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Gerichts- Beitung.

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mittel feinen 3wed nicht erfüllen kann, wenn es im einseitigen! Angeklagte habe nicht wissen können, daß sein Gegner ihm auf der Interesse der Unternehmer als Kampfmittel gegen die Arbeiter aus Leiter entgegenkommen werde, zumal Angeklagter einen ſeit­gebildet wird, fieht der Bund der Industriellen es als seine Aufgabe Die bevorstehende Verhandlung der gegen den Herausgeber lichen Aufstieg, nicht den sonst benutten, gewählt hatte. Der an, dahin zu wirken, daß bei der Organisation von Arbeitsnachweisen der Zukunft", Herrn Maximilian Harden  , gerichteten An- Stoß mit dem Werkzeugbündel sei ganz unbeabsichtigt ge­mur schlimmstenfalls liege eine einfache Körper volle und absolute Sicherheit dagegen gegeben wird, daß der flage wegen Majestätsbeleidigung wird recht umfangreich werden. wesen, Arbeitsnachweis mißbräuchlich von der einen oder anderen Partei Es handelt sich, wie berichtigt werden möge, nicht um vier ver- verlegung bor  , die mit einer geringen Geldstrafe hin­seiner eigenen bedeutungsvollen eigentlichen Aufgabe zuwider zur ſchiedene Strafsachen, sondern um eine Anklage wegen angeblicher reichend gefühnt sei. Die Beleidigung sei ebenfalls eine sehr harm Schädigung der wirthschaftlichen Gegner benutzt wird. Er beschließt, mur Majestätsbeleidigungen, die in den vier Artifeln Budel- Majestät", lose, denn Schlamassel" sei hebräisch und heiße zu deutsch  die Errichtung solcher Arbeitsnachweise zu unterſtüßen, an deren Leitung An den Kaiser  "," Der Wahrheit Nache" und" Großvaters Uhr"" Unglüdsmensch". Der Staatsanwalt malte das Malheur, welches sowohl Arbeitgeber als Arbeiter mit gleichen Rechten und Pflichten enthalten sein sollen. Durch den Artikel An den Kaiser  " hätte entstehen können, wenn Schubert sich nicht festgehalten, sondern mitwirken, wodurch die Förderung einseitiger Interessen der fühlen sich außerdem der Ober- Staatsanwalt Drescher und der die drei Etagen herabgestürzt wäre, in den grellsten Farben aus und Der Arbeitgeber oder Arbeitnehmer, insbesondere eine Verrufserklärung Amtsgerichtsrath v. Podewils beleidigt. Mit Ausnahme des beantragte dafür eine bedeutende Erhöhung der Strafe. zu gunsten einer Klasse von seiten der Organisation, ausgeschlossen ist." von einem andern verfaßten Artikels Der Wahrheit Rache" ist der Gerichtshof verwarf zunächst die Berufung der Staatsanwaltschaft. Kommerzienrath Donath Schmölln  : Er sei der Meinung, Angeklagte der Verfasser der inkriminirten Artikel. Der Staats- Bezüglich der Berufung des Angeklagten wurde entschieden, daß die daß die Referenten es so schlimm, wie der Vorredner es hingestellt, anwalt hat etwa breißig ältere, bis ins Jahr 1891 Störperverlegung und die Beleidigung als eine einheitliche Handlung nicht gemeint haben. Im Interesse des Friedens beantrage er, zurüdreichende Artikel des Angeklagten zur Illustrirung anzusehen sei und die Strafe wegen der Beleidigung daher wegzu folgender Erklärung zuzustimmen: seiner Tendenzen Tendenzen herangezogen. Da in der Verhandlung fallen habe. Die Körperverlegung sei aber auch seitens der Straf­sich die Nothwendigkeit herausstellen wird, ein Buch von fammer als eine schwere, weil mit einer das Leben gefährdenden Laboulaye   und etwa 33 Artikel zur Verlesung zu bringen, so wird Behandlung verbunden, angesehen worden. Das dafür vom ersten die erste Straffammer eine schwierige Aufgabe zu bewältigen haben. Richter gewählte Strafmaß müsse als angemessen erachtet werden. Die Bertheidigung des Angeklagten wird Justizrath Mundel Es behalte daher bei den drei Monaten Gefängniß sein Bewenden. führen. Andere Anklagen schweben gegen Herrn Harden nicht, mit Ausnahme der Widerklage des Herrn Professor Delbrüd, den Herr Harden verklagt hat.

