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schon zusammen gearbeitet hatten. Neue Agitationsbezirke wurden I Schärffter Kampf wird angekündigt gegen die Gegner einer dieses Mal gebildet für den Regierungsbezirk Oppeln   mit dem Sis folchen Handels- und Bollpolitik, gegen die Agrarier und die in ganz vereinzelten Streifen nicht zu stande kam und auch Neben der Geschloffenheit der gegnerischen Parteien, die nur der Leitung in Königshütte  ( Oberschlesien  ), Regierungsbezirk Arns mit denselben Hand in Hand gehende schutzöllnerische Groß- dann mehr in der Stimmenthaltung wie in direkter Stimmabgabe berg 1.- 4. Wahlkreis, Zentral- Wahlfomitee in Hagen   i. W.; Baden   industrie. 8.- 10. Wahltreis, Sig des Zentral Wahlfomitees in Karlsruhe  ; für unsere Kandidaten sich zeigte, fich zeigte, war es besonders der Mecklenburg  , Sitz des Zentral- Wahlkomitees in Rostock  . Die bei der Rechtlosigkeit, ungerechtigkeit, Unterdrückung und Ausbeutung in jega welche bei den Stichwahlen eine Rolle spielten, um den Sieg unserer Unser Kampf" so schließt der Aufruf richtet sich gegen amtliche Druck und die Beeinflussung durch die Unternehmer, Wahl 1893 für den Regierungsbezirk Aachen   und die Proving Unter- licher Gestalt. Unsere Losung ist: Tod und Noth und dem Müßig- Partei zu verhindern. Besonders arg trat dieser Druck dieses Mal franken mit Aschaffenburg   eingerichteten Bentral Wahlkomitees find gang!.... Wir fämpfen für eine neue Staats- und Gesellschafts- auch in den Staatswerkstätten und königlichen Bergwerken hervor. dieses Mal ausgefallen und der Regierungsbezirk Aachen   dem Kölner   ordnung, in der Männer und Frauen als Freie und Gleiche leben Nur so konnte es gelingen, uns Wahlkreise wie z. B. Kiel wieder Zentral- Wahlkomitee, von der Provinz Unterfranken   die Wahlkreise und thatig sind, in der es keine Herrschaft des Menschen über den zu entreißen. Aschaffenburg   und Lohr   dem Zentral- Wahltomitee in Frankfurt   a. M. Menschen giebt und das Wohlsein als oberster Grundsatz aller und die übrigen Kreise dem Zentral- Wahlkomitee in Nürnberg   unter- menschlichen Ordnung anerkannt ist. Freiheit, gleiches Recht für stellt worden: Alle Keine Rechte ohne Pflichten! Keine Pflichten ohne Rechte!" Es folgt ein Appell an die deutschen   Frauen, die als wähle

Danach wurde folgende Eintheilung der Agitationsbezirke gerinnen noch nicht mittämpfen, aber agitatorisch wirksam sein Zahl von Kreisen, an denen wir betheiligt waren, nur wenige Siege.

troffen:

Wahlkreise

Provinz Ostpreußen  Provinz Westpreußen  

Provinz Brandenburg  

Provinz Pommern

Provinz Schlesien  :

1.- 8. Wahlfreis

Reg.- Bez. Breslau, 9., 13. Wahlkreis und Reg.­

Bez. Liegnis, 7. und 8. Wahlkreis

Ober- Schles., Reg.- Bez. Oppeln

in Bayern  , Weimar   und Medlenburg waren fie auf ein paar Tage Die Mehrzahl der Stichwahlen fanden am 24. Juni statt, nur später angefeßt. Wie bei allen früheren allgemeinen Wahlen so brachten auch dieses Mal die Stichwahlen, im Berhältniß zur großen tönnen: Auch über das Recht der Frau zur Theilnahme am öffent- Von den 16 Wahlkreisen unseres früheren Befisstandes, welche wir lichen Leben, das die Sozialdemokratie allein von allen Parteien in der Stichwahl zu vertheidigen hatten, gelang es nur sechs­Sit des Komitees fordert, wird in diesem Kampfe mit entschieden.. Barteigenossen! Berlin   III., Breslau- Ost, Braunschweig  , Halle, Teltow  - Beeskow  Wähler! Thut Eure Pflicht gegen Euch selbst, gegen das Vaterland, und Waldenburg i. Schl. gegen die Menschheit! Der Wahlfeldzug beginnt Drauf und dran! diesen Kreisen: Berlin   II. und V., Vorwärts! Vorwärts zu Kampf und Sieg!

