10. Mai 1924.
Ein nationaler Konflift in der Vorläufiges Ergebnis unserer Werbeaktion.
Ein schöner Erfolg: bisher 5600, voraussichtliches Gesamtergebnis 10.000 neue Mitglieder.
Seite 8.
Reichenberger fommunistischen Textilarbeiter nacy der Pfeife des Herrn Hais zu tanzen haben.
Die Kommunisten werden natürlich weiter fortfahren, der Union der Textilarbeiter wie den anderen im Deutschen Gewerkschaftsbund organis sierten Verbänden Nationalismus vorzuiverfen. Der dumme Redakteur und der fluge Seger.
Ein beliebtes kommunistisches Schlagwort gegenüber den im deutschen Gewerkschaftsbund vereinigten Verbänden ist die Be- Am 4. Mai wurde die von unserer Partei| eines unserer größten und stärksten Streisgebiete hauptung, daß diese Verbände separatistisch und veranstaltete Aktion zur Werbung neuer Partei- noch fehlt, da iweiter auch aus anderen für die zu wenig international seien, während die Som- mitglieder abgeschlossen. Noch liegt uns nicht der Partei wichtigen Kreisorganisationen noch die munisten von sich behaupten, daß sie den Inter- Bericht über den Erfolg der Aktion aus allen Or Ziffern über den Erfolg der Werbeaktion in nationalismus in Gewerkschaft und Partei rei- ganisationen vor, aber die bisher eingelangten vielen Bezirken fehlen, fönnen wir heute wohl Der Vorwärts" in Reichenberg entlichkeit aussieht, lehren die Verhältnisse in den ſtellen, daß die Werbeaktion mit einem die Partei in ihrem gesamten Organisations land. Nehmt es uns ja nicht übel, fleht er, wenn bungslos verwirklicht haben. Wie dies in Wirt Berichte und Zahlen genügen bereits, um festzu schon mit ziemlicher Sicherheit annehmen, daß schuldigt sich weiter jeden Tag bei seinen Lesern wegen des kommunistischen Sieges in Deutsch Tommunistischen Textilarbeiterorganisationen. Schon vollen Erfolge durchgeführt wurde. Die gebiet durch die Werbeaftion 10.000 neuer die Arbeiter, auch die kommunistischen, von diedie Tatsache, daß es eine deutsche und tsche untenstehenden Ziffern beziehen sich nur auf 34 Mitglieder, 10.000 neuer Kämpfer die Arbeiter, auch die kommunistischen, von diechische kommunistische Text..arbeiterorganisation von insgesamt 82 Bezirksorganisationen, in denen gewonnen hat. sem Sieg und von den 62 Mandaten nichts, aber gibt, zeigt, daß die Schwierigkeiten, vor denen die die Werbeaktion durchgeführt wurde; noch aus Die Ziffern der nachfolgenden Statistik sind gar nichts haben werden... Ein saures Stüd Arbeiterbewegung in der schechoslowakei steht, 18 Bezirken chen die Berichte und die Zahlen so zu verstehen: Die erste Ziffer nennt die Zahl Arbeit für den Vorwärts" Redakteur, seinen Leauch den Kommunisten nicht erspart bleiben. Wie aus. Der Erfolg der Werbeaktion in der grö jener Bezirfe, aus welchen in der betreffenden sern folgendes begreiflich machen zu müssen: der wir sofort an der Hand kommunistischer Behaup Beren Hälfte unserer Bezirksorganisationen kommt reisorganisation bereits das zahlenmäßige Er Unterschied zwischen sozialdemokratischen und tungen selbst nachweisen werden, sind die beiden also in der nachfolgenden Zusammenstellung noch gebnis der Werbeaktion vorliegt, die zweite Ziffer kommunistischen Wahlfiegen besteht eben darin, Organisationen im heftigsten Kampf miteinander nicht zum Ausdruck, die allein aber schon einen nennt die Zahl jener Bezirke, aus welchen inner- daß die Sozialdemokraten immer ihre begriffen. Während die dem deutschen Gewerk- durch die Werbeaktion herbeigeführten 3u- halb dieser Kreisorganisation der Bericht noch Siege für die Arbeiterschaft auszunüßen schaftsbund angeschlossene Union der Textilarbe: wachs von 5636 Parteimitgliedern aussteht. Die dritte Ziffer nennt den bisher fest trachten, während wir se ommunisten" da ter mit dem tschechischen Brünner Verband schon nachweist. Da in der Aufstellung, die wir vorgestellten Zuwachs an Mitgliedern in den ein mit feiner Wimper zuden.