26. Juli 1924.
daß nach den zum ersten Punkte erstatteten Borschlägen ein Notfond für den Bezirk Reichenberg gebildet wurde, welcher während des Krieges zu unterstützungszwecken in besonders krassent Notfällen für Organisationsmitglieder oder ihre An gehörigen verwendet wurde. In ihrer Berachtung veformist scher Arbeit waren Streibich, Baum heier und noch einige andere ihrer Freunde vom Quertreiberklub" sehr schwer dazu zu bringen, die für Angestellte der Arbeiterinstitute beschlossene 10prozentige Gehaltsabgabe zu leisten. Erst unter dem Drucke der Veröffentlichung dieser Ab gaben ließen sie sich dann auch zum Zahlen herbei.
Die Tätigkeit der wenigen gewerkschaftlichen Funktionäre, die während der Kriegszeit im Rei chenberger Gebet dauernd oder zeitweise in ihrem Wirkungskreise verbleiben konnten, waren allerdings ausgefüllt mit der Arbeit zur Linderung der Arbeitslosennot, der Unterstützung unzähliger hilfesuchender Angehöriger von eingerüdten Drganisationsmitgliedern im Stampfe um den Unterhaltsbeitrag und anderen Arbeiten, im Kampfe gegen die tägliche Lebensnot der Arbeiterschaft. Mit dieser Arbeit haben sich Sereibich, Neurath und Konsorten allerdings nicht abgegeben.
Mit dem Ausgeführten will ich fennzeichnen, daß in jener Konferenz weder Schäfer mit einer Kriegsrede, noch ich als leidenschaftlicher und warmer Verteid ger der Kriegspolitik Schäfers" auftreten fonnte, Vielleicht bemüht sich der Rebatteur des Vorwärts" in seinem Zettelfasten nachzuschauen, ob nicht doch noch eine andere Kon ferenz zu finden ist, wo diese Reden gehalten wur den. Wenn nichts mehr zu finden ist, dann meine ich, muß er nach einer anderen Antvort suchen.
Es fällt mir natürlich nicht ein, mich mit diefen Ausführungen gegen den Vorwärts" zu ver teidigen. Die Darlegung soll nur aufzeigen, zu welchen Leistungen die heutigen Journalisten des fommunistischen Vorwärts" wenige Tage vor ihrem Anti- Kriegstage wegen Stoffmangel greifen müssen, um Leben in der Bude zu erhalten.
Ein lieblicher Polizeistaat.
Man holt in Brag einen Gerichtszeugen nach einmaliger Borladung bei Tagesanbruch aus dem Bett und stedt ihn in den Bolizeiarrest.
Die Prager Justiz und Polizeibehörden haben sich gestern ein Hirschauer Stüdlein ge leistet, dem auch in diesem ereignisreichen" Staate nicht leicht etwas zur Seite gestellt werden kann. Ohne viel Umschweife wollen wir zunächst der Deffentlichkeit das bezügliche Dokitment zur Stenntnis bringen. Parteisekretär, Genosse& uplent, teilte gestern der Redaktion unseres Blattes in einem Briefe vom 25. Juli 1924 folgendes mit:
Werte Genossen!
Heute früh vor halb 6 Uhr wurde ich in meiner Wohnung in Zizfom, Svatoplutova 10, durch einen Polizisten gewedt und aufgefordert aufs Polizeikommissariat mitzugehen. Die Ursache konnte mir der Wachmann nicht sagen. Als loya ler Staatsbürger" leistete ich Folge, da ich ja bei den vielen Schutzgesetzen nicht wissen konnte, welchen Verbrechens man mich beschuldigt. Der sehr höfliche Polizist führte mich hinter dem Hause ab, damit, wie er meinte, es niemand sehen soll", daß ich von der Polizei geholt worden bin.
Kann die Polizei einen 3eugen stundenlang in den Arrest steden? Jm zaristischen Rußland hat man nur politische Verbrecher bei Nacht und Nebel den Gefängnissen zugeführt, während bei uns auch ein harmloser Gerichtszeuge schon eingesperrt wird.
