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Attentatsgläubigen hat es vermocht, ein vernünftiges Motiv zu nachgewiesen, daß die Unternehmer im Bergbau nebst ihrer höheren soll Kemrich sich wiederum am 27. Januar, am Geburtstage des entdecken.' Nach vernünftigen" Motiven fann man bei Beamtenschaft ihre Pflichten den Arbeitern gegenüber wiederholt ver- Kaifers, über denselben in der unfläthigsten Weise geäußert haben. derartigen bestialischen Unternehmungen doch nur dann nachlässigt haben, nicht aber, daß Arbeiter das Leben ihrer Wie aus der Urtheilsverkündigung hervorging, hatte der Angeklagte forschen, weni man die letzteren nicht grundsätzlich ver- Kameraden infolge von Bummelei aufs Spiel gesetzt haben. einen Entlastungsbeweis angetreten, der aber vollständig mißglückt abscheut. Die Zuerkennung vernünftiger" Motive involvirt Die Versammlung vom vorigen Sonnabend paßt ganz in den war. Diesmal schenkte der Gerichtshof den Belastungszeugen vollen eine Billigung solcher Anschläge im konkreten Falle. Giebt der Posadowsky - Kurs. Gnädig wird man nach oben den selbstsüchtigen Glauben und verurtheilte ihn zu einer Gefängnißstrafe von einem Vorwärts" die Möglichkeit zu, daß Meuchelmorde unter Um- Wünschen des Unternehmerthums das Ohr leihen. Haben doch die Jahre. ständen aus vernünftigen" Motiven begangen werden können, so Fabrikanten in weiser Berechnung von vornherein bemerkt, daß es Genosse Regenfuß in Rendsburg , der von der Kieler steht er dem Meuchelmorde selbst nicht grundsäglich ablehnend den Industriellen fern liege, die patriotischen Feste beschränken zu Straftammer wegen Majestätsbeleidigung, begangen wäh­gegenüber. Wo bleibt alsdann aber die scharfe Scheidegrenze wollen. Im Gegentheil, die Feste, die den nationalen Gedanken rend der Wahlbewegung in der Diskussion in einer gegnerischen Ver­zwischen Sozialdemokratie und Anarchismus der That? stärken und die Baterlandsliebe fördern," die sollen nicht angetastet sammlung, zu 2 Monaten Festungshaft verurtheilt ist, hat am werden. Dienstag seine Strafe in der Festung Ehrenbreitstein angetreten. Schweiz .

Das Blatt des Gründers der Laurahütte weiß demnach nicht, daß Verbrecher, welche nicht vernünftig", das heißt nicht im Besitz normaler geistiger Fähigkeiten sind, als unzurechnungsfähig für ihre Handlungen nicht strafrechtlich verantwortlich gemacht, und nicht Als Herr von Kardoff die Laurahütte gründete, hatte er gewiß ein vernünftiges Motiv"- ob es aber ein gutes und edles Ist Lagwacht" nach, daß derselbe 1891 wenn auch vielleicht e del ſt es- Motiv war, das steht in einem anderen Buch geschrieben.-

Erhebungen über die Fleischuoth will, wie die Blätter melden, der Landwirthschaftsminister anstellen. Er soll die Re die Klagen über die Fleischnoth und über die Steigerung der Fleisch- und die Umtriebe der italienischen Polizeispiel in der Schweiz ver­gierungspräsidenten aufgefordert haben, zu untersuchen, inwieweit preise gerechtfertigt sind.

strafrechtlich verurtheilt werden können.

