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Ausland.

Die Buchbinderei Arbeiter und Arbeiterinnen in Wien  befinden sich im Ausstand. Bisher haben 260 Arbeiter und Arbeite­rinnen die Forderungen bewilligt erhalten, während in fast sämmt lichen anderen Betrieben die Arbeiter im Streit stehen.

Dem Ausstand der Pariser Erdarbeiter hat sich der größte Theil der Auslader in den Häfen angeschlossen, ebenso ist eine große Anzahl Maurer   und Baumaler gestern Vormittag in den Aus­tand getreten, um mit den ausständigen Erdarbeitern gemeinsame Sache zu machen.

Boziales.

Frl. Ottilie Hoffmann   fann mit Freude über die Fort- beiter die Gunst der Kirchenhohen und Zentrumsgewaltigen zu gute, Gerichts- Beifung. schritte berichten, welche die Mäßigkeitsfrage gemacht hat. Die die dem unbequemlichen Geistlichen versagt blieb. Kommission hat eine Petition in dieser Angelegenheit an das Kultus- Im übrigen aber müssen wir, die wir die rheinischen, und be- Ein prügelnder Schuhmann. Durch Mangel an Selbst­ministerium gerichtet, die Lehrer und Lehrerinnen aller Staats- fonders die Kölner   katholischen Arbeiter, sehr genau kennen, es als beherrschung hat sich der Schußmann August Frelandt zu einer schulen behördlicherseits anzuweisen, beim Unterrichte in der Natur- der Wahrheit durchaus widerstreitend bezeichnen, wenn Giesberts fie Handlung hinreißen lassen, die ihn beinahe um sein Amt gebracht funde und Gesundheitslehre Aufklärung zu verbreiten. Frau Schul- als monarchisch gesinnt hinstellt. In Wirklichkeit hat der katholische hat. Er stand gestern unter der Anklage der thätlichen Beleidigung An einem rath Cauer berichtet, daß die Kommission für Organisation der Arbeiter gar teine Neigung für das, was im landläufigen Sinne vor der 131. Abtheilung des Schöffengerichts. Handlungsgehilfinnen, die in Kassel   eingerichtet wurde, noch nicht so patriotisch heißt. Das gilt auch für das Huldigungstelegramm, das Februartage d. J. hatte der Angeklagte den Handelsmann frei arbeiten konnte, wie sie es wünschte, da die Arbeiten durch viele im Namen dieser Arbeiter an den Kaiser abgeschickt wurde. Lösch, der sich einer Uebertretung schuldig gemacht hatte, Berichte an den Bund eingereicht wurden. Fräulein Bonfort macht zur Wache zu sistiren. Da Lösch Widerstand leistete, mußte Gewalt darauf aufmerksam, daß diese Kommission die einzige ist, welche angewendet werden. Sowohl der Beamte wie der Sistirte befanden eine Berufsorganisation vertritt und daher wohl die Schwierigkeit sich noch in großer Erregung, als sie die Wache erreicht hatten. Als entsteht. hier der erstere die Vorgänge auf der Straße zu Protokoll gab, leber die Kommission für weibliche Gewerbe- Inspektion berichtet unterbrach Lösch ihn mit den Worten: Das ist gelogen!" Hierauf an stelle von Frau Jeanette Schwerin  , die leidend ist, Fräulein vergaß der Angeklagte sich soweit, dem Sistirten eine Ohrfeige gu Alice Salomon   aus Berlin  : Es wurden Kurse für Inspetto­geben. Obgleich Lösch nicht abgeneigt war, den gestellten Straf­rinnen eingerichtet und werden auf Wunsch der Schülerinnen im antrag zurückzunehmen, kam es doch zur Verhandlung, da