27. August 1924, Erhalt« dein Augenlicht,.heutzutage, wo die Kurzsichtigkcit und andere Augenleiden immer mehr überhandnehmen, kann man n cht ofl genug'vor einigen üblen Gewohnheiten warnen, die schon manche« Auge ruiniert haben Jedermann sollte folgende Zie gel» befolgen: I. Strenge deine Augen nie an bei ungenügendem Tämmerlichic, oder wenn sie heiß sind>»>d schmerzen, 2. Tos Licht falle immer über deine linke Schulter auf das Buch oder den Gegen- stand, welche» du betrachtest, 3. Trage keine enge Kleidung um den Hals. Das Zimmer, in dem du beschästig! bist, soll nicht he ß, die Füße aber sollen warm sein, 1, Halte die Augen nicht zu nahe an>>cn bctrcjfendcn Gegenstand, 5. Lies niemals in liegen- der Stellung oder im Wagen während einer Zahlt; schlimme Augenkrankheiten sind die Folge 6. Ver- dirb.deine Augen nicht dadurch, das; du sie sonderbar und nnnatürlich rollst und verdrehst. 7. Wenn dn die Augen sehr anstrengen muht, so gönne ihnen zu- weile» eine kleine Ruhepause und stärke sie mitunter durck) kalte Augenbäder, 8. Wen» dn als Schily vor grellem Lichte, Schneeflimiucrn usw. eine farbige Schutzfrille trägst, so trage sie nicht länger, als es dir Umstände bedingen; ihr beständ'ger Gebrauch schwächt dai Auge. Die Jugend und der Völkerbund . Ter französische Minister für öffentlichen Unterricht hat dem Generalsekretär de» Völkerbundes einen Brief übermittelt, in welchem Bezug genommen wird auf d e von der französischen Regierung ergriffenen Maßnahmen bezüglich der auf der Böl- kerb-nndsversammlung von 1923 ausgesprochenei» Wünsche, man solle die Jugend mit dem Bestellen rrnd den Zielen des Völkerbundes bekannt machen. Ter belgische Sozialistensiihrer Vandcrvclde ist Montag in Belgrad eingetroffen. Er bleibt als Gast der serbischen Sozialisten zwei Tage in Belgrad und wird im Sozialistenklnb einen Bor- trag über den derzeitigen Stand der sozialistischen Bewegung hakten. Die Jagd nach dem Alkohol. Di« Pariser Zeitungen bringen ein ausführliches Elaborat des .Svaptäns des französischen Schiffes„Milchonse", in welchem der Ucberfall geschildert wird, welcher im Juli durch eine Piratengeelctte ans das ge- nannte Schiff«sägte und bei welchem sich die Piraten geistiger Getränke im Betrage von 3 0 0.000 Dollars bemächtigten. Neu« Flicgerweltrckorde. Der Aviatikcr B a c o l a. welcher mit o nein Hydroaeroplan in eine Höhe von 5500 Meter flog, und der Aviatikcr Centnr-ione, welcher mit einer Ladung von 500 Kilo in eine Höhe von 4559 Meter flog, haben neue Weltrekords erzielt. Der rebellierende Sudan . Reuter meldet aus Echartnm: Kürzlich wurden in einer Moschee und in anderen öffentlichen Gebäuden in E l Obeid, der Hauptstadt von Kordosan(einer Provinz deS Sudan ) Proklamationen angeschlagen, in dem:» die Bevölkerung zum Aufstand gegen de britische Regierung aufgefordert tvnrde. Tic örtlichen Be- Hörden entfernten die Proklamationen. England wird gesünder. Nach dem Bericht deS oberste» Beamten des englischen Gesundheitsamtes, Sir George Rcwman, war das Jahr 1923 daS gc> sündeste, das man bisher in England nach den vor- liegenden Statistiken erlebt Hai. Tic Tooeszisser be- tief sich ans 11.6 pro Tausend und war um 42.000 Jällc geringer als im Jahre 1022 Tabe! sind 10 Prozent aller Todesfälle bei Personen unter SO Jahren zu verzeichnen, und es gibt in diesem so lichten Bilde einige dunkle Punkte, die das Ergcb- nis verschlechterten, näml ch die sehr zahlreichen P o ck c n s ä l l e und die Fälle von Schlaf- k r a n k h e i t. Zusammenbruch einer Zuschauertribüne bei einem Stierkampf. Lei einem Stierkampf in San Sebastian brach die Znschancrtribünc