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Die Reise des Handelsministers in die Kohlenreviere Oberschlesiens ist, wie aus tatto wis berichtet wird, vor­läufig aufgegeben. Wir haben gewiß keine allzu hohe Meinung von dem Werthe derartiger Ministerreisen. Lange vorher werden sie vorbereitet und den Betheiligten angekündigt. Konnte doch bei der letzten Inspektionsreise", die derselbe Minister in das Braunkohlengebiet der Provinz Sachsen unternahm, berichtet werden, Ordnung wie gut die Unternehmer über dessen Ankunft sich unterrichtet zeigten und wie fleißig sie dann in ihren Betrieben Ordnung schaffen ließen. Wird aber auch dieses Wenige unterlassen, so kann dies nur dazu beitragen, den Arbeitern klar zu machen, daß sie nur auf sich allein angewiesen sind.-

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von dem wir in der Sonntagsnummer berichteten, daß er bei der Er ist nicht schuldig, der Oberst z. D. Otto in Schweidnig, Reichstagswahl wähler, die nicht im Wahlbezirk ſelbſt wohnen, aus dem Wahllokal gewiesen habe. Wenigstens ist dieser Ansicht das Militärgericht in Schweidnitz , wie aus folgendem dem hinaus­gewiesenen Wähler vom Bezirkskommando in Schweidnitz zugestellten Bescheid hervorgeht. Das Schreiben lautet; Bezirkskommando Schweidnig, 14. Oftober 1898.

Ueber die Korruption des italienischen Regierungssystems öffentlicht die, Berner Tagwacht" eine Reihe interessanter Artikel, denen folgende Einzelheiten entnommen sind: Zur Charakteri­firung des berüchtigten und nunmehr aus der Schweiz aus­gewiesenen Santoro, dem italienischen Stieber, trägt bie Berner Tagwacht" nach, daß derselbe 1891, als die sozialistische Be­wegung erfreulichen Aufschwung nahm und die Unzufriedenheit des Bolles mit seinem Elend immer größer wurde, die bekannten Bomben- Attentate arrangirte, wegen deren dann die von den schur­fischen Spigeln verführten armen Opfer schwer bestraft wurden. Aber der Regierung des gleichwerthigen Crispi war damit geholfen und zum Dante für seine staatsretterischen Thaten" wurde Santoro zum Direktor Ihre unterm 1. d. M. an die königliche Staatsanwaltschaft der Zwangskolonie Rerto Ercole befördert, wohin auch seine bethörten Schweidnig gerichtete Strafanzeige gegen den Oberst 3. D. Otto Opfer tamen. Hier betrog und bestahl aber Santoro den Staat und in Schweidniß ist, weil derselbe der Militärgerichtsbarkeit unter die Deportirten quälte und folterte er aufs unmenschlichste und ließ steht, hierher abgegeben und diesseits der königlichen 11. Division fodann die empörten Menschen von den Soldaten niederschlagen. borgelegt worden. Diefelbe hatte am 13. 10. 1898 verfügt, daß Infolgedessen wurde er zurüdberufen und zum Polizeikommissar er­der§ 240 R- St.- G.- B. im vorliegenden Falle keine Anwendung nannt, worüber er aber sehr aufgebracht war. Aus Rache intriguirte findet, weil Oberst z. D. Otto Sie weder durch Gewalt noch auch durch er gegen Crispi, so, daß diefer gegen ihn die Untersuchung einleiten Bedrohung mit einem Verbrechen oder Vergehen zum Verlassen ließ, worauf jedoch Santoro nach Frankreich flüchtete. In contu­des Wahllokales zu nöthigen versucht hat.

An u. s. w.

Die tönigl. 11. Division hat deshalb ein gerichtliches Gin­schreiten gegen Oberst z. D. Otto abgelehnt, zumal zu einem folchen auch aus anderen Gründen kein Anlaß vorliegt. Das wird Ihnen auf Befehl der königl. Division hiermit eröffnet. b. Richthofen,

ging.

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maciam ist er dann zu acht Jahren Gefängniß verurtheilt worden. Aus Frankreich ausgewiesen, fam Santoro in die Schweiz , 11t da im Dienste der italienischen Regierung und unter dem Schutze der italienischen diplomatischen Ägenten Spizel- und Lockspizzel­Arbeit zu verrichten. Die Berner Tagwacht" führt auf seine Ver­leumdungen und auf die Thätigkeit seiner Freunde die Ausweisung Vergnanini's aus Genf und die Ausweisung anderer Sozialisten zurück und beschuldigt etliche diplomatische Agenten, Sa fie nichts anderes als ganz gemeine, ge= wiffenlose. ia berbrecherische Lodipizel find, ohne Achtung vor den Gesezen des Landes, dessen Gäste sie sind."

