Einzelbild herunterladen
 

Beresford mehrfache Besprechungen gehabt habe. Es scheint sich um eine weitere Berbesserung der Beziehungen zwischen England und Japan zu handeln.- Amerika.

Memphis ( Tennessee ), 8. Oktober. Das gelbe Fieber nimmt im Staate Mississippi eine immer gefährlichere Ausdehnung an, das Infektionsgebiet umfaßt thatsächlich den ganzen Staat. Zwei tausend Flüchtlinge wandten fich nordwärts, um den Eintritt der falten Witterung abzuwarten.

"

-

Lokal- oder Zentral- Organ?

stimmen hat. Die Rechte der 4000 auswärtigen Abonnenten find also In Magdeburg find am Tage der Reichstagswahl vielfach wie man sieht, in den allerbesten Sänben der Welt, die Rechte fleine rothe Bettel, die die Aufschrift trugen: ä hit Pfannkuch!" der 48 000 Berliner dagegen sind streng begrenzte und beschränken ohne polizeiliche Erlaubniß angeklebt worden. Neben anderen Personen sich auf die Vorstellungen, welche man dem Parteivorstande erhielt auch der Kolporteur Bernstein , dessen minderjähriger machen tann. Wüßte ich für meine Person nicht die Genossen Sohn solche Bettel angeklebt haben soll, ein Strafmandat. Das Singer und Pfannkuch, welche stets den Berlinern Rechnung tragen, Schöffengericht sprach ihn auf grund des§ 29 des Preßgefeßes frei. in der Parteileitung, so hätten weitere Anträge, die Rechte der Preß- Dieser Paragraph lautet: Bur Entscheidung über die durch die Bresse kommission besser zu gestalten, schon diesmal auf der Tages- begangenen Hebertretungen sind die Gerichte auch in denjenigen Bundes ordnung des Parteitages erscheinen müssen. Anstatt des bisherigen schritt- staaten ausschließlich zuständig, wo zur Zeit noch deren Aburtheilung den weisen Vorgehens wird es nun an der Zeit sein, die Tattit zu Verwaltungsbehörden untersteht." Gegen das Urtheil des Schöffen­ändern und auf gleiche Rechte mit dem Vorstande hinzudrängen. gerichts legte die Staatsanwaltschaft Berufung ein. Das Landgericht Soll der Vorwärts" als Zentral- und zugleich als Lokalorgan Hob das Urtheil auf und erkannte wegen Verlegung eines anderen erhalten bleiben, und das muß er, wenn weiter das finanzielle Er- Paragraphen des Preßgefeges und wegen 8uwiderhandlung gegen Auf dem diesjährigen Parteitag ist die Frage, ob der gebniß erzielt werden soll, so sind die Rechte der Berliner bie Straßenpolizei- Ordnung auf 50 M. Geldstrafe. Der Staats­Vorwärts" seiner Aufgabe, ein Agitationsblatt für Berlin zu Parteigenoffen noch ganz anders auszubauen als bisher. Bu anwalt hatte nur eine Strafe von 20 M. beantragt. Das Land­sein, auch entspräche, wiederum angeschnitten worden. Wie schon solchem Ausbau gehört aber auch vor allen Dingen, daß die gericht begründete das höhere Strafmaß damit, daß gegen den früher, wurden lebhafte Klagen laut und merkwürdigerweise von Berliner Genossen sich eins mit