zusammen, wobei fünf Personen auf der Stelle den Tod sandcn. Eine große Anzahl Personen wurde in schwer- verletztem Zustande in die Spitäler gebracht. Spitzbubenhumor. In Barcelona hat eine VersichernngsgescUschast gegen EinbrnchSdiebstaht ihren Sitz, die eine unerhörte Reklame macht. So hat sie beispielsweise im belebtesten Stadtteil ein riesiges transparentes Plakat aufstellen lassen, das die Aufmerksamkeit der Passanten aus die günstigen Bedingungen der Gesellschaft gegen Ticbsgesahr in leuchtender Schrift lenken soll. Kürzlich wurde nun dieses Ricscnplakat am hellen Tage von Diebe» abmontiert und weggeschafft, und es ist b's heute noch nicht gelungen, den Spitzbuben, die sich on der ihnen feindlichen Gesellschaft so lustig gerächt haben, ans die Spur zu kommen. Vogel Strauß als Opfer der Mooe. Ans Süd- asrila wird berichtet, das, der Strauß in den letzten Jahren immer seltener wird. Ter Bestand an diesen Ricsenvögeln soll von 000.000 aus 120 000 Exemplare zurückgegangen sein Ter Grund zu dicter Abnahme ist in der starken Nachsrage zu luchen. die in Amerika und Europa nach de» kostbaren Fcd-'rn dcö Vogels besteht Sollte sich der Bedars nicht vcr ringern, so ist das Aussterbe» der wertvollen Tier- art unausbleiblich Scho» jetzt sind die Vorräte der Händler vollständig erschöpft, obwohl»>'Amerika längst ganze Slranßenfarmcn eingerichtet sind Wetterübersicht vom 2«. August. Bei. in de» Gruiidzüge»»»veränderter Tuulverieilnog ,Tiescr Druck in den nördlichen Teile» Europas und über dem Nordatlantic Hochdruckgebiet über Südwest- europa, mit nach Osten aiisgrciscndc» Keil), dauerte auch am Montag in der Republik veränderliches, westlich der Karvaihen kühles Wetter an. Die Ergie bigkeit der Niederschläge»ahm im allgemeine» gegen Osten zu. ab(In Vöhuic» Höchstwert 5 Millimeter, in der Slowakei 3 Millimeter) Ein.' andauernde Besserung sieht noch nicht bevor- W ahrlchci n sich es Wetter von heute:'Andauern des bis herigen Wiiierungscharakicrs bei wenig geänderte' Temperatur. Barbusse in GreissuzM . 1,0* acht Jahren etwa, da.lagen dciitiche Bürger aus Berlin , München , Le i p'z g, U1, k"Uch cktls Greifswald in verlausten --chntzengrabeil und waren schon gar nicht mehr <»rger, jondcrn verdreckte Gelegenheitsarbeiter der internationalen Mord.n-dustric. Mit Törrgc- »uise im Leib mußten sie sch'cßen. um erschossen tveiceii zu könne». Sic tvurden schikaniert und verwundet, und immer hing der Tod itiu sie. Da- mal« gab es einen, der das Leid dieser deutschen Burger mitfühlte und der das i'aglc. Er saß aber Ä." Hinterland. Dort saßen in der Mohrzahl ltitv jene, d e Gedichte auf Geschäfte mit deren Besuch dem Fremden ein köstliches Erleb- ü s ist, abgehalten. Inmitten der„B'.lle de Flore" liegt der groß.- Stadtpark mit seinem Palais des pccics. worin das Werk der Kooperative» vom Juni bis September untergebracht ist. Bor allem sei festgestellt, daß die Genier Alisstcllnng, obwohl sie sich eigentlich ans c.n einziges Gebiet beschränkt in ihrer Art der ,Stadt" Wembley wenig nach zugeben hat. Ilm in Ge»t von Skandinavien über England. Frankreich , die Schweiz , Italic», d-.'n Balkan,»ach Rußland zu gelangen, wird auch c n -rag nicht zu viel sein; dabei nehme ich Argen- Innen und ähnliche ferne Landen, von der Wan- dernng aus. r iL'"'-n—i Mahrlich, auch in Gent ist eine ÄKlt vertrc- dem sterben ihrer Landsleute machten. Er saMen, ober jene der Arbeiter, die. sich ihrer Kraft geradezu, über die Schützengräben)veg in Fein- bewußt, ihre Versorgung mit den notwendigsten bestaub und hieß Barbusse. Dieser Barbusse Ixittc ein großes Herz, in dem die Not