6. Feber 1928.
Volkswirtschaft.
Die Verbindlichkeit von Kollektivverträgen.
Wetterbericht vom 5. Feber. Eine milde Luft-| nahezu zwei Arbeitsmonate mehr gegen früher ge ftrömung aus füdlichen Richtung hat Donnerstag winnt, ohne dafür einen Heller mehr zu bezahlen? bezahlen? D Die letzte falte Luft auch in den Tälern Mittelmäh Sp.: Aber, lieber Kollege, das war doch nur rens und der Slowakei beseitigt, wodurch die Nach eine zwingende Folge des Beamtenabbaues, der mittagstemperaturen auf 6 bis 9 Grad stiegen. Doch wieder nur in unserem Intereffe eingeleitet Brünn hatte Donnerstag ein Maximum von 9 wurde, um die künftig geringere Zahl der Begegenüber 4 Grad am Mittwoch, Kaschau 6 gegen 2, amten beffer zahlen zu können. Bučenec 7 gegen 3. Die Bewölkung war Donners. tag im ganzen Staatsgebiet erheblich und schied in Böhmen und in der Oſtſlowakei strichweise Regen aus. In Böhmen war die Niederschlagsmenge je doch meist unmetzbar gering; in der Oſtſlowakei fiel 4 Mm. Rogen.
es trocken.
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bon Samstag: Wechselnd bis vorwiegend bewölft. Neigung zu Niederschlägen, zunächst noch
mild.
Eine Szene aus der„ Staatsangestellten- Komödie".
Ort: Bureau einer Staatsbehörde. Personen: Spokojeny, Oberoffizial, Nerozumny, Rechnungsrat, der Chef.
sie im
Belte 5.
bau durch niebrige Löhne und lange Arbeitszeit die Kohlenpreise zu senken sucht und dabei ber luftbringend arbeitet und Scharen von Bergarbei tern entlassen muß. Den einzigen Ausweg erblickt Hodges in einer internationalen Vereinbarung der Kohlenländer, welche die Aufteilung der Absa sgebiete und die Festsetzung der Kohlenpreise zum Ziel haben. Die drei Einwände, die
Bereits seit drei Jahren liegt im Ministewir cats dem Titel des Beamtenabbaues und gearbeitet vor, der sich mit der Verbindlichkeits- gegen den Plon von Hodges erhoben werden kön Ne.: Was, Sie bilden sich wirklich ein, daß rium für soziale Fürsorge ein Gesetzentwurf aus durch die damit zufammenhängende Neuregelung erklärung von Kollektivverträgen befaßt. Der nen: daß 1. Deutschlands Lage im Falle einer unserer Gehälter mehr bekommen? Lesen Sie denn Entwurf bestimmt, daß die Kollektivverträge in folchen Vereinbarung sich auf dem Weltmarkt zum feine Zeitungen? Geht nicht aus allen bisher in ein besonderes Verzeichnis eingetragen werden Schaden Englands günstiger gestalten werde, Deffentlichkeit gelangten Mitteilungen Wahrscheinliches Wetter lich hervor, daß nur ein paar bevorzugte höhere dieses Verzeichnis eingetragen und für welche Exportpreise beitragen fönnte, 3. das Abkommen Beamte Nußen aus der Neuregelung ziehen ver- Beit sie vereinbart find, für alle Unternehmer die internationale Bertruſtung der Kohlenindustrie ben, die Waffe der Beamten aber wieder mit in der Richtung bindend sind, daß diese mit ihren fördern würde, beantwortet Hodges folgenderleeren Händen ausgehen wird? Angestellten feinerlei individuelle Verträge ver- maßen: Deutschland würde, wenn die englische Sp.: Aber, lieber Freund, Sie sehen da ent- einbaren dürfen, welche ungünstigere Bedingun- Subvention aufrechterhalten wird, und ichieben zu schwarz! Bedenken Sie doch, daß der gen beinhalten, als wie sie im Stollektivvertrage feine internationale Vereinbarung zustande kommt, Aufwand für die Neuregelung unferer Gehalte festgesetzt sind. Der individuelle Vertrag darf durch noch niedrigere Löhne und längere Arbeits700 Millionen Kronen betragen soll! Da muß nach dieser Vorlage nur dann abgeschlossen