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Gegen das geheime Wahlrecht eifert wieder einmal das Dresdener Journal", das Organ der sächsischen Regierung. Anlaß dazu bietet dem Artikelschreiber die für die Herren Reaktionäre aller­dings sehr betrübende Thatsache, daß auch die Militär­bereine mehr und mehr vom Sozialismus ergriffen worden sind. So haben in zwei sächsischen Bezirken, in welchen 160 bezw. 56 Militärvereinler zur Reichstagswahl zu wählen hatten, nur 55 bezw. 13 davon den Ordnungsbruder gewählt. Es wird dann weiter ausgeführt, daß man, wenn überall die Zahl der stimmberechtigten Militärvereinler und der für den Kandidaten der Ordnungsparteien abgegebenen Stimmen in jedem einzelnen Bezirke festgestellt werden würde, jedenfalls sehr betrübende Erfahrungen machen werde. Die Vorsteher der Militärvereine könnten heute in Sachfen nicht mehr dafür einstehen(), daß auch nur die Mehrzahl der Mitglieder für die Ordnungsparteien stimmten. Diese bedenkliche" Erscheinung liegt natürlich an der geheimen Stimmabgabe; diese ist daher zu bekämpfen. Es wird für ganz selbstverständlich erklärt, daß der Unternehmer eine Kontrolle haben müsse, wie seine Arbeiter" wählen. Die Arbeitsstätte und der Arbeitslohn sollen nicht durch Heuchelei und Trug erkauft werden". Oberstlieutenant z. D. und Bezirks- Kommandeur. Der ganze Groll und Haß gegen die geheime Abstimmung kommt Schade, daß die 11. fönigl. Division die anderen Gründe" noch in einem anderen Satze zum Ausdruck, worin es heißt:" Nie- nicht angiebt. Im übrigen meinen wir, daß die Kriterien des§ 240 mand kann in Abrede stellen, daß hinter dem Verlangen nach R.-Str.-G.-B. im vorliegenden Falle vollständig erfüllt sind, wie aus geheimer Abstimmung ein gut Theil Feigheit, Hinterlist und Betrug dem Bericht in unserer Sonntags- Nummer zur genüge hervor fich verbirgt." Wenn man sonst überall für die Oeffentlichkeit sei, im Gerichtsverfahren, in der Verwaltung, im Heere 2c. und wenn Die besten Volksvertreter sind die Landräthe- so meint Ferner macht unser Berner Parteiblatt auf den interessanten Um­man es sogar für nothwendig halte, geheime, vertrauliche Schriftstücke der Regierungspräsident Herr von Tiedemann." Ich selbst", so stand aufmerksam, daß Luccheni ursprünglich den Herzog von Orleans, zu veröffentlichen, so sei die öffentliche Abstimmung erst recht schreibt der Herr, der kürzlich in Inowrazlaw als Kandidat zu den Feind und Beleidiger Italiens ermorden wollte, und da ihm nothwendig. den Landtagswahlen aufgestellt worden ist, bin 25 Jahre hindurch dieser nicht erreichbar war, die unglückliche Kaiserin von Oesterreich Dreister und unverschämter sind die Wirkungen der geheimen parlamentarisch thätig gewesen, ohne je die Empfindung gehabt zu das Opfer wurde. Das Attentat jei vom anarchistischen Zirkel in Stimmabgabe wohl noch nie in ihr Gegentheil umgekehrt worden. haben, mein Amt beeinträchtige meine politische Unabhängigkeit, außer Lausanne ausgegangen, in dem sich einige verdächtige Individuen Heuchelei, Feigheit und Trug, das ist es, was durch die öffent- bem hat mich meine parlamentarische Erfahrung lehren müssen, daß die befanden, die nicht Anarchisten waren, Leute, die nicht ar liche Stimmabgabe großgezogen wird. Die Arbeiter, wie über- Verwaltungsbeamten, namentlich die an dräthe, in beiteten, aber immer Gelb hatten, die das große Haupt alle von anderen Kreisen abhängigen Wähler müssen unter Folge ihrer Geschäftstenntniß und unmittelbaren Fühlung mit dem Wort führten und immer hegten und provozirten, daß Umständen gegen ihre Ueberzeugung stimmen. Doch praktischen Leben und mit den Bedürfnissen und Wünschen aller etwas geschehen müsse, daß eine große That begangen darüber noch