1. Juni 1926.

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mfiger agitatorischer und organisatorischer Ar- Wahlkampf: Wir wissen, daß das, was wir voll- trauensmännern der Arbeiterbewegung hinwies. fich symphonisch staffeln und die Keulenschläge beit betonte. Die Kleinarbeit in den Organija führen werden, ein Stüd Klassenkampf Diefes hohe Lied von Bildung und Kultur sollte der Sätze selbst in dusendfachen Steigerungen tionen", so führte er dort aus, ist heute das ist, den wir zu vollbringen haben für die Entrech sein Schwanengesang sein. Kurze Zeit ständig kraftvoller werden, wie schließlich weit wichtigste und bedeutsamste, was wir tun kön teten und Bedrückten, für die, die in der bürger- darauf padte ihn erneut die tüdische Strankheit. ausholend die Rede zu ihrem gedanklichen Ur­nem." Auch auf den späteren Parteitagen hat er lichen Gesellschaft die Stieffinder sind, die ihre Noch hofften die Aerzte und wir mit ihnen, ihn sprung zurückkehrt, das ist schlechthin meister­alle Teilnehmer durch die Wucht seiner Reden Zukunft sich selber gestalten müssen." Und mit der Bewegung erhalten zu können. In den letz- haft. Aber der Inhalt läßt sich auf einige mitgeriffen. Auf dem Auffiger Parteitag 1923 den letzten Worten seiner Rede gab er zugleich ten Wochen fanten unsere Soffnungen von Tag zu Säße zusammendrängen und ein Anderer wüße führte er den Vorsitz. Unerschüttert", so rief er die Parole des Wahlkampfes aus: Gegen die Tag. ohnmächtig sahen wir dem letzten Kampf mit ihnen faum viel anzufangen. in feiner Eröffnungsansprache aus, ist der Entrechtung der Völker, gegen die Fremdherr zu, den unser Offi ausfocht. Glaube, daß wir weiter vorwärts stürmen wer- schaft, unter der wir leiden, gegen den Klaffen­Schon das Wiener Parlament, das bent." Unvergessen ist auch das prächtige Schluß- staat, der uns beherrscht und bedrückt, und der geloben, seiner nimmer zu vergessen, so soll dies brand zu seinen glänzendsten Rhetoren. Neben Nun ist er nicht mehr. Wenn wir uns an guten Rednern nicht arm war, zählte Sille­wort, in dem er auf diesem Parteitag die Dele nur für seine Pfründner sorgt, für die erzugleich ein Bekenntnis fein, daß wir auch feiner den schwungvollsten Rednern der Partei am gierten und darüber hinaus die gesamte deutsche Lösende große befreiende Idee des Ideale, für die er gelebt und gelitten, gezämpft meisten glich er wohl Beuthner- eroberte Arbeiterschaft des Landes zum Kampfe aufrief. Sozialismus." und geftritten, nicht vergessen werden. Weit der er sich einen Play. Beim Umsturze war er Es ist ein stolzes Bewußtsein, das uns beseelen Seine letzte Rede hielt unser Hillebrand am glühenden Begeisterung, mit dem hohen dealis- der erste, der in Wien auf offener Straße die wird, wenn wir erwägen, auf wie steinigem 1. März 1926, da er namens des Parteivorstan- mus, die ihn beseelten, mit dem fühnen Schwung Massen zur Ausrufung der Republik aufforderte. Boben wir unseren Kampf führen müssen, in des die Parteischule in Reindlig er feiner Gedanken und Worte wollen wir, die nun Jm Prager Parlament stand er einzig einem Lande, das vom nationalen Kampf durchöffnete und wo er in packenden Worten auf die wieder um einen unserer Besten ärmer sind, da. Nicht nur seine schwungvollen, von heiligem wühlt ist, unter ungeheuren Schwierigkeiten von große Bedeutung der Bildungsarbeit und eifrigen den Kampf fortführen bis zum Ethos getragenen Reden waren Ereigniffe, auch allen Seiten, von den Feinden des Proletariats Studiums für die neue Generation von Ber- Siege! umbrängt und daß wir trotzdem innerlich gefestigt find: Ein Wille, ein Weg, ein Ziel, dem wir juftreben wollen."

