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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

zwischen Unternehmern und Arbeitern groß, aber wenn man die Nimbus einer vornehmen Dame zu umgeben und gab sich große Zahl der Arbeiter berücksichtige und die Echwierigkeiten, mit geflissentlich als die Tochter eines Sanitätsraths und Schwägerin denen sie zu kämpfen haben, so sei es fraglich, ob irgendwo bei ähn eines Senatspräsidenten aus. Welche Künste sie aufzuwenden ver­Eine öffentliche Schuhmacher Versammlung, die Montag lichen Bedingungen Verhandlungen zwischen Menschen ruhiger ge- stand, hat ein jest inattiver Hauptmann erfahren, der vor Abend in„ Königsbank" stattfand, nahm einstimmig folgenden Antrag führt würden. Der Gedanke, daß die Gewerkschaften etwa 10 Jahren zur Kriegsakademie kommandirt war und die an:" Die Versammlung fordert die Agitationskommission auf, bei Ursache der gewerblichen Konflitte feien, ver- Angeklagte kennen lernte. Sie gab sich ihm gegenüber als stein­der Preßkommission dahin zu wirken, daß der Vorwärts" die Tiere jeden Tag an Boden. Es sei beffer, mit reiche Gutsbefizerin aus, knüpfte mit ihm sehr enge Beziehungen Aufnahme von Inseraten der Firma Tad u. Co. verweigert, und zwar klugen und erfahrenen Gewertschaftsführern zu an und verfekte ihn in den Glauben, daß er der Erzeuger ihrer so lange, bis dieser Beschluß von der Schuhmacher- Organisation auf- thun zu haben, als mit organisirten Arbeitern. Er sei, fuhr beiden Kinder sei. Der Hauptmann, der ihren Angaben traute, hat gehoben wird. Die Agitationskommission hat dafür zu sorgen, daß der er fort, durchaus für Einschränkung aller regelmäßigen Ueberzeit sich dazu verstanden, nach und nach etwa 30 000 m. für die Er­Boykott gegen Tacu. Co überall zur Kenntniß des arbeitenden Volkes ge- arbeit; beständige Ueberzeitarbeit sei demoralisirend und ziehung der beiden Knaben herzugeben und war dicht daran, die bracht und energisch durchgeführt wird." Eine Protestresolution gegen schädige die Gesundheit, sie sie bedeute Verschwendung und Angeklagte zu heirathen, als ihm reiner Wein über die letztere ein­Die Unternehmer sollen, wenn immer geschenkt wurde. Ihre Haupterwerbsquelle bestand in der Ver­sie es könnten, vernünftige Lohnaufbesserungen bewilligen. mittelung von Heirathen, namentlich verschuldeter„ Kavaliere" Er bestreite durchaus, daß die Unternehmer beim letzten Maschinen- mit reichen Bürgerlichen. Sie ließ sich für das Zustandekommen bauer- Streit die Absicht gehabt hätten, die Gewerkschaft zu zer- solcher Heirathen erhebliche Provisionen zahlen. Daneben gab sie schmettern" und sei auch überzeugt, daß die Mehrheit der Arbeiter jungen Leuten besserer Stände" und noch im Dienst befind­dies nicht geglaubt hätten. lichen Offizieren, die sich in Geldverlegenheit befanden, Dar­Hinsichtlich des im Werden befindlichen großen Unternehmer lehne gegen Schuldscheine und Wechsel und verschaffte ihnen solche Versicherungsverbandes meinte Sir Benjamin Browne, es sei sicher kein Darlehne, indem sie sich selbst verbürgte oder andere Bürgen be­idealer Zustand, daß die industrielle Welt von einer Verbindung von schaffte. Dabei sollen ihr nach der Behauptung der Anklage Kapitalisten beherrscht werden solle, aber sozialistische Gesetzgebung wucherische Vermögensvortheile zugeflossen sein. Die Untersuchungs­( das neue Unfallsgesetz ist gemeint) und aggressive Gewerkschaftsakten dieses Prozesses füllen vier dicke Bände, es sind etwa hundert politik nöthige die Unternehmer zum Zusammenschluß. Er hoffe Personen im Vorverfahren vernommen worden, 18 Zengen werden jedoch, daß, wenn es bei einzelnen Unternehmern zu Konflikten komme, im Termin auftreten, darunter mehrere als Entlastungszeugen. Die die Unterstützung ihnen in Form von finanzieller Hilfe und nicht durch Angeklagte wird durch die Rechtsanwälte Mosse   und Dr. Schwind t Arbeitssperre werde geleistet werden. vertheidigt.

