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Br. 232. 15. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Dienas, 4. Oktober 1898.

September.

Unterm neueffen Kurs.

1. Schirgiswalde . Vom Monat Auguft ist nachzutragen: 5 Genossen je 30 M. Geldstrafe und ein Genosse 7 Tage, ein anderer 5 Lage Haft..

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Breslau . Genosse Neukirch wegen Beleidigung eines Schutzmanns 1 Monat Gefängniß.

Neumünster . Wegen Streifvergehen die Arbeiter Nielsen und Spiegel je 20 M. und ein Maurer 3 M. Geldstrafe. Ratibor . 3 Genossen wegen Verübung groben Unfugs je 20 M. Geldstrafe. 2. Frankfurt a. M. 50 M. Geldstrafe Genosse Schmidt wegen Beleidigung eines Obersten a. D.

5. Leipzig . Die gleiche Strafe Genosse Lipinski wegen Be­leidigung eines Obermeisters.

Die Treptow - Sternwarte bleibt in diesem Winter, mit Aus­6. Erfurt . Wegen Röthigung, Hausfriedensbruchs 2c. der Stein- nahme der kurzen Institutsferien vom 12. bis 24. Dezember täglich met Fromm 1 Jahr Gefängniß. Antrag 6 Monate. von 2 Uhr nachmittags bis 10 Uhr abends geöffnet. In dieser Gleiwitz . Genosse Legien wegen Beleidigung eines Gen- Woche ist der Mond in den späten Abendstunden zu beobachten. darmen 200 M. Geldstrafe.

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Teuchern . 30 M. Geldstrafe Genoffe Otto wegen Beleidi­gung eines Gendarmen und 15 M. Geldstrafe wegen Beleidi­gung eines städtischen Beamten.

Kiel . Wegen Verstoßes gegen das Preßgesetz Genosse Lütjens 20 M. Geldstrafe. Staßfurt . Genosse Fritsche 30 M. Geldstrafe wegen Uebertretung des Vereinsgesetzes. Rigdorf. Wegen des gleichen Vergehens Genosse Klein 20 M. Geldstrafe. Oberweißbach . Genosse Ehrhardt aus Meura wegen Körperverletzung einen Monat Gefängniß.

7. Braunschweig . Der Bauarbeiter Schulze wegen Nöthi­gung, Beleidigung 2c. einen Monat Gefängniß. Goslar . 75 M. Geldstrafe Genoffe Schnedenhaus wegen Beleidigung eines Polizeibeamten.

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8. Dresden . Die Maurer Streis und Riedel vier bezw. sechs Monate Gefängniß wegen Beleidigung eines Boliers. Wegen Nöthigung und Bedrohung die Bauarbeiter Schilde zu vier, Hoher zu drei, Kern zu einem Monat und Hosemann zu einem Monat und zwei Wochen Gefängniß. 8. Halberstadt . Wegen Fabrikantenbeleidigung Genosse se ün ne 12. Beuthen. Genosse Sabierah wegen Beleidigung eines Wahlvorstehers 6 Monate Gefängniß. Antrag 2 Monate. 14. Stafifurt. 75 M. Geldstrafe Genosse Hadenholz wegen Beleidigung des Bürgermeisters.

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vier Wochen Gefängniß.

Spandau . Die Zimmerer Geride und Neumann drei Monate beziv. sechs Wochen Gefängniß wegen Vergehens gegen § 153 der Gewerbe- Ordnung.

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15. Flensburg . Wegen Beleidigung von Streifbrechern die Former Knirpo und Porsch drei bez. zwei Wochen und Ser Maurer Krogt eine Woche Gefängniß. 16. Frankfurt a. D. Genosse Jahn Berlin wegen Gottes­lästerung 2 Monate Gefängniß. Magdeburg . 100 M. Geldstrafe Genosse Müller wegen Beleidigung eines Ortsvorstehers und 6 Wochen Gefängniß wegen Beleidigung des Reichskanzlers.

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Breslau . Wegen Beleidigung des Staatssekretärs Grafen

Posadowsky Genosse Bruhns 300 M. Geldstrafe.

17. Leipzig . In der Revisionsinstanz Genosse Stadthagen wegen Richterbeleidigung 5 Monate Gefängniß. Brandenburg . 2 Zimmerer und Maurer wegen Verübung groben Unfugs je 20 M. Geldstrafe. Lübeck . 5 Bauarbeiter wegen Verübung groben Unfugs je 20. Dresden . Wegen Vedrohung von Streifbrechern die Ge­nossen Rentsch und Hustig je einen Monat Gefängniß. Wegen des gleichen Delitts die Bauarbeiter Trepte und Hasch te je 4 Monate Gefängniß.

