Sette 6.
habe auch am 30. Mai 1925 die Arbeit wegen Nichtaufnahme des Betriebsausschusses daher un befugt verlassen; die Firma Münzerhütte sei daher auch berechtigt gewesen, ihn ohne Kündigung zu entlassen und habe dies auch getan. Aus bei den Gründen habe also E. K. keinen Anspruch auf Urlaub oder Entschädigung. Das Gewerbegericht Aufsig schloß sich diesen Einwendungen der Münzerhütte an und wies die Klage des Klemp ners E. R. fostenpflichtig ab.
Derfelbe überreichte nun durch seinen Anwalt Dr. Gustav Kahn, Advokaten in Aufsig, gegen das Urteil des Gewerbegerichtes Aufsig die Berufung an das Kreisgericht Leitmerig und machie in dieser Berufung insbesondere geltend, daß feiner der beiden Gründe vorliegt, um den Kläger feines Anspruches auf Urlaub und Entschädigung verlustig zu machen. Wenn Seläger infolge der Aussperrung vom 18. April 1925 bis 23. Mai 1925 nicht arbeiten fonnte, so sei er nicht an der Aussperrung schuld gewesen und diese Zeit sei ihm in seine ununterbrochene Dienstzeit einzurechnen. Wenn der Kläger am 30. Mai 1925 die am 23. Mai 1925 angetretene Arbeit wiederum verließ, weil der Betriebsausschuß nicht aufgenommen wurde, so war er zu olejem Verlassen der Arbeit berechtigt, weil die laut Rollektivvertrag fündigungslose Lösung des Arbeitsverhältnisses nicht nur dem Unternehmer zusteht, sondern auch dem Arbeitnehmer, und weil die Nichtaufnahme des Betriebsausschusses durch die Münzerhütte eine Verlegung des Arbeitsver trages ist; denn der Betriebsausschuß ist der wichtigste Schutz des Arbeiters, ohne dem dessen Stellung im Betriebe gefährdet ist, und wenn der Arbeiter die Arbeit verläßt, weil der Betriebsausschuß nicht aufgenommen wird, so ist er hiezu nach dem Gesetze berechtigt. Dieses Verlassen der Arbeit bildete also feinen Entlassungsgrund. Im übrigen haben die Spitzenorganisationen am 13. Juni 1925 beſchloſſen, daß die durch die Aussperrung erfolgte Arbeitsunterbrechung so zu betrachten sei, als ob sie überhaupt nicht eingetreten wäre.
Beim Kreisgerichte Leitmerig fand eine zweimalige Verhandlung statt, und das Kreis gericht Leitmeri bat der Berufung des E. K. gegen das Urteil des Gewerbegerichtes Aussig Folge gegeben, hat die beklagte Partei Münzerhütte schuldig ertannt, dem Klä ger E.. einen Urlaub von sieben Lagen zu bezahlen und eine Entschädigung von 302 K zu geben, und überdies die Kosten der ersten und zweiten Instanz zu ersetzen.
Der Film.
Mac, die Verführerin( nach dem Roman von Blasco Ibanez ). Ein Metro Goldwyn Film, so recht nach amerikanischem Geschmad, für den wir jedoch nicht das richtige Verständnis aufbringen fönnen. Nach der fabelhaften Reklame, die für den Film gemacht wird, würde man meinen, daß es sich um ein ernſtes, gediegenes Stüd handelt, was aber feineswegs der Fall ist. Die reizende" Mae Murray , die die Hauptrolle spielt, ist in Wirklichkeit kaum schön zu nennen, hat vielmehr banale Gesichtszüge, und die Handlung selbst mag für einen Spanier ver ständlich sein, uns entspricht sie nicht: ein junges Mädchen lebt in tollsten, unsinnigsten Ausschweifun gen, verliebt sich in einen Mann, der als einziger ihren Reizen" widersteht, und gelt schnurstrads in ein Kloster, als ihr der Geliebte unumwunden seine Meinung über sie und ihr Leben sagt. Doch da wird sich auch er seiner Liebe zu ihr bewußt und er holt sie aus dem Kloster, um sie zu heiraten. Trotz der verschwenderischen Ausstattung liegt auf dem ganzen Film ein Hauch von Gezwungenheit und künstlicher Mache, und Mae Murray selbst vermag dem Stüd troy ihrem guten Spiel nicht so viel Eigenes aufzu drücken, um ihn gehaltvoller zu machen. Hervorge hoben sei die überaus sympathische Erscheinung ihres Partners James Kirkwood, der entschieden die auffallendste Gestalt darstellt.