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Die Generalversammlung erkennt die Nothwendigkeit der Errichtung von Arbeitsnachweisen an und beauftragt den Vorstand mit der Ernennung eines Ausschusses zur weiteren Förderung der Angelegenheit." Nachdem dann noch einige Redner gesprochen haben, wird der Antrag Donath fast einstimmig angenommen und die Berathungen auf Dienstag vertagt.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Achtung, Rabizputer! Bei der Firma Karl Schulz, Charlottenburg  , haben die Rabizpußer bis auf zwei Mann die Arbeit eingestellt, weil die Firma trop wiederholter Vereinbarung den Tarif nicht zahlt. Zuzug ist streng fernzuhalten. Der Bevoll mächtigte des Zentralverbandes der Maurer.

Deutsches Reich  .

Die Lohnbewegung der Bergleute im Ruhrgebiet   ist am Sonntag durch Abhaltung mehrerer überaus zahlreich besuchter Versammlungen eingeleitet. Dem Berl. Tageblatt" wird darüber gemeldet:

Einer jener bedauernswerthen Krüppel, die man in den belebten Straßen Berlins   mit Streichhölzern oder ähnlichem Stram handelnd antrifft, stand am Montag in der Person des blinden Händlers Lischewsky vor dem Schöffengericht. Der Angeklagte pflegt seine Waare in der Leipzigerstraße feilzubieten. Zwei Schußleute haben im August bemerkt, daß in vier Fällen Straßenpassanten dem Lischewsky Geld gaben, ohne dafür Waare zu entnehmen. Zwar hat der blinde Mann niemanden um Almosen angesprochen, aber die Schuyleute sind der Ansicht, daß er durch seine Aufstellung in einer belebten Straße das Mitleid der Vorübergehenden zu erregen sucht und also gebettelt habe. Das Gericht machte sich die Auffassung der Schußleute zu eigen und verurtheilte den armen Blinden, dem mitleidige Seelen ohne feine Bitte ein paar Pfennige schenkten, wegen Bettelns in vier Fällen zu vier Tagen Haft!