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5 Tage Haft.

Stuttgart . 3 Wochen Gefängniß der Zimmerer Gutbrod wegen Vergehens gegen§ 153 der Gewerbe- Ordnung.

21. Dresden . Genosse Eichhorn wegen Beleidigung eines Gemeindevorstandes 1000 M. Geldstrafe.

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Erfurt . Wegen Bürgermeister- Beleidigung Gen. Rudolph 100 M. Geldstrafe.

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also

Ein anderes Bild. Ein jedermann bekannter Arzt begeht muß man sich verwundert fragen, ob es denn gar keine Stelle giebt, fittliche Verfehlungen allerschwerster Art, die ihn auf sehr welche Besserung erzwingen fann? bedenkliche Weise mit dem Strafgesetz in Konflikt bringen. In den Um 39 114 Thiere im Monat September war der Auftrieb Augen christlich- patriotischer Männer müssen die Verfehlungen sich am hiesigen Biehhof geringer als im September 1896. Diese Ziffer noch um so schlimmer darstellen, als sie auf einem Kirchhof, also an ergiebt sich, wie die Allgemeine Fleischer- Zeitung" schreibt, aus der geweihter Stätte begangen worden sind. Vergleichung der Angaben des antlichen Berliner Marktberichts, auf Dem obersten Beamten des Staates, dem Fürsten Bismarck, fällt den sich die agrarischen Blätter in ihrer fortgesetzten Ableugnung es bei, die Interessen eines solchen Mannes zu fördern. Er zwingt der Fleischnoth stets berufen. Gerade dieser amtliche Bericht die Mitglieder der höchsten Lehranstalt hiesiger Stadt, den sittlich bestätigt zweifellos das Bestehen einer andauernden Fleisch­wakelhaften Arzt als einen der ih rigen anzuerkennen, verschafft ihni noth. Oder besteht fein Mangel an Vieh und gewaltsam cine Professur und damit die Würde, als Lehrer ant Fleisch, went auf dem Berliner Viehhof der Zu Ser akademischen Jugend zu fungiren. Man stelle die Fälle trieb von Schweinen im September dieses Jahres gegen Singer und Schweninger einander gegenüber. Wie doch den Zutrieb des Jahres 1896 um mehr als 21 000 Thiere zurück­die Meinungen über das, was der Jugend frommt und was ihr geblieben ist und gegen September 1897 um fast 14 000 Thiere? nicht gut thut, an höchster Stelle wechsen können! Bont 83 456 Schweinen im September 1896 ist der Auftrieb im September des Vorjahres auf 76242 und diesmal auf 62007 Schweine herabgesunken. Der Auftrieb der Kälber ist im September 1896, 1897 und 1898 zurückgegangen von 14476 auf 12 134 und auf 11 625, der Hammel von 69 242 auf 63 738 und auf 52 996­Das Reichs Versicherungsamt hat neuerdings Ent- also gegen 1896 bei Hammeln ein Minus von 16 246 scheidungen getroffen, die in Arbeiterkreisen großes Mißfallen Thieren in einem Monat." Gewachsen ist zwar der Auf­erregen müssen. Es hat nämlich entschieden, daß der Verlust von trieb von Rindern, aber nur um die fleine Zahl von Fingergliedern oder ähnlichen minder bedeutenden Handverlegungen 1432 Stück von 1896 auf 1898 und auch dieses kleine Plus wird nicht ohne weiteres die Gewährung einer Rente für theilweise noch mehr als aufgewogen dadurch, daß die Rinder in diesem Jahre Eriverbsunfähigkeit rechtfertigen. Stenten unter 10 pCt. der Vollrente, im Gewicht weit geringer sind. Und ebenso ist der Rückgang der insbesondere solche von nur 5 oder 71 pCt. der Vollrente, sollten Schweine( 21 449) und der der Hammel( 16 246 Stück) noch viel be­überhaupt nicht gewährt werden. Denn die Erfahrung lehre, daß deutender, als er sich in diesen Zahlen ausspricht, denn die jetzt zum die Erwerbsunfähigkeit, die auf weniger als 10 pCt. geschätzt werden Markt gebrachten Thiere stehen vielfach im Gewicht und auch in müsse, im wirthschaftlichen Leben als meßbarer Schaden nicht zum Qualität gegen die der Jahre 1896 und 1897 zurück. Die obigen Ausdruck komme. Es werde daher, wenn die berufene Instanz Bahlen also ergeben sich aus einem Vergleich der amtlichen Markt­Wege der Schätzung zu der Annahme gelange, eine berichte und auf grund dieses Materials wollen die Agrarier wirk­Erwerbsunfähigkeit liege etiva im Grade von 72 oder gar 5 oder lich ernsthaft das Bestehen einer Fleischnoth leugnen? noch weniger Prozent vor, von der Festsetzung einer Rente regel­Klagen über die Ueberfüllung der Stadtbahnzüge gehen mäßig abzusehen sein. Diese Entscheidungen des Reichs- Versicherungs- uns neuerdings wieder häufiger zu. Die Beschwerden haben fast amtes leiden alle an dem Fehler, daß sie um in der Sprache der ausnahmslos die Schablonenhaftigkeit zum Gegenstand, mit der die christlichen Anschauung zu reden unserm Herrgott ins Handwerk ersten, kaum von anderen Personen als von Arbeitern benutzten pfuschen wollen. Nur ein Mensch mit seinen gesunden vollzähligen Frühzüge zusammengestellt sind. Die Abtheilungen der Wagen Gliedern ist im wirklichen Sinne voll erwerbsfähig. Verliert er auch dritter Klasse bis zum Bersten gefüllt. In jedem Koupee mit neun nur eines, so ist er es nicht mehr. Ganz besonders aber ist der oder zehn Sigplägen sind zwanzig, fünfundzwanzig Fahrgäste ein­Verlust von Fingern oder Fingergliedern eine so erhebliche Sache, gepfercht; man muß es als ein Wunder betrachten, daß bei einem daß die allgemeine Erwerbsfähigkeit auf alle Fälle meßbar verkürzt Systemt, das solchen haarsträubenden Umgang mit Menschenleben wird; die allereinfachsten Handgriffe sind nicht mehr so möglich zeitigt, noch fein größeres Unglück passirt ist. wie mit einer gesunden Hand. Kommt erst einmal die Magime auf, daß der Verlust von einzelnen Gliedern oder Glieder theilen die Erwerbsfähigkeit nicht beeinträchtigen, dann kann es auch dahin kommen, daß man den Verlust eines ganzen Fußes in dem Falle nicht als eine Verkürzung der Erwerbsfähigkeit betrachtet, wo der betreffende Verlegte mit den Händen zu arbeiten hat. Bei einen im wirthschaftlichen Leben so nothwendigen Werkzeug wie der Hand, ist jeder Verlust eines Fingergliedes eine Verminderung der wirth schaftlichen Leistungsfähigkeit und führt dadurch auch zu einer meß­baren Verminderung der Erwerbsfähigkeit. Die Grundsäge, die das Reichs- Versicherungsamt den Schiedsgerichten zur Nachachtung unter breitet hat, sind daher nicht nur ein Eingriff in die Rechte der Arbeiter, sondern befunden auch eine Behandlung der Arbeiter als einer Menschenklasse zweiten Ranges. Denn wir wissen, daß z. B. bei der Festsetzung der Entschädigungen für die im Kriege verlegten Per­fonen nach ganz anderen Grundsägen verfahren wurde. Es ist uns