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Hillebrand als Redner.

der Zwischenrufer Hillebrand war bewundert und gefürchtet. Unvergeßlich bleibt die Szene, in der er im berwichenen Sommer Svehla stellte, als dieser nach langer Abwesenheit wieder im Hause erschien. In seinen Reden wie in seinen Zwischenrufen paarten sich schlagfertiger Spott einfach unmöglich machen. Seine Anwesenheit und eble Begeisterung. Er fonnte einen Gegner in einer Versammlung war Gewähr des Sieges. war die Voltsversammlung. Er war Das ureigentliche Schlachtfeld Hillebrands der glänzendste Versammlungsredner der Partei. Die Leute famen stundenweit, ihn zu hören, und sein Auftreten wurde mit tosendem Beifall quit tiert, der sich kaum legen wollte. Wenn bek anderen überzeugt, was sie sprechen, fo be. zwang bei ihm, wie er sprach. Sier war ein Mensch, der begeistern und berauschen konnte. Wer eine seiner Reden gehört hat, dem wird sie unvergeßlich bleiben.

Nun ist der Mund zu ewigem Schweigen

Aber nicht nur im Kreise der Vertrauens­männer, auch in Volksversammlungen mar er ein wuchtiger, die Massen mit sich fort­reißender Redner und ebenso hat man im Ab- liches Kampfmittel. Unmittelbarer als durch die machte, zu erklären: jeder andere, der so hätte Jedem Politiker ist die Rede ein unentbehr- gabung, die ihn eben vor allem zum Redner geordnetenhause aufmerksam gehorcht, Schrift überträgt er durch sie die Gedanken auf sprechen wollen, wäre als Poseur erschienen. Bei wenn er das Wort ergriff. In einer der fritidie Masse, die er führen und belehren, lenken und Sillebrand wirkte die Bose des ganzen Körpers, Scheften Situationen, zur Zeit des monarchistischen beraten will. Im Parlament, auf der Versamm die bei anderen übertrieben und fomisch erschienen Butsches in Ungarn im Herbst 1921, da die lungstribüne, in nächtelangen Konferenzen, in wäre, oft unsagbar schön. Wenn er die Arme Tschechoslowakei in einen Krieg hineingeriffen zu Kursen und Schulen ist gerade dem sozialistischen weit nach oben warf, wenn sich der schlanke Leib werden drohte, ergriff er am 17. November das Politifer und Agitator die Aufgabe gestellt, durch vorbeugte, wenn Blide, Worte und Gebärden Bort und erinnerte mit bebender Stimme an die das gesprochene Wort auf seine Umwelt zu wir eins wurden, dann riß das die nüchternsten Zu­Schrecken des Weltkrieges, an das frevle Spiel, ten. Mehr oder minder wird die Rede jedem hörer mit. Die flangvolle Stimme, dieser wohl bas man mit den Völkern getrieben hatte: politisch tätigen Menschen so zur schneidigen tuende Baß, verstärkte noch die oft dämonische Wenn wir zurückdenken an die Zeit, in der Waffe. Sie vereinigt den Appell an die Vernunft Wirkung solcher Rebe. In den letzten Jahren der Weltkrieg Europa heimsuchte, wenn wir in mit dem Appell an das Gefühl. Je nach dem faszinierte die trante, hagere Gestalt beinahe noch unferer Erinnerung erstehen loffen jene großen Temperament des Redners wird er die eine ober mehr als früher die fehnige, gesunde. Wenn man Losungsworte, mit denen damals die Völker ge andere Saite stärker anschlagen. Es ließen sich Sillebrand fah, dann wollte man ihn reden hören füttert wurden, wenn wir daran denken, wie von wohl Schemata und Rangstlassen für die Redner und die Erwartung steigerte sich nicht nur bei der Schaffung der Vereinigten Staaten Europas verschiedenen Stils und wechselnder Art auf der