aller schwang, ein Herz, d-as nicht von Grenzpfählen eingeschnürt war, ein Herz, das sogar für die unbekannten Einwohner von Greifs- Wald litt. Das haben dic r c dem französischen Dichter vor einigen Tagen dadurch gedankt, daß sie ein Versammlungslokal stürmten, in dc>m er sprechen olltc und daß sie veranlaszle», daß er umgebend abgeschoben wurde. Denn er sei cm Franzose. To etwas bat mit Nationalismus nichts methr zu tuet. Da sind wir schon mitten im Stumpfsinn. Im vorigen Jahre kam unter stürmischem Beifall m einer Münchner Hakenirenzlerver» sammln»g ein Engländer zu Worte, der sich zum fascist.scheu Gedanken bekannte und, von Heil- Rufen bombardiert, sich für den FaseiSmns in England einzn'etzeil beschwor. Es ist demnach so, daß die Nationalisten so international denken, im ausländische.» Nationalisten den Gesinnniigsbnlder zu achten, aber im Internationalen, der für ihr eigenes Land fühlt, den Gegner zu vcrab'chcncn. _ Nationalismus ist nicht nur ein dreckiges Geschäft, er ist auch ein konfuses.?kbcr das ist ja wohl in Kauf zu nehmen, solange er überhaupt eines ist. Hans B a u c r. Wembley.©«Et, MW. Ein Genosse, der die britische Reichs- ausstellung in Wemblen, die Jnlernalio- »ale GenossenschaftSausslellung in Gcni nnd das Hans der'Arbeit in Aussig besucht hat, schreibt unS: Ich sprach unlängst m't einem Genosse» über die Ausstellungen von Wembley, Gen: und Aaffig; unser Gespräch mar der Anlaß zu den folgenden Zeilen: Die Leser des„Soz'a.demvkrai" werden sich vielleicht noch dessen erinnern,»ms hier am 13.?Nai d. I. von London aus über die Eröffnung der britischen Rcichsausstelluiig geschr eben wurde Seitdem ist dieselbe auch in diesem Lande so viel gerühmt worden, daß London das Reiseziel der Einen und die Sehnsucht der Anderen geworden st. Ich selbst bin inzwischen über Gent , wo ich die Ausstellung des internationalen genossenschaft- lichcu und sozialen Fürsorge Werks besucht habe, nach Böhmen gefahren; vor wenigen Tagen fonnie ich auch uock) die Aussig « Ausstellung für Kultur med Wirtschaft, sowie das.Hans der Arbeit sehen. Ich will im» versuchen, ein'gc der Gedanken, welche die Besichtigung der drei Ausstellungen in mir geweckt hat. hier wiederzugeben. Zwei Welten bestehen heule nebeneinander, liegen miteinander allüberall im Kampf: bisset- den sind auch auf den Ansstelluiigsgeländc,, reprä- sentiert. Wembley, wo 78 Dominions, Kolonien und Schutzgebiete des britischen Weltreichs ihre Schätze zeigen, ist im Grunde nichts anderes als ein Ausdruck, eine Propaganda der ungeheuere» Wirtschaftsmacht des englischen Kapitals. Dieses gewinnt die Rohstoffe in allen Teilen der Erde, bringt sie auf sc.neu Schiffen und Eisenbahnen in die Prodnktionsslälten. weiche in anderen, weit da- von entfernten Ländern gelogen sind; auch die dort hergestellten Produkte werden vielfach von seinen Organen kontrolliert und verteilt. Wie dieser Kreislauf vor sich geht, besser gesagt: des« Ring sich schließt, wird nirgends anschaulicher gezeigt, als in Wcmblcy Die Produkte oder Waren aller Weltteile sind dort in unerhört« Mannigfaltigkeit nnd Anzahl ocrlrcie»; all jene großen Baute» welche d e stolze» Namen'Australien , Cauada, In dien , Südafrika usw. in goldenen Lettern tragen, sind davon bis in den letzte» Winkel angefüllt. Doch von der menschlichen Arbeit, die alles' bewegt nnd eistet, ist wenig, fast gar nichts zu sehen. Dc zahllosen Tabellen und Statistiken führen nur die Pfundbeträge an welche die gewonnenen Werte darstelle». Bei dieser Erkennt nis fühlt der Sozialist, der ja das Großartige des in Wembley Gebotenen anerkennt, einen