Nehmen wir uns der Gedrücktesten der Gedrückten durch Annahme der Resolution an, ziehen wir die verlassenen deutschen Bergleute an die starke Bruft der Sozialdemokratie und suchen wir ihnen proletarischen Stolz einzuhauchen, damit auch sie Hand anlegen zur Besserung ihrer traurigen Lage.( Beifall.)
Genoffen Sachße und Horn schon betreffs der Steinkohlengruben be- 1 Berichterstatter Shippel: Von den beiden hierzu vorliegenden sich über alle Staaten verbreiten wird. Die Engländer hatten ihre richtet worden ist. Das Gedinge ist niedrig und wird oft genug noch Resolutionen steht in der von mir eingebrachten zunächst etwas, Holzzölle, ihre Fabrikatszölle abgeschafft; da begann die Freihandelswillkürlich gekürzt. Die Schichtdauer ist lang und wird durch worüber wir alle einig sein werden. Es steht darin, daß wir die bewegung auf dem europäischen Kontinent. Napoleon III. hat, ohne Ueberschichten noch mehr ausgedehnt, denn die Revisionen find Handelsvertrags- Politik weiter unterstützen wollen, weil wir sie die Einwilligung der Kammern einzuholen, die er auch nicht bes unzureichend. Als im vergangenen Sommer der Berginspektor seine für richtig halten. Es steht weiter darin, daß die Arbeiterklasse tommen hätte, einfach durch Dekret die Bölle herabgesetzt. Er hat Antunft angemeldet hatte, wurde auf einer Grube rasch die sehr gegen jeden Lebensmittelzoll und gegen jeden agrarischen Zoll auf- durch Handelsverträge die Bölle herabgesetzt, weil dazu die parlatvadlige Brücke ausgebessert, und die ausgebesserten Stellen wurden freten wird und daß, wenn neue Anläufe tommen, die Zölle zu er- mentarische Zustimmung nicht so nöthig war. Dann hat Preußen mit Schmutz bestrichen, damit nicht zu sehen war, daß die Reparatur höhen, wir die Reichstagsfraktion verpflichten, diesen Zollerhöhungen den Trumpf des Freihandels ausgespielt gegen unsere früheren deutschen noch neu war. Noch trauriger find die Verhältnisse im Mansfelder nicht zuzustimmen. Die zweite Resolution von Kautsky und Ge- Mitbürger und durch den deutsch - französischen Handelsvertrag einen so Revier. Hier tritt zu den übrigen Leiden noch ein unerhörter noffen schließt alles ein, was in meiner steht, aber sie geht niedrigen Vertragstarif geschaffen, daß entweder der Zollverein gegeistiger Zwang. Die Bergleute werden zu unentgeltlichen Dienst weiter und proflamirt den Grundsaß, daß wir, die Bertreter der sprengt wurde, oder daß Desterreich niemals in den Zollverein einLeistungen für Beamte herangezogen, sie müssen gehorchen, wenn sie Arbeiter, alle der Meinung sind, daß wir überhaupt keinen treten fonnte. Es war ausgeschlossen, daß Oesterreich derartige Zollnicht schlechtes Gedinge haben oder ganz abgelegt sein wollen. Von Industriezoll in Deutschland bedürfen. Am wichtigsten ist der Punkt fäße annehme, und es war ausgeschlossen, daß man etwa Differentialder Mansfelder Gewerkschaft abgelegt zu zu werden, bedeutet drei, daß die deutsche Industrie weit genug entwickelt ist, um des tarife hätte schaffen können. Die anderen Zollvereinsstaaten haben aber für den Gemaßregelten, aus der Heimath getrieben zu werden, Bollschußes entrathen zu können. Dafür möchte ich die Partei nicht sich nach schweren Kämpfen diesem Vertrag angeschlossen, und dann da der Gewerkschaft in jener Gegend fast alle größeren industriellen verpflichten. Wir wollen die Dinge an uns herankommen lassen, hat der Freihandel damals auch eine wichtige politische Rolle gespielt. Betriebe gehören. Die Ablegung ist sogar erfolgt lediglich um deswillen, wir sind ja im allgemeinen alle Freihändler. Ich wüßte wenigstens So hat er weiter und weiter um sich gegriffen, man hat Handelsweil die betreffenden dem Berg- und Hüttenarbeiter- Verbande an- nicht, wer von uns heute für