Wegen Vergehens gegen§ 153 der Gewerbe- Ordnung standen gestern die Maurer Saul, Müller und Breitenfelb vor dem hiesigen Schöffengericht. Sie sollten, als im Juli beim Bau im Krankenhause Friedrichshain   ein Streit ausgebrochen war, den arbeitswilligen Maurer Hofmann von der Arbeit abzuhalten versucht haben. Hofmann belastete nur den Maurer Müller, ohne recht sagen zu föunen, ob derselbe außer der Ueberredung auch Zwang angewendet habe. Der Staatsanwalt hielt nicht für erwiesen, daß die Angeklagten Breitenfeld und Kaul sich an dem Vergehen betheiligt hätten und be­antragte deshalb in betreff dieser die Freisprechung, gegen den An­geklagten Müller dagegen 14 Tage Gefängniß. Als der Ver­theidiger Rechtsanwalt Dr. Herzfeld die halblaut gesprochene Be­merkung fallen ließ, Mehr nicht?", wurde er vom Vorsitzenden, Assessor Wegener, gefragt, worauf sich diese Aeußerung beziehen sollte. Der Vertheidiger erwiderte:" Es war nur eine mir entschlüpfte Be­merkung, ich habe keine Veranlassung, darüber Auskunft zu geben." Der Staatsanwalt, dem die Bemerkung entgangen. Zur Charakteristik der arbeiterfeindlichen Strömung von war, bat den Vorsigenden, ihn in Schutz zu nehmen, wenn die " In Bochum  , Effen und Oberhausen   fanden heute, Sonntag, eute fann folgender Vorfall dienen: Um einen jogenannten Streit Aeußerung sich auf seinen Antrag beziehen sollte. Der Gerichtshof große Bergarbeiter- Versammlungen mit folgender gleichlautender Tagesordnung statt: 1. Gehören die organisirten Bergleute ins Posten" drehte sich eine Verhandlung, welche gestern vor dem Schöffen- zog sich zur Berathung zurüd. Der Vorsigende verkündete als Er­Zuchthaus? 2. Sollen wir zehn Prozent Lohnerhöhung fordern? gericht am Amtsgericht II stattfand. Der Maurer Krüger hatte gebnis der Berathung, daß die erwähnte Zwischenbemerkung als u n- vom Amtsvorstande in Deutsch- Wilmersdorf ein polizeiliches Straf- gebühr aufgefaßt und der Vertheidiger deshalb in eine Geld­3. Woher die vielen Massenunglücke? Die   Bochumer Versammlung mandat erhalten, weil er durch sogen. Streitpostenstehen groben trafe von 50 M. genommen worden sei. In seinem war von mehreren Tausenden Bergleute besucht, die einstimmig Unfug verübt haben sollte! Der Beschuldigte hatte Einspruch er- Plaidoyer beantragte der Vertheidiger Rechtsanwalt Herzfeld folgende Resolution zum Beschluß erhoben: Zum ersten Punkt der hoben und richterliche Entscheidung beantragt. Als Vertheidiger sodann, die dem Angeklagten Kaul entstandenen Ver­Tagesordnung: Die scheußliche That des Mörders   Luccheni wird stand ihm Rechtsanwalt Herzfeld zur Seite. Angeklagter gab theidigungskosten der Staatstaffe aufzulegen, δα dessen frivol ausgenüßt von den deutschen Großindustriellen, um die Regierung geneigt zu machen für eine gesetzliche Abschaffung der an, daß er am 4. Juli ds. Js., nachmittags 3 Uhr, in der Nähe Unschuld fich herausgestellt und er sich vier Wochen in Untersuchungs­Der Vertheidiger des Angeklagten Müller, Arbeiterfreiheiten, deren kümmerliche Bestandtheile den Unter- war, gestanden habe. Da seien fünf   Zehlendorfer Maurer auf den Rechtsanwalt Kab, führte aus, daß in den Worten:" Warte nur, nehmern schon längst ein Dorn im Auge find. Sollte die Regierung Bau gegangen, um wegen Arbeit anzufragen. Als die Leute wir werden Dich schon kriegen!" weder eine Drohung noch eine in irgend einer Weise auf die Wünsche der Unternehmer bezüg- wieder zurückkamen, seien sie an ihm vorübergegangen. Da habe Beleidigung und somit keine Ueberschreitung des den Arbeitern lich Beschränkung oder Abschaffung des Vereinigungsrechts für er sie gefragt: Na, was fagte denn der Polier!" Die Gefragten gewährleisteten Koalitionsrechtes zu erbliden sei und daher auch dieser die Arbeiter eingehen, dann wird gerade dies eine Quelle hätten erwidert, der Polier habe gesagt, fie könnten anfangen, aber Angeklagte freigesprochen werden müsse. ständiger sozialer Gefahr sein. Die