Mangel, eine. Lücke.'Aber verstandesmäßig ivird es hm bald klar daß mit eine, entsprechenden Berücksichtigung der Arbeitsleistung, der Charakter der briti- scheu Rcichsausstelluiig von Grund auf geändert worden tpärc. Sie ist eben das wahre Abb'ld des heutigen britischen Weltreichs, wo der Kapitalis- »ins in höchster Reife steht das Kapital sich'» allen möglichen Funkt onen schrankenlos auslebt Gent -„wie anders wirkt dies Zeichen auf mich ein"! In dieser alten Kuiturstadt Flanderns haben sich die internationalen Genossenschaften zusammengefunden, um sich selbst sowie der Welt zu zeigen me weit es genossenschaftliche Arbeit und genossenschaftlicher Unternrhninngsge'st heute unter de» verschiedenen Nationen gebracht haben. De Gent« Ausstellung hat einen große» Vorteil für sich: sie wird in einer wunderschönen Vtacü, Lebensbedürfnissen unabhängig»nd solbsläiid! organisiert haben. Ich will nicht lange über Kon" samt-, Produktiv- nnd agrarische l^eiwsseuschaste» sprechen und nur soviel sage», daß es jedem, der das lebendige Zeugnis vo» der Tätigkeit der inter nationalen Genossenschaften gescheit'hat. klar werden muß. daß die Arbo lerschaft die Kraft»nd die Fäh'gkeit besitzt, an die Stelle der heutige» Wirt sthaflsvrdiiiliig eine bessere, gerechtere zu setzen. Gewiß ist de biskyerige Organisation des im« nationalen GenossenschaflSwcfens noch keine voll konimene, aber das, was in den einzelnen Ländern(j. B. England, Skandinavien , der Schweiz und nicht zuletzt in der Tschechoslowakei ) erreicht ist, bildet eine feste Grundlage für den Aus bau der bereits bestehenden internationalen Beziehungen. Tie Frage der Distribution wird in der sozalisti scheu Gesellschaft zu den schwierigste» unter den Lebensfragen zählen; ihre Lösung wird vor allem Aufgabe der Genossenschaften sein. Heute sind die -selben zwar nur mit der Deckung der pr initivste» Bedürfnisse eines Teils der Konsumenten befaßt, aber cs gilt die Trusts»nd.Handelsgesellschaften jener, die Wembley bauen ließen, durch kooperative Bereinigungen zu ersetzen. Ich erwähnte bereits, daß d'c tschechoslewak'-kche Abteilung in Gent »nd insbesondere die Aussteifung des Verbandes beut scher Wirtschaftsgenossenschafte». zu den bedeutend sten gezählt werden müssen, deck; soll nicht ver- ichlviegen werden, daß die finanzielle Organisation (Banken, Versicherungsgesellschaften) gegenüber anderen Länder», die große Arbeiterbanken iliid Barst che rungSverbände haben, noch etwas zu rücksleht. 'Aussig : als-ch nun einige Wochen später vor dem Haus der'Arbeit stand, d-a zaudert? ich. bevor ich eintrat. Bei der Betrachtung der stelzen, ein fach kraftvollen Fassade sagte ich mir jed ch. daß das Werk der deutschen Arbeiter in diesem Staate mir ein gelungenes sein kann. Das Haus der'Ar bot in'Aussig ist ezn Mn-'cnm der Vergangenheit so wie der Gegenwart der deutschen Arbeiter in den Sudeienländernz nnd für den. der näher zu sieht, noch mehr: hinler all den Tafeln und Zah- len steht das Leben»nd eine starke Zukunft. Die Kraft der Politisch»!, gewerkschaftlichen nnd genossenschaftlichen Organisation wird deull'ch versinnbildlicht nnd wenn eiwige von diesen augenblicklich geschwächt erscheinen, so ist der Weg. der zum Enderfolg führen soll, eröffnet! Wembley. Gent und Aussig , welch verschobene Bikd« des menschlichen Schaffens nnd Ringen-Z — und alle drei stellen de» Bestich« vor die E»t schcidnug zw fch.'il der allen und einer neuen Welt. H. P. Seite 5. gen, sowohl im AmtÄvege als auch•» der Presse aufmerksam zu machen, daß iveder bei den Erzen - gern noch bei den Verkäufern der Vierpreis erhöht werden darf. Im Falle anderen