Masse, die den treuen Führer neben dem verurteilt, dem so herrliche Worte entſtrömten, gesprochen wurde, wie in Aussicht gestellt wurde, stellen und sicher fönnte man auch unseren Redner in ihm berehrte, zum lauten Jubel. Wie der Geist ist erloschen, der Tausende zu bannen daß dem Weltkrieg die Abrüstung folgen müsse, Oswald Hillebrand flaſſifizieren und ein- gespannt harrte auf dem lesten Auffiger wußte. Stein armes fleines Wort mehr formt daß der ewige Friede das Streben aller Regierun- ordnen unter einen bestimmten Rednertyp. gen sein wird, daß ein Völkerbund die Garantien Parteitag in den letzten Verhandlungsstun- die Bunge, die für immer gelähmt ist. Der zu schaffen hätte, daß dieser ewige Friede wirklich Aber Oswald Hillebrand war die den alles der Rede Hillebrands. Ein Schluß- Körper, der so virtuos der Kunst der Rede diente, zur Wahrheit wird, wenn wir daran denken, wie Rede mehr als eine Waffe, ein Kampf- tion und es with ben Genoffen, die in Aussig Sillebrand. Bom Fieber ausgeglüht, das noch wport, von ihm gesprochen, schien so eine Senfa - ist nur noch ein letztes Erinnern an den Menschen dieſe lodenden Ziele aufgeſtellt worden sind, um mittel, das er meisterhaft handhabte; ihm war sie waren, wohl immer in Erinnerung bleiben, wie heißer war als seine flammende Begeisterung, die Völker über die troſtloſe Zeit des Weltkrieges Quinteſſenz seines Lebens, potenziertes unmit- nach der hinreißenden Rebe alte und führende von dem tüdischen Leiden gebrochen, das stärker hinwegzubringen, um ihnen das unermeßliche Leib telbares Leben, Ausdruck seines Wesens, unerträgliche Opfer erträglicher zu gestalten, und das ohne sie feine Erfüllung fand. In Hillebrand Parteigenossen spontan Sillebrand beglückwünsch war als sein heißer Wille zum Leben, liegt, was wenn wir sehen, was aus allen diesen Klingenden glühte ein Feuer, das ihn verzehrt hätte, wären ten, und gerade diese Rebe zeigt mit aller sterblich war an Oswald Sillebrand, auf der Deutlichkeit auch die Schwäche Hillebrands. Sie Bahre. Der Tod hatte Macht über ihn, der so Bersprechungen geworden ist, so wissen wir heute: nicht die Flammen in dem praffelnden Raketen- verliert gebrudt unendlich viel von ihrer Wir- bezaubernde Macht auf die Menschen ausübte. Wir sind belogen und betrogen wor. rausch feiner großen Reden befreit aus dem tung. Darin gleicht Sillebrand Schuhmeier, Die Nichtigkeit äußeren Glanzes erfüllt uns an den, alle diese Versprechen sind zerstoben und Strater gestiegen. Der Charakter Hillebrands er mit dem man ihn in Arbeitertreisen sehr oft der Wahre Hillebrands mit tiefem Schmerz. Aber beracſſen, gar nichts von dem ist wahr geworden, füllte sich in einer steten, fast dialektischen Wech- verglich, daß seine Reden, an fein Bapier gebun- wir fühlen umso gewiffer, daß etwas vom Men­was man erfunden hatte, um die Völker einiger- felwirkung von Lernen und Lehren, von Erfaf- ben und an tein Stenogramm gefesselt, eben vor schen Bestand hat: seine Taten, die nicht unge­maßen mit dem unermeßlichen, grenzenlosen Leide fen und Mitteilen, von Angriff und Abwehr. allem als Reben wirkten. I'm Drud verblaßten fchehen werden. Hillebrands Stimme, die wie eine nicht fie und ließen sich Auch

des Krieges zu versöhnen. Wieder, als ob nie- Sillebrand war bar als in ſchweig- gerechte Stiluntersuchung bewies zwar den hohen tot. Die Worte, die sie hinausläutete in die

Staate.