Mit Bartcigruß
Franz Knplent.
Inland.
Seite 5.
Die staatsgefährlichen Antifriegsfundgebungen. Vielleicht interessiert sich das Ministerium des Innern und die politische Landesverwaltung dafür, in welcher Weise die Bezirksverwaltung in Wittingau das Anfuchen um die Bewilligung einer öffentlichen Volfsversammung in Erdweis mit dem Programm„ Antifriegsfundgebung" erledigt hat. In der Wittingauer Zuschrift heißt es:
,, Meichzeitig bewillige ich einen Umzug( fei nesfalls jedoch Demonstrationen), tvelcher sich um halb 1 Uhr nachmittags am 27. Juli von Sophieuwvald nach Erdweis und von da nach Zuggers und von Zuggers zurück nach Erd. weis ins Gasthaus der Anna Cervenka bewegen wird.
Soweit Sie angeben, daß im Umzug Tafeln mit Aufschriften gegen den Krieg getragen werden, fordern wir Sie auf, uus sofort alle Aufschriften, welche beim Untzug ge tragen werden sollen, anzuzeigen, worauf Jonen nachträglich die Bewilligung zur Tragung gegeben werden wird, soweit diese für cin wandfrei befunden werden.
Das hier vorgelegte Platat mit der Aufschrift: Die Ueberlebenden", Krieg dem Kriege", wird gemäߧ 23 des Druckgesetzes zur Platatierung nicht bewilligt, nachdem die Darstellung der schredhaften, ausgebungerten Köpfe ohne Augen öffentlichen Anstoß erregen fönnte. Es ist dager, mit Rücksicht auf die öffentliche Rabe und Ordnung, nicht gestattet, die Plakatierung vorzunehmen."
dieser Komödie, nämlich, daß sich damit die hochMit der Feststellung des Sinnfälligsten an löblichen Gerichts- und Polizeiherren von Brag Beim Polizeifommissariat gab es unfagbar lächerlich gemacht haben, ist die Sache teine Einvernahme, sondern man fragte feineswegs erledigt. Denn es ist etwas ganz un mich nur, ob ich ein Taschenmesser babe, glaubliches und Ünerhörtes, daß man in dieser und da ich ein solches hatte, nahm man mir das demokratischen Republik einen Gerichtszeugen 7 Zentimeter lange Taschenmesser ab und hieß nach einmaliger Vorladung in aller Serr mich einem Wachmann folgen. Plöglich befanden gottsfrühe durch Polizeigewalt aus dem Bette wir uns im Arrest lokal, der Wachmann vertreibt und wie einen Verbrecher zum Rotter schwand und sperrte hinter mir die Tür ab, führt. Der Richter, der ohne zweite und dritte damit ich ja nicht entweichen könne. Dort jab ich Vorladung, derart„ amishandelt", scheint in nun 1% Stunden, bis mich wieder ein Polizist ins feinem Studium der Rechtspflege im Mittelalter Bezirksgericht Zižlow führte, wo ich beim stehen geblieben zu sein oder aber ostasiatische Rertermeister, einem durchaus nicht höflich Bräuche in das Rechtsleben der Tschechoslowafei der Bezirksverwaltung, aber Demonstrationen" zu nennendem Manne, abgegeben wurde, welcher einführen zu wollen! Außerdem aber scheint es will sie feineswegs bewilligen. Man denke: Defehr ungehalten darüber war, daß ich mich der der gestrenge Herr, der nicht einmal mit den bemonstrationen gegen den Krieg! Daran fönnte deutschen Sprache bediente.( Bisher habe ich stehenden Vorschriften sein Auslangen findet, bei der Neumilitarismus am Ende gar Anstoß neh nicht gewußt, daß ein Häftling der Staatssprache
Der Umzug findet noch Gnade in den Augen
