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Kommunales.

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straße wurde durch irgend einen Zufall der Stromzuführer eines| präsident hat 1000 M. Belohnung auf die Ergreifung des Mörders josh2agens fortgeriffen, die unter dem Wagen befindliche Strom festgesetzt. Die städtischen Markthallenarbeiter und Laternenanzünder zuführungs- Montirung löste fich theilweise und fiel in den Geleis - Die Entdeckung, daß die Mörder einen alten leberzieher in der haben ihrer vorgefekten Behörde kürzlich eine Reihe von Forde einschnitt. Natürlich stand der Wagen mit einem Rud still und Wohnung Roller's zurückgelassen haben und dafür einen besseren rungen unterbreitet. Die den Behörden zugesandten Schriftstücke konnte, da das Geleise verklemmt war, vor der Hand selbst durch mitnahmen, ließ in dem Publikum, das sich nach wie vor in großen Vorlegung von Stromivagen nicht von der Stelle gebracht werden. Mengen in der Nähe des Thatortes ansammelt, die Vermuthung I. An die Direktion der städtischen Markthallen Es bedurfte erst großer Arbeit, den Wagen frei zu machen, worauf wieder auffommen, daß der entsprungene Richard Erpel bei der zu Berlin . Die unterzeichneten Körperschaften sind von den Arbeitern die Führung nach der Zentrale erfolgte. Während der Sperrung des Blutthat betheiligt sei. Man dachte, Erpel würde die erste Gelegen­Ser städtischen Markthallen beauftragt worden, bezüglich ihrer Lohn- Geleises mußten die übrigen Wagenzüge Uebergangsgeleise benigen heit benutzt haben, den dem Streckenarbeiter Fleischer von seiner Bude und Arbeitsbedingungen folgende Wünsche der oben genannten und eingeleifig verkehren. auf dem Lehrter Bahnhofe gestohlenen schlechten Ueberzieher mit einem Direktion zu unterbreiten: Die tägliche Arbeitszeit foll 9 Stunden betragen, alle drei Sonntage 36 Stunden Ruhe. Löhne: 1. Klaffe folgende ergänzenden Mittheilungen zu: Der Verbrecher ist bei zurückgelassene ist nicht der Ueberzieher Fleischers, dieſer iſt grau, Zu der Flucht des Nanbmörders Erpel gehen uns noch besseren zu vertauschen. Das trifft jedoch nicht zu. Der von den Mördern 21,-, 2. Klaſſe 28,-, 3. Klaſſe 25,- M. pro Woche. In der ersten feinem Ausbruch mit ganz außergewöhnlichem Geschick vorgegangen. fener bagegen, wie die Kriminalpolizei schon mitgetheilt hat, blau, und zweiten Klasse verbleiben die Arbeiter je ein Jahr. Ferner soll Die Thüre des Gefängnißhofes ist mit einem sogenannten Drücker- Die Schmucksachen der Frau Roller und ihrer Mutter sind den eine 14tägige Kündigungsfrist eingeführt werden und soll die Ver- schloß versehen, welch letzteres durch einen dreikantigen Schlüssel ge- Räubern nicht in die Hände gefallen. Die Frauen hatten sie nach waltung jenen Arbeitern, welche Dienstmüßen tragen müssen, die öffnet wird. Erpel, der im Zuchthause als Schneider beschäftigt war, Hermsdorf mitgenommen. Die Leiche ist, nachdem sie auch felben unentgeltlich verabfolgen." Begründung der Haupt- verfertigte aus fartonartigem steifen Musterpapier einen Dreifant, noch bon dem Gerichtsphysikus Sanitätsrath Dr. Mitten­sächlichsten Forderungen: Arbeitszeit betreffend. Arbeitszeit ist heute in den einzelnen Markthallen gänzlich er erst breiartig faute. Nachdem die primitive Hülfe so eine genügende worden. Die der genau in das Thürschloß paßte, und füllte ihn mit Papier, das zweig besichtigt worden war, nachmittags in das Schauhaus gebracht Bezüglich der Thäterschaft wird auch die verschieden, sodaß eine einheitliche Regelung derselben wünschens Härte erlangt, umwidelte der Verbrecher sie mit Zwirn und es gelang ficht verfochten, daß die Einbrecher unter den Mitgliedern werth erscheint. Betreffs der Länge der täglichen Arbeits- ihm so, aus Papier den gewünschten Schlüssel herzustellen.