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Nr. 246. 15. Jahrgang. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 20. Oktober 1898.

Das Vereinsgesetz gegen die Sozial­

demokratie.

Lanz

4. Die Abgabe eines mündlichen oder schriftlichen, von den theilten, etwas ins Stocken gerathen. Wie uns berichtet wird, haben zuständigen Organen der Schulverwaltung erforderten Gutachtens: sich in der sozialdemokratischen Fraktion der Berliner   Stadt­a) über vermuthete oder beobachtete Fälle ansteckender Krant- verordneten einige Mitglieder bereit erklärt, für die Förderung des heiten oder körperliche Behinderungen von Schulkindern; Unternehmens zit wirken. Die Fraktion selbst, die von Beginn an b) über vermuthete oder beobachtete, die Gesundheit der Lehrer der Sache sympathisch gegenüberstand, wird in der Angelegenheit oder Schüler benachtheiligende Einrichtungen des Schulhauses wohl dann weitere Schritte unternehmen, wenn sie sich davon über­und seiner Geräthe. zeugt hat, daß die Mitglieder der Krankenkassen der Neu- Organisation nicht abgeneigt sind und die Bestrebungen aus diesen Kreisen die nöthige Unterstützung erhalten.

500 m.

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Wäre es für die Polizei nicht ersprießlicher und für die Be­völkerung nicht bei weitem beruhigender, wenn die vollen Kräfte der Sicherheitsorgane zur Entdeckung der vielen bisher unbekannt ge= bliebenen Mörder aufgeboten würden? Wenn es irgendwo in der Welt für das Gemeinwesen ungefährliche Leute giebt, so sind es die paar Herren, die in Berlin   im Rufe des Anarchismus stehen!

