Einzelbild herunterladen
 

träge über Geschichte der deutschen Volkspoeste" von Dr. D. We digen, im Alter von 16 bis 18 Jahren sein, die man jedoch bisher noch nicht| Veranlassung die Frau Eng die Angeklagte Eichler nach der Holz­und Soziale Zustände Deutschlands " von Dr. O. Stillich; diese und hat dingfest machen können. alle folgenden Vorträge der ersten Woche sind gänzlich frei. Alles nähere enthalten die ausführlichen Brogram ure mte, die im Bureau Th. Fröhlich's Buchhandlung, Landsbergerstr. 32, und beim Schuldiener des Königstädtischen Realgymnasiums unentgeltlich ausgegeben werden. Morgen, Sonntag, vormt. 83/ 4-93/ 4 Uhr, beginnt im Alten und Neuen Museum der Vortragszuklus von Dr. B. Daun über, Italienische und deutsche Skulptur",

Prozeß Grünenthal ut. Gen.

dargestellt vor den Bildwerken; die Hörerkarten sind vor dem ersten Vortrage Reichsdruckerei zu einem Torso gewordene Prozeß wurde gestern vor Der durch den Selbstmord des ehemaligen Oberfaktors der dem Schwurgericht des Landgerichts I verhandelt. Die Auflage

in den Bureaus der Humbold- Akademie zu entnehmen.

nagel'schen Konditorei in der Potsdamerstraße. Hier theilte Ella der Eichler mit, daß der verhaftete Grünenthal der Vater ihrer Tochter sei und bat sie, das Packet, in welchem seine und ihre Sachen enthalten seien, zu ihrer Mutter, Wittwe Schwampe, zur Aufbewahrung zu bringen, denn es bestände die Gefahr, daß die sei. Frau Eichler hat denn auch wirklich das Packet zu ihrer Mutter Polizei auch in der Eichler'schen Wohnung Haussuchung abhielte, wenn sie festgestellt, daß Grünenthal der Vater der kleinen Hertha In der Urania wird vom Freitag nächster Woche ab das von richtet sich jetzt nur noch gegen die unverehelichte Ella Goltz und gebracht, sie will aber nicht gewußt haben, das sich darin Werth­Professor Umlauft in Wien verfaßte Ausstattungsstück Quer durch papiere des Grünenthal befanden. Die Anklage behauptet dagegen, Desterreich" mit dem zur Zeit gegebenen Stück Die Urzeit des die Hebamme Wittwe Margarethe Eichler, geb. Schwampe, welche daß sie von der Sachlage völlig unterrichtet gewesen sei und schließt Menschen" abwechseln. Die erstaunlichen Leistungen des Ives'schen angeklagt sind: zu Berlin im März 1898 dem Oberfaktor Grünen- dies auch daraus, daß sie dem Kriminalschußmann Bergholz gegen Apparates zur Erzeugung von photographischen Darstellungen in thal nach Verübung des Verbrechens der Münzfälschung und des über zuerst standhaft abgeleugnet hatte, daß die Golz ihr irgend natürlichen Farben werden allabendlich, verbunden mit einem kleinen Bergehens des Diebstahls wissentlich Beistand geleistet zu haben, etwas zur Aufbewahrung überbracht habe. erläuternden Vortrag, dem das wissenschaftliche Theater besuchenden Verbrechens und Vergehens zu sichern und zwar ihres Vortheiles geklagten zu verantworten haben. um ihn der Bestrafung zu entziehen und ihm die Vortheile seines Dies sind die Beschuldigungen, auf welche sich die beiden An­Publikum gezeigt. Feuerbericht. Verschiedene Alarmirungen, die von Donnerstag aus Freitag erfolgten, waren auf unbedeutende Brände zurück zuführen. Gerufen wurde die Wehr nach York str. 90, Perle bergerstraße 32 und Bredow ſtr. 33. In diesen Fällen fonnte sie nach kurzer Arbeit wieder abrücken. Brücken str. 2 und Gerhard str. 5 hatten Fußboden und Balkenlage Feuer ge­fangen. Sa stanien Allee 73 war ausgeflossenes Petroleum in Brand gerathen, ohne jedoch wesentlichen Schaden anzurichten. Bülowstr. 88 brannten Möbel und Wriezener str. 38 Fuß boden und Balfenlage.

Aus den Nachbarorten.

wegen.