Kleine Chronit. Altgermanisches Eherecht.
H. W.
Mittellung aus dem Publikum.
VERSALE
VERSALE
SELBSTTATIGES, WASCHMITTEL UNSCHADLICH SCHONT
DIE WASCHE
BERALL ERHALT LIGH
Kunst und Willen.
„ Mascottchen“. Mascottchen, Kokottchen, Lieb. chen oder wie sonst man die namengebende Hauptweiblichkeit dieser Operette nennen will, hat aus nahmsweise drei Väter: Georg Ofotowski, der die geistreiche Fabel des Stüdes erfand, Willi Steinberg, der die Gefangstegte lieferte, und Walter Bromme , der die Musik beigesteuert hat. um es kurz zu machen: diefe Operette ist eine wie die vielen ihres Berliner Schlages und darum ebenso bedeutungslos. Ihre Wusit ist Marke Hugo Hirsch , die man ja am Prager Deutschen Theater zur Genüge fennt, also durchaus unoriginell, bevor zugt den Dreivierteltatt und die Sentimentalität und verzichtet unfreiwilliger Weise auf einen richtigen Schlager. Text und Handlung sind typischen Berliner Zuschnittes, daher für den Nichtberliner oft ungenießbar; dem Haupterfordernisse der mo bernen Operette aber ist jedenfalls entsprochen: es gibt eine Entkleidungsszene ohne ſpaniſche Wand und auch sonst genügend viel unverhüllte Frauenreize zu sehen. Das Positive und Gute an diesem Operet tenabende war die reproduktive Leistung unseres tüchtigen Operettenensembles. Ausgezeichnet war vor allem wieder Frau Lord in der Titelrolle und Frl. Jenny als ihre schöne Gegenspielerin. Unter den männlichen Darstellern zeichneten sich die Herren Fleischmann, Gabel, Rober, Bauer und Willander aus; Herr Gabel, der nach mebr monatlicher Krankheit wieder erstenmale die
Bühne bevat, wurde vom Bublifum finnisch effler miert. Kapellmeister Waigands beschwingte musikalische Leitung und Stadlers vorzüglich flappende Regie verhalfen der Berliner Lofal Operette zu einem über Gebühr lauten Erfolg.
Aus der Partei.
Jugendbewegung.
Ausschluß aus der Organisation.
Der Verbandsvorstand hat in seiner Sipung am 28. Jänner das Mitglied Karl Martinez, Kreis Warnsdorf, wegen organisationsschädigenden Verhaltens aus dem Verbande ausgeschlossen. Der Beschluß ist sofort in Wirksamkeit ge
treten.
Diens
Sozialdemokratische Studentengruppe. tag, 9. Feber, ½ 8 Uhr abends findet im Verein deutscher Arbeiter" der 1. Abend des Seminars Die österreichische Revolution" statt. Leiter Gen. Dr. E. Franzel. Erscheinen aller Mitglieder Pflicht.
Sozialistischer Jugendverband, Ortsgr. Prag . Mittwoch, den 10. Feber 1926, findet um 8 Uhr
9. Feber. 1926.
statt. Thema: Karl Liebknecht und Rofa Luxemburg. Die Jugendgenossinnen und Genossen mögen vollzählig erscheinen.
Vereinsnachrichten.
Einer der schönsten und beliebtesten Faschings. bälle Prag ist der des Klubs deutscher Buchdrucker. Er findet am Samstag, den 27. Feber in stilge. im recht dekorierten großen Heine Saale, Weinberge, Fochova, statt. Masten und Kostümierte willkom men! Anfang 8 1hr. Gintritt 15 K einschl. Steuer. Großes Orchester!