einen Schutzzoll eintreten würde. Aber verträge geschlossen; zum Freihandel sind wir ja nie gekommen, gehörten. Besonders laute und schmerzliche Klagen werden ich plaidire dafür, daß wir uns nach dieser Seite nicht festlegen, aber allmälig sind die Zollfäße doch niedriger geworden. Und als aus dem Mansfelder Gebiete laut fiber tentenquetschung und sondern offene Hand behalten. in den siebziger Jahren der Rückschlag kam, da waren es nur Länder Rentenverweigerung. Man beschäftigt den Verunglüdten nach Und nun gestatten Sie mir einige allgemeine Bemerkungen mit zurückgebliebener industrieller Entwickelung, die noch hoheZölle hatten. feiner Wiederherstellung mit leichter Arbeit und ist die vorauszuschicken Ich war noch bis in die letzten Tage Ich erwähne das, weil man sehr oft sagt, ja wer war es denn, der Zeit der Unfallanmeldung verstrichen, so fann er gehen. Bei den hinein unschlüssig, ob ich mich in meinem Referat beschränken sollte die Schutzölle gebracht hat? Bismard, hätten wir den nicht gehabt, Knappschaftskaffen ist der Unterschied zwischen den ständigen und auf einen Rüdblid, was in den letzten Jahren in der Zollpolitik ge- wenn ein anderer Mann an seiner Stelle gewesen wäre, so hätten nichtständigen Mitgliedern, deren letztere wohl alle Pflichten, aber schehen ist, und auf einen Ausblick in die Zukunft. Ich will aber wir den Schutzzoll nicht gehabt. Parteigenossen! Einmal darf man nur wenige Rechte und fast keinen Einfluß auf die Kaffenleitung doch lieber etwas weiter ausholen und Fragen streifen, über die wir nicht einen Mann, der doch nur auch ein Mensch war, derartig ins haben, zu tadeln und zu beseitigen. Werden Mißstände ans Licht ge nicht ganz einig sind. Schon deshalb, weil in den letzten Tagen Uebermenschliche verzerren. Das fann kein Mensch, das ist nicht zogen, so ist die Staatsanwaltschaft leicht bei der Hand, sich der von angesehenen Parteiblättern, wie der„ Leipziger Volkszeitung " sozialdemokratisch, so etwas glauben zu wollen. Die Schutzzölle Bergwerksverwaltungen anzunehmen. Wie bequem die Unternehmer in und dem" Hamburger Echo", die Frage der Zollpolitik angeschnitten waren längst da; in Amerika und auch bei uns in Europa waren der Lage wären, für erweiterten Bergarbeiterschuß Ausgaben zu machen, ist. Da darf ich es wohl als allgemeine Anschauung bezeichnen, Bolltarife schon geschaffen oder auf dem Wege, geschaffen zu werden. lehrt das Beispiel der Riebe'schen Montanwerke, die im vergangenen daß man meint, der Freihandel sei so eine Art internationaler Wölfer- Wir haben den Schutzzoll nicht geschaffen, wir haben ihn auch Jahr insgesammt über 3115 000 m. für Arbeitslöhne verausgabten, verbrüderung. Während heute die Völker gegen einander kämpfen, würde nicht am weitesten getrieben; wir haben immer einen relativ aber fast 2 800 000 M. Ueberschuß erzielten. der Freihandel ein Schritt sein zur Versöhnung der Völker. Ein Berliner mäßigen Schutzzoll in Deutschland getrieben und wir können es uns Redner hat einmal diese Ansicht sehr drastisch zusammengefaßt, in- ruhig verbitten, wenn man uns den Vorwurf macht, wir hätten die dem er gegen jede Weltpolitik protestirte, die mit Striegsschiffen auf anderen Länder in den Schutzzoll hineingetrieben. Aber sie sind alle die Meere hinausgeht, imd sagte, die proletarische Weltpolitik: das schutzzölnerisch geworden: Oesterreich , Italien , Frankreich , die Schweiz , ist der internationale Freihandel, die Handelsfreiheit. Diese Ansicht freie Gemeinwesen, Republiken so gut wie monarchische Staaten. ist sehr alt. Als die Freihandelsagenten in alle Welt hinaus- und das kann doch kein Zufall sein: Die Menschheit läuft doch nicht Greiner- Aschersleben : Thiele hat die Verhältnisse sehr zu- gegangen sind, da haben