werzeit gegen die englische Konkurrenz ankämpfen. doch für alle Beamte eine ansehnliche Beffer- den, wenn er gegenüber dem Stollektivvertrag Die durch die Vereinbarung herbeigeführte Preisstellung möglich sein! günstigere Bedingungen aufweist. Der Stollektiv erhöhung würde letzten Endes nur die nicht tohlenNe.: Möchte man meinen. Ist aber leider vertrag stellt also nach dem erwähnten Gesetzent- produzierenden Länder benachteiligen, die aber bei nicht so! Und der Betrag von 700 Millionen ist wurf ein Minimum dar. Weiter wird bestimmt, übermäßia hohen Kohlenpreisen zum Ausbau nicht einmal richtig. Das ist nur die neue Be- daß jeder Kollektivvertrag ein Schiedsorgan be- anderer Krafiquellen greifen fönnten. Was aber deckungssumme, von der auf einmal die Rede ist inhalten muß, welches Streitfragen, grundsätzli- die Vertrustungsgefahr anbelangt, so hält Hodges ( Spokojeny und Nerozumny arbeiten bei ihren und für die neue Steuern aller Art eingeführt cher Natur, die aus einer unrichtigen Interpreta- diefe weniger für eine wirtschaftliche, als für eine Schreibtischen: Spokojený erhebt sich und geht werden sollen. Die Bedeckung für die Beamtention des Vertrages hervorgehen, zur Entscheidung politische, und meint, daß Trusts von einer zum Tische Nerozumnys.) intelligenten öffentlichen Meinung und starken Re Sp.: Also jetzt werden wir eine Menge Geld vorlagen wurde nämlich bereits im Vorjahre ge- bringen muß. Die Unternehmer haben sich seinerzeit gegen gierung im Zaum gehalten werden fönnten! Für bekommen. Haben Sie gelesen von der Neuregefunden und sogar schon praktisch durchgeführt. lung unserer Gehalte? Es ist wirklich rührend, Sie sind kein guter Diener! Sp.: Wieso? Sie schmähen unseren Staat! die Vorlage ausgesprochen, weil sie in einer Zeit, feden: ll fürchtet er Trusts weniger als Anarchie da in der Tschechoslowakei der Lohnabbau be- und Chaos. Die englische Arbeiterpartei hat wie sich alle für uns eingefeßt haben. Ne.: Ganz recht! Höchste Zeit, daß man uns Ne.:„ Wieso?" Sie haben ein kurzes Ge- gann, feine Neigung zum Abschlusse langfristiger bekanntlich der Sohlenfommission einen Vorschlag endlich ein menschenwürdiges Leben bietet! Aber ich dächtnis. Erstens hat man unter dem Titel der Rollektivverträge hatten. Damals war auch die unterbreitet, der die Nationalisierung des engsprechungen. Es werden wie früher immer doch sehung, den Beamtenabbau durchgeführt, der, wie Durch die neueste Entscheidung des Obersten Ge- rung dieses Planes selbst bei seiner Annahme sehr verspreche mir gar nichts von allen diesen Ver- Beamtenbefferstellung, das heißt als ihre Voraus- Situation eine andere, weil die Gerichte die Ver- lischen Kohlenbergbaues und dessen gänzliche Umbindlichkeit von Kollektivverträgen anerkannten. gestaltung vorsicht. Indessen würde die Ausfühnur wieder Versprechungen bleiben. es hieß, Willionen einbringen sollte. Die gefeß- richtes aber sind die Kollektivverträge nicht mehr lenge Zeit in Anspruch nehmen. Wenn also das mäßige Abbauziffer von zehn Prozent wurde sogar Sp.: Sie sind ein ewig Unzufriedener und vielfach erheblich überschritten. Dann hat man mit verbindlich und die Frage der Vorlage des Gesetz gegenwärtige verderblice Subventionssystem nicht Unvernünftiger! Statt dem Staate dankbar dafür Gültigkeit vom 1. Feber 1925 die Eisenb: hn- Per- courses ist damit wie das Pravo Lidu" über Mai, so lange es noch unbedingt in Geltung zu sein, daß er so für uns sorgt, haben Sie immer soneniarife um zwölf