lange Worte zu verlieren, erübrigt sich für uns. Mit Bevölkerungsschichten für die eigentlichen parlamentarischen Arbeiten werden müsse, und so geschah die Ermordung der Kaiserin von inserer Genugthuung, die wir über den Aerger der Ordnungsstüzen geradezu unentbehrlich sind, so daß es im Interesse der Volks- Desterreich. Die Berner Tagwacht" fordert den Bundesanwalt auf, über die unsicheren Kantonisten" der Militärvereinler empfinden, vertretung sehr zu beklagen wäre, wenn man ihnen den Eintritt in diesen Dingen energisch nachzugehen, er wird dann das Genfer wollen wir indeß nicht zurückhalten.- den Reichstag oder Landtag verwehren wollte."- Wir glauben Attentat als ein töniglich italienisches Polizei­schon, daß unsere reaktionären Landräthe mit der Regierung immer pigel Attentat" ertennen. darum werden die weitesten Kreise an der Meinung festhalten, daß werkzeuge flingen diese Enthüllungen durchaus nicht unglaublich. aus reiner Ueberzeugung einverstanden sind, aber gerade Nach den Leistungen der italienischen Regierung und ihrer Spigel­Die Berner Tagwacht" ist offenbar von ihrer Richtigkeit überzeugt. fie fich desto weniger zu Volksvertretern eignen.- Die dankbaren Großindustriellen Oberschlesiens veranstalteten und sie meint daher, die zivilifirten Staaten Europa's follten gemein­eine Trauerfeier für den Fürsten Bismarc, bei welcher ein fame Schritte nicht gegen die Anarchisten, sondern, was nothwendiger großer Pomp entfaltet wurde. Die oberschlesischen Magnaten und ist, gegen ein verruchtes Regierungssystem unternehmen, das, feiner Fabrikbarone haben dem Todten viel zu verdanken. Durch seine wie das italienische, alle die entseglichen Schandthaten seiner Schutzzollpolitit machte er sie zu Millionären und die Arbeiter, mittelalterlichen Bergangenheit am Ende des 19. Jahrhunderts welche der Profitsucht hätten störend entgegentreten können, hielt er wieder aufleben läßt und für die Folgen dieser infernalischen Re­durch Knebelgeseze danieder. gierungsweisheit ein zivilifirtes und geordnetes Staatswesen, wie die Schweiz , verantwortlich zu machen Sie Frechheit hat. Düsseldorf , 15. Oftober. Die Freie Presse" schreibt: Schneidig, Das Ende eines ,, Anarchisten". Vor zwei Wochen, als die immer schneidig, denkt die Post verwaltung und handelt ihr Ansehen, In der That, die europäischen Regierungen erhöhen nicht went fie bei den dunklen Plänen der Polizei überall Attentate entdeckte, meldete auch der Draht die Ver- dementsprechend, wenn die Unterthanen im Reiche des Herrn italienischen Schreckensmänner und Hentersknechte mitwirken Haftung eines Anarchisten in Agram. Der betreffende trage den von Podbielski nur wagen, selbständig für die Verbesserung ihrer wollen, wenn sie sich mit Verbrechern in Amt und Namen Schriever und sei aus Dortmund gebürtig. Die bei Lage zu agitiren. Der Verband der Post- und Telegraphen- Assistenten würden verbünden, statt ste bor das Forum Europa's ihm gefundenen Waffen( Revolver und Patronen) hatten ihn in den von Rheinland und Westfalen hatte sich dieser Tage hier in Düssel zu laden und ihnen zu sagen, was sie zu thun und zu Verdacht gebracht, daß er ein Attentat beabsichtige und einem dorf in der Flora zu einer großen Kundgebung versammelt. Sehr laffen haben. Stomplot angehöre. So hieß es vor 14 Tagen. Nunmehr ist der interessant ist, was an dieser Kundgebung drum und dran hängt, Die in Basel verhafteten zwei italienischen Sozialisten, die achtzehnjährige Meggerlehrling Aug. Schriever zu seinen Eltern, die denn ein hiesiges Blatt schreibt dazu: ein Meggergeschäft betreiben, zurückgekehrt. Verhaftet war er, doch zu dieser zweiten Hauptversammlung der Mitglieder in Rhein - das Einschreiten des Präsidenten des