Der Vorsigende macht den Angeklagten darauf aufmerksam, daß möglicherweise in Abweichung von dem früheren Beschluß vielTeicht angenommen werden könnte, daß sich die Beleidigung direkt gegen den Polizeipräsidenten richte.
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Gerichts- Beitung.
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in denen Ausschreitungen vorgekommen, so wäre dies sein gutes| bleiben, Aber auch in betreff des zweiten Artikels feir Der Pariser Erdarbeiterstreit steht im Begriff, sich zu einem Necht. Mit Rücksicht darauf, daß der Angeklagte schon 1894 erheb- erwiesen, daß Mißhandlungen auf den Polizeiwachen vor- allgemeinen Bauarbeiterstreit auszuwachsen. Die Geliche Borstrafen wegen Beleidigung erlitten hat und damals schon gekommen seien und der Angeklagte sei wegen diefer Mittheilungen wertschaften der Maurer, der Schlosser, der Anstreicher sein Hang, mit der Ehre seiner Mitmenschen in leichtfertiger Weise ebenfalls freizusprechen. Der Angeklagte habe indeffen hinzugefügt, und Maler haben sich für den Generalstreit erklärt. Außerdem umzugehen, festgestellt ist, rechtfertigt sich wegen beider Strafthaten daß der Polizeipräsident v. Windheim von diesen Mißständen wisse beschloß eine Versammlung der Auslader, der Bewegung eine Zusatzstrafe von zwei Monaten Gefängniß. in betracht für die und nichts thue, um denselben abzuhelfen. Darin liege der Vorwurf beizutreten. Letterer Beruf kommt Die gemeinsamen einer groben Amts- und Pflichtverlegung und der Angeklagte müsse Zufuhr von Rohmaterial für die Bauarbeiten. deshalb, da ihm der Schutz des§ 193 des St.-G.-B. nicht zugebilligt Forderungen der Bauarbeiter find: Lohnerhöhung gemäß dem gewerden könne, wegen einfacher Beleidigung des Polizeipräsidenten werbegerichtlichen Tarif von 1882, Ungiltigkeit der von den Unterbestraft werden. Der Gerichtshof habe hierfür auf eine Geldstra fe nehmern erpreßten Hungerlohn- Kontrakte, Durchführung des gefeßlichen von 300 Mart, im Nichtzahlungsfalle auf 30 Tage Gefängniß Verbotes des Zwischenmeisterthums. Die Anstreicher und Maler fordern erkannt. Dem Polizeipräsidenten sei die Publikationsbefugniß im ihrerseits den Achtstundentag und 8 Fr. Lohn im Sommer und im Winter, bittet um Freisprechung. Beide Artikel enthalten nichts Strafbares. Vorwärts" und im Reichs- Anzeiger" zugesprochen worden. sowie einen wöchentlichen Ruhetag. Wird der Generalstreitbeschluß von Im Falle Klößsch sei der Wahrheitsbeweis in vollem Umfang und der Masse befolgt, so schwillt die Zahl der Streifenden auf etwa in geradezu überraschender Weise erbracht, so daß sich aus Anlaß 150 000 Mann an. Insgesammt zählt man in der Pariser Baudieser Behauptung des Artikels vielleicht Gelegenheit ergebe, wegen Industrie etwa 300 000 Arbeiter. wissentlich falscher Anschuldigung nach anderer Richtung vorzu- Aus Erfurt wird berichtet: Der Anlaß zu den StraßenDie Bedingungen für einen Massenstreit sind zur Zeit in Paris gehen. Punkt für Punkt sei der Inhalt des Artikels zweifels- trawallen bildete am 4. Oktober den Gegenstand der Verhand- insofern günstig, als die Weltausstellung eine außerordentliche Anfrei erwiesen; ausgelassen sei nur, was der Gendarm selbst lung vor der Erfurter Straffammer. Die Frau des Magistrats- häufung von Bauarbeiten bewirkt hat. Die Arbeiter wollen die auszugegeben, daß die Verhaftung eine widerrechtliche war; es