sie genau dasselbe Evangelium gepredigt. allesammt auf dem Kopf herum. Es müssen doch Ursachen für einen treffend geschildert. Den Arbeitern in den Salzwerken muß auch bei Cobden hat seinerzeit an H. Afchworth geschrieben: Offenbar würde solchen Entwicklungsgang vorhanden sein. der Ausführung der Arbeit ein größerer Schuß gewährt werden. es gut sein, unsere Freihandelsagitation auf die Friedensbewegung Nun tomme ich zu einem Sazze, der ja auch in der Partei weit Sie werden in einer so intensiven Weise in Anspruch genommen, aufzupfropfen. Sie sind schließlich eines und dasselbe. Ich verbreitet ist. Man sagt, die Reaktionäre sind es, die für die Schutzdaß man Arbeiter im Alter von über 30 Jahren nicht mehr anlegt. habe mich oft gewundert, daß die Freunde die Sache des zölle sind. Der Schutzzoll hat ja immer den Anstrich des Reaktionären ( Hört! hört!) Die Herren in den Bergwerken wissen, daß sie das Freihandels nicht vertreten als den Weg, und zwar den einzigen Weg und der Freihandel hat immer den Anschein, als ob er liberal, als Mark des 30 jährigen Arbeiters bereits so ausgefogen haben, daß zum allgemeinen, ewigen Frieden". Und der deutsche Freihandelsmann ob er fortschrittlich ist. seine Arbeit ihnen nicht mehr nußbringend sein fann. Zeigen Sie Prince- Smith, den sie alle aus den Schriften Lassalle's kennen, drückt Was sagt denn die Geschichte dazu? In der Parteipresse zitirt den Bergarbeitern, daß Sie gewillt sind, auch ihnen den Stampf um sich in seinem Buch über die weltpolitische Bedeutung des Freihandels man ja immer Karl Marx und ich habe gewiß eine große Hochihre Eristenz zu erleichtern.( Beifall.) so drastisch aus, daß ich mir erlauben will, die wichtigsten Stellen achtung für Karl Marr. Aber man darf auch nicht auf Worte Plorin- Zeit: Der Arbeiterschutz ist für die Bergarbeiter zu verlesen. Er sagt da:„ Die Freihandelsfrage ist eine Frage von schwören. Was Karl Marg in seiner Rede über den Freihandel sagt, noch viel nöthiger als für die übrigen industriellen Arbeiter, da ihre weltpolitischer Bedeutung".. Weiter sagt er:„ Die durch die Handels- ist etwas ganz anderes, als was unsere Parteigenoffen fagen. Ich Thätigkeit weit gesundheitsschädlicher ist. Der jezige Schuß reicht freiheit zu bewirkende Befestigung friedlicher internationaler Be- führe die Stelle an. Sie lautet: Das Schutzzollsystem ist konser keineswegs aus, um den Bergarbeiter/ vor körperlichem und geistigem ziehungen ist noch viel wichtiger als der unmittelbare wirthschaftliche vativ, das System der Handelsfreiheit beschleunigt die soziale Verfall zu schützen. Namentlich ist die Arbeit in Braunkohlen- Gewinn wohlfeilerer Versorgung mit Befriedigungsmitteln. Die Revolution; in diesem revolutionären Sinne stimmen wir Bergwerken noch gefährlicher als in Steinkohlen- Bergwerken. Wir weltpolitische, viel mehr noch als die blos wirthschaftliche Reform ist für den Freihandel." Wie oft ist dieses Wort wiederholt in unserem Kreise, wo nur Braunkohle gewonnen wird, haben daher das große Ziel, nach welchem auch die prinzipiellen Freihandels- worden und wie oft hat man daraus geschlossen: wer für den Fortdie allermeiste Veranlassung, die Arbeiter vor Schaden zu bewahren, männer streben und für welches sie den Gemeinsinn begeistern schritt ist, muß Freihändler sein, und wer für die Reaktion ist, muß zumal da die Kontrolle bei uns mangelhaft ist. Dazu kommt, daß möchten. Die Größe dieses Zieles erhebt auch gegenüber Schutzöllner sein. Sehen wir uns einmal die Schutzzollstaaten an. die Lebenshaltung in Zeiz- Weißenfels eine solche ist, daß die Ar- der Schwierigkeit der Erreichung desselben ihren Muth. Auch Die Rede von Karl Marx ist in den vierziger Jahren gehalten. 