unterdrückten Volksklassen nicht auf diesem Neubau, der gesperrt sei, sie sollten vielmehr vor- Der Gerichtshof hielt die Sache noch nicht für genügend auf­würden in ihrer Empörung sich leicht den wahnsinnigen Theorien Täufig Scharwerkerarbeiten machen. In diesem Augenblice fei ein geklärt und beschloß, die Beamten, welche die Zeugen zuerst zu der Propaganda der That zuwenden. Jede Beschränkung der Polizeidiener herangetreten und habe ihn und die anderen Protokoll vernommen, zum nächsten Termin zu laden. Arbeiterfreiheiten läuft auf eine Züchtung der verzweifelten An- aufgefordert, mit zur Wache zu gehen. Auf dem Amtsbureau Eine neue Tagung des Schwurgerichts des Landgerichts   I archisten hinaus. Wir fordern von den gesetzgebenden Körperschaften hätten die anderen auch bestätigt, daß er sie nur gefragt habe, begann gestern unter dem Vorsige des Landgerichts- Direktors Felisch volle Vereinsfreiheit, Wegfall der Fesseln, die uns heute noch an was der Polier gesagt hätte. Trotzdem habe er ein Strafmandat mit der Verhandlung gegen den Zivil- Supernumerar May Buch­der Erfüllung unserer das Gemeinwohl fördernden Bestrebungen bekommen. Der als Zeuge vernommene Bolizeidiener Kracht be- wald, welcher der Unterschlagung in Ante beschuldigt und geständig hindern; nicht Unterdrückung, sondern Reformen." Die auf fundete, er wisse nicht, was der Angeklagte zu den anderen ge- war. Der 19jährige Angeklagte war im Mai d. J. auf dem Lehrter die Lohnbewegung bezügliche Resolution lautet: Die Versammlung fagt habe. Er fei nur aufgefordert worden, den Bahnhofe als Fahrkartenverkäufer angestellt. Außer dem leicht zu beauftragt den Borstand des Bergarbeiter- Verbandes, an Krüger zu sistiren, weil derselbe Streifpoften tontrollirenden Bestand der Fahrkarten, welche in den Fächern liegen, die Verwaltung der Ruhrzechen folgende Forderungen zu steh stellen: 1. Eine Lohnerhöhung von zehn Prozent ist allen Arbeitern te he. Der Amitsvorsteher von Deutsch- Wilmersdorf habe die Verord- befindet sich in jedem Schalterraum noch ein Behälter, in welchem nung erlassen, daß jeder Streitposten festgehalten werden der Reservebestand aufbewahrt wird. Die Karten find zu je zu gewähren; 2. zur Regelung der sich bei den Gedingabmachungen solle, der Arbeitswillige von der Arbeit abhalte oder abzuhalten 100 Stüd mit einer Schmir umwidelt, an deren Ende sich ein ergebenden Ungleichheiten in der Behandlung der Arbeiter seitens fuche. Maurerpolier Runowsti betundete, er habe von seinem Amtssiegel befindet. Der Angeklagte hat nun in drei Fällen der Beamten sowie zur schnellen und befriedigenden Beilegung der Meister den Auftrag erhalten, einen Polizeidiener zu die Schmur durchschnitten, das Siegel abgetrennt und dann aus dem Grubenbetriebe und der Verwaltung der Unterstüßungs- rufen, um den Streitposten zu sistiren. Der Amts- mehrere Fahrkarten herausgenommen. Dann hat er ein neues kassen, dem Straffyſtem, der Lohnauszahlung und dem Sanitätsanwalt erklärte hierauf, daß sich nach Lage der Sache eine Frei Badet gebildet und die Schnur wieder mit demselben Siegel ver­wesen entstehenden Differenzen zwischen Belegschaft und Betriebsprechung nicht vermeiden lasse. Es sei absolut nichts sehen, das er vorher abgelöst hatte. Er wählte Fahrkarten für leitung sind Arbeiterausschüsse auf allen Gruben zu berufen. Die erwiesen, daß der Angeklagte andere Arbeiter von der Arbeit abzu weitere Streden, die er dann bei Verlangen für eigene Rech­Ausschußmitglieder gehen aus freien, von den Belegschaften halten versucht habe. In dem bloßen Streitpostenstehen könne ein nung verkaufte. Der Eisenbahnfiskus ist um etiva 150 M. gethätigten Wahlen hervor. Je nachdem sich die Werksbefizer grober Unfug nicht gefunden werden. In   Wilmersdorf bestehe eine geschädigt worden. Als die Unterschlagung entdeckt wurde, gegenüber unseren gewiß nicht unbescheidenen Wünschen stellen, Verordnung, daß Gruppen auf dem Bürgersteige