mächtig sein muß.) Beim Herrn Kerkermeister saß sich selber nicht an allzugroßer Gewissenhaftigkeit men. Auch die im Umzug zu tragenden Tafeln In der Einleitung des Vorwärts" Berichtes ich nun wieder eine Stunde.( Ein Sträfling, leiden. Denn sonst hätte er sich bei dem Amts- mit Aufschriften erregten das größte Bedenken der wird auch die zu Beginn des Krieges erfolgte beder neben mir die Wäsche bügelte, sagte mir ver- organ, das die Vorladung am 1. Juli zustellte, weisen Bezirksverwaltung und sie will nur solche hördliche Einstellung des Vorwärts" erwähnt. traulich, ich solle nur teine Angst haben, erfundigen müssen und hätte erfahren, daß der Aufschriften gestatien, soweit sie fie als„ ein. Darüber etwas im Zusammenhange mit der dabesser gekleidete Menschen bekommen Beuge die Vorladung nicht einmal selber unter- wandfrei" befindet. Vollends unmöglich ermaligen Konferenz zu sagen, ist wohl nicht meine höchstens 24 Stunden Arrest oder zahlen schrieben hatte. Aber nicht nur der Richter, son scheint ihr die Affichierung des Plakates von Sache. Aus meiner persönlichen Erinnerung will 50 K Strafe.) Endlich um 8 Uhr wurde ich in ein bern auch die tüchtige Prager Polizei hat sich State Sollaviz mit der Auschrift Die Heberle ich aber doch feststellen: Der Vorwärts" wurde Gerichtszimmer geführt und dort hörte ich, mit diesem Verfahren ihr Verdienst erworben. benden" und Krieg dem Kriege"." Der befannte damals sofort bei Striegsausbruch infolge eines welchen Verbrechens ich beschuldigt werde. Am Denn auch der Polizei des Herrn Bienerth muß Herr Unleserlich" hat auf dem Bild„ ichref. Artikels eingestellt. In einer Siyung, an der ich 2. Juli wurde mir eine Vorladung zu einer es bekannt sein, daß sie nicht berechtigt ist, einen ten haste, ausgehungerte. Köpie teilnahm, wurde darüber beraten, ob ein Ersatz- ings nie gesehen habe. Naj der unterschrift fab sur Schlafenszeit aus den Federn zu tromunelnichen Anstoß erregen. Ja, bei wem Zeugenaussage zugestellt, melche ich aller Beugen, nach einmaliger vergeblicher Vorladung, ohne Augeu" gesehen. Das tönnie„ öffen is blatt herausgegeben werden soll. Es lonnte nur ein Ersatzblatt mit bedeutender Einschränkung ber ich heute, daß meine Frau in meiner Abwesen und abzuführen. Vollends standalös aber denn? Sind denn die Urheber des Weltkrieges Bewegungsfreiheit in der Schreibweise in Beheit die Vorladung bestätigt hatte. Da meine Frau wird die Sache mit der Inhaftierung des ein vom Staate gegen alle Angriffe zu schützendes tracht kommen. Die Sibung beschloß einstimmig, gerade am 2. Juli zu ihren Eltern abreiste, dürfte Beugen.- Ja was glauben denn diese Büro- Rührminichten? Die öffentliche Ruhe und Drddie Herausgabe dieses Blattes der Reichenberger fie wohl infolge der Reisevorbereitungen vergessen fraten eigentlich, die sich da erdreisten, einen nung fönnte durch Blafate und Aufsäristen geTagespost", welche ebenfalls in den lebten Tagen haben, mir davon mitzuteilen. Ich war die ganze Beugen früh morgens in den Arrest zu stecken, mehrmals Gegenstand der liebevollen Betrachtun Zeit seither ununterbrochen in Prag , gehe früh ins um ihn dort warten zu lassen, bis es dem tört werden, so meint der Herr in Wittingau. cent