2er beiter gar nicht im stande sind, sich genügend zu ernähren. Die nicht unabsehbar fern liegt seine Verwirklichung und dann sind denn die Freihändler in den Vereinigten Staaten ? Sind das Arbeiter kommen herunter, sie haben keine höheren Jdeale und sind die Erkenntniß desselben verbreitet sich täglich mit wachsender die vorwärtstreibenden Elemente? Nein, das sind die Plantageninfolge dessen leider auch schwer von der Nothwendigkeit einer Organi- Stärke." Ferner fagt er: Arbeiten wir daran, eine all- befizer, die großen Sklavenhalter auf den Baumwollpflanzungen. Sie fation zu überzeugen. Die Streits und Arbeitseinstellungen gemeine flare Anschauung zu verbreiten von der volkswirthschaftlichen wollen ihre Baumwolle billig nach England schicken und dafür sollen der Bergarbeiter sind so gering, daß das Unternehmerthum feine Weltgemeinde, deren Einheit nicht durch Staatsgrenzen zerstückelt als billige Rückfracht die englischen Industrieprodukte hereinkommen. Veranlassung hat, sich darüber besonders zu beschweren. Wir müssen werden darf. Verbreiten wir die Anschauung, daß die in der wirth- Sie wollen teine Industrie, feine Lohnarbeiterklaffe in Amerika den Bergarbeitern ein menschenwürdiges Dasein bereiten und des- schaftlichen Produktion wetteifernden Nationen bei freiem friedlichen haben, sie wollen die Sklavenherrschaft heben auf grund des Freihalb bitte ich sie, die Resolution anzunehmen. Verkehr nicht anders als sich gegenseitig förderlich sein können, daß handels. Wer aber sind dort die Schutzöllner? Das sind die Leute, Knoop Frankfurt: Aus dem Nassauer Revier möchte ich noch im Wege des freien Handelsverkehrs das eine Volt sich niemals auf einiges hinzufügen, dort werden Löhne von 40 bis 45 M. im ganzen Kosten des anderen bereichern kann, daß sogar der Gewinn relativ Monat verdient. Auf die Schicht kommen da vielfach noch nicht 80 Pf. stets am reichlichsten ist für das wirthschaftliche schwächere, d. H. für ( Hört! Hört!) In welcher Weise man mit den Arbeitern das am wenigsten in der Industrie vorgeschrittene Bolt!" Und dort umgeht, ersehen Sie daraus, daß ein Obersteiger dort sagte, dann an anderer Stelle:„ Erheben wir also den Geist des Volkes er werde für die alten Leute einen Scharfrichter kommen lassen, um auf die Höhe unseres volkswirthschaftlichen Prinzips. Die Welt fie wegzufegen, da sie doch nichts nüze sind.( Pfui!) In diesem sieht sich von diesen Höhen viel schöner, reicher, friedlicher an." Bezirke ist das Zentrum maßgebend, hat aber absolut nichts gethan. Ich meine, in ganzer Klarheit und Einfachheit ist hier gesagt, ( Sehr wahr!) Als wir hingekommen sind, wurden wir von den was man von der Freihandelsbewegung erivartet. Blicken wir Bentrumsleuten als Hezer und Aufiviegeler bezeichnet. Beigen wir zurück, was daraus geworden ist! Zuerst schien es ja, als ob sie den Bergarbeitern durch Annahme der Resolution und durch die ( Beifall.)
That, daß wir die einzige Partei sind, die ihre Intereſſen vertritt. Schmitt- München : An das, was von den Rednern bis jetzt gesprochen, trifft auch auf die oberbayerischen Bergarbeiter zu. Auch hre Arbeitskraft wird aufs äußerste ausgebeutet. Von dem Direktor des oberbayerischen Bergwerks rührt das Wort her: Man muß von den Bergarbeitern das Unmögliche verlangen um das Mögliche zu erreichen. Auf zwei Monate wurde das Prämienſyſtem eingeführt. Die Leute arbeiteten Tag und Nacht. Nachdem so festgestellt war, was aus den Arbeitern herauszuschinden war, wurden die Löhne entsprechend verkürzt. Größere Unfälle sind noch nicht vorgekommen, aber einzelne Verunglückten kommen beständig vor. Welche Mühe Haben diese armen Teufel um ihre Nente zu erlangen. Einem Bergarbeiter wird das linke Augenlid gelähmt, der Arzt erklärte, daß sei nur ein Schönheitsfehler.( Hört! hört!)