Bon hervorragender Bedeutung für das Versammlungsleben auf dem Lande ist eine neue Entscheidung des Ober- Ver­waltungsgerichts. Unser Parteigenosse Rindfleisch aus Kiel  5. In Zwischenräumen von 14 Tagen eine Sprechstunde im suchte Ende Juli des vorigen Jahres beim Amtsvorsteher zu Schulhause zu halten, in der die Lehrer den Arzt um Rath fragen, Groß Vollstädt die Erlaubniß für eine Wolksversammlung Polizei und Anarchisten. In konservativen Blättern steht zu unter freiem Himmel nach, die am 1. August 1897 zwischen auch Kinder dem Arzt vorstellen können. Der Schularzt ist verpflichtet, das Schulhaus lesen: Die Ueberwachung der Anarchisten macht auch der Berliner  den Dörfern Langwedel   und Warder stattfinden sollte und für und die einzelnen Klassen während oder außer Polizei viel zu schaffen. Alle in den letzten Jahren zur deutschen die ein Referat des damaligen Reichstags- Abgeordneten Legien balb des Unterrichts nach vorheriger An- anarchistischen Bewegung in Beziehung gebrachte Personen über die Thätigkeit des Reichstages und die augenblickliche politische meldung beim Rettor in bestimmten Beiträumen werden erneut beobachtet. Es ist dabei die Ueberwachung auch Lage vorgesehen war. Der Amtsvorsteher versagte die Genehmigung unter Berufung auf den§ 9 des Vereinsgesetzes, und die Beschwerden zu besuchen, und die von ihm etwa beobachteten derjenigen wieder aufgenommen, die schon als ungefährlich hiergegen blieben ohne Erfolg. Der Regierungs- Präsident hygienischen Mängel dem Rettor mitzutheilen. ausgeschieden waren. Einer Kontrolle unterstellt sind, soweit dies 31 Schleswig als zweite Instanz machte geltend, die Erlaubniß nur nach Genehmigung der Schuldeputation veröffentlichen. Die in amtlicher Eigenschaft gemachten Beobachtungen darf er möglich ist, auch die Empfänger anarchistischer Zei tungen und Zeitschriften. In den Berliner   Anarchistenkreisen jci mit recht versagt worden, weil die Versammlung eine Ge= Die Schulärzte werden periodisch zu Berathungen berufen, welche rechnet man übrigens damit, daß den hiesigen anarchistischen Or­fahr für die öffentliche Sicherheit und Ord­nung gewesen wäre. von einem dazu vom Vorsitzenden der Schuldeputation bestimmten ganen kein langes Leben mehr beschieden sein wird. Rindfleisch klagte nunmehr gegen den Regierungs- Präsidenten beim Ober- Verwaltungsgericht Mitgliede der Schuldeputation geleitet werden. und bestritt, daß irgend ein Grund für die behördlichen Befürch­Der Schularzt erhält für jede Schule ein Honorar von jährlich tungen vorgelegen habe. Der Ort, wo die Versammlung stattfinden Zu Anfang der Sizung fand die Einführung der neu gewählten follte, liege 50 Meter von dem Wege zwischen Langwedel   und Warder entfernt und der Verkehr auf diesem Wege selbst sei sehr gering. Die Mitglieder der Deputation, des Herrn Stadtverordneten   Fabrikanten genannten Ortschaften zählten nur 530 und 250 Einwohner, so daß Lemp und des Bürgerdeputirten Sanitätsrath Dr. Hartmann statt. zu der Versammlung mehr als 100 Personen sicherlich nicht er­Das Marktstättengeld. Aus dem Rathhause wird berichtet: Konfiszirt wurde gestern der Berliner   Arbeiter schienen wären. Unter diesen Umständen habe an eine Gefahr für Die Erhebung des sogenannten Marktstättengeldes soll versuchsweise a lender, der hier bei Th. Mayhofer Nachf. erschienen ist. Als die öffentliche Sicherheit und Ordnung nicht gedacht werden vom 1. Januar 1899 ab eingestellt werden. Das Recht zur Er- Ursache dieser von der Staatsanwaltschaft angeordneten Maßregel fönnen. Unter freiem Himmel habe die Versammlung mur hebung dieses Stättegeldes ist von der Stadtgemeinde seit langer wird angeführt, daß eine Novelle von Maupassant  , die in einer deshalb stattfinden sollen, weil notorisch den Lokal Zeit verpachtet worden und betrug in den Jahren 1883/84 und Uebersetzung von Klara Zetkin   