lag arbeiters 3 ahn sollte sich wegen Landfriedensbruchs verantivorten. nahmsweise Situation ausnuten. Die mangelnden materiellen ferner eine widerrechtliche Körperverlegung vor, zu der nicht der An die Arretirung dieser Frau schlossen sich die bedauerlichen Vor- Mittel zur längeren Unterstüßung der ungeheuren Generalstreitgeringste Anlaß gegeben gewesen sei. Hier müsse also Freisprechung gänge, die Erfurt zu einer traurigen Berühmtheit verhalfen. Die Armee hofft man durch die intensive Wucht des gleichzeitigen Anerfolgen. Den zweiten Artikel anlangend, habe der Staatsanwalt Angeklagte giebt an, sie habe am 24. Mai gegen Abend mit ihrem griffs erjeßen zu können. Thatsächlich hat die Androhung eines eigentlich selbst zugegeben, daß dieser Artikel zu unrecht unter An- halbjährigen Kinde auf dem Friedrich Wilhelmsplatz ihren Mann Massenstreits die Erdarbeiten Unternehmer versöhnlicher gemacht. flage gestellt worden sei. Von ganz generell" stehe in dem Artikel erwartet, der von Arbeit kommend, mit ihr gemeinsam noch einige Sie haben gestern die früher früher abgelehnte Einmischung des tein Wort. Wenn der Staatsanwalt meine, daß hin und wieder Wege habe gehen wollen. Am Zirkus sei noch eine größere Anzahl Friedensrichters zweds eines Einigungs- Versuches angenommen. fönnen und wollen jetzt nicht mehr Ausschreitungen stattfinden, so sage der Artikel dasselbe: wieder- Personen versammelt gewesen. Sie sei vom Polizeibeamten auf- Aber die Erdarbeiter holt" sahen Bürger Leute die Polizeiwache in anderem Zustande ver- gefordert, den Platz zu verlassen, habe aber den Grund nicht ein- darauf eingehen, nachdem sich die Bauarbeiter- Gewerkschaften lassen, als sie sie betreten; die so Aussehenden behaupten, ge- fehen können, da an die anderen Personen diese Aufforderung mit ihnen solidarisch erklärt haben. Sie betrachten mit recht die verschlagen zu sein, sollten sie alle an Hallucinationen leiden?" nicht gerichtet wurde, und habe dem Beamten geantwortet, sönliche Stimmung der Unternehmer als ein Manöver, das die Spaltung. Als Redakteur und als Mensch würde er seinen Lesern nicht den sie erwarte ihren Mann und habe ein Recht, hier zu ver- der Arbeiterschaft bezweckt, und verlangen ohne weiteres die Bewilligung Unsinn aufbürden, daß alle Sistirten mißhandelt würden. Die weilen. Der Beamte hat dann ihren Namen feststellen ihrer ursprünglichen Forderungen. Andererseits hat der drohende MaffenUeberschrift könnte vielleicht als Generalisirung gedeutet werden, aber wollen, sie habe zunächst die Angabe des Namens verweigert, streit den Entschluß des Gemeinderaths beschleunigt, die Erdarbeiten in der Inhalt ergebe klar das Gegentheil. Die Zahl der Sistirungen dann aber, als sie nach der Wache gebracht werden sollte, ihren tommunale Regie zu übernehmen und die geforderte Lohnerhöhung zubeund der Schutzleute sei freilich für die Beurtheilung nicht Namen genannt. Trotzdem habe jetzt der Beamte auf Sistirung bewilligen. Die Regierung dürfte dem Gemeinderath desto eher freie Hand entscheidend. Eine ganze Reihe solcher Mißhandlungen auf standen, sie hart am Arme gefaßt, obgleich fie versichert habe, mit- laffen, als die Unternehmer selber anfänglich den Verzicht auf ihre unter dem Vorwand, sie den Berliner Wachen fei mun gestern erwiesen worden. gehen zu wollen. Sie habe auch, da sie das Kind auf dem Arme Submissions- Verträge