Königsberg  

Danzig  

Berlin  

Stettin  

Breslau  

Oberlangenbielau Königshütte

Reg.- Bez. Lieguig, 1.- 6. und 9. u. 10. Wahlkreis|| Görlitz  

Provinz Sachsen  :

Reg.- Bez. Magdeburg

Reg.- Bez. Merseburg  , ohne den 7. Wahlkreis Sangerhausen- Eckardtsberga

Reg.- Bez. Erfurt, Wahlkreis Sangerhausen­Eckartsberga und von Sachsen- Weimar   1. und 3. Wahlkreis, sowie Schwarzburg  : Sonders hausen

Provinz Hannover  :

3.- 5. unb 7.- 16. Wahlkreis

1. und 2. Wahlkreis

6., 18. und 19. Wahlkreis

17. Wahlkreis

Provinz Westfalen  :

Provinz Hessen Nassau  :

Rheinprovinz  :

Magdeburg

Halle a. d. S.

Erfurt

Hannover Bant b. Wilhelmshafen Bremen Hamburg

Reg.- Bez. Münster, mit Ausnahme des 3. Wahl­freises( Borfen- Recklinghausen), Reg.- Bez. Minden, vom Reg.Bez. Arnsberg   der 8. Kreis ( Lippstadt  - Brilon  ) und die beiden Lippe  Reg.- Bez. Arnsberg   5.- 7. Wahlkreis und vom Reg.- Bez. Münster der 3. Wahlkreis( Borken  : Recklinghausen  )

Bielefeld  

Dortmund  

Reg.- Bez. Arnsberg 1.- 4. Wahlkreis

Hagen

Reg. Bez. Kaffel 1.- 7. Wahlkreis und Waldeck Pyrmont

Staffel

Reg.- Vez. Wiesbaden, Hanau  - Gelnhausen  , der 1., 2. u. 3. hessische Wahlkreis und die bayerischen Wahltreise Aschaffenburg   und Lohr

Frankfurt a. M.

Reg.- Bez. Köln, Koblenz   und Aachen   und vom Reg.- Bez. Trier den 1.- 3. Wahlkreis

Köln

Reg.- Bez. Düsseldorf

Elberfeld

Reg.- Bez. Trier 4.- 6. Kreis

Saargemünd  

1.- 5., 7. und 9. Wahlkreis, Theile des 1. olden

burgischen Wahlkreises

Neumünster  

6., 8. unb 10.( Lauenburg  ) Wahlkreis

Hamburg  

Königreich Bayern:

Proving Ober- und Niederbayern

München

Provinz Schwaben und Neuburg

Augsburg

Provinz Ober, Mittel- und Unterfranken  ,

letzteres ohne die Kreise Lohr   und Aschaffen

burg, die Provinz Oberpfalz

Nürnberg

Provinz Pfalz

Ludwigshafen

Dresden

Leipzig

Chemnitz

Bwidau

Stuttgart  

Provinz Schleswig- Holstein  :

Königreich Sachsen:

1.- 9. Wahlkreis

11.- 14. Wahlkreis

10. und 15.- 21. Wahlkreis

18., 22. und 23. Wahlkreis

Sigmaringen  

Großherzogthum Hessen:

8.- 9. Wahlkreis

Königreich Württemberg und Hohenzollern  =

4.- 7. Wahlkreis

Großherzogthum Baden  :

1.- 7. Wahlkreis

8.- 10. Wahlkreis

11.- 14. Wahlfreis

Darmstadt  Mainz  

Freiburg   i. B. Karlsruhe Mannheim Rostock

Großherzogthümer Mecklenburg

Thüringische Staaten:

1. und 2. gothaischer Wahlkreis, 2. weimarischer Wahlkreis und Theile von Eschwege  - Schmal­talden

Gotha  

1. und 2. meiningenscher Wahlkreis u. Schwarz­ burg- Rudolstadt  

1. und 3. weimarischer Wahlkreis und Schwarz­ burg- Sondershausen  

Pößneck  Erfurt  

Großherzogthum Oldenburg:

1. und 2. oldenburgischer Wahlkreis und 1. und

2. Hannoverscher Wahlkreis

Bant

Herzogthum Braunschweig  :

1.- 3. braunschiger Wahlkreis

Herzogthum Altenburg

Herzogthum Anhalt:

1. und 2. Wahlkreis

Reuß ä. L.

Greiz

Reuß i. 2.

Gera  

Hamburg  :

1.- 3. Hamburger Wahlkreis, 17. Hannoverscher Wahlkreis und 6., 8. und 10. Holsteinischer Wahlkreis

Samburg

Bremen:

Braunschweig  Altenburg  

Deffaut

Wahlkreis Bremen, 6., 8. und 19. Hannoverscher Wahlkreis und 3. oldenburgischer Wahlkreis Bremen Lübeck Straßburg

Lübec Elsaß Bothringen

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Nieder mit den Feinden des arbeitenden Voltes! Nieder mit der Reaktion!

Hoch die Sozialdemokratie!"

Dieser Aufruf, mit dem der taktische und prinzipielle Aufmarsch der sozialdemokratischen Partei zum Abschluß gebracht war, er­schien in unserem Zentralorgan am 10. April, knapp vier Wochen später hielt der Reichstag jeine letzte Sigung und erfolgte fein Schluß am 6. Mai.

D

Vom

zu behaupten. Zehn von Brandenburg  , Dort­ mund  , Höchst- llfingen, Stiel, München   I., Blauen, Solingen  und Stettin  , gingen uns, meist mit geringfügigen Minoritäten, verloren. Diese Verluste aber, so bedauerlich jie für die Partei auch sind, sie werden reichlich aufgewogen durch die achtzehn neuen Wahl­in der Stichwahl neu eroberten Kreisen befinden sich drei, Dresden­freise, die unsere Partei bei den Stichwahlen eroberte. Unter den Altstadt, Hanau   und Mannheim  , die bereits in früheren Legislatur Das Schlußergebniß des Wahlkampfes für unsere Partei ist also perioden von Sozialdemokraten im Reichstage vertreten waren. 56 Mandate, von denen wir 35 bereits in der vorigen Legislatur­periode besaßen und 21 neu oder zurückerobert haben, von den letzteren Streisen waren nämlich fünf bereits in früheren Jahren sozialdemo= tratisch vertreten.

Ein Bild, wie unsere Partei sich in den 56 Wahlkreisen, die jetzt sozialdemokratisch im Reichstage verteten sind, entwickelt hat, giebt nachstehende Tabelle über die sozialdemokratische Stimmabg be in diesen Streisen seit Einführung des allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts im Jahre 1867.

( Siehe Tabelle auf folgender Seite!)