im Kalender enthalten ist, unfitt­besizern bei der Genehmigung 1884/85 die Pachtsumme jährlich 93 000 m. Infolge der Errichtung lich sei! Iustbarkeiten von der Behörde die größten der öffentlichen Markthallen und der damit verbundenen Aufhebung Lenormand unter den Fittichen des Freisinns. Je nach Schwierigkeiten bereitet würden, sobald die der Wochenmärkte ist dieselbe jedoch von Jahr zu Jahr geringer ge- ihrer Stellung im öffentlichen Leben hat ja eine jede Zeitung auch Leute ihre Säle zu Versammlungen hergäben. werden und beträgt zur Zeit nur noch 8500 M., welche zumeist von Der Amtsvorsteher zu Groß- Vollstädt habe ihm persönlich erklärt, den die Jahrmärkte und den Weihnachtsmarkt besuchenden Klein- ihren für sie charakteristischen Annoncentheil. Die" Voff. Ztg." und man solle die Versammlungen in der Stadt abhalten, auf dem händlern aufgebracht werden. Namentlich wird der Handel mit der Lokal- Anz." ragen hervor durch ihre Heiraths-" und Masseusen­Lande sei es nicht nöthig, er dulde es nicht. Weihnachtsbäumen hauptsächlich von armen, be- Inserate, das Organ der nothleidenden Landwirthe zeichnet sich durch lebhafte Empfehlung der Blumensäle aus und vom Intelligenzbl." sagte In der Klagebeantwortung leistete sich der Regierungs- Präsident schäftigungslosen Arbeitern betrieben; es find also der Theaterdirektor Blumenthal einmal, daß er ihm troß aller Feind­einige unschägbare polizeiliche Weisheiten. Er sagte in dem Schrift- vorwiegend die ärmeren Volksklaffen, welche von der Erhebung des schaft, die dies Organ gegen das Leffing- Theater hege, bei Bedarf satz: Nach§ 9 des Vereinsgesetzes müsse() die Erlaubniß für Marktstättengeldes betroffen werden. Nach Maßgabe des Wortlautes einer Köchin nach wie vor treu bleiben werde. Gar oft ist auf den öffentliche Versammlungen unter freiem Himmel versagt werden, der Vertragsbedingungen und des mit Zustimmung des Polizei- Gegensak hingewiesen zwischen Hauptblatt und Beilage mancher staatserhaltenden Zeitung, und wer wenn Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu be- präsidiums festgesetzten Tarifs hat der Pächter in letzterer Zeit, um will leugnen, daß fürchten sei. Der Einberufer und Seläger Rindfleisch sei nun nach sich gegen den steten Rückgang des Stättegeldes zu decken, Differenz zuweilen recht drastisch zu tage tritt? der Auskunft der Kieler   Polizeibehörde ein sehr nun auch diejenigen hiesigen Geschäftsleute, welche außer Wohl ain drolligsten macht sich das faustische Leiden des den vor ihren Geschäftslokalen be­eifriger und thätiger sozialdemokratiser Agitator und halb der Marktzeiten Aufstellung von Waaren benugt 3weiseelen- Zustandes aber in einem Blatte geltend, das redaktionell der sozialistische Abgeordnete Legien habe in der Versammlung am findlichen Bürgersteig zur Aufstellung mit ganz unbändiger Unentwegtheit für linksfreifinnige Aufklärung 1. August, also turze Zeit nach der Ablehnung der Vereinsgesetz- hcben, zur Zahlung des zur Zahlung des tarifmäßigen Stättegeldes heran- und politischen Radikalismus eintritt und im Juſeratentheil Tag für Novelle, über die politische Lage sprechen sollen. Zweifellos hätte gezogen. Hierdurch iſt in weiten Kreisen eine große Ünzufriedenheit Tag eine Annoncenſerie bringt, die man am Ende des 19. Jahr­die Versammlung start aus fozialdemokratischen, und hervorgerufen worden, weshalb eine Abhilfe dringend geboten ist. Wir meinen die zwar in der Hauptsache recht zweifelhaften Eine Einschränkung der Befugnisse des Pächters würde aber ohne hunderts überhaupt nicht mehr für möglich halten sollte und am Elementen bestanden. Nicht umsonst habe man die Versamm Bweifel eine weitere Verminderung der Bachtſumme zur Folge haben, allerwenigsten in einem freisinnigen Blatte. Berliner Zeitung  ", die in ihrer gestrigen Morgenummer lung in einer der Partei im allgemeinen noch