„ Uns kommt es in ervor längerer Zeit einen Ausschuß als Ueberbau läufig veröffentlichen, unter anderem Karlsbad , zelnen Streisorganisationen. ster Linie auf ganz andere Siege an", 15 oder gebildet hat, welcher von Fall zu Fall einberufen 62 Mandate darauf legen wir gar keinen wird, damit in den verschiedensten aftuellen Fra Wert. Wir sind so und so die gleichen- gen gemeinsam vorgegangen wird, was ein vollNichtskönner. Bei uns Kommunisten werden die ständig harmonisches Zusammenarbeiten beider Arbeiter nicht einmal mit parlamentari Verbände zur Folge hatte, steht es mit den inter schem retinismus gefüttert.( Welch' nationalen Beziehungen der beiden kommunistiherrliches, geistreiches Bild!) Wir Kommunisten schen Verbände viel schlechter. ,, überschäßen" parlamentarische Siege" nicht, meint der Vorwärts"-Redakteur, die aufhorchenden kommunistischen Arbeiter so die neue Weisheit lehrend, daß ein Wahlsieg ein parlamentarischer Sieg ist. Der Setzer dieser ,, Vorwärts" Notiz aber scheint troß diefes banebüchenen Blödsinns doch von der Richtigteii der Gedanken seines Redakteurs überzeugt zu sein und darum tat er der sozialdemokratischen Breffe noch) aus eigenem einen besonderen Schimpf an, indent er folgenden Satz derselben Notiz auch mit zum Drud beförderte:
Kreis Aussig Bodenbach
"
"
Eger
Grulich
.
Mies
"
"
"
.
"
"
Teplit
Trautenau
"
"
"
Warnsdorf
1 Bezirk
"
6
( 2)
379 Mitglieder 503 1243
"
147
142
61
103
138
2095
200
365
1
"
( 2)
259
34 Bezirke( 43)
"
5636 Mitglieder
Nach der Abspaltung der Kommunisten von ber Union der Textilarbeiter ist ein eigener fontmunistischer Verband, die sogenannte Settion der Textilarbeiter entstanden, während ein Teil der aus den tschechischen Verbänden ausgetretenen Mitglieder sich dem allgewerkschaftlichen Verband in Prag , der aus dem Verband der chemischen Arbeiter hervorgegangen ist, angeschloffen hat. Die Sektion hat sich nun bemüht, eine Reihe von kommunistischen Textilarbeiter gruppen im tschechischen Gebiet für sich zu ge vinnen und tatsächlich sind die Ortsgruppen Křeschitz und Königinhof der Sektion in Reichenberg beigetreten. In ihrem Bericht an den Ver- Der verzeichnete vorläufige und nach dieser fühlt, unsere Werbeaktion ihrerseits mit einem bandsing in Neustadt an der Tafelfichte, der un- Statistik mutmaßliche Gesamterfolg unferer Leitartikel einzubegleiten, der die sichere Erfolglängst stattgefunden hat, sagt die Seftion selbst Werbeaktion erfüllt uns mit stolzer Genuglosigkeit unferes Werbens im Vorhinein damit zu tuung. In der Zeit der Wirtschaftskrise und begründen versuchte, daß die deutsche Sozialdemo„ Unsere Sektionsleitung betrachtete es als Arbeitslosigkeit, in diefen Zeiten allgemeiner poli fratic frevelhafter Weise nicht jene politische Haleine glatte Selbstverständlichkeit, daß die revolutischer und ökonomischer Reaktion ist es der so tung einnehme, wie sie der„ Československa Reputionären Textilarbeiter, die aus dem Brünner zialdemokratischen Partei gelungen, mit einem blika" genehmi wäre. Das treffliche Blatt und Textilarbeiterverbande ausgeschlossen wurden, un- Schlage viele tausende neuer Strei- auch alle anderen, die dem Marxismus und der serer Sektion als Mitglieder veitraten. ter zu werben. Diese Tatsache beweist neuerdings Sozialdemokratie jeden Tag eine neue Leichen In einer Sitzung der Sektionsleitung in die unerschütterliche Werbetraft der fadel anzünden, werden wohl über Umstand, nicht, daß man uns anderer Leute Eier in die Reichenberg am 2. September 1922 wurde auch sozialdemokratischen Partei. Zu Be- daß unsere Partei nicht nur nicht stirbt, sondern Schuhe schiebt.