den Vorwärts" wegen der Aufnahme eines Inserats der Firma vermehre die Unfälle. Tack u. Co. wurde abgelehnt, ebenso ein Tadelsootum gegen die Preßkommission. Der Lokalverband der Glasarbeiter in Köpenick   veranstaltet am 29. Oktober im Lokal von Klein ein Herbstvergnügen, zu dem hiermit alle Freunde und Bekannten eingeladen sind.

Deutsches Reich  .

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Gerichts- Beitung.

Lehte Nachrichten und Depeschen.

faktion", Kapitän Horch, mit Kohlen von Leith nach Memel  " unter­Memel, 24. Oktober.  ( W. T. B.) Das Memeler Barkschiff ,, Satis­wegs, ist in der Nordsee   gesunken. Der Kapitän, dessen Frau und neun Mann der Besatzung sind ertrunken. Nur ein Junge wurde von dem Gothenburger Dampfer„ Atlant" gerettet.

Köln  , 24. Oktober.  ( B. H.  ) Der K. 3." wird aus London  

telegraphirt: Ungeachtet der heute hier gleichzeitig mit der franzöfi schen Ablengnung erfolgten ähnlichen amtlichen Rundgebung wird es von unterrichteter Seite als Thatsache bezeichnet, daß sämmtlichen Kriegsschiffen aus den Depots die an der vollen Besagungsstärke fehlenden Mannschaften zugewiesen wurden, daß eine Reihe von Seeoffizieren, die bei einer Mobilmachung zur Anwendung gelangen, die Ankündigung erhielten, sich für die Einberufung bereit zu halten. Man hegt die Besorgniß, daß das französische   Kabinet gestürzt werden könnte, noch ehe die friedliche Lösung erzielt wäre.