fremden Gegend so daß eine nennenswerthe Einnahme für die Stadt aus der Erhebung nicht weniger als 16 Inserate von Wahrsagerinnen und abhalten wollen; man habe die Absicht gehabt, die aus Kiel   und des Stättegeldes nicht zu erwarten sein würde. Unter diesen Un- Startenlegerinnen enthält. Die meisten der annoncirenden Damen geben Garden bei solchen Gelegenheiten kommenden Sozialdemokraten ständen wird der Magistrat bei der Stadtverordneten- Versammlung ihren Beruf ungenirt an; manche bezeichnen sich als Lenormand, mittels geräuschvoller Propaganda" operiren zu lassen. Somit habe beantragen, daß versuchsweise von der Verpachtung des Rechts zur andere wieder nennen Kartendenten als ihre Spezialität und eine die Befürchtung durchaus nahe gelegen, daß es zwischen den Erhebung des Märktstättengeldes Abstand genommen und ebenso von theilt mit, daß sie besonders im Deuten von Bleigüſſen be­jozialdemokratisch gesinnten und gutgesinnten Leuten einer direkten Erhebung deffelben abgefehen werde. zu Ausschreitungen tommen könnte. Von den Armen, die zur Weihnachtszeit auf den Handel mit Genosse Legien, den der Kläger   Rindfleisch bevollmächtigt Tannenbäumen angewiesen sind, wird lebhaft bedauert werden, daß hatte, wiederholte in der mündlichen Verhandlung vor dem ersten man von der Erhebung des Stättegeldes nicht schon zum kommenden Senat des Ober- Verwaltungsgerichts die in der Klage geltend ge- Feste Abstand nimunt. machten Gründe und führte noch folgendes aus. Der Regierungs- Herstellung einer neuen Verbindung zwischen dem Norden Ein Wink mit dem Zaumpfahl wird den städtischen Be­Präsident habe vor allem den§ 9 des Vereinsgcjebe falsch angewendet. und dem Süden Berlins  . Die geplante südliche Zugangs hörden in dem erschienenen Rechenschaftsberichte der Ve liner Es heiße darin nicht, die. Erlaubniß müsse versagt werden, brücke zu der im Bau begriffenen Ringbahnstation an der Buttlig Glektrizitätswerke für das abgelaufene Geschäftsjahr er­sondern sie dürfe nur versagt werden, wenn u. f. w. Daraus, straße auch nördlich von der Station über die dort liegenden theilt. Daß die Gesellschaft alle Ursache hatte, mit den bestehenden daß der Gesetzgeber das Wörtchen, nur" eingefügt habe, gehe Eisenbahngeleise und über den Berlin- Spandauer Schifffahrtskanal ganz klar hervor, daß er einer mißbräuchlichen nach dem Südufer zu verlängern, wird von Bewohnern des Nord- Verhältnissen durchaus zufrieden zu sein, ergiebt sich aus dem Um­Anwendung des Paragraphen vorbeugen wollte. oftens von Moabit   in einer Petition an den Magistrat gewünscht. stande, daß der im verflossenen Jahre erzielte Reingewinn 2357 602 M. gegen 2 241 676 M. im Vorjahre beträgt. Es ist dies Im übrigen fehlten alle thatsächlichen Voraussetzungen für irgend Die städtische Baudeputation hat unter dem Vorsitz des Stadt- immerhin ein ganz respektables Sünnichen, und wenn dasselbe auch welche Befürchtungen. Falsch sei die Angabe, daß eine große raths Voigt beschloffen, den Gemeindebehörden zu empfehlen, nicht gänzlich ungeschmälert der Gesellschaft" zufällt, so erhält Zahl von Sozialdemokraten aus Kiel   und Garden zu der die von denselben bereits beschlossene Verlängerung der Puttligstraße dieselbe doch immerhin den Löwenantheil, nämlich 13 pet. Divis Bersammlung tommen wollten. Dies schlössen schon die über den Bahnhof Puttligstraße bis zum Südufer als Fußweg dende 1 638 000 m., während im Vorjahre die Gesellschaft" Kosten und die Entfernung von diesen Städten aus. Im ganzen und von dort aus nach dem Nordufer zu verlängern, damit eine sich mit einer Dividende von 12% pCt. begnügen mußte. wollten bier Personen aus Niel erscheinen, ihn, den Verbindung nach den dort zu erbauenden Krankenanstalten geschaffen Der Gewinnaniheil" der Stadt Berlin   nimmt sich da= Referenten, eingeschlossen. Bei Versammlungen, die vorher und werde.