die Be­nächsten Jahre wiederholt, ferner wurde durch Vortrag von Frau hörde des Angeklagten auf deffen Bestrafung bestand. Der Staats­Schwerin und Frau Simson Propaganda gemacht und die einzelnen anwalt führte aus, daß er eine Geldstrafe beantragen würde, wenn Kongresse beschickt. In München   eröffnete der Verein zur Förderung der Angeklagte ein Privatmann gewesen wäre. Aber im vorliegenden der Interessen einen Kursus für Inspektorinnen, von denen die erste Falle handle es sich um eine Mißhandlung auf der Wache, ein Beamter, jezt angestellt worden ist. Zu dem 2. Kursus in Berlin   sind eine der für Aufrechterhaltung der Ordnung zu sorgen habe, müsse Selbst­große Zahl von Anmeldungen eingelaufen und es konnten a beherrschung üben können. Er beantrage gegen den Angeklagten 15 Schülerinnen in die Pflichten der Gewerbe- Inspektorinnen ein- Arbeiter- Rifiko. In den Sandsteinbrüchen bei Vigen- drei Tage Gefängniß. Der Vertheidiger, Rechtsanwalt Dr. Schwindt, geführt werden. Erfreulich ist es auch, daß in Bayern   und burg im Regierungsbezirk Merseburg   wurden am Dienstag fünf bat dringend, mit Rücksicht auf die ganze Sachlage dem Angeklagten Hessen   feste Inspektorinnen angestellt sind, auch in Weimar   ist auf Arbeiter durch ein ab stürzendes Felsstüd verschüttet; zwei mildernde Umstände zu bewilligen und von einer Gefängnißstrafe dem Verwaltungswege eine Inspektorin eingestellt worden. blieben todt, die drei anderen sind schwer verletzt. Abstand zu nehmen. Der Angeklagte verliere sonst zweifellos ſein Als lezte Berichterstatterin spricht Frau Henriette Gold so mühsam errungenes Amt und seine Frau und Kinder würden schmidt über die Kommission für Erziehungswesen. Die Kom 160 M. mehr Lohn pro Kopf als im Jahre 1895 sollen im vereine Geldstrafe von 50 Mark. Noch einmal die Bergarbeiter Löhne. Man schreibt uns: dadurch in Mitleidenschaft gezogen. Der Gerichtshof erkannte auf mission hat eine Petition vorbereitet, in der sie die Errichtung staat­licher Kindergärten und Errichtung von Seminarien für Kinder- gangenen Jahre die Bergarbeiter im Ober- Bergamtsbezirk Dortmund   In Ulm   hat am 4. Oktober vor dem Schwurgericht der Prozeß wegen der Göppinger Wahlunruhen begonnen. Vor dem gärtnerinnen verlangt. Frl. Dr. Schirrmacher ladet zuletzt den erhalten haben. In der bürgerlichen Presse wird diese Ziffer als die Bund im Namen der französischen   Frauen ein, sich an den beiden Folge einer Lohnerhöhung ausgegeben, sie ist aber, wie sich leicht Hotel zu den Zwölf Aposteln, wo sich die Anhänger der deutschen im Jahre 1899 stattfindenden Kongressen, die von der gemäßigten nachweisen läßt, in der Hauptsache die Folge erhöhter Leiſtungen Partei" versammelt hatten, war es am Abend des 16. Juni zu Skandal­und radikalen Richtung einberufen werden, zu betheiligen. Die fahrenen Schichten lange nicht so groß wie im Jahre 1897. Für Gerücht verbreitet hatte, daß aus dem Gasthause mit Flaschen geworfen der Arbeiter. Im Jahre 1895 war die Zahl der jährlich ver- izenen gekommen, die besonders bedrohlich ausarteten, als sich das Versammlung beschließt die Beschidung beider Kongresse. der Arbeiter