angeboten hatten Die Schlüssigkeit des Wahrheitsbeweises sei umso höher zu ver- gehabt, einen ernstlichen Widerstand nicht leisten können. Polizei- wären außer stande, die Lohnerhöhung zu zahlen. Nun wird es sich anschlagen, wenn man bedenkt, wie oft die Mißhandelten sich scheuen, sergeant Weinberg, der mit seinem Kollegen Bischoff den Auf- zeigen, ob es ihnen damit ernst war. sich zu beschweren, weil sehr viele Personen der Meinung seien, daß trag gehabt hat, den Zugang zum Zirkus frei zu halten, giebt an, fie in einem Konflikt mit der Polizei doch immer den Kürzeren ziehen, daß eine allgemeine Aufforderung an das Publikum, den daß der Spieß sich leicht umkehre. Die Ergebnisse der Beweis Blaß zu räumen, nicht ergangen sei, er habe nur einzelne Personen aufnahme lassen gar keinen Zweifel darüber, daß in einer recht allerdings sehr oft durch den Zuruf: Weitergehen!" Zurück!" und erklecklichen Anzahl von Fällen Leute, die wegen irgend einer Lappalie so weiter veranlaßt, einen 3-4 Meter breiten Zugang zum Zirkus auf die Polizeiwache sistirt wurden, dort sofort mit Schimpf- frei zu geben. Der Staatsanwalt ließ die Anklage wegen Auflaufs worten empfangen und aufs gröblichste mißhandelt worden sind. und Landfriedensbruchs fallen und beantragte drei Monate Gefängniß Aus dem September 1895 habe er allein fünf ihm zur direkten wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt. Der Gerichtshof erkennt Kenntniß gebrachte Fälle vorführen können, unter denen der Fall der sie des letzteren Delifts für schuldig und verurtheilt die Frau Zahn Frau Anders geradezu typisch sei. In teinem dieser Fälle zu 30 m. Geldstrafe. In Hamburg ist auf Anregung der Kommission, die zur habe einer der Schuyleute, die unbetheiligt Aus Gotha wird uns unterm 4. Oktober berichtet: Vor dem Prüfung der Arbeiterverhältnisse im Hafen und waren, aber zugesehen haben, eine Straf Landgericht hatte sich heute Redakteur Joos wegen Beleidigung auf den Schiffen vom Senat eingesetzt worden war, der zuanzeige erstattet. Damit sei selbst die im Artikel durch das„ Gothaische Volksblatt" zu verantworten. Es handelte ständigen Behörde der Entwurf eines Gesetzes zugestellt worden, der nicht stehende Behauptung gerechtfertigt, daß häufig geschlagen sich um eine Korrespondenz in der Nummer vom 5. November v. J., Vorschriften betreffend die Verwendung von Farben beim werde. Wenn er trotz der Unzulänglichkeit seiner Machtmittel als durch die sich der Superintendent Dewes in Gräfenroda beleidigt Be malen der Schiffe in Beziehung auf Feuergefährlichkeit Privatmann im stande war, eine solche Reihe von Mißhandlungen gefühlt hat. Joos machte geltend, daß ihm die Korrespondenz und Gesundheitsschädlichkeit 2c. enthält. Nach diesem Entwurf soll hier vorzuführen, so lasse das einen Rückschluß auf die vor der Aufnahme gar nicht zu Gesicht Gesicht gekommen fei, die Verwendung aller der Farben untersagt sein, die mit leicht wirkliche Zahl der Mißhandlungen zu. Er habe diesen Rüd- ba er sich am Morgen des betreffenden Tages wegen brennbaren Stoffen versezt sind, und es sollen nur solche gestattet schluß aber gar nicht gezogen, er habe nicht generalisirt, Krankheit von der Redaktion entfernen mußte. Wenn er in der werden, die einen näher firirten Entflammungspunkt nicht erreichen. sondern nur behauptet, daß wiederholt solche Mißhandlungen Nummer dennoch als