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mals ein wäre, als ob es keine und schon recht als Empörung der Völler über die furchtbaren Ver- famer. Dabei aber empfand man gerade bei ihm fünstlerischen Gehalt der Rebe. Denten fernsten Dörfer des Erzgebirges, find nicht ver­heerungen gegeben hätte, lebt die Geheimdie vielen Worte und das abendefüllende Fabulic- wir wieder an das Schlußwort vom Aussiger flungen, fie läuten in den Herzen Zehntausender diplomatic in Europa weiter und feiert iron ren nicht als schwabhaft, sondern stets als das Parteitag. Wie in dieser Rede ein Gedanke Proletarier einen dumpfen Grabgefang und e aller Ablengnung Triumphe, auch hier in diesem Ueberquellen eines reichen, mitteilfamen Gemüts, aufgenommen und gewandelt wird, sich in allen werden mahnend tlingen, so lange sozialistische das erst dann wirklich lebte, wenn es wirkte. Tonarten und Nuancen spiegelt, wie die Motive Arbeiter Oswald Hillebrands gedenken. In der folgenden Zeit galt seine parlamen- Unter den bedeutenden Rednern nicht nur unse­tarische Arbeit dem Kampfe um die Erhaltung rer Partei, sondern der politischen Fraktionen her deutschen Schule. Der Bekämpfung dieses Staates überhaupt, sucht Sillebrand seines­her barbarisd; en Schuldrosselungen lieh er all gleichen. Auch jene Redner, die ihm in der Art feinen sittlichen Ernst und seine lodernde Leiden- der Rhetorit ähneln, halten den Vergleich mit schaft. Noch zu Beginn dieses Schuljahres, als ihm nicht aus. Sein Reden war gesteigertes Le. wieder hunderte deutscher Schulklassen dem ben und ihm zuzuhören war stärfstes Erlebnis. Büten tschechoslowakischer Behörden zum Opfer Seligers Reden faszinierten durch die Fülle fielen, versuchte er in einer Rede am 18. Sep ember 1925 das Gewissen der tschechischen Wacht­haber aufzurufen:

der Gebanten, die sic in flassisch einfacher Form zum Ausdrud brachten. Die metallscharfe Stimme formte Worte und Sätze, die, in fnapper Folge Die Schule gilt in der ganzen Welt als funstgerecht gefügt, jich jeweils zu einer Gesamt­Gradmesser der Kultur eines Staates und eines leistung zusammenschlossen. Eine Rede Seli Bolles. Beschleicht die Regierung nicht ein Ge- gers war eine politische Offenbarung, fühl der Scham darüber, daß sie es ist, die dafür fie interessierte bei aller sprachlichen Reinheit und jorgt, daß in der ganzen Kulturwelt der Staat formellen Schönheit zuerst und hauptsächlich der Kulturbegriff fünftig eine ganz andere durch den Inhalt. Man hatte das Gefühl, daß Schäzung bekommen muß, als es bisher vielleicht eine zweistündige Rede Seligers aus dem Chaos noch der Fall gewesen sein mag? Bangt Ihnen ungeordneter Tagesereignisse und politischer Wir­nicht vor dem Urteil des unbefangenen Auslan rungen ein übersichtliches, geordnetes System ge­des? Ja, die Regierung hat die Macht dazu, stalte; die Macht eines überragend scharfen Gewalt zu üben an den Minoritäten, die ihr aus Geistes beherrschte die Reden Seligers und ließ geliefert sind. Jawohl, aber dann verschee man auch den ungeschulten, indifferenten Proletarier uns mit dem heuchlerischen Gerede von Demo ben schwierigen Gedanfengängen folgen. Es war fratic, dann fage man nicht, daß in diesem Staate jener Typus des Redners, den in wohl unerreich­der Geist von Amos Comenius zu Hause ter Vollendung Otto Bauer darstellt, der uns sei, dann schände man nicht den Namen dieses in einer Rede eine ganze Welt erschließen fann. Großen, dann verschone man uns mit solchen Lästerungen der besten Geister jener Tage! Wir Hillebrand war der gerade Gegenpol die­beloften die Regierung und die Koalition mit der ser Rhetorik. War dort der Gedanke alles und