„ Kommunistische Eiertänze"- beschlossen, daß ein Sekretär der Sektion mit Naginn unserer Werbeaktion hat die bürgerliche daß sich ihr Tausende neuer Kämpfer anschließen, der Vorwärts" felber hat in allerdings unfreihat u de baß ment Proße nach Prag zu übersiedeln habe, um Presse, die deutsche wie die tschechische, es für gut ein wenig verdußt sein. Wir aber wollen weiter willigem Sumor das Wort geprägt, das die Stel dort ein Zentralsekretariat eines internationalen befunden, Geringschäßigkeit und Ungläubigkeit werben und dafür sorgen, daß sich den taulungnahme der Kommunisten zu ihrem deutschen Textilarbeiterverbandes einzurichten. Das aber gegenüber unserer Werbeaktion an den Tag zu le- senden Kämpfern neue tausende zu paßte durchaus nicht dem Leiter des allgewerk gen. So hat beispielsweise die offiziöse„ Cesto- gesellen! schaftlichen Verbandes Sais, der selbst die Textil- lobensta Republika" sich bemüßigt gearbeiter für seinen Verband gewinnen wollte. Der angeführte Bericht sagt darüber:
darüber:
So wurde die im Werden begriffene rote
das in dem Bericht mit außerordentlicher Schärfe dem allgewerkschaftlichen Verband gegenüber aus:
=
uns Vernichteten noch übrig geblieben ist, gegen Wir verwahren uns mit aller Energie, die den Bortours des Eiertanzes überhaupt. daß wir gar tommunistische Eiertänze aufführen, ist eine Beleidigung, die nur mit Blut abzuwaschen ist. Wir lassen uns auf keinen Fall mit fremden Eiertänzen füttern und dulden wie würde doch hier der Vorwärts" sagen?
"
Wahlsieg fennzeichnet. In der peinlichsten Ber legenheit, nicht zu wissen, was sie mit dem Sieg und dem Schod Mandate anfangen sollen, führen sie den komischesten( so soll's doch wohl heißen?) Giertanz auf, den man sich vorstellen kann.
Arbeiterfeind Schollich.
Die Streitfrage ist, wie zum Schlusse betont sei, nicht dic, ob wir uns mit den tschechischen Jüngst hat im Abgeordnetenhause der Bür Textilarbeitern vereinigen wollen, sondern die germeister von Neutitschein und„ Volfs" vertreter Frage steht so, ob die Textilarbeiter die ganzen Dr. Schollich einen Antrag auf Abschaffung Machtbefugnisse über ihre eigene Bewegung aus des Achtstundentages für einen Teil der Arbeiter ihren Händen geben und einer gewerkschaftlichen schaft unterstützt. Dieses Verhalten Schollichs, Zentralstelle einhändigen wollen. der in der Neutitscheiner Stadtvertretung anläß lich der Voranschlagsdebatte sein, soziales" Emp finden rühmte und ob des Vorwurfes, ein Feind
Hatte sich unsere Sektionsleitung mit dem wurde beschlossen, den Vorstand der Sektion zu Ausbau unserer Organisation zu einer internatio- erweitern und vier tschechische Genossen aus Böh nalen Gewerkschaft beschäftigt, so wurde diese men in den Vorstand aufzunehmen. Aber alle Tätigkeit gehennt und das bisherige gute Verhält Bemühungen waren vergebens. Die Sekretäre nis zum chemischen Verbande sehr getrübt, da die des chemischen Serbandes verhinderten", wie der Sekretäre des chemischen Verbandes in die Grup- Bericht sagt, systematisch die Bildung der interpen der ausgeschlossenen Textilarbeiter fuhren und nationalen Textilarbeiterorganisation". Der dort für die Loslösung derselben von unserer Or- Schluß, zu dem der Bericht gelangt, ist folgender: ganisation und für die Bildung einer eigenen tschechischen Textilsektion Propaganda machten. Textilarbeiterorganisation zerschlagen. Genosse Die Reichenberger wollen sich also dem Dif Durch den Appell an das nationale Empfinden Broße mußte wieder von Prag nach Reichenberg tat des Herrn vais, des Führers des allgewerkdieser Arbeiter ist es ihnen auch gelungen, ihren übersiedeln, da alles versucht wurde, den mit uns schaftlichen Verbandes, nicht unterwerfen. Was der Arbeiter zu sein, in heftige„ Empörung" ge Blan zu verwirklichen. Das