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Lokales.

die

wandert ist.

Ein beschämendes Kulturbild, beschämend sowohl für das uffjeklehrte" Berliner   Philisterthum männlichen und weiblichen Ge­schlechts, als auch für die Unentwegten, bei denen Worte und Werke in so schneidendem Kontrast zu einander stehen.

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derselbe beträgt 294 656 M., im und zwar unt so mehr,

bout

nachher in geschlossenen Räumen stattfanden, seien nie mehr wie 4 Wegen Neubanes der Schwarzen Brücke" im Zuge der Thär- gegen recht bescheiden aus Vorjahre 273 948 M. bis 6 Personen aus den Städten erschienen, und diese hätten, straße sollen nach Beschluß der Deputation Unterhandlungen mit der besonders Rindfleisch, mit angesehenen Gegnern Gemeinde Lichtenberg   und den übrigen Interessenten angeknüpft als an Tantiemen 163 800 M. und an Gratifikationen 81 900 M. ge­zahlt werden. Damit das Arbeitspersonal nicht ganz leer ausgehe der Sozialdemokratie in Langwedel   in freund werden. und das Dekorum gewahrt werde, figurirt in der Gewinnvertheilung schaftlich stem Verkehr gestanden. Auch der Mann, der auch ein Posten von 30 000 m.( gegen 15 000 M. im Vorjahre) zur den Plaz für die Versammlung hergegeben habe, sei kein Sozial­Stiftung für weibliche Angestellte 2c." Die Summe von 31 365 M. demokrat; ihn habe zur Hergabe nur sein aus­wird auf neue Rechnung gejezt. Hat somit das alte Geschäftsjahr in geprägter Gerechtigkeitssinn veranlaßt, der Die juristische Sprechstunde wird Dienstags, Donners befriedigender Weise abgeschlossen, so sind die Aussichten für das ihn die Saalabtreibungen als ungerechtigkeiten empfinden stags und Freitags abends von 7 bis 81/2 Uhr abgehalten. neue Geschäftsjahr nicht minder günstige. Jedoch hält die Gesellschaft ließ. Diese und die in der Klage angeführten That­Die kalten Tage sind in diesem Jahre wieder recht früh ge- es für angezeigt, die Zukunft in nicht allzu günstigent Lichte er­sachen sprächen also gerade gerade dafür, daß bon der Ver kommen. Sie haben die schönsten Hoffnungen auf zahlreiche Winter- scheinen zu lassen. Es wird nämlich in dem Rechenschaftsberichte be­ſammlung eine Störung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung freuden mitgebracht. Wenn sich die Witterung weiter jo entwickelt, züglich des neuen Vierteljahres ausgeführt:" Die Aussichten für nicht zu befürchten gewesen wäre. bekommen wir die herrlichsten Eisbahnen und Schlittenfahrten. Und den Stromabjay find günstig. Schlüsse hieraus auf die Der Senat unter dem Vorsiz des Präsidenten Persius so haben denn alle Geschäfte bereits ihre Auslagen mit wollenen, Zukunft des Unternehmens zu ziehen, halten wir jedoch nicht für be= entschied: Die Klage wird abgewiesen, die Versagung der Er­laubniß ist zu recht erfolgt. Das Recht dazu ergiebt sich aus wärmenden Stoffen und Sachen gefüllt. Auch die Pelzgeschäfte rechtigt, so lange eine Entscheidung bezüglich der Uebernahme der Es Werke oder Verlängerung der Verträge seitens der Stadt nicht ge­§ 9 Absaz 1 und 2 des Vereinsgesetzes, wonach die Erlaubniß für haben viel Sorgfalt auf ihre Schaufenster verwendet. giebt dort manche prächtigen Sachen zu sehen, wie Mäntel, troffen ist. Nachdem wir bei den Verhandlungen das denkbar öffentliche Versammlungen unter freiem Himmet allerdings nur versagt Fußwärmer und eine ganze Menge anderer, aus dem schönsten weiteste Entgegenkommen seitens der Gesellschaft bewiesen haben, werden darf nicht versagt werden muß, wenn eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung vorliegt. Hier handelte es interſchmuck gearbeiteter Kleidungsstücke. Mancher wird die Dinge dürfen wir hoffen, daß die städtischen Körperschaften in Würdigung an die sie kaum dem Namen nach kennen und viele werden sie überhaupt gar der Interessen, der Erhalting leistungsfähiger sich um eine Versammlung der Sozialdemokratie, die des Sonntags und nicht zu sehen bekommen. Liegen doch die feinen" Pelzgeschäfte Werke besigen, die Härten der Kommissionsvorschläge be­inmitten einer den Bestrebungen und Zielen der die Die Annehmbarkeit einer Aenderung sozialdemokratischen Partei wenig geneigten nicht in den Gegenden, wo das" Volk" wohnt. Das darf gar nicht seitigen werden, an Pelz denken. Es muß freuzfroh sein, wenn es sich in der gegenwärtigen Vertragsverhältnisse in Frage stellen." Bevölkerung(?) stattfinden sollte. Es lag somit jedenfalls Wolle wickeln kann. Ja, die Mehrzahl muß sogar mit Wenn auch die hierin enthaltene versteckte Drohung, nicht außerhalb des Bereiches der Möglichkeit(!), Surrogaten, sogenannten Trikot, zufrieden fein. Und wie einem weiteren Vertrage mit der Stadt eventuell Abstand nehmen daß der Gegensatz der einander gegenüberstehenden Parteien zu viele giebt es außerdem noch, die sich mit allerlei zu wollen, kaum besonders ernst zu nehmen ist, so wird doch wohl Reibungen und in der Folge zu Störungen der öffentlichen Sicher alten Sachen, die sie unter ihr Werkkleid ziehen, ein bis- der Wink mit dem Zaumpfahl, der den städtischen Körperschaften heit und Ordnung den Anlaß geben könnte. Hiermit hatte die Polizei besonders zu rechnen. Nach den Motiven legt das Vereins- chen den Körper warm halten. Ihnen fällt es nicht ein, einen Streit wohlwollend gegeben wird, richtig verstanden werden und man wird gesetz den Versammlungen unter freiem Himmel eine besondere Ge- zu erheben über die Modernität oder Unmodernität von Pelzsachen dem Wunsche der Gesellschaft entsprechend, die Härten der Kom­fährlichkeit bei und es räumt dem polizeilichen Er- oder Wollhandschuhen, wie es jetzt in den Kreisen von tout Berlin   missionsvorschläge" beseitigen. Das bisherige gedeihliche" Ver­meisen einen weiten Spielraum ein. Ob die Versagung so oft geschieht. Wenn sie nur ein Paar warme Handschuhe hätten! hältniß wird auch in Zukunft weiter bestehen, d." H. die Gesellschaft Woraus fie gemacht sind, das wäre ganz gleichgiltig. Jezt wird auch fernerhin den Löwenantheil des Reingewinnes für sich in der Erlaubniß angemessen oder zwed mäßig war, hat der müssen sie der ungesellschaftlichen Sitte huldigen, die Taschen als Anspruch nehmen, die Stadt Berlin   sich aber mit einer Abfindungs­Verwaltungsrichter nicht nachzuprüfen. Handwärmer zu benutzen. Und wie gehen nur die meisten Arbeiter- summe bescheiden, die sich nur wenig über die Höhe der von der finder gekleidet! Die zusammengesuchten Sachen sehen oft recht Gesellschaft gezahlten Tantièmen und Gratifikationen erhebt! tomisch aus. Dennoch dreht es einem das Herz um, wenn man sieht, Volksthümliche Kurse von Berliner   Hochschullehrern sollen wie sie frierend ihre Straße ziehen. nun doch in nächster Zeit abgehalten werden. Ein Komitee, dem die Ja, mit den Winterfreuden ist es eine eigene Sache. Die Arbeit Herren Geh. Regierungsrath Prof. Dr. Max Delbrück( als Ver­Die städtische Schuldeputation beschäftigte sich gestern unter Vorsiz des Bürgermeisters Kirschner mit der für die hiesigen Ge- der Maurer und ihrer Berufsgenossen wird geringer. Viele Bauten treter der landwirthschaftlichen Hochschule), Geheimer Regierungs­Dr. Diels, Professor Dr. Oertmann, meindeschulen überaus wichtigen Frage betreffend die Aufgaben find fertig. Der Bauzaun ist gefallen und sie gehen mit ihrem rath Professor und Stellung der Schulärzte an den Gemeinde-" Zeug" unter dem Arm nach Hause, oder, wenn sie Glück Prof. Dr. Schmoller, Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Waldeyer Denn( als Vertreter der Universität), Prof. Dr. Witt( als Vertreter der schulen. Es wurde beschlossen, folgendes den Gemeindebehörden haben, arbeiten sie bei getürzter Arbeitszeit weiter. Und wemt auch die technischen Hochschule) und Geh. Ober- Regierungsrath Professor zur Genehmigung zu unterbreiten: Für jede Gemeindeschule wird die Nächte werden immer länger. be- Dr. Post( als Geschäftsführer der Zentralstelle für Arbeiter­ein Schularzt vom Magistrat kontraktlich angenommen. Einem Arzte meisten Frauen ihr Wirthschaftsgeld noch unverkürzt kommen, die furzen Tage verringern es doch die Aus- Wohlfahrts- Einrichtungen) angehören, hat beschlossen, in diesem Winter dürfen höchstens 6 Schulen übertragen werden. gaben für Petroleum steigern sich. Und geheizt muß auch zunächst zwei Serien von je fechs Kursen in den Monaten No­Dem Schularzt liegt ob: 1. Die Prüfung der für den ersten Eintritt in die Schule an- werden. Der Kohlenhändler lacht, aber seine Kunden ziehen ein vember und Dezember, bezw. Januar und Februar zu veranstalten. Gesicht. Ja, das sind auch so Winterfreuden. Wer nicht die Eis- Die Vorträge sollen sich allmälig auf alle Wissensgebiete erstrecken, gemeldeten Kinder auf ihre förperliche Schulfähigkeit. feste und Schlittenfahrten mitmachen kann, muß eben damit zufrieden die fich zur volksthümlichen Darstellung eignen. Die sämmtlichen theilnehmenden Dozenten sind übereingekommen, jedes Eintreten für sein Denn um beim Anblick dieser Winterfreuden zufrieden zu sein, politische, soziale oder kirchliche Partei- Ideale streng zu vermeiden. muß man von ihnen verschont bleiben oder mehr als refignirt Jeder einzelne Kursus wird 6 Vorträge von je 11/2 stündiger Dauer umfassen, von der eine Stunde auf den Vortrag Die Zentralisation der Orts- Krankenkassen wird durch den und eine halbe Stunde auf die Diskussion entfallen soll. Der Beschluß der städtischen Kommission, den wir bereits gestern mit Beginn der Vorträge ist auf 82 Uhr abends festgesetzt.

Kommunales.

2. Die Prüfung der für den Nebemmterricht vorgeschlagenen Kinder auf körperliche und physische Mängel, ins­besondere auch auf die etwaigen Fehler an den Sinnesorganen.

3. Auf Ersuchen der Schulfommission bezw. des Rettors die Prüfung eines angeblich durch Strantheit im Schulbesuch ver­hinderten Kindes.

sein.

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oder auch nicht!