Zur Tarifbewegung der Buchdrucker. Die Aufforderung an die Schriftseßer, in den außerhalb der Tarifvereinbarung stehenden Geschäften die Einführung des Tarifs zu fordern, hat bereits das günstige Resultat zu verzeichnen, daß 243 weitere Firmen den Tarif anerkannt haben. Wegen weiteren etwa 50 Firmen haben die Tarif­vertreter noch zu entscheiden. Auf den Tariffreis 8( Berlin- Branden­burg) entfallen hiervon 30 Firmen. Außerdem haben sich in allen neun Tariffreisen zahlreiche Gehilfenpersonale bereit erklärt, ant 22. Oktober die Anerkennung des 1896er Tarifs zu fordern; natur­Das letztere ist also noch die Frage, und selbst die mildere Form gemäß liegen hierüber heute noch keine Resultate vor, da die den würde für die Arbeiter die Situation nicht verbessern, vielleicht sogar Gehilfen ertheilten Antworten erst den beiderseitigen Kreisvertretern eher verschlechtern. Sir Benjamin Browne persönlich gilt als einer zur Bearbeitung resp. Vermittelung überwiesen werden. Auch hier der friedlicheren Unternehmer, aber er ist Einer, und so haben die kann konstatirt werden, daß im 8. Kreis die Gehilfen bei ca. 60 Firmen Gewerkschaften allen Grund, der neuen Bewegung mit voller Auf­ihre Forderung geltend machen, und steht zu erwarten, daß die merksamkeit zu folgen. Ohne Furcht erfahrene Gewerkschafts­Mehrzahl dieser Firmen es nicht zum Ausstand kommen lassen wird. führer haben sich schon geäußert, auch vor der neuen Kombination Die neuen Bestimmungen des sächsischen Vereins- und braucht man nicht zu zittern aber auch ohne Vertrauensseligkeit. Versammlungsgesetzes wachsen sich durch ihre Handhabung seitens einer ganzen Reihe von Distrikten durch das Mittel der Verhand­lebrigens haben in den letzten Monaten die Maschinenbauer in der Beamten immer mehr zu einem Knebelungsmittel der gelung neue Lohnerhöhungen von 5 bis 7 pt. durchgesetzt. Die werkschaftlichen Organisationen der Klaſſenbewußten Arbeiter aus. beim Friedensschluß nach dem letzten Kampf getroffenen Verein Das beweist ganz klar ein neuer Fall. In Spechtrühz fand eine Holz- barungen über die Schlichtung von Streitigkeiten haben bis soweit arbeiter- Versammlung mit der Tagesordnung: Zweck und Nugen ihren Zwed erfüllt.- der gewerkschaftlichen Organisation statt. Auf Ver­anlassung des Beamten mußten vor Beginn der Versamm­lung die Minderjahrigen das Lokal verlassen, weil nicht wissen könne, ob während des Vortrages über Eine schagfertige„ Madame" ist die Schlächtermeistersfrau das erwähnte Thema auch das politische Gebiet berühr Lina Jäger, welche sich gestern wegen gefährlicher Mißhandlung ihres werden würde. Wie besorgt doch diese Beamten sind. Sie scheeren Dienstmädchens vor der 133. Abtheilung des Amtsgerichts I   zu sich garnicht darum, daß eine derartige Maßregel wie in diesem Fall verantworten hatte. Bei der Angeklagten diente seinerzeit die aus im direkten Widerspruch zum Geseze steht. Die Herren der Provinz stammende unverehelichte Luise Engler als Dienst wissen eben ganz genau oft genug ist es ihnen ja gesagt mädchen und verweigerte, wie sie selbst wenigstens behauptete, keine worden, daß der Minister von Metzsch solche Irrthümer" ver- Arbeit. Es kam aber doch wiederholt zu Differenzen, da die An­ſtändnißinnig nachsieht, weil die Beamten unter allen Umständen geklagte, welche leidend und nicht ganz fest auf den Füßen ist, ein im guten Glauben" handeln. fehr" hißiges" Temperament besigt, wie die Zeugen bekundeten. Die Mit einer gegen die Arbeiter gerichteten Maßnahme Engler ist von ihr schon vor dem in Frage stehenden Falle Krankheitserscheinungen, die übrigen isolirten Personen befinden sich reaktionärster Art geht die Dresdener   Stadtbehörde vor. Man plant wiederholt geprügelt worden, bis es schließlich eines Tages eine bedeutende Verschlechterung des Dresdener Geim Laden zu einem blutigen Auftritte tam. Die Angeklagte ver- vollständig wohl. werbegerichts. Der Groll, welchen das Unternehmerthum aus richtete, wie schon früher, an diesem Tage ein natürliches naheliegenden Gründen dieser Einrichtung entgegenbringt, hat bei Bedürfniß- im Zimmer, wozu sie sich eines Eimers bediente. dem Dresdener   Stadtrath ein williges Ohr gefunden. Die Ab- Als die E. fich weigerte, den Eimer hinauszutragen, gab's eine kleine änderungsvorlage, welche den Gewerbegerichts- Beisitzern zugegangen Szene als Vorspiel; schlimmer wurde es, als wenig später die E. bestimmt, daß in Zukunft statt des Fünfrichter- mit dem Kinderwagen ausfahren wollte und ein diesbezügliches Kollegiumns das Dreirichter- Kollegium fungiren soll und nicht, wie Verbot mit den Worten beantwortete:" Ich kann nicht den ganzen bisher aller drei, sondern aller fünf Jahre gewählt werden soll. Tag in der stinkigen Stube figen"( bemerkt sei hierzu, daß die An­Außerdem bringt der Entwurf noch eine Reihe geringfügigerer Ver- getlagte auch im Sommer heizen ließ). Die Angeklagte ergriff einen schlechterungen. Die Arbeiter rühren sich schon zum Protest gegen Wurstspieß und schlug mit demselben so mächtig auf den Kopf der E., den Entwurf. Die Beisitzer haben bereits in einer Versammlung daß die Spitze abging und in der Wunde und im Haar stecken blieb. durch eine Resolution, die dem Stadtrath übermittelt werden soll, Kleid und Schürze der Verletzten waren mit Blut ganz übergoffen. Stellung gegen den reaktionären Plan genommen. Eine allgemeine während der Vertheidiger Rechtsanwalt Dr. Felix Meyerstein für Protestversammlung wird den Machern des Entwurfs die Stim- eine gelinde Geldstrafe plädirte, verurtheilte der Gerichtshof die mung und Meinung der Arbeiterschaft in deutlicher Weise zum Aus- schlagfertige Person zu einem Monat Gefängniß. druck bringen.