ihrem Blatte fühlen. Die Breß- Unfug des unerlaubten Zettelanklebens sehr streng eingeschritten solchen, die es in der Hand haben sollten, selbst Wandel zu tommiffion vertrat stets den Standpunkt, daß jeder Genosse zur verden müsse. schaffen, vorausgesetzt, daß die Klagen und Beschwerden be- Mitthätigkeit verpflichtet ist. Diejenigen, welche in irgend welcher- Die Parteigenoffen UIIenbaum aus Elberfeld und rechtigte sind. Art unzufrieden, mögen die Preßfommission mit ihren Beschwerden Eberle aus Barmen hatten bei einem Begräbniß am Grabe einige Es ist ein müßiges Gerede, behaupten zu wollen, die Partei befassen und nicht das Herumpauten in öffentlichen Versammlungen Worte zu den Leidtragenden gesprochen, ohne Erlaubniß dazu ein­könne neben dem Vorwärts" noch ein Zentralorgan unterhalten. zum Hauptzwecke ihrer Parteithätigkeit machen. Dem ist leider geholt zu haben. Sie erhielten deshalb ein Strafmandat über je Die Wirklichkeit hat mit nackten verlustreichen Ziffern den Beweis erbracht, nicht stets und ständig entsprochen worden. 15 M., wogegen sie richterliche Entscheidung anriefen. Obwohl die daß dies unmöglich ist. Der selige( Berliner ), Gozaldemokrat" wurde Die Redakteure, welche in den Breßkommissions Sigungen zur Grabreden" nur aus ein paar Worten bestanden hatten, die bisher mit großem Defizit zu Grabe getragen, und die Partei ist darauf Stelle waren, sind stets bemüht gewesen, unseren Wünschen Rechnung bei Begräbnissen gesprochen werden durften, erkannte das Schöffen­angewiesen, das Berliner Blatt als Zentral- Organ herauszugeben.- zu tragen, und wenn nicht alles so erledigt wurde, wie es Berlin gericht doch auf Berurtheilung, weil je de Aeußerung, gleich viel Will sie das nicht, wäre der Vorstand der Partei anderer Meinung wünscht, so trifft die Redakteure des Vorwärts" wahrlich welcher Art, die am Grabe zu anderen Personen gesprochen über die Nothwendigkeit, zu den deutschen Genossen selbst zu sprechen, teine Schuld; einzig das unglückselige System, Lokal und werde, als eine Grabrede anzusehen sei. Die Strafe selbst wurde so könnte er wohl ein Korrespondenzblättchen nach Art des Zentralblatt" zu sein, ist es, welches gewisse Gegensäge in sich selbst auf 5 M. Herabgesetzt. Blattes der Generalfommission für die Gewerkschaften er- birgt. scheinen lassen, der moralische Eindruck, der ihm aber durch den Vorwärts" und seinen großen Berliner Leserkreis zu gebote steht, er ginge völlig verloren. Weil wir aber in Berlin wünschen müssen, daß die Spitze der sozialdemokratischen Partei von einem möglichst großen Forum gehört werde, müssen wir auch als Realpolitiker uns mit den Thatsachen abfinden und in den fauren Apfel beißen, daß auf die knapp 4000 auswärtigen Abonnenten mit­unter mehr Rücksicht genommen wird, als auf die 48 000 Berlins und der Vororte.