im

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Während das Menschenmaterial dritter Klasse auf so lebens­gefährliche Weise transportirt wird, räkeln sich in den nach Schema F eingehängten drei Wagen zweiter Klasse im ganzen vielleicht zehn, fünfzehn Leutchen, meist verspätete Bummler und Bummlerinnen, herum. Die Wagen sind leer, wie eine Kirche in Berlin N oder O am Sonntag Nachmittag.

Jst wirklich keine Aenderung dieses Zustandes möglich? Geht es nicht an, so fragen sich die Arbeiter, daß man es unter solchen Umständen mit einem Wagen zweiter Klasse genug sein läßt und statt der anderen beiden zwei Wagen dritter Klasse mehr einstellt? Mit solcher Maßregel wäre gewiß nicht aller Beschwerde abgeholfen, aber es gäbe sich damit doch wenigstens ein Stück guten Willens zu erkennen.

Wie unhaltbar das Verbot ist, in auswärtigen"| Lotterien. zu spielen, lehrt folgende Mittheilung der amtlichen Berliner Korrespondenz":

der Fall bekannt, daß ein Philologe, Professor an einer höheren Lehranstalt, der im siebziger Kriege an der linken Hand eine kleine nicht zugelassenen Lotterien nimmt mit der Vermehrung der Klassen­" Das aufdringliche Angebot von Lotterieloosen der in Preußen Verlegung davontrug, die ihn in seiner Thätigkeit als Lehrer in gar lotterien infolge Errichtung neuer Lotterien in den thüringischen keiner Weise hinderte, doch mit einer ganz wesentlichen jährlichen Staaten, Lübed und Ungarn einen immer größeren Umfang an. Entschädigung bedacht wurde. Warum will man den Arbeitern gegenüber, denen wahrlich der Verlust eines Fingergliedes nicht Die Agenten dieser Lotterien laffen kein Mittel unversucht, um das Publikum zum verbotenen Spiel zu verleiten. In einerlei sein kann, da sie von ihrer Hände Arbeit leben, Grundsätze einführen, die weder vor der Physiologie noch vor dem Forum der neuerer Zeit gehen sie sogar so weit, Schülern von höheren Unterrichtsanstalten Prospekte und Originalloose verbotener Gerechtigkeit stand halten können? Lotterien zuzusenden. Auch die Kolportage derartiger Loose Die Zukunft der Kaiser Wilhelm- Gedächtnißkirche" in wird in Berlin ganz offen betrieben. Nach einer Mittheilung Berlin bereitet, noch ehe der Bau vollendet ist, ihren Urhebern des Berliner Tageblatt" vom 28. August d. J. hat in dem große Sorgen. Der Verein ist Eigenthümer der Kirche, die Ge- Stadtviertel am Morigplatz ein Mann von Haus zu Haus den so­meinde nur die Nutznießerin, die vom Eigenthümer mehr genannten fleinen Leuten Loose der Lübeder Staatslotterie zum verlangt, als er zu leisten vermag; der Play, auf Preise von 2 M. angeboten. Da der Einsatpreis bedeutend höher dem die Kirche steht, gehört der Stadt Charlottenburg . ist, so liegt hier anscheinend ein Schwindelgeschäft vor, so daß die Es ist bisher nicht gelungen, legteren übereinigt zu erhalten, Abnehmer sich nicht allein straffällig gemacht haben, sondern auch was im Bericht des Kirchenbau- Vereins lebhaft bedauert wird, um ihr Geld geprellt sind. Bei außerdeutschen, in Preußen nicht 22. Magdeburg . 