nicht stehen bleiben lentte sich der Verdacht zunächst auf einen Stollegen des Angeklagten, hat der Vorstand des Bergarbeiter- Verbandes weitere Schritte zum dürfen. besten der Bergarbeiterschaft zu thun." Die dritte Resolution er Anwendung gebracht Würde diese Verordnung im vorliegenden Falle zur da der letztere bei seinen Vorgesezten in dem Rufe eines besonders worden sein, dann hätte man hebt angesichts des neuen graufigen Unglüds auf Reche General einer Verurtheilung gelangen können, zu harmlosen, bedürfnißlosen und gewissenhaften Menschen stand. so aber beantrage Später zeigte sich aber, daß dieser Ruf ein unverdienter Blumenthal" erneut die alte Forderung: Anstellung von praktischen er die Freisprechung. Der Vertheidiger, Rechtsanwalt Herzfeld war. Der Angeklagte führte als Milderungsgrund an, daß Bergleuten als Hilfskontrolleure. Jede Berzögerung dieser von den wies darauf hin, daß er in ganz gleichartigen Fällen schon er nur ein Gehalt von monatlich 30 M. bezog, welches er an Bergleuten aller Richtungen gewünschten Reform der Grubenkontrolle mehrfach Freisprechungen erzielt habe, die auch rechtskräftig ge- feine Eltern abführen mußte. Er habe auch Antheil an den Ver­mache die Verzögerer mitverantwortlich für das vergossene Arbeiter worden seien. Hier liege nicht nur kein grober Unfug vor, sondern gnügungen der Großstadt haben wollen und sei dadurch auf die blut im Bergbau. Diese Resolution wird den gesetzgebenden Körper eine Freiheitsberaubung, deren Opfer der Angeklagte gefchiefe Ebene gerathen. schaften zur dringenden Berücksichtigung übersandt." worden sei. Deshalb beantrage er auch, die Kosten der Verthei- Die Geschworenen billigten dem Angeklagten mildernde Umstände digung und die sonstigen baaren Auslagen des Angeklagten aus der zu, worauf der Gerichtshof auf eine Gefängnißstrafe von Staatsfaffe zu erstatten. Lekterer Antrag wurde zwar abgelehnt, 1 Jahr 3 Monaten erkannte, wovon 3 Monate durch die im übrigen erkannte aber der Gerichtshof mit der Motivirung auf erlittene Untersuchungshaft für verbüßt erachtet wurden. Freisprechung, daß das bloße Stehen von Streifpoften fein grober Ein gefährlicher Kinderfreund stand gestern in dem Beamten Unfug sei. Das Gesetz verlange hier eine Belästigung von   Ber: Ludwig Fröhlich aus   Halensee vor der zweiten Straffammer am sonen durch Störung der öffentlichen Ordnung und diese liege nicht Landgericht II. Der Angeklagte, der in einer nicht näher bezeichneten vor. Der Amtsanwalt gab dem Amtsdiener noch den Auftrag, Stellung bei der tönigl. Bibliothek beschäftigt zu sein angab, wurde seinen Amtsvorsteher von dem Ausgang der er überführt, in drei Fällen an Kindern unter 14 Jahren schwere Ver= handlung zu unterrichten, damit derartige Pro- brechen begangen zu haben. Er wurde deshalb zu zwei Jahren zesse in Zukunft vermieden würden. sechs Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust ver­Der Streik der Wiener Buchbinder umfaßt jezt 1010 Aus­Der scharfe Wind, der gegenwärtig in den Gerichtsfälen urtheilt. ständige. Die österreichische Gewerkschaftskommission fordert in einem weht, sobald es sich um fleine Reibereien unter Arbeitern, nament­Aufruf zur Unterstützung der Streifenden auf. Für die Arbeiter ist lich unter Bauarbeitern handelt, machte sich auch in einer Ver- friedensbruchs wurden zwei der Angeklagten freigesprochen, In dem zu   Ulm verhandelten Prozeß wegen 2and­die Geschäftstonjunktur eine sehr günstige und steht zu erwarten, handlung fühlbar, welche gestern vor der dritten Straffammer am während 14 Personen zu Strafen von 2-11 Monaten Gefängniß daß sie den Kampf siegreich beenden. Hauptsächlich sträuben sich die Landgericht II stattfand. Angeklagt war der Maurer Wilhelm verurtheilt wurden. Unternehmer gegen die Einführung der neunstündigen Arbeitszeit, wist h of aus   Charlottenburg, welcher vom dortigen Schöffengericht auf die aber die Arbeiter nicht verzichten wollen.