Arbeiterbundes wieder frei­ist er nicht verurtheilt oder auch nur angellagt worden. Was er land und Westfalen ( die erste fand 1894 hier im Baulushause statt) gelassen. Der Vorgang veranlaßte die Basler Regierung, an das Zu dieser zweiten Hauptversammlung der Mitglieder in Rhein - offenbar von Spigeln als Anarchisten denunzirt waren, wurden auf getrieben hat, ist Gegenstand einer ernsten Verhandlung waren vom Verbandsvorstand in Berlin erwartet worden die eidgenössische Justizdepartement in Bern ein Schreiben zu richten zwischen Desterreich und Deutschland , aber zwischen dem Vater Herren Oberpostassistent Kaßniz, Geschäftsführer Oberpost wegen des Verfahrens bei der Ausweisung von Anarchisten. und dem Söhnchen gewesen.- assistent a. D. Funk und der Redakteur des Verbands Gegen die ,, Feftfeuche" in Rheinland- Westfalen wandte sich, organs Deutsche Postzeitung", Oberpostassistent a. D. Hubrich. twie wir schon furz meldeten, die Handelskammer von Rheinland - Herr Hubrich sollte die Hauptrede halten. Aber beim Reichs- Bostamt Paris , 17. Oftober.( Eig. Ber.) Die Gerüchte über die mili­Westfalen. Diese neueste Aktion des rheinisch- westfälischen Unternehmer- scheint die agitatorische Befähigung des Herrn Hubrich so hoch eine tärische Verschwörung haben eine wichtige Zusammenkunft der thums schließt sich würdig den bisherigen Versuchen an, dem Arbeiter geschätzt zu sein, daß man von dieser Rede einen erheblichen Macht Vertreter aller sozialistischen Organisationen jebe Bewegungsfreiheit zu nehmen und ihn gänzlich der Willkür des zuwachs des Assistentenverbandes fürchtete, und so richtete das veranlaßt. Neben den Vertretern der vier Hauptrichtungen( Guesdisten, Postamt an Arbeitgebers auszuliefern. Die vielen Feste und Kirmeßfeiern find den Reichs Bostamt den Verbandsvorstand und an die Blanquisten, Allemanisten und Poffibilisten) betheiligten sich daran Fabrikanten nur dann ein Dorn im Auge, wenn in den Fabriken Mitglieder der Bezirksvorstände des Verbandes in Rhein - verschiedene unabhängige Organisationen, sowie die Chefredakteure und Werkstätten gerade viel zu thun ist. In Zeiten des Niederganges land und Westfalen einen Erlaß, in dem die bestimmte der wichtigsten sozialistischen Zeitungen von Paris , Lyon und Lille . Der Konjunktur hat man noch nie slagen über die mehrtägigen Feste Erwartung ausgesprochen daß Herr Hubrich Gegenstand der Berathung war ausschließlich die tritische Situation gehört. Selbst wenn man zugeben wolle, daß speziell im Rhein - in der Düsseldorfer Hauptversammlung nicht reden werde. des Landes. Ohne jede nervöse Neigung, die der Republik land die Bevölkerung lebenslustiger als in anderen Gegenden Dieser Wint mit dem Baumpfahl wurde von dem Verbandsvorstand drohende Gefahr zu übertreiben, war man sich doch darüber Deutschlands ist, hat dann etwa das nach Gold jagende Fabritanten- befolgt in der richtigen Erwägung, daß die Widerstandskraft des einig, daß die sozialistische Partei verpflichtet ist, in ihrer Gesammt­thum das Recht, dem Rheinländer feine festesfrohe Stimmung Berbandes für ernstere Kämpfe, die in der Zeiten Schooß ruhen, auf heit für eine eventuelle gemeinsame und einheitliche zu verderben? Hat doch selbst die Rheinisch- Westfälische Beitung" gespart werden müssen. Aber wenn der Herr Generalpostmeister geglaubt Aftion Vorsorge zu treffen. Ebenso einig war man sich darüber, dieser Tage zugegeben, daß z. B. die Arbeit der Puddler im Sommer hat, durch seinen Erlaß der Verbandsbegeisterung das Wasser ab- daß es sich nur um eine Defensivattion gegen flerital­eine geradezu unerträgliche sei. Die ungewöhnliche Temperatur im gegraben zu haben, so befindet er fich fammt seinen Räthen in militärische Anschläge