300 M. Geldstrafe Genosse Müller wegen da es die rechtlichen Verhältnisse klären und vereinfachen würde. zugelassenen Lotterien, 3. B. der Ungarischen , tritt zu der Beleidigung des Grafen Posadowsky. Auch die anderweitige billige Regelung der Verhältnisse zur Gemeinde gesetzlichen Strafe des verbotenen Spiels noch der fünffache Berlinchen. Zwei Genoffen je 15 M. Geldstrafe wegen ist nothwendig; doch sind alle diese Fragen äußerst schwierig zu lösen, Betrag des Hinterzogenen Stempels hinzu. Wenn man außer­Vergehens gegen die Verordnung betr. die Heilighaltung des weil nach dem Bericht so viele Juristen dabei mit dem in betracht zieht, daß die Spieler von Loosen der verbotenen Sonntags. 21. Hamburg . Wegen unerlaubten Anklebens von Plakaten Ge- prechen. beren Weisheit im altheidnischen( 1) Lotterien nicht einmal mit Sicherheit auf die Auszahlung der Recht tief begründet ist". Gewinne zu rechnen haben, so kann man es nur der Unerfahrenheit nosse Saute 1 Tag Gefängniß. Die schwierigste Frage ist aber die: Was wird aus der theuren und Unkenntniß des Publikums zuschreiben, daß den Agenten doch 22. Gotha . Genosse Joos wegen Beleidigung eines Gendarmen Kirche dann werden, wenn der Verein sie dereinst einmal mit noch in vielen Fällen der Absatz der verbotenen Loose gelingt." 75 W. Geldstrafe. einem Gesammtkosten- Aufwande von ca. 7 Millionen Mark fertig Wenn wir das Sozialistengeset unsauberen Angedenkens aus­Lübeck. Ein Bauarbeiter wegen Beleidigung von Streit gestellt haben wird? Wer will die schwierige und kostspielige Er- nehmen, so ist bis jetzt wohl auf keine Gesezesbestimmung mehr brechern 3 Wochen Gefängniß. 23. Berlin . Wegen Bergehens gegen§ 158 der Gewerbe Ord- haltung und Beaufsichtigung übernehmen und bezahlen? Sierüber gepfiffen" worden, als auf die, welche den preußischen Einwohnern mung die Maler Großmann und Niederjahn je 3 und haben die maßgebenden Personen in den kirchlichen Behörden seit verbietet, in den Lotterien von Hamburg , Mecklenburg und anderen Jahren ernste Bedenken, da weder die Gemeinde noch die Stadt- deutschen Ausländern" ihr Geld zu verpulvern. Wann wird dieses 24. Stade . In der Berufungsinstanz Genosse Adler- Harburg synode dazu in der Lage sind. Der Vereinsvorstand will nur bis unhaltbare Verbot endlich fallen? zur Fertigstellung und bis zum vollen Ausbau der Kirche wegen Beleidigung 100 M. Geldstrafe. für die Erhaltung sorgen. Was aber später werden wird, darüber Leipzig . In der Revisionsinstanz Genosse plow- Ham ist der Kirchenbau- Verein in großer Sorge; schreibt er doch im Be­burg 1 Monat Gefängniß wegen Beleidigung. richt: Wenn mun gar einmal in späteren Zeiten in der Gemeinde­Berlin. Die Tischler Meyer und Now a c 3 Wochen bez. vertretung viele Juristen fizzen, die, gestützt auf das heilige Römische Recht, ad 1 Monat Gefängniß wegen Vergehens gegen§ 153 der Ge- flar und schlagend nachweisen, daß eine Stirchengemeinde alles eher 26. Kiel . 100 M. Geldstrafe Genosse Lütjens wegen Be- thun darf als einen Pfennig für Erhaltung künstlerischer Denkmäler leidigung der Verwaltung des Armenhauses in Neumünster. auszugeben, wie nahe liegt da die Gefahr, daß aus Mangel an 27. Berlin . Wegen Nöthigung der Maurer Hoppe 9 Monate Mitteln eine theure Kirche langsam verfällt." Als Ausweg wird Gefängniß. Begen des gleichen Delitis und wegen Beleidi- mun vorgeschlagen, die Kirche zu einer Stiftskirche zu machen gung, Hausfriedensbruchs 2c. der Zigarrenarbeiter Fengler Dazu bedarf es eines Stiftungskapitals von mindestens einer halben im Bezirke einer diesseitigen" Anstalt Beschäftigung zu sichern, fei

