Partei- Nachrichten.
Erste Konferenz des Verbandes deutscher Arbeitsnachweiſe. werde man die Arbeiter nicht vom Zuge nach der Stadt abhalten
wollten aber feinen orbentlichen Lohn zahlen. Mit Belehrung An die Vertrauensmänner des Kreises Teltow Beeskow: München , 27. September 1898. Stokow- Charlottenburg. Der Unterzeichnete ersucht die Parteifönnen, denn sage man ihnen die Wahrheit, so müsse man ihnen Der Verband deutscher Arbeitsnachweise hielt heute hier seine sagen, daß es in der Stadt für sie besser ist. Auch von den genossen, die Versammlungen für die Berichterstattung vom Partei- erste Konferenz ab, hatte aber nicht nur seine Mitglieder dazu ein- Instruktionsstunden beim Militär verspreche er sich nichts, denn es tage, sowie die Wahl der Vertrauensmänner bis Sonntag, den 23. Oktober, geladen, sondern den weiten Kreis von den Personen und Körper- tönne vorkommen, daß ein Lieutenant sehr wenig von den länd= zu vollziehen. Während der Dauer des Parteitages sind dies- schaften, die sich für die Institution der gemeinnützigen, von den Ge- lichen Verhältnissen verstehe, selbst wenn er der Sohn eines Gutsbezügliche Anfragen an Quitt in Rigdorf, Pannierstraße 62, zu meinden ins Leben gerufenen Arbeitsnachweise interessiren. So war befizers ist. Schildere aber ein Unteroffizier den Leuten die Verrichten. W. Eberhardt, Kreisvertrauensmaun. denn der Saal des alten Münchener Nathhauses heute früh bei hältnisse auf dem Lande als rosig, so werde der Soldat sagen: Aus Kopenhagen wird uns geschrieben: Der Parteigenosse Eröffnung des Kongresses dicht gefüllt. Zu den Erschienenen zählten Herr Unteroffizier, warum sind Sie denn beim Militär geblieben Peter Holm ist, wie telegraphisch mitgetheilt wird, im Gefängniß auch eine Anzahl von Parteigenossen; so hatten die Gewerkschaften und nicht auf das Land zurückgekehrt? Und der Unteroffizier werde gestorben. Holm war 1848 als Sohn eines Instmanns geboren, er Münchens mehrere Vertreter, unter ihnen den Arbeitersekretär sagen müssen: Weil es mir als Unteroffizier besser gefällt, wie als lernte das Schneiderhandwerk und kam 1871 als Gefelle nach Kopen- Johannes Timm entsandt; auch aus Frankfurt a. M. war ein Ochsenknecht.( Heiterkeit.) Er meine, die Arbeitsnachweise könnten in hagen . Er war einer der Ersten und Begeistertsten, die sich der von sozialdemokratischer Delegirter in der Person des Mitgliedes der der beregten Frage sehr wenig thun und den Landwirthen nur Pio hervorgerufenen sozialistischen Bewegung anschlossen. Nach Aufsichtskommission des Arbeitsnachweises Ernst Dominé an fagen : Bezahlt, dann werdet ihr auch Arbeiter bekommen! Bio's Verhaftung 1872 und der Aufhebung der Internationale" wesend. Von den sonstigen Gästen seien Professor Lujo Grendte, Vertreter der brandenburgischen Landwirthschaftswar er besonders thätig für Begründung von Fachvereinen. Als 1876 Brentano und der ehemalige Handelsminister Freiherr von tammer, empfahl, die Arbeiter durch Gewährung eines kleinen Eigeneine neue sozialdemokratische Partei gegründet wurde, war er unter Berlepsch genannt. thums an die Scholle zu fesseln, ihnen auch ein bischen Selbstden ersten Leitern derselben. 