(?) Durch der Apostolischen Gemeinde zu suchen seien. Man geht hierbei von hintereinander geleistet werden, sondern zerstreut über die ganze er schmächtiger Statur ist, nur unter großen Schwierigkeiten hindurch- Roller's und mit deſſen und ſeiner alten Dienſtmagd Gepflogenheiten zeit nuß bemerkt werden, daß die Arbeitsstunden nicht Traillen der Fenstervergitterung der Zelle kann sich E., frogdem der Annahme aus, daß die Thäter mit den Familienverhältnissen Tages- und Abendzeit fallen und daher die Arbeiter gezwungen gezwängt haben und es ist leicht möglich, daß der Flüchtling Haut genau bekannt sein mußten und daß nur ein Gemeindemitglied eine werden, den Weg von ihrer Wohnung zur Arbeitsstätte mehermals abschürfungen im Gesicht und an den Händen dabei erlitten hat. o genaue Bekanntschaft mit allen in betracht kommenden Dingen zu machen. Betreffs der geforderten Sonntagsruhe ist zu be- Es wird angenommen, daß E. mit in Freiheit befindlichen be- fich habe aneignen können. merken, daß in den meisten Berufen bereits durch gesetzliche freundeten Verbrechern trotz der strengen Haft in Verbindung ge- Die Frau des Fabrikanten Heitmann, die in der Für­Bestimmungen für eine regelmäßige Sonntagsruhe Sorge standen hat. Die Zwischenträger dürften Zuchthäusler gewesen sein, bringerstraße einem Mordanfalle durch die Seifenhändlerin Frau getragen wurde; da für die die Arbeiter der Markthallen die inzwischen entlassen worden waren. Es wird vor allem in der Dormann ausgesetzt war, befindet sich auf dem Wege der Besserung. dieses jedoch jedoch noch nicht noch nicht geschehen, den Richtung nach Hamburg auf den Ausbrecher gefahndet, feit Sonntag Das Fieber hat nachgelassen und die Schwerverwundete konnte schon felben Gründen eine regelmäßige Sonntagsruhe verlangt, die Morgen unterliegen alle die Havel und Elbe stromaufwärts fahrenden am Freitag im Krankenhaus am Urban gerichtlich vernommen werden. den Gesetzgeber veranlaßten, die Frage für die meisten Berufe zu Schiffe einer polizeilichen Durchsuchung. regeln. 2ohnerhöhung betreffend. Es wird eine Lohn­Besuch darf sie vorläufig nicht empfangen. Sie ist sehr still und erhöhung deshalb gewünscht, weil die bisherigen Löhne nicht aus- Abermals ein Kapitalverbrechen. In dem Hause Zions- hat über den Mordanschlag zu ihrer Umgebung noch nicht ge­reichen, um eine Familie wirklich ernähren und erhalten zu können, irchstr. 16/17 ist die 58 Jahre alte Dienstmagd Rosine Kaiser, sprochen. namentlich angesichts der Thatsache, daß die Fleisch und Brot die seit 34 Jahren im Dienste des Predigers der Apostolischen Eine erschütternde Liebestragödie hat sich am Sonnabend preise u. f. tv. in den lezten Monaten ganz erheblich ge- Gemeinde, Roller, stand, von Einbrechern ermordet der Großbeerenstr. 94 abgespielt. Hier wohnte bei ihrer ber= stiegen find. Unsere Auftraggeber hoffen, daß die Direktion worden. Rentner und Prediger Roller ist Eigenthümer des Hauses heiratheten Schwester die 23 Jahre alte Zuschneiderin Liua Schnitzer, städtischen Markthallen den wohlberechtigten Wünschen Zionskirchstr. 