Vorgehens sind die politischen Bezirksvcnvaltnngen ermäch tigr, die Bierpreise vom l. Jnft als Höchstpreise fest;» setzen. Der Erlaß bietet die M ö g» l i ch k e i I, überall dort, w o e t w a s ch v n eine B i e r p r e i S e r h ö h n n g e i n g c t r e-- t e n i st, d l e B c h ö r d e n ans derartige Preistreibereien m a ch c n. a n f;n e r k s a in z n ÄsIkAirtsthgit. Die Teuerung. Kundgebung der tschechoslowakische» Genossenschasleii. Der Vorstand des Zontralvcrbandes der tschechoslowakischen Genossenschaften hat sich in seiner Sitzung vom 25. August mit der bestehenden Teuerung befaßt. Es wurde-dabei festgestellt, daß die Preise der Lebensbedürfnisse in der Tschecho- slowako. die höchsten unter allen Staaten sind und das; sie in keinem'Verhältnis zum Einkommen der breiten Masse» der Bevölkerung stehen. Ter allgemeine Angriff der Erzeuger und Zwischen» Händler ans die Taschen der Verbraucher muß den Widerstand der Verbraucher, welche die Mehrheit der Bevölkerung der Tschechoslowakei b'lden, hervorrufe». Ter Vorstand des Zenträlverbandes erachtet es als notwendig, daß die Regierung alles int. damit die Preise der Lebensbedürfnisse nicht durck; die teuere Einfuhr der Lebensmittel und der zur Erzeugung der Lebensmittel d'cnenden Rohstoffe noch durch hohe Zölle in die Höhe getrieben werden und daß der einseitigen Interesse- nähme für die Erzeuger landivirtschaftich« Ware» eine Grenze gesetzt werde. Zum Schluß wird ans die Wichtigkeit der Genossenschaftcn zur gegenwärtigen Zeit hingewiesen. Keine Bierpreiserhöhung. Die Kampagne der deutschen nnd tschechischen sozialistische» Presse gegen die Teuerung der L bensmittcl hat berc 1s einen Erfolg erzielt. Das Ernähruiigsmillistcrinin hat an alle politischen LandcSverwaltnngcu einen Erlaß hinauSgcgcben, der o.ne Bierpreiserhöhuiig unmöglich macht. In dein Erlasse wird gesagt, daß sich die Bier- bremereien mit Rücksicht auf die Steigerung der Preise der heurigen Gerstcne.nle mit der'Absicht tragen, den Bierpreis ab 1. September zu erhöhen, obwohl das gcgeMväriig gebraute B er ans Rohprodukten erzeugt ivird, die bereits im'Vorjahre zu billigen Preisen eingekauft wurden. Den po Mischen Landesverwaltungen wird daher aufgetra Ein Lüge der Kommunisten. In Nummer acht des koniinunistischcn„Landarbeiter" ist folgende Anschuldigung gegen den Verband der land nnd serstw'Ascl'ast.'ichen'Arbeiter iTnr) zu lesen: „Prägnanter zeigten sich die Vertreter des Tnxer Verbandes in ihrer tvahren Gestalt bei den Verhandlungen über die Hopsenaktordtöhnc, >vv sie gegen unseren Antrag der aus l.5,0 K für den Viertelhektoliter gepflückten Hopsens lautete, gemeinsam mit de» Agrarier» für den Antrag Komincls von 1.10 K für den Viertelh.'ltoliter Stellung nahmen und unseren Antrag dadurch verhinderten. Ten Arbeiter» draußen aber wer- den die D»xer Vertreter weismachen wollen, daß sich nichts machen lasse»nd an allem die verfluchte» Kommunisten schnldiragend seien." Dazu nun folgende Feststellungen: Der Antrag aiiis K 1.50 für den Biertelhektolit« gepslück icn Hopfens war bin Antrag der Kommunisten, sondern ein gemeinsamer Antrag sämllick)cr Land- arboiterorganisalionen. Weiter* standen nicht zwei, sonder» dre'Anträge zur Abftinlinnng und.war: 1. der Antrag der Agrarier ans K 1.30, 2. der Antrag der Arbeilcrvenreter ans K 1.50 nnd 3. der Permitteln ngsanIrag Keininets ans ll. 1.40. Bei der Abstimmung über den Antrag l. den der Agrarier, stimmten nur die'Agrarier dafür, die 'Arbcitcrvertreter dagegen. Für den Antrag 2 stimmen de Arbeitcrvertreler dafür, d'e Agrarier dagegen. Bei der Abstimmung über den Antrag 3, den'Vermilttuiigsanlrag.Stimmtet' stimmten die Agrarier dafür nnd drei Vertreter der'Arbeiter dagegen. Ter Antrag erhielt so die Majorität »nd mir angenommen. Von den Komm»» sten stimmte Herr Bolen gegen den'Antrag.Stoininek nnd der pveite Vertreter der Kommunisten enthielt sich der Stimme und trug so mit bei, eine Majorität für den Antrag Keminck zn schassen. Dieses Verhalten der Kommnn steil wurde sofort vom Herr» Inspektor Ttöhr festgestellt.'Auch die .