des Reichenberger Vorwärts" var. EinBüro und Lomme abends nach Hause, fann also Herrn Richter paßt, ausgeschlafen und verhand. Doch nun die öffentliche Ruhe und Ordnung" ſtimmig wurde der Beschluß auf die Herausgabe in der Wohnung, soet wahrend bes Tages in der für und den llebergriffen Tür und Tor, wenn tige Menschen in ſchredenvaſte, ausgehungerie jederzeit entweder abends oder morgens bis 7 Uhr lungsfähig zu ſein? Da öffnen sich ja der Will seney, welche durch ihre Schuld geſunde, kräfoder Kanzlei angetroffen werden. Es wurde mir aber man einen zum Male schuldlos fäumigen Röpie" verwandelt haben! Hoffentlich hat inzwinicht, wie es in der Strafprozeßordnung heißt, eine 3eugen der persönlichen Freiheit berauben schen die politische Landesverwaltung den Herrn zweite Vorladung gesendet, und ich fann. Nach den Schilderungen seiner Mithäft in Wittingan darüber belehrt, daß er sich body wurde auch nicht, wie es das Geses vor linge, fann Genosse Stuplent wohl noch von Glück nicht mehr so aufführen darf, wie er es etwa schreibt, dem Richter vorgeführt, sondern wie ein reden daß er besser gekleidet" war. Sonst hätte im Jahre 1917 getan hat. Verbrecher vor Tags aus dem Bette geholt und in er wohl noch längere Zeit im Arrest verweilen den Arrest gesteckt. Und warum? Weil ich eine lönnen. 3eugenaussage zu leisten habe, in einer Angelegenheit, welche einige Jahre zu
brachen nicht dagegen, stimmten nicht dagegen. Sic lehnten also ebenfalls die Sicherung und Erhaltung von Parteiunternehmungen" nicht ab."
Das Gespenst Poincaré. Berlin , 25. Juli. Zu den Konferenzverhandungen meldet das Berliner Tageblatt": Die Dinge haben sich so entwickelt, daß die Vollkonferenz fast nur aus Auseinanderseßungen und Vermittlungsversuchen zwischen den Bantiers und den Franzosen besteht. Es hat den Anschein, daß die Bantiers nicht nachgehen werden. Von Herriot verlautet, daß er auf die Frage, ob er den Vermittlungsvorschlag der Banfiers annehmen wird, scantwortet habe: Ja, wenn er den Frieden und cine Regelung brächte. Aber alles, was er bringen wird, ist ein neues Kabinett Poincaré.
Später faust ein Schrapnellsplitter knapp über mich in die Mauer"; ein glücklicher Tag. Schwere Arbeit. Zum Postenstehen erhalte ich ein Gewehr ohne Verschlußkolben.
-
rüddatiert.
Der Herr Richter, welcher mich um ¼46 Uhr früh aus dem Bette holen und vorführen ließ, war allerdings um halb 9 ihr noch nicht im Amte. Da ich nicht willens war, so lange zu warten, bis der strenge Herr aufgestanden sei, stellte mir der Schrei ber beim Bezirksgericht eine Vorladung für den 29. Juli aus und entlicß mich.
Wir fordern das Polizeipräsidium ebenso wie die zuständige Justizbehörde dringend auf, die Angelegenheit sofort und auf das Genaueste zu untersuchen, die schuldigen zur Verantwortung zu ziehen und zu bestrafen und dem Zeugen die entsprechende Genugtuung zu verschaffen. und weiter fordern wir, daß die betreffenden Herren Präsidenten dafür Sorge tragen, daß sich solch unerhörte Uebergriffe nicht ein zwei
Ich frage nun: Kann ein Richter ungestraft tes Mal creignen fönnen! eine derartige ungeseßliche und dem moralischen Empfinden hohnsprechende Anordnung treffen?