"

"

-

-

W

"

In der bayerischen Stadt Kempten erhielten vier Partei­Leider ist es aus finanziellen Gründen unmöglich, den Vor- genossen Strafmandate wegen groben Unfugs, ber darin bestehen wärts" zum Lokalblatte zu machen. Die Ueberschüsse, welche jetzt sollte, daß sie im Vereinslokal ein hoch auf die Sozialdemokratie zur Verfügung des Parteivorstandes stehen, würden vorerst, ehe ausgebracht und die Marseillaise gesungen hatten. Das Die Verhältnisse sich tonsolidirt, verschwinden und die Schöffengericht sprach sie frei, da Singen und Hochrufen im Vereins­Agitation in Deutschland darunter schwer leiden. lofal fein grober Unfug fei.

Es gilt also, mit den gegebenen Verhältnissen zu rechnen. Ich resumire meine rein persönliche Ansicht dahin: der Vor­wärts" muß im allseitigen Interesse Zentralorgan bleiben, die Gründung eines Lokalblattes ist aber nur dann hintenan zu halten, Die Berliner Genossen bringen in der That ein ungeheures wenn der Berliner Preßkommission viel weitergehende Befugnisse Opfer, wenn sie im Interesse der Partei darauf verzichten, ein Lofal- in taktischer und prinzipieller Beziehung eingeräumt werden und auch blatt herauszugeben. Gewiß hat der Vorwärts" während der ihr Einfluß auf die finanzielle Entwicklung viel wirksamer ges Reichstags- Wahlkampagne auf der Höhe der Situation gestanden, staltet wird. und es wäre unbillig, ihm das gebührende Lob entziehen zu wollen; Anstatt des bescheidenen Antrages 28 werden die Genossen jetzt der Ansicht aber kann sich doch fein Parteimann verschließen, wenn erwägen missen, wie sie den Berliner Bedürfnissen innerhalb Berlin ein Blatt aus einem Guß hätte, welches die Ideen und Redaktion, Expedition und Verwaltung allein bestimmende Ein­Ansichten der Berliner Genossen ausschließlich widerspiegelt, wirkung zu verschaffen haben. daß dann mit einem von uns allein erwählten und ausschließlich informirten Redaktionsstabe ganz unbedingt für Agitation und Vers trieb größeres geleistet werden könnte und müßte, als mit dem, jezt durch vielerlei Rücksichten in seinem Auftreten gehemmten Bentralorgan.

Die Partei ist aber auf Berlin angewiesen und so werden wir wohl auf den Traum eines derartigen Lofalblattes verzichten müssen. Es frägt sich nun, welche Gegenleistung bietet die Partei den Berlinern für die großen Opfer am Intellekt und auch am Gelde, die von denselben gebracht werden? Da ist denn die Antwort eine sehr, sehr dürftige.

"

Der Leitartikel des Vorwärts" behauptet zwar, auf dem Ham­burger Parteitage sei den Wünschen der Berliner in weit gehendster Weise Rechnung getragen worden; wer aber die Verhältnisse genau kennt, wird sich da eines Lächelns nicht erwehren

tönnen.

-

Leopold Liepmann.

Kampf um das Koalitionsrecht!

Generalversammlung des Bundes der Industriellen.

Berlin , 10. Oftober. Im Hotel zu den vier Jahreszeiten" begann heute die General­versammlung des Bundes der Industriellen. Mehrere Regierungs­vertreter find anwesend. Der Borsigende Kommerzienrath Birth= Berlin begrüßt die Versammlung und theilt mit, daß der Bund bereits über 1000 Mitglieder zähle, und gab eine Uebersicht über die Thätigkeit des Vorstandes.

Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildet: Der wirth­schaftliche Ausschuß und die Bundesstelle zur Vorbereitung neuer Handels­verträge." Der Berichterstatter Fabrikbefizer Dr. v. Dreyse- Sommerda spricht sich für Handelsverträge mit möglichst langer Dauer und für Berlin hält einen Zollfrieg mit Amerika für unausbleiblich. Sodann einen Zoll auf ausländische Fahrräder aus. Dr. Wendlandt­spricht Dr. Schumacher, Hilfsarbeiter im Reichsamt des Innern, über die Errichtung eines deutschen Handelsmuseums. Hierzu wird folgende Resolution angenommen:

vor=

Die Rathlosigkeit der Staatsstüten bezüglich der angekündigten Streifvorlage wird immer größer. Die Regierung wird bestürmt, die Vorlage doch zu veröffentlichen, um der Sozialdemokratie diesen willkommenen Agitationsstoff zu ent­ziehen. Wo nichts ist, läßt sich aber nichts veröffentlichen, denn das scheint ganz ficher: Die Regierung weiß selbst noch nicht, was sie ,, Die ordentliche Generalversammlung des Bundes, der In­will. Das mußte dieser Tage, wie wir schon mittheilten, selbst die dustriellen erkennt die Nothwendigkeit der Schaffung einer " Nordd. Allgem. 8tg." zugeben. Ueber den refignirten Ton der Sammelstelle für alle auf den Außenhandel bezüglichen Muster, Nordd. Allgem. 8tg." jammern denn die Münch. Neuft. Nachr.": Nachrichten und Veröffentlichungen an. Sie nimmt Kenntniß Diese allgemeinen Redensarten der Norddeutschen" laffen einen davon, daß bereits seitens ihres Arbeitsausschusses sehr weiten Raum für die Abstufungen der zum Schuße Arbeits­bereitende Schritte hierzu geschehen sind und Fühlung mit williger zu treffenden Maßnahmen und für Strafbestimmungen gegen größeren Körperschaften genommen wurde. Sie beschließt die Ein­Eine Berliner Breßlommission wurde 1891 in Erfurt eingesetzt; gewaltthätige Streifende. Ob durch die bekannte Oeynhauser Rede jetzung eines gemischten Ausschusses, der in engster Fühlung mit dieselbe hatte sich laut Barteitagsbeschluß auf die Kontrolle des der Grundriß der geplanten Streifvorlage eine Aenderung erfahren der Regierung und namhaften industriellen und anderen ein­lokalen Theiles zu beschränken und über das Unnoncenwesen zu mußte, entzieht sich natürlich unserer Kenntniß, aber wir sind schlägigen Verbänden diese Angelegenheit fördert und hierzu eine wachen, sonst aber weiter nichts zu sagen. Mit der Zeit der Ansicht, daß dem scharfen kaiserlichen Wort nicht die Absicht unter- allgemeine öffentliche Versammlung einzuberufen hat." warb dieser begrenzte Wirkungsfreis den Berliner Freunden gelegt werden darf, dem geplanten Gesetz genau diefelbe Form und Bemerkenswerth für die Arbeiterschaft sind die folgenden Ber­doch ein wenig zu eng, fie nahmen sich schon früher heraus, denselben Inhalt zu geben, wie die Oeynhauser Rede etwa andeutete. Handlungen über auch nicht zur Kompetenz gehörende Dinge in den Kreis Damit aber lettere nicht als ein der Sozialdemokratie willkommener nachweises. Generalsekretär Dr. Martens Hamburg be­Organisation des Arbeits­ihrer Berathungen zu ziehen. Im Jahre 1897 wurde ohne vor neuer und wirksamer Agitationsstoff ausgebeutet würde, wäre es ein tonte die Nothwendigkeit der Errichtung von Arbeitsnachweisen. herige Besprechung mit dem Vorstande der Antrag in die Berliner Gebot fluger Taktik gewesen, schon jetzt, selbst wenn auch Bayern Diese können aber nur dann einen Zweck haben, wenn Parteiversammlungen lancirt, die Rechte der Berliner Abonnenten und Württemberg noch rückständig mit ihrer Antwort sein sollten, der Arbeitsnachweis obligatorisch werde. Wenn die Arbeiter auszudehnen und statutarisch festzustellen. Erst als dieser Antrag mit dem beabsichtigten Entwurf hervorzutreten. Wie immer er ge- erst wissen werden, daß sie nur durch die Arbeits­in nahezu allen Berliner Parteiversammlungen angenommen worden staltet