^Landpost" l>at dies berichtet. So die Wirklich-- fcit. Und nun vergleiche man ihr elendes Ge» schreibe über unseren Verrat. Warum verschtvcigt des« Gesellschaft die wirklichen Tatsache»?>ä!an den de»»» die Komm»nisten, deiß sie alle Schuld immer den anderen in die Schuhe schieden könnet»'? Da täuschen sie sich aber gewaltig. Der.Schreib« dieser lügenhafte»?l»gaben soll mir bei seinem Kollegen Boen nachfragen, wie es in dieser Sitzung zuging. Einen Beweis für ihre unwahren Angaben tonnen die Sendboten'Moskaus nictit erbringen. Uns fällt es auch gar nicht ein, den Arbeitern etwas weiszumachen. Wir sind ge wohnt, ehrlich zn handeln nnd was wir tu» tonne» wir auch verantworten. Das Geschrei der Kommunisten lockt keinen Hund hintern Ofen her vor. Die Arbeiter beurteilet» die Tät'gkeit der Organisation nicht nach dem Ntnndtverk mancher Leute, sonder» nach der Praktffckvt» Arbeit, dst die 'rganisat'on leistet. ArbeitSzeitlonserenz in Paris '? Wahrend Sozialdemokraten" m Kopenhagen berichtet halle, daß eine Konferenz der Arbeite minister wahrscheinlich in Kopenhagen abgehalten tverdc, wird jetzt eine Meldung des„Platin" verbreitet, wonach demnächst in Paris eine französisch oel gisch-dcnlsche Konferenz stattfinden lvivd, um die Frage der Ansführmig des Washingtoner'Ali- kommens über die achtstündige'Arbeitszeit zu re- gein. An der.Konferenz werde» die Arbeiismi- nister der drei Staaten teilnehmen. Nun, der Ort ist Nebensache. Ha»ptsack>e, daß die Konfere»', zusammeiikomiiit und vernünftige Beschlüff: zu- tage fördert. lieber die Sparlastcn im Jahre 1922 ver- öfsentlicht das Statistische StaaiSamt in seinen Mitteilungen Nr. 5'.l/6» zahreiche Taten. Diese Daten betreffen 372 Anstalten. Von 370 dem Regulativ unterliegenden Sparkassen waren 102 tschechische. I7(i deutsche nnd gemischte nnd zwei slovakische, die am 31. Dezember 1022 im gaire» 8.038,550.000 Kronen Einlagen ans Einlage- biichcl und 223,328.000 Kronen Einlagen ans anfe»de Rechnung ansgcwiesenl Sämtliche Üic servefonds(einschließlich Peiisionssonds) betrugen zn Ende des Jahres>022 289,075.000 Kronen. -arlehen wurde» gewähr, im Beirage von 3.598,755.000 I< l davon entfallen 1.651,829.000 Kronen ans Hypothekardarlehen»nd 031.422 000 Kronen auf Kommunaldarlehen). Die Bilanz- summe betrug 0.021,117.000 Kronen, der ge- s nilc Gewinn 107.115.000 Kronen, der Verlust 13,998.000 Kronen. Die dem Regulativ nicht unterliegeilden Sparkassen haben einen<S)e>vin» von 4,711.000 Kronen»nd einen Verlust von 111.000 Kronen ausgewiesen. Ter Bilanzwert der Wertpapiere, welche sich im Eigentum sämtlicher Sparkassen befanden, bestes sich ans 3.200,008.000 Kronen, wovon 1.001.004.00» IC auf Staatsanleihen der Tschechoslowakischen Re-- publik. 282,301.000 Kronen ans sonstige ein heimische Anlagcwcrte, 02.850.0>l0 l'C auf sonstige einheimische Wertpapiere. 595,001.000 Kronen auf österreichische nnd ungarische Kvieasanleihen, 290.701.000 Kronen ans die ens dem Gebiete der ehemalige» Monarchie ausgegebenen Wertpapiere, 4,791.000 Kronen aus sonstige ausländische Wert- Papiere entfielen.
Ausgabe
4 (27.8.1924) 202
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