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Orten verbreitet.

Kampf um das Koalitionsrecht!

Die Zuchthausvorlage.

Aus dem Rheinland.( Gründung bon inter - wieder wie in früheren Jahren das budgetirte Defizit in einen Einführung des Reichstags- Wahlrechts auch für die Abgeordnetenhaus Tonfeffionellen Fachorganisationen.) Die katholischen Ueberschuß der Rechnung verwandeln. Wahlen verpflichtet. Arbeitervereine der Erzdiözese Köln , die die nördliche Hälfte der Gegen die Opposition der Sozialdemokraten und Liberalen ist Fingblätter zur Landtagswahl Rheinproving umfaßt, hielten am vorigen Sonntag in Eisen einen am Sonntag im Kanton Schwyz die revidirte Verfassung, das wurden am Sonntag seitens unserer Parteigenossen in Steichen­Delegirtentag ab, auf dem 67 Vereine mit 19 100 Mitgliedern durch Hypothekengesez, das Wuchergesetz und das Salzgesetz angenommen bach in Schleften, in Frankfurt a. M. und noch vielen anderen 194 Delegirte vertreten waren. Der einzige Gegenstand der sechs worden; für diese Geseze stimmten alle Parteien. Das Salzgesetz ftündigen Berathung war die Gründung von Gewerkvereinen. Man bestimmt den Preis für das Kilo Saz mit 14 Cts. gegen bisherige redete lange über die Frage, ob diese katholisch oder ob sie 18 Cts.; der Reingewinn von zirka 65 000 Fr. soll zur Unterstützung tonfessionslos fein sollen. Es erhoben sich schließlich nur der Landwirthschaft, des Handwerks und der Industrie, zur Förderung wenige Stimmen gegen die Interkonfessionalität. Gs trat flar hervor, des Straßenwesens sowie zur Unterstützung des Schul- und Armen­daß es den ultramontanen Herren lediglich darum zu thun ist, mit wesens verwendet werden. Hilfe der evangelischen Arbeiter bei den Gewerbegerichtswahlen Die Nordb. Alg. 8tg." hat bereits mitgetheilt, daß der Gesetz Zürich , 25. Oftober.( Eig. Ber.) Der Berner Regierungs- entwurf zum Schutz der Arbeitswilligen" noch nicht fertig vorliege Siege über die Sozialdemokraten zu erlangen und überhaupt die rath Dr. Gobat beabsichtigt, wie gemeldet wird, im National- und deshalb nicht veröffentlicht werden könne. Die Poft" von heut nichtkatholischen Christen für das Zentrum einzufangen. Die rath den Antrag zu stellen auf Kündigung des Nieder- Abend, offenbar offiziös bedient, fügt jenen Mittheilungen hinzu, daß Verhandlungen, die natürlich von einem Geistlichen, nämlich lassungsvertrages mit Stalien, um in einem neuen der Entwurf bisher weder vom Kaiser genehmigt, Dr. Pieper, geleitet wurden, waren deshalb besonders intereffant, Bertrag zwedentsprechendere Niederlassungsbestimmungen zu erlangen, noch dem Bundesrath vorgelegt ist." Ueber den Inhalt weil von den meisten Rednern alles das mehr oder minder offen als sie bisher bestanden. des Entwurfs vermeldet das Blatt: Wie der letztere( der kräftigere bestätigt wurde, was den Führern der Zentrumspartei so oft von Ferner will der Tessiner Nationalrath Manzoni, Schutz der persönlichen Freiheit) am wirksamsten erfolge, darüber fozialdemokratischer Seite vorgehalten und von diesen ebenso oft ab- der im Juli eine so ausgezeichnete Rede über die Italiener wird zur Beit berathen," jedenfalls aber sei davon keine geleugnet worden ist. Die Aachener und Krefelder Redner erzählten auslieferung hielt, den Bundesrath interpelliren über die scham- Rede: ohne viel Umschweife, wie sie immer erst da, wo die Sozial losen und verbrecherischen Umtriebe der italieni­demokraten die Arbeiter in Gewerkschaften gesammelt hatten, mit schen Polizeispiel in der Schweiz. - ihren christlichen Gegenorganisationen gekommen sind, um zu ver hüten, daß der ganze Ort sozialistisch wurde". Vorher hatte man sich den den Teufel darum gekümmert, ob die Arbeiter dem Unternehmerthum unorganisirt und machtlos gegen­überstanden. Es wurde zwar auch versichert, daß man unpolitisch sei und in den Gewerkvereinen mit dem Zentrum nichts zu thun habe, aber es lief doch mehrere Male der Mund über, wessen das Herz voll war. So meinte Kaplan Brauns: Wir müssen unseren Parteiblättern nicht Konkurrenz machen mit unseren Fachorganen."

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Frankreich .

,, daß es die Absicht des Kaisers und seiner Regierung sein könne, jeden, der einen deutschen Arbeiter zum Ausstand anreize, mit Zuchthaus zu bestrafen."

Ei der Tausend! Weiß denn die Boft" gar nicht mehr, was der Kaiser in Oeynhausen gesagt hat? Der Kaiser hat gesagt:

" Das Gesez naht sich seiner Vollendung und wird den Volks­vertretern in diesem Jahre zugehen, worin jeder, er möge sein, wie er will und heißen, wie er will, der einen deutschen Arbeiter, der willig wäre, seine Arbeit zu vollführen, daran zu hindern ver­sucht oder gar zu einem Streit anreizt, mit 8ucht­haus bestraft werden soll."

Paris , 26. Oftober. Die gestrige Sigung der spanisch a meritanischen Friedens Konferenz verlief sehr stürmisch. Die spanischen Delegirten verlangten ,. daß die kubanische Schuld auf alle Fälle nicht von Spanien getragen werde. Die amerikanischen Delegirten wollten hiervon nichts wissen und haben von den spanischen Kollegen für heute eine endgiltige Antwort ge­fordert. Wenn dieselbe heute nicht erfolgt, werden die Unterhand­lungen abgebrochen und die Feindseligkeiten von neuem Die hohen Regierungsstellen nabestehende Boft" meint, es beginnen. fönne etwas nicht in der Absicht des Kaisers liegen, was der Dahin können es freilich die Spanier unmöglich kommen laffen. Raiser ausdrücklich als seine Absicht proflamirt hat. Erkläre mir wurde bie Garnison um ein Bataillon Marine- Infanterie und vier Poris, 26. Oktober. Wie der Temps" aus Cherbourg meldet, Graf Derindur Rompagnien Infanterie verstärkt. Abends werden zwei Feftungs. batterien erwartet. Italien .

Dänemart.

Türkei .

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Die

sie wollen". So war zu lesen in den Berliner Politischen Nachrichten" des von dem Unternehmerthum mit 12 000 Mart honorirten Schweinburg.

Interessant war auch die Stellung zum Streit. Während einige, besonders Geistliche, die gewohnten Worte von der Harmonie mit dem Unternehmerthum hersagten, nannten die meisten den Streit zwar das letzte, aber ein berechtigtes Mittel. Ganz anders als die Friedensschalmeien des Vorsitzenden flangen die Berichte Wenn der Kaiser einen lapsus linguae begangen, so sage man der Aachener Weber, nach denen über zwei Firmen eine Sperre für es frei heraus, aber spiele nicht solch dummes Berstedspiel, wie es die offiziösen Organe feit geraumer Zeit thun. die Dauer von 2 Jahren verhängt worden ist, mit dem Erfolg, daß die beiden Werke zur Zeit völlig brach liegen. Oder aber man gebe zu, daß der Kaiser den Gefeßentwurf so ge­Wir wollen hier noch erwähnen, daß die Aachener christlichen Weber jüngst in einer Alexandria , 26. Oftober. In der Ortschaft San Salvatore - staltet wünscht, wie er dem Bundesrath nicht gefällt. Bleibt des Resolution jeden für ehrlos erklärten, der während der Zeit der Monferrato empörten sich in der vergangenen Nacht die Kaisers Wort bestehen, so wird er einen Gesezentwurf des Bundes­Sperre in einem der beiden Werke arbeitet. Die rheinischen Bauern gegen die Obrigkeit und bewarfen dieselbe mit Steinen, raths ohne Zuchthausstrafe nicht genehmigen und der Reichstag Alerifaldemagogen mögen nur nicht meinen, daß fie die gläubigen Brigadier und der Oberst der Karabinieri wurden verwundet, worauf haupt nicht erst befassen zu müssen. um die Untersuchung der Reblaus- Kommission zu verhindern. Der käme in die angenehme Lage, sich mit einem derartigen Entwurf über­Arbeiter noch lange am Band zu halten vermögen; Schritt vor eine Abtheilung Bersaglieri , welche zufällig vorüberkam, von der Wie dem nun sei, mag der Gesezentwurf Buchthausstrafe nach Schritt werden sie voran geschoben, bis sie nicht mehr mit können Waffe Gebrauch machte. Ein Bauer wurde getödtet, der Ankündigung des Kaisers bringen oder mag er anders aussehen und den Gewerkschaften die katholischen Arbeiter überlassen müssen. mehrere verwundet. Auf Anordnung der Behörden traf ein das deutsche Volt wird ihm den Garaus zu machen verstehen.­Meiningen , 24. Oftober. Die Bildung eines von dem Bund Bataillon zur Verstärkung ein.- der Landwirthe unabhängigen thüringischenBauernvereins Die Unternehmer als unschuldige Lämmer soll nach der Ankündigung der Dorfztg." Ende November in Weimar hinzustellen, die das Koalitionsrecht in feiner Weise antasten wollen, ist seit der Kaiserrede das Bestreben aller Soldschreiber der Kopenhagen , 26. Oktober. Das Folfething nahm mit 85 gegen unternehmerklasse. oder Meiningen erfolgen.- Nichts liege ihnen ferner, als die Beseitigung Straßburg i. E., 25. Oftober.( Eig. Ber.) Dem vom 9. bis 12 Stimmen den von dem Finanzausschusse beschlossenen Antrag an, dieses Vereinigungsrechtes, das einen überaus wichtigen, und nie­15. Oktober hier abgehaltenen praktisch- sozialen Kursus des Volks- nach welchem das Folkething erklären möge, daß es die Veraus dieses Vereinigungsrechtes, das einen überaus wichtigen, und nie­vereins für das fatholische Deutschland " war in der Breffe der vergabung von 500 000 Stronen für die Berstärkung der Kopenhagener Industriellen wünschten nur die Freiheit der Arbeiter Beraus- mals zu beseitigenden kulturellen Fortschritt" darstelle. schiedenen Richtungen insofern eine politische Bedeutung beigelegt rechtes betrachte und sich gegen eine eventuelle Annahme der aufrecht zu erhalten, zu arbeiten, wann und wo Seebefestigung als intansegung feines Bewilligungs- Industriellen worden, als man vermuthen zu dürfen glaubte, bei der Wahl gerade der Hauptstadt des Reichslandes für die Abhaltung derselben habe Bewilligung auf grund eines Nachbewilligungsgesetzes erkläre. es sich für den Volksverein im wesentlichen darum gehandelt, den Elsässern einmal an einem besonders in die Augen fallenden Beispiele die Macht und Herrlichkeit des Zentrums zu zeigen, um dadurch in ihren Reihen das Verständniß, dafür wach zurufen, daß für die elfäffischen Katholiken nur im intimen An chluß an das 8entrum das Heil liegen könne. In der That fprach auch der altdeutsche Zentrums- Abgeordnete Gröber auf einer der großen Boltsversammlungen der Straßburger Woche sich in diefem Sinne aus und legte der Gruppe der Elfäffer im Reichs­tage den Anschluß an das Zentrum in warmen Worten ans Herz. Die Antwort, die ihm von den Rednern des reichsländischen Meritalismus darauf zu theil wurde, flang nun allerdings nicht gerade besonders tröstlich; immerhin wurde dabei anerkannt, daß den politischen Wünschen und Forderungen des elfäffischen Volkes durch den engeren Anschluß seiner Klerikalen Abgeordneten an die große Partei des deutschen Zentrums ein starker Rück­halt verliehen werden würde. Jetzt nimmt der hier er= fcheinende Elsässer", das führende Organ des reichsländischen Die Moskauer Kaufmannschaft richtete vor einigen Tagen eine umjehr unvollständig, und besonders fehlt es an jeder Uebersicht darüber, Klerikalismus, zur Frage des des definitiven Anschlusses der elsässischen Reichstagsgruppe an die Zentrumspartei in folgender fangreiche Eingabe an die Regierung, worin sie dringend um eine worden ist, ohne daß der Versuch gemacht wurde, das Vereinsrecht Weife Stellung: baldige Befferung der Verkehrsverhältnisse auf der sibirischen Bahn " Thatsache ist, daß man hierzulande einer formellen Angliede bis Irkutst, dem jetzigen Endpunkte der Bahn, mindestens 15 Tage verwaltung in ihren Betrieben ebenfalls den Arbeitern die Bethäti­ersuchte. Nach den Ausführungen nimmt die Fahrt von Moskau aus zu vertheidigen. rung nicht mehr so unfreundlich gegenübersteht; es ist wenigstens in Anspruch, wobei jedoch die Reisenden einer Unzahl von Gefahren Ferner erinnert die Generalkommission daran, daß die Staats­durch den Volfsverein ein gemeinsamer Boden geschaffen, auf dem und Beschwerlichkeiten ausgesezt sind. Das schlimmste ist die Ueber- gung des Koalitionsrechts bei Strafe sofortiger Entlassung verbietet. man sich einträchtiglich lernen kann. Logisch müssen solche Beziehungen zuerst zu einer fegung über den Ob und über den Yenisch, wofür seitens der Eisenbahn- Raum, in denen die Mitglieder derselben zur Entlassung von organi­engeren Anlehnung und später dann zum definitiven Anschluß führen. verwaltung keinerlei Vorkehrungen getroffen sind. Die Reiſenden müssen firten Arbeitern aufgefordert werden. Aus denselben greifen wir Das gehört wir machen tein Hehl daraus sich über diese reißenden Ströme in gebrechlichen Fischerfähnen be­die folgenden heraus: Wünschen. In der Sache selbst dürften wohl alle einfichtigen fördern lassen und während der Winterſtürme ist die Ueberschreitung Verein der Metallindustriellen der Provinz Hannover Katholiten einig sein. Es bleibt nur noch eine Frage der Zeit. der halb zugefrorenen Ströme nur mit höchster Lebensgefahr und der angrenzenden Gebiete. Diese Zeit zu bestimmen, steht unsern Vertretern im Reichs- möglich. Hannover , den 12. Juni 1891. tage zu."

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zu unseren

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Nach dieser Verlautbarung dürfte die Vereinigung des reichs­ländischen Fähnleins mit dem Gros des deutschen Kleritalismus in nicht mehr allzu weiter Ferne liegen.

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Zur Kretafrage wird der Polit. Korrefp." aus St. Peters- Diesem in allen Tonarten immer und immer wieder­burg gemeldet: In anbetracht der vollständig korrekten Haltung, welche die Pforte bei der Räumung Kreta's seitens der türkischen Truppen an den Tag gelegt hat, ist die russische Regierung derzeit nicht abgeneigt, in die Belassung einiger fleinen Detachements als sichtbares Beichen der Souveränetät des Sultans zu willigen.- Einschiffung der türkischen Besazung statt. Aus Kandia wird vom 26. Oftober berichtet: Heute fand die Es blieben nur ungefähr 400 Mann zurüd. Die Einschiffung vollzog sich in größter Ruhe und Ordnung. Auf der Rhede liegen neun englische Kriegsschiffe. Der Absperrungskordon wurde nach Abzug der türkischen Mannschaften durch englische Truppen neu gebildet. Auch die Wachen an den Stadtthoren sind von den Engländern be­Afien.

zogen.

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Ueber die Seeschlacht zwischen Nordamerikanern und Tagalen in der Bucht von Manila sind nunmehr in Madrid genauere amtliche Meldungen eingetroffen:

Hiernach ist der ganze Kampf gewiffermaßen nur eine Straf­Erschoffen von dem Gendarm Scheidt wurde, wie der handlung seitens der Nordamerikaner gewesen, wobei die Tagalen " Frankf. 8tg." aus Straßburg gemeldet wird, der Ackerer einen kurzen bewaffneten Widerstand versuchten. Die Aufständischen Fiffert aus Regisheim. Dieser Mann wird wegen Brand- hatten sich bekanntlich schon seit mehreren Monaten eine eigene kleine stiftung verfolgt und sollte in der Nähe des Bahnhofes von Marr- Striegsflotte geschaffen und zwar theilweise aus den früher von heim berhaftet werden. Er widersetzte sich der Verhaftung und der Aguinaldo mit spanischem Gelde in Hongkong gekauften Schiffen und Gendarm griff zur Schußzwaffe. Wir enthalten uns vorläufig theilweise aus Dampfern, welche die Aufständischen den Spaniern mit jedes Kommentars; hoffentlich wird man bald näheres über die Gewalt entriffen hatten. Diese Flotte, die mit fleinen Geschüßen Angelegenheit erfahren.- armirt war und eine phantastische Flagge der philippinischen Republit" trug, kreuzte andauernd um die Insel Luzon stellte nun die spanische Regierung in Washington wiederholt das und besonders in der Bucht von Manila . Nach Abschluß des Friedens Verlangen, diefen Schiffen die Führung der republikanischen Flagge zu untersagen oder dieselben als Seeräuber- Fahrzeuge zu behandeln. Dieses Verlangen erkannte man nun auf nordamerikanischer Seite theilten Befehles die aufständische Flagge nicht einzogen, so erfolgte endlich als berechtigt an, und da die Tagalen trotz des ihnen er­die Beschießung der Schiffe, wobei lettere nach wenigen Minuten janten. Die Philippiner hatten allerdings mit Geschüß- und Gewehr­feuer geantwortet und dabei etwa ein Dugend Amerikaner ver­wundet; sie selbst aber verloren außer ihren Schiffen 85 Todte.-

Chronik der Majestätsbeleidigungs Prozeffe. Die Fränkische Tagespost" in Nürnberg hatte das Gedicht des Simpliciffimus"" Im heiligen Land", wegen dessen dieses Blatt fonfiszirt wurde, abgebrudt. Wie uns aus Nürnberg mitgetheilt wird, ist nun auch die Dienstag- Nummer der Fränkischen Tagespost" wegen angeblicher Majestätsbeleidigung tonfiszirt worden.

Der Schlosser P. Schultheiß in Nürnberg hat sich im Untersuchungsgefängniß scharf über Wilhelm II . ausgelaffen, wofür er zu 1 Jahr 4 Wochen Gefängniß verurtheilt wurde.

Preußische Landtagswahlen.

Im Wahlkreise Wittenberg - Schweinit

Der Kolonialrath befaßte fich in seiner Schlußfizung am Mitt­woch zunächst mit Neu- Guinea . Er billigte den Vertrag, den nach dem Plane der Regierung das Reich mit der Neu- Guinea­Kompagnie wegen Ablösung der Landeshoheitsrechte zu schließen beabsichtigt. Hieran schloß sich eine Diskussion über die Bestrebungen betr. die Einführung der deutschen Sprache in den Lehrplan der hatten unsere Genossen auf der Kreistonferenz, die vor dem Partei­Schulen in dem Schutzgebiete. Dann wurde der Kolonialrath ge- tage stattfand, den Beschluß gefaßt, sich an der Landtagswahl schlossen.­nicht zu betheiligen. Seitens der Freifinnigen ist aber nun be­Ungarn. hauptet worden, daß es nicht aussichtslos sei, den Kreis mit Hilfe Budapest , 26. Oktober. Abgeordnetenhaus. Die Oppo- unserer Genossen für den Freifinn zu erobern, und so haben sich die fition sezte auch heute die Obstruktion fort. Am Schlusse brachte Genossen des Kreises, nachdem sich die freifinnigen Kandidaten Polonyi eine Interpellation ein über die Angelegenheit der Ver- schriftlich verpflichtet haben, für die Einführung des Reichstags­brüderung der kroatischen Rechtspartei mit den Slovenen im öfter- Wahlrechtes zu dem preußischen Landtag zu wirken, entschlossen, die ceichischen Reichsrathe.­Freisimmigen zu unterstützen. Schweiz .

Die Görliher Parteigenoffen Bern, 25. Oktober .( Eig. Bericht.) Das eidgenössische Budget für das Jahr 1899 sieht bei 95 925 000 r. Einnahmen haben gleichfalls Wahlbetheiligung und zwar Eintreten für die Frei­und 98 210 000 Fr. Ausgaben ein Defizit von 2285 000 Fr. vor, finnigen beschlossen. während das Budget für 1898 bei 91 345 000 Fr. Einnahmen und Die Parteigenoffen des Kreises Liegnių 89 340 000 Fr. Ausgaben einen Ueberschuß von 2 034 000 Fr. vor- haben den früher gefaßten Beschluß, an der Landtagswahl durch gesehen hat. Die Bölle sollen 1 Million mehr abwerten, das eigene Wahlmänner sich zu betheiligen, aufgehoben und sich mit den Militärdepartement 314 000 Fr., Post und Eisenbahenen 3 Millonen 2c. Freisinnigen des Wahlkreises dahin verständigt, daß die von denselben Mehrausgaben von 2 482 000 Fr. erfordert das Militärdepartement aufgestellten Wahlmanns- Standidaten sofort bei den Urwahlen von ( 27 015 924 r.), zirka 1 100 000 Fr. das Industriedepartement, den Sozialdemokraten thatkräftig unterstützt werden. Die beiden 600 000 Fr. das Finanz- und Bolldepartement, 4 300 000 Fr. das freisinnigen Kandidaten, Rechtsanwalt Kaufmann( Berlin ) und Fabrit Bost- und Eisenbahndepartement u. s. w. Wahrscheinlich wird sich befizer Hoffmeister( Glogau ) haben sich auf die Forderung bezüglich

tehrenden Gerede, als habe das deutsche Unternehmerthum wirklich Achtung vor dem für die Arbeiter wichtigsten Rechte der Koalition, tritt das Korrespondenzblatt" unter Beibringung reichhaltigen Ma­terials entgegen. Die längsten und hartnäckigsten Streits in dem letzten Jahrzehnt mußten von den Arbeitern zur Vertheidigung ihres Vereinigungsrechts geführt werden. So entstand die Aussperrung der Tabatarbeiter Hamburgs 1890/91, weil sich die Arbeiter weigerten, einen Revers zu unterschreiben, nach welchem sie sich zum Austritt aus ihrer gewerkschaftlichen Organisation verpflichten sollten. In den Jahren 1890-1897 waren von den bei der Generalfommiffion gemeldeten Streits 115, die durch die Forde­rung der Arbeitgeber, daß die Arbeiter aus der Gewerkschaft aus­treten sollten, entstanden waren. In demselben Zeitraum find 185 Streits durch Maßregelung, die zum größten Theil die Leiter der Organisationen betraf, hervorgerufen worden. Diese Ziffern find nachgegeben

Sodann finden eine Reihe Schreiben von Unternehmer- Verbänden

Wir beehren uns, Ihnen zur geft. Nachachtung die Liste der­jenigen Personen zu übersenden, welche von den dem Gesammtverbande deutscher Metallindustrieller angehörenden Bezirksverbänden und einigen mit uns im Kartell stehenden größeren Betrieben als dauernd von der Einstellung auszuschließende Agitatoren" be zeichnet sind. Mit Hochachtung Der Vorstand. B. Körting, Borsitzender. Güstrow , den 24. September 1894. N. N. 1

Es folgen die Namen von. 90 Arbeitern. An

Wir überreichen Ihnen nachfolgend ergebenst das Verzeichniß der von uns wegen Streits entlassenen Arbeiter und zeichnen

Hochachtungsvoll

Mecklenburgische Waggonfabrik,

Aktiengesellschft. Hier werden 129 Arbeiter namentlich, unter Angabe der Branche, bezeichnet. Vereinigung Sächsischer Spinnerei- Befizer.

Herr. Chemnitz

, den 25. März 1898.

Wir nehmen bezug auf unsere Mittheilung von vorgestern und behändigen Ihnen hiermit ein Verzeichniß der in der Baumwoll­weberei Mittweida kontraktbrüchig gewordenen Arbeiter, mit dem Ersuchen, dieselben nicht in Arbeit zu nehmen.

Hochachtungsvoll

Vereinigung Sächsischer Spinnerei- Befizer. Emil Starte. Diesem Schriftstück find die Namen von 340 Arbeitern und Arbeiterinnen beigefügt.

Bürgermeisters Reinhard von Staßfurt hier nochmals mitgetheilt Endlich möge noch das seinerzeit vielgenannte Schreiben des werden, der feine Stellung dazu mißbrauchte, den Unternehmern Mittheilung zukommen zu lassen, welche von ihren Arbeitern gewerk­schaftlich organisirt seien und welche zu entlassen sind. J.-Nr. 2178. Staßfurt , den 5. April 1890. Ich beehre mich, den Herren Arbeitgebern ergebenft mit zutheilen, daß nachstehende, an dem Streit vom 25. v. M. be­theiligte Personen am Montag, den 7. d. M., aus der Arbeit seitens der Firma C. Bennecke, Heder u. Ko. entlassen werden, und zwar:

Karl Grell, Albert Braun, Karl Lendtvoyt, Konstantin Spichalski, August Miegner und Josef Polazet. Der Bürgermeister. Reinhard. Diesem Schriftstück ging ein vom 13. März 1890 datirtes voraus, in welchem mitgetheilt wird, daß bezeichnete Arbeiter in teinem Betriebe eingestellt werden sollen.