17. Dezember 1521 MdUMU'bM. Arbetter-vulütemeljeu. Unsere Bildungsrejeremen in den Lokolorga- nisalionen finden bei der Erstaitung ihrer Vor- fdjläQC über die zu leistende Bildungsarbcit ostuialS sehr wenig Verständnis Ihre Ansichten werden von den irbrgcn Funktionären als etwas Unangenehmes empfunden. Sehr häufig wird der Meinung Aus. druck gegeben daß die Genossen BUdungsrcserentcn undurchführbare Vorschläge machen. Mit dieser Be< Weisführung wird dann zur Tagesordnung in den Versammlungen übergegangen Die« ist nicht der richtige Borgang. Die Parteimitglieder sollen den BildungSreferenten mit seinen Vorschlägen ruhig aichören und dann in einer rein sachlichen Diskussion unter Ausschaltung aller persönlichen Momente daS Für und Wider erwägen und einen entsprechenden Beschluß zur Durchführung fassen. Wenn dem Vil> dnugSreferenten alle seine Vorschläge abgewiesen werden so wird seine Arbeitslust und Arbeitsfreude sehr bald verschwinden Wenn eS ober einen Ge. nassen gibt, der mit Ausdauer und Zähigkeit immer wieder versucht, seine Ansichten durchzudrücken, so wird er als ein Nörgler oder Querulant hingestellt. Alle diese Unannehmlichkeiten können vermieden werden, wenn alle Parteimitglieder mit wachem Interesse den Ausführungen der Bildungsreferenten folgen, auf ihre Vorschlage eingehen und das Zweck» mäßigst« daraus für ihr« Organisation auswählen. Die Zentralstell« für da» BildungSwesen hat vor zwei Jahren die Richtlinien für die Tätigkeit der BildungSreferenten ausgearbeitet Auf Grund dieser Leitsätze haben die BildungSferemen in den meisten Orte« versucht. BildungSveranstaltungen zu organi­sieren. Da» BortragSwesen ist zu allererst ausgebaut worden. Weniger Augenmerk wurde dem Büchereiwesen geschenkt. Auf dem Gebiete der Festkultnr, wo die Hindernisse am größten find, wurden teilweis« Erfolge gezeitigt. Aus dem Gebiete der Wanderungen und Reisen hoben die BildungSreferenten noch wenig oder gar keinen Erfolg gehabt. Nun haben wir in der Tschechoslowakei «ine Einrichtung geschaffen, mit welcher e» möglich ist, auch aus dem Gebiete de« Reisen» für die Arbeiterschaft erfolgreich tätig zu sein. Diese Einrichtung ist die Organisation für llrlaubSreisen in Bodenbach(Uro). Diese Organisation hat den Zweck, unter der orga- irisierten Arbeiter» und Angestelltenschast den Ge» danken planmäßiger llrlaubSreisen im In» und Auslände zum Zwecke einer vorteilhafte» Verwer» tung des Urlaube» zu verbreiten. Diese llrlaubSreisen werden im Einvernehmen mit den Arbeiterorgani» sationen anderer Länder veranstaltet. Sie sind auf dem Bestreben aufgebaut, internationale Solidarität zu pflegen und sozialistische Kulturarbeit zu leisten. Diese Organisation für UrlaubSreisen hat in diesem Jahre eine Reise nach dem Süden, noch Italien unternommen. Alle Teilnehmer sind von ihr be» friedigt. Die Reise war sehr billig, die Organisation, Unterkunft und Verpflegung war vorzüglich. Für daS Jahr 182b wird zu den Pfingstfeiertagen eine Arberterstudienreise nach Wien veranstaltet. Die Kosten dieser Reise sind sehr gering. Sie können durch Ratenzahlungen aufgebracht werden. Pro­spekte sind zum Preise von zwei Kronen durch den KreiSbildungSauSschuß und durch alle BezirkSbil- dungSouSschüsse zu bezieh««. An dem jeweiligen BildungSreferenten wird eS nun liegen, ob auch aut seinem Gebiete recht viele Teilnehmer an dieser Arbeiterstudienreise teilnehmen tverden. Die Propaganda hiefür obliegt allen jenen Genossen, deren Ausgabe eS ist, in den Organisatw» ncn die BildungSarbcit zu propagieren und zu orga- nisieren. Bei allen Zusammenkünften wäre auf diese Reise hinzuweisen. ES gibt gar viel« Arbeiter, die ihren Urlaub für diese Zeit verwenden könnten. Viel« unserer Gemeindcvcrtreter werden das Inte» esse haben, die best verwaltete Großstadt Europas kennen zu lernen Alte jene Genossen, die sich für daS Siedlerwesen interessieren, werden Gelegenheit haben, bei dieser Reise die mustergültigen Siedlungen der Wiener Arbeiter kennen zu lernen. Di« Schönbeil der Stadt Wien an und für sich ist schon ein Anreiz, diese Reise mitzumachen. Da» Wiener Proletarial hat Hervorragendes geleistet Seine Einrichtungen, seine Bestrebungen aus nächster Nähe kennen jn ler­nen, ist der Zweck dieser Arbciterstudienfahrt MS- gen daher diese Zeile» mit beitrogen, daß die©il- dungSreferenten mithelfen recht viele Arbeiter und Angestellte auf diese interessante Reise aufmerksam zu machen. Auskünfte erteilen: der KreiSbildnngS- auSschuß, alle BezirkSbildiingSanSschüsse und die Or» ganisation für UrlaubSreisen in Bodenbach, Post» straße SIS.