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Ausland.

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entstand eine Gasausströmung, wobei zwei Arbeiter getödtet, einer Bodenbach, 24. Oftober.( B. H.  ) In der hiesigen Gasanstalt verwundet wurde.

Wien  , 24. Oktober.  ( B. H.  ) In dem Befinden der Wärterin Becha konnte heute eine derartige Beſſerung konſtatirt werden, daß welche den verstorbenen Dr. Müller gepflegt haben, zeigt leichte ihre Wiedergenesung nicht unwahrscheinlich ist. Eine der Nonnen, Krankheitserscheinungen, die übrigen isolirten Personen befinden sich Wien  , 24. Oftober.( W. T. B.) Da gerüchtweise verlautete, aus dem bakteriologischen Institut ſeien zwei mit Bestbazillen infizirte Ratten entkommen, wurden zur Beruhigung der Bevölkerung die Kanäle des 9. Bezirkes einer gründlichen Desinfektion unter­30gen. meldet aus Stehr:„ Heute Abend findet eine Versammlung aller Wien  , 24. Oktober.  ( W. T. B.) Die„ Neue Freie Presse" übrigen Arbeiter sich mit den ausständigen Arbeitern der Waffen­Fabritarbeiter statt, in welcher entschieden werden soll, ob die übrigen Arbeiter sich mit den ausständigen Arbeitern der Waffen­fabrit solidarisch erklären sollen. Von dieser Entscheidung wird es abhängen, ob der Ausstand aufrechterhalten oder ob die Arbeit wieder aufgenommen wird. Vorsichtshalber ist ein Bataillon Infanterie nach Stego abgegangen.

Budapest  , 24. Oktober.  ( B. H.  ) Die Obstruktion hat sich wesentlich verschärft. Die Opposition hezte in der heutigen Parlamentssigung nicht nur zwei namentliche Abstimmungen durch, sondern bemächtigte fich auch der Verifizirung des Protokolls der letzten Sigung zu Obstruktionszwecken.

Komitat steht in Flammen. Budapest  , 24. Oktober.  ( B. H.  ) Der Deat- Schacht im Hunyadi­

des Ageordnetenhauses setzte die Opposition die Obstruktion fort. Budapest  , 24. Oktober.  ( W. T. B.) In der heutigen Sigung

T. B.) Das neue heute ver­öffentlichte Blaubuch enthält eine Depesche des Regenten von Egypten an Lord Cromer   vom 9. d. Mts., in welcher er die Haltung des Sirdar Kitchener gegenüber Marchand billigt und bemerkt, daß die Wiedereroberung Khartums wirkungslos bleiben würde, wenn das Nilthal Egypten nicht wiedergegeben werde.

Brüffel, 23. Oktober.  ( B. H.  ) Aus dem Kongostaat ein­gelaufene Telegramme melden, daß Lieutenant Glorie die auf­ständischen Batetlas bei Uria vollständig geschlagen habe.

Rom  , 24. Oftober.( B. H.  ) Da Zanardelli eingewilligt hat, die Präsidentschaft der Kammer zu übernehmen, erwartet man einen ruhigen Verlauf der Session.