fommt.

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diefester

Hillebrands letzte Parteitagsrede.

Sein Schlußwort auf unserem Ausfiger Wahlparteitag am 18. Oftober 1925:

Unser unbergeßlicher Sillebrand führte auf dem letzten außerordentlichen Bar­teitag in Auffig, der den Auftakt zu unserem Wahlkampf gab, den Vorsitz. Damals war er es noch, der zu Beginn des Kongresses unseren Toten aus Partei und Inter­nationale einen Nachruf hielt, der in seiner Gefühlswärme und in seinem edlen Pathos jeden einzelnen erschütterte; Hillebrand war es, der in die Parteitagsdebatte eingriff, um mit aller Kraft seiner Ueberzeugung und mit der einzigartigen Wucht seiner Be­rebtsamkeit zum Schulfampf als zu einem gewaltigen, notwendigen Stüd Klassen­kampf aufzurufen. Und Hillebrand war es, der mit seinem glänzenden Schlußwort alle bergen nochmals höher riß, alle Hirne nochmals stählte. Diese Rede, deren Wirkung sich niemand entziehen konnte, hat heute so wie damals Wort für Wort Geltung; was Hillebrand zum Abschluß des Parteita ges sagte, von dem aus die Genossen zum Wahl­fampf hinausgingen, das gilt heute und morgen, gilt für den großen Gesamt­tampf des Proletariats. Als Hillebrand, entzündet, entflammt, in der eigenen Glut der Begeisterung und der Sampf lust fast sich verzehrend, diesen Schlußappell an Partei, Vertrauensmänner und an alle Arbeiter ergehen ließ, da ahnten wir nicht, daß er da zum lesten Male auf einem Parteitag gesprochen habe, daß wir ihn ein hal bes Jahr später für immer verlieren werden...

Sillebrand sagte in diesem seinem Schlußwort, das heute( beispielsweise dort, von den Deutschbürgerlichen die Rede ist, geradezu prophetisch flingt), unter anderem folgendes:

ivurde die Rede zur Dienerin des bannenden Nun ist es an uns, hinauszugehen und alle nen gewesen war und mit Millionen Menschen­ganzen Berantwortung für das Unerhörte, das Verstandes, so daß auch die formelle Feinheit als Sträfte lebendig zu machen, um die Beschlüsse, die leben die politische Ohnmacht bezahlen mußte, die geschah, und wir sagen Ihnen: Mögen wir auch Mittel dem einen Zwed untergeordnet war, einen wir hier gefeßt, in die Tat umzuwandeln. Ferdi- auf ihr gelastet hatte, die heiße Hoffnung, daß es die Schwächeren sein, lampfles laffen wir uns Gedanken so präzis zu Ende zu denken, daß binand Lassalle hat uns einmal die Parole möglich sein werde, die Arbeiterklasse zu weit nicht abtun! Wir werden uns weiter rühren und Tausende ihn mitdenten konnten, so war Sille- gegeben, man solle, wenn die Arbeiterklaffe zum größerer Macht zu führen, als sie je vorher be den Kampf weiter führen und wir werden nicht cher Ruhe geben, bis wir endlich dazu kommen, brands Rede beinahe rhetorifer Siege geführt werden soll, nicht nach rechts und feffen hatte. Das alles hat sich in dem damaligen daß die Vernunft auch bei denen, die heute nur Selbstzwed. Nicht er beherrschte das Wort, nicht nach links bliden, sondern alle Tatkraft fon- Wahlfampf ausgeprägt. Wir zogen festgeschlossen die Gewalt fennen, schließlich zum Durchbruch fondern das Wort beherrichthu. Der ganze les soll uns in den kommenden Wochen auch nicht und Vertrauen darauf in den Kampf, daß es uns sondern das Wort beherri ihn. Der ganze zentrieren auf einen Punkt. Diese Losung Lassal als einige kompakte Masse, voll Siegeszuversicht Mensch schien im Feuer einer solchen Rede auf einen Augenblick verloren gehen. Es wird ein möglich sein müsse, im Wahlergebnis zu zeigen, zugehen. Sie lief ihren notwendigen Gang zu Ende, aber nicht wie eine Uhr, die gesetzmäßig schwerer Kampf sein, den wir unter wesentlich wie sehr die Maffe, alle die Unsumme, von Ver­Bald nach dem Auffiger Parteitage von 1923 abläuft, sondern wie ein Brand, der sich ber anderen Voraussetzungen zu führen haben wer- brechen, die an ihr verübt worden sind, verdammt den als damals im Jahre 1920, wo das Grauen und verurteilt. Wir waren erfüllt von Machtbe­laum waren die herrlichen Worte seiner präch zehrt, ein Sturm, der sich austobt, wie die Flut, des Krieges noch nachzitterte in jedem einzelnen wußtsein, wir wußten, daß es uns gelingen wird, tigen Schlußrede verklungen mußten wir die brandet und verebbt. Hier war nicht Kunst, voren, daß unser Sillebrand von einer schwendern Natur. In Wahrheit entsprangen natür, Sergen, wo die Folgen dieses Strieges in jeber uns Geltung zu verschaffen. Einig war die verschüchtert das ren Krankheit ergriffen wurde, die ihn das ich diese Werte und Säße, biefe Retten von einzelnen Familie tief zu spüren waren, als die Arbeitert laffe, ganze Jahr 1924 der Bewegung, den Versamm der besiglosen arbeitenden Bevölkerung. Damals schen Genie, das sie aus Gedanken zu Lauten haben sich die bürgerlichen Parteien, gepeinigt von wandelt. Das Bürgertum hat sich längst empor Es haben sich seither die Dinge vielfach ge-. gen Jahr, 1925, jedoch schien es, als ob feine werden ließ. Der Zuhörer aber merkte an diesem dem bösen Bewußtsein ihrer Schuld, im scheuen gerafft und von seinem Schred erholt und ich ungen und dem Parlament fernhält. I'm vori- Säben und Kapriolen von Worten, dem rhetori. Empörung hell aufloberte in der ganzen masse Bürgertum. Krankheit sich dauerud zum Besseren gewendet Rebner nicht, wie sich die Geburt des Wortes aus Schreden vor ber Bergeltung, die ihnen drohte, glaube, jätte. Er erschien wieder in Versammlungen bem Gedanken vollzog, er wurde berauscht durch verkrochen und zurüdgezogen, fie waren flein und mg alle Vertrauensmänner waren freudig er die Rede, die einfach da war und der nicht nur der bescheiden geworden, sie fürchteten, daß sie vor gar viele unter der Masse der arbeitenden Men­in Aufsig im November 1925 wieder am Plate sind, die die Zuversicht des Bürger­war und den Parteitag als Vorsitzender eröffnete.[ Rörper dienstbar war. tums zu rechtfertigen bereit erscheinen. fürchteten die Verantwortung. Zugleich glühte in Auch das war so einzigartig an Sillebrand den Maffen der unterdrüdten Bevölkerung, die Es scheint gar viele zu geben, die schon ver. den Parteitag schloß, eröffnete er zugleich den und ist nur aus der Besonderheit seiner Be- ein Spielzeug in der Hand blutrünſtiger Thran- gessen haben das Nebermaß des Grauens, das

und

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