wäre, eine leidenschaftlichere Agitation, als jetzt bei Er- nachweise der Arbeitgeber Arbeit erhalten können, und auch die Vororte sich dafür entschieden, entschloß sich der Vor- wähnung dieser Vorlage auf dem sozialdemokratischen Parteitage zu dam werden die stand mit einem heiteren und einem nassen Auge, dem Antrage gewisser- tage trat, hätte dadurch auf keinen Fall entfesselt werden können. Nur dadurch könne dem Terrorismus der Sozialdemo Arbeitsnachweise an Achtung gewinnen. maßen die Sanktion zu ertheilen. Der Klügste Stopf innerhalb der deutschen Allerdings werden auch gar manchem, der bisher an Wauferung traten gesteuert werden. Die Arbeiter sollten nicht vergessen, daß Sozialdemokratie, der Genosse Auer, modelte den Antrag in Ham- der Sozialdemokratie" glaubte, bei der Lektüre der Rede des Genossen ihre besten Freunde die Arbeitgeber seien, in deren Intereffe es burg um und von der beabsichtigten Ausdehnung der Rechte Berlins , Fischer die Augen aufgehen." vertreten durch seine Breßkommission, blieb nicht allzuviel übrig. liege, sich einen kräftigen und Teistungsfähigen Arbeiter­Proteftversammlungen. stand zu erhalten. Lautet doch der Schlußpassus des§ 17a nur, daß von Anstellungen Fabrikbesizer Dr. Kunath- Leipzig Der In Hezbach, einer Vorstadt Stuttgarts , sprach Frau 8ie schloß sich diesen Ausführungen an. Terrorismus und Entlassungen der Preßkommission Mittheilung zu machen aus Hamburg in einer öffentlichen Frauenversammlung der sozialdemokratischen Hezer sei derartig, daß ein und deren Ansicht vorher einzuholen sei. Das war eigentlich das bescheidenste, was man den Berlinern mit lebhaftem Beifall aufgenommen. In Ilmenau i. Th. erhob hierfür bilden die von Sozialdemokraten besetzten gewerblichen gegen die Zuchthausvorlage. Die Ausführungen der Rednerin wurden Arbeitgeberschus dringend geboten sei. Den besten Beweis zubilligen konnte- ob das weitgehende Befugnisse sind, kann eine Arbeiterversammlung gegen die angekündigte Gesetzesvorlage beiter, wenn sie jetzt auch noch in den Arbeitsnachweisen Sitz jeder Genosse selbst beurtheilen. Arbeiter- Schiedsgerichte. Es sei eine Anmaßung der Ar­In finanzieller Beziehung bleibt alles beim alten, das Be= einstimmig Protest. stimmungsrecht auf die erheblichen Ueberschüsse des Vorwärts" Delegirten des Stuttgarter Parteitages hielten unter dem in Leipzig beschlossenen Erklärung: einen Arbeitsnachweise- Verband Die gewerkschaftlich thätigen Parteigenossen unter den und Stimme verlangen. Er ersuche, der von den Großindustriellen ist uns nach wie vor entzogen, das Geld geht eo ipso," ganz von Vorsiz des Reichstags- Abgeordneten Segi eine Konferenz ab, wo lediglich aus Arbeitgebern bestehend, zu errichten, zuzustimmen. allein" an die Partei. Genosse Thiele aus Halle wußte ja aller- man sich über eine organisirte Attion gegen die Zuchthausvorlage dings genau, die Berliner Preßkommission sei fein Deut" mehr, als Diefen brutal- proßigen Unternehmerauslassungen tritt Fabrik­die aller anderen Blätter. Beileibe nicht, wir maßen uns hier gewiß einigte. befizer Weigert entgegen: nichts Apartes an; wenn man aber unsere Existenz von das Organisationsstatut eingeführt hat, wenn Parteiwegen in man dabei die Nechte Berlins aus finanziellen Gründen