1879 ließ er sich als Schneidermeister nieder, Den Vorsitz führte der Vorsitzende des Berliner Zentral- Arbeits- verwaltung einzuräumen. um sich die nöthige selbständige Stellung zu schaffen. Seit dem Jahre nachweises Dr. jur. Richard Freund. Er betonte die Nüglichkeit Schirmer, Vertreter der katholischen Arbeiter Münchens , 1884 vertrat er den fünften Wahlkreis Kopenhagens im Parlament. des unparteiischen Charakters der Arbeitsnachweise, der unbedingt forderte höhere Löhne und bessere Behandlung für die Landarbeiter. Er war ein ausgezeichneter Redner und Agitator. Agitator. Tiefe gewahrt bleiben müsse, sowohl den Unternehmern wie den Arbeitern Mit der Bevorzugung der einheimischen Arbeiter bei der ArbeitsTrauer rief es unter den Parteigenossen hervor, als er durch sein gegenüber, und schloß seine Ausführungen mit einem ausdrücklichen vermittelung sei er einverstanden. zweideutiges Verhältniß zu den Geschäften der Kopenhagener Protest gegen den neulichen Beschluß der von dem Hamburger Raith aus München , Delegirter des Gewerkschaftsvereins, Kommunalverwaltung zum ersten Male ihr Vertrauen getäuscht hatte. Arbeitgeberverband angeregten Arbeitsnachweis- Konferenz in Leipzig , sprach sich gegen diese Bevorzugung aus, denn was ſei„ einheimisch?" Nun aber, nachdem er im Gefängniß gestorben ist, ehe noch das Gericht wonach der Arbeitsnachweis allein in den Händen der Unternehmer Gar viele Arbeiter könnten das Heimathsrecht in den Städten nach seinen Spruch gefällt hat und es ist mehr als zweifelhaft, ob er über- ruhen soll. 20jähriger Anwesenheit nicht erwerben, weil es zu theuer sei. Er haupt verurtheilt werden könnte! nun wird die Partei, für die er Der erste Punkt der Tagesordnung: Geschäftliche Mittheilungen, verlange volle Koalitionsfreiheit für die ländlichen Arbeiter, dann so viele Jahre gearbeitet und gekämpft hat, ihm ein würdiges Be- wurde einer am folgenden Tage zusammentretenden Versammlung, würden sie aus sich heraus schon zu besseren Lohnbedingungen gräbniß bereiten. Sein Leichnam, der am Dienstag Abend von der an der nur Verbandsmitglieder theilnehmen, vorbehalten. tommen. Der landwirthschaftliche Großbetrieb habe sich sozusagen Gefängnißverwaltung ausgeliefert wurde, wird Sonntag, den 2. Ot- Bum zweiten Punkt der Tagesordnung:" Was können schon zum industriellen Betriebe entwickelt. Den neuen Berhälttober, bestattet werden. Es find große Vorbereitungen zu einer die Arbeitsnachweise dazu beitragen, der Land- nissen müsse Rechnung getragen werden. Der Arbeiter habe aber Trauerdemonstration getroffen. wirthschaft Arbeitskräfte zu erhalten und zuzu kein Koalitionsrecht, dafür besize der Arbeitgeber sogar noch das führen?" sprachen zunächst drei Referenten. Züchtigungsrecht. So lange solche Zustände herrschten, dürfe man fich nicht wundern, wenn der Arbeiter nach der Stadt gehe, wo er sich als freier Mensch fühle. Damit war dieser Punkt erledigt.