diesen Gruppen von geschlossenen Vertrag zur durchbrechen, wogegen die Reichenberger Stommunisten den Pragern vor- riet, gab den Anlaß zu folgender Erflärung uns zur Verfügung gestellte Material wurde wie- wir energisch Stellung nahmen, und ein weiteres werfen, ist nichts weniger, als daß die Prager unserer Genossen im Neutitscheiner Stadtrat: der zurückgestellt und die Marken und anderen Verbleiben in Prag zur Unmöglichkeit wurde. aus nationalen Gründen die BilSachen für die Entfaltung der Tätigkeit von cheNebenher läuft noch ein zweiter Kon- dung einer internationalen Texmischen Verbande direkt bezogen. flitt der beiden Organisationen. Die Sektion tilarbeiterorganisatioon Die Sektion glaubte zunächst, daß es sich um in Reichenberg will von einem allgewerkschaft dert haben. Die Beschwerde der Reichencinen Uebergriff einiger Beamten des allgewerklichen Verband überhaupt nichts wissen, sondern berger Kommunisten, die an die internationale schaftlichen Verbandes handelt, aber dem war steht auf dem Standpunkt, daß jede Industrie Exekutive nach Moskau gegangen ist, hat ihnen icht so. Auf einer Landeskonferenz in Söniggrät gruppe ihre eigene Organisation habe. Sic drückt nichts genützt. Moskau hat entschieden, daß dic
Der Frizz.
Von Hans Han.
demt er auch von hier nach allen Seiten gespäht hatte, betrat er wie mit furzem Entschluß den Vorgarten des Restaurants.
,, Münchener!" sagte der Kellner hastig und legte die Marke aufs Zahlbrett.
hätte ihn unter Tausenden heraus wieder er fannt und hatte ihn sicher schon einmal irgend wo gehört... Mehr als einmal sogar! In diesem Augenblicke hob der Gast den Als der Herr, der einen Zylinder und Glacés trug und auch sonst schick gekleidet war, an ihm Stopf... Als habe ihn ein Schlag_getroffen, Der Frizz war gerade hinausgegangen in den vorüberging, wars dem Feiß gewesen, als fenne zog sich der Kellner mit einem halblauten fleinen Vorgarten des Restaurants, um die Gas- er ihn. Indessen ließ er ihn ruhig in das Restau - Bitte!" zurück und begab sich an das Büfett. fuppellampe am Eingang anzuzünden. Nun be- rant hineingehen. Er felbst tat erst noch ein paar Was denn?" fragte die Wirtin am Bier nüßte er den Anzünder, dessen lange Stange er lange Züge aus seiner Zigarre, die er dann, um apparat, als Fritz vor dem Schanktisch stand und niedrig hielt, um sich eine Bigarette anzuſteden. fie für den Nachhauseweg in der Nacht aufzube- fie in tiefen Gedanken nur immer ansah, was Bom nahen Kirchturm schlug es eben sieben. wahren, in das fleine Blechetui legte. Nun ging denn?" Um diese Zeit war die Kneipe, ein sogenanntes auch er hinein: vom Büfett her schallte ihm schon Stammlokal, das die Bürger der Nachbarschaft der Ton der Bedienungsklingel entgegen. aufsuchten, fast leer. Der Stellner konnte sich also Er eilte, im Vorbeigehen die Serviette vont schon einen Augenblick ausruhen und ein paar Seitentischchen nehmend und sie mit gewohnten Züge aus der geliebten Zigarette tun. Schwung unter den Arm werfend, zu dem Gaste Es war ein Herbstabend und die Luft so hin, der bereits abgelegt hatte und nun die feucht und neblig, daß der Kellner die Normal Speisekarte und ein Glas Echtes verlangte. uhr drüben auf der Mittelallee der breiten Straße Münchener oder Pilsner, bitte?" sagte nicht erkennen fonnte. Und das letzte Laub, das Friß und zog die Speisekarte aus der Fracktasche. noch an den Zweigen der Bäume hing, glänzte Münchener." noch vor Feuchtigkeit im gelben Schimmer der Der nonchalante, ciwas gezogene Ton dieser Straßenlaternen. Stimme tam dem Stellner bekannt vor; er sah den Gast, der das Gesicht über die Karte gesenkt hielt, schärfer an, ohne in dieser Stellung mehr als einen Teil seines Profils erhaschen zu können. ,, Und was wählen der Serr?"