Prozent erhöht. Dann wur Beit wird das Ministerium für soziale Fürsorge der Tat für die fohlenschaffenden Länder kein an wur- chreibt- aktuell geworden. In allernächſter bleiben muß, verlängert werden soll, so bleibt in nur abfällige Seritifen bei der Hand! den die Stempelgebühren ganz bedeutend hinaufNe.: Und nicht mit Recht? Was wurde uns gejezt und eine neue Abgabe für besondere Amts- die Vorlage an die Regierung leiten. derer Weg als der der internationalen Vereinbabisher Gutes erwiesen? Wurde uns in den letzten leistungen( neben den Stempelgebühren) einge rung übrig. Jhren nicht grundfäßlich mur genommen statt führt. Diese Maßnahmen und Erhöhungen sollten, gegeben? Haben Sie alle Maßnahmen der Re- dazu bestimmt sein, die Beamtenvorlage zu finan Steigende Umsätze der Konsum gierung zu unserem Schaden so schnell vergessen? zieren. Können Sie mir sagen, welche Verwen genossenschaften in Deutschland . Denken Sie nur an das wohlwollende Dezember- Sung die Willionen- Einnahmen cus dem Titel Die Steigerung der Umfäße bei den einzelnen gesetz vom Jahre 1923, das unsere Zulagen so dieser Erhöhungen und Maßnahmen finden? Daß Verbrauchergenossenschaften in Deutschland spiegelt ausgiebig reduzierte und uns die Selbstbezahlung man heuer mit dem Vorschlage neuer Steuern sich auch in der Umsaßgestaltung bei den zentralen der Einkommensteuer cufbürdete, so daß jeder ur Bedeckung der Beamtenvorlage kommt, die Genossenschaftsbetrieben wider. Die Umsätze der Beantte eine durchschnittliche jährliche Gehalts- schon durch die genannten vorjährigen Finanzver- Großzeinkaufsgesellsch: ft deutscher Konsumvereine einbuße von 3000 bis 6000 Stronen erlitt. Sp.: Allerdings! Aber das waren doch nur jährigen Erhöhungen unter dem Titel der Be- m. b. H. in Hamburg im Jahre 1925 gestaltete materielle Verluste im Interesse des Staates. Da amtenvorlage mit den heuer weiter beantragten sich wie folgt: Im Jahre 1925 228,169.470 wt., für wurde uns doch reichlicher Ersatz dadurch zu- und geforderten zusammen, so ergibt sich für die im Jahre 1924 168,466.278 Mr., mithin eine Zuteil, daß die Regierung ihren maßgebenden Ein- Durchführung der Beamtenvorlagen ein Betrag nahme von 59,703.192 mf. oder 35.44 Prozent. fluß auf eine Ermäßigung der Preise der Lebens- von weit über einer Milliarde! Können Sie mir mittel und Bedarfsartikel geltend machte und auch vielleicht verraten, zu wessen Gehaltsaufbesserung An Erzeugnissen aus den eigenen Betriesonst trachtete und trachtet, ihren Beamten das diese Riesen umme verwendet werden soll, da der Leben so angenehm wie nur möglich zu gestalten. neue Beamtengesetz- Entwurf für die Mehrheit von Ne.: Wirklich? Aha! Derum hat also die uns eine Gehaltsverschlechterung bedeutet? Wollen Teuerung seither noch zu statt abgenommen, Sie noch immer behaupten während unser verkürzter Gehalt der gleiche ge= Sp.( ihm in die Rede fallend): Schweigen blieben ist. Das einige, was man uns unter An- Sie! Ich will nichts weiter hören! Sie sprechen crfennung der wirklich anhaltenden Teuerung zu- beinahe hochverräterisch! Sie werden nicht ruhen billigte, ist die Bettelzulage für das Jahr mit ihren unzufriedenen Reden, bis Sie abgebaut 1925. Sie wissen selbst genau, daß die Viertel- werden! Wir sind Staatsbeamte und haben unsere jahrsraten derselben, die 20 Prozent vom Quar- Pflicht zu erfüllen und dem Staate zu helfen, tiergeld betragen, einen so lächerlich geringen Betrag pro Monat ausmachten, daß niemand etwas damit enfangen fonnte.
Sp.: Aber sonst, sonst geht es uns doch aus gezeichnet!
fügungen gedeckt sein soll? Rechnet man die vor
nicht aber ihm durch unmögliche und ungerechte Forderungen Schwierigkeiten zu bereiten! Wir müssen uns eben noch mehr einschränken, wenn es das Wohl des States erfordert!
Prager Produktenuörse.( Offizieller Bericht v. 5. Feber.) Bei einem schwachen Besuche stockte das sten Gebiete blieben ganz ruhig. Am Getreidemarkt Geschäft an der heutigen Produktenbörse. Die meitendierte Roggen infolge einer größeren Nachfrage fester. Sonst bleiben Getreide- und Mehlpreise nominell in Geltung. Jugofl. Mais 30g 3 Kč an, während Mais einer anderen Provenienz etwas idzog liger wurde. Feſter tendierte auch Stroh. Gleichgungen getätigt, während amerikanisches Fett seifalls ungar. Fett wurde unter günstigeren Bedinnen Preis nicht behaupten fonnte. Auf den übrigen Gebieten verzeichnen die Preise keine Aenderungen. - Es wurde notiert: Böhm. Weizen 195–200, ab ben wurden in Werten umgesetzt: Im Jahre fantilgerste 145-150, Prag , böhm. Auswahlgerste Prag , böhm. Roggen 127-130, Prag , böhm. Mer1925 35,339.389 m., im Jahre 1924 26,298.324 160 ab Prag , böhm. Hafer. feuchter mit Geruch Mart, mithin mehr 9,041.064 Mt. oder 34.38 132-136, Prag , böhm. Weißhafer prima 144-145, Prozent. Die Ums: steigerung ist angesichts der Prag , jugosl. Mais 98, Preßburg , rumän. Mais schweren Wirtschaftskrise in Deutschland besonders 112, Oderberg , Mais Cinquantino 115 ab Oberberg , erfreulich.
Internationale Kontrolle des
Kohlenhandels.
amer. Fett 14.30-14.50, Tetschen , magyar. Fett 14 bis 14.20 ab Szob, böhm. Heu, loses 69-70 ab Prag , Heu gepreßt 78-80 ab Prag , Futterstroh, gepreßt, 40 ab Prag , Strenstroh gepreßt 44, Prag , Langstroh 40-42 ab Prag .
Deviŝenturie.
Prager Kurse am 5. Feber.
Der Sekretär der Internationalen Bergarbeiterföderation, Frank Hodges, ist der Vorfämpfer eines Planes, der dahin geht, an Stelle Ne.( spöttisch): Das Wohl des Staates?" der gegenwärtigen Anarchie des Kohlenhandels Ne.: Ausgezeichnet? Das ist ausgezeichnet! Daß ich nicht... eine internationale Vereinbarung 100 holländische Gulden. Vergessen Sie, daß man uns durch die Abschaffung( In diesem Augenblic tritt mit einem Schrei- der fohlenproduzierenden Länder treten zu laffen. 100 Reichsmart. der Feiertage rund 20 Plus- Arbeitstage gegen ben in der Hand der Chef ein.) Hodges hat seinen Plan auch vor der englischen 100 belgiiche rants früher aufgepelzt hat, ohne besondere Honorierung Chef zu Sp.: Eben habe ich die Verständi- Kohlenfommission, die ihre Arbeiten vor furzem 100 Schweizer Franks dafür? Haben Sie so resch vergessen, daß man gung bekommen, daß Sie abgebaut sind. Vom abgeschlossen hat, vertreten. Die gegenwärtigen 100 Zire.. 1 Pfund Sterling uns statt der früheren sechsstündigen die sieben- Ersten des nächsten Monats werden Sie in den Zustände sind unhaltbar. Die zwei Kohlenaus i Dollar stündige Arbeitszeit geschenkt hat, durch die der Ruhestand versetzt. Hier ist das Defret. fuhrländer England und Deutschland , bekämpfen 100 französische Frants.. Stact bei jedem Beamten unter Zugrundelegung( Geht wieder ab.) einander auf dem Weltmarkt; England konnte mit 100 Dinar 10.000 magharische Stronen von bloß 300 Arbeits agen jährlich 300 Stunden( Spokojeny stürmt ohne ein Wort der Er- Hilfe von Subventionen vorübergehende Vor 100 polnische Zloty gleich 50 alten Arbeitstagen zu sechs Stunden oder widerung zur Tür hinaus.) teile erringen, während der deutsche Kohlenberg- 100 Schilling
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Weld 1356.50.805 50 158.42.50 650.50.
Ware 1362.50.809.50.
154.82.50
658.50
164.12.50
165.82.50
186.30.
137.70.
38.70.-
34.-
127.05.-
128.45.
59.75.
60.25.
4.72.87 461.-.-
4.82.37
467.-.-
477-- 480.
Es soll nicht bestritten werden, daß durch diese Verfilmung in schäßenswerter Weise der Streis derer, die Gelegenheit erhalten, den„ Rosenfavalier" und seine Mufit zu genießen-- obzwar
wirklich zu diesem Experiment nicht entschlossen; überdies völlig verändert, steht in einem weiten Begleit mufit, ihre Perlen gehen verloren. jedoch es ist gelungen. Das heißt: auch der Rahmen voll des Neuen. Wunderbare Photogra- Wobei noch zu bemerken ist, daß der mit der Rosenkavalier"-Film ist ein Kunstwert. Daß phien und die hundertfältigen Kleinigkeiten, die Oper Vertraute immer wieder vom Bilde zur dabei die Musik, zumindest gleichberechtigte Herr nur der Film lebendig machen kann, geben echtes Musik zurückfindet; wie aber ist die Wirkung auf scherin im Drama, start zur Dienerin geworden Milieu wieder und wirken darum künstlerisch den, der die Oper nicht fennt? Ihre Kenntnis ift, mag Strauß mit sich selber abmachen. Profa- selbst in der Sentimentalität, die eben im acht- darf doch nicht schlechtweg vorausgesetzt werden, Zur Erstaufführung am Prager Neuen deutschen niert aber wird das Theater durch solchen Film zehnten Jahrhundert Leben war. Und dazu wenn anders die Filmoper eigenes Leben, eigenen Theater. feineswegs; er ist uns auch an dieser Stätte Schauspieler von Wuchs. Vor allem der Mar- Kunstwert besitzen soll! Die Antwort darauf Richard Strauß, der bedeutendste zeitgenössi- tausendmal lieber, als was leider sonst so oft an schall( Paul Hartmann), von dem in der Oper würde ja doch zu dem Urteil führen, daß die Filmsche Komponist, hat sein berühmtestes Wert, den Seitsch und Sketch, an Seichtem und Zotenhaftem nur erzählt wird: ein betrogener Ehemann voll oper als eigene, selbständige Kunstgattung faum Rosenkavalier", zusammen mit dem Textdichter über die Bretter ebendiefes Theaters geht. Die Kraft und Würde, ein Hahnrei, der niemals bestehen kann oder doch zumindest, verglichen mit bugo v. Hoffmannsthal und einigen Helfern, zu Gefahr liegt nur darin, daß das Beispiel schlechte lächerlich ist; die Marschallin, hier keine resignie- dem Musikdrama, unterwertig ist. einer, wenn man so sagen darf, Filmoper umge- Schule machen, daß Geschäftstüchtigkeit von rende, alternde Frau, sondern eine noch in des arbeitet und läßt diese nun an allen großen allen Seiten sich zu Minderwertigem auf dem Lebens Aufstieg, liebenswürdig dargestellt von Opernbühnen der Welt aufführen. Das ist zwei- selben Gebiet versucht fühlen könnte. Davor sei Huguette Duflo s, die als Französin so wie ihr fellos Mujit, Theater- und Film- Ereignis in gewarnt. Landsmann Catelain( Ottavian) die beste Einem, bedarf also einer envas längeren BetrachDer Rosenkavalier"-Film ist eine breite, Fähigkeit zur Einfühlung in das Empfinden jener besonders der zweite Teil des Films von der tung. Die Sensation dieser erstaunlichen Erst- romanhafte Umarbeitung des Opernlibrettos mit Beit entwidelt. Entzückend Elly Berger als Oper fast nichts mehr übrig läßt, gewaltig ermaligkeit begann an der Dresdener Staatsoper, gelungener Ausnüßung aller Möglichkeiten, die Sophie und eine Meisterleistung bis in die kleinste weitert wird. Diesem Vorteil