War die Wahlbewegung vorher schon in vollem Gange, so steigerte fich diefelbe jetzt mit jedem Tage mehr. Unsere Presse führte den Vorkampf mit Geschick und Umsicht, an unsere Redner wurden, trob­dem von seiten der Behörden und der gegnerischen Parteien die un­glaublichsten Anstrengungen gemacht wurden, uns die Versammlungs­Totale abzutreiben, Anforderungen gestellt, die schon aus rein physischen Gründen nicht immer zu erfüllen waren. Millionen von Flugblättern wurden vertheilt, in denen theils unsere Parteigrund fäge entwickelt, theils die Angriffe der Gegner zurückgewiesen und ihre reaktionären, volksfeindlichen Ziele enthüllt wurden. Parteivorstand gelangten gleich zu Beginn des Wahlkampfs drei Der Fortschritt, den unsere Partei auch bei diesen Wahlen wieder Entwürfe zu Wahlflugblättern als Manuskripte gedruckt zur Ver- gezeigt hat, drückt sich aber nicht blos in der Zahl der neu eroberten sendung an die Zentral Wahlfomitees. Außerdem wurde eine Mandate, sondern noch mehr in dem Zuwachs von Stimmen aus, 16 Seiten starte, ausschließlich für die ländliche Bevölkerung be- die auf unsere Kandidaten gefallen find. Bwar ein so gewaltiges stimmte Flugschrift in Massenauflage hergestellt und den Wahl- Wachsthum, wie es die Partei bei den Wahlen von 1890 zeigte, tomitees gratis zur Verfügung gestellt. Mit dem Vorstande kann dieses Mal nicht konstatirt werden. Das erklärt sich aber am der polnischen sozialdemokratischen Partei wurde ein Abkommen besten aus der Thatsache, daß in einer Reihe von Wahlkreisen die getroffen, wonach derselbe die von ihm herausgegebenen unseren Bestrebungen am meisten zugänglichen Arbeiterwähler Flugschriften in polnischer Sprache für die deutschen   Kreise zur Ver- zum großen Theil bereits gewonnen sind, in der übrigen fügung stellte, in denen polnische Arbeiter von deutschen   Unter- Wählerschaft aber unser Anhang langsamer wächst. In manchen nehmern ausgebeutet werden. Dem Zentral Wahlkomitee in Wahlkreisen, die für absolut sicher galten, wurde die Agitation auch Königshütte  , für den Regierungsbezirk Oppeln  , wurde gleich zu Be- nicht so intensiv wie früher betrieben und wurden die vorhandenen ginn des Wahlkampfes ein mehrseitiges Flugblatt in deutscher   und Kräfte mehr in benachbarten Kreisen verwendet. Auch der polnischer Sprache in einer Auflage von 120 000 Exemplaren zur Ver- Mangel einer die Wähler besonders aufregenden Wahlparole sowie fügung gestellt. Von dem Handbuch für Sozialdemokratische der Umstand, daß die Gegner in vielen Streifen mit ihrer Agitation Wähler" find ca. 3000 Exemplare an unsere Agitatoren und Ber  - fast garnicht an die Oeffentlichkeit traten, sondern sich ausschließlich trauenspersonen gratis abgegeben worden. Ueber die petuniären auf die amtliche Beeinflussung und den Druck des Unternehmerthums Unterstützungen der einzelnen Kreise im Wahlkampfe wird an verließen, mögen vielfach dazu beigetragen haben, daß die Wahl­anderer