"

-

die Preßkommission einführen.

-

N

-

Partei- Nachrichten.

und setzen den

Der Antrag, die Arbeiter von den Arbeitsnachweisen auszu­schließen, sei im höchsten Grade ungerecht. Dies trage keineswegs dazu bei, den sozialen Frieden zu fördern. Die von beschneiden mußte und uns weiter die Bestimmung über den Ge- versuchen einzelne Lokalbehörden der sozialdemokratischen Agitation ständig von dem Willen ihrer Arbeitgeber ab Aus Amerika wird uns geschrieben: In Massachusetts Dr. Kunath vorgeschlagenen Arbeitgebernachweise seien lediglich winn des Blattes, welchen wir doch allein aufbringen, entzieht, Hindernisse ähnlicher Art in den Weg zu legen, wie sie in Deutsch - hängig zu machen. Dies entspreche aber nicht dem Geiſte Kampfvereine, die dazu dienen sollen, die Arbeiter boII. wenn man den Vorwärts" mur da als Zentralorgan betrachtet, wo land gang und gäbe sind. Sie stören nämlich die Versammlungen von dem willen ihrer Arbeitgeber ab. es einem in den Kram paßt, so trete man auch nicht dagegen auf auf freien Bläßen, obwohl diese Plätze zum selben Zwecke von den unserer Gesetzgebung. Wenn die Arbeiter über ihr Wohl und Wehe wenn wir uns auch selbst einmal als Zentralorgan fühlen und auf übrigen Parteien und der Heilsarmee stets unbeanstandet benutzt mitsprechen wollen, dann könne man das doch nicht als Anmaßung be­den Parteitag gehen wollen, um uns eventuell vertheidigen zu worden find, nnd stützen sich hierbei darauf, daß die Benutzung er babe aber niemals eine llngehörigkeit von den Arbeiterbeisigenden, fönnen. zeichnen. Er sei auch Mitglied eines gewerblichen Schiedsgerichts, Freilich führte Genosse Auer aus, es seien ohnehin unter Um- diefer Plätze von einer ihrerseits zu ertheilenden Erlaubniß abhängig wäre die sämmtlich der sozialdemokratischen Partei angehören, wahrge­Um-- bie sie unserer Partei indessen verweigern. Da sowohl die Bundes- Ber­ständen 40-50 Berliner da.- Hier kommt die, auch schon von Zubeil bemerkte Animosität gegen die Berliner zu sehr geschicktem fassung wie die Verfassung des Staates Massachusetts das Versammlungs- nommen. Er habe den sogenannten Kühnemann'schen Verein, Zubeil bemerkte Animofität gegen die Berliner zu ſehr geschicktem recht unter freiem Himmel gewährleistet, so bestreiten die Genoffen sofort aus diesem Verein wieder ausgeschieden, nachdem er gesehen Ausdruck- Berlin könnte nach der Auer'schen Deduktion 6 × 3= 18 De den Verein der Metallindustriellen mitgründen helfen, er sei aber legirte schicken( Deutschland hat beiläufig 397 Wahlkreise und könnte den Lokalbehörden das Recht, die Abhaltung solcher Versammlungen habe, daß derselbe lediglich die Unterdrückung der Ar= 1191 Menschen entfenden). Nun rechnet der flügfte aller Parteis von ihrer Erlaubniß abhängig zu machen, Nun rechnet der flügste aller Partei- vokal Behörden passiven Widerstand entgegen, genossen noch hinzu, was sonst an Parteibeamten und Angestellten sie weichen nur der Anwendung von Gewalt, um Anklagen der Schwarzkopffichen Fabrit habe 1890 einen Kranz für die März­das heißt beiter bezwecke. Dieser Verein bezwecke, unliebsame Arbeiter zeit­weise oder dauern von jeder Arbeit auszuschließen. Ein Arbeiter das Recht hat, auf dem Parteitage anwesend zu sein und konstatirt dann: Seht Ihr, so sind die Berliner , ste könnten 40-50 Mann Stedner unserer Partei anhängig; dieselben appellirten gegen die in gefallenen im Friedrichshain niedergelegt. zu provoziren. Es find jetzt dieserhalb zwei Prozesse gegen Dieser Arbeiter stark hier vertreten sein, haben aber daran noch lange nicht genug. erster Instanz wegen Störung des Straßenverkehrs" erfolgten Ver- jei deshalb sofort entlassen worden, und daß er in Berlin keine diese unbescheidenen Kerle wollen wieder einen Extramenschen für urtheilungen und werden die Streitfrage, wenn nöthig, bis vor die Arbeit mehr bekam, dafür hatte der Verband der Metall- Industriellen Eine gefchidte, auf die Provinz- Delegirten gut berechnete Logit. höchste Instanz, das Ober- Bundesgericht, bringen. Inzwischen wird gesorgt. Der Mann sei deshalb genöthigt gewesen, Berlin zu ber Eine geschickte, auf die Provinz- Delegirten