-
Holm ist im Gefängniß einer Lungenentzündung erlegen. Die gesammte dänische Presse ohne Unterschied der Parteistellung tadelt Der erste Referent, Rath Dr. Neumann aus Hamburg , hielt die Justizbehörden, daß sie ihn ins Gefängniß warfen, obwohl es, ein Referat, das unsere Junker jedenfalls mit Begeisterung angehört wie schon gesagt, mehr als zweifelhaft war, ob die Art feines Ver- hätten. Er stellte es sozusagen als die Hauptaufgabe der städtischen gebens in das Gebiet des Strafrechts falle. Das Blatt„ Sjöben- Arbeitsnachweise hin, die Noth an landwirthschaftlichen Arbeitern Des weiteren unterhielt man sich über Arbeitsnachweis havn" schreibt in seinem Nekrolog:" Das Ergebniß der langen Haft beseitigen zu helfen. Er bestritt eigentlich, daß es den Arbeitern statist it. Referenten waren Dr. Bleicher aus Frankfurt a. M. ist für uns der schlagendste Beweis für die Thatsache, daß unsere auf dem Lande schlechter gehe als in den Städten, meinte, die und Jastrow aus Berlin . Beide hoben die hohe Bedeutung einer Rechtspflege in einer standalösen Verfassung sich befindet." Wohnungen auf dem Lande seien im Gegentheil besser als die guten Statistik des Arbeitsmarktes für alle Interessenten hervor und Der deutschen Sozialdemokratie hat Peter Holm im Jahre 1888 Schlafstellen in der Stadt. Als Hauptursache des Abzugs der ersuchten um Erleichterung der statistischen Aufnahmen durch die einen sehr wichtigen Dienst geleistet, indem er zum Zustandekommen Arbeiter vom Lande nach der Stadt führte er den Aufschwung der Arbeitsnachweise bei der Geschäftsführung. und Gelingen des Kopenhagener Parteitages hervorragend mit bei- Industrie und den Niedergang der Landwirthschaft an. Ginge es Stadtrath Berghauß aus Köln nahm in der Diskussion Getrug. Wie die dänische Bruderpartei, so begleitet auch die Sozial- der Landwirthschaft besser, so werde sie ihren Arbeitern auch mehr legenheit, noch einmal gegen die Aeußerung des Arbeitgeber- Ver= demokratie Deutschlands das tragische Ende des hochbegabten Mannes bieten. Es müßten also politische Maßnahmen getroffen bandes zu gunsten der Arbeitgebernachweise zu protestiren. Die mit aufrichtigem Bedauern. werden, welche der Landwirthschaft einen Aufschwung zu Herren, die da in Leipzig zusammengekommen, seien Vertreter der verleihen geeignet sind. Er berief sich dabei auf den Großindustriellen gewefen. Trotzdem hätten sie auch im Namen der Fürsten Bismarck, herren gesagt habe, sie sollten stets bedenken, daß Handel und ſizender er, Redner, sei, stünden aber nicht auf ihrem Standpunkt. einmal den Hamburger Handels- des Kleingewerbes gesprochen. Die Gewerbevereine, deren VorIndustrie ohne eine gesunde Landwirthschaft nicht zur Blüthe ge- Er bedauere, daß die Herren Großindustriellen den gefunden Auflangen können. Seine Ansichten legte er in folgenden Thesen wuchs der gemeinnüßigen Arbeitsnachweise gehemmt und gefährdet hätten. Die Hinzuziehung der Arbeiter habe sich überall trefflich Es empfiehlt sich: bewährt. Er möchte in Köln von den neun Arbeitern in der Werwaltung des Arbeitsnachweises keinen einzigen missen.
-
Polizeiliches, Gerichtliches 2c.
nieder:
Zu der überaus harten Verurtheilung des polnischen Kolporteurs Dylong aus Königshütte durch das Landgericht in Beuthen wird uns geschrieben: Dylong war angeklagt wegen Vergehens gegen § 131 Str.-G.-B., begangen durch die Verbreitung eines an das polnische Volt gerichteten Wahlflugblattes, desselben Flugblattes, weswegen Morawski in Posen zu 300 M. Geldstrafe verurtheilt wurde. Gegen Dylong wurde unter Ausschluß der 1. Die Vermittelung von Arbeitskräften für die Landwirthschaft Oeffentlichkeit verhandelt, das Urtheil lautete auf, wie schon dies schon geschehen ist, weiter auszugestalten. Für landwirthschaft- bei der Arbeitsvermittelung. Der Referent Geh. Oberin den Geschäftskreie der Arbeitsnachweise aufzunehmen und soweit Der nächste Punkt betraf die Frage der Gebührenfreiheit mitgetheilt, anderthalb Jahr Gefängniß! In der mündmitgetheilt, anderthalb Jahr Gefängniß! In der mündliche Arbeiten sind vorzugsweise vom Lande zugezogene, gelernte finanzrath Fuchs aus Karlsruhe trat warm für die Gebührenlichen Urtheilsbegründung wurde hervorgehoben, daß durch das Flugblatt das Parlament, die Minister und die Steuerbehörden beleidigt landwirthschaftliche Arbeiter auszuwählen. Zu vorübergehender freiheit ein und auch in der Diskussion wurde dieselbe befürwortet, seien; dem Parlament sei vorgeworfen, daß es nur für die Wohl- Thätigkeit auf dem Lande können unter besonderen Verhältnissen ausgeschlossen sei die Erhebung von Gebühren jedenfalls für die Arbeiter. habenden arbeite, den Ministern und den Steuerbehörden, daß sie auch städtische, ungelernte Arbeiter verwandt werden. Da die Zeit des Festessens gekommen war, fielen die weiteren ihre Pflicht nicht erfüllten. Dylong's Handlungsweise sei gemeinPunkte der Tagesordnung unter den Tisch. gefährlich, seine Heßereien würden zu Szenen führen, wie sie jüngst in Genf erlebt worden seien. Wegen Fluchtverdachts wurde Dylong sofort verhaftet.