schleicht sich Korporal John, da ich auf Posten bin, an mich von hinten an und überrumpelt mich. Auch eine Heldentat, weil ja, besonders in der Reserveſtellung, von rückwärts kein Feind 19. März: Ein Schrapnell schlägt knapp fommen fonnte. neben meinem Schwarmtommandanten ein und 11. Mai: Abends besucht mich am Posten wirft ihn zu Boden, ohne ihn zu beschädigen. Korporal Knausch, ein alter Parteigenosse, der Die Kameraden find ungehalten darüber, daß ich selbst in Mißkredit bei den Höheren und Gleich feinen Nachtdienst zu machen brauche. Ich gestellten gekommen ist, und wir tauschen unsere melde mich deshalb freiwillig. Einige Tage Gedanken aus. Ein Rotfehlchen fommt geflogen barnach stoße ich mit dem zweiten Stabsfeld- und setzt sich auf den Stacheldraht. Es fingt. webel, der Losung und Feldruf im Flüsterton Snausch macht mrich darauf aufmerksam. Ich Cofing abgab, zusammen. Da ein Feind nicht kommen sehe, wie sich des Vogels Hals bläht und sein fonnte, ließ ich den Stabsfeldwebel an mich her- Schnäbelchen bewegt; aber ich höre seinen Genkommen. Seine Begrüßung:„ Du blöder sang nicht. Ich muß an mich halten und alle Sterl, wie tannst Du mich heranlassen?", cr- Straft zusammennehmen, um nicht laut aufzu widerte ich mit: Herr Stabsfeldwebel, Sie weinen. wiffen genau, daß ich am Posten stehe, und daß ich Flüsterton nicht verstehe. Nächstesmal werde ich jeden, der nicht laut genug Antwort gibt, niederknallen. Befehl ist Befehl!"( Seitdem hatte ich Ruhe und niemals mehr hatte ich Be uch auf dem Posten.) Fleisch und Brot sind Raritäten; dafür gibts umsomehr Läuse; schade, daß die nicht genießbar sind.
www
-
Aus Neutitschein werden wir übrigens verständigt, daß dort die politische Bezirksverwaltung unter anderem das Tragen folgender Aufschriften im Demonstrationszuge verboten hat: Soldaten, bergejset nicht, daß Ihr Arbeiter im Waffenrod jeid", für das Seer 22.999,973.630 Kronen, für Schulen 599,750.451 Seronen", Rings Wohnungsnot, aber im Jahre 1923 170 Millionen Kronen für Kasernen". Auch im Tra gen dieser Aufschriften findet die Neutitscheiner Bezirksverwaltung eine Gefährdung der öffentliden Ruhe und Ordnung! Nicht die Tatsachen gefährden Ruhe und Ordnung, sondern ihre Feft stellung! Wir haben es herrlich weit gebracht!
"
liegen. Sonderbar, daß wir nicht ersoffen sind.. er( der Kaiser) jiegen? Das ist Wahnsinn!" FreiUnheimliches Artilleriefeuer. Etva um 5 Uhr lich, wir waren ja wie die Stelette, dagegen die Gefechtsbeginn. Die Russen greifen an. Ruffen lauter junge, gutaussehende Sterle. Aber Wir sehen die Erde sich mit" Toten bededen. dort war auch von Not nichts zu spüren. Man Oberleutnant Kunz, der so tief vergraben ist, wechselte uns unser Papiergeld aus und wir ers erhält Kopfschuß; sofort tot. Gegen Mittag Be hielten für 10 österreichische Kronen 3 Rubel. fehl zum Rüdzug. Wir hatten feine Reserven. Für 1 Rubel faufte man 10 Stück„ Pully " Die Russen brachen auf beiden Seiten von uns( Striegel) aus seinstem Weizenmehl, zusammen durch und kamen uns Wüchtenden infolge Um eiwa ½ Meter lang, ¼ Meter breit, eine gehung entgegen. Oblt . Ehrenbrand durch Kopf- Spanne hoch. Für 1 österreichische Metallkrone chuß getötet. Regimentkommandant hat sich gibts ½ Meter Wurst. Man kann kaufen soviel mittels Auto gerettet. Ein fürchterlicher Stugelman will und das Geld reicht. Mein angeschoßregen verfolgt uns. Mein riesenlanger Nachbar fener Kamerad tann nicht mehr weiter. Ich bitte läuft fnapp vor mir. Ein gleichzeitiger Aufschrei einen russischen Soldaten, wo man einen Arzt von uns beiden. Mir hat eine Ruge! nur