Die meisten von Ihnen werden gelesen haben, daß die Bergarbeiter sich zu einem Verein zusammengethan haben und daß die Direktion, sobald sie davon Kenntniß erhielt, die organisirten Arbeiter auf die Straße warf. Darunter waren Arbeiter, die 18 Jahre lang beschäftigt waren und sich nichts haben zu schulden kommen lassen. Ich war selbst beim Direktor, um ihn zur Zurücknahme der Verfügung zu bewegen; aber sie hätten nur sehen sollen, wie er mich behandelte. Ein solcher Zynismus ist mir noch nicht vorgekommen. Meine Vorstellungen müßten nichts und er ließ mich schließlich einfach stehen. Die Arbeiter waren nicht mir brotlos geworden, sondern auch ihre Beiträge zur Knappschaftskaffe gingen ihnen verloren. Es ist Zeit, daß wir uns dieser Aermsten der Armen annehmen und endlich ihre unglückliche Lage lindern.( Beifall.)
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Schrader Osnabrüd: Wie nothwendig eine reichsgesetzliche Regelung der Berggesetzgebung ist, das hat in diesem Sommer recht drastisch der Streif amẞiesberge bewiesen. Es handelte sich da um gutgläubige Katholiken und nicht um Lohnforderungen. Die reine Ausbeutungswuth des Kapitals wollte den Leuten ihre althergebrachten Feiertage nehmen. Katholische Geistliche, Mitglieder des Zentrums, waren es, die den Kapitalisten hilfreich an die Hand gingen und ihnen riethen, durch Ueberstunden die Arbeiter die Feiertagsschichten einbringen zu lassen. Also Ultramontane wollten die Arbeiter veranlassen, noch mehr als bisher ihre Arbeitskraft anzuspannen.( Hört! hört!) und als die Arbeiter sich das nicht gefallen ließen und die Arbeit einstellten, und als die Unternehmer nicht genügend Arbeitskräfte von auswärts heranziehen konnten, da griffen sie zu einem Radikalmittel, fie ftellten den Betrieb ein, ließen das Werk versaufen mit den Hunderttausende an Werth repräsentirenden Maschinen, fum ein Erempel zu statuiren, um gefügige Arbeiter zu erhalten. Durch Reichsgesetz müßte solchen Manipulationen ein Riegel vorgeschoben werden.
Ein Schlußantrag wird angenommen. Die Resolution findet einstimmige Annahme. Es folgt Punkt 8 der Tagesordnung: Die deutsche Zoll- und Handelspolitik. Hierzu liegen die Resolutionen 102*) und
103 bor.
*) 102. Resolution: Der Parteitag sieht in der nach dem Sturze des Fürsten Bismarck eingeleiteten Handelsvertragspolitik einen wesentlichen Fortschritt gegenüber dem früheren internationalen Wettrennen nach immer neuen gegenseitigen Bollerhöhungen.
Das Interesse der deutschen Arbeiterklasse erfordert auch für die Zukunft nicht nur die möglichste Sicherstellung unserer Ausfuhr durch umfassende vertragsmäßige Bindung der Auslandszölle, sondern auch die weitere Ermäßigung und schließliche Aufhebung aller unserer Lebensmittelaölle, welche
die im Norden in den Küstengebieten wohnen. Die unabhängigen früheren englischen Bürger, sie wollen Amerifa zu einem unabhängigen Industriestaat machen, wie jeder fortgeschrittene Staat es heute sein muß. Die Schutzöllner sind dort die fortgeschrittenen Elemente, die Amerika nicht zur Ackerbau- und Pflanzerkolonie herabgedrückt haben wollen, die von dem großen Industriegebiet Neu- Englands träumen. Also, der Schutzzoll ist, wenn wir diese Ausdrucksweise einmal gebrauchen wollen, das revolutionäre Element innerhalb der alten Gesellschaft. Vielleicht keiner hat dieser Stimmung der schutzzöllnerischen Elemente so scharfen Ausdruck gegeben wie Friedrich Liſt , der bekannte deutsche Schutzöllner, der selber in Amerita erheblich gerade die ärmsten Schichten der Bevölkerung ant schwersten be- thätig gewesen ist bei der Schaffung von Schutzöllen. Da heißt es: Wenn die Freistaaten nicht fabriziren, teine Seemacht aufbringen drücken und in der Erhöhung ihrer Lebenshaltung hemmen. zöllner, die nothwendige Revision unseres Zolltarifs zu neuen Zoll- in die See geworfen, dann ist all ihr Detlamiren über UnabhängigJeden Versuch der vereinigten Industrie- und Agrar- Hochschutz- wollen oder können, dann haben die Bostoner den Thee vergeblich feit und fünftige Nationalgröße eitel, dann thun sie besser, stehenden Mitteln bekämpfen als einen Beutezug gegen die deutschen sobald als möglich in die englische Kolonialabhängigkeit zurüdsteigerungen zu benutzen, wird die Partei mit allen ihr zu Gebote Arbeiter und Konsumenten, der zudem das Ausland zu feindlichen pflanzer werden dann ihre schönsten Träume in Erfüllung gehen zukehren. Die amerikanischen Stlavenhalter und BaumwollenGegenmaßregeln herausfordern und zu erbitterten Zollfriegen führen
muß.