BollswirMatt. Steigende ttlei»l,andelspreise. Der Indes der Kleinhandelspreise ft eg in der mittleren Woche hcö Monates November 1924 nach Str. 27 derPrc sberrchw des Statistischen StwatSamteS" bei der Gruppe I(tägliche Bedarfs- artikdl, besonders Nahrungsmittel) von 916 im Bormona« aus 922 und bei der Gruppe II(Tex- trlstoffe, Schuhe und Männerhü«) von 1964 aus 1973. D ofes Steigen beträgt im Durchschnitte für die ganze Republik genommen und Im Per gleich« zu den Preisen vom Bormona« 9.7 Pro- In der Gruppe I verteuer«» sich gegen, über den Preisen vom Vormonat, nachstehende Warengattmigen in folgender Reibenfolge: Korn- lasse» S.S. Brotniebl 4.4. Eier 4., Kartoffeln 3.8, Margarine 1.9. Mich 1.-. Erbsen 9.9. Holz 9.85, Weizenmehl 9.8 Bier 9.7, ebenso auch Seife ferner Rindfleisch 0.6 Prozent. Es verbilligten sich: Butt« 3.9, Schöpsenfleisch 2.9, Schlamm»

Der Hinauswurs m Deutschland .

Gut ist die Gesellschaft ja nicht, aber mau ist wenigste«» nicht allein!

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fle fch iL, Steinkohle 0.9, Braunkohle 0.7 Proz. Ihre Preise behielte» bei oder änderten bloß ge- rrngfügig: Salami, inländisches Schlveinefett, Linsen, Zucker und Petroleum. Text Pen zogen um 1 an, Schuhe um 0.4, und Männerhüte um 9.6 Prozent. Zur Lug« du russischen Landwirtschaft. Bor einiger Zeit schrieb der russische Schriftsteller Mali KuSnezov in einem Artikel der Berliner Glocke" über daS bolschewistische Rußland daS folgend«: Die Bertouenmg der Fabriken» a reu auf daS drei» bi« vierfache de» Friedenspreise» emp­findet der Bauer um so'chwerer, als bis vor kurzem noch der Getreideprei» weit unter dem des JahreS 1918 stand. DaS komm, nicht etwa daher, daß in Rußland wieder ein großer Ncborschuß cm Getreide herrscht, sondern weil die Zowjetvcg'.erung den Bauern unter solchem Steuerdruck hält, daß er noch der Ernte sofort sein gesaut«« Getreide auf den Markt werfen muß. Die Naturalabgabe war ein weiteres Mittel, die Getradapveiie zum Sinken » bringen. Die Ansprüche an die Ou lität wurden so hoch geschraubt, daß da» bäuerliche Erzeugnis uteist nich, ausreichte. Er war infolgedessen ge» zwangen. tari Getreide um jeden Preis loSzu» I schlagen, um tafür die sogenann« Getreide»' a n l e i h e zu kaufen, mit der die Naturalabgabe, bezahlt werden konnte Die Getroidepreise waren nn Herbst vorigen JahreS durch diese Manipulo» tion auf die Ha lf, e de S Fr i«de n S pre t seS gesunken. Tie Folg« war, daß der Bauer über» h upt nichtSmehr zukaufen imstande war. Ter Bauer griff wieder zum alten hölzernen Hakenpflug, und die Frauen begannen wieder im Winter zu spinnen und°u weben.... Zur Steuerung der Not wurde von der Regierung die Losung ins Boll geworfenGetreideexport zur Hebung der Ge'lreideptafe". Dieser Schlachtruf war aber ein Bluff. Der Bauer hatte nämlich bereits die Natural'bgabe bezahlt, und die Sowici. rcgiemng hatte damals schon unter der Hand für den Expori zu den niedrigen Preisen daS Getreide aufgekauft. Für jeden, der d« fand- wirtschaftlichen Verhältnisse in Rußland kennt, m r es klar, daß ein Geireidcexport nur auf Kosten der Bevölkerung erfolgen konnte, weil die Getreidevorräte nich einmal groß qenug waren, die Bevölkerung bis zur nächsten Ernte notdürftig zu ernähren." Inzwischen ss< be­kanntlich dieser Erport in der Tat eingestellt wor­den. Das Agvorproblem ist eben auch in Rußland eine noch ungelöste Frage. Be> der Rückständigkeit der Produktionsweise ist eine baldige Besserung der ganzen Situation schwer möglich, so sehr euch die Regierung sich Mühe gibt, die Landwirtschaft aus die Höhe zu bringen Nach dem SiaotShauS- lnltsplan ffch Rußland für die Fin m«ruiifl der Landwirtschaft etwas über 15 Millionen Rubel auS. dagegen braucht da« Kr regSk om­ni i f f a r r a t über 65 Millionen, d°s Mar> nc- kommiffariat mehr als 6.5 Millionen und die Hauptverwaltung für die Kriegs­industrie über 17 Millionen Rubel. Sehr er- freulich sind diese Ziffern natürlich nicht.