16/17. Die Bauten dieses Grundstückes sind eigener die in einem Geschäft in der Ritterstraße angestellt war. Das der Arbeiter Rechnung tragen, die Forderungen die Forderungen bewilligen Art. Das Vorderhaus enthält in seinen vier Stockwerken Mädchen lernte vor anderthalb Jahren bei einem Tanzvergnügen baldigst bezügliche Nachricht den Unterzeichneten zu Wohnungen, das Hintergebände ist die Kapelle der den 37 Jahre alten Bäcker Rudolf Gerth kennen, der seit fünf Die vorgetragenen Wünsche sind der De- Apostolischen Gemeinde. Ein Eingang führt von der Straße Jahren bei einem Meister in der Königgrägerstraße als Oberbäcker putation der Markthallen, dem Magistrat und den Mitgliedern des in das Wohnhaus Nr. 17, ein zweiter, eine große Flügelthür, zu und Werkmeister beschäftigt war. Aus der Bekanntschaft entwickelte Stadtverordneten - Kollegiums zur Kenntnißnahme unterbreitet worden. Nr. 16 durch einen Flur über den Hof in die Kapelle der Apostolischen sich ein Liebesverhältniß, daß nicht ohne Folgen blieb. Der Verband der städtischen Arbeiter. Für den Gemeinde. Im Wohnhause führen zunächst einige Stufen von der verließ vor einem Vierteljahre Berlin und hat seitdem auf Verbandsvorstand: Br. Poersch, Neue Jakobstraße 26. Für die Thür hinab. Dann theilt sich die Treppe nach rechts und links. In dem Schießplage bei Jüterbog eine eigene Bäderei. Seine Filiale Berlin V( Martthallen Arbeiter): A. Lampe, Span - den oberen Geschossen liegen rechts und links an den beiden Treppen Geliebte, die ihrer Entbindung entgegensah, sandte ihm fünf dauerstraße 68. A. Kabelmacher, Schönhauser Allee 43. A. Goebe, und zwischen diesen Wohnungen. Roller hat eine solche Wohnung eingeschriebene Briefe, um über ihre Zukunft Gewißheit zu be Fichtestraße 22." zwischen den Treppen im ersten Stock. Sie enthält fünf Zimmer. fommen, erhielt aber keine Antwort. Während sie anfangs noch II. An die Direktion der städtischen Gaswerke die Küche, von dieser links das Mädchengelaß. Roller's Frau und Tagen ganz niedergeschlagen. Als am Sonnabend ihre Schwester Betritt man von der rechten Treppe den Korridor, so liegt rechts flagte, wurde sie nach und nach schweigsamer und war seit vierzehn zu Berlin . Der unterzeichnete Vorstand ist von den Berliner städtischen Kind sowie die Schwiegermutter befinden sich noch in der Sommer- in der Küche und deren Mann in der Werkstatt ihrer Beschäftigung Laternenanzündern beauftragt worden, folgende Wünsche bezüglich frische in Hermsdorf. Als Noller Sonntag Nachmittag um 33/4 Uhr nachgingen, fiel die Unglückliche in Krämpfe und brachte einen todten ihrer Lohnverhältnisse an die Direktion der städtischen Gaswerke ge- hinuntergegangen war, um Gottesdienst abzuhalten, war die Knaben zur Welt. Ein Arzt ließ die schwer leidende Mutter langen zu lassen:" In Erwägung, daß die Löhne, welche gegen alte Dienstmagd allein in der Wohnung. Fünf Minuten nach schleunigst in ein Krantenhaus bringen. wärtig den städtischen Laternenanzündern gezahlt werden, nicht aus­

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reichen, um eine Existenz fristen zu können und dieselben daher auf Neben- sechs Uhr ging Roller nach beendetem Gottesdienst wieder in die Stunde nach der Einlieferung. Es stellte sich aber heraus, daß sie Wohnung hinauf. Er Klingelte, fand aber kein Gehör. Da er tein natürliches Ende gefunden, sondern Gift genommen hatte. beschäftigung angewiesen sind, diese aber sehr schwer zu erhalten und auszu- aber in der Wohnung Geräusch wahrnahm, so wiederholte er Dieses hatte auch das Kind schon vor seiner Geburt getödtet. führen ist, da die Laternenanzünder zu jeder Zeit dienstlich