Schiebungen ärgfter Art auf dem Gebiete des Baumatites Die Flensburger   Tischler haben die Aufhebung des General- beschäftigten gestern die 7. Straffammer des Landgerichts I   in einer streits beschlossen, um bei den Meistern, die bisher bewilligt haben, mehrstündigen Sigung. Angeklagt war der etwa 10 mal vorbestrafte die Arbeit aufzunehmen. Dieser Tage war der Versuch unternommen, Schlosser, frühere Eigenthümer und Rittergutsbesizer Rudzio. Auf durch das Gewerbegericht eine Einigung zu erzielen. Die Meister Beranlassung des Angeklagten war dessen Schwester am 2. August lehnten aber die Verhandlungen ab und verlangten Aufnahme der 1895 Eigenthümerin des Grundstücks Putbuserstr. 47 geworden, ob Arbeit unter den alten Bedingungen. Daraufhin ist der erwähnte wohl sie nicht einmal den Kaufstempel zahlen fonnte. Die Gerichts­Beschluß gefaßt und soll bei den übrigen Firmen der Streik fort- tasse ließ diesen daher sofort eintragen. Es zeigte fich aber, daß fie gesezt werden. die Rechnung ohne den Angeklagten gemacht hatte, denn es stellte Paris  , 24. Oktober.  ( B. H.  ) Das Kabinet Brisson wird heute Aus Elsaß- Lothringen   wird uns geschrieben: Kaum ist der sich heraus, daß zwei Tage vorher eine Antichrese für einen Herrn von der„ Libre parole" beschuldigt, Frankreich   an England verrathen Streit der Arbeiter an der neuen Infanterietaserne zu Saar- Arndt eingetragen war, der angeblich ein Darlehn von 3000 m. zu haben. Das Blatt richtet weiter an die Antisemiten die Auf­gemünd beendigt, so haben am Mittwoch wiederum 200 Erd- gegeben haben sollte. Die Gerichtskasse ermittelte jedoch, daß Arndt forderung, morgen vor der Kammer:" Nieder mit den Verräthern!" arbeiter am Bahnbau Saargemünd- Obermodern der mittellos und Almosenempfänger war und der Angeklagte ihn ledig- Nieder mit den Juden!"„ Es lebe Frankreich   und die Armee!" aus­Reichseisenbahnen die Arbeit eingestellt. Die Firma Schmidt u. Faust lich eines Tages zu dem früheren Notar Hirsch geschleppt hatte, wo zurufen. Seitens der radikalen und der radikal- sozialistischen Blätter hatte die genannte staatliche Arbeit im Submissionswege mit einem er ohne weiteres sich die Antichrefe hatte eintragen lassen. Kaum ergeht an die Parteigenossen die Mahnung, sich morgen vor dem bedeutenden Abgebot übernommen und mußte infolgedessen jetzt ihre hatte die Kasse diesen Arndt soweit, daß er auf seine Rechte ver- Kammergebäude aller Kundgebungen zu enthalten. Zahlungen einstellen. Die Geprellten bei diesem Geschäftsgebahren zichtete und faum hatte sie ihrerseits die nunmehr fällig werdenden London  , 24. Oktober.  ( Meldung des Reuter'schen Bureaus".) find natürlich die Arbeiter, die seit vollen vier Wochen ihren Lohn Miethen gepfändet, da trat ein Schwager des Angeklagten nainens wie es heißt, sollen von der Admiralität Befehle in Portsmouth  , nicht ausbezahlt erhielten und nun das Nachsehen haben. Auf Quaß auf und zeigte einen Gerichtsbeschluß, wonach ihm die Chatham und Devonport eingegangen sein, in jedem dieser Häfen etwa 8000 M. belaufen sich die Forderungen dieser Arbeiter, lauter Miethen" wegen einer angeblichen Forderung überwiesen" seien. sechs der neuen schnellen Torpedojäger bereit zu halten. Taglöhner und Bauern aus der Umgebung, welche hofften, durch Es gelang der Gerichtskasse, auch Quaß von ihrem besseren Rechte London  , 24. Oktober. die Arbeiten am Bahnbau einen Spargroschen für den Winter zu zu überzeugen, als plöglich ein Herr Neumann, dem der Angeklagte erwerben. Es drängt sich einem angesichts dieses Falles doch die inzwischen eine gefälschte Beffion über die Quaß'schen Rechte" ge­Frage auf, ob es den staatlichen Behörden bei Vergebung großer geben hatte, sich im Staffenlokale präsentirte. Der Angeklagte hatte öffentlicher Arbeiten nicht möglich wäre, den mißlichen