-

-

-

Die Angeklagte Golg heißt mit Vornamen Ella Klara 1879 als Tochter des Telegraphen- Aufsehers Robert Goltz und seiner ng u ste, ist seit dem 27. März in Untersuchungshaft, am 17. März Frau, Klara geb. Eng, geboren, evangelisch.

ist

1859 zu Berlin geboren, evangelisch und unbestraft. Die Angeklagte Wittive Margarethe Eichler ge Schwampe

Der Zudrang zum großen Schwurgerichtssaale, in welchem die

stattfindet, ist sehr groß.

Verhandlung

=

werden mag, auf eigenthümliche Art ans Tageslicht gekommen. Am Die Fälschungen Grünenthal's find, woran hier kurz erinnert 11. März d. J. fand die Ehefrau des Korrektors in der Reichs­druckerei Oskar Kunschmann auf dem Friedrich- Werder' schen Kirchhofe in der Bergmannstraße auf dem Grabe der ersten Frau des Kunsch mann unter dem Grabsteine 44 000 m. und zwar 40 000 in Tausend­martscheinen und 4000 in Hundertmartscheinen. waren in einem weißen länglichen Kouvert geborgen, das nur mit dem Worte An mit Bleistift beschrieben war. Bei einer am nächsten Tage stattgehabten polizeilichen Besichtigung der Fundstelle Den Vorsiz des Gerichtshofes führt Landgerichts- Direttor wurden in der Nähe des Grabes der Kunschmann und dem einer Dr. Felisch, die Anklage vertritt Staatsanwalt Dr. v. Bezinger, verstorbenen Tante des Grünenthal ein Stück unbeschriebenes die Bertheidigung führen die Rechtsanwälte Dr. Schwindt und weißes Papier und einige Stüde Kreis Niederbarnim. Die Parteigenossen werden auf die am zerrissenen Zeitungs- Moise für Ella Golz und Rechtsanwalt Dr. Lubszynski für Feuchtig die Wittwe Eichler. Die Reichsbank hat einen Stenographen mit Sonntag Mittag 12 Uhr in Höflich's Lokal, Friedrichsberg, papiers vorgefunden. Das weiße Papier war von feit durchtränkt und Frankfurter Chaussee 120, stattfindende Partei Versammlung gefärbt. Die vorgefundenen Zeitungs- der Aufnahme der Verhandlung betraut, außerdem wohnt derse.ben aufmerksam genacht und der wichtigen Tagesordnung halber um rejte klebten theilweise an dem Papier, so daß anzunehmen ist, daß der Geh. Ober- Finanzrath v. Slizingen bei. Auf dem Zeugen­recht zahlreiches Erscheinen ersucht. Der Vertrauensmann. die Banknoten zuerst nur in Zeitungs- und weißes Papier gehüllt tische steht eine Handdruckpresse, mit welcher Grünenthal die rothen gewesen und später zur größeren Sicherheit in das aufgefundene Bahlen auf die von ihm entwendeten Blanketts gedruckt hat. Weißensee. Die Mitglieder des Arbeiter- Vereins werden auf Kouvert gesteckt sind. Die aufgefundenen Zeitungsreste stammten Die von Grünenthal angeblich gefälschten Kassenscheine die am Montag Abend 8½½ Uhr stattfindende Generalversammlung aus einer Beilage der am 9. Dezember 1897 erschienenen Staats- werden nach Eröffnung der Sigung dem Vorsitzenden überreicht; aufmerksam gemacht. Der Vorstand. bürger- Zeitung". Die aufgefundenen Tausendmarknoten waren er ordnete sofort die sorgfältige Zählung derselben an. Unter den Die Rixdorfer Gemeinde- Vertretung beschäftigte sich in ihrer sämmtlich vom 1. April 1896 und die Hundertmarknoten vom Zeugen befindet sich die Großmutter der Angeklagten Golz, Wittwe am Donnerstag abgehaltenen Sizung zunächst mit der Vorlage einer 1. Mai 1891 datirt. Einige Noten trugen dieselbe Nummer. Der Eng, die auf Befragen des Vorsitzenden erklärt, daß sie sich ver­Auseinandersetzung mit dem Kreise Teltow im Falle des Aus- Verdacht, diese Scheine dorthin gelegt zu haben, lenkte sich aus ver- nehmen lassen wolle. scheidens aus dem Kreis- Kommunalverbande. Der Kreisausschuß schiedenen Gründen auf den ehemaligen Oberfaktor der Reichs­Als Gutachter sind Ober- Betriebsinspektor Hermsen, Geh. hatte der Gemeinde Nixdorf Vorschläge zu einer gütlichen Einigung druckerei, der, wie man auch wußte, ein eifriger Leser der Staatsb. Reg.