gut berechnete Logit. in der Veranstaltung von Versammlungen auf freien Plägen fortgefahren, laffen. Als er nach sieben Jahren bei dem Arbeitsnachweis der Nach meinem Grachten ist der Parteitag zur Kontrolle des gewas den Erfolg hat, daß sich zu denselben immer größere Massen Metall- Industriellen wieder um Arbeit nachsuchte, wurde ihm jammten Parteilebens da, als vollwichtige Delegirte betrachte ich einfinden. Zugleich wird dafür gesorgt, daß für die verhafteten gesagt: Sie sind gesperrt, Sie können nicht eher Arbeit er­eben nur die, welche von den Genossen dazu erwählt find. Redner Bürgen zur Stelle sind, damit jene sofort losgeeift" werden halten, bis Sie von Ihrem Arbeitgeber die Bescheinigung nicht diejenigen, welche per Zufall in Berlin wohnen. Das Auer'sche können; andererseits wird für ein geeignetes großes Lokal in der bringen, daß er Ihnen verziehen habe. Register hat hier ein gar bedenkliches Loch. er Fabrik wurde ihm gesagt: Ich wollte an dieser Abschweifung nur beweisen, daß die Nähe gesorgt, um die gestörte Versammlung dort abhalten zu können. wieder eingestellt werden, wenn er den Nachweis erbringe, daß er weitgehenden Rechte" der Berliner nicht allzu weit her Vergewaltigung einer Minderheit durch die herrschende Partei gleich nicht Mitglied eines sozialdemokratischen Fachvereins sei. Er( Redner) wo gedankenlose der sind, daß mag dieje weitgehenden Rechte nur dann ausgestaltet werden gebe zu, daß Fälle eintreten fönnen, in denen der zeitweise ober können, wenn sich die Berliner ihrer eigenen Machtbefugnisse selbst giltig zuschaute oder gar Beifall spendete, recht kräftig annehmen, aber ja nicht wieder darauf warten, bis der Sauernde Ausschluß von Arbeitern nothwendig sei; eine solche Maß­regel aber wegen der politischen Gesinnung der Arbeiter zu treffen, Parteivorstand ihre Anträge zu den seinen macht. Singer und -Am Sonntag, den 9. Oktober, hat der Reichstags- Abgeordnete sei nicht zu rechtfertigen. Er gebe sich der Hoffnung hin, daß der Pfannkuch hatte gegen den Antrag 28, einen eigenen Delegirten auf Bueb nach 10amonatiger Haft das Bezirksgefängniß zu Mül- Bund der Industriellen dazu nicht die Hand bieten werde. Er er= den Parteitag zu schicken, absolut nichts einzuwenden, die Berliner hausen i. E. verlassen. Während der Verbüßung dieser Freiheits- fuche folgender Erklärung zuzustimmen: Preßkommission nahm bei voller Betheiligung ihrer Mitglieder den strafe, die er sich im Dienste der Arbeiter zuzog, haben ihm die Antrag mit 13 gegen 3 Stimmen an und doch ging derselbe nicht wähler des Kreises, ohne daß er eine Hand zu rühren brauchte, sein nach ihrem Gutdünten zu vergeben, das gleichwerthige Recht der Arbeiter " In Erwägung, daß dem Rechte der Unternehmer, ihre Arbeit, durch. Der erste Vorstoß, die Rechte Berlins wieder etwas zu er- Reichstagsmandat mit bedeutend erhöhter Stimmenzahl erneuert. gegenüber steht, die Verkaufsbedingungen für ihre Waare, die weitern, fiel, Dank unserem Genossen Auer, ins Wasser. Derlei Dinge Wenn etwas die Kluft, die zwischen dem Volke und der heutigen Arbeitsleistung, zu bestimmen, wird Verwahrung dagegegen eingelegt, find allerdings ganz geeignet, den Gedanken eines eigenen Lokal- Rechtsprechung besteht, augenfällig macht, so ist es gewiß diese That- daß Arbeitsnachweise geschaffen werden, die, wie die von den Referenten blattes nicht zur Ruhe kommen zu lassen. sache. Wir begrüßen unseren tapferen Mitstreiter bei seiner Rück- empfohlenen, ausschließlich den wirthschaftlichen Sonderinteressen Die Partei selbst hat sich einen ganz anderen, viel bedeut- fehr in die Freiheit" des reichsländischen Diktaturregimentes und von Unternehmern dienstbar gemacht würden. In anbetracht, daß fameren Einfluß auf den Vorwärts" reservirt; sie ist die wirkhoffen, daß er ohne Schaden an seiner Gesundheit die lange Haft Arbeitsnachweise ein modernes Verkehrsmittel darstellen, dessen Noth­liche Eigenthümerin des Blattes. welche rechtlich allein zu be- überstanden hat. wendigkeit allgemein anerkannt wird, und daß ein solches Verkehrs

Polizeiliches, Gerichtliches 2c.

topff'schen

In der Schwarz­

könne nur dann