zur Verfügung das Klingeln, und klopfte auch noch, immer jedoch umsonst. stehen müssen, außerdem ihre Arbeitszeit in die verschiedensten Tages- Inzwischen kamen schon andere Hausbewohner dazu. Roller fragte fib, ereignete fich am Sonntag Nachmittag in der dritten Stunde Eine Benzinexplosion, deren Folgen noch nicht abzusehen und Nachtzeiten fällt und so längere freie Zeit zur Ausübung von fie, ob sie Röschen nicht gesehen hätten; niemand hatte sie ge- urch leichtfertiges Umgehen mit Benzin in der Gegend des Humboldt­Nebenbeschäftigung auch garnicht vorhanden ist, ersuchen dieselben, sehen. Nun stieg aber der Verdacht auf, daß drinnen etwas Furchthains. Dort betrieben die Eheleute J. Schulz seit Jahren Jas ihnen ein Gehalt gewähren zu wollen, von dem sie existiren können, bares vor sich gegangen sein könne. Schon am Donnerstag, voriger munderstr. 12, Ede der Voltastraße, ein Seifengeschäft. Am Sonn­ohne auf Nebenbeschäftigung angewiesen zu sein. Die Laternen Woche hatten Einbrecher das Grundstück heimgesucht. Sie waren abend hatte sich eine Tochter mit einem Kaufmann Scharfenberg anzünder weisen darauf hin, daß in einer Reihe von anderen deutschen in die Kapelle eingedrungen, hatten vergeblich den in die Mauer aus Schöneweide verheirathet. Das junge Ehepaar war zum Besuch Städten bereits Verhältnisse bestehen, wie sie gewünscht werden, so eingelassenen Geldschrank der Gemeinde zu erbrechen versucht, dagegen anwesend. Außerdem befanden sich in der Wohnung die Mutter, deren zum Beispiel in Hamburg und Altona , wo die Laternen- einige Silbergeräthe gestohlen. Man dachte nun wieder an diese Ein- Tochter Frl. Augufte Schulz, ein Sohn der Kunstzeichner Emil Schulz anzünder nach kurzer Dienstzeit einen Wochenlohn bon brecher. Herr Roller holte den Schloffer Schmidt und ging mit ihm mit einer Nichte Fräulein Anna Grundmann und der kleine drei­

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21 M. erhalten. Die Laternenanzünder beauftragen den und dem Lehrer Kose, der im 2. Stock wohnt, in die Wohnung hinein. jährige Alfred Grundmann. Der Vater J. Schulz lag frank zu Bett. Filialenvorstand, diese Wünsche der vorgesezten Behörde zu Den drei Männern bot sich ein graufiger Anblick. Die Thüren standen Nach Aussagen der Betheiligten war Fräulein Auguste Schulz in unterbreiten und gleichzeitig von denselben die Deputation der auf, alles lag wüst durcheinander, und auf dem Fußboden lag einem Nebenzimmer mit dem Reinigen von Kleidern beschäftigt, und städtischen Gaswerke, den Magistrat und die Mitglieder des Stadt- ermordet die alte Dienstmagd in ihrer Kammer. Die Leiche lag sie wollte auch aus dem Kleide, daß sie gerade trug, Flecke ent verordneten Kollegiums in Kenntniß zu setzen. Die Laternenanzünder vor dem Bette auf dem Rücken. Das rechte Auge war mit Blut fernen. Dabei beging fie die unvorsichtigkeit, die in der Nähe hoffen, daß die vorgesetzte Behörde ihren Wünschen Rechnung; tragen unterlaufen, start angeschwollen und geschlossen. Die Leiche schwamm stehende Literflasche mit Benzin nicht wieder zu verkorken. und dem Vorstande baldigst bezügliche Nachricht zugehen lassen in einer großen Blutkache. Roller alarmirte die Nettungswache in Da betrat der Schwager Scharfenberg mit brennender werde. Verband der städtischen Arbeiter. Filiale Berlin VI der Kaftanien- Allee. Wenige Minuten später erschien der dienst- Bigarre das Zimmer. Sofort erfolgte eine Explosion, ( Laternenanzünder). J. A.: K. Jakob Greifswalderstr. 