selbstverständlich seinen worden sei. Sowohl die behördlichen Organe als auch einige unserer Am Montag Nachmittag fand die Sigung der Kommission für jede Schicht muß aber Lohn erhalten. Dadurch wächst allein die Lohnsumme im Organisation der Handlungsgehilfinnen statt. Frau Schulrath Cauer Jahre 1897 schon um Millionen. Es kommt hinzu, daß der Arbeiter Parteigenossen suchten vergeblich die Menge zum Auseinandergehen stellt nach langen Berhandlungen die Frage an den Bund, ob er ein in der einzelnen Schicht im Jahre 1897 mehr Kohlen zu tage landjäger und Schutzleute zurü dzog, beruhigten und zerstreuten zu bewegen. Erst als man, um weitere Reibung zu vermeiden, treten will für die Berufsorganisationen. Frl. Lischnewska beantragt folgende Resolution: Die Versammlung spricht den Wunsch aus, daß gefördert hat, als im Jahre 1895. Wenn man berechnet, was allein fich die Leute allmälig. 16 Personen, welche ergriffen wurden, haben Surch diese Mehrförderung pro Schicht die Kohlenzechen Rheinland­die Kommission wieder heißen möge Kommission für Organisation der Westfalens verdient haben, so ergiebt sich, daß die Löhne lange nicht sich nunmehr vor Gericht zu verantworten. Handlungsgehilfinnen"( das Wort, Organisation' sollte gestrichen werden). Frl. Dr. Augspurg beantragt zu der Resolution den Zusatz und diesem so gewachsen sind, wie die Sumine des Verdienstes, der aus dieser Namen gemäß handle". Nach Annahme der Resolution theilt Frau Cauer Mehrleistung der Arbeiter den Zechen erwuchs. Freilich, betrachtet mit, daß vom Berliner   Hilfsverein für weibliche Angestellte ein man den Gesammtdurchschnitt im Ober- Bergamtsbezirk Dortmund  , Stellenvermittelungsbund für ganz Deutschland   eingerichtet werden kommt diese erhöhte Leiſtungsfähigkeit des einzelnen Arbeiters foll. In der Kommissionssigung für weibliche Gewerbe- Inspektion wie die Vermehrung der Schichtenzahl nicht so start zum Ausdrud, als wie es in der That auf den meisten Zechen der Fall war. unter der Leitung von Frau Anna Simson   werden Anfragen über Selbst der Verein für die bergbaulichen Inter  - Die Graveure und Ziseleure hielten am Dienstag im Dres Gewerbe- Juspektorinnen, ihre Stellung, ihr Gehalt von Frl. Alice Salomon   beantwortet; ein Austausch persönlicher Erfahrungen füllt elfen im Ober- Bergamtsbezirk Dortmund   muß in dener Garten eine gut besuchte Versammlung ab, in welcher Baul feinem 1897er Jahresbericht zugeben, daß die Durchschnittsziffern Litfin über das Koalitionsrecht und die bevorstehende Gesezes­die übrige Zeit aus. Am Montag Abend wurden öffentliche Vorträge in Sagebiel's fähigkeit der Bergleute betrachtet werden können. Es heißt dort mit aufgenommenen Vortrag fand nicht statt, dagegen gelangte einstimmig für das Jahr 1897 lange nicht als genauer Ausdruck der Leistungs- vorlage referirte. Eine Diskussion über den außerordentlich beifällig Etablissement gehalten. In der Sizung am Dienstag weist Frau Hecht aus Tilfit darauf Rücksicht auf die verwirrenden Durchschnittsziffern des Jahres 1897: eine Resolution zur Annahme, welche gegen jede Beschränkung des Einen Maßstab für die Leistungsfähigkeit der Belegschaften