verantwortlicher Redakteur genannt wurde, so Dann wird bestimmt, daß Schiffsräume, wo die Lichtzuführung nicht auf Berliner Polizeiwachen vorgekommen seien und dies habe ja der sei das deshalb geschehen, weil er den gesammten übrigen Tert der möglich ist, mit feuergefährlichen Farben überhaupt nicht gestrichen Staatsanwalt selbst zugegeben. Gerade der Fall Machlinsti zeige, wie Nummer redigirt habe. Genosse Hildebrand, der Expedient werden dürfen; auch ist es auf das strengste verboten, solche Räume bedenklich es werden kann, wenn man sich über Mißhandlungen des„ Gothaer Voltsblatt", bestätigte als Zeuge, daß die fragliche anders als mit feuerficherem Licht zu betreten. Eine weitere Bor auf der Polizeiwache beschwert. Gerade dieser Fall zeige, wie Korrespondenz erst eingegangen war, nachdem Joos wegen schrift bestimmt, daß die alte Farbe der Schiffe, sowohl innen schwierig es sei, in solchen Dingen den Wahrheitsbeweis zu Krankheit die Redaktion verlassen hatte, er, Zeuge, habe wie außen, nicht mehr, wie es jetzt geschieht, troden abgefragt werden führen. Unverständlich sei, weshalb gerade der Umstand, daß die Korrespondenz nach einigen Abänderungen sofort in darf, sondern vorher mit Del und Lauge aufgeteicht werden muß. Mechlinski sich mit seiner Beschwerde an das Satz gegeben. Hildebrand wurde nicht bereidigt, da er an Durch diese Bestimmung soll verhindert werden, daß die betreffenden felbe Revier gewendet habe, ein Indizium für der Sache selbst betheiligt war. Der Staatsanwalt enthielt sich Arbeiter den gifthaltigen Staub einathmen. Ferner enthält der seine Geistesstörung bildete, wegen deren er 14 Tage eines Antrags und stellte das Urtheil dem Ermessen des Gerichtes Entwurf eine Vorschrift für die Reffelreinigungs- Unters Danach sollen diese verpflichtet sein, an Bord des in Herzberge zubringen mußte. Jedes Revierbureau sei doch zur anheimt. Nach kurzer Berathung theilte der Vorsitzende mit, daß das nehmer. Entgegennahme und Weitergabe von Strafanzeigen verpflichtet. Urtheil über acht Tage verkündet werden solle. Joos, der gegen Schiffes genügende Waschvorrichtungen zur Benugung ihrer Gehilfen Wenn 1897 noch, trot aller Vorkommnisse aus den wärtig eine zweimonatige Gefängnißstrafe verbüßt, wurde durch aufzustellen, damit diese nicht gezwungen sind, mit schmutzigen früheren Jahren, so etwas möglich war, und wenn ein einen Gendarm vor- und abgeführt. Händen ihr Frühstück- oder Vesperbrot anzufassen. Durch diese
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Soziales.
Arbeiter Risiko. Durch Bruch des Drahtseils stürzte am Elevator der Walzmühle in Ludwigshafen am Rhein ein mit Kohle gefüllter 16-17 Zentner schwerer Kasten aus beträchtlicher Höhe herab. Der Inhalt des Kastens fiel in ein Kohlenschiff, wo vier Mann mit dem Füllen der Kästen beschäftigt waren, und erschlug einen Arbeiter.
Versammlungen.
Der Sozialdemokratische Agitationsverein für den Wahl freis Stralsund - Franzburg - Rügen hielt am 2. Oftober feine Generalversammlung ab. Die Quartalsabrechnung ergab eine Einnahme von 41,89 M. und eine Ausgabe von 41,50 M. An Zeitungen und Broschüren wurden 26 Kilogramm gesammelt. Ms Ergänzung zum Borstande wurden gewählt: Schuldt, Vorsitzender; Werner, Schriftführer; Weißenftein, Revisor. Die Sigungen werden jeden Sonntag nach dem 1. im Monat, vormittags 10 Uhr, bei Mörschel, Jüdenstr. 35, abgehalten.
