30. Mai 1924,

Seite B.

Die Einwohnerzahl Berlins . Nach den werden. Der Urlaub wird sofort ange- ter der Arbeiter sprach. Herr Dr. Stelzig brachte Die von der Regierung seinerzeit bei Be­neuesten statistischen Ergebnissen hat die Einwoh- treten und zwar erfolgt die Bezahlung bei Alford- es sogar fertig, während der Ausführungen des Handlung des Gesetzes Nr. 394 vom 20. Dezent nerzahl Berlins nunmehr die vierte Mil- und Prämienarbeitern mit 85 Prozent ihres Ver- Sern Obergewerbeinspektors aufzustehen und mit ber 1923 gegebene Begründung, daß es sich unt lion überschritten. Während im Oktober dienstes, mindestens aber der Stundenlohn und zureden. Wir wollen damit nur aufzeigen, wie einen Abbau handelt, ist nicht stichhältig, da der 1920 noch 3.9 Millionen Einwohner gezählt wure 10 Prozent Zuschlag. Die Ueberstundenfrage ist weit es mit der Jutelligenz der Herren Unter- Abbau der Teuerungszulagen allgemein und ein­den, ist die Bevölkerung Berlins am 1. April auf dahin geregelt, daß für Ueberstunden 30.50 und nehmer ausschaut und wie schwierig unter solchen Heitlich, angemessen dem Sinken der Lebensbe 4,124.000 gestiegen. 100 Prozent Zuschlag gezahlt werden. Die Ar- Umständen sich die Verhandlung für die Vertreter darfsartikelpreise playzugreifen hat, es daher nicht Ein eingemauertes Mädchen wurde in Bingen beitsvermittlung wurde im bisherigen Umfange der Arbeiterschaft gestaltet. Abends fand eine sehr angeht, eine bestimmte Sorte von Staatsbedien beim Umbau eines Hauses gefunden. Die mit dem beibehalten. Lehrlinge find ebenfalls in den stark besuchte Versammlung der Streifenden in ſteten in ihren Bezügen schlechter zu stellen als Umbau des Gebäudes beschäftigten Maurer leglten Vertrag einbezogen. Für Betriebe, mo keine Be- Josefstal statt, in welcher mit Entrüftung der die übrigen Staatsbediensteten. Von einem Ab­einen zugemauerten Hohlraum, frei, in dem sich die triebsausschüsse bestehen, werden Vertrauens- Bericht von den Verhandlungen zur Kenntnis ge­Vertrauens- Bericht von den Verhandlungen zur Kenntnis ge- bau der Preise der Lebensbedarfsgegenstände vom aufrechtstehende Leiche eines Mäd. männer gewählt und zwar ebenfalls nach der nommen wurde. Besondere Erbitterung rief es Zeitpunkte des Inkrafttretens des Gesetzes vont chens befand. Die Leiche wurde einwandfrei als Wahlordnung des Betriebsausschußgefeßes. hervor, als bekannt wurde, daß die Arbeitervertre- 20. Dezember 1923, Nr. 394, Slg. d. G. u. V.,

die eines verschwundenen Dienstmädchens festgestellt, das vor etwa zehn Jahren aus Langenlonsheim nach Bingen in Dienst ging und kurze Zeit danach

nach Amerika ausgewandert.

Eine furchtbare Ma Täferplage bedroht das Bo= denfeegebiet. Davon gibt folgendes Cingelandt in der Rouflanzer Zeitung Zeugnis: Delft schnell! Sonnttg abend. Um unserm Kastanienbaum, von Dem wir heute früh 3500( dreitausendfünfhundert!) Maitäfer gleich fieben Liter abschüttelten und ver­nichteten, schwirren Wolken von neuen Käfern es müssen gegen fünftauſend sein! An einem Baum! Jetzt fressen sie noch Kastanien und Buchen ab in drei, vier Tagen gehts an die Obstbäume."

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Großer Brand. Aus Bukarest , 28. Mai, wird gemeldet: In dem pyrotechnischen Militär­institut ist heute mittag ein Brand ausgebrochen, der auch die Geschosse ergriff und zahlreiche Explo­fionen verursachte. In der Umgebung und im Zentrum der Stadt wurden erhebliche Schäden verursacht. Eine Armee von Feuerwehren ist be­müht, den Brand zu lokalisieren.