Soalitionsrechtes der Arbeiter energisch Protest erhebt und die Kollegen in hin, daß in vielen Städten Voltsunterhaltungen mit Beihilfe oder von Frauen allein abgehalten werden. Mit Unterſtügung mehrerer wie Gebirgs- und Flößverhalten auf den einzelnen der Organisation anzuschließen. Im Verschiedenen machte dann Mit Unterſtügung mehrerer geben diese Ziffern nur dann, wenn alle einschlägigen Verhältnisse, anbetracht der drohenden Vorlage auffordert, sich mehr als bisher Vereine bringt der Tilsiter Lehrerinnenverein den Antrag ein: Gruben, Umfang der Vorrichtungsarbeiten und des Winzer auf das am 12. November stattfindende Verbandsvergnügen Der Bund wolle eine besondere Kommission einsetzen zur Abbaucs, Regelmäßigkeit der Arbeitsgelegen aufmerksam und bat die Kollegen, doch recht rege für dasselbe zu Pflege der Voltsunterhaltungen durch die Frauen. Fräuleinheit 2c., berücksichtigt werden. Für den Ruhrbezirk dürfte die agitiren. Zum Schluß forderte dann der Vorsitzende die Anwesenden Auguste Schmidt   tritt als Delegirte lebhaft für den Antrag starke Zunahme von Tagesanlagen von Tagesanlagen in Gestalt von Neben- auf, es sich nicht bei der Annahme der Resolution genügen zu lassen, ein und schildert die glänzenden Erfahrungen, welche der Leipziger   Frauen- Bildungsverein für Volksunterhaltung gemacht hat, gewinnungen, die mehr und mehr sich verzweigende Herstellung von sondern auch im Sinne derselben zu handeln. aufbereiteten Produkten, ferner die starke Zunahme des Bergeversag­ebenso theilt Frl. Hoffmann die guten Resultate der Bremer Bolts Abbaues und die hiermit in Verbindung stehende erhöhte Beschäf­sprechen zu müssen, da zu viel Kommissionen eingeführt würden, igung von Vergeverfaß- Schleppern c. in Frage kommen. Aller­Frl. Alice Salomon   schließt sich dem an, indem sie bemerkt, daß in dings ist auch zu berücksichtigen, daß diesem Zuwachs auf die Tonne Frl. Alice Salomon   schließt sich dem an, indem sie bemerkt, daß in der Zentralstelle für Arbeiter- Wohlfahrtseinrichtung bereits eine Förderung ein Minderbedarf an Mannschaften durch Ausbildung der Organisation vorhanden ist. Hier arbeiten Männer und Frauen gesammten Betriebstechnik, z. B. in Gestalt der maschinellen Forde zusammen. Frau Simon beantragt eine Resolution: Die General- rung, gegenübersteht." Die Mehrleistungen der Belegschaften im Jahre 1897 im Ber­versammlung empfiehlt allen Bundesvereinen, die Pflege der Bolts- gleich zum Jahre 1895 wird daher viel eher illustrirt durch eine unterhaltung in ihrer Stadt anzuregen, falls dort solche nicht be- Reihe Einzelbeispiele, die sich auf größere Bergwerksunternehmungen stehen. Die Resolution wird sodann angenommen. Bon Frau Elise Berg wird ein ordnungsmäßig unterstützter beziehen. Es betrug 3. B. auf den Zechen: Antrag der Nürnberger Ortsgruppe des Allg. d. Frauenvereins ein­gebracht: Die Generalversammlung des Bundes wolle beschließen, die Bestrebungen zur Verbesserung der Pflege und Erziehung der ver- Konkordia, Bergbau- Aktien 1895 wahrlosten und aller außerehelichen Koft- und Ziehlinder zur Bundes­fache zu machen. Diese Bestrebungen fassen in sich die Agitation