20. thuende Arzt Dr. Deutsch. Die Leichenstarre war bereits eingetreten, bas in ganze Zimmer stand Flammen. Scharfenberg 2. Band, Barnimstr. 11. B. Wagner, Stegligerstr. 18. Mende, das Ableben mußte schon etwa anderthalb Stunden vorher erfolgt sowohl wie Fräulein Schulz standen sogleich ganzen Frankfurter- Allee 59. Lilge, Petersburgerstr. 88. sein. Eine genauere Besichtigung zeigte, daß ein Hieb mit einem törper in Flammen. Die Fenster wurden zertrümmert. Die städtische Verkehrsdeputation hielt Montag Bormittag stumpfen Gegenstande auf das rechte Auge geführt worden war. Die Flammen verbreiteten sich sofort in das andere Zimmer. Die unter Borsiz des Bürgermeisters se irschner eine 4/ 2stündige Mehrere Schläge hatten dann den Hinterkopf getroffen und den anwesenden Frauen wurden zu Boden gerissen, die Männer retteten Sigung ab. Hinsichtlich der eingegangenen Angebote auf Schädel zertrümmert. Die Lage der Leiche und des Bett- sich ins Freie hinaus. Der Schutzmann Kosinski und andere Per­die vom 12. August d. I. erfolgte Ausschreibung zeuges läßt darauf schließen, daß die Mörder ihrem Opfer den sonen brachten zunächst den kleinen Grundmann, der am leichtesten neuer Linien wurde nach einer eingehenden Berathung eine ersten Schlag auf das Auge versezten, während es auf dem Bett- verlegt war, in Sicherheit. Frl. Auguste Schulz stand mit brennen Subkommission eingesetzt, welcher die Aufgabe gestellt ist, zunächst rande saß. Nachdem es so betäubt und hintenübergesunken den Kleidern Hilferufend am Fenster. Ihre Mutter wurde vor Schreck mit der Kontinentalen Gesellschaft für elektrische war, zertrümmerten sie ihm den Schädel und zerrten es vom Bett irrsinnig. Die herbeigerufene Feuerwehr nahm sich mit der Unternehmungen in Nürnberg , bezw. mit der herunter, um es nun, nachdem es am Boden lag, noch einmal zu Bolizei aller Schwerverletzten an, löschte die Flammen und fuhr Firma Schuckert u. Co. hier wegen des 8u bearbeiten. Ein Theil des mit Blut besudelten Bettes wurde mit die Frau Schulz, ihre Tochter Frau Scharfenberg, den Sohn schlages in Verhandlung zu treten. Bezüglich heruntergezerrt. Ueber die Leiche der Ermordeten hinweg schritten Emil und ihre Nichte Anna Grundmann mit einem Mannschafts­des Antrages der Aktiengesellschaft Siemens 1. Halste, dann die Mörder zum Diebstahl. Sie erbrachen zunächst die wagen nach dem Lazarus- Krantenhause, wohin Herr Scharfenberg betreffend die Uebergangs- Rampe von der Hoch- Kommode der Dienstmagd, rissen die Schubladen heraus, durch- und feine Schwägerin Auguste Schulz schon durch die Polizei be bahn zur Untergrundbahn in der Bülow- wühlten alles und raubten die Baarschaft der Ermordeten, die sie fördert worden waren. Bald nach der Einlieferung um 4 Uhr war straße zwischen der Potsdamer- und giethen in der Kommode aufbewahrte. Hiernach wandten sie sich den Auguste Schulz gestorben. Montag früh war das Befinden der übrigen straße, wurde beschlossen, den Antrag nicht zu geübrigen Räumen 81. Im Arbeitszimmer Roller's erbrachen Personen bis auf Scharfenberg, der am schwersten verletzt ist, zu nehmigen, da eine solche Rampe die Benuzung der Promenade sie das Zylinderbureau und wühlten alle Fächer durch. Dann friedenstellend. Der fleine Grundmann ist schon außer Gefahr. Die behindert und den Durchgangsverkehr in der Frobenstraße sperrt, machten sie sich an das Geldspind, das aber ihren Anstrengungen große Aufregung während der Nettung und Löschung benußte ein dieselbe auch einen häßlichen Anblick darbietet. Dagegen