am
Schippel.
103. Jn Erwägung: 1. daß Lebensmittelzölle eine fünftliche Vertheuerung der nothwendigsten Lebensbedürfnisse herbeiführen und die Lebenshaltung der arbeitenden Klassen in Stadt und Land herabdrücken;
sehen. Auch hat in der That ein solches Berhältniß dem Patriotis
mus, den Interessen und Bedürfnissen dieser Pflanzer schon seit längerer Zeit besser eingeleuchtet, als die nationale Selbständigkeit und Größe von Nordamerika . Nur in der ersten Aufwallung von Freiheit und Independenz schwärmten sie von industrieller Selbst2. daß bei den heutigen Machtverhältnissen zwischen den herr- jahrhundert ist ihnen die gewerbliche Prosperität der mittleren und ständigkeit. Von da ab wurden sie kühler und seit einem Viertelschenden kapitalistischen Interessen im Deutschen Reiche die Induſtrie- östlichen Staaten ein Greuel, suchen sie im Kongreß den Beweis zölle nothwendigerweise mit Lebensmittelzöllen zusammenfallen;
3. daß die deutsche Industrie weit genug entwidelt ist, um den zu führen, die Prosperität Amerika's sei durch die Industrieherrschaft Englands über Nordamerika bedingt. Was will das anders sagen, als Schußzzoll entrathen zu können;
4. daß der Schutzzoll bei entwickelter Großindustrie das wirk- daß Nordamerika reicher und glücklicher wäre, wenn es zu England 4. daß der Schutzoll bei entwickelter Großindustrie das wirk- wieder in das Verhältniß seiner Kolonie zurückkehrte? Gäbe es samste Mittel ist, die Bildung von Kartellen, Trusts und anderen nun eine Macht, die mit dem Plan schwanger ginge, die amerikanische festgeschlossenen Unternehmerverbänden zu fördern;
5. daß diese Verbände die Aufgabe haben, die Preise der Nation in ihrem Aufschwung niederzuhalten und sie sich für alle Waaren über ihr normales Niveau zu erheben, wodurch sie stets Das Mittel zu diesem Zwed läge nicht ferne, man brauchte mir zu Zeiten industriell, kommerziell und politisch dienstbar zu machen? die Masse der Konsumenten und speziell die Arbeiter, oft aber verhindern, daß eine Manufakturkraft in den atlantischen Staaten auch die Industrie selbst schädigen, die durch den Schutz der nationalen Arbeit" angeblich gefördert werden soll, der sie aber auffomme, man brauchte nur dem Prinzip der absoluten Freiheit des die nothwendigsten Rohmaterialien und Hilfsstoffe( Eisen, Kohle) die atlantischen Staaten nicht manufatturirend, so können sie sich auswärtigen Handels in Amerita Geltung zu verschaffen, denn werden
vertheuern;
6. daß diese Berbände aber auch ein mächtiges Mittel sind, die Vereinigungen der Arbeiter lahmzulegen, alle ihre Bestrebungen nach Hebung ihrer Lage zu nichte zu machen und sie in ein
modernes Helotenverhältniß herabzudrücken;
nicht nur nicht auf dem gegenwärtigen Standpunkt ihrer Stultur er halten, sie müssen sinken, in jeder Hinsicht finten."