Boziales.
2. Bei der Vergebung von Arbeit in den Städten die Einheimischen vor zuziehenden grundsäglich zu bevorzugen.
gebung die Ueberfüllung des Arbeitsmarktes in einzelnen Gewerben 3. Der Presse, insbesondere den Lokalblättern der näheren Umrechtzeitig mitzutheilen, um übermäßigen Zuzug einzuschränken. 4. Zur Ausgestaltung der landwirthschaftlichen Vermittelung eine Verbindung mit den Behörden, landwirthschaftlichen Vereinen und Arbeitsnachweisstellen der näheren Umgegend anzustreben."
Sturm aus München bedauerte das im Namen sämmtlicher etwas mehr und dem Vergnügen etwas weniger Zeit widmen. Mitglieder der Gewerkschaften. Man möge in Zukunft den Arbeiten
Der Vorsitzende versprach, dieser Anregung im nächsten Jahre. zu folgen, und schloß mit den üblichen Dankesworten den Kongreß.
Kampf um das Koalitionsrecht!
Protestversammlungen..
Der zweite Referent Bürgermeister Thoma aus Freiburg im Breisgau stellte als Grund für den Arbeitermangel auf dem Lande die Thatsache fest, daß in der Stadt bessere Löhne gezahlt werden. So lange der Bauer seine eigenen Söhne und Töchter Massenversammlung verboten worden war, fünf Versammlungen in Die Arbeiter Leipzigs hielten, nachdem die Stötteriter in der Stadt dauernde Arbeit suchen laffe und sich während verschiedenen Stadttheilen ab, die insgesammt von etwa 8000 Perder Saison mit ein paar Arbeitern, die er auf Beit engagire, sonen besucht waren. In allen Versammlungen wurde einstimmig behelfe, weil er materiell besser dabei fährt, so lange folgende Resolution angenommen; werde dieser Arbeitermangel bestehen. Die Arbeitsnachweise könnten wenig dagegen thun, denn beanspruche ein ländlicher Arbeiter die schluß der Millionen von Landarbeitern, ist nur ein fümmerliches " Das heutige Koalitionsrecht, schon eingeengt durch den AusVermittelung des Nachweises, so tönne er nicht abgewiesen werden. Bugeständniß an die wohlbegründeten Ansprüche der Arbeiterklasse Höchstens von gewissenhafter Aufklärung und Belehrung verspreche auf gesegliche Gleichberechtigung. er sich einen wenn auch kleinen Nutzen.