Der Streif ber Flaconschleifer.

geht weiter.

Die Versammlung protestiert entschieden da­gegen, daß die Arbeitervertreter in den Verhand lungen Ronzessionen gemacht haben, die mit dem Willen der Arbeiterschaft nicht im Einklang sind, das heißt, die Arbeiterschaft hält fest an den ge­stellten Forderungen. Ferner wurde folgender Busazantrag angenommen: Die Arbeiter verbie­ten den Arbeitervertretern in Hinkunft in einem solchen Forum zu verhandeln, weil es bisher immer der Fall war, daß sie stets mit einer Voll­versammlung der Unternehmer zu tun hatten, welche die Forderungen immer ablehnte. In Zu kunft darf nur unter solchen Bedingungen ver­handelt werden: entweder in einer Vollversamm lung der Arbeiter und Unternehmer oder aber zwischen Vertretern der Arbeiter und Vertretern

der Unternehmer.

§ 1.

Die Bestimmung des§ 6, II., des Gesetzes vom 30. Dezember 1923, Nr. 391, Sig. d. G. u. V., wird aufgehoben.

§ 2.

Dieses Gesetz tritt mit rüdwirkender Kr ft ab 1. Jänner in Wirksamkeit.

Mit der Durchführung dieses Gesetzes wer den alle Mitglieder der Regierung betraut.

Der neue Rollelliv Vertrag im deutschen Buch­drudgewerbe. Nach zehntägigen Verhandlungen ist

tung drei Vermittlungsvorschläge gemacht hat, wie von der Regierung damals ins Treffen ge welche große Konzeffionen an die Unternehmer führt wurde, kann aber ebenfalls nicht nur nicht bedeuten und dieselben trotzdem abgelehnt wurden. die Rede sein, sondern das Gegenteil ist einge­spurlos verschwand. Der Dienstherr ist mittlerweile Unnachgiebigkeit der Unternehmer. Der Kampf Nach sehr lebhafter Debatte, worin einmütig zum treten, die Preise zeigen seit jenem Zeitpunkte Ausdruck kam, daß die Flaconschleifer nicht ge- andauernd eine steigende Tendenz. Der Streik der Flaconschleifer im Isergebirge neigt sind, ohne Erfolg in die Betriebe zurückzu Gen. Grünzner, Taub und Soffmann den nach­Aus diesem Grunde haben die Abgeordneten dauert bereits die siebente Woche, und troy- fehren, wurde nachstehende Resolution ange- Sen. Grünzner, Taub und Hoffmann den nach­dem ist die Streillage noch unverändert. Für nommen: angefolgenden Antrag gestellt: Donnerstag, den 22. ds. bereits hatte die Behörde Die Nationalversammlung der Tschecho eine Besprechung in Gablon; a. N. einberufen. slowakischen Republik hat folgendes Gesetz bes Die Unternehmer haben sich den bestbekannten schlossen: Sekretär der nordböhmischen Industriellen Herrn Dr. Stelzig mitgebracht. Den Vorsitz führte Regierungsrat Dr. Wenisch, ferner nahm der Ge­werbeinspektor Czerveny an der Besprechung teil. An der Aussprache beteiligten sich vom Gremium der Exporteure Herr May Thunig, Herr Ober­gewerbeinspektor Ezerveny, weiters die Herren Steffezins, Bruno Zenkner und Siegmund Simon, als Vertreter der Arbeiterschaft die Genossen Red ziegel, als Vertreter des Verbandes Elsiner und Ullmann. Nach längerer Aussprache, welche fein Resultat ergab, wurde erklärt, daß Montag, den 24. Mai neuerliche Verhandlungen stattfinden werden. Aus der Diskussion wäre nur hervor zuheben, daß die Herren Unternehmer den Stand­punkt vertreten, daß die alten Kommissionen zu bem bisher gezahlten Lohn fertiggestellt werden sollen. Für Montag, den 24. Mai hatte die Ge­nossenschaft eine Vollversammlung noch Morchen­stern einberufen. Die Herren Unternehmer hatten schon vorher eine zweistündige Besprechung abge­dem 48. Teil des Wochenlohnes zuzüglich 12.5 Pro­halten und man hätte erwarten sollen, daß sie der sent zu bezahlen sind. Darüber hinaus gilt die Arbeiterschaft positive Vorschläge unterbreiten. tarifliche Ueberstunde. Schichtarbeiter erhalten werden. Ueberraschenderweise gab der Vorsitzende folgende Zuschläge: von 7-9 Uhr abends 15 Pro­bekannt, daß ein Antrag von Seiten eines der Die Bestimmung des§ 6, II., des Gesetzes sent, von 9-11 Uhr abends 25 Prozent, von 11 Unternehmer vorliege, der dahin geht, daß die vom 30. Dezember 1922, Nr. 394, Sig. d. G. bis 2 Uhr nachts 30 Prozent, von 2-6 Uhr bezw. alten Kommissionen zu den bisherigen Löhnen fer- u. V., enthält ein schweres Unrecht und wider- 7 Uhr morgens 40 Prozent. Der Spißenlohn tiggestellt werden und im September soll die ge- spricht dem Sinne und den Grundsäßen der Ge- eines Handseßers beträgt ab 31. Mai samte Arbeiterschaft innerhalb der Genossenschaft währung von Teuerungszulagen, welche auf dem Klasse C( Verheiratete über 24 Jahre) wöchentlich Lohnforderungen unterbreiten. Kollege Redziegel Stande der Familienmitglieder aufgebaut, bezw. 133.60 M= 70 Pfg. Stundenlohn. Die Klasse B stellte hierauf fest, daß es eine Fronie ist, nach nach diesem abgestuft sind. Durch die zitierte( Verheiratete von 21-24 Jahren) erhält 6 Pro­sechswöchentlichem Kampf der Arbeiterschaft eine Gefeßesbestimmung wurden zwei Arten von Be- sent, Klasse A( bis 21 Jahre) 15 Prozent und Aus solche Zusage, welche doch gar nichts bedeutet, zuzugsberechtigten geschaffen, die im Hinblick auf gelernte im ersten Gehiffenjahr 30 Prozent weniger machen. Nach stundenlanger Debatte, in welcher die sozialen Zulagen voneinander abweichend be- als Stasse C. Ledige erhalten 6 Prozent weniger Bodenbach, 29. Mat.( Eigenbericht.) Wie die Vertreter der Arbeiterschaft drei Vermittlungs handelt werden. Es ist eine unbestrittene Tat- als die Verheirateten ihrer Selasse. Regelmäßige uns von der Verwaltungsstelle Bodenbach des vorschläge machten, welche eine große Stonzession sache, daß die Bestreitung der Lebenshaltungs- Sonntagsarbeit wird mit 80 Prozent Zuschlag ver­Internationalen Metallarbeiterverbandes mitge- gegenüber den bisherigen Forderungen bedeuten, kosten für den nach dem 31. Dezember 1922 durch gütet. Ueberstunden werden mit 25 bzw. 45, bzw. teilt wird, dürfte die Arbeit in den streikenden verlief die Verhandlung resultatlos, weil alle diese Ehe und den nach dem 31. Dezember 1923 durch 65 Prozent Aufschlag entschädigt. Die Mindeſt= Betrieben am kommenden Montag wieder auf Vorschläge von Seiten der Unternehmer geradezu Geburt, Annahme von Adoptiv - oder Pflegekin- löhne für Berlin sind danach z. B. in Wasse C genommen werden. Es ist gelungen, die Angriffe Entrüstung unter den Vertrauensleuten hervor- dern vermehrten Familienstand des Bediensteten Verheirateter 33.60 M., Lediger 31.58 M., Klasse der Unternehmer abzuwehren. Das Ergebnis rufen mußte. Nicht genug, daß die Vertreter der mit demselben Aufwande verbunden ist, wie für der Verhandlungen ist folgendes: Der Lohn- Arbeiter besonders von Herrn Dr. Stelzig und jenen Bediensteten, dessen Familienstand, wie er vertrag muß bis 26. Juni abgeschlossen sein. Herrn Stessezius unterbrochen wurden. Den Her- vor dem 31. Dezember 1922, bezw. 1923 war, Bis dahin dürfen Aenderungender Lohn- ren kam es durchaus nicht darauf an, zu gleicher zum Bezuge der Teuerungszulagen und der Kin­verhältnisse nicht vorgenommen Zeit aufzustehen und mitzureden, wenn ein Vertre- berzulagen berechtigt.

Krieg im Frieden. Aus Kuruman( Betschuana land) wird berichtet: Während einer Militär­besichtigung fiel aus einem Militärflugzeug eine Bombe auf eine Gruppe von Zuschauern, von Wettersicht vom 29. Mai. Am Mittwoch stieg die Temperatur auf den Normalwert, im Osten herrschte Site bei 28 bis 30 Grad Celsius. Niederschlagsfrei blieb nur die Ostilawatei, sonst regnete es überall. Ergiebige Regenmengen mel­den Orte in den mittleren Teilen der Republik ; Nitra 28 Millimeter, Preßburg 27 Millimeter und Brünn 21 Millimeter Wasserwert. Wahr scheinliches Wetter von heute: Vevän derlich, stellenweise Gewitter, schwül.

Volkswirtschaft.

Der Bodenbather Metallarbeiterstreit vor dem Ende.

Wissenschaft.

stand es fest, daß er sich am Elend des deutschen

Stinnes, die Juden, das Tepliker Vaterlandes freventlich bereichert habe. An dieser Darstellung ist nur eines zu ver­Theater und die deutschvöllische missen, nämlich der Name des Leibblattes, das die Bekannte Kajs gelesen hat. Merkwürdig, ganz merkwürdig, daß die Auffassung, jeder der Ein hafenkreuzlerischer Literat oder gar sich bereichert, unbedingt ein Jude ist, in feiner Gelehrter beschäftigt sich in der Sudetendent- anderen Preffe tagtäglich wiederholt wird, wie fchen Tageszeitung" und dem Nordböhmischen ausschließlich nur in der Hakenkreuzlerpresse. Tagblatt" oder auch umgekehrt in einem Artikel Und diese Presse ist es auch, die den Marristen, mit: Stinnes, der Teplißer Schaubühne und den Demokraten, furz allen vernünftigen Poli­anderen Lieblingen der Judenpresse." Der ge- tikern das Unglück Deutschlands in die Schuhe lehrte Literat oder literarische Gelehrte, der sich schiebt, und die eigentlichen Verderber des Deut­Saj nennt, hat eine Bekannte, die er als eine fchen Reiches ehrt und feiert, wie gerade der sehr kluge und weltgewandte Frau kennt, die Artikel von Kaj unwiderleglich beweist. Was ihn am Tage nach dem Tode Stinnes mit dem sollte Stinnes denn verbrochen haben? fragt Raj Ausspruch: Ich bin wahrhaftig keine Antife- ganz naiv, so naiv, wie das unschuldige Back mitin, aber wie dieser Jude das Elend des fischchen: Mutter, was ist denn ein Leutnant?" Deutschen Reiches ausgenützt hat, das ist schon und sonderbar, Raj gibt auf seine Frage auch Antwort und sagt: wahrlich eine Schande" überraschte. Raj staunte und fragt: Wie kam diese kluge Frau zu der Ansicht, erstens, daß Stinnes ein Jude und zweitens, daß er ein Schädiger des Reiches war?

Die Judenpresse geiferte. Zuerst hat er die Ruhrbevölkerung in den Widerstand gegen die Franzosen gehetzt, um den Verfall der Mark zu beschleunigen; dann hat er sich unendliche In flationsgewinne ergaunert; er hat die" halbe" deutsche Industrie zusammengekauft. Zuletzt hat er das Schändlichste getan: er hat eine große Zahl von Zeitungen aufgekauft, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen."

Arbeiterschaft ist erbittert, daß die Unternehmer rifliche Arbeitszeit beträgt 48 Stunden. Nach Der Kampf geht unverändert weiter. Die ein neuer Tarif für das gesamte deutsche Budjdrud­gewerbe zustande gekommen. Die wöchentliche ta auch jene Vorschläge, die von der Arbeiterschaft Rücksprache mit der gesetzlichen Betriebsvertretung gemacht wurden, um eine Einigung zu erzielen, fönnen vom Arbeitgeber wöchentlich bis zu fünf beiter sind fest entschlossen, trotz der Not so lange Mehrarbeit angefeßt werden, die pro Stunde mit mit einem strikten Nein beantworteten. Die Ar- Stunden, für Maschinensetzer bis zu 3 Stunden auszuharren, bis ein Erfolg erzielt worden ist.

Die Familienzulagen der Staats. angestellten.

31.58 M., ledig 29.69 M., Kaffe A 28.56 M., ledig 26.85 M., Ausgelernte 23.52 m. Diese Lohn­vereinbarung gilt bis zum 1. August. Der Man­teltarif einschließlich des Arbeitszeitabkommens Täuft bis zum 31. Januar 1925.

Die Montanindustriellen haben vor dem Stinnes war ein Todfeind der Erfüllungsprit. Kriege durch große Geldaufwendungen die über- Die Franzosen rückten in das Ruhrrevier ein und großen Flottenrüstungen bewirkt, welche unter dem Schuße ihrer Bajonette wurde in den England gegen Deutschland mobolisiert haben und Werken Stinnes der Zehnstundentag eingeführt. dadurch die europäische Gesamteinstellung end- Und angesichts aller dieser Verbrechen an gültig für Deutschlands Niederlage vorbereitet. Volk und Reich stellt Saj in den Blättern der Die Schwerindustrie hat grundsäßlich an deutschen Nationalpartei die Frage: Was sollte deutsche Mitbürger teurer verkauft Stinnes denn verbrochen haben? nachdem er vor­als an Engländer, daraus riesige Gewinne auf her versichert, daß Stinnes unsere( der national Kosten Deutschlands gezogen, gleichzeitig die parteilichen Presse) lebhafteste Anteilnahme ge mächtige englische Industrie zu Todfeinden funden hat. Stinnes war ein edler Charakter, so Deutschlands gemacht. versichert Raj und die verschiedenen Zeitungen

Schließlich hat sie die passive Resistenz an der Ruhr organisiert, die Deutschland rund neun Millionen Goldmark gekostet hat, von denen ein sehr großer Teil in die Taschen der Ruhrmag­naten geflossen ist, die vom Reich Zuschüsse er hielten, die sie in wertlosen Papiermark zurück zahlen konnten."

Im Kriege hat sie das Annexionspro hat er nur aufgefauft, um sie vor dem scheren gramm begünstigt, die nordfranzösische und bel- Untergang zu retten. Andere Absichten hatte Sim gische Montanindustrie aus privaten Konkurrenz- nes natürlich nicht und es ist ihm schon gar gründen zerstören lassen und dadurch die Repara- nicht eingefallen, die Zeitungen deswegen an sich tionsforderungen der Entente ins Ungemessene zu bringen, um damit die öffentliche Meinung zur erhöht. bearbeiten. Wie könnte ein Stinnes, der die leb= Nach dem Kriege hat die Schwerindustrie die hafteste Anteilnahme bei der Deutschen National­Inflation begünstigt. Von den erzielten partei gefunden hat, denn derartiges zugemutet Inflationsgewinnen hat sie durch Zeitungsverden. käufe und durch Angliederung von Depeschen- Nachdem Kaj Stinnes genügend idealisiert agenturen eine wilde nationalistische Verleumdungs- zu haben glaubt, gelangt der gelehrte Literat oder Tampagne gegen alle gemäßigteren Bolitiker literarische Gelehrte, ganz plößlich zur Teplitzer Aber bald hatte es Raj heraus, wieso die inszeniert, der Erzberger, Rathenau und viele Schaubühne, die der Prager jüdischen Presse des­Frau zu ihrem Urteile fam. Bei der ungemein andere zum Opfer fielen. wegen nicht in den Kram paßt, weil sie den scharfen Logit, die Raj eigen ist, die Leser wer­Deutschen eine Herzenssache war. Dieses Unter­den sie noch bestaunen tönnen, ist es kein Wun­nehmen, bei dem Kaj auch die international ge der, daß er rasch die Erklärung für das Denken richtete Sozialdemokratie gnädigst wesentlich hat feiner Bekannten fand. Kaj folgert: erstens der mitwirken lassen, ist die größte völkische Tat Frau war es einfach undentbar, daß ein Nicht- Ganz richtig, das hat Stinnes tatsächlich Deutschböhmens seit dem Umsturze. Die Schau­jude heutzutage imſtande war, zu unerhörtem alles getan und eben dadurch hat er das Elend bühne ist eine Stulturstätte und die Arbeiterschaft Reichtum zu gelangen, also mußte er wohl ein des Deutschen Reiches freventlich zur eigenen wird zum Träger der Kultur und muß es wer­Jude sein. Man beachte und bewundere die Bereicherung ausgefügt. Stinnes hat die Mo- Stinnes war schon vor dem Kriege Beherr- den, wenn anders die Kultur nicht versinken soll, wissenschaftlich begründete Deduktion: Ein Nicht- nopolstellung der deutschen Schwerindustrie im scher der Deutsch - luxemburgischen Bergwerks- und daher wird die Teplitzer Sozialdemokratie jude fann nicht zu Reichtum gelangen, ein Mil- Striege bis zum äußersten ausgenügt, und damit und Hüttengesellschaft. Während des Krieges ging fein Aufhebens wegen der Förderung des The­liardär kann demnach nicht ein Nichtjude sein, den Grund gelegt nicht nur für seine Macht er nach Belgien und räumte die belgischen Fa aterbaues machen. Daß aber eine wüste Heye da er nicht ein Nichtjude ist, muß er ein Jude expansion in der Nachkriegszeit, sondern auch für briken aus; er verhandelte mit der Obersten gegen die Partei und einzelne ihrer Mandatare sein. Der Streis ist lückenlos geschlossen, der Be- die Zerrüttung der deutschen Staatsfinanzen und Heeresleitung über die Ausbeutung der Cam- gerade wegen des Theaterbaues betrieben wurde, weis ist vollkommen erbracht, eine Argumen - des deutschen Geldwesens. Auf der Grundlage pine, der Kohlenlager im Hinterland von Ant- scheint Saj vergessen zu haben. In welche Kate­tation, die schon Schopenhauer perfifliert: Jede des Preisdiktats für Eisen und werpen; er setzte die Deportierung der belgischen gorie dieser mehr als sonderbare Literat einzus Gans hat zwei Beine; du hast zwei Beine, folg- Stahl durch die deutsche Schwerindustrie und Arbeiter zur Zwangsarbeit in den deutschen reihen ist, macht einigermaßen Schwierigkeiten. lich bist du eine Gans." Zweitens, die Beste der Finanzierung des Hindenburgprogrammes Striegsbetrieben durch. An der Spitze der Schwer Entweder ist dieser Schriftgelehrte ein politia hatte nur ihr Leibblatt gelesen, in der tagtäglich durch Reichsschazanweisungen begann die industrie formulierte er das Kriegs- und Friesches Wide Ikind oder einer der gewöhnlichen der Name Stinnes verunglimpft wurde. Also Schraube ohne Ende von Inflation und Preis- densprogramm: Kein Friede ohne die flandrische hakenkreuzlerischen Journalisten, die aus weiß­stand es bei ihr auch fest, daß Stinnes( der steigerung in Deutschland . Stinnes war der Küste denn hinter ihr liegt die Campine! schwarz und aus schwarz- weiß machen. Jude sich am Elend des deutschen Vater- Führer der Schwerindustrie und welche Ver- Stein Friede ohne Longry und Brieydenn seine Jedenfalls aber hat die Sudetendeutsche Tages­landes freventlich bereichert habe. Also zweite brechen diese am deutschen Volt beging, ist noch Hochöfen verlangten Erz! Es kam der Zusam- zeitung" und das Nordböhmische Tagblatt" wie­unwiderlegliche Schlußfolgerung: die sehr fluge zu lesen in einer Schrift von Rudolf Seller: menbruch, die Markentwertung. Stinnes faufte der auf das allerdeutlichste gezeigt, daß es mit Frau findet in ihrem Leibblatt tagtäglich eine Poincaré und die deutsche Schwerindustrie" sich mit Milliarden Papiermark weitere Unter der größten Begeisterung sich der Kapitalisten Berunglimpfung Stinues( wie er zum Juden Mährisch- Ostrau , Verlag J. Kittels Nachf.), in nehmungen; die Markschulden wird man durch und Schädiger Deutschlands und seines Volkes geformt wurde, siehe weiter oben Entwertung los, die Unternehmungen bleiben. annimmt. und so der es zum Schlusse heißt:

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