Jetzt kam mit stompfendem Klingelton die Elektrische unter der Eisenbrücke der Stadtbahn herangesaust; an der Kurve verlangsamte sich ihr Gang, und gerade vor dem Lokal von Schivengke, wo die Haltestelle war hielt der Wagen.
Nur ein Herr stieg aus. Er blieb auf dem Trottoier unschlüssig stehen, fah sich rechts und links um und ging, den Schirm aufspannend denn es fing wieder an, in feinen Tropfen naß au fallen hinüber nach der Normaluhr. Nach
-GOO
,, Das wer' ich mir noch überlegen."
Den Fritz überfiel eine eigentümliche Erregung; den fast affettierten gleichgültigen Ton dieser Stimme, die etwas Abweisendes und verlegend Hochmütges hatte, den kannte er!
Er
Wie er dann das Bier hintrug, eilten seine Augen voraus zu dem Gast, der eine Zeitung genommen hatte und darin las.
" In der Sigung des Abgeordnetenhauses vom 26. März 1924 brachten die Abgeordneten Win dirsch und Genossen einen Antrag auf Aufhebung der Bestimmungen des Gesetzes über die acht stündige Arbeitszeit für land und sorstwirtschaftliche Arbeiter und auf eine erhebliche Verschlech terung dieser Bestimmungen für Transportarbeiter
ihm am Halse würgte und sein Gesicht rot werder ließ.
,, Sie!" flang es hinter ihm drein. Ich will doch etwas essen!... Hören Sie denn nicht?" Der Kellner drehte sich um. ,, Was befehlen Sie?"
Der Gast sah den Fritz an, wobei er herauf gudte, schien etwas bemerken zu wollen, schüt telte aber dann nur ganz leise den Kopf und be stellte.
,, Ein Beefsteak mit Hindernissen, aber sehr englisch ... und' n bißchen plötzlich, wenn ich bitten darf!"
Der Frizz wollte etwas erwidern, aber er befam das Wort nicht heraus. Nur seine Hand, die er leicht auf das weiße Tischtuch gestützt hatte, die bebte.
Und dann ging er und gab die Bestellung an die Wirtin weiter, die eben jetzt in die Küche zurückkehrte, während ihr Mann ihren Play am Büfett einnahm.
Ja, ja!... Jetzt, da er ihn so aus einiger Entfernung ganz deutlich sah, da stand es für den Wellner fest: das war der Kerl!... Der falsche Ausdruck der Augen unter dem korrekt durchgezogenä, hellblonden Scheitel und der blasierte Zug um den Mund, den der kleine blonde Aber schon im Hinausgehen blieb die rundpomadisierte Schnurrbart noch affiger machte! liche Frau, die ihren Haarknoten, in dem der Das stimmte alles!... Und besonders die Schildpattkamm wie ein Kerönchen stak, so voll Narbe am Kinn... die Narbe!... Was bloß Würde trug im Hinausgehen blieb sie noch cinem Mädl an dem da gefallen konnte?!... stehen und flüsterte mit ihrem Mann. Der rief: Unter den Augen hatte er blaue Säcke und er Fritz! Komm' Se doch mal her!" sah jetzt auch älter aus als damals... aber natürlich, es war ja auch schon vier Jahre her.
Der Kellner stellte das Bier auf den Untersaß und wandte sich sofort wieder um. Seine jahrelange Schulung als dienender Mensch verbot ihm, den Zorn, die Wut sehen zu lassen, die
Und wie der Kellner, der sich eben am Zeitungsriegel zu schaffen machte, herantrat, fagte der Wirt mit einem jovialen Schütteln feines fugelrunden, furgeschorenen Kopfes vertraulich:
Müssen Se nich, Friß... müssen. Se nich!... Wissen doch schon, was ich meine!"