die sprechen fönnte. Gutmütig werde ich an einen Schulter gestreift, ihm aber ging cine durch die hohen Arzt verwiesen. Auf meine Bitte kommt Brust. Schneit im größten Seugelregen Notver er fofort mit mir, besichtigt den Verwundeten band angelegt, wobei keine Kugel unsere Kör- und sagt mir, er solle sofort mit einem russischen per weiter beschädigte. Die Russen stellen das Soldaten zu ihm ins Spital tommen, es ist die Feuer ein, denn wir sind rettungslos gefangen. höchste Zeit, daß er in Behandlung kommt. Viele Es war Pfingstsonntag mittag. Von den Leute erbarmten sich unser und brachten uns Leiden der Gefangenschaft will ich nicht erzählen. Brot, Spec, Rečta( Buchweizenster;). denn die Erwähnen möchte ich aber, daß es auch unter meisten hatten nur wenig Geld. den Siegern gute und vernünftige Menschen gab. Jeder von uns könnte gewiß ein großes Infolge meiner tschechischen Kenntnisse konnte Buch Kriegserinnerungen schreiben. Ich glaube, 27. März: Reserveſtellung hinter Miatyu 9. Juni: Schon drei Nächte nichts geschla- ich manches aufschnappen und auch interpente daß feiner mehr sich nach solchen Abenteuern bezogen. Merage targ und schlecht. Lauter ge- fen. Dem Reg.- Kommandanten ist der Graben ren. Unter den uns begleitenden Russen war ein fehnt. Und wenn es heute wieder Leute gibt, die ochte Fische und Kraut. Waldarbeit. Von zu nicht schön genug. Umbauen und verschönern. Mann, dem der Ellenbogen zerschossen wurde, von ihren Seldentaten" erzählen, so ist mit Hause Freiheit und von Prager Kollegen an Mittags fällt einer nach dem andern vor Müdig und der wahrscheinlich infolge seines Schmerzes Sicherheit anzunehmen. daß es Aufschneider, Sere Parteiblätter erhalten. Alles greift gierig feit um und schläft ein, manche mit dem Werk- jeden von uns das Bajonett in die Rippen ge- Tachinierer sind, oder Bestien. Menschen, die darnach. Korporal Stunscher:„ Es gehört sich zeng in der Hand. Ich aber muß aus dem Walde rannt hätte, wenn ihn nicht sein Zugsführer da dort Beldentaten vollbrachten, gabs fait feine. nicht, in den Wald Zeitungen mitzunehmen!" Menage für den Schwarm holen. Da Laufgraben von abgehalten, und erklärt hätte, daß wir doch Und wenn einer im Stampfe zu wählen hatte Stamerad Hopfer gefallen. Zufallstreffer. Fas- verschüttet, muß ich auf der Oberfläche laufen. auch nur dasselbe taten wie die Russen, und zwischen dem eigenen Tode oder dem seines Ten: 5 Mann 2 Weden Brot. Fleischration ver- Olt. Sunz trägt mir deshalb eine Watsche" daß wir eigentlich gar keine Feinde sind. Einige Feindes, und es glückte ihm, den Feind zu töten, Mürzten: Erdbeerblätter. Tabaffassung an, die ich mit einem träftigen Fluch quittiere, Tage schleppte man uns durch die Ortschaften. Dann ist es eben ein Mörder, aber kein Held. besteht aus Buchenlaub. Wegen nicht strammer denn er traut sich ja doch aus seinem Erdloch In einer fleinen Stadt kam ein russischer Offi Vicle wurden auf solche Art zu Helden bewußt Baltung am Posten Anbinden zudiffiert. Ober- nicht heraus. Nachts Regen. Um 4 Uhr wache zier zu uns, besichtigte uns, sprach uns deutsch oder unbewußt. Aber nie mehr wollen wir leutnant Ehrenbrand:" Sie Idiot!" Nachts ich auf und bemerke, daß wir alle im Waffer an und rief aus: Und mit solchen Leuten will Mord helden werden!
12. Mai: Auf dem Wege in die Reserve stellung drei Kameraden von einer Granate getroffen. Einer schwer, einer leicht verwundet, der dritte in Feyen zerrissen.
7. Juni: Abends Alarm. Bei stocffinsterer Nacht gehts treuz und qu'er über Aecker und Sümpfe. Etwa um Mitternacht Stommando „ Eingraben!"
Kargl.