Prager Produftenbörs«.(Off. Ber.) Auf dem Getreid. markte war aus Grund amerikani- scher Notierungen Weizen und Roggen unbedeu­tend fester. Gerste war geschäfts'oS bei eher schwächerer Tendenz. In Hafer herrichte Unsicher­heit Großes Angebot unverhältnismäßig billi- gerer deutscher Ware zwang de Svekulotion zur Reserve. Mehl war ruhig Reis stetiger. In .Kaffee erwartet nian nach der bisherigen Hausse eine Reaktion Für Hülsenfrüchte war wenig In- «reffe. Fett""r unbedeutend fester. Mai« bis- her behauptet. Im Samemnarlt war schwäch res

Geschäft bei unveränderten Preisen. Heu und Stroh wurde zu de» bisherigen Pressen gehandelt. ES notierten in LS: Weizen 219229 ab Prag . Rege«« 205-215 ab Prag . Gerste 250265. muffiger Haser 145, weißer 155 ab Praa, deutscher 122 ab Grenzstation. Weizenmehl 9 3.40, Rogäln- mchi 0 3.29. amerikanisches Patent Mehl 3.35 ab Telschen, ungarische» Mehl 3.35 db Bratislava , Weizen««ß 3.60 Reis Burma II 2.90 ab Tet­ schen . Aracan 3.30 ab Tetschen . Mnlman 3.70 ab Tetschen , Kaffee Rio 27.59, SontoS 3931 Qua- «mala 3438, Tee Souchong 5952, Orange Pecco 6064, Barimandeln W33.50, Rosinen 1318, bosnisch« Pflaumen80" 8509, Erbsen 23.50. Linsen 46.50, weiße Bohnen 2.50, Mohn 77.05, Kümmel 7.50, Mai» La gata 172 ab Tetschen , rumänischer 158 ab Oder- ra. jugoslawischer 149 ab Wien . Kartoffel 50 bi« 52, Hirse 2.79, Rotklee 1416. We'ßkl« 22 bi» 28. schwedischer 712 Jnearnat 2-50 biS 2.75, Dundklee 1011, Sigru» 2L03.25, Lu- zernklce heimischer 1215. französischer 1415, Wicke ILO160, Peluschke ILO. Bucharakle« 4 bi» 3. TimothäuSgvaS 3.504.50. Luch n« blau 1.50, gelb 1.75, Rothafcr englisch:r 89. italieni- scher 73, französischer 7,50850. Hansfamen prilnischer 3, Leinsamen 4. RaPS 3.70, Senf 45. Buchweizen 1.70. Zuckerrübe 45. Futterrübe 3. deutsche 1011. böhmisches.Heu gepreßt 6570 ab Prag , Stroh gepreßt 2630 ab Prag , böh­mische Kleie 115120, deutsche 115 ab Grenz­station. ungarische 130 franko amerika» sche» Fett 15.2515.35, alle« per 100 Kilo franko Bev- ladestation.