- Nath. Wendt und Postrath Diebelius anwesend, ferner in dieser Frage unterbreitet, welche von einer seitens der Gemeinde- Beitung" war und diese auch sammelte. Bei einer in seiner Wohnung Sanitätsrath Dr. Leppmann, der geladen war, um über den Vertretung niedergesetzten Kommission, der auch Genosse Thomas vorgenommenen Haussuchung wurden 63 239 M. in baarem Gelde Geisteszustand Grünenthal's Auskunft zu geben. Auf den lettgenannten angehörte, eingehend geprüft und in verschiedenen Punkten zu und in Werthpapieren aufgefunden, darunter ein Tausendmark Sachverständigen wird allseitig verzichtet. gunsten der Gemeinde Rirdorf abgeändert worden war. Der Kreis - schein, der gleichfalls das Datum des 1. April 1896 trug und Da die Verhandlung längere Zeit in Anspruch nehmen dürfte, Ausschuß hat die Vorschläge Rirdorf's akzeptivt, so daß nunmehr der neun Hundertmartscheine mit dem Datum vom 1. Mai 1891. Außer wird ein Ergänzungsgeschworener ausgelost. Gemeinde- Vertretung der Abschluß eines Vertrages anempfohlen diesem Gelde hatte Grünenthal noch verborgen in Werthpapieren: Nach Verlesung des Anklagebeschlusses befragt der Vorsitzende werden konnte: Die Gemeinde Rixdorf zahlt danach bei ihrem Aus- a) 23 000 M. zum Nominalbetrage von 16 000 M. auf dem Grabe die Angeklagte Goltz nach ihrem Vorleben. Grünenthal hat sie 1896 scheiden aus dem Kreise Teltow an den Restkreis rund 700 000 m. des Rentier Liebert auf dem Friedrich- Werder'schen Kirchhofe; in dem Weinrestaurant von Mok kennen gelernt, wo er Stammgast als Antheil derjenigen Summe, um welche das Passivvermögen das b) 28 000 M. zum Nominalbetrage von 15 100 M. auf dem und ihre Mutter Repräsentantin war. Sie wohnte damals in der Aktivvermögen übersteigt. Dagegen verzichtet der Kreis Teltow auf Jerusalemer Kirchhofe; c) 81 800 M. zum Nominalwerth. von Memelerstraße und holte die Mutter öfter ab, wenn ihre Musik­die Rückzahlung eines Darlehns von 60 000 M., welches der Ge- 41 200 M. auf dem alten Jacobi- Kirchhof zu Rirdorf. Ferner stunden Unter den Linden zu Ende waren. Sie lernte den damals meinde Rirdorf zunt Ausbau zweier Straßen nach Treptow ge- wurden bei der jetzt angeklagten Wittwe Eichler 30 000 M. zum in der Camphausenstraße 2 wohnenden Grünenthal im Kreise seiner geben ist. Die Kreis- Krankenhäuserin Briz, Groß- Lichterfelde , Trebbin , Nominalbetrage 30 800 m. in Werthpapieren gefunden, Familie kennen und hat auch dessen Frau und beide Bossen und Königs- Wusterhausen verbleiben im Eigenthum und in die ebenfalls Grünenthal gehörten und zum theil vorher Kinder öfter besucht. Die Bekanntschaft mit Grünenthal der Verwaltung des Restkreises Teltow. Dagegen hat die Gemeinde auf dem Friedrich Werder'schen Kirchhofe versteckt waren. wurde erst später intimer; er wollte nicht, daß sie zur Rigdorf das Recht, in dem Krankenhause Briz 50 Betten zu be- Endlich hatte Grünenthal auf einem Hause in Thale eine Hypothek Bühne gehe, und als ein ernster Bühnen Engagements legen. Von den Unterhaltungskosten des Kreis- Krankenhauses Brig von 21 000 M. und an hiesige Banken ein Bankguthaben von Antrag an sie herantrat, trat er entschieden dagegen auf. Im Juni übernimmt Rigdorf den dritten Theil, jedoch soll die Gemeinde 21 581 M. beztv. 25 518 M., so daß sich außer den auf dem 1897 hat sie mit Grünenthal eine Reise in die Schweiz gemacht, der jährlich nicht mehr als 35 000 m. zu zahlen verpflichtet sein. Der Grabe aufgefundenen Banknoten der gesammte Vermögensstand im Juli eine Reise nach Rosenheim folgte. Ihr Kind war im Fe­auf Rirdorfer Gebiet liegende Theil der Canne- Rirdorfer Chaussee geht Grünenthal's sich auf 293 739 M. berechnen ließ. Er hat bekannt- bruar 1897 geboren. Auf beiden Reisen haben sie sehr splendid vom 1. April 1899 ab in das Eigenthum und die Unterhaltungs- lich nach langem Zeugnen ein umfassendes Geständniß dahin ab- gelebt, Grünenthal hat auch vielfach größere Aufwendungen für sie pflicht der Gemeinde Nixdorf über. Zu den Kosten der Umpflasterung gelegt, daß die auf