Zweigstelle Prag des Freien Radiobundes". Der Klub und Hörasend am Mitiod ( im Verein deutscher Arbeiter, Smečkagaffe 27) fin det morgen schon um 6 Uhr statt( Beginn der deut schen Arbeitersendungen des Freien Radiobundes" auf Welle 368). 000000000
60000000000000000
29
abends im Verein Deutſcher Arbeiter", Brag II., Verbreitet den Sozialdemokrat... Smečky 27, ein Vortrag des Gen. J. Reismann 00000000000......... NØENGONO SURFAN DAN QAL
Turnen und Sport.
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DFC. Profi gegen DFC. Amateure 8: 1. Mit| Vittoria gegen Sparta 11: 1. Wien : Amateure diesem Spiele eröffnete der DFC. seine heurige gegen Hertha 4: 2, Rapid gegen VAC. 3: 1, Vienna Saison. Die Amateure konnten den Profis nicht gegen Slovan 1: 1, Satoah gegen Simmering 3: 0. viel anhaben. Ueber das Spiel viel Worte zu verlieren, ist demnach nicht angebracht. Bei den Profis spielte erstmalig Wölfl( ehemals Karlsbader F), er hat einen guten Schuß, das ist vorläufig alles. Die Stürmerreihe der Profis zeigte sich im besten Lichte, allen voran der alte Leßz. Ueber die Hinter mannschaft fann man noch kein abschließendes Urteil bilden, da die Amateure in ihren Aktionen zu wenig durchschlagsträftig waren. Aver man kann hoffen, daß die gezeigte Arbeitsfreudigkeit beider Mannschaften in der heurigen Saiſon gute Früchte tragen wird.
DBC. Sturm gegen Čechie Weinberge 4: 2 ( 0: 2). Sturm begann seine Saison gleich mit einem match statt mit einem Trainingsspiel. Die erste Spielhälfte ging demnach auch verloren. In der zweiten Spielzeit fonnte Sturm durch besseres Zuspiel und Schußvermögen den Ausgleich und Sieg
erringen.
MC. Sparta gegen SR. Libeň 10: 1( 4: 1). Spartas erstes Meiſterſchaftsspiel in dieser Saison war ein vielversprechender Anfang. Die Roten machten mit ihrem Gegner, was sie wollten. Die Stürmerreihe ist in vorzüglicher Verfassung, bloß Hajny verdarb viel durch sein egoistisches Spiel. Das Spiel war stets offen trotz des hohen Store, welches aber noch viel höher hätte ausfallen fönnen, Nachtvorstellung„ Der Liebestrant". Für näch wenn nicht gar so ein fruchtloses Dribbling und zu ſten Samstag ist in der Kleinen Bühne als Falanges Ballhalten vor dem Tore stattgefunden schingsvorstellung Frank Wedekinds Lustspiel„ Der hätte. siebestrant". Die erste Wiederholung findet Sonntag abends statt.
<-et.
Opernpremiere ,, Das Mahl der Spötter". Im Neuen Theater gelangt Dienstag, den 16. d. M., das lepte Werf Umberto Giordanos, die vieraftige Oper Das Mahl der Spötter", zur Erftaufführung.
Spielplan des Neuen deutschen Theaters. Heute Dienstag abends„ Die Zauberflöte ", Mittwoch abends halb 8 1hr Pygmalion", Donnerstag Julius Cäsar ", Freitag Der Kuß", Samstag Mascottchen", Sonntag halb 3 Uhr Rigoletto", 7 1hr Die Tere fina", Montag Mascottchen".
Slavia gegen Nuselsky SR. 11: 4( 7: 1). Elabia zeigte auch in diesem Spiele noch nichts von einer Form, trotzdem sie es so hoch gewann. Nuselsty war nicht so schlecht, wie das Resultat besagt, nur war der aufgeteichte Boden für die Nusler ein großes Handikap, wogegen die Slavia besseres Stehvermögen zeigte und jede sich bietende Chance auch erfolgreich ausnüßte. Slavia wird wohl noch ein starkes Training nötig haben, um im Meisterschaftsspiele gegen Sparta am 21. d. M. dieser einen vollwertigen Gegner abgeben zu können.