Die Korbmacher erledigten in ihrer Versammlung am Unter 26. September eine Reihe geschäftlicher Angelegenheiten. Die Kontrollanderem wurde folgender Antrag angenommen: fommission möge bei der Ortsverwaltung vorstellig werden, damit diese die Bezirkskommissionen der Tischler veranlaßt, die Korbmacher zu den einzelnen Bezirksversammlungen einzuladen, um auf diese weise den Versuch zu machen, die Kollegen aus ihrer Intereffenlosigkeit aufzurütteln.
solcher Fall, der die Deffentlichkeit beschäftigte, nicht einmal Der Klaviervirtuose Sieveking, welcher im August in Ischl Maßregel sollen die Arbeiter davor geschützt werden, Giftstoffe in zur Kenntniß des Polizeipräsidenten gekommen ist, so sei es unter Beschuldigung der Religionsstörung verhaftet wurde, ist sich aufzunehmen. Schließlich ordnet der Entwurf an, daß die an doch natürlich, daß ein großes Gefühl der Unsicherheit unter den gestern vom Kreisgerichte Wels wegen Beleidigung eines Religions- Bord befindlichen, für den Schiffsgebrauch bestimmten Farben in Publikum sich verbreitet, welches die Mißhandelten es sich zweimal Bieners während einer gottesdienstlichen Verrichtung zu drei Tagen feuerfesten Behältern untergebracht sein müssen und daß diese nicht überlegen läßt, ob sie die Mißhandlungen an die Deffentlichkeit einfachen Arrestes verurtheilt worden. Die Verurtheilung erfolgte in der Nähe der Kessel aufgestellt werden dürfen. bringen sollen oder nicht. Dieser Zustand sei geeignet, die Unsicher- wegen des Ausdruces" Lump", welchen Sieveling gegen einen auf heit individuell und allgemein zu fördern. Er habe nicht auch nur einem Versehgange begriffenen Kaplan gebraucht hat. Bezüglich der annähernd die Zahl der wirklich vorgekommenen Fälle der Miß übrigen Anklagepunkte erfolgte Freisprechung. handlung angeben können, wolle aber doch darauf hinweisen, daß unter den Zeugen des Wahrheitsbeweises sich fein einziger Berbrecher befinde. Wenn schon solche Leute, die lediglich fleine Polizeiübertretungen begangen, von den Schutz Teuten auf der Wache mit" Halten Sie die Schu.. oder„ Halten Sie die Fr....!" angeschrieen werden, so kann man Die durch Vertrauensmänner zentralisirten Zimmerer befich vielleicht eine Vorstellung machen, wie nun wirkliche Verbrecher rufen zum 30. Oktober d. J. nach Berlin eine Konferenz der Verbehandelt werden mögen. Er habe sich auch auf das Urtheil des trauensmänner ein. Auf der Tagesordnung steht: 1. Bericht über Liegnizer Gerichts in der Sache Feldmann berufen können, in die bisherigen Erfolge der Agitation. 2. Die Aufgaben der Verwelchem als bewiesen erachtet wurde, daß schon 1892 auf Berliner trauensleute und die Aufgaben der Organisation. 3. Das SammelPolizeiwachen so geschlagen wurde, daß es nur so bumste" wesen. 4. Die Presse. 5. Wahl des ersten Vertrauensmannes. und daß es sich anhörte, als wenn Teppiche geklopft werden." Nachdem der Polizeipräsident mitgetheilt, daß ihm von alledem nichts bekannt sei, so müssen doch die Leute, Streiks in Deutschland im September. Die Zahl der bedie ihm solche Dinge zur Kenntnißnahme zu unterbreiten haben, gonnenen Streifs beträgt nach dem„ Arbeitsmarkt" im ganzen solche Vorkommnisse für gar nicht so ungeheuerlich und selten an- während des Monats September 26 gegen 56 im Vormonat. Es gesehen haben, daß es sich für sie verlohnte, sie dem Chef der entfallen auf: Bolizei zu unterbreiten. Die Behauptung, daß der Polizeipräsident