-
"
Dies Verhältniß zwischen den fonservativen Freihändlern und den ich gebrauche nochmals die Ausdrucksweise der Sächsischen 7. daß die Schutzölle gleichzeitig als Finanzzölle wirken und bis zum Bürgerkrieg, ja die exportirenden Farmer find heute noch Arbeiter- Zeitung " revolutionären Schußzöllnern spinnt sich fort den Regierungen die reichsten Mittel liefern, den Militarismus zu Kerntruppen des Freihandels, aber nicht, wie behauptet wird, Kernentwickeln, der ohne die Schutzzollpolitik nie zu seiner jezigen truppen des Fortschritts. Die Schutzöllner sind die Revolutionäre, Höhe hätte gelangen fönnen;
8. daß endlich die Schutzölle der internationalen Solidarität die eine höhere Wirthschaftsordnung aufbauen und sie schützen 8. daß endlich die Schutzölle der internationalen Solidarität wollen gegen äußere Angriffe, die ihr lebensgefährlich sein können. des Proletariats entgegenwirken, indem sie die aus den kapita- Wie war es denn in Deutschland bei den früheren Zollvereinslistischen Produktions- und Absatzverhältnissen entspringenden fämpfen? Sie wissen ja alle, die Preisfechter des Freihandels waren Interessengegensätze zwischen den Nationen fünstlich vertiefen, die Großgrundbesizer, die ostelbischen Landjunker, die Reaktionären, erklärt der Parteitag: die Schußzollpolitik im Deutschen Reich wie die Feudalen, die ihre Schafherden aufzogen, ihre Wolle nach Engin jedem Staatswesen entwidelter Großindustrie ist unver- land liefern wollten, ebenso das Getreide, das Nugholz aus den einbar mit den Interessen des Proletariats, der Konsumenten, der ökonomischen und politischen Entwickelung und liegt allein im Interesse der großen Land- und Industrie- Monopolisten, sowie des Militarismus und der nicht unter demokratischer Kontrolle stehenden Regierungen, also der schlimmsten Feinde des Proletariats und der Demokratie. Es sind dieselben Klassen, die den Arbeiterkoalitionen mit dem Zuchthaus drohen und die Unternehmerkoalitionen durch den Schußzzoll zusammenschweißen.
Wäldern. Revolutionär waren sie nicht und sie irrten auch nicht etiva über die ganze Entwicklung. Nein, sie wußten ganz genau, der Freihandel hätte die Entwicklung in Deutschland zurückgehalten. Und wer waren die Schutzöllner? Die gegen den Feudalismus und die absolute Staatsform als selasse auftretende Bourgeoisie, die Baumwollspinnerei in Preußen, in Sachsen , Württemberg, Baden und Bayern , die großen Fabrikbefizer der Eisenindustrie am Rhein und in Südwestdeutschland . Zweifellos haben die Schutzöllner freilich waren sie mäßige Schutzöllner die Entwicklung viel rascher vors wärts getrieben, sie sind auch das treibende und beschleunigende Element in unserer Entwickelung gewesen. Und wenn wir heute hier figen, verdanken wir es zum theil den Schutzzöllnern.
Es ist daher geboten, namentlich bei der Erneuerung der Handelsverträge, jeden Schritt im Sinne der Verkehrsfreiheit zu unterstügen, dagegen alle Maßregeln aufs schärffte zu bekämpfen, die auf Er haltung oder gar Verstärkung des heutigen schutzöllnerischen Regimes abzielen. Bei List gelangt auch die Sehnsucht, das verspießerte, verbauerte Kautsty. Bebel. Singer. gettin. Liebknecht. Deutschland zum Industriestaat zu machen, zu ergreifendstem AusMeist. Stadthagen . Schoenlant. Schmidt- druck. Da heißt es:„ Eine Nation, die blos Agrikultur treibt, ist ein Frankfurt . Krumm. Hildenbrand. Gradnauer. Individuum, dem in seiner materiellen Produktion ein Arm fehlt. Oertel Herbert. Herbert. Ullrich Stuttgart. Segit. Bei der großen landwirthschaftlichen Produktion besteht Willfür und Vollmar. Scherm. Heimann. Heymann. Knechtschaft, Aberglaube und Unwissenheit, Mangel an Kultur und
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