handeln fann. Das Ergebniß der Berathungen August und September dieses Jahres habe den Aufenthalt einem argen Irrthum. Herr Hubrich hätte mit der begeisternösten ist in der folgenden, einstimmig angenommenen Resolution nieder­an den Defen, Hämmern und Walzenstraßen fürchterlich ge= nicht so agitatorisch fördernd wirten gelegt: macht. Hat denn der Arbeiter nicht auch das Recht, seinem stets fönnen, wie der qu. Erlaß das zu stande ge " Die Organisationen, die Ertvählten( Abgeordnete und Pariser im Joch der Arbeit befindlichen Körper dann und wann eine Aus- bracht hat. Die Reden, die in der Hauptversammlung ge- Gemeinderathsmitglieder) und die Breßorgane der sozialistischen spannung zu gestatten? Die Herren Fabrikanten, die da in Köln halten wurden von den Herren Ober- Postassistent Völker's, Partei, versammelt am 16. Oktober, erklären, angesichts der bedroh­getagt haben, werden jedes Jahr sammt Familie ihre sechs bis acht Vorsitzender des Düsseldorfer Bezirks, Kaßniz, Funt, Ober- Postassistent lichen Lage, in der sich die Republik befindet, daß sämmtliche Wochen zur Erholung in irgend einem Seebade oder Wüst, Vorfizender des Ortsvereins Düsseldorf u. a., zeichneten sich sozialistischen und revolutionären Kräfte geeinigt, entschlossen und Luftfurort zubringen. Und dort verschwenden" sie, nicht durch weise fachliche Mäßigung aus, aber sie waren getragen von bereit sind, allen Eventualitäten die Spike zu bieten. tvie in der Versammlung in Köln ausgerechnet wurde, begeisternder Freudigkeit an dem Wirken des Verbandes. Durch" Die gesammte sozialistische Partei protestirt gegen die begangene ein paar Mark pro Tag, sondern zum mindesten ebenso viel fortwährende stürmische Beifallskundgebungen der imposanten Ver- Verlegung der gewerkschaftlichen Freiheit und des Koalitionsrechts in hunderten von Mart, als was der Arbeiter bei gelegentlichen Sammlung, zu der 600 Assistenten aus allen Theilen der beiden und rechnet, trog der Fehler der bourgeoisen Regierungslente, Festen in einzelnen Markstücken ausgiebt. Und wenn die Provinzen gekommen waren, wurde offenbar, daß der Verband auf den Willen des ganzen Proletariats, die Republik zu ver­Fabrikanten im Winter in die Großstadt zurückkehren, so giebt es festgefügt und opferfreudig der Verwirklichung seiner Ziele entgegen- theidigen. Gesellschaften, Bälle, Soupers die Hülle und Fülle, ohne daß strebt. Das Ergebniß der Hauptversammlung ist in folgenden Ent- ,, Sie wird ber militaristischen Verschwörung nicht gestatten, die die Arbeiter es wagten, über das Festunwesen der Herren schlüssen derselben zusammenzufassen: allzu wenigen republikanischen Freiheiten anzutasten, und wird die Fabrikanten zu zetern. Wir kennen Fabrikantenfamilien, die im Der Ansicht, daß die Borgesezten die einzig richtigen Vertreter Straße nicht der Realtion und deren Gewaltthaten überlassen. Winter zwei bis drei Abende in der Woche Bällen und Gesell­unserer Interessen sind, halten wir entgegen, daß wir" Zu diesem Zwecke hat sie ein ständiges Wachsamkeits­fchaften 2c. zu widmen haben. felbst am besten wissen, wo uns der Schuh Komitee( comité de vigilance) geschaffen, in welchem alle brüdt, wir selbst wollen ein Wörtchen bei wahrung organisirten sozialistischen Kräfte vertreten sind. unserer Interessen mitreden. Wir wollen alle Pflichten, Hoch die soziale Republit!" die wir als solche erkennen, treu und gewissenhaft erfüllen, aber Das Komitee besteht aus je zwei Vertretern der Organisationen, wir wollen auch kein Jota von unseren staatsbürger- der Kammer- und der Gemeinderathsfraktion und der Preßorgane. lichen Rechten abgeben. Einer für alle, Alle für Einen Es zählt insgesammt 40 Mitglieder. war, ist und bleibt unsere Parole.

