kongreß. durchgeführt. Nachdem der Kongreß sich eine Geschäftsordnung gegeben, Der Vors. Buď verliest ein Schreiben der Glasarbeiter von erstattet die Mandatsprüfungskommission Bericht. Anwesend find Wirges im Westerwald , indem sie den Kongreß begrüßen und mit 26 Delegirte und zwar 15 aus Deutschland , 1 aus Dänemard, 1 aus theilen, daß ihnen drei Versammlungen, in denen sie zum Belgien , 2 aus Desterreich und 7 aus England. Die deutsche Kongreß Stellung nehmen wollten, vom Landrath ber Delegation vertritt 5210 organisirte Glasarbeiter in 29 Orten, die boten worden feien. Diese Beschränkung der Koalitions­englische 4200 Mitglieder und zwar ausschließlich Arbeiter der freiheit ruft bei den Delegirten hochgradige Entrüstung hervor. Flaschenindustrie und der belgische Delegirte 2500 organisirte Fenster- Den Generalbericht über die Lage der deutschen Glasarbeiter giebt Das in Gütergot von der Verwaltung der Invalditäts- und glasarbeiter, der österreichische 3150 Organisirte. Sämmtliche Mandate Horn, der während seines vielmonatigen Gefängniß- Aufenthaltes Altersversicherungs- Anstalt Berlin eingerichtete Sanatorium hat im werden für giltig erklärt. die Verhältnisse nach amtlichem, statistischen Material eingehend Jahre 1897 zwei neue Krantenbaracken erhalten, wodurch für Greenwood( Castleford ) erstattet Bericht über die Thätigkeit des studirt hat. Er fagt u. a.: Die ausländischen Glasarbeiter flagen 94 Patienten Staum geschaffen werden konnte, während 1896 höchstens Internationalen Sekretariats. Der Londoner Kongreß im Jahre 1896 alle über die deutsche Konkurrenz. Der deutsche Arbeiter arbeite 68 Patienten beherbergt wurden. Es werden nur männliche Per­beschloß, den nächsten internationalen Kongreß in Deutschland statt zu viel und zu billig, der deutsche Fabrikant produzire zu viel und sonen aufgenommen. Ausgeschlossen sind ferner Personen, welche finden zu lassen. Er sollte bereits im Juli zusammentreten; mit zu billig. In der That ist die Zahl der Arbeiter und die Arbeits- an ansteckenden Krankheiten oder Lungensch windsucht leiden. Zur Rücksicht darauf, daß der bewährte Kollege Horn sich zu dieser Zeit leistung stetig gewachsen. Nach den Listen der Unfall- Berufs- Jahre 1897 tanten 276 Personen zur Aufnahme, während 279 aus der im Gefängniß befand, beschloß man, den Kongreß im September genossenschaften eristirten eristirten im Jahre 1885 764 Betriebe mit Behandlung entlassen wurden. Von legteren waren 149 geheilt, 101 bis stattfinden zu lassen, um den alten Kampfgenossen begrüßen zu 38 138 Arbeitern, 1886 gab es nur 688 Betriebe, diese zur Erwerbsfähigkeit gebessert und nur 29 ungeheilt und erwerbsunfähig.

Zu Armenärzten sind von der Armendirekti on gewählt worden Herr Dr. Engelhardt als Armenarzt für den 21. und Dr. Glaß fir den neuen Theil des 74. Medizinalbezirks.

Tokales.

fönnen.( Beifall.) Einladungen zu diesem Kongreß find an die ver- beschäftigten aber schon 41 685 Arbeiter. 1890 gab es 723 Betriebe In Prozenten belief sich die Zahl der Erwerb sfähigen auf 90 pct. schiedenen Branchen der englischen Glasarbeiter, an die Unionen der mit 54 130 Arbeitern, 1891 716 Betriebe mit 56 167 Arbeitern und und zwar der Heilungen auf 53, der Besserungen auf 36 und der Un­Schleifer, Preßglas- Arbeiter und Weißglasmacher ergangen, fie haben 1896 741 Betriebe mit 82 000 Arbeitern. Bei einem Rückgeheilten aber Erwerbsfähigen auf 1 pet. aller entlassenen Pfleg­aber leider dem Rufe nicht Folge geleistet. Vertreten sind nur die gang der Betriebe um 23 ist die 8ahl der Arbeiter linge; 10 pCt. blieben ungeheilt und nicht erwerbsfähig. Seit Mitte Flaschenmacher. Einladungen find weiter ergangen an die um mehr als das Doppelte gestiegen. In diese April bis Ende November 1897 üb erftieg die Zahl der Aufnahme­Glasarbeiter Hollands , Belgiens , Frankreichs , Spaniens , Bahl der Betriebe sind alle Veredlungsanstalten, wie Glas- gefuche dauernd die Zahl der Vakanzen und es mußten in diesen Desterreichs, Dänemarts und Amerita's. Die amerikanischen malereien und-Schleifereien mit eingeschlossen. Unter den 82 000 Ar- Monaten beständig Bornotirungen stattfinden. Das Sanatorium Glasarbeiter haben auf die Einladung nicht geantwortet, der Brief beitern befinden sich 47 000 gelernte Glasmacher 35 000 Arbeiter hatte insgesammt 29 046 Verpflegungstage, die Ausgaben stellten sich