Viktoria Žižkov gegen Slavoj Žižkov 7: 1( 1: 0). Die beiden Lokalrivalen lieferten sich in der ersten Spielhälfte ein ziemlich ausgeglichenes Spiel. Erft Spielplan der Kleinen Bühne. Heute in der zweiten Hälfte gelang es der Viktoria den Dienstag abends„ Der wahre Jakob", harten Widerstand zu brechen. Viktorias Spiel ist Mittwoch„ Die Freundin Sr. Exzellenz". gegen das Vorjahr viel besser geworden, ein Zeichen, Donnerstag abends Mamselle Nitouche", daß der Abgang einiger Größen nicht viel Schaden Freitag abends Charleys Tant e", angerichtet hat. Samstag halb 3 Uhr nachmittags Jugendfür sorge- Vorstellung Die Puppenfee", 7 Uhr abends„ Der wahre Jakob", 10 Uhr nachts Biebestrant", Sonntag 3 1hr Charleys ante", halb 8 Uhr„ iebestrant", Montag
Der wahre Jakob".
Budapest : Budapester Städteteam gegen WAC. Wien 3: 3( 2: 0), UTE. gegen Kispesti 9: 1, 33er" gegen Törethes 5: 1.- Minchen: Bayern gegen Karlsruher FV. 8: 0. Regensburg: Jahn gegen VfR. Fürth 1: 0.- Führt: SpVg. gegen Hanau 98 3: 2.- Würzburg : 1. FC. Nürnberg gegen Riders 2: 1. Dresden: Guts Muts gegen Olympia - Germania Leipzig 3: 2. Berlin : Tennis Boruffia gegen Allemania 7: 1. - Hamburg : Union Altona gegen St. Pauli Sports 5: 2.- Paris : Rapid Prag gegen komb. Mannschaft 2: 6( Samstag).- England: Bolton Wanderers gegen Leicester City 2: 2, Man chester United gegen Burnley 1: 0, Cardiff City gegen Blackburn Rovers 4: 1, Leeds United gegen Arsenal 4: 2, Huddersfield Town gegen Manchester City 5: 1, Newcastle United gegen West Ham United 4: 1, Notts County gegen Aston Villa 1: 0, Sunderland geg. Tottenham Hotspurs 2: 0.- Schott land: Celtic gegen Hamilton 4: 0, Aberdeen gegen
Dundee 0: 0, Hibernianz gegen Airdrieonians 2: 3.
Houbens Start in Amerika geste sich nicht zu dem Erfolg, den man im stillen er it hatte. Bei seinem dreimaligen Auftreten konnte Houben nicht einen einzigen achtbaren Erfolg buchen. Die Stref fen, die gelaufen wurden, waren nur 40 und 60 Yard lang und da Houben für solche furzen Streden fein spezielles Training hatte, ist auch sein schlech tes Abschneiden zu erklären. Houben hatte zu seinem
Start in Amerita nur für drei Meetings die Er Taubnis und fehrt nun endgültig wieder nach Deutschland zurüd.
Charles Hoff, der fabelhafte Stabhochspringer, startet gegenwärtig auch in Amerika und es gelang ihm, einen neuen Hallen- Weltrekord von 18 Fuß 1.5 Zoll, b. f. 4.14 Meter aufzustellen.
Herausgeber Dr. Ludwig Czech . Verantwortlicher Redakteur Wilhelm Nießner. Drud: Deutsche Zeitungs- A.- G., Prag . Für den Drud verantwortlich: O. Holit.
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Weiterer Sonntagsfußball. Prag : Meteor VIII gegen Čechie Rarlin 6: 3( 3: 0), bie bessere Stürmerreihe entschied das Spiel; Sparta komb. gegen Reznich) AF. 6: 1, Vittoria Nusle gegen SR. Nusle 5: 2, Sportovni Bdužina gegen Slovan VII 5: 2, IN TEPLITZ- SCHÖNAU Sparta Košiře gegen Burovice 10: 0.