beleidigt sei, habe der Staatsanwalt heute nicht wiederholt, aber auch nicht festgestellt, wver denn eigentlich beleidigt sei. Wenn in einem Falle, so irgend sei doch sicher hier die Zubilligung des Schutzes des§ 193 geboten. Er habe zunächst als Bürger das Recht, mit dafür zu sorgen, daß das Gesetz geachtet werde, welches die Integrität des Körpers gewährleiste. Sein berechtigtes Interesse erhelle auch aus dem Fall Mechlinsti. Nun und nimmer habe die Polizei das Recht, ohne vorgeschriebenes gerichtliches Verfahren, lediglich auf grund des Gutachtens eines beliebigen Bezirks- Physikus, jemand in eine Jrrenanstalt zu bringen und dort festzuhalten. Er selbst müsse sich in seiner persönlichen Freiheit beeinträchtigt halten, wenn die Möglichkeit vorliege, daß er auf der Polizei gemißhandelt und wegen der Anbringung einer Beschwerde Jahres hiermit die niedrigste Biffer auf. Gegen den Vormonat hat einfach ins Frrenhaus abgeschoben werden könne und er habe deshalb ein sich die Zahl der Streits um mehr als die Hälfte vermindert. Die wohlberechtigtes persönliches Interesse daran, daß solche Mißhandlungen meisten Ausstände sind dazu ihrem Umfang nach unbedeutend. für die Zukunft zur Unmöglichkeit werden. Daß es richtiger Namentliche Erwähnung verdienen nur der Ausstand der Schiefersei, sich zur Erreichung dieses Zweckes an die Oeffentlichkeit decker in Dresden mit 147 und der Weberstreik in Glauchau mit als an den Polizeipräsidenten zu wenden, können nach der heutigen 150 Betheiligten.
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Bergbau-, Hütten- und Salinenwesen Industrie der Steine und Erden
August Septbr.
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Metallverarbeitung. Industrie der Maschinen, Werkzeuge und Instrumente Textilindustrie
Industrie der Holz- und Schnitzstoffe Industrie der Nahrungs- und Genußmittel Industrie der Bekleidung
322 487
6263
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15 11
Summa 56
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Der Monat September weist in ben ersten neun Monaten des
Aussage des letzteren faum zweifelhaft sein. Er handle aber Der Streit in der Handschuhfabrik von Peters in Oft er auch im Interesse des Publikums und der Polizei selbst. wied hat bisher zu keinem befriedigenden Abschluß geführt. Die Die lettere sei, wie der letzte Berwaltungsbericht des Polizei- Streifenden sind mit wenigen Ausnahmen ihrer Sache treu geblieben präsidiums anerkannt hat, auf die Mithilfe des Publikums an- und dürften auch die jetzt thätigen Streitbrecher dem Geschäft zu gewiesen und der Bericht bedauere, daß das Publikum sich so feinem großen Nugen verhelfen.
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bon
Der Verband der in Holzbearbeitungs- Fabriken und auf Holzplägen beschäftigten Arbeiter( Filiale 1) hielt am 3. d. M. eine Versammlung ab. In einem Vortrag gab Genosse Rückert eine eingehende Schilderung der Kanalisation in Berlin . Hierauf verlas der Kassirer die Abrechnung. Die Einnahme inkl. Bestand bom II. Quartal betrug 903,85 M., die Ausgabe 640,85 m. Die Mitgliederzahl beträgt 391. Dem Vertrauensmann überwies die Versammlung 200 M, Nachdem bekannt gegeben, daß die Bibliothek wieder geöffnet ist und der Vertrauensmann Lück nach der OppelnerStraße 44 verzogen ist, entspann sich eine Debatte über das Verhalten des Mitgliedes Richter, der aus dem Verbande ausgeschlossen
wurde.