soll die widerstand. Auch in den übrigen Räumen waren alle Schränke Dieb, um dem bettlägerigen Schulz unter seinem Kopffissen hinweg Firma Siemens u. Halste ersucht werden, ein Projekt aufzustellen, und Kästen erbrochen, ihr Inhalt herausgerissen und durcheinander eine Geldbörse mit mehreren hundert Mark zu stehlen. welches die Durchführung der Unterpflasterbahn in geworfen. An der Ausgangsthür nach der linken Treppe hatte vorher der ganzen Bülowstraße ermöglicht. Auch soll in Er- eine Leiter gestanden. Diese war weggenommen und an die Wand Durch einen Revolverschuß in die rechte Schläfe versuchte wägung gezogen werden, ob die Hochbahu nicht schon von der gelehnt. Wahrscheinlich haben die Einbrecher diesen Ausgang zur fich gestern, Montag, Nachmittag der 50 Jahre alte Konfektions­Alexandrinenstraße am Halleschen fer entlang Flucht benutzt, während Noller und die übrigen Hausbewohner an schneider Hermann Carweger aus der Gothenstr. 8 zu Schöneberg in Unterpflasterbahn übergeführt werden kann. dem anderen Eingange standen. Sie müssen die Thüren mit Nach- zu tödten. Er schien angetrunken zu sein und gab an, daß er nicht schlüsseln geöffnet und wieder verschlossen haben. Da Roller noch Ge- länger leben wolle, weil vor acht Tagen seine Frau gestorben sei. räusch in der Wohnung hörte, als er flingelte, die Magd damals aber Ein Schugmann brachte den Schwerverletzten in ein Krankenhaus. schon todt war, so sind die Einbrecher durch sein Klingeln wohl gestört mit Morphium vergiftet hat sich gestern, Montag, Morgen Bei der Gedenkfeier für Theodor Fontane , die der Verein worden, als sie sich umsonst bemühten, den Geldschrank zu der 37 Jahre alte Bureaubeamte Rüdiger von Fritsche. Er wurde Berliner Presse am Sonntag Mittag im Festsaale des Rathhauses sprengen. Die Diebe haben es wahrscheinlich anf die Mieth 3 besimmungslos mittels einer Droschte in ein Krankenhaus gebracht. veranstaltet hatte, waren außer den eingeladenen Behörden zahlreiche gelder abgesehen gehabt, die sie bei Roller noch in der Wohnung Der Beweggrund ist nicht bekannt. Männer und Frauen anwesend, die dem verstorbenen Dichter ent- vermutheten. Es sind voraussichtlich dieselben Einbrecher, die am weder persönlich nahe gestanden oder sich doch an seinen Werken er- Donnerstag in der Kapelle waren und die Gelegenheit genau aus- Von einer Rangirmaschine überfahren und getödtet worden quickt haben mochten. Die Feier wurde eingeleitet durch den Vor- baldowert hatten. Die Kriminalpolizei erschien bald nach dem Be- ist am Sonntag früh der 28 Jahre alte Weichensteller Albert Meißner Er hatte auf dem trag des Bach'schen Chorals Wenn ich einmal soll scheiden". Der fanntwerden der Blutthat am Thatorte. Um Mitternacht hatte man aus der Brauerstraße zu Groß- Lichterfelde . Philharmonische Chor sang dies Lied, das der Dichter im Leben be- noch keine Spur von den Thätern. Diese haben am Orte des Ver- Außengelände des Anhalter Bahnhofes Dienst, sah beim Ütleber­sonders gern gehört haben soll, mit ergreifender Meisterschaft. brechens nichts zurückgelassen, das zu ihrer Entdeckung führen könnte. Schreiten eines Geleises nicht, daß eine Rangirmaschine herankam, Dann betrat Herr Professor Erich Schmidt das Podium, Die entsetzliche Blutthat rief unter der Bevölkerung die größte Auf- wurde von dieser gefaßt, auf das Geleise geworfen und vom Kohlen­um in einer Gedächtnißrede die Bedeutung des Verstorbenen regung hervor. Tausende umlagerten noch nach Mitternacht tasten todtgequetscht.

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bor den Zuhörern vorübergehen zu lassen. Herr Erich das Haus. Es konnte nicht ausbleiben, daß das Gerücht das Der Rentner Eichler aus Friedenau , der am Sonnabend Schmidt behandelte in Haltung und Auftreten sein Thema neueste Kapitalverbrechen mit dem entflohenen Buchihäusler einen Mordanschlag auf den Sanitätsrath Dr. Edel zu Charlotten­vielleicht ein wenig gemessen und leichenfeierlich, gemessen und leichenfeierlich, der Bor- Erpel in Zusammenhang brachte. Hierin geht man aber wohl fehl. burg machen wollte und dabei festgenommen wurde, ist als gemein­trag felber war jedoch, ganz abgesehen von der ihm eigenen Von dem Mörder war, wie uns mitgetheilt wird, bis gestern gefährlich geistestrank in die Edel'sche Anstalt eingeliefert worden. wohl tadellosen Vollendung der Form, ein Meisterstück anmuthender noch keine Spur entdeckt. Der Verdacht war auf den bis- Die Ueberführung war sehr schwierig, da der kräftige Mann sich Lebensdarstellung zu nennen. Nichts von wehmuthvoller Berhimme- herigen Hausreiniger gelenit, der am 1. d. M. die Wohnung heftig wehrte.

lung des Todten und ebenso wenig von wohlwollender Kritikasterei; hatte verlassen müssen. Mit dieſem stand Thereschen nicht auf gutem Feuerbericht. Die Dachstuhlbrände in Moabit häufen sich wieder in schlichten, flaren Bildern ward der Redner dem äußeren Leben Fuße, weil er öfter betrunken war. Auf ihr Drängen verlor der in beunruhigender Weise. Merkwürdigerweise werden davon Haupt­des Dichters und seinem inneren Schaffen gerecht. Besonders wohl- Mann auch die Stellung. Der Verdacht hat sich jedoch vollständig fächlich Eckhäuser betroffen. Sonnabend Abend ging Thurm str. 69 thuend wirkte die bündige Beweisführung, daß der mit allen Fasern infällig erwiesen. Der Mann hat sein Alibi einwandsfrei fast die gesammte Dachkonstruktion eines großen Edhauses in Flammen im Heimathlande wurzelnde Fontane sich den Titel eines vater: nachgewiesen. ländischen" Dichters wohl verbeten haben würde, wie er selber ja auch trotz alles Vaterlandsgefühls herzlich vermieden hat, dem modernen Bedürfniß nach Schaffung nationaler Heiligen gerecht zu werden. Nach Beendigung der Rede trug Herr Kainz einige Gedichte des Verstorbenen vor, worauf der Philharmonische Chor mit einem Ge­fange aus Händel's " Samson" die Feier schloß.

auf, und die Wehr hatte fast 3 Stunden zu thun, um Herr des Feuers zu Wie noch mitgetheilt wird, ist, soweit sich bisher hat ermitteln werden. Während man hier noch mit dem Ablöschen beschäftigt war, lief von lassen, ein Portemonnaie mit einigen 20 m., welches dem Dienst dem benachbarten Hause Thurm str. 67 eine Feuermeldung ein. herrn gehörte und in einem Vorderzimmer auf einem Schreibtische hier handelte es sich um einen Brand in einer Stellmacherei, der gelegen hat, sowie ein auf dem Korridor hängender heller Sommer noch im Entstehen gedämpft werden konnte. Im Laufe des Sonn­überzieher geraubt worden. Nach der Angabe des Dienstherrn nuß tags und Montags erfolgten Alarmirungen nach Grüner Weg 97, die Ermordete im Besize von etwa 60 W., sowie von Zinsschein- Wilsnader straße 57, Thaerstraße 20 und Gubener. bogen zu drei konvertirten Attien der Deutschen Hypothekenbank über straße 12. Es handelte sich jedoch in allen diesen Fällen nur um Eine große Verkehrsstörung erlitt Sonntag Bormittag der je 500 M., die der Dienstherr in Verwahrung hat, gewesen sein. Ob unbedeutende Brände. Betrieb der Siemens- Halste'schen elektrischen Straßenbahn- Linie das baare Geld und die Zinsscheine fehlen, fonnte vor Besichtigung ( Lokales" siehe auch 2. Beilage.) Treptow - Behrenstraße. An der Kreuzung der Mauer- und Mohren- durch die Gerichtskommission nicht festgestellt werden. Der Polizei­

Verantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck und Verlag von May Bading in Berlin .