aber, der durch welches alte, hervorragende Institut so wie nur dieser Kunstgattung gegeben sind: also des Einzelheit der Ochs Bohnens. Doch- und Hinzufomponiertes wie einen militanten Marsch seinerzeit den„ ursprünglichen" " Rosenkavalier", ständigen Wechsels im Raum, des Episodenhaften, hier ist man schon gezwungen, zur Beurteilung des und eine Schlachtenmusit nicht sonderlich vergröto jetzt auch den vernewerten und verfilmten unter der Wassenszenen. Die Oper, zeit- und raum- musikalischen Teils überzugehen gerade beim Bert wurde, steht dennoch die Tatsache gegenüber, der Leitung Straußens selber uraufführte . Prag gebunden, führt nur ins Palais der Marschallin Ochs empfindet man am stärksten ben Mangel daß Strauß zu diesem nicht durchaus fünstleri folgte Dresden auf dem Fuße und beging das Er- und des Farinal und ins Wirtshaus. Der Film der menschlichen Stimme, über den das glän- fchen Zwecke mit eigener Hand die felbstgesoffene, eignis nach Sträften in ähnlicher Festlichkeit zeigt diese Paläste außen und innen in Dußenden zendste Straußorchester nicht hinwegzuhelfen verwundervolle Harmonie zerstörte, die der Bau des wenn schon nicht mit Strauß, so doch immerhin Szenen, in allem Prunk des mariatheresianischen mag und der sich eben gerade in dem der Votal- Rosenkavalier" in Orchester und Gesang dar mit Zemlinsky. Zeitalters, spielt in den. Straßen Wiens, in einem mufit gewidmeten Hause besonders fühlbar macht. stellt. Die Erinnerung an den Film mag von Man hatte vorveg schwere Bedenken gegen Hanswurst- Theater in Schönbrunn, am freiherr- und diesen Gesang, dem Strauß im Gegensatz zu nun an beim„ alten" „ Rosenkavalier" erfreulich diesen leinwandenen„ Sosenkavalier", gegen die lichen Sitz des Ochs in Kärnten, im Feldlager, feinen früheren Werken gerade im Rosentava- sein die Erinnerung an die Oper war im Film Profanierung des vielleicht zur Unsterblichkeit in der Feldschlacht. Was in der Oper nur expo- lier" ein so herrliches Feld eingeräumt hat, ver- ein wenig wehmütig. prädestinierten Musikdramas und des Sprech- und niert wird, rollt im Film als lebendige Handlung mag auch die großartigste Beherrschung des Or- Die Stimmung und der Beifall des vollen Gesangstheaters durch die Verkintoppung, wobei ab, zu dem intimen Ausschnitt aus dem Zeitleben chefters, die er auch in der Filmmusik beweist, Prager Hauses zeigten Erfolg an. Er ist zum man, nicht mit Unrecht. vermutete, daß hier nicht im Musikdrama stellt der Film den weiten, glanz nicht zu ersetzen. Dazu kommt, daß vor dem Ohr guten Teil Verdienst Zemlinskys, der den Rhythso sehr künstlerisches Wollen, als vielmehr vor vollen Hintergrund des Rokoko mit all seiner auch des aufmerksamsten musikalischen Beobach- mus des strahlenden Orchesters zwanglos und allem Geschäftstüchtigkeit an der Sturbel stand. Grazie, seinem Getändel, seiner Spielerei, init all ters im Banne durch das Bild weite Teile der fast restlos der zur Lebendigkeit erstarrten„ Bühne Nun, mehr Geschmack und Würde, als sie Richard dem Leichtsinn und des Völlerlebens der Feuda- Filmpartitur versinken. Die Musik wird strecken- unterordnete. Strauß eignen, hätten sich wahrscheinlich auch len. Das aus der Oper Bekannte, zum Teilweise zur zwar notwendigen, aber dennoch zur
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2. G.