dem Kirchhofe aufgefundenen Tausend- und gemacht. Im Oftober zog er in die von Frau Eng gemiethete, dieser Chausseestrecke und der Erweiterung der Brücke zahlt der Kreis Hundertmarknoten Produkte der Münzfälschung sind, der er seit aus 6 Zimmern bestehende Wohnung, die er aus eigenen Mitteln an die Gemeinde Rigdorf einen einmaligen Zuschuß von 25 000 M. längerer Zeit obgelegen. Es iſt ſeinerzeit in den Zeitungen aus- bezahlte. Im Oftober 1897 scheufte er ihr 52000 M. in Aftien, Zu den Unterhaltungskosten der übrigen Chausseen, Chauffeehäuser, führlich geschildert worden, wie Grünenthal in der raffinirtesten Weise womit ihr gemeinsames Kind später versorgt werden sollte. Es Fähren 2c., welche im Besitz des Restkreises bleiben, zahlt Rixdorf sich in den Besitz der 1000 Mark- Scheine gesezt hat. Er war mit sollte aber nicht brach" liegen und so gab sie es ihm wieder, um eine Jahresrente von 15 000 M., welche durch Zahlung des der Verbrennung des Aus- und Ueberschusses betr aut, der bei jedem damit zu spekuliren. Er verkaufte bei günstigem Kurse 25fachen Betrages( 375 000 Mark) abgelöst werden fann. Drudauftrage der Reichsbant in folge in folge Fehldrucks 2C. ent die Papiere und gab ihr den ursprünglichen Betrag nun Der Kreis verpflichtet sich, der Gemeinde Rigdorf den zur Abfindung steht. Damit nicht um jedes Fehldrucks Willen die zeit- in anderen Papieren wieder. Als Grünenthal verhaftet des Kreises erforderlichen Gesammtbetrag von 1075 000 m. als raubenden Manipulationen von Anfang an wiederholt werden wurde, hatte sie nur noch 30 800 M., welche Summe sie in Darlehn aus der Kreis- Sparkasse zu, pet. Zinsen zu gewähren. müssen, wird stets ein gewisser Prozentsaz von Mehrdrucken ihrem Kleiderschrank verwahrte. Sie wußte, daß Grünenthal früher Nachdem die Annahme dieser Bedingungen als sehr günstige angefertigt. Der Ausschuß wird in einem großen Tresor der Betriebs- Oberfaktor der Reichsdruckerei gewesen und am 1. Januar 1898 bezeichnet und von den Genossen Thomas und Ostermann leitung, welcher von drei Personen geschlossen werden soll, so lange ohne Pension abgegangen war. Sie wußte, daß Gr. vermögend warm befürwortet war, erfolgte auf Antrag des Genossen Regerau aufbewahrt, bis er nachgezählt und durch Verbrennen vernichtet war, hatte aber keine Idee, wie hoch sein Vermögen sich berechnete. namentliche Abstimmung. Der Vertrag auf grund der obigen Ab- wird. Unter den am 14. Januar 1897 zu verbrennenden Ausschuß Sie hat sich darüber keine Gedanken gemacht und erklärt, daß machungen wurde, vorbehaltlich der Zustimmung der neuen städtischen hat sich ein zum Ersatz von Stempelfehldrucken bestimmtes Packet Grünenthal zu jener Zeit sehr einfach und bescheiden lebte. Aus Körperschaften, einstimmig angenommen. von 500 Stud Tausendmarknoten befunden. Diese 500 Stück Abrechnungen, die ihr zu Gesicht kamen, hat sie entnommen, daß er Ein ,, allgemeiner Handwerker: Delegirtentag" der Hand- Ueberschußblankets, die zum Umlaufe nur der Numerirung und mit Banken in Verbindung stand. Grünenthal lebte schon seit dem 1896 getremut von werkervereine Berlins und der im weiteren Umkreis liegenden Ort- Stempelung bedurften, sind undurchlocht gewesen. Aus diesem Packet Herbst feiner Frau, schaften soll am 7. November in Schöneberg tagen. Es stehen fol- hat Grünenthal in der raffinirtesten Weise sich 230 Stück anzueignen Kindern nach Magdeburg übergesiedelt war. Er hat ihr oft gende Gegenstände auf der Tagesordnung: Stellungnahme der Hand- gewußt und sie dann zu Hause, d. h. in seiner damals Camphausenstr. 