Verichtslaal. Der Aordvrozel» Sa«««». Der Kriminalalsistent Quitta kennt Haar- oiann fch.'.t aus dem Dienste in der Bohnhoikrvoch« im Jahr« lSW. Damals telephonieri- Haarmann vi» aus der Docke und war Zuträger sür die Polizei. Haarmann hat um jene Zeit oiescm Bcamteir einen Hm angeboten. Cr jagte:Herr Quitta, ich habe einen schönen Hut für Sie, den'ch schon länger gelragen habe." Zeuge Quitta: Ich habe den Hut angenom- mcn von'Haarmann selbst, nicht von einer unbc- kam««» Person, wie im Aktenvermerk irrtümlich steht., Vorl.: Dieser Prozeß ist nicht dazu angetan, in allen Einzelheiten die Schuld oder bat Verhalten der Polizei nachzuprüfen. Der Friseur Heinrich Seidel , zurzeit wegen Hehlerei in Haft, kennt Haarmonn und Gran» vom Bahnhof. Cr hat Haarmann dort beobachtet und gehört, er sei'Polizeispitzel.Grans ist öfters von Schnpobeomte» im Bahnhoi verhaftet lvordeir. Er war spät abenVS oft sinnlos betrunken Haarmann sprach oft mit jungen Leute», und ich habe ihn auch mit einem jungen Manne sprechen sehen, der aus einer Kiste saß. GranS hat den jungen Mann, der fortgesetzt abwehrte, überredet, da» Gepäck abzugeben, va» der fange Menlch auch tat. Sinterher wurde er von GranS mit Zigaretten und Kaffee bewirtet Der Fall Henje». Bors.: Jetzt müssen Sie uns aber die Wahr­heit sagen, Haarmann. Haarmonn: Ich habe den Mord nicht be- gangen. Vors.: Hirr ist da» Lichtbild. Kennen Sie den Iimgen Mann wieder? Haarmann lwinkt ab): Da» Bild kenn« ich. Ich kann mich an den aber nicht mehr erinnern Heinz Mcchr milf, geladen werden Der M-'hr Hai mir einmal im Bahnhof ein Kristantkreuz gezeigt