theilnehmen wollten.

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In   Dortmund wurde die Versammlung verboten, trotzdem hatten sich 4000 Personen eingefunden, die an der Versaninilung Achtung, Steinarbeiter! Wie uns berichtet wird, befindet sich von der Firma Heinig in Rostod ein Polier auf Reisen, um Arbeitskräfte heranzuholen. Als Feld feiner Thätigkeit hat er sich besonders   Bayern ausersehen. Da die Arbeiter bei der Firma Heinig seit Wochen streiken, so wird dringend von Zuzug abgerathen.

der Affordarbeit.

Ausland.

Boziales.

Arbeiter: Risiko. Auf dem Eisenhüttenwerk Schönheider Hammer in   Sachsen ergoß sich durch Herausfallen des Bodens eines Schmelztiegels das im Ziegel befindliche gli hende Eisen auf den nassen Boden und verbreitete sich mit großer Schnelligkeit, wobei sieben Personen verletzt wurden. Der 15jährige Gießer Lehrling Lent aus   Schönheide zog sich hierbei lebensgefährliche Brand­wunden zu.

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Bern, 10. Oftober.( W. T. B.) Der Bundesrath hat auf einen. Bericht des Bundesanwaltes hin neuerdings sechs Anarchisten italienischer Herkunft aus der   Schweiz ausgewiesen.