Stelle eingehend berichtet, hier sei nur bemerkt, betheiligung im Verhältniß eine schwächere war, wie im Jahre 1893. daß der Wahlkampf dieses mal Summen gekostet hat, wenn trozdem aber die Zahl der sozialdemokratischen Wählerschaft wie noch nie ein Wahlkampf vorher. vorher. Der Parteivorstand um ca. 318 000 Stimmen gewachsen ist und nach einer vorläufigen war in der glücklichen Lage, auch weitgehenden An Aufstellung- eine offizielle Zusammenstellung der Wahlresultate ist forderungen nachkommen zu können und sind die Forderungen noch nicht erschienen auf die Kandidaten unserer Partei der meisten Zentral- Wahlfomitees im vollen Umfange afzeptirt insgesammt 21/8 Millionen Stimmen gefallen find so ist Es tann uns worden. Alle gestellten Anforderungen zu erfüllen war freilich nicht dieser Erfolg um so höher anzuschlagen. möglich, wobei besonders bemerkt sein mag, daß theilweise aus deshalb talt lassen, wenn unsere Gegner nach den Wahlen Kreisen sehr hoch gespannte Anforderungen gestellt worden sind, von behaupteten, der Ausfall derfelben habe in unseren Reihen sehr denen im Laufe der Jahre gar keine oder doch nur sehr minimale verstimmt, denn wir hätten sowohl in bezug auf die Mandate, als Beiträge an die Zentralfaffe geleistet worden sind. Gewiß soll die auch auf die Zahl der abgegebenen Stimmen viel weitergehende Zentralfasse ein Ausgleichsinstitut sein zwischen den Partei- Orten, Erwartungen gehegt. Abgesehen davon, daß nicht abzusehen ist, wo Ueberfluß und denen wo Mangel an petuniären Mitteln herrscht, woher gegenüber der Thatsache, daß wir die Zahl unserer Mandate aber daß die Zahl der Orte und zwar auch solcher mit recht lebe um 8 verstärkt und unsere Stimmen sich um 318000 vermehrt haben, hafter Partei- und Gewerkschaftsbewegung, von denen der Partei- bei uns eine besondere Mißstimmung über den Wahlausfall kommen fassirer nur hört, wenn sie die Bentraltasse in Anspruch nehmen sollte, darf an dieser Stelle auf die bezüglichen Verhandlungen auf wollen, eine sehr große ist, bleibt immerhin ein beklagens- dem Hamburger Parteitag verwiesen werden, wo der Referent über werther   Zustand in der Partei- Organisation. Ein Agitations den Punkt Reichstagswahlen" dem Vorhalt gegenüber, etwas zu mittel, das dieses Mal in viel ausgedehnterem Maße wie optimistisch zu sehen, ausführte: bei früheren Wahlen, zur Anwendung fam, tvar die Herausgabe spezieller Wahlzeitungen. Dieselben sind in den meisten Fällen wöchentlich oder vierzehntäglich in einer Nummer während der Wahlzeit erschienen. Diese Blätter fanden hauptsächlich in Kreisen Verbreitung, wo unsere periodische Parteipresse garnicht oder nur sehr schwach vertreten ist. Der Hauptinhalt dieser Wahl­zeitungen, die unter theilweise sehr drastischen Titeln erschienen, war neben der Aufklärung der Wähler speziell der Widerlegung und Ab­wehr gegnerischer Angriffe gewidmet. Von den Wählermassen wurde dieses Kampfmittel sehr günstig aufgenommen.

D

V

" Den Optimismus, daß wir bei den kommenden Wahlen 30 Mandate gewinnen werden, theile ich so wenig wie mein Bor­redner. Ich habe einfach erklärt, daß, wie immer der Ausfall der nächsten Wahlen sein tönne, eine wesentliche Verschiebung der Parteiverhältnisse nicht eintreten dürfte, selbst auch dann nicht, wenn wir 15 oder 20, ja selbst wenn wir 30 Mandate erobern würden. Sie werden zugestehen, daß das nicht bedeutet: wir werden 30 Mandate erobern.

In unseren Reihen haben also die hochgespannten Erwartungen, die uns von gegnerischer Seite aus sehr durchsichtigen taktischen Der Wahltag brachte nur für ungefähr die Hälfte der Wahl- Gründen unterstellt werden, nicht bestanden. Die sozialdemokratische freise die endgiltige Entscheidung, für die andere Hälfte waren Stich- Partei hat alle Ursache, mit den Fortschritten, die die Wahlen vom wahlen nöthig. Unsere Partei hatte im ersten Wahlgang 32 Wahl- 16. Juni für sie gebracht haben, zufrieden zu sein. treise erobert, darunter 29, welche bereits in der vorigen Legislature Als für unsere Bewegung besonders erfreuliche Erscheinungen periode von Sozialdemokraten vertreten waren, während Hanau  , verdienen aus den Wahlergebnissen besonders nachfolgende drei Lübeck   und Stuttgart   neu gewonnen wurden. Leider wurden diese Punkte hervorgehoben zu werden: Einmal, daß der Stimmen Gewinne durch eben so viele Verluste ausgeglichen. Die bisher von zuwachs mit Ausnahme eines einzigen Agitationsbezirks sich über Sozialdemokraten vertretenen Wahlkreise Straßburg   i. E., Reichenbach  - ganz Deutschlang vertheilt hat,*") unsere Bewegung also überall Neurode i. Schl. und Mittweida- Frankenberg i. Sachs. gingen an die ver- im Fortschritt begriffen ist und von einem Stillstand oder gar Rüc einigten Gegner verloren. Sechzehn Wahlkreise, die bisher von Sozial- schrift nicht die Rede sein kann. Zweitens, daß wir dieses Mal in demokraten vertreten waren, mußten in der Stichwahl vertheidigt Provinzen und Industriebezirken- Ostpreußen und Oberschlesien­werden, dazu tam, daß unsere Partei noch in weiteren 97 Streifen Eingang gefunden und überraschend hohe Stimmenzahlen erreicht in die Stichwahl kam, so daß der zweite Wahlgang an Umfang und haben, wo noch bei der letzten Wahl 1893 von einer nemmens­Intensivität sich wenig vom ersten unterschied. Entsprechend den werthen sozialdemokratischen Bewegung gar nicht geredet werden Beschlüssen des Hamburger Parteitags gab der Parteivorstand die konnte, und drittens, daß das ländliche Proletariat fich dieses Mal Parole für die Genossen jener Kreise aus, wo zwei gegnerische zu gunsten unserer Partei an der Wahl betheiligte, vie nie zuvor. Parteien zur Stichwahl standen. Diefer Parole wurde von den Es kann auf grund der bereits bekannten Zahlenergebnisse der Wahlen Genossen überall Folge geleistet, wo nicht ganz besondere lokale ausgesprochen werden, daß von den 318 000 Stimmen, welche die Vorgänge ein Abweichen nothwendig machten. So z. B. in Bochum  , Partei dieses Mal mehr als 1895 aufbrachte, ein erheblicher Bruchtheil Duisburg   und einigen anderen Streisen des Westens, wo unsere aus den Kreisen des ländlichen Kleinbejizes und des Proletariats Genoffen, empört über das Verhalten des Zentrums in Dortmund  , stammt. Daran ändert auch die Thatsache nichts, daß in einigen wo diese Partei offen ein Bündniß mit den nationalliberalen Stultur- ländlichen Wahlkreisen Süddeutschlands   die für unsere Partei abge­tämpfern gegen uns abschloß, im letzten Moment sich entschlossen, gebenen Stimmen nicht gewachsen oder vereinzelt sogar zurückgegangen dem Zentrum einen Dentzettel zu verabreichen. Eine Reihe rheinisch- find. Es ist dieser Stillstand resp. Rückgang wohl vor allem aus der westfälischer Wahlkreise, so besonders Bochum  , Duisburg   und Hamm   bei den letzten Wahlen stärker hervorgetretenen Bauernbewegung zu er fielen mun den Liberalen zu, während andernfalls bas Bentrum Hären. Der Bauernhofsbefizer, der selbst auf die Ausnügung fremder ficher auf sie rechnen konnte. In der Zentrumspresse tani es um Arbeitskraft angewiesen ist, findet, soweit er nicht blind der Parole dieser Vorgänge willen zu recht lebhaften Auseinandersetzungen, des Zentrums folgt, seine politische Vertretung im Bauernbund, der, wobei der Dortmunder   Unterhändler der Zentrumspartei  , Lamprecht zum Unterschied von der in Norddeutschland durch den Bund der Rensing, gerade