2 gesagt, daß er schon alles zur Scheidung eingeleitet habe, und wenn diese erfolgt sei, werkervereine zu den Zwangs- und freien Innungen, Gründung belegenen Wohnung mit Hilfe einer von ihm gekauften Boston­ er sie heirathen würde. eines Provinzial- Verbandes der Handwerkervereine der Provinz Tigel- Druckpresse im Drude vervollständigt. Er hat den vollständigen Frau Grünenthal , mit der sie 1896 einmal 14 Tage in Thale war, Brandenburg , Gefeßentwurf zur Sicherung der Bauforderungen, Stempel und den Ziffernsatz von 0-9 aus der Reichsdruckerei auf ist sie nicht mehr in Verbindung getreten seit der intime Verkehr Anlegung einer schwarzen Liste derjenigen Bauunternehmer, welche ca. 1/2 Woche mit nach Hause genommen und dort auf der Drucker zwischen ihr und Grünenthal begann. Als Grünenthal verhaftet die Handwerker geschädigt haben, Besprechung über die Schädi- presse die entwendeten Scheine durch Rothaufdruck der Stempel und wurde, hat er ihr zugeflüstert: Gehe zu Liesbeth's Grab, dort liegt gungen, welche dem Handwerkerstande durch die Gefängnißarbeit Biffern vervollständigt. Es gelang ihm, den Diebstahl zu verdecken. Dein Geld; wenn Du in Geldverlegenheit bist, dann verkaufe da­und die Großbazare erwachsen, Petition an den Reichstag und Seit etwa Anfang 1896 wurden in einem kleinen Tresor 200 Bank von, so viel Du nöthig hast."- Präs. Bei der Haussuchung Bundesrath wegen Aufhebung resp. Ermäßigung der Zölle für Roh- noten à 100 M., welche vom 1. Mai 1891 datirt waren, aufbewahrt. waren doch Kriminalbeamte zugegen; wie konnte denn Gr. Ihnen Ber- Dieſe Noten, welche bis auf Rothstempel und Rothzahl fertig waren, eine solche lange Mittheilung machen? materialien, desgleichen wegen Aufhebung der Biebsperre, Angefl.: Das geschah einigung der Krankentassen, Unfall, Invaliditäts- und Altersversiche waren zivecs Entscheidung einer technischen Frage an die Betriebs- beim Abschiednehmen. Präf.: Wie kam es denn, daß die Haus­Förderung des Handwerkerstandes durch die Spar- und leitung I abgegeben worden. Diese 200 Stück 100 Mark- Noten hat suchung nur auf die beiden von Grünenthal bewohnten Zimmer sich Darlehns- Genossenschaften mit Staatstredit. Ist denn der§ 8 des Grünenthal sich gleichfalls anzueignen verstanden und sie durch erstreckte und Ihre 30 800 m. nicht gefunden wurden? den fehlenden Rothdruck vervollständigt. Die Fälschungen will gefl.: Großmutter hatte dem Konimissar v. Bäckmann gegen Vereinsgesetzes schon aufgehoben? Für den Radverkehr auf dem Kurfürstendamm ist der Grünenthal erst nach dem 14. Januar 1897 begonnen haben, die über auf seine Frage abgeleugnet, daß zwischen uns näheren Beziehungen bestanden, Magistrat von Charlottenburg eingetreten. Das Berliner Polizei- Untersuchung hat jedoch ergeben, daß sein verbrecherisches Treiben Grünenthal irgend welche Es find nämlich da andernfalls der Kommissar gesagt hätte, daß auch in präsidium will bekanntlich den Kurfürstendamm von der Wichmann- zum theil schon weit vor dieser Zeit zurückgreift. straße bis zum Augufte Viktoriaplag für Zweiräder ganz sperren. Tausendmarkscheine zum Vorschein gekommen, die zu einem Posten müßte. Ueber ihre weitere Thätigkeit bei dem Wegbringen des straße bis zum Auguste Viktoriaplag für Zweiräder ganz sperren. an verschiedenen Stellen noch sechs in ganz gleicher Weise gefälschte den übrigen Räumen der Wohnung Haussuchung abgehalten werden Der Berliner Magistrat hat auch schon, wie berichtet worden ist, für von 1600 Stück Blankets gehörten, welche am 25. September 1895 den Berliner Theil der zu sperrenden Strecke seine Zustimmung zu unter Grünenthal's Mitwirkung verbrannt werden sollten. der entsprechenden Polizeiverordnung gegeben. Der Magistrat bon Charlottenburg war jedoch der Polizeiverordnung nicht beigetreten. Um den Umfang der Schuld Grünenthal's handelt es sich nun Auch nachdem jetzt die königliche Polizeidirektion von Charlottenburg nicht mehr, sondern nur um die Mitschuld seiner ehemaligen Ge­die Verordnung dem Magistrat uochmals zur Zustimmung über­wiesen hat, mit der Begründung, daß der Berliner Magistrat der Maßregel beigetreten sei, hat doch der Magistrat von Charlotten­ burg beschlossen, der Verordnung seine Zustimmung zu ver­fagen.