jährliche Schichtzahl

267,4 328,7

der Arbeitseffekt

pro Schicht und Mann

f

0,96

Gesellschaft zu Oberhausen   1897

1,05

1895

0,863

292,7

.

1897

0,973

1895 1897

1,06

1,12

in allen Reichs- und Bundesstaaten: a) Für Einführung einer Ver. Nosenblumendella. nach Artikel 126 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche zulässigen Generalvormundschaft über alle außer Hibernia

300,1 304,37 325,31

Aus Mainz   wird dem Berl. Tageblatt" berichtet: Die Tage­löhnerin Baumann, die ihren treulofen Geliebten auf offener Straße erstochen hat, wurde von den Geschworenen freigesprochen.

Versammlungen.

am Montag bei Stechert, Andreasstraße, in der Genosse Täterow Eine gut besuchte Versammlung der Stockarbeiter tagte über: Wie hat die Arbeiterschaft das Koalitionsrecht auszuüzen und umzugestalten? referirte. Der recht interessante Vortrag wurde von der Versammlung mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Eine längere Diskussion entspann sich hierauf über die Zustände in der Stockfabrik der Gebr. Noa, Dresdenerstr. 38. Wie angeführt wurde, werden daselbst wieder Ueberstunden gemacht und auch in bezug auf die Lohnverhältnisse sind verschiedene Mängel vorhanden. Be­tanntlich haben in der letzten Zeit bei dieser Firma, um die ver­schiedenen Mißstände zu beseitigen, wiederholt Arbeitseinstellungen stattgefunden. Um ein gemeinsames Handeln der Arbeiter in Zu­funft möglichst zu verhindern, haben die Fabrikanten mit mehreren Arbeitern verschiedenartige Verträge, mit einigen auf die Dauer eines Jahres und vierteljähriger Kündigung abgeschlossen, während für andere andere die Kündigung von fürzerer Dauer, oder gänzlich ausgeschlossen ist. Diejenigen Arbeiter, die für bessere Lohn- und Arbeitsverhältnisse eingetreten sind und in der stillen Zeit aussetzen mußten, wurden nicht wieder eingestellt. Das Ver­halten der Arbeiter, die diese Stontratte unterschrieben und gegen dieses Vorgehen nicht protestirten, wurde von mehreren Rednern

ehelichen Kinder. b) Für Ueberwachung der Verpflegung An diesen drei Beispielen ist gezeigt, was etwa 100 000 Arbeiter und Erziehung verwahrlofter ehelicher und aller unehelichen Kinder der rheinisch- westfälischen Belegschaft im Jahre 1897 mehr geleistet fritisirt und schließlich ein Antrag angenommen, nach welchem die durch Aerzte und behördlich angestellte Pflegerinnen, sowie durch haben, als im Jahre 1895. Durch die vorsichtige und man möchte Agitationskommission die Angelegenheit untersuchen und dann weitere Unterbringung in geeignete Pflegefamilien. c) Für eine einmalige fagen- tendenziöse Berichterstattung des Reichs- Anzeigers" über die Schritte unternehmen soll. Nachdem Hildebrandt über das Landessammlung zur Beschaffung eines unter staatlicher Verwaltung Arbeitslöhne und Arbeitsleistungen beim Bergbau Preußens im Jahre Ergebniß seiner Agitationsreise nach Leipzig   einen eingehenden zu stellenden Landesfonds zwecks eventueller Deckung aus diesem, 1897 erscheint es, als ob wunder wie starke Lohnerhöhungen im Ober- Bericht erstattet hatte, gelangte eine Resolution zur Annahme, dem Leipziger   System erwachsenden Mehrkosten. Bergamtsbezirk Dortmund   stattgefunden hätten. Nach den Nach- in der sich die Versammlung verpflichtete, jede Bewegung der Stoc Nach einer längeren Verhandlung, in welcher die Mittheilungen weisen dagegen, die die preußische Bergverwaltung über arbeiter für die Aufbesserung der Lage nach Kräften zu unterstützen. einzelner Damen über das Ziehlinderwesen mit dem regsten Inter  - die Ergebnisse der staatlichen Bergwerte, Hütten und Salinen Ferner wurde beschlossen, nachdem auf das Ueberhandnehmen der esse angehört wurden, wird der erste Theil des Antrages mit im Jahre 1896/97 erstattet hat, beträgt die Lohnsteigerung seit 1895 feberstundenarbeit in einzelnen Fabriken und auf sonstige Mißstände Vorbehalt einiger redaktioneller Aenderungen angenommen, die etwa gerade 11 pct., obwohl nach unseren Berechnungen über die hingewiesen worden war, daß von nächster Woche ab für jede Ueber­Agitation aber der auf der Generalversammlung des Allgemeinen Rentabilität der Bergwerke in den Jahren 1895-97 eine Lohn- stunde ein Zuschlag von 25 pet. gefordert werden soll. Hierauf deutschen   Frauenvereins in Stuttgart   eingesetzten Kommission über erhöhung von 15 pet. das mindeſte hätte sein müssen, was den wurde bekannt gegeben, daß am Sonntag, den 9. Oktober, eine Arbeitern an Lohnaufbesserung gewährt werden mußte. Festlichkeit zu gunsten eines erkrankten Kollegen bei Lindenhahn in Nicht 160 M. fondern etwa 90-100 M. betrug der wirkliche Grünau stattfindet und nach einigen weiteren Mittheilungen die Ver­Lohnzuwachs des Bergarbeiters seit 1895. Dabei ist noch zu be- sammlung geschlossen. Ver