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Das gewohnte Maß von Heuchelei wird von den rheinischen Großunternehmern gar zu arg überschritten, wenn sie vorgeben, bei ihrem jezigen Vorgehen im Jnteresse ihrer Arbeiter zu handeln, Mit­Teid mit den Arbeitern zu haben. An dieses Mitleid glaubt kein Mensch, der weiß, wie talt und grausam in Zeiten der Krise, fei es auch mitten im Winter, die deutschen Unternehmer ihre Arbeiter auf die Straße seßen. Wie haben sie doch seinerzeit nach dem großen Bergarbeiterstreit hunderte von Arbeiterfamilien dem wirthschaft­lichen Ruin überliefert!

Heute freilich muß man die Arbeitskraft fich sichern, ihr Maß an Ruhe aufs nothdürftigste reduziren. Wurden doch in diesem Jahre in Rheinland- Westfalen Dividenden von 10, 20, 30, ja 60 pct. bezahlt.

Rede

wurde,

Frankreich .

Von der Abfassung eines Manifestes wurde Abstand genommen, da prinzipielle Meinungsverschiedenheiten die allseitige Einigung über einen bestimmten Text unmöglich gemacht hätten. Die Zusammen­funft umfaßte ja die Vertreter jämmtlicher Richtungen und Schattirungen, von der äußersten Rechten bis zur äußersten Linken des Sozialismus.

Anders als im Sinne dieser Entschlüsse hätte Herr Hubrich auch nicht gesprochen. Warum nun dem Manne den Mund verbieten? Der Herr Postgeneral ahnt vielleicht gar nicht, wie es im Herzen seiner Bost- Unterthanen ausschaut. Immer nur weiter mit solch schneidigen Erlassen! Chronik der Majestätsbeleidigungs: Prozeffe. Eine An- Das Wachsamkeits- Komitee ist seinem Ursprung und seiner Auf­flage wegen Majestäfsbeleidigung wurde gestern vor der gabe gemäß ein provisorisches Organ, das mit der Lösung der Wofür da die Festseuche" verantwortlich gemacht wird, zeigen vierten Straffammer des Landgerichts I gegen den Maurer August gegenwärtigen Krise verschwinden würde. Nichtsdestoweniger darf die Ausführungen des Bergraths Behrens. Er hob namentlich stem rich verhandelt. Jm vorigen Jahre hatte Hemrich sich wegen man es als den ersten Schritt zur Schaffung eines normalen hervor, daß durch die Festbummelei die Betriebssicherheit in den einer gleichen Strafthat zu verantworten, er ging aber frei aus, da Einigungsorgans der sozialistischen Richtungen betrachten. Bergwerken erheblich gefährdet würde! Bis jetzt ist wohl immer den Belastungszeugen nicht voller Glauben geschenkt wurde. Jezt Der Mißerfolg des Eisenbahner Streit

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