teine Seide spann. Auch dieses Mal gelang es Landwirthe hervorgerufenen, von Junkern geleiteten Agrarbewegung Die erste offizielle Sundgebung unserer Partei zu den bevor einer ganzen Anzahl freifinniger Kandidaten, auf sozialdemokratischen einen mehr fleinbürgerlich- demokratischen Charakter trägt. stehenden Wahlen war ein Aufruf der früheren Reichstags- Fraktion Krücken bei den Stichwahlen in den Reichstag zu kommen, eine ländliche Arbeiter, Knecht, Häusler, Tagelöhner findet aber in der an die Parteigenossen und Wähler!" In dem Aufrufe, der die Unter- Silfe, für die von freijinniger Seite mur in ganz vereinzelten Streisen schriften sämmtlicher 48 Abgeordneten trug, heißt es, daß bei der Gegenleistung gewährt wurde. Wo dies aber, wenigstens theilweise,*) Nach einer Aufstellung, die wenige Wochen nach den Wahlen diesjährigen Reichstagswahl mehr auf dem Spiele stehe, als bei geschehen zu sein scheint, wie in den drei von uns neu eroberten von privater Seite veröffentlicht wurde und deren Ziffern, wenn irgend einer früheren Wahl; es wird dann auf die Gefahren hin- Lausißer Sereisen, war war es mehr Angst vor den Wollzöllen auch nicht als absolut genau, so doch als im ganzen richtig be­gewiesen, die dem allgemeinen gleichen direkten und geheimen Wahl- als die Abneigung gegen die politische Reaktion, was einen zeichnet werden können, vertheilt sich der sozialdemokratische Stimmen­recht drohen, das bei den Liberalen nur laue Freunde, bei den Theil der freisinnigen Wählerschaft bestimmte, bei der zuwachs in folgender Weise: Preußen etwa 200 000 Stimmen, das Sonfervativen einschließlich des Bundes der Landwirthe nur Stichwahl einen sozialdemokratischen Stimmzettel abzugeben. bon entfallen auf Ostpreußen   20 000, Berlin   4000, Brandenburg  offene und geheime Feinde hat". Weiter wies der Aufruf auf die Daß dort, wo die freisinnige Partei mit der sozialdemo- 35 000, Bommern   3000, Bezirk Breslau   7000, Bezirk Liegnig 18 000, Gefahren hin, die dem Koalitionsrecht und der Freizügigkeit der tratischen in Stichwahl stand, erstere sich aller der schoflen Kampf- Provinz Sachfen 25 000, Schleswig- Holstein   7000, Hannover   16000, Arbeiter drohen, erinnert an die Pläne zur Bermehrung des mittel bediente, deren Anwendung, wenn sie selbst darunter zu leiden Westfalen   14000, Hessen- Nassau   15 000, Rheinproving 12 000 und Landheeres und an die Milliarde, welche die Flotten- hat, sie sonst an den Kartellparteien so scharf tadelt, entspricht zu die 12 Wahlkreise, die dem neuen Agitationskomitee in Oberschlesien  schwärmerei und die unfruchtbare Kolonialpolitit die Steuer- sehr den alten Gewohnheiten des Freisinns, als daß es dieses Mal unterstellt waren, 20 000 Stimmen. In Bayern   wuchsen unsere zahler, d. h. bei unserem indirekten Steuersystem, die Kon- besonders hätte auffallen tönnen. Den Freifinnigen gelang es, in Stimmen um 12 000, in Sachsen   um 28 000, in Württemberg   um fumenten der Massenartikel kosten werde. Der Aufruf sprach Berlin   den zweiten und fünften Wahlkreis uns mit ganz gering- 20 000, in den beiden Mecklenburg   um 14 500, in Hessen- Darmstadt fich für eine stetige Handelspolitik aus, die auf dem Abschluß fügigen Majoritäten( 15 und 59 Stimmen) mit Hilfe der Stöcker- um 12 000, in Baden um 13 000, in Oldenburg   um 1500, in den von Tarif- oder Meistbegünstigungs- Verträgen mit allen in den garde und der Antisemiten wieder zu entreißen. Ob indeß der Frei- drei freien Städten um 18 000, in den Reichslanden um 4000 und modernen Berkehr einbezogenen Völkern beruht und in hohem Grade finn dieses Sieges froh werden wird, darüber wird in der Wahl- in den thüringischen Staaten und Anhalt um mehr als 20 000. Gin geeignet sei, den friedlichen Wettkampf der Völker auf allen Gebieten prüfungs- Kommission und im Plenum des Reichstags noch ein legtes fleines Minus weist die Stimmmabgabe für unsere Partei nur im Ser Kultur zu fördern". Wort gesprochen werden. Großherzogthum Braunschweig   auf.

Wie bereits erwähnt, hat sich vorstehende Eintheilung auch bei den diesmaligen Wahlen vollständig bewährt und ist es durch die felbe ermöglicht worden, die organisatorischen und agitatorischen Ar­beiten mit einer Intensivität durchzuführen, die niemals zu erreichen gewesen wäre, wenn die ganze Wahlattion von einem Zentralpunkt aus hätte geleitet werden sollen.

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