lassen.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Die Rabinpuzer der Firma Schulz erreichten durch gemein­sames Niederlegen der Arbeit, daß die Firma eine angekündigte Lohnreduzirung zurückzog. Die im Juferatentheil der heutigen Nummer angekündigte Sperre ist somit aufgehoben. Achtung, Vergolder! Die Kollegen Dänemarks   befinden sich im Streit. Zuzug ist streng fernzuhalten. Der Hauptvorstand des Verbandes der Vergolder Deutschlands  . Deutsches Reich  .

Achtung Möbelpolirer! In dem Geschäft von Glogowski, Chaussele str. 2e, haben sämmtliche Kollegen wegen entstandener Cohnbifferenzen die Arbeit eingestellt. Der Vorstand des Verbandes

der Möbelpolirer Berlins   und der Umgegend.

Ein Kölner katholischer Arbeiterverein weihte am Sonntag unter feierlichen Umständen sein Vereinshaus ein. Der Fest redner, Justizrath Custodis, that dabei fund, das Annohaus" werde stets sein und bleiben eine Hochburg gegen die Sozialdemokraten". Diese belustigende Aeußerung sei mur beiläufig erwähnt; mehr interessirt uns die Rede des Arbeiters Giesberg, der gelegentlich der Feier unter anderem sagte:

A

Die Schneider und Schneiderinnen nahmen am Dienstag

aber man

aus,

wennt

achten, daß seit dem Jahre 1896 schon wieder eine schlechterung zu konstatiren ist, wie sich z. B. ganz deutlich aus der Lage der auf den Zechen der Hibernia"- Gesellschaft beschäftigten den Bericht Witte's über den Verlauf des Verbandstages ent Bergleute ergiebt. Dort verdienten 1896 mehr als 1000 m. jährlich gegen. In der Diskussion sprachen mehrere Redner ihr Bedauern 52,09 pet. der gesammten Belegschaft, 1897 dagegen nur 49,30 pt. barüber aus, daß beschlossen worden ist, anstatt der bisherigen In betracht kommen hier über 6000 Bergleute. Daß sich die Zechen 30 pet. nur 25 pCt. der Mitgliedsbeiträge am Ort zu verwenden. zu einer solchen Lohnberbesserung überhaupt bequemt haben, ist eine Für Kleine Städte möge das ausreichen, in den Großstädten täme mit geringen Mitteln nicht Folge des großen Arbeitermangels gewefen, der während man die Verbandsinteressen nach jeder Richtung fördern des vorigen Jahres herrschte. Die Jahresberichte der einzelnen Bergwerks Aftiengesellschaften lassen darüber keinen Zweifel. So wolle. Mit Freuden begrüßte man die in Aussicht genommene fagt z. B. der Jahresbericht des Dortmunder   Steinkohlen- Bergwerts Ansiedelung geeigneter Kollegen in den Ostprovinzen, welche Ob diese Einrichtung Luise Tiefbau":" Durch Arbeitermangel und andauernden Wechsel daselbst die Agitation beleben sollen. den erhofften Erfolg haben werde, müsse man abwarten. Jedenfalls der Belegschaften, insbesondere bei den jüngeren Arbeitsfräften, er fei es nicht flug gehandelt, daß ein Kollege aus Stettin  , der in giebt sich eine Abnahme beziv. eine unzureichende Zunahme der Leistung dortiger Gegend eine schwer zu ersetzende tüchtige agitatorische Kraft bei steigenden Löhnen." gewesen sei, in den Hauptvorstand berufen wurde. Im Hinblick auf einen vom Verbandstag abgelehnten Antrag, das Verhältniß zur Generalfommission zu lösen, meinte ein Redner, er sei ebenso wie die Antragsteller der Ansicht, daß die Generalfommission mehr für die Gewerkschaften hätte thun können, als sie gethan habe. Es erfolgte die Wahl einer Agitationstommission, in die Witte, Stupei, Molz und Frau Pangram berufen wurden.

Soziale Rechtspflege.

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Der Dr. Ruh, Besitzer eines chemischen Laboratoriums, gehört mit zu den Leuten, die ständig das Gewerbegericht be­schäftigen. Er zieht es jedoch vor, nie vor dem Gericht zu erscheinen, " Es soll nicht unausgesprochen bleiben, daß durch die Dehn- und dazu scheint er gute Gründe zu haben. Ein Laboratorium In Pankow   Schönhausen   fand am 4. d. Mts. eine Volksver­Hauser Nede des Kaisers große Verstimmung in Arbeiterkreisen diener verlangte von ihm nicht weniger als 120 Mark rüd­hervorgerufen worden ist. Wir katholischen Arbeiter lehnen es aber ständigen 2ohn und 400 Mart Raution. In der Ver- fammlung statt, in welcher Frau Ihrer über die Zuchthaus. ab, diesen Vorfall auszuschlachten(!) und durch Hetz-(!) und Protest- handlung vor der Kammer VII legte Kläger   einen großmächtigen Vorlage referirte. Von einer Diskussion wurde auf Vorschlag Versammlungen das monarchische Gefühl noch weiter Vertrag vor, eine Spezialität des Dr. Ruh, worin die 400 Mart aus der Versammlung abgesehen, da sich Gegner nicht gemeldet Der Kläger   hatten. Es kam die bereits im Vorwärts" veröffentlichte Resolution herunterzudrücken, als es leider schon geschehen als Geschäftsantheil bezeichnet werden. darüber, daß er Gesellschafter Des zur einstimmigen Annahme. ist. Wir bedauern die in Oeynhausen gefallenen Aeußerungen, sehen erschrat ordentlich Er bemerkte, daß er auf den Zentralverband der Konditoren.( Mitgliedschaft Berlin  .) Heute, uns dadurch aber nicht veranlaßt, unsere monarchistischen Gefühle zu Herrn Doktor sein sollte. revidiren. Unsere monarchische Gesinnung entspringt hohen religiösen Wortlaut gar nicht so genau geachtet habe, da Dr. Ruh immer abends 82 Uhr, bei Schiller  , Rosenthalerstr. 57: Mitgliederversammlung. Motiven, die auch in schlimmen Stürmen sich als ausreichend er- nur von einer Kaution gesprochen habe. Es wurde ein Versäumniß- Gäste willkommen. weisen. Wir stehen fest zu Kaiser und Reich; aber eben so fest urtheil gefällt. Der Kläger   wird sich indessen seine Forderung wohl werden wir jeder Schmälerung der ohnehin so geringen Rechte der in den Rauch schreiben müssen.- Ein Herr aus dem Bublikum er: Arbeiter entgegentreten." zählte, Dr. Ruh mache das inumer jo". Er befize nichts. Der Dieser gewundenen, Schönrednerei eines Kölner   Arbeiters eigentliche Besizer des Laboratoriums sei ein Mann, der in bon verflossene Woche gegenüber muthet mit Spanien   hause. Der Anwalt, der früher Ruh vertrat, habe Dr. Ruh getheilte Erklärung des Kölner   Staplans Heßdörffer, der wegen das Mandat wegen jener Verhältnisse niedergelegt. feiner Freimüthigkeiten nach einem weltentfernten, öden Landörtchen ist inzwischen schon wieder in zwei Fällen verklagt worden und wieder hat der hiesige spanische Konsul Novelli Selbstmord durch Erschießen bersezt ist, ganz anders an. Hoffentlich kommt dem strebsamen Ar- handelt es sich um Kautionen.

die

uns

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Lehte Nachrichten und Depeschen. Wien  , 5. Oktober.  ( B. H.  ) In Fiume ist, wie die Blätter bes richten, unter den Soldaten der Typhus   ausgebrochen. Ancona  , 5. Oktober.  ( B. H.  ) Wegen eines förperlichen Leidens

berübt.

Verantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin  . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Drud und Verlag von May Bading in Berlin  .

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