Folgen des ihn gegen eine Provision bewogen, die gepfändeten Miethen als ihm Submissionsunwesens dadurch einigermaßen vorzubeugen, daß nur vorher zedirte zu beanspruchen und er verlangte sie daher. Er be­solche Angebote berücksichtigt würden, bei denen der Unternehmer in tam feinen geringen Schreck, als er vernahm, daß er der Lage ist, den Arbeitern auskömmliche Löhne zu zahlen und ihre schon Gläubiger Nr. 3 sei und er nahm den ganzen Kram" Forderungen unter allen Umständen sicher zu stellen. wie er sich gestern ausdrückte zurück. Die Stasse zeigte darauf den ganzen Schwindel an. Bereits während der Gerichtsferien des Die Wiener   Buchbinderei- Arbeiter streifen fort. Die Meister vorigen Jahres stand die erste Verhandlung an. Damals wurde haben in ihrer Versammlung beschlossen, den Verlauf des Ausstandes Rudzio nach dem Antrage des Rechtsanwalts Dr. Werthauer von abzuwarten. der Anklage der Urkundenfälschung freigesprochen, aber wegen der Verona  , 24. Oktober.  ( W. T. B.) In dem Vororte Santa Ueber die Aussperrung der Bäckergesellen in Kopenhagen   brei groben Betrugsversuche gegen den Fiskus und die Gerichtskasse Lucia stürzte am Sonntag ein Theil des Daches der in Reparatur wird berichtet, daß 1000 Bäckergesellen von dieser Maßnahme ge in den Urtheilsgründen ausgesprochen war, verurtheilt. Das Reichs- denen einige schwere Verlegungen davongetragen haben, wurden zu neun Monaten Gefängniß und Ehrverlust, der aber nur befindlichen Kirche ein. Fünf Todte und sechzehn Verletzte, von troffen sind. Die Bäckermeister versuchen durch eigene Arbeit und durch Lehrlinge die Brotversorgung der Stadt einigermaßen durchgericht hob dieses Urtheil wegen unzureichender thatsächlicher Fest- denen einige schwere Verlegungen davongetragen haben, wurden unter den Trümmern hervorgezogen. Die Aufräumungsarbeiten zuführen; auch kamen von Malmö   und einigen kleineren Städten stellungen auf. In der gestrigen Berhandlung ergaben sich besondere werden fortgesetzt. Seelands größere Brotzufuhren. Trotzdem sind die Brotpreise be- Schwierigkeiten. Mehrere dem Angeklagten verwandte Zeugen ver­weigerten die Aussage, bei dem Hauptzeugen Arndt lehnte das Kopenhagen  , 24. Oftober.( W. T. B.) In der heutigen deutend gestiegen. Gericht die Beeidigung ab, da er selber verdächtig sei. Ueber den Sigung des Reichshaushalts- Ausschusses des Folkething wurde von Der Londoner   Grafschaftsrath hat in feiner Sigung vom Geisteszustand des Angeklagten wurde der Oberarzt der Charitee, der Mehrzahl Links Reformpartei; gemäßigte Linkspartei 18. Oftober auf Bericht seines Komitees beschlossen, die Direktion Dr. Koppen, vernommen, der den Angeklagten zwar für einen und Sozialdemokraten, folgende Resolution angenommen: der Nord- Londoner Straßenbahn- Gesellschaft wegen der Maßregelung Epileptiker, aber doch für geistesgesund erklärte. Rechtsanwalt Dr. Das Foltething möge erklären, daß die von der Regierung von Gewerkschaftsmitgliedern zur Zeit des neulich stattgehabten Berthauer plädirte auf eine mildere Strafe, da nach dem Er- in der Erwartung auf Nachbewilligung gemachte Ausgabe von Streits schiedsgerichtlich zur Verantwortung zu ziehen. Nach ihrem fenntnisse des Reichsgerichts nur zwei Fälle der Beihilfe nicht 500 000 Stronen für die Verstärkung der Kopenhagener See- Be­Vertrag mit dem Grafschaftsrath ist die Gesellschaft für jeden Fall der Mitthäterschaft vorliegen. Der Gerichtshof nahm auch nur feſtigung durch den Hinweis auf äußere politische Verhältnisse solcher Maßregelung zu Schadensersatz bis zu 1000 m. haftbar. zwei Fälle an, erkannte aber dennoch auf neun Monate Ge- nicht hinreichend begründet ſei; das Folkething betrachte 90 Mitglieder des Naths stimmten für und nur 12 gegen Haftbar- fögniß. deshalb diese Verausgabung als Hintanjegung seines Be­machung der