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Lindner 2 Monate Gefängniß.

werbe- Ordnung.

1 Jahr Gefängniß.

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Da

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Million und gesicherter Jahreseinnahmen. Ein von Kunst- und Sachverständigen und Gemeindevertretern unter der Aufsicht der Be­Schweidnik. Genoffe Feldmann- Langenbielau wegen hörden gebildetes Kollegium soll dann die Verwaltung übernehmen. Beuthen . Jahre Gefängniß Genosse Dylong- Königs- Doch dazu gehört noch viel Arbeit und noch mehr Opferwilligkeit. hütte wegen Berächtlichmachung von Staatseinrichtungen und da in den vergangenen 10 Jahren rund 10 Millionen Mark zu­fammengebracht wurden für Kirchenbauzwecke, so erscheint es nicht Anordnungen der Obrigkeit. unwahrscheinlich, daß es dem Kirchenbau- Verein nochmals gelingt, Insgesammt wurde erkannt auf 9 Jahre 1 Monat 2 Wochen in den nächsten Jahren abermals 2,5 bis 3,5 Millionen zusammen und 3 Tage Gefängniß und 2988 m. Geldstrafe. Berlin , den 1. Oktober 1898.

Der Parteivorstand.

Lokales.

Achtung, Parteigenoffen Berling!

zu

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betteln.

Mit einer sonderbaren Begründung hat der Vorstand der Alters- und Invaliditäts- Versicherungsanstalt Berlin das Gesuch eines Arbeiters um Aufnahme in eine eilanstalt abgewiesen. Die Mittheilung des Vorstandes lautet:" Auf das Schreiben vom... theilen wir mit, daß Ihre Aufnahme in eine Heilanstalt zu unserem Bedauern nicht angeordnet werden kann, da Sie zu unserem Bedauern nicht angeordnet werden kann, da Sie zu urge Beit im Bezirk der diesseitigen Anstalt gearbeitet Ganz abgesehen davon, daß die heutige Produktionsweise es dem Arbeiter kaum möglich macht, sich längere Zeit seines Lebens bemerkt, daß der in betracht kommende Krante feiner Mittheilung nach bereits seit Januar vorigen Jahres in Berlin wohnt und

haben."

arbeitet.