Gleite 5. und gesagt, das wäre von HanL(Grans) Darüber habe ich mich gewundert, well GranS mir soviel schuldet«. Wir sind zusammen zu GranS in die Wohnung gegangen. GranS kam aus ocm Be» und flüsterte mi, Wittkowski. Jetzt sage ich alles. Also GranS flüsterte mit Wittkowski, und ich wurde ärger- lich und sagte: FlNstert Ihr schon wieder zusammen, Sflr Schweinehunde! Vors.: Komme» Sie zur Sock)«! Was vcr- stehen Sic darunter. Sie wollen alles sagen? Haarmann: Da» kommt jetzt. Ich habe GranS gefragt, wie er zu dem*''""itkrenz gekom­men ist. Später bat Gran» mir gesagt, Wittkowski und er wollten da« Zimmer geliehen sticken. Haben sie gesagt. Run passe» Sie mal auf, ctr Präsident: AIS ich nachher nach Hause kam, log da in dem Ztm- mer eine Leiche, und die beide» lächelten so eigen­tümlich. Ich sagte, was soll denn da« heißen? Wo kommt denn der her? Da sagten die beiden: hast d» doch gewußt, daß der hier ist, den host du och gemocht. Vors.: Wilsen Sic denn genau, baß dieser Man- tel an jenem Tage im Zimmer lag, als der Tote dort von Ihnen gefunden wurde?(ES handelt f tch um HenjcS' Mantel.) Haarmann(wird immer verwirrter): Das weiß ich. Den HenjrS kenne ich nicht. Aber der Mantel lag damals da. Vors.: War der Tot « entkleidet? Haarmann: Er hatte ein Hemd an. Aber ich habe ihn untersucht. Er hatte kein« Bißwund« und keine Schnittwunden, nichtt. Er konnte also nicht von mir sein. Bor f.: Hatten denn die Toten, die von Ihnen kamen, Schnittwunden? Haarmann: Rein, das nicht, aber ich habe keine Wunde gesehen und wußte nicht, wie er iimg:» bracht worden ist. Vors.: Wissen Sic das genau, daß Sie thn nicht umgebracht haben? Haarmann: Ich habe ihn nicht... da» weiß ich genau. Frau Engel bestätigt, daß Gran» den Mantel von Haarmann gekauft habe. Zeuge W i t t k o w- ski erklärt, da» Bild de» Henje» nicht zu erkennen. Er habe auch niemals junge Leute zu Haarmann hinaufgebracht. Er habe sich auch nie Haarmann» Zimmer geliehen, er habe niemand in der Haar- mannfchen Wohnung umgebracht. Ueberhaupt fei er feit drei Jahren nicht in Haarmann» Wohnung g-- wefen. Er fei damals sogar mit Gran» verfeinoet gewesen. Vors.: Nun sagen Sie mal, Haarmann. wenn Sie den beiden Beschuldigten nun Unrecht tun? Haarmann(erregt): Dann sst da« gemein und hat ja auch keinen Zweck. Vors.: Haben Sie jemal» irgrrckwelckc Giit- bei sich gehabt, Opium Morphium? Wittkowski: Rein, niemals. Vors.: GranS, wo« sagen Sie denn z» der Geschichte? GranS: Da» ist alle» von Haarmann gelogen. Da» tut Haarmann nur auS Rache. Vors.:©ofl soll Haarmann denn gegen Witt- kowffi haben? Dr. Lötz«, ber Verleidiger de» GranS, bemerkt dazu: Da» ist der Reib, daß Wittkowski ihm den Freund wegzieht. Sind Sie jetzt kürzlich verhastet. Wittkowski, oder haben Sie sich freiwil"' aestellt? Wittkowski: Ich habe mich freiwillig ge- stellt, obgleich ich die Möglichkeit gehabt hätte, schon vor einem halben Jahr« in» Ausland zu flüchten, wenn ich mich schuldig gefühlt hätte. Falsch» Zeugenaussage»? Jetzt werden noch die vier letzten Fälle behau» delt, die Haarmann zur Last gelegt"?«. Man hofft, bald iwch mit der Beweisaufnahme fertig zu werden, so daß für Mittwoch die Sachverständigen- Gutachten, die Plädoyers de» Staatsanwalt«» und der Verteidiger zu erwarten sind. In dem honnlwcranifchen kommunistischen Organ wird verschiedenen Zeugen der Vorwurs ge- macht, daß ihre Aussogen falsch gewesen seien. 23 wird behauptet, daß Haarmann im Besitze eine» Polizei-ZsitSwesse? gewesen ist. waß bisher immer öeftritten wurde. Die in dem kommunistischen Blatt genannten Zeugen werden deshalb nochmals vorge- laden und tollen über die Behauptungen vernom­men werden. Der Fall«ltzel. ES folgt dann die Erörterung de» gallo» Witzel. Der Bater hat in einem der gefunden«, Schädel, der besondere Merkmale auSwie», die Identität mit seinem Sohn zweifelsfrei festgestellt. Dieser Fund sst deswegen von Wichtigkeit, weil Haarmann immer behauptet hat, keinen Schädel in die Leine geworfen zu haben. Außerdem hat die Mutler de» ermordeten Witzel ber der Vernehmung de» Zeu« gen Haarmann am Polizeipräsidium den Rock, den der Zeuge trug, als den ihres Sohnes erkannt. So wurde e» möglich, die Verbindung zwischer fern Schädelsund und Haarmann herzustellen und die ganze Sache auszurollen. Frau Witzel gibt auch be- kaum daß man zuerst geglaubt hat Ihr Sohn sei mit einem ZirkuS weggereist, der in Hannover Bov- itellungen gegeben hat. Bon Zeuge« hatte man nämlich erfahren, daß der junge Witze! mit eine« angeblichen Kriminalbeamten im Zi-*"» wwesen sst. Dieser Kriminalbeamte war Haarmann.

Der»razer?rolNt>iette«»«rtz. Graz. lg. Dezember. Der Ajährigc Schuhmacher I e l«n wurde vom Schwurgericht tvegen eine» Mordes an der Prostituierten Frieda Strohe zu fünfzehn Jahren ichweren Kerker» venrr» teilt. Jelcn verantwortete sich dahin, fi wollte Selbstmord begehen und«in Weib mit sich n> den Tod nehmen, aus Rache gegen daS weid. iche, Ge> cht echt, da» ihm i« Leben arg-mtg-spickt, habe.