Gesellschaft. Kuppeleiprozeß Hartert. Der am 26. d. M., vormittags willigungsrechtes und erkläre sich gegen eine eventuelle Annahme Weiter beschloß der Grafschaftsrath, zum Gesetz über den Schuh 91, Uhr vor der ersten Straffammer des Landgerichts I anstehende dieser Bewilligung auf grund eines Nachbewilligungsgefeßes. Die der Laden- Angestellten Anträge zu unterstüßen, die Ausdehnung des Termin zur Hauptverhandlung gegen die geschiedene Heiraths- Minderheit, bestehend aus Mitgliedern der Rechten, erklärte, nicht Gesezes auf sämmtliche weibliche Laden- Angestellte sowie die Be- vermittlerin Elisabeth Hartert, geb. Schmitz, wird aller Wahr  - für diese Resolution stimmen zu können. schränkung der Arbeitszeit aller Personen unter 18 Jahren auf scheinlichkeit nach zur Hälfte unter Ausschluß der Oeffentlichkeit ab- Haag, 24. Oktober.  ( W. T. B.) Nach einer amtlichen Depesche 60 Stunden die Woche einschließlich zwei Stunden für Mahlzeiten gehalten werden. Die feit dem 14. März in Untersuchungshaft zeigten die Atchinesen am 19. und 20. Oftober in Matangkoli erheb verlangen. jizende Angeklagte wird beschuldigt, ihre luxuriös eingerichteten licheren Widerstand. Auf seiten der Holländer wurden zwei Offiziere Die Antwerpener Schriftseker verlangen einen Minimallohn Wohnungen in der Magdeburgerstraße und am Magdeburger Platz und vier Soldaten verwundet. Der Feind verlor 61 Todte. In von 5 Fr. bei neunstündiger Arbeitszeit. Einige Geschäfte haben zu Stätten der Unzucht und wüster Orgien gemacht zu haben. Sie einem Gefechte am 15. d. M. wurden zwei Führer der Eingeborenen bewilligt; die größeren Betriebe aber weigern fich. Die Unter- ist nicht nur wegen Kuppelei, sondern auch wegen Betruges und getödtet. nehmer haben von seiten der Militärbehörde Hilfe bekommen, indem wegen Wuchers angeklagt. Sie ist in ganz einfachen Verhältnissen Alexandria  , 24. Oftober.( Meldung des„ Renter'schen Bureaus.") diese Soldaten entsandte. Die Blätter sind in den letzten Tagen groß geworden, hat sich vor etwa 12 Jahren mit einem Ingenieur Ein in Spanien   und Frankreich   wohlbekannter Anarchist ist gestern an aum theil gar nicht, zum theil, in geringerem Umfange erschienen. Hartert verheirathet, von diesem aber scheiden lassen und ist vor Bord des" Pagagamny" verhaftet worden; dieses Schiff war von Malta  Ein Großfabrikant für Gewerkschaften. Sir Benjamin einigen Jahren nach Berlin   gekommen. Hier hat sie sich einem gekommen und ist nach Makedonien   bestimmt. Der Verhaftete war C. Browne, Inhaber eines der größten Maschineniverke bei New- unfittlichen Lebenswandel hingegeben und verstanden, ihre von Italien   nach Malta   gereist, hatte sich dort für die Fahrt castle und Vorstandsmitglied des Fabrikantenbundes der Maschinen- Salons" zum Sammelpunkte eines Streises von Lebemännern zu nach Alexandrien   eingeschrieben und Alexandrien   eingeschrieben und beabsichtigte, Palästina und Schiffbau- Industrie, hat sich am 14. Oktober in einem Vortrag machen, die sich hier mit Vertreterinnen des schönen Geschlechts zu zu besuchen. Die Polizeibehörden, sowie das britische und das vor dem Ingenieur- Verein von Newcastle   entschieden zu gunsten der Gesellschaften, Tanzfesten u. dgl. vereinigten. Obgleich sie nur eine italienische Konsulat erwarteten ihn bereits hier in Alexandria   und Gewerkschaften ausgesprochen. Gewiß, sagte er, seien die Reibereien mangelhafte Bildung genoffen hat, verstand sie es doch, sich mit dem er wurde festgenommen, ehe er ans Land ging.

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Verantwortlicher Rebatteur: August Jacobey in Berlin  . Für den Inseratentheil verantwortlich: Tb. Glocke in Berlin   Druck und Verlag von Max Bading in Berlin  .

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Hierzu 1 Beilage u. Unterhaltungsblatt.