M
• Die Steigerung der Bergarbeiterföhne seit 1895 ist eine Thatsache, die von der Sozialdemokratie schon lange konstatirt wurde, bebor die Berliner Politischen Nachrichten" des Herrn Schweinburg darauf aufmerksam machten. Es ist richtig, daß die gesammte Lohnsumme für den Oberbergamtsbezirk Dortmund , in dessen Kohlenzechen rund 171 000 Mann beschäftigt werden, im Jahre 1897 annähernd 193 Millionen Mark betragen hat. Aus dieser Thatsache schließt die genannte Zeitungskorrespondenz, daß die Arbeiter an der guten Konjunktur reichen Antheil genommen haben, daß sie also an Sem Fortbestand einer guten Konjunktur genau so interessirt seien wie die Arbeitgeber. Es bestehe fein Interessengegensatz zwischen Unternehmern und Arbeitern, vielmehr die vollständigste Harmonie der Interessen. Nun ist es ebenfalls eine alte Sache, die uns Herr Schweinburg Der dritte Referent war der Vertreter der Landwirthschaftsnicht zu lehren braucht, daß in Zeiten guter Konjunktur die Arbeits- fammer für die Provinz Sachsen , Assessor Dr. Treuter Halle. Töhne steigen müssen. Wer die Bewegungen des Arbeitsmarktes im Dieser versprach sich nur von Arbeitsnachweisen unter fachmännischer Dortmunder Kohlenrevier im vorigen Jahre verfolgt hat, der weiß, Leitung Nußen für die Landwirthschaft. Sollten also die städtischen daß die Nachfrage derartig stark war, daß nur durch ein erhebliches Nachweise ersprießlich für das Land arbeiten, so müßte in ihnen ein Anziehen der Löhne die nothwendige Arbeiterzahl herbeigezogen landwirthschaftlicher Sachverständiger sizen. Die Landwirthschaftswerden konnte. Der Gegensas zwischen Arbeitern und unter fammern hätten eigene Arbeitsnachweise errichtet, mit denen nehmern liegt vielmehr darin, daß die Arbeiter mit sie ganz zufrieden seien, die aber nur von Arbeitgebern geleitet der Art und Weise, wie die Geschäftserträgnisse zwischen würden. Immerhin wolle er eine Verbindung dieser landwirthKapitalisten und Arbeitern vertheilt werden, nicht zufrieden schaftlichen mit den städtischen Arbeitsnachweisen nicht von der fein können. Ohne hier auf längere Auseinandersetzungen einzu- Hand weisen. gehen, behaupten wir, daß gerade im Kohlenbergbau die Arbeiter Die Freunde des Herrn Naumann wollen mun dessen Thesen noch lange nicht in dem Grade an dem Steigen der Konjunktur in Form einer Resolution von dem Kongreß zum Beschluß erhoben betheiligt waren, wie es wirthschaftlich und selbst ohne Schädigung wissen. Auf Wunsch des Vorsitzenden und des Herrn v. Berlepsch, der Interessen der Kapitalisten möglich gewesen wäre. Gerade über der auf die Zufälligkeit der Zusammensetzung des Kongresses hinden Vertheilungsmodus des Geschäftsertrages wird immer ein be- ties, unterblieb aber eine Abstimmung. Der Ausschuß des Verrechtigter Anlaß zu Meinungsverschiedenheiten gegeben sein, bei bandes der Arbeitsnachweise wird die Thesen als Anregungen bedenen ernste Konflikte und soziale Kämpfe nicht ausgeschlossen find. trachten und sie bei Gelegenheit prüfen. Wenn im übrigen die B. P. N." wieder einmal davon reden, daß die sogenannten Führer der Arbeiter diese in wirthschaftliche Kämpfe hineinheßten", so möchten wir doch im vorliegenden Falle die Frage beantwortet wissert, wo und von wem die Bergarbeiter in den letzten drei Jahren zu einem Ausstand angereizt worden sind? Gerade der Umstand, daß die Bergarbeiterlöhne in einer für die Arbeiter verhältnißmäßig annehmbaren Progression gestiegen sind, hat dazu mitgewirkt, daß ein Streif nicht nöthig wurde.
#
Die Diskussion gestaltete sich recht lebhaft. Beigeordneter Dr. Kayser aus Worms verwarf jedes Mittel, das über die Natur der Arbeitsnachweise hinausgehe. wieder aufs Land zurückzugehen, vertrage sich nicht mit der Natur Schon des Zureden, eines Arbeitsnachweises. Die Bevorzugung Einheimischer werde an dem Widerstand des Unternehmerthums scheitern, das einen möglichst großen Arbeitsmarkt haben wolle.
Mit der
In den Lohnkampf greifen jetzt schon die mit großen Vollmachten ausgerüsteten Verwaltungsbehörden ein, und die Rechtsprechung in dem Kampfe zwischen Kapital und Arbeit verschärft sich von Jahr zu Jahr.