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der mußten zur Entschädigung dafür mit barem Belde als Heiratsgut abgefunden werden. Der Mann mußte der Frau als Wittum" für den Fall ieines Todes eine Rente ausseßen.
Tischler
Nr.
! gestellt, bis auf die Mitgift der ,, legitimen" Mutter.!! onnte auch von einem Erbrecht zwischen Mann rin des Gesamtgutes praktisch verhängnisvoll für Unter dem Einfluß der Kirche schwand all- und Frau teine Rede sein. Erst allmählich erlangmählich der Heiratszwang. Etwa vom 11. Jahren die Töchter auch Erbrecht am Grund und Boden hundert ab durfte die unverheiratete volljährige und selbständige Frau ihr Vermögen selbst verwalten und im eigenen Hause Rechtsgeschäfte abschließen. Die väterliche Gewalt war ursprünglich bei den Germonen ein reines Besisverhältnis. Erst der Sohn, der einen eigenen Hausstand gründete, wurde gewaltfrei. Allmählich begann der Verkauf der Frau als unsettlich zu gelten. Der ursprüngliche Braut preis wurde als„ dos"( Mitgift) für die Frau und ihre Kinder sichergestellt. Die völlige rechtliche Unterordnung der Frau und Mutter ließ auch die Kirche unangetastet. Der Schwabenspiegel " erklärt im 13. Jahrhundert:„ Der Mann ist des Weibes Vogt und ihr Meister." Etwas höflicher heißt es m Sachsenspiegel":" Der Mann ist Vormund sei wes Weibes, sobald sie ihm angetraut ist." Diese versönliche Herrschaft des Ehemanns schloß sogar ein weitgehendes Züchtigungsrecht ein. Die Frau dagegen, die dem Manne gegenüber vom Faustrecht" Sebrauch macht, wird dem öffentlichen Spott preisgegeben.
sie werden kann, weil die Frau zwar Miteigen tümerin, aber nicht mitverwalterin ist. Der Mann lann also das ganze Gut durchbringen und verschulden, und die Erfordernis der Zustimmung zur Belastung und Veräußerung von Liegenschaften hat bei der absoluten Unselbständigkeit der Frau nur geringe Bedeutung. Ueber alles bewegliche Gut verfügt der Mann ohnehin allein. Die Schuldengemeinschaft bringt lediglich dem Manne Vorteile, dem Frauengut aber beständige Gefahr. Das ein gebrachte Vermögen der Frau haftet nicht nur für die Haushaltungsschulden oder geschäftlichen Verbindlichkeiten, sondern auch für die persönlichen Schulden des Mannes, sogar die vor der Ehe ent standenen. Die Frau tonnte sich nach dem Tode des Mannes nur dadurch den Ansprüchen der Gläu biger entziehen, daß ste, angetan mit ihrem besten Kleide und Schmud hinter dem Sarge des Mannes das Haus verließ und ihre Schlüssel auf die Bahre legte oder ihren Mantel aufs Grab fallen ließ. Sie verzichtete damit auf die Hinterlassenschaft zugun ften der Gläubiger, verlor aber auch jeden Anspruch auf Rückgabe des eigenen Vermögens.
Die Frau genoß bei den Germanen eine hohe menschliche und wirtschaftliche Wertschätzung, die Nachdem die Frau als Eigentümerin in die Ehe u. a. ihren Ausdruck in der Höhe des Wergeldes trat, bildeten sich zwei gesetzliche Hauptprinzipien: fand, das der Mörber einer erschlagenen Frau an die Gütergemeinschaft" oder die Güterverbindung". ihre Sippe entrichten mußte und das oft doppelt Entweder verschmolzen die Gatten ihr Vermögen zu und dreifach so hoch war, wie das Wergeld für einen einer einheitlichen Masse, als deren Eigentümer sie erschlagenen Mann Für ihre rechtliche Stellung beide galten, so daß im Erbfall die eingebrachten aber war diese Wertschäßung belanglos. Die Frau Grundstücke nicht wieder an die Familie, von der wird gekauft. Sie und die Kinder gehören dem te famen, zurüdfielen, sondern als gemeinsames Manne. Das durch den Kauf begründete Rechts Vermögen vererbt wurden. In diesem Falle traten verhältnis beruht nur auf der Gewalt und dient beide Ehegatten bei der Verfügung über Liegennicht dem Schuße der Frau. Der Mann kann die schaften meist vereint auf. Oder die in die Ehe Frau töten, verschenken, verleihen, verkaufen und mitgebrachten Güter blieben Eigentum dessen, der leziwillig vermachen. Nach dem Tode des Vaters sie eingebracht hatte und fielen bei der Auflösung der ist nicht die Mutter, sondern der nächste männliche The wieder an die Familie zurüd, aus der sie Blutsverwandte, zuweilen schon der siebenjährige ftammten. Während der Ehe jedoch hatte der Mann Sohn, sein Rechtsnachfolger. Sittenreinheit war die Verwaltung und Nugnießung ohne Beteiligung nur für die Frau verpflichtend. Der Bräutigam der Frau. Oft wurde die Gütergemeinschaft eindurfte die schuldige Braut, der Gatte die schuldige Nach der Ueberwindung der primitiven Form geführt, um Erbansprüche von Fremden zu vermei Wenn es auch im Sachsenspiege!" heißt: Gattin töten oder, falls er ihr Leben schonen wollte, der Kaufche wurden die Haustöchter vom Erbe am den. Die Gatten sind aber nicht nur gemeinsame Mann und Frau haben fein gezieiet Gut", so be schimpflich verstoßen. Der Mitschuldige mußte nur Brundbesitz ausgeschlossen. Sie hatten nach dem Eigentümer ihres eingebrachten Gutes, sondern auch stimmt dies Gefehbuch doch auch:„ Wenn ein Mann eine Geldbuße an die Sippe der Frau entrichten, Tode der Eltern nur Anspruch auf Unterhalt. Heides in der Ghe errungenen und haften daher auch ein Weib nimmt, so nimmt er in seine Gewere all für welche die Frau an Wert verloren hatte. Ver- rateten sie, so wurden sie für den Verlust ihres für alle Schulden gemeinsam. Diese Glücks- und ihr Gut zu rechter Vormundschaft." Die stän bindungen mit mehreren Frauen waren dem Manne Unterhaltsanspruches durch eine aus Bett, Bank, Sorgengemeinschaft in bezug auf die wirtschaftliche bigen Rechtsgeschäfte der Frau sind dem Manne rechtlich erlaubt. Der Besitz einer„ legitimen" Gat Stühlen", Kleidung, Wäsche und Schmuck bestehende Grundlage der Ehe scheint die Verwirklichung einer gegenüber unverbindlich. Man sieht also, wie über. tin schränkte den Mann nur ökonomisch, nicht sexuell Ausstattung entschädigt. Diese Aussteuer wurde idealen Lebensgemeinschaft. Die Sache hat aber all die Idee der traditionellen, von Gott gewollten ein. Auch Starl der Große, der nacheinander acht rei verfügbares Eigentum des Mannes, daß er nach einen Halen. Die persönliche Herrschaft des Man- Herrschaft des Hausherrn ausschlaggebend ist. Diese legitime Frauen hatte, hielt daneben noch viele Kon- Belieben veräußern und auf die Söhne vererben nes, die Ghevogtei", besteht nämlich trotzdem unge- Auffaffung reicht bis in unsere Tage, und sie zu Lubinen. Im Belieben des Vaters stand es, die fonnte. Nur Schmuck und andere zum persönlichen schwächt fort und darf sich in den Gütergentein- bekämpfen, gehört zu den Aufgaben unserer Zeit, Kinder von Konkubinen als legitim anzuerkennen. Bebrauch dienende Stüde blieben den Töchtern zu schaftssystemen so ungehemmt auswirken, daß die die für die Gleichberechtigung der Geschlechter einSie wurden dadurch den ehelichen erbrechtlich gleich igen. Da die Frau in jedem Falle besiglos war, prinzipielle Erhebung der Frau zur Miteigentüme- tritt. A. B.