Verband der Maler. Am 5. Oktober fand die General
versammlung in den Arminhallen, Kommandantenstr. 20, statt, in versammlung in den Arminhallen, Kommandantenſtr. 20, statt, in Referat über das Handwerkergesez hielt. Nach Berlesung des Kaſſenwelcher Robert Schmidt ein anregendes und interessantes über die momentanen Ergebnisse der Werkstellen- Agitation. Zum berichts gab Nicolai einen turzen Bericht über den Umfang und Schluß fand die Wahl der Fachschul- Kommissionsmitglieder statt. Berliner Kranken Unterstütungs- und Begräbniß- Verein für Frauen und Mädchen, gegr. 1892. Jeden Freitag, abends 7 Uhr, Baylabend bei Mehrwald, Alte Jakobftr. 54/55. Neue Mitglieder werden daselbst aufgenommen. Freie Vereinigung der Händler und Händlerinnen Berlins und Umgegend. Heute Abend 82 Uhr bei Hoppe, Ackerstr. 145: GeneralBersammlung. Verein für Körper und Naturheilkunde. Heute Abend 81/2 Uhr,
schwer entschließe, diese Mithilfe zu leisten. Er behaupte, daß eine Wegen Maßregelung eines Maurers stellten in Stettin so große Reihe von Polizei Mißhandlungen indirekt dazu 57 Maurer beim Verwaltungsgebäude des Hafenbaues die Arbeit beitragen müsse, die Entdeckung Verbrechen zu er schweren, denn sie müssen das Publikum vor jeder Berührung mit ein. Nach Unterhandlung mit der Lohnkommission war der Unter- bei Nieft, Weberstr. 17: Bortrag des praktischen Naturheilkundigen Grund: der Polizei zurückschrecken. Er beantrage, im Interesse der Sichernehmer geneigt, den Gemaßregelten wieder einzustellen; er verlangte mann. Gäfte, nur Männer, willkommen. jedoch, daß die übrigen Arbeiter erst zu Mittag wieder anfangen heit unserer Stadt, im Intereſſe der Abwehr solcher strafbaren sollten, gewiffermaßen eine Strafe für ihr solidarisches Handeln. Handlungen, ihn nicht nur freizusprechen, sondern die Staatskaffe Diese besannen sich nicht lange, sondern nahmen ihr Arbeitsgeschirr auch mit den Kosten der zu seiner Vertheidigung nothwendig ge- und verließen den Bau. wesenen Auslagen zu belasten.
Ausland.
Tehte Nachrichten und Depelthen.
Paris , 6. Oftober.( W. T. B.) Heute Vormittag ist auch ein Theil der Fuhrleute, welche den Straßenschmutz abfahren, in den Ausstand eingetreten. An verschiedenen Punkten der Stadt sind die Schmutzfästen nicht entfernt worden.
Nach erfolgter Replit und Duplik zieht sich der Gerichtshof um drei Uhr zurück. Die Zahl der ansständigen Buchbinder und Arbeiterinnen Nach 3stündiger Berathung verkündete der Landgerichtsdirektor in Wien beläuft sich auf 900. Der Zusammenhalt der Ausständigen Weinmann das Urtheil. Im Falle Klötzsch habe der Angeklagte eine ist ein ausgezeichneter und sind bisher nur wenige Streifbrecher zu der Wirklichkeit entsprechende Darstellung gegeben. Es sei erwiesen, verzeichnen. An Unterſtügung stehen den Ausständigen vorläufig von daß der Gendarm Klößsch dem Zeugen Weißbach mit dem Revolver der deutschen Organisation 15,000 M. zur Verfügung und auch einen Schlag gegen das rechte Auge gegeben habe. von den übrigen Arbeiterkategorien werden zahlreiche Unterstügungen In diesem Falle müsse der Angeklagte demzufolge straflos leinlaufen. Verantwortlicher Redakteur: Auguft Jacobey in Berlin . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin Drud und Verlag von Max Bading in Berlin .
Rom , 6. Oftober.( W. T. B.) Die Agenzia Stefani" veröffentlichte den Wortlaut der Note, die der Minister des Auswärtigen Canevaro an die diplomatischen Vertreter Italiens bei den Mächten. gerichtet hat in der Angelegenheit des Zusammentritts einer internationalen Konferenz zur Feststellung von Maßregeln gegen die Anarchisten. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt,