Paris , 12. Oft. Picquart durfte gestern in Gegenwart des Gefangnißwächters mit seinem Schwager sprechen. Dem Vertheidiger Labori wurde jedoch bisher die Ermächtigung, Picquart zu besuchen, verweigert.-
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Paris , 11. Oktober. In einer Besprechung des englischen Blauouches über die Fashoda Frage fagt der„ Temps", der wichtigste Bunkt in demselben sei, daß England seine Ansprüche auf Fajchoda nicht mehr auf frühere Rechte des Khedive oder des Sultans stüße, sondern auf das Recht der Eroberung. Diese Frontverände rung sei für die Beweisführung seitens Frankreichs von beträcht lichem Nußen. Hoffentlich werde die Frage gütlich geregelt werden. Jedenfalls könne der Minister des Auswärtigen, Delcaffé, auf einmüthige Unterſtügung von ganz Frankreich rechnen.-
darauf, daß dieser Hafenplay Manila und etwa die Provinz Cavite Dieser Urtheilsspruch zeugt nach der Köln . 8tg." von gefundem sein soll, so wird Spanien dies zugestehen. Aber über dies hinaus Menschenverstand und von Lebenserfahrung. Die einfache Mitwird von spanischer Seite nichts bewilligt werden, auch nicht die theilung:„ Hier wird gestreift!" habe in sehr vielen Fällen die Bedeutung Unabhängigkeitserklärung der Inselgruppe, da nach dem Friedens- einer Drohung. Am Schlusse giebt sie ihrem Bedauern Ausdruck protokoll den Aufständischen nur eine Autonomie zu bewilligen ist. darüber, daß der Urtheilsspruch juristisch leider nicht haltbar ist. Hält also das rheinische Unternehmerorgan diese einfache, und, Werden nun die nordamerikanischen Unterhändler dieser Haltung Spaniens gegenüber etwa zu Drohungen übergehen, so werden die wie vor Gericht festgestellt wurde, in ruhigem Tone gesprochene" Spanier fofort die Konferenz, verlassen. Sollten darauf die Ver- Mittheilung schon für strafwürdig, dann ist auch nicht abzusehen, einigten Staaten versuchen, bie Philippinen mit Gewalt in ihren warum es nicht bei Anreizung zum Streit die Buchthausstrafe. Besiz zu bringen, so wird Spanien vielleicht nicht in der Lage sein, für angemessen halten sollte. Diese Organe haben daher durchaus diesem Gewaltatte entgegenzutreten; aber es wird bei den übrigen fein Recht, sich zu entristen, wenn wir uns an des Kaisers Wort Mächten gegen diese Verlegung des Völkerrechtes Einsprache erheben halten.und niemals auf seine Befigtitel auf die Philippinen verzichten, was freilich die Amerikaner gleichmüthig aufnehmen dürften.-
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Wozu noch das Zuchthandgesek?
Der Bauarbeiter Gr. in 2übed hatte während des dortigen Bauarbeiter- Ausstandes zwei Arbeitswillige zum Mitstreiten zu Konstantinopel , 12. Oftober. Die Generale Osman Nuri überreden gesucht. Als diese sich trotz allem gütlichen Bureben Dem Folkething ift der Budget- Entwurf für 1899/1900 Pascha und Sabit Pascha erhielten den Befehl, sich nach Streta zu nicht herumbringen ließen, soll er mit Mißhandlungen gedroht zugegangen. Finanzminister Hörring schätzt die Gesammt Ein begeben, um die nöthigen Vorbereittungen bezüglich der haben. Das Gericht verurtheilte Gr., der bisher noch unbescholten nahmen des Staates auf 68 162 000 kr. Hiervon kommen auf äumung zu treffen. war, zu 6 Monaten Gefängniß, der Staatsanwalt hatte die Eisenbahnen 5 Millionen Ueberschuß, Post- und Telegraph Afrika. 3 Monate beantragt. In der Begründung des Urtheils wurde nach 1/3 Million; Klassenlotterie 1 Million; die Domänen 1 Million; die Kapstadt , 12. Oftober. Infolge des gestern von der Kammer dem Gen.- Anz." ausgeführt, daß deshalb auf eine so hohe Strafe direkten Steuern 1012 Millionen, wovon die Agrarsteuer 62/3 Mil- beschlossenen Mißtrauensvotums gab das Ministerium seine Ent- erkannt werden müsse, weil ein Bergehen, wie das des Angeklagten, lionen, die Gebäudesteuer 31/2 Millionen und die Rang- lassung, die der Gouverneur annahm. Das Mißtrauensvotum wurde eine Gefahr für alle Arbeitswilligen bilde. Durch solche Drohungen steuer ganze 59 700 Kronen ausmacht. Stenern liefern 48 Millionen( 111), zu denen allerdings Niederlage der Rhodes'schen Politik. Die indiretten mit 39 gegen 37 Stimmen beschlossen. Der Beschluß bedeutet eine werde nicht nur auf die einzelnen eingewirkt, sondern auf die Gesammtfälschlich auch die Erbsteuer( 1/2 Millionen), Stempelsteuer ( 3 Mill.) Rechtssporteln und Totalisatorabgaben( 21/2 Mill.) gerechnet find. Es bleiben als reine Bollabgaben 40 145 000 kr.(!). Das ist der Anschlag, der aber stets bedeutend übertroffen wird. Bekanntlich werden diese Steuern zum größten Theil aus dem Beutel des armen Mannes genommen. Für den Landarbeiter sind 10 pet. seines Einkommens als Durchschnitt seiner Steuerlast berechnet.
Diesen Einnahmen stehen folgende Ausgaben gegenüber: für das Militär 17 287 000 kr., wozu noch 2½½, Millionen Pensions- und Invalidengelder kommen.( 20 Mill. Militär- Budget, fast ein Drittel der Staatseinnahmen.) Es sind dies wieder 380000 Sr. mehr als im Vorjahre verlangt, und 1 295 000 Str., mehr als damals bewilligt wurden. Für die Erhaltung der Kopenhagener Feftung, das Schmerzenskind des dänischen Budgets, werden wieder 26 900 Kr. mehr als versprochen verlangt, außerdem aber 151 500 Kr. für Verstärkung der Befestigung. Unser dänisches Partei- Organ meint, dieser Posten mahne an einen Konflikt!
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Die Staatsschuldentilgung erfordert 7 Mill. Kr. Der Rest geht größtentheils für Beamtengehälter drauf. Lächerlich klein, aber prinzipiell doch anerkennenswerth ist, daß wenigstens 120 000 Kr. zur Erhöhung der Löhne der Staatsarbeiter eingesetzt sind. Von den beanstandeten Wahlen sind zwei als giltig anerkannt, darunter die unseres Parteigenossen Lyngfies in Horsens . Dagegen ist die Sloth's in Kjellerup für nichtig erklärt. Er war mit 1515 gegen 1513 Stimmen gewählt, und eine Reihe Inkorrektheiten beim Wahlgang nachgewiesen.
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Ein fachliches Urtheil.
Wer
heit. Im Jahre 1896 und 1897 sei in ähnlichen Fällen auf eine ebenso Sum englisch - portugiesischen Afrika - Vertrag. Die portu- hohe Strafe erkannt worden, weshalb es nur eine Forderung der giesische Zeitung" O Commercio do Porto" schreibt: Während die Gerechtigkeit fei, jezt das gleiche Strafmaß anzuwenden. Regierung noch immer den Wortlaut des mit England getroffenen solch gemeingefährliche" Handlungen vornimmt, muß auch die strengste Strafe tragen. Abkommens verheimlicht, erklären halbamtliche Blätter, daß die Vereinbarungen überhaupt nur für eine spätere Zukunft Bedeutung haben würden. Demgegenüber können wir auf grund sehr guter Informationen versichern, daß man englischerseits schon jetzt alle Vorbereitungen trifft, um spätestens zu Beginn des nächsten Jahres die thatsächliche Verwaltung der Delagoabucht in die Hand zu nehmen. Man wird demnach in der Lage sein, etwa am 1. Januar den Vertrag zu veröffentlichen und am 2. Januar in Lorenzo Marques die britische Fahne aufzuziehen.-
Afien.
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Yokohama , 12. Oftober. Das Neuter'sche Bureau" meldet aus Söul: Kim Hongniul und zwei andere Männer, welche an geblich die Leiter der Verschwörung zum Zwecke der Vergiftung des Kaisers von Korea waren, wurden am 10. d. M. im Gefängniß gehängt.
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Beim vorjährigen Streit in der Schriftgießerei von Ludwig u. Mayer in Frankfurt a. M. stellte die Firma Arbeiter aus anderen Berufszweigen ein. Vom Streitausschuß wurde nun an jeden dieser Arbeiter ein vertrauliches Schreiben gerichtet, in dem ihnen auseinandergesetzt wurde, daß sie nur Lückenbüßer wären, daß sie aus ihrer früheren Arbeit zwecklos herausgerissen seien, und daß die Firma sie späterhin einfach auf die Straße feßen werde. Dieses Schreiben war von dem Schriftgießer Emil Dornies, als dem Schriftführer des Streifausschusses unterschrieben. Auf grund des§ 153 der Gewerbe- Ordnung wurde D. unter Antlage gestellt und vom einem Monat Schöffengericht wegen Drohung zu Gefängniß verurtheilt. Gegen dieses Erkenntniß legte der Vertheidiger des D, Berufung ein, mit der Begründung, daß in dem Schreiben keine Drohung enthalten sei. Die Berufungsinstanz New- York , 11. Oktober. Die Beseßung Kuba' s durch schloß sich den Gründen des Anwaltes an und erkannte auf FreiDieses Urtheil wurde vom Ober- Landesdie Amerikaner begann gestern, indem Manzanillo besetzt, die sprechung. amerikanische Flagge gehißt und die Zivilverwaltung der Stadt gericht aufgehoben und die Sache zur nochmaligen Verunter Protest der Spanier Amerikanern übertragen wurde. Die Handlung an die Straffammer verwiesen. Die Kammer blieb aber amerikanischen Räumungstommissare theilten den spanischen Be- fest und erkannte wiederum auf Freisprechung. Es liege hörden mit, daß sie die vollkommene Verwaltung Kuba' s am in dem Schreiben keine Drohung, sondern nur eine Warnung. Dies Urtheil hebt sich vortheilhaft ab von denen zahlreicher an= Ferner ging dem Foltething der vom Vorjahr bekannte 1. Dezember und Portoriko's am 18. Oktober übernehmen werden. Regierungsantrag auf Anwendung des Proportional- New- York, 11. Oktober. Seit dem Ausbruch des gelben derer Gerichtshöfe in Fragen des Koalitionsrechtes der Arbeiter. Wahlsystems bei der Wahl des Gemeinderaths in Fiebers im Staate Mississippi sind dort 470 Erkrankungs- und Gegen die Zuchthausvorlage Kopenhagen zu. Natürlich bleibt der Grundzensus von 36 Todesfälle festgestellt worden.- erflärten sich Boltsversammlungen in Rehme i. W., Pirna , 1000 Kronen Minimaleinkommen bestehen. Man versucht durch Aus New- York meldet man der Frauks. Ztg.": Halbamtlich Bremerhaven , Solingen , Wald bei Solingen , Burg diesen Antrag, der„ Rechten" einige Sitze im Gemeinderath zu er wird erklärt, die Vereinigten Staaten würden keinesfalls die spanischen bei Magdeburg , Gablenberg in Württemberg , Potsdam halten, die ihr sonst unfehlbar verloren wären. Kolonialschulden übernehmen, selbst nicht die durch Zolleinnahmen( 450-500 Theilnehmer), Elberfeld , Hildesheim . Auch das Landarbeiter- Ansiedelungs- Gesez ist garantirten. dem Folkething wieder zugegangen, über dessen Jrrfahrten zwischen den beiden Things wir in der vorigen Seffion ausführlich berichtet haben. Norwegen .
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Omaha ( Nebraska ), 12. Oktober. Der Präsident Mac Kinley traf gestern Abend hier zum Besuche der Trans- Mississippi- Ausstellung
Partei- Nachrichten.
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Die
ein. In einer Rede, welche der Präsident in der Nähe von Cedar In Wismar hat der Parteigenoffe Kobe'r das in der ABCRapids hielt, erklärte er, der jetzt beendete Krieg bringe Straße gelegene altberühmte Restaurant 3ur Hansa" auf sein Chriftiania, 12. Oftober. Das Storthing ist heute Nach den Bereinigten Staaten unberechenbare Segningen, aber eigenes Risiko käuflich erworben. Er stellt das Lokal, das durch Anmittag von dem Ministerpräsidenten Steen durch Verlesung einer auch eben solche Lasten. Die Amerikaner entzögen fich aber bau eines großen Saales noch erweitert werden soll, neben den Thronrede eröffnet worden, in welcher es heißt, der König habe niemals einer Verantwortlichkeit und lehnten niemals eine Bürgern auch den Arbeitern zur Verfügung, die dadurch in den fich mit Freude dem Abrüstungsvorschlage des Last ab, welche die Zivilisation fördere. Die Leistungen Stand gesezt werden, ihre Versammlungen fünftig in Raisers von Rußland angeschlossen. Weiter wird in der Amerikaner seien zu Lande und zur See ohne gleichen einem schönen großen Lokale abhalten zu können. der Thronrede bemerkt, Rußland habe eine Revision der und brächten der Tapferkeit der Amerikaner neue Ehren. Amerika Inhaber der übrigen großen großen Säle Wismar's geben zwischen Rußland und Schweden Norwegen bestehenden Handels- habe den Krieg aus Menschlichkeit auf sich genommen und werde dieselben wohl zu Arbeiterfestlichkeiten, nicht aber zu Arbeiter= Verberträge vorgeschlagen. Die norwegische Regierung habe sich bereit feine Friedensbedingungen annehmen, die nicht im Interesse der sammlungen her. Die Gegner sind von dem llebergang der„ Hansa " erklärt, Verhandlungen über einen norwegisch russischen Menschlichkeit seien. Die Nation habe ein gutes Gewissen.- in sozialdemokratische Hände nichts weniger als erbaut. Im HamSondervertrag einzuleiten. Die Throurede fündigt Gefeßburger Fremdenblatt" macht einer seinem betrübten Herzen Luft, entwürfe an, betr. die Errichtung einer Süften artillerie sowie wobei er anführt, daß es sich um dasselbe Lokal handelt, dem der die Einführung einer Arbeiter Unfall- und Altersehemalige Leiter des Reichspostamts, Dr. v. Stephan, bei seinen bersicherung. Reisen nach Wismar stets einen Besuch abstattete.
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Die internationale Preßkonferenz", welche fürzlich in Lissabon tagte, lehute es bekaimtlich ab, eine Resolution zu gunsten der in Italien verfolgten Journalisten anzunehmen. Am Schluß der letzten Sizung jedoch nahm ein belgischer Journalist das Wort, ohne erst den Präsidenten darum zu ersuchen, und beantragte, eine Adresse an die Vereinigung der italienischen Presse abzusenden, die zu unterzeichnen er diejenigen einlud, welche sich damit einberstanden erffären. Mehr als die Hälfte der KongreßTheilnehmer unterzeichnete dieselbe. In der Resolution wird das Vorgehen der italienischen Regierung gegen die oppofitionelle Breffe getabelt und es wird der Erwartung Ausdruck gegeben, daß eine baldige Amnestie das begangene Unrecht wieder gut mache.
Zu dieser Resolution nimmt, wie uns aus Rom geschrieben wird, jest' Italie", das Organ des Hofes, der Gesandtschaften und der Offiziere, Stellung. Das Blatt tommt zu dem Schluß, daß die Minister einen Beweis großer Klugheit und politischen Tattes" an den Tag legen würden, wenn sie dem König eine allgemeine Amnestie der politischen Gefangenen empfehlen würden.
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Der Avanti" bezeichnet dies als den ersten Sieg, den die unaufhörliche Agitation für die Sache der Freiheit errungen hat.
Rom , 9. Oktober .( Eig. Ber.) Das neue Unfallversicherungsgesetz verpflichtet die Besizer von Bergwerken, Steinbrüchen u. f. w., einen jährlichen Beitrag für jeden Arbeiter zu entrichten. Die Unternehmer sträuben sich mit aller Macht gegen diese Maßnahmen, Einige Unternehmer auf Sizilien haben, nur um dem Gesetz nicht nachkommen zu müssen, ihre Betriebe geschlossen und ihre Arbeiter, etwa 400 an der Zahl, entlassen. Der Ministerpräsident Belloug soll den Präfekten haben Weisung zugehen Lassen, dem Geseze Achtung zu verschaffen und mit Strenge gegen die widerspenstigen Unternehmer vorzugehen. Von anderer Seite wird versichert, die Regierung wolle den auf die Unternehmer fallenden Theil der Versicherungssumme aus Staatsmitteln bezahlen. In Mailand schlug ein Offizier auf der Straße einen Arbeiter mit dem Säbel, wiel dieser angeblich einen Unteroffizier beleidigt haben sollte. Die Beleidigung soll darin bestanden haben, daß der Arbeiter den Unteroffizier zu sehr firirt habe. Die Bevölkerung, welche nicht mehr an den Belagerungszustand gewöhnt ist, ist über den Vorfall sehr aufgebracht. Spanien .
Kampf um das Koalitionsrecht!
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Polizeiliches, Gerichtliches 2c.
Die Schuld der Unternehmer an dem Ausbrechen von Streiks war von dem Gewerkschaftsausschuß in einer Resolution Die Amtshauptmannschaft Birna i. S. hatte, wie ihre also gekennzeichnet worden: Dresdener Kollegialbehörden, für den 1. Mai alle MaffenspazierDie in dem Gewerkschaftsausschuß vereinigten Vertreter der gänge verboten. Wegen Zuwiderhandlung gegen diese Vorschrift Vorstände der gewerkschaftlichen Zentralverbände, welche ca. 420 000 erhielten vier Parteigenossen aus Sebniz i. S. einen Strafbefehl, Mitglieder zählen, erklären, daß fie in ihrer zum theil langjährigen wonach jeder von ihnen 20 M. Strafe und 15,10 M. Kosten bezahlen Praris im Gewerkschaftsleben die Erfahrung gemacht haben, daß sollte. Sie riefen richterliche Entscheidung an, was insoweit Erfolg Sie Verantwortung für das Ausbrechen eines Streits in den meisten hatte, als das Schöffengericht in Schandau die Strafe auf 6 M. Fällen die Unternehmer trifft." herabsetzte. Die Festsetzung der Kosten soll noch erfolgen. Die
Das bringt die„ Berl. Neuest. Nachr." in den Harnisch. Sie frühere Höhe derselben wurde damit zu begründen versucht, es sei schreiben:" Auf welche Thatsachen sich diese angebliche Erfahrung üblich, von mehreren Angeklagten jedem die Gesammtkosten aufstügt, wird nicht einmal darzuthun versucht, der Gewerkschafts- Aus- zuerlegen, weil es vorkomme, daß bei diesem oder jenem Berurtheilten schuß stellt sich vielmehr so an, als ob die von ihm aufgestellte nichts zu haben sei. Behauptung ein Sardinalsaß wäre, der keines Beweises bedürfe." Warum, so fragen nir, haben die„ N. N." nicht auch die nachstehenden Säge der Resolution mit zum Abdruck gebracht, worin es heißt:
Bostdirektionen
M
Soziales.
Betreffe der Anforderungen an den Gesundheitszustand, Die in den Gewerkschaftsverbänden organisirten Arbeiter und die die Reichs Postverwaltung an die Personen stellt, die um Anstellung Arbeiterinnen haben in allen Fällen eine friedliche Vereinbarung über sich im Post- und und Telegraphendienst bedie Lohn- und Arbeitsbedingungen mit den Unternehmern herbei- werben, hat das Reichs Postamt jetzt sehr strenge neue getroffen. Dieselben weisen die Oberzuführen gesucht, ehe sie zum Streit griffen oder zur Arbeitseinstellung Bestimmungen getroffen. an, insbesondere dahin สิน wirken, daß aufforderten. Die Unternehmer haben mit wenigen Ausnahmen ganz im Sinne der im deutschen Staatsleben vorherrschenden Tendenz bei der ärztlichen Untersuchung der Bewerber die Beschaffenheit der es rüdsichtslos zurückgewiesen, die Organisationen der Arbeiter als Ath mungsorgane- der Lungen und des Halses- so zu berechtigten Fattor bei der Festsetzung der Arbeitsbedingungen an- verlässig wie möglich ermittelt werde. Um festzustellen, ob die zuerkennen, jede friedliche Verständigung zwischen Unternehmer Möglichkeit einer erblichen Belastung des Bewerbers mit der und Arbeiter verhindert und dadurch die Arbeiter zum Streit Sch windsucht oder einer Ansteckung durch Familienangereizt." angehörige 2c., die an dieser Krankheit gelitten haben oder noch Der Abdruck dieser Sätze würde es dem ehrenwerthen Blatte leiden, vorliegt, sind von den Postanstalten in jedem Falle allerdings nicht so leicht gemacht haben, gegen den ersteren zu eifern. Ermittelungen vorzunehmen. Nach Umständen haben die eine nochmalige ärztliche Untersuchung enn es aber den Einwand erheben sollte, daß das immer noch Ober- Postdirektionen feine Thatsachen sind, so möge es sich des letzten Berliner Former des Bewerbers anzuordnen und den Arzt, soweit erforderlich, streits entfiumen, der höchst wahrscheinlich nicht zum Ausbruch ge- von dem Ergebniß der Ermittelungen oder den sonstigen Bedenken in Bewerber, deren Athmungsorgane nicht fommen wäre, hätten nicht die Unternehmer jedwede Unterhandlung mit Kenntniß zu setzen. den Arbeitern progig abgewiesen. Beim Hamburger Hafenarbeiter- Streif, völlig gesund befunden werden, sind von der Annahme ausbeim jezigen Bäckerstreit ist es genau ebenso gewesen, furz, die Arbeiter zuschließen. Im übrigen ist es Sache des mit der Prüfung der müssen immer die Erfahrung machen, daß sie von den Unternehmern Brauchbarkeit beauftragten Beamten, auf grund des ärztlichen Zeugdurchaus nicht als ein gleichberechtigter Faltor angesehen werden, niffes und nach dem Augenschein zu beurtheilen, ob der Betverber mit dem zu unterhandeln sie bereit sein sollten. Sie lassen es in für den Post dienst förperlich geeignet ist. In zweifelder Regel lieber zum Bruch kommen, sie wollen absolute Herren haften Fällen ist die Ober- Postdirektion verpflichtet, den bereits im eigenen ause" sein, was auf deutsch heißt, die Arbeiter anderweit unterfuchten Gesundheitszustand des Bewerbers, wenn Gesollen Sllaven in der Fabrik sein. legenheit bazu vorhanden ist, durch einen Post- Vertrauensarzt feststellen zu lassen. Zuchthausstrafe soll nach der Mittheilung eines angeblich dem Grafen PosaArbeiter- Nifiko. In der Herrmann'schen Brauerei in Bum glauben dieser Nachricht kann selbst in Spanien niemand bowsky nahestehenden Blattes in dem Gesezentwurf, der den Bechta bei Oldenburg wurde ein junger Arbeiter von der Eisverpflichtet werden. Schutz der Arbeitswilligen festlegen soll, nicht angedroht sein. So maschine erfaßt und zermalmt. Madrid , 12. Oktober. Die hier über die Haltung der amerika - lange die Regierung nicht sagt, was sie will, werden wir nach wie Durch einen aus Konstantinopel eingetroffenen Dampfer ist in nischen Mitglieder der Friedenskommission in Paris verbreiteten vor uns an das halten, was flar und deutlich gesagt ist, Triest der Milzbrand eingeschleppt worden. Ein mit der DesGerüchte rufen lebhafte Unzufriedenheit hervor, namentlich der Be- nämlich, daß der, der andere zum Streit anzeizt, ins Zuchthaus infektion beschäftigter Arbeiter erlag der Seuche, zwei andere find schluß der Amerikaner, die Schulden von Kuba und Portorico nicht kommen soll. Die deutsche Arbeiterklasse wird sich durch die schwer erkrantt. anzuerkennen. Beschwichtigungs- Hofräthe nicht einschläfern lassen. Wie unrecht sie Nach den neuen Vorschriften über die Dienstbauer beim Die Stellung der spanischen Regierung gegenüber der damit thun würde, zeigt wieder eine Auslassung der Köln . 8tg." preußischen Eisenbahn- Betriebspersonal soll jeder im BahnPhilippinen- Frage. Aus Madrid wird der Jut. Korr." be- Diese bespricht den Fall des Maurers Taur in Görlitz , über den auch betriebe ständig beschäftigte Bedienstete monatlich mindestens einen richtet: In den der Regierung nahestehenden Kreisen wird jetzt mit wir vor einigen Tagen berichteten. Taug hatte am Bahnhof einen Ruhetag erhalten, und soweit das Betriebspersonal auch an den großer Bestimmtheit behauptet, daß die Friedensunterhändler unter neuautommenden Maurer mit den Worten angeredet:„ Sollege, ich Sonn- und Feiertagen zum Dienst herangezogen zu werden pflegt, feiner Bedingung in die Abtretung der Philippinen - mache Sie darauf aufmerksam, daß die Maurer hier streiten". DasSchöffen ist ihm an jedem zweiten, mindestens aber an jedem dritten Sonngruppe, oder auch nur der ganzen Insel Luzon ein- gericht verurtheilte ihn deswegen zu 30 M. Geldstrafe oder 10 Tagen Haft, tage Gelegenheit zur Theilnahme am Gottesdienst zu geben. willigen würden. Die spanische Regierung werde sich streng weil der Angeklagte in durchtriebener Weise Einspruch"( gegen den der Durchführung dieser Vorschriften scheint es im Direktionsbetriebe an das Friedensprotokoll halten, nach welchem Nordamerita einen Strafbefehl erhoben habe. Er, der Vorsitzende, hoffe, daß man in Breslau aber noch recht zu hapern. In Lauban sollen, wie uns Hafenplay mit einem entsprechenden Nachbargebiete aller Kürze derartige ungehörigkeiten ganz geschrieben wird, Weichensteller, Bahnwärter und Rangirarbeiter, Bestehen beanspruchen habe. die Vereinigten Staaten anders bestrafen können werde. also Leute, die doch gewiß sehr verantwortungsvollen Posten vor
Madrid, 11. Oktober. Nach einer amtlichen Depesche von den Visayas - Inseln unterwarfen sich 38 Anführer der Aufständischen und 4000 Aufständische bedingungslos den Spaniern.
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