Interesse des sozialen Fortschritts. Ein wirkliches, freies Koalitionsrecht ist eine Nothwendigkeit im werden, daß die ungeheuerlichsten Pläne zur Verschlechterung des jetzigen Um so thatfräftigerer Einspruch muß darum dagegen erhoben so färglichen Koalitionsrechtes angekündigt werden. Diese Pläne bezwecken die Entrechtung des werkthätigen Volkes, die Errichtung einer industriellen Hörigkeit, die das werkthätige Bolt wehrlos den Feudalherren der Industrie ausliefert. Sie bedeuten die Zerstörung der Gewerkschaften, dieser Pioniere der Gesittung, der Aufklärung, der materiellen Hebung der Arbeiterschaft.
die zum Streit anreizen", d. h. die bürgerliche Ehrlosigkeit, die Zur Entrechtung tritt die Aechtung, die Zuchthausstrafe für die, Schmach und der Ruin für den Kampf um Besserung des Arbeiterloses, um höhere Löhne, um kürzere Arbeitszeit, um gute Arbeitsbedingungen.
Großkapitalismus das werkthätige Volf gemacht werden. Der EhrenEhrlos, rechtlos, machtlos soll zum Nutzen des selbstherrlichen mann, der für seine Kameraden wirft, soll ins Zuchthaus wandern. hebt die Versammlung den schärfsten Protest. Gegen diesen Anschlag auf ein höchstes Gut des Proletariats erwirkliches Koalitionsrecht, das, frei von lästigen Einschränkungen, den Sie fordert ein Arbeitervereinigungen das gleiche Recht giebt wie heute schon den Arbeitgeberverbänden, ungestört für ihre Interessen zu wirken, und das auch die Landarbeiter mitumfaßt.
Preußische Landtagswahlen.
Dr. Mar Hirsch aus Berlin trat für Beibehaltung der von Endlich aber wäre es besser, wenn die B. P. N." den Mund nicht den Arbeitern gegründeten Arbeitsnachweise ein, namentlich für geso voll nähmen. Sie fabuliren da von 52 Millionen Mark, die im lernte Arbeiter seien diese unentbehrlich, sein Jdeal wären solche Jahre 1897 an die Arbeiter mehr gezahlt worden sind als im Arbeitsnachweise, die von Unternehmern und Arbeitern gemeinsam brutalen Unternehmerschutz bringt, verpflichtet sich die Versammlung, Gegen die Zuchthaus- Vorlage, die den Arbeitertrug, den nadten; Jahre 1895. Was macht aber diese Summe auf die 170 000 Ar- geleitet werden. Nur die in Deutschland obwaltenden beiter? Im Jahre genau ganze 160 M. Das ist ja nun schon hältnisse hätten das Ver- mit allen Witteln und aller Energie anzufämpfen, die große Bedürfniß nach den städtischen Ar- Masse der Arbeiter vor für Arbeiterverhältnisse der drohenden Gefahr zu warnen eine sehr nennenswerthe Bulage, beitsvermittelungs- Aemtern wachgerufen. Bedingung für aber sie kann sich noch lange nicht messen mit den Wertherhöhungen Beseitigung die und die Arbeiterorganisationen durch Masseneintritt zu stügen und des Abzuges der der Arbeiter bom Lande nach zu stärken. und Dividendenerträgnissen, die die Kapitalisten im Berg der Stadt sei, daß auf auf dem Lande Löhne bau die letzten paar Jahre profitirt haben. Um nur ein leitendes würden, mit denen der Arbeiter egistiren könne. gezahlt Hoch das Koalitionsrecht, nieder die Zuchthaus- Vorlage!" Papier für viele anzuführen, so stiegen die Aftien von Kontordia- Erhöhung des Lohnes steige die Arbeitsleistung, es sei also garnicht am Main , Erlangen , Worms , Bayreuth , Karlsruhe , Weiter wurden Protestversammlungen abgehalten in Höchst Bergbau von 136 im Jahre 1895 auf jett 254, d. H. der Werth der wahr, daß die Landwirthe nicht höhere Löhne zahlen können. Der Düsseldorf . einzelnen Aktien ist um fast das doppelte gewachsen und die Dividende Staat tönne vielleicht insofern etwas