Zeugen gesucht. Personen, welche gesehen haben, wie am Montag, den 15. August, abends 61/2 Uhr, am Morizplak, Ecke Stallschreiberstraße, Richtung nach Gesundbrunnen , ein älterer Fahr gast vom Trittbrett eines Straßenbahn- Wagens auf das Straßen. pflaster fiel, werden gebeten, sich Brunnenstr. 111, Pferdebahn- Depot, Die Berliner Markthallen- und insbesondere die Zentral- zu melden. Besonders ist ein Bauarbeiter, welcher in der Hafen­haide arbeitet, erwünscht. Derselbe stieg Ecke Gneisenau- und Markthalle- find fortgesezt Gegenstand lebhafter Klagen seitens Bärivaldstraße auf; er stand rechts auf dem Hinterperron und fuhr der Markthalleninteressenten. Vor allem sind es hygienische Miß auf Arbeiter- Wochenkarte. stände, über welche Klage geführt ist. Wie gerechtfertigt diese Klagen Orgelkonzert. Mittwoch, den 5. Oftober, Mittag 12 11hr, find, beweist der Umstand, daß jetzt auch der Verein der Schweine­Engrosschlächter Berlins Veranlassung nimmt, auf die in der Zentral- werden Frl. Gertrud Mauksch und Frl. Lotte Dienel ein Duett von Markthalle bestehenden Mißstände hinzuweisen. Wie angeführt wurde, Rossini und im Verein mit Herrn Alexander Curth ein Terzett von sind die von den Schlächtern benutzten Kühlräume infolge mangel- Dienel in der Marienkirche singen. Außer Hrn. Musikdirektor Dienel hafter Ventilation von Miasmen und bestialiſchen Dünſten angefüllt. wirkt noch Hr. Heuer mit. Eine Arie von Dienel, das ewige zicht, Die weitere Folge sei, daß die in den Kühlräumen aufbewahrten fommt zur erstmaligen Aufführung. Der Eintritt zu den Diener Fleischvorräthe infizirt und verdorben, mindestens aber minderwerthig schen Orgelvorträgen ist frei. Im wissenschaftlichen Theater der Urania wird alle Abende würden, wodurch den Schlächtern wie dem laufenden Publikum in gleichem Maße Nachtheile erwüchsen. Bemerkt sei hier, daß auch die Urzeit des Menschen" aufgeführt. Mit Rücksicht auf die Schul­über mangelhafte Ventilation in den Fleischkammern der erst neu ferien sinden am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend dieser Woche errichteten Schlachthofsanlagen geklagt wurde. Im weiteren wurde nachmittags 3 Uhr Schülervorstellungen zu ermäßigten Preisen statt. Eine Reminiscenz. Die Berliner Stadtverordneten- Bersamm hingewiesen auf die in und vor der Halle lagernden faulen Obst­lung hat einen nach jeder Richtung hin unbescholtenen und und Gemüse- Abfälle 2c., welche den Verkehr erschweren, den Auf­ehrenhaften Mann aus ihrer Mitte zum Mitgliede der enthalt in der Halle start beeinträchtigen, eine stete Gefahr für Schuldeputation gewählt; der preußische Kultusminister Leben und Gesundheit nicht nur der nächsten Anwohner der Halle, zwingt den Magistrat von Berlin jedoch, diese Wahl zu annulliren, vielmehr einen Seuchenherd inmitten der Stadt bilden. Da diese weil der Gewählte. Sozialdemokrat ist und er als solcher Mißstände schon vor langer Zeit gerügt worden sind und trotzdem, wie sich aus obigem ergiebt, noch heute unverändert fortbestehen, so einen verderblichen Einfluß auf die Jugend ausüben könnte.

Am Mittwoch, den 19. Oftober cr., abends 81% Uhr, finden die Bersammlungen zur Berichterstattung über den Stuttgarter Parteitag statt. Die Parteigenossen und Leiter von Wahlvereinen und Gewerk­schaften werden ersucht, auf diesen Tag teine Versammlungen ein zuberufen, Die Vertrauenspersonen.

Aus den Nachbarorten. Rigdorf. Der Sozialdemokratische Verein Vorwärts" hält Dienstag, den 11. Oktober, seine Generalversammlung in Gröpler's Salon, Bergstr. 147 ab.( Siche später Inserat.) Wir ersuchen die Mitglieder, welche mit ihren Beiträgen registriren, diese bis Donnerstag,