rung,

-

1

-

-

liebten

-

die

mit den

-

Mit

An=

und

Geldes befragt, sagt die Angeklagte folgendes aus: Sie hat, da sie befürchten mußte, daß die Haussuchung sehr bald stattfinden würde, noch am Abend der Verhaftung Grünenthal's die 30 800 M. zu einem Packet zusammengeschnürt und dasselbe mit zur Frau Eichler ge­nommen. Sie hat dieser vorgeredet, daß ihre Großmu er verreist Ella Golz und der Hebamme Eichler. sei und daß sie sich allein fürchte, so daß sie bitte, ihr Grünenthal wohnte vor seiner Verhaftung bei der Wittwe Eng, Nachtquartier zu gewähren. Frau Eichler war ihr bekannt, Bärwaldstr. 12, mit deren Enkelin Ella Golz er ein nicht ohne da sie bei ihr entbunden hatte. Das Kind ist bei der Eichler Folgen gebliebenes Verhältniß unterhielt. Ihre Entbindung erfolgte in Pflege geblieben und damals hat sie mit Grünenthal Eine Diebesniederlage ist durch Spandauer Polizeibeamte in am 8. Februar 1897 bei der Angeklagten Eichler in der Ziethenstr. 19, zusammen, den sie als einen Herrn Holz vorstellte, ihr Kind wieder­die auch das Kind Namens Hertha gegen Entschädigung von 60 M. Holt besucht. Sie hat während der Nacht das Packet unter ihrem der Nähe der Jungfernhaide auf der Charlottenburger Grenze monatlich in Pflege nahm. Um Weihnachten 1897 herum schenkte stopftiffen bewahrt und am nächsten Tage es der Eichler übergeben, entdeckt worden. Die dortige Gegend wird seit einiger Zeit von ge- Grünenthal seiner Geliebten Attien der Rheinischen Stahlwerke zum die es auf ihre Bitte durch ihre Tochter Ella Eichler zu der Groß-, fährlichem Gesindel unsicher gemacht. Als am Donnerstag in der Sturswerth von 6000 M. und Attien der Rheinisch- Westfälischen In- mutter Frau Schwampe tragen ließ. Sie selbst ging darauf nach Frühe sich mehrere Polizeibeamte aus Spandau hinausbegaben, dustrie zum Kurswerth von 9000 M. Als Grünenthal am 14. März der Dresdener Bank, wo sie sich auf den Namen Ella Eichler ein zogen sich vor ihnen etwa zwölf Gestalten, darunter zwei Frauen, verhaftet wurde, ist sie noch nachts zur Eichler gegangen und hat Tresorkach miethete und ihre Schmucksachen dort hineinthat. Ihren in die Waldung zurück. Auf der Verfolgung stießen die Beamten dort genächtigt. Die Attien hat sie, in Zeitungspapier verpackt, mit Besuch auf dem Kirchhofe und das Auffinden der dort verborgenen bei einer Brücke auf frische Fußspuren, denen sie nachgingen. Da fanden sie unter der Brüde ein Lager von gestohlenen Sachen und genommen und des Nachts unter ihrem Kopftissen versteckt. Am Attien, das Zusammenpacken mit ihren anderen Aktien und die zahlreiches Diebeshandwerkzeug, wie Brecheisen, Dietriche, Nach- nächsten Morgen hat sie Frau Eichler gebeten, das Packet Ueberführung dieses größeren Packets schildert die Angeklagte wie zu ihrer Mutter, der Wittwe Schwampe, zu tragen und dort oben angegeben. Sie will der Eichler über den Inhalt des Packets schlüssel 2c. Die Spitzbuben selbst konnten nicht gefaßt werden. verivahren zu Tassen. Grünenthal hatte bei seiner Ver- nichts gesagt, sondern ihr mur angedeutet haben, daß es ein Packet Die freiwilligen Feuerwehren müssen auf eine Verfügung haftung der Ella Golk ins Ohr geflüstert:

"

-

Geh zu von größerem Werthe" sei. Präs. An jenem Tage stand schon der fgl. Regierung in Potsdam unmittelbar der Polizei unterstellt Liesbeth's Grab, daneben liegt Dein Geld. Am 15. März vor- in allen Zeitungen von dem Auffinden der Werthpapiere auf dem werden. Zugleich ist angeordnet worden, daß die oberste Leitung mittags ist sie denn auch von Eichler's aus auf den Friedrich-| Kirchhofe und daß Grünenthal damit in Verbindung gebracht wurde. des Feuerlöschwesens dem Chef der Polizeiverwaltung zu übertragen Werder'schen Kirchhof gefahren, hat, um jeden Verdacht auszu- Haben Sie über diese Dinge nicht mit Frau Eichler gesprochen?- ist; die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr haben ihm oder seinem schließen, am Eingange zum Kirchhofe einen Kranz gekauft und dann Ange kl.: Nein, Frau Eichler hatte bis dahin den Namen Grünen­berufenen Stellvertreter unbedingt Folge zu leisten. Der Oberführer das Grab Liesbeth Grünenthal's durchsucht. Im Epheu nahe dem that noch nie von mir gehört. Die Angeflagte giebt zu, daß sie der Wehr und dessen Stellvertreter müssen von der Polizeiverwaltung Stopfstein hat sie ein Kouvert entdeckt, in dem sich Attien im Werthe bei ihren ersten polizeilichen Vernehmungen zunächst jede Verbindung bestätigt werden. Wer gegen diese Anordnung verstößt, verfällt in von 15 000 M. befanden. Mit den Aktien ist sie zur Frau Eichler mit Grünenthal und dann auch abgelengnet habe, daß sie von eine Geldstrafe bis zu 30 M. zurückgefahren, hat dann ihre anderen Attien von der Wwe. Schwampe Grünenthal etwas in Verwahrung bekommen habe. Sie meint, daß abholen lassen und alles zusammen in ein Padet gethan, welches sie sie ja auch nichts in Aufbewahrung" erhalten habe, denn die verschnürte und versiegelte. Ihre sämmtlichen Schmuckfachen, die sie 30 800 M. seien ja ihr Eigenthum gewesen und sie habe auch feinen Zweifel daran gehabt, daß auch die unter von Grünenthal geschenkt erhalten hat, hatte sie schon vorher nach einem gar Grabstein befindlichen Effetten ihr von Grünenthal im Tresor der Dresdener Bank von ihr gemietheten Fach in Sicher- dem heit gebracht. Am Nachmittage desselben Tages bestellte auf ihre geschenkt seien. Sie habe, da Grünenthal einige Zeit vor

Eine eigenthümliche Diebesspezialität wird jezt in Rigdorf praktizirt. In der Waßmannsdorferstraße waren in der Nacht zum Freitag mehrfach die Thürklinken der Hausthore abgeschraubt worden, sodaß die Einwohner, welche zu späterer Stunde nach Hause kamen, feinen Einlaß finden konnten. Die Thäter sollen einige junge Leute

"