thun, als er die Arbeiter aus hat sich sogar annähernd verdreifacht. Sie stieg von 71/2 im absterbenden Gewerben, wie der Handweberei, wo ein Lohn von Jahre 1895 auf 13 im Jahre 1896 und auf 19 im Jahre 1897. Hat nur 6 M. die Regel sei, der Landwirthschaft zuführe. der Lohn der Arbeiter seit 1895 etwa um 10-15 pet. zugenommen, Freiherr v. Cetto, Vertreter der bayerischen Landwirthschafts. so hat der Gewinn der Kapitalisten um 100 und 150 pCt. zn fammer, vertrat die Ansicht, daß die Zustände auf dem Lande gar des Abgeordnetenhauses hat nunmehr ebenfalls einen WahlDie konservative Parteileitung genommen. Das ist ein kleiner Unterschied, der zeigt, wie heutzutage nicht schlechter seien, als in den Städten. Auf dem Lande gäbe es aufruf veröffentlicht. Derselbe weist den üblichen patriotischen " getheilt" wird. Und eben gegen diesen unbilligen Vertheilungs teinen Arbeiter, der friere und hungere. Aber der Geist der" Unbot Phrasenschwulst auf und stellt im übrigen hauptsächlich folgende Gefichtsmodus richtet sich die Gegnerschaft der Arbeiter. mäßigkeit" sei unter die Leute gefahren. Die Vergnügungssucht" punkte auf: Kräftigerer handelspolitischer Schuß der nationalen Arbeit Es darf auch nicht vergessen werden, daß seit 1895 die Lebens- sei zu groß. Hier erwachse dem Klerus eine dankbare Aufgabe, den( d. h. neue größere und kleinere Liebesgaben für das konservative mittet sich in einer Weise vertheuert haben, die den Lohnzuwachs ländlichen Arbeiter vor den Lockungen der Sünde in den großen Junkerthum); Beschränkung der Großbazare zu gunsten des Kleinbis zu einem hohen Grade absorbiren. Es wuchs nach Essener Städten zu bewahren. Notirung der Weizenpreis pro 100 kilo von 14,87 m. auf 19,87 M., gewerbes( aber nicht Beschränkung der Latifundien zu gunsten der Profeffor Böscher, Vertreter der Sachsen- Stiftung, ging von Landarbeiter); Sparsamteit in der Eisenbahn Verwaltung, Norder Roggenpreis von 12,37 M. auf 14,81 m. Es stiegen ferner die dem gewiß richtigen Gesichtspunkte aus, daß der Militarismus mirung von Personen- und Gütertarifen nicht ohne haushälterische Kartoffelpreise, die Preise für Nind-, Hammel- und hauptsächlich für nicht nur vorübergehend, sondern dauernd der Landwirth, Berücksichtigung der Staatseinnahmen( d. h. hohe Eisenbahn- Fahrt Schweinefleisch. Nach alledem ergiebt sich, daß die Lohnerhöhung schaft die besten der Arbeitskräfte entziehe. Er preise sollen die Landproletarier hindern, dem junkerlichen Paradies für den einzelnen Arbeiter keine derartige gewesen ist, daß er seine verlangte aber, wie es folgerichtig gewesen wäre, nicht die Abrüstung, den Rücken zu drehen). In bezug auf die arbeitenden Klassen sagt. Lebenshaltung wesentlich verbessern oder gar Ersparnisse machen sondern glaubte, daß schon viel geholfen wäre, wenn Lieutenants der Aufruf nur folgendes: Tonnte, wie ihm von bürgerlicher Seite etwa zugemuthet wird. Die und Unteroffiziere in der Instruktionsstunde den Mannschaften die 52 Millionen Mark können also wenig imponiren, wenn man sie Segnungen des Landlebens vor Augen führten. ihres progigen Gewandes, das ihnen Herr Schweinburg umgeworfen, Dominé aus Frankfurt führte aus: Bescheidenheit sei hat, entfleidet teine Eigenschaft unserer Landwirthe. Sie klagten über Leutenoth,
=
Auch im Landtage wird die konservative Partei das Wohl der arbeitenden Klassen im Rahmen der bestehenden Staatsordnung und unter der gebotenen Berücksichtigung der Interessen der Arbeits geber fördern."