wegen öffentlicher Beleidigung und wegen Körperverlegung mittels In   Budapest befinden sich die Zimmerer in der Lohnbewegung. einer das Leben gefährdenden Behandlung zu drei Monaten Lehte Nachrichten und Depeschen. Sie verlangen 9½stündige Arbeitszeit, Minimallohn und Abschaffung Gegen dieses Urtheil war von zwei Seiten Berufung eingelegt worden; und zwei Wochen Gefängniß verurtheilt worden war.  Köln, 10. Oftober.( B. H  .) Der Vorsitzende der Sektion   Köln der Staatsanwaltschaft erschien die Strafe viel zu niedrig, dem des Verbandes deutscher Kriegsveteranen( Siz in   Leipzig) ist unter Die Bergarbeiter der Anglobankwerke in Boden bei Angeklagten viel zu hoch. Es handelte sich um folgenden That dem Verdachte der Unterschlagung und Urkundenfälschung verhaftet Faltenau sind durch das brutale Verhalten eines Schichtmeisters bestand: Am 18. April d. J. wurden auf dem Neubau   Augsburger worden. Die hier abgehaltene Versammlung jenes Verbandes nahm in den Ausstand getrieben. Die Wertdirektion hat hierauf die Auf- ftraße 55/56 zwei Maurer entlassen, nach der Ansicht ihrer Kollegen einen derart stürmischen Verlauf, daß Schußmannschaft geholt werden forderung erlaffen, daß sämmtliche Ausständige ihre Werkwohnungen zu unrecht. In der Arbeitspause traten sämmtliche Maurer in Be- mußte. binnen 48 Stunden zu räumen haben. Das sind die für die Unter- rathung, ob die Arbeit eingestellt und die Sperre über den Bau   Budapest, 10. Oftober.( B.$.) Großes Aufsehen erregt hier nehmer nüßlichen Wohlfahrtseinrichtungen. verhängt werden solle. Es kam eine völlige Einigung nicht zu stande. die Nachricht, der Patriarch Brankovic habe den Werschezzer Bischof Die eine Hälfte war dafür, die andere dagegen. Diejenigen Apacsic in listiger Weise in eine   Wiener Jrrenanstalt bringen lassen, Maurer, welche sich mit den beiden entlassenen Kollegen um die Vermögensverwaltung des Bisthums in die Hand zu be solidarisch fühlten, legten die Arbeit nieder, die anderen tommen. Es sind bereits Schritte zur Befreiung des Bischofs ein­Zu den ersteren gehörte der Angeklagte geleitet. arbeiteten weiter. Wüsthof. Als dieser sich am andern Tage aus der dritten Etage fein Werkzeug Holte, und eben die Leiter betreten wollte, um herab zu steigen, kam der Maurer Schubert herauf geklettert, der  Paris, 10. Oktober  .( W. T. B.) In den Bureaus des zu den Weiterarbeitenden gehörte. Nun soll Wüsthof zu demfelben gesagt haben:" Du bist auch so ein Schlamassel!" und dabei soll er Munizipal- und des Provinzial- Raths wurde dem Streiffomitee ben Schubert mit seinem Werkzeug vor die Brust gestoßen und an versprochen, die Wünsche der Ausständigen bei den Ministern für In der   Germania- 8iegelei auf dem Gute worden- einem Ohrläppchen leicht verlegt haben. Obwohl Schubert selbst den Handel und für die öffentlichen Arbeiten zu unterstützen, falls bed bei   Velbert in der   Rheinprovinz gerieth der daselbst beschäf- ausgesagt hat, daß er sich an der Leiter fest hielt und deshalb sie für die Arbeiten bei den Ausstellungsbauten und für den tigte Bruder des Zieglermeisters mit dem Kopfe in das Walzwert der feinen Augenblick ins Wanten gerathen sei, nahm das Schöffen- Eisenbahnbau dieselben Zugeständnisse verlangen würden, wie sie gericht doch an, daß der Verletzte unter dem Drucke des solche für die städtischen Arbeiten erlangt hätten. sogenannten Mühle und wurde vollständig zermalmt. Stoßes das Gleichgewicht verlieren und alle alle drei Etagen   Madrid, 10. Oktober  .( B. H  .) Gegen die Errichtung von Das Kegelaufsetzen durch Schulkinder ist vom Chemnißer herabstürzen konnte. In dieser Möglichkeit wurde eine das Festungswerken in der Nähe von   Gibraltar wurde neuerdings von Schulausschuß in der Weise beschränkt worden, daß mur Knaben, die eben gefährdende Behandlung gefunden, die mit drei England Einspruch erhoben. mindestens 12 Jahre alt sind, sich eines fräftigen Körpers erfreuen Monaten geahndet wurde, während wegen der Beleidigung auf drei   Madrid, 10. Oftober.( B. H  .) Der Sultan von Maroffo ist und ihre häuslichen Schularbeiten tadellos anfertigen, mit Genehmi Wochen erkannt wurde. Diese beiden Strafen wurden auf drei von neuem schwer erkrankt. Die marokkanische Frage flößt hier große gung des Schuldirektors zum Stegelauffeßen an nicht mehr als zwei Monate und zwei Wochen zusammengezogen. Vor der   Berufungs- Besorgniß ein. Tagen in der Woche verwendet werden dürfen. Wenn sich die Knaben instanz behauptete der Angeklagte, daß er nicht absichtlich, sondern Saffari, 10. Oftober.( W. T. B.) Durch Gewitterregen find später infolge dieser Thätigkeit ermüdet zeigen oder ihre Schularbeiten nur aus Versehen gestoßen habe. Schubert habe ihn zuerst ge- Felder und Häuser in den Ortschaften Jttiri, Bonorva, Bosa, Borore, leichtfertig behandeln, so ist die Genehmigung zum Stegelaufsetzen schimpft und er habe nur erividert. Der Vertheidiger, Rechtsanwalt Nuraminis und an anderen Punkten der Insel   Sardinien unter zurückzuziehen. Serzfeld, plädirte mit Wärme für eine andere Auffassung des Wasser gesetzt worden. Eine Anzahl Personen wurde durch Blitz­Gerichtshofes. Es liege mir eine zufällige Begegnung vor. Der schläge getödtet. Berantwortlicher Redakteur: August Jacobey in   Berlin. Für den Inferatentheil verantwortlich: